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112 dafs die Linienspectra der Gase nur der eigeiitlicheri Fun- kenentladung entspreclien, dic Kandenspectra jener , bei welcher ein eigentlicher Funke sich nioht aiisbildet *). Aachcn d. 12. Januar 1573. *) 13erichtipnngen LU meiner lctzten Ahhnndlmng im Rd. 147 dieser Annnlen. S. 351 2. 14 v. u. lies: 62" 38' statt: 63' 35' s. 352 z. 17 v. u. lies: 62'' 85' stntt: (i2" 58' 1X. Ueber die Krone des Nordlichtes; 'van J. S irks. D i e Beobaclitungen, wclohe in den letztw Jabren bei der Erscheiriiing von N orcllichterii niigestellt sind, haben hisher geringe Belehrtuig gegeben <her die Lage des Me- teors in der Atriiospliiire. Die Ausdehnung uiid die Unruhe der Strahlenbildting rnaolit die Beobaolltuiig desselben Licht- bogens an zwei Stationen ilnnii)glicli, 50 dds iiian auf diese Weise nicht zur Ortbestiniiriuiig des Pliiinonienes gelan- gen kann. Bessere Dieiiste werden zu dieseni Zweclre versprochen von deiri sclieinbaren Convergeiizpnnkte clw Strnhlen, der sogenaiiiiteii Krone, N elche fiir alle Statioiieii eiiie gkicliwichtige Bedeatung hben nid's. Wenii diesc Krone sioh iiicht gebildet hat, urid inan gezwungen ist ihre Lage wus den1 Schiieidungspunkte zweier verliinger- ten Liohtbogen ZLI schiitmi , ist die Ermittelung dieses Punktes nieisteiis selir unzuverliissig. A her in den letzten Jahreri hat sich die Krone selber mehrmals gezeigt, und man konnte ihre Stelle ziemlicli geriau bestimmen. llire Lage erwies sich jrdoch iifters so sahwankend, dafs man, zur Ortbestiirmiiiig der Kroiic. aub eiiicr eveiitiielleii Ps- rallaxe, gleichzcitige Heohachtungen verschiedeiier St. ,t t' ionen

Ueber die Krone des Nordlichtes

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dafs die Linienspectra der Gase nur der eigeiitlicheri Fun- kenentladung entspreclien, dic Kandenspectra jener , bei welcher ein eigentlicher Funke sich nioht aiisbildet *).

Aachcn d. 12. Januar 1573.

* ) 13erichtipnngen L U meiner lctzten Ahhnndlmng im Rd. 147 dieser Annnlen.

S. 351 2. 14 v. u. l ies: 62" 38' stat t : 63' 35' s. 352 z. 17 v. u. lies: 62'' 85' stntt: (i2" 58'

1X. Ueber die Krone des Nordlichtes; 'van J. S i r k s .

D i e Beobaclitungen, wclohe in den letztw Jabren bei der Erscheiriiing von N orcllichterii niigestellt sind, haben hisher geringe Belehrtuig gegeben <her die Lage des Me- teors in der Atriiospliiire. Die Ausdehnung uiid die Unruhe der Strahlenbildting rnaolit die Beobaolltuiig desselben Licht- bogens an zwei Stationen ilnnii)glicli, 50 d d s iiian auf diese Weise nicht zur Ortbestiniiriuiig des Pliiinonienes gelan- gen kann. Bessere Dieiiste werden zu dieseni Zweclre versprochen von deiri sclieinbaren Convergeiizpnnkte clw Strnhlen, der sogenaiiiiteii Krone, N elche fiir alle Statioiieii eiiie gkicliwichtige Bedeatung h b e n nid's. Wenii diesc Krone sioh iiicht gebildet hat , urid inan gezwungen ist ihre Lage wus den1 Schiieidungspunkte zweier verliinger- ten Liohtbogen ZLI schiitmi , ist die Ermittelung dieses Punktes nieisteiis selir unzuverliissig. A her in den letzten Jahreri hat sich die Krone selber mehrmals gezeigt, und man konnte ihre Stelle ziemlicli geriau bestimmen. llire Lage erwies sich jrdoch iifters so sahwankend, dafs man, zur Ortbestiirmiiiig der Kroiic. a u b eiiicr eveiitiielleii Ps- rallaxe, gleichzcitige Heohachtungen verschiedeiier St. ,t t ' ionen

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braucht. F u r diesen Zwcck standeri iriir schon i. J. 1870 einige correspundirende Beo1)achtungen zii Gebote, welche am 25. Oktober xu Groningen, Miiiister und Deventer an- gestellt waren, uiid es ergah sicti daraiis das uiierwartete Brsultat, dafs die Ilichtuiiqen der Krone fiir diese Stn- tioneii niclit nacli eiiieiii Puiiktc der Atmosphiire zusam- menliefen, sondern gegeiiseitig divergirten. Spliter , wah- rend des Nordliohtes am 4. Febriiar 1872, haben Beobach- tungen der Krone stattgclfiinden in inehreren Stationen zwischen Itig:t, lZoni und Dublin.

Etwa huiidert Hestimriiungeii bind in niehreren Zeit- schriften mitgetheilt, ails welchen dreifsig Paare gleichzri- tiger Beobachtungen entnoniinrii wertfen konnten. Die Mittheilung derjenigen , welche auf den gegenseitig ent- ferntesten Stationen gernacht sind, geschieht hierunten.

Die Stationen riiit ihrer geographisclien Lage sind :

Poggendorff's Annal. Bd. CXLIX. 8

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Nur mit Ausnahme von No. 1 , 8 und 9 war also die Reclnscension der Krone am grorsfen fur dir westliche, die Declination fur die nordltchste Station. D6.r Untcrschied entweder in Rectascension oder in Declination und mei- stens in beiden gleichzeitig ist tiberdiefs stets so bedeu- tend , d a k cr nicht ctwaigen Beobaclitungsfehlern zuge- schrieben werden k a n a

Unzweifelliaft geht also aus obiger Tabelle hervor, dal’s die Richtunyen der Krone fiir die verschiedencn Stationen nicht nach eincin Punkte der Atmosphare susammenliefen, sondern hingegen unter einander divergirten. Ileswegen kann die Krone nicht ein wirklicher Knotenpunkt aller Liclithogen des Nordlichtes seyn. F u r jede Station be- stimmt sie nur die Mittelrichtung, wohin die Lichtsaulen iiber einen kleinen Theil der Erdohei flliche mit schwacher Uivergenz in die ritmospliare emporschieken. Ferner zei- gen die mitgetheilten Beobachtungen, dals fiir jede Station die Uohe der Corona fas t ohne Ausnahnie einige Grade kleiner ist als die magnetisrlis I t d i n a t i o n , welche einer kleinen Karte L a 1110 n t’s entnommen ist. Ebenso ist in den nieisten Flillen das Azimut der Krone geringer als die magnetische Declinatioti. N a n wird die Perspective der Krone gezeichnet durch die Spitzen des sichtharen Thei- les der Lichtbogen.

Diese Spitzen schweben jedoch iiber einem siidlicheren Punkte der Erdoberfliiche, wo magnetische Inclination und Declination geringer sind als an dem Beobachtungsorte.

Die Mittelrichtung der Nordlichtsaulen stimnit also fiber jeder Station, ohne grofse Abweichnng, tnit der Richtung einer freischwebeiiden Magtietnndel uherein. Ilelbwegen ist der Schluls nicht unhegriindet, dafs die Lichtbogen des ganscn Phanoinenes ihren Ausgangspunkt haben in den Mag- netpolen der Erde , rind sick unyefahr den magnetischen Curoen entlang uin den Erdmagnet ansbreiten.

Jede Station iibersieht nur einen so kleinen Theil des Meteores , dais die Lichtbogen , iiisofern sie zu hemerken sind, fast geradlinig sind und linter einander nur schwach

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divergiren. Im Einklang mit der Beolmchtung projectiren die siclitbaren Theile sich auf den Himiriel wie grol'se Kreise, wiihrrnd ihre entferntesten Spitzen tiir jeden Beobachter nacli einem Punkte zusanimenzulaufen scheinen. Die Ent- fernung, Ausdehnung und Anzahl tlieser Spitze verleiht der Krone die Gestalt cines geschlosscnen oder zerbroche- nen Lichtringes, oder das Ansehen eiiies Knotenpunktcs.

Die meistrn Nord - und gleichzeitiq auftrctenden Siid- lichter sind auf die Polargegenden brschriinkt. Fur klei- nerc geographische Breite zeigen die 1,ichtbogen sich dann nur am Horizonte, ohne Ausbildunq einer Krone. Bei wachsendem Umfang der Erscheinuog breiten diese Licht- bogen sich weiter zum Aequator a u Z ? und sie bilden in einzelnen Fiillen ein geschlossenes System om den Erd- magnet, wie ani 4. Februar 1872, als alle Welt das Pha- no~nen erblickte.

Die Natur des Nordlichtes ist bisher nicht enthiillt; indessen fkllt es schwer, sein elekti isches Aussehen zu laugnen. Diese Lichtbogen mit ihrer elgenthumlichen Gluth erinnern zu lebendig an die elektrisahen Entladungen in verdiinnten Gasen, ah dafs man sie nicht seit lange fur elektrische Stronie in den obersten Luftschichten hielt.

Eine Muthmafsung uber den Ursprung soleher elektri- sehen Entladungen zwischen den Magnetpolen der Erde kann den Erscheinungen entnommeri werden ? die jedes Nordlicht begleiten. Einerseits treten bei einem Nordlichte stets heftige Storungen des Erdmagnetismns auf. Ande- rerseits fallen die ausgedehnteren Nortllichter vorzugsweise in die Jahre, in welchen die taglichts Variation des Erd- magnetismus und eben so die magnetiwhe Einwirkung der Sonne am grol'stcn ist.

Die magnetischc Einwirkung der Sonne mul's es also seyn, die unrnittelbar oder durch Verniittclung dcs Erd- magnetismus die elektrischen EntladuIiqen des Nordlichtes erzcugt. Die letztere Annahme ist dic wahrscheinlichere, besonders rnit Hinsicht auf einige magneto - elektrische Untersuchringeii von Trilvc (les M o d e s par M o i g n o ,

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2'. X X V I I I , p . 773.) Diesrr hat nanilich die Entstehnng eines elektrisclien Stroines nachgewiesen iii h i Verbin- dungaleiter zweier Magnet ide , sobald ihrt. inagiwtische Constanten sich abiindern. Nach dieser Entdeckung mufs bei Schwankiing der Lnge iind Starke der magrietischen Erd- pole ein elektrischer Strom inducirt werden, der sich tior- siiglich durch die hoheren Llcftschichten mit kleinem Lei- tungswiderstande entladen uird . Ob eine derartige elelr- trische Induction die vollige Erklarung des N ordlichtes in Anspruch nehmen konne, wird jedoch erst crhellrn ails spateren kwbachtungen, die hei nachherigen Nordlichtern uber die Lage der Krone und die Schwankongen des Erd- magnetismus angestellt zu werden verdienen. Gleichzci- tige Bestimmungen in einem ausgedehnten Gebiete der Erd- oberflache sind dazu unumgiinglich.

Durch die mitgetheilten Reohachtungen ist indessen pine Schwierigkeit bei der Erklarung des Nordlichtes wegge- riiunit: da nun einmal die Krone nnr die Mittelriclitung der Lichtbogcn angiebt , ist die Bedeutung anfgefunden dieses optischen Convergenzpunktes , der bei wirklicher Existenz eine rathselhafte Itolle spielen wiirde.

Deventer, Mai 1873.

X . Apparat zmr 0~~ectivdaP.stellzcng der jnetallspectren j

vou .W. Th. E d e 1 tn a nta , Assistent am Polytechnicuni in Miinchen und Inhabcr cines Iihysikal. -rriech.

Iustituts.

D i e Metallspectren einem grorseren Auditorium durch Objectivdarstellung vorzuzeigen , gelingt bekanntlich mit Hulfe der elektrischen Laiiil)e ganz gut ; allein die darnit verknupftcn Kosten und Miilien sind so bedeutenil , dal's