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62 Barresivil: Ueber die Lllsliclikeit des kolileiisanren ner Scltwefelstickstoff ist jedoch nicht oline alle Ein- wirkiing a d Seliwefclkohlenstoff; die Einwirkung gescliieht aber nur Iangsam iind erfordert zii ihrer 13eendigiing lange Zcit. Sie ist indessen eine der interessantestcn. Wir fanden, class La- sungen von SchwefelstickstotT in Scliwefellcohlenstoff sicli naclt Verlarif von einigen Rfonatcn vollslindig entfirbten , nnd dass unter den Zersetzungsprodukten Scltwcfel , Rlioilanw~sserstol~- sjure und ein gelber Absalz zu bemerken waren, tlcr das Ausselten tler wwig bekanntcn und von den Cliemikerii iiiit dern Nainen ScAtorfLIcyan odcr Cynnoxysulfid helegten Ver- bindung l i a k Die Analysen diescr Substnnz fillirlen zu keiner der fiir ilic- selben aufgestellten Forineln ; da man a l m nichts nestimmtcs iiber die Ziisanimensetzung des Schwefelcyan wciss , so habcii wir tins vorgenomrncn, beide IGrper vcrglcichiingsweise 211 stu- diren , sobald wir liinreichcntle Mengen davon dnrgestellt hnben wrden. IX. Ueber die Loslichkeit cles kohlensiwren Kalkes im Zuckerkdk. Von CJb. Bnrrer.miL (Compt. rend. XXXII. p. 469.1 Icli habe die Bcobachtung gemacht, dass alkalisclie Rnn- kelrGbenmelassen mit Siuren lebhaR aufirausten, selbst wenn sie zuvor his zum Sieden erhitzt worden waren. Ich fing das dab& sich enlwickelnde Gas auf und fand, dass dassclbe Kohlenssure war. Dieses Resultat war tiberraschend, da die Melassen be- kanntlich Kalksalze enthalten, deren Gegenwart mir mil den kohlensauren Salzen unvertrsglich erschien. Ich mussta des- ltalb annehmen, dass der kohlensaure Kalk in Zucker, oder wenigstens in einer tier Unreinigkeiten der Riibenmelasse 16s- lich sei.

Ueber die Löslichkeit des kohlensauren Kalkes im Zuckerkalk

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Page 1: Ueber die Löslichkeit des kohlensauren Kalkes im Zuckerkalk

62 Barresivi l : U e b e r d i e Ll l s l ic l ike i t des kol i le i i sanren

n e r Scltwefelstickstoff ist jedoch nicht oline alle Ein- wirkiing a d Seliwefclkohlenstoff; die Einwirkung gescliieht aber nur Iangsam iind erfordert zii ihrer 13eendigiing lange Zcit. Sie ist indessen eine der interessantestcn. Wir fanden, class La- sungen von SchwefelstickstotT in Scliwefellcohlenstoff sicli naclt Verlarif von einigen Rfonatcn vollslindig entfirbten , nnd dass unter den Zersetzungsprodukten Scltwcfel , Rlioilanw~sserstol~- s jure und ein gelber Absalz zu bemerken waren, tlcr das Ausselten tler wwig bekanntcn und von den Cliemikerii iiiit dern Nainen ScAtorfLIcyan odcr Cynnoxysulfid helegten Ver- bindung l i a k

Die Analysen diescr Substnnz fillirlen zu keiner der fiir ilic- selben aufgestellten Forineln ; da man a l m nichts nestimmtcs iiber die Ziisanimensetzung des Schwefelcyan wciss , so habcii wir tins vorgenomrncn, beide IGrper vcrglcichiingsweise 211 stu- diren , sobald wir liinreichcntle Mengen davon dnrgestellt hnben w r d e n .

IX. Ueber die Loslichkeit cles kohlensiwren

Kalkes im Zuckerkdk. Von

CJb. Bnrrer.miL (Compt. rend. XXXII. p . 469.1

Icli habe die Bcobachtung gemacht, dass alkalisclie Rnn- kelrGbenmelassen mit Siuren lebhaR aufirausten, selbst wenn sie zuvor his zum Sieden erhitzt worden waren. Ich fing das dab& sich enlwickelnde Gas auf und fand, dass dassclbe Kohlenssure war. Dieses Resultat war tiberraschend, da die Melassen be- kanntlich Kalksalze enthalten, deren Gegenwart mir mil den kohlensauren Salzen unvertrsglich erschien. Ich mussta des- ltalb annehmen, dass der kohlensaure Kalk in Zucker, oder wenigstens in einer tier Unreinigkeiten der Riibenmelasse 16s- lich sei.

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K e l k e s i m Zuokerha lk . 63

Icli brachte kolilensauren Kallr , entweder fertig gebildctcn, oder im slatur nascens heBndlicIien mit den verschiedenen Sub- stanzeii zusammen, dic bei der Analyse der Melassen aufgerun- den worilen waren. Diesc Versuche zeigten, dass der kohlen- saure lialk sicli im Zuckerkalk lase, mas auf verschiedene Weisc nachgcwiesen wcrden konnte :

1. Wenn innn durcli eine Lasung von Zi~cl~erkalk Iiol1len- siiiiregas leitet, so triibt sich dieselbe niclit sogleicli.

2. Ein Gemenge yon Chlorcalciitm und liolilcnsaurem Nakon Iddct in dcr ZuckerlSsung keincn Niederschlag.

3. Wenn man cine Lijsung von Salmiak zu eincr Lijsung yon lrolilerisatircrn Iialk in Zuckerkalk setzt , 60 fiillt sogieich reiner kohlensaurer Iialk zu Boden. Das Ammoniaksalz dient in diesem Falle, um den reinen Ih lk des Zuckerkalkes ZII s5t- tigen. Es bednrf wolil kaum dcr Erwrilinung, class das Reagens vorsiclttig angewendct werden muss, da (lasselbe ebenhlls ein Lijstingsmittcl liir den kolilensauren Ikrlk ist. Durcli das Facturn der Lijsung des kohlensaurcn lialkes in Zuckcrlialk wird man a d die Vermuthung gefiilrrt , dass sicli ein Dop~)eisalz bitdcn mcsse. Ich werde diese Untersucliung , beziiglicli tier Bildung yon Doppelsalzen, melclie aus Verbindungen des Zuckers mit den Erden leicht zu entstehen sclieinen , weiter verlblgen, da dieselben fiir die Estraction des Zuckers von \\'ichtigkcit sein lihnnen.

Wie dem auch sei, so ist das Faclum der Liisung des koh- lensauren Kalkes in Zuckerkalk schon in Bezug auf die Analyse der Zuckerarten niclit olme Inleresse. 'Vielleicht auch niirden sich die Pliysiologen mit der Frage beschrifligen, welclie viel- leicht bei iihdichen Reactionen die Bildung gewisser Producte im Organismus erkllren k6nnte.