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Ileber die C~brnag des Spfelsauren IEaIks. lrii Anschluss an friilicrc Millhcilungcn(s. d. Arch. Bd. 59. p. .*{Og.) bemci.kt L i e b i 6, dass CI* L~US ~ewiiliiilictienr init I<~dliniilcli his zur Neutralisation rind dam mit Bierbefc versctztctn VoqAbcersafL nach 10 'Tagen ruliigcn Stellens h i niittleroi* 'I'cmpcra~ur aus ciner ganz dunkel Scfiirhtcn 1;liissigkcit 1iic1irci.e Liiiien Isngc Iirystallc VOII reinclll Lei.ristcinsaurein~ Kalk crliallcn hal,e, die iiiit einew gc- J'iirbtcn Ibinen, aus kolilensaurcm Kalk Lcstclieildcn PuI- VCI' uingcbcti gewesen seien. Zuglcich wird claraul auf-- uierksnin gcmaohl, dass dic Ausbcute an 13ernsteinsSnl.e uni so giisscr wid, jc langsanier und ruliigcr die Gahrung vor sich gclit und jc wcnigcr die Wiirnrc hi dcr Giihrung so wic dic Quantiliitcn von zugcsclxtcr 11th odcr faulcrn 1iiisc einc gewissc Crciizc iibcrschrcitcn. Nin Viertcl- sclioppcn (1 25 liubihccn~imclci~) a~f 1 l'l'uncl trocknen iipfclsaurcn Kalk und G l'fund Wasscr zeigtc sich als oin gutes Verhiillniss. Enlwickclung von Wasserstofl'gas ist ein Zcichcn cincr anderen Giihrung alu derjenigen, tei wclclicr Ucrnstciiisiiure gcbiltlct wird, odcr ciner Zcr- stiirwng dcr bcrcits gcbiltlctcn. hlit eincr das UoppcI1c dcr q(~,wiilinliclien Mengo iibcrskigcndcn QuantitSt Iiise dcr Gahrung iibcrlassciic 49 l'fd. iipfelsaurcn Kalljs gebeil riacli ciricr hcftigcn Entwiclielung von Wassersloffgas kaurtr I PJd. Ilcrnsteinsiiur'c. Bcincrkenswcrtli hierbci war das Vorschwindcn der Essigsiiure, an dercri Stclle sicli in cler Alutterlaugc 24-30 Unzcn von I3ssigsiiurc, frcilich iiichl ganz h i c r ijliger Uultcrsiiurc fiinclcn. ES cntstcht hicrhei auch zuglcich noch cin sogcnannles Permentol, welches 111x1 durcli J.)cstillalion dcr die Kalksalze enthaltciidcrl Multerlauge gcwinnt. Dassclbc is1 farblos, leicht liislich in Wasser und von slarkcm angencbmcm Geruch nach Borsdorfer Acpfeln. Die Bildung dcr .Bcrnstcinsiiurc crkliirt sich dndurch, dass zu den Elementen von 6 ANI. Acpfclsaure 3 Aeq. Wasser treten und dadurch 4 Aeq. Bcrnsteinsiiure, 4 Aeq. Kiohlensiiure und 4 hey. Essigsiiure enlstchen. 6 Aeq. Aepfelsiurc C24 11'2 0% 3Acq .Wasser... . 3 Aec~. Bernsleinsiiure C16 Hi 2 01 6 08 1 Aeq. Essigsiurc . . . C4 H3 03 1i3 O3 I=[ 4 Aey. Kohlens&ure . . CJ -. -. ___I__ c24 1115 027. C24 Ill5 027. Weiin iius Acpfolsiiure direct ButtersPure entstoht, so wurden sich im Ganzen Kohlensiiure und Wasserstoffgas itn Valuniverhiiltniss von 1 : 2 entwickeln, da aber von der Koh)ensBure durch den Kalk mindestsns 3 Aeq. zuriick-

Ueber die Gährung des äpfelsauren Kalks

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Page 1: Ueber die Gährung des äpfelsauren Kalks

Ileber die C~brnag des Spfelsauren IEaIks. lrii Anschluss an friilicrc Millhcilungcn(s. d. Arch. Bd. 59.

p . .*{Og.) bemci.kt L i e b i 6 , dass CI* L ~ U S ~ewiiliiilictienr init I<~dliniilcli his zur Neutralisation rind d a m mit Bierbefc versctztctn VoqAbcersafL nach 10 'Tagen ruliigcn Stellens h i niittleroi* 'I'cmpcra~ur aus ciner ganz dunkel Scfiirhtcn 1;liissigkcit 1iic1irci.e Liiiien Isngc Iirystallc VOII reinclll Lei.ristcinsaurein~ Kalk crliallcn hal,e, die i i i i t einew gc- J'iirbtcn Ibinen, aus kolilensaurcm Kalk Lcstclieildcn PuI- VCI' uingcbcti gewesen seien. Zuglcich wird claraul auf-- uierksnin gcmaohl, dass dic Ausbcute an 13ernsteinsSnl.e uni so g i i s s c r w i d , jc langsanier und ruliigcr die Gahrung vor sich gclit und jc wcnigcr die Wiirnrc h i dcr Giihrung so wic dic Quantiliitcn von zugcsclxtcr 11th odcr faulcrn 1iiisc einc gewissc Crciizc iibcrschrcitcn. Nin Viertcl- sclioppcn (1 25 liubihccn~imclci~) a ~ f 1 l'l'uncl trocknen iipfclsaurcn Kalk und G l'fund Wasscr zeigtc sich als oin gutes Verhiillniss. Enlwickclung von Wasserstofl'gas ist ein Zcichcn cincr anderen Giihrung alu derjenigen, tei wclclicr Ucrnstciiisiiure gcbiltlct wird, odcr ciner Zcr- stiirwng dcr bcrcits gcbiltlctcn. hl i t eincr das UoppcI1c dcr q(~,wiilinliclien Mengo iibcrskigcndcn QuantitSt Iiise dcr Gahrung iibcrlassciic 49 l'fd. iipfelsaurcn Kalljs gebeil riacli ciricr hcftigcn Entwiclielung von Wassersloffgas kaurtr I PJd. Ilcrnsteinsiiur'c. Bcincrkenswcrtli hierbci war das Vorschwindcn der Essigsiiure, an dercri Stclle sicli in cler Alutterlaugc 2 4 - 3 0 Unzcn von I3ssigsiiurc, frcilich iiichl ganz h i c r ijliger Uultcrsiiurc fiinclcn. ES cntstcht hicrhei auch zuglcich noch cin sogcnannles Permentol, welches 111x1 durcli J.)cstillalion dcr die Kalksalze enthaltciidcrl Multerlauge gcwinnt. Dassclbc is1 farblos, leicht liislich i n Wasser und von slarkcm angencbmcm Geruch nach Borsdorfer Acpfeln.

Die Bildung dcr .Bcrnstcinsiiurc crkliirt sich dndurch, dass zu den Elementen von 6 ANI. Acpfclsaure 3 Aeq. Wasser treten und dadurch 4 Aeq. Bcrnsteinsiiure, 4 Aeq. Kiohlensiiure und 4 hey. Essigsiiure enlstchen. 6 Aeq. Aepfelsiurc C 2 4 1 1 ' 2 0% 3Acq .Wasser. . . .

3 Aec~. Bernsleinsiiure C 1 6 H i 2 01 6

0 8 1 Aeq. Essigsiurc . . . C4 H 3 0 3

1i3 O 3 I=[ 4 Aey. Kohlens&ure . . CJ

-. -. ___I__

c 2 4 1 1 1 5 0 2 7 . C 2 4 I l l 5 0 2 7 .

Weiin iius Acpfolsiiure direct ButtersPure entstoht, so wurden sich im Ganzen Kohlensiiure und Wasserstoffgas itn Valuniverhiiltniss von 1 : 2 entwickeln, da aber von der Koh)ensBure durch den Kalk mindestsns 3 Aeq. zuriick-

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gehalten werden, so musste man Kohlensaure und Wasser- stoffgas im Verhaltniss von 10 :8, oder von 5:4 Vol. er- halten. Denkt man sich die Buttersaure aus Bernsteinsaure entstanden, so musste sich Kohlensaure und Wasserstoff- gas im Volumverhaltniss wie 2 : 4 entwickeln.

Brannlwein aus den1 Sap 2'011 Sorbus aucuparia.

4 Aeq. Aepfelsiiure C 1 6 H 8 0'6 1 4 Aeq. Wasser . . C8 H 8 0' Butterstiure

H 4 O4 5 == 1 H i C;R 0 1 6

~ 1 6 H 1 2 0 2 0 ~ C i b His 0 1 0 .

Von den 8 Aeq. Kohlensaure bleiben 3 Aeq beim Kalk zuruck.

C9 HR 0' Butteralure

C' 08 3 Aeq. Bernsteinsiiure C L a H 9 O I a =

cia HQ 0 1 1.

Von den 4 Aeq Kohlensaure werden 2 Aeq. beim Kalk zuruckbleiben.

In verschiedenen Perioden der von Wasserstoffgas- Entwickelung begleiteten Gahrung er eben sich folgende Verhaltnisse von Wasserstoffgas und k (ohlensauregas :

4 S O H : 1 6 9 C 0 2 = 4:4: 140H:140CO' = 4:4 108H:186COZ == 4:l 120 H : 220 C0.1 = 4 : 7; 441 II:221 C O a = 4.8.

Nach diesen Verhaltnissen ist wohl anzunehmen, dass die Buttersaure aus Aepfelsaure sowohl, wie aus Bern- steinsaore entsteht und das Verschwinden der letzteren scheint hiernach erklart zu sein. (Annul. d. Chem. u. Pharrn. Bd. 70. p . 363 - 366.) G.

Branntwein aus dem Saft der Beeren von Sorbus aucuparia.

L i e b i g nahm bei der Bearbeitung grosserer Mengen von unreifen Vogelbeeren behufs Darstellung von apfel- saurem Kalk wahr, dass der Saft ahnlich wie Traubensaft, von selbst, bei gewohnlicher Ternperalur, in eine ganz regelrnassige Gahrung iiberging. Diese gegohrene Fliissig- k&t lieferle durch Destillation und Rectification des De- stiUats einen sehr reinschmeckenden Branntwein, welcher sich yon gewohnlichem Kirschwasser (aus gegohrenen Kirschen destillirter Branntwein) nur schwer unterschei- den liess. Es miissen die Vogelbeeren eine betrachtliche Menge Zucker enthalten, da die Menge Branntwein (an