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4. Analyse yon biologischem Material 155 und in der w/~Brigen LSsung des Niederschlags erfolgt die eigentliche Reaktion mit Anthron. Die optimalen Versuchsbedingungen sind ermittelt worden. -- Aus- fi~hrung. Blutplasma oder Ham werden mit 5o/oiger Triclfloressigs~ure versetzt, so dab der Gehalt der Mischung an Dextran 10--200 ~tg/ml betr/~gt. Man filtriert (Harn falls erforderlich) durch sguregewasehenes l~flter (z. B. Whatman Nr. 42). Vom Ffltrat (LSsung) pipettiert man 1 ml in ein 15 ml Pyrex-Spitzzentrifugenglas (Doppelansatz fiir jede Probe) und bl/~st ~us der Pipette 5 ml 95%igen Alkoho], der frei sein muB yon Substa=~zen, die mit Anthron reagieren, in die LTsung. Nach VersehluB mit Gummistopfen lgBt man bei Zimmertemperatur fiber Nacht, oder nach Versehlul] mit Glaskuge]n 3 Std bei 3740 ~ C ira Wasserbad stehen und zen- trffugiert dann 15 rain bei 3000 U/rain. Naeh Dekantieren ste]lt man die Zentrifugen- gli~ser umgekehrt zum Trocknen auf Gaze ( N 15 min), pipettiert hierauf 2 ml Wasser an der Wand herunter ein und bringt durch leichtes Schfitteln den Bodensatz in LSsung. Fiir jede Serie setzt man 3 Standardproben mit 2 ml Glucose-Gebrauchs- 15sung (siehe unten) an. In die G1/~ser werden 10 ml Anthronreagens (siehe unten) ,,eingeblasen", was besonders sorgf&ltig geschehen muB. Jedes Glas wird gut mit einem Gummistopfen versehlossen, der mit einem etwa 10 em langen und 3 mm weiten Glasrohr versehen ist. Die gesamten G1/~ser stellt man in Leitungswasser auf gleiehe Temperatur ein, setzt sic 13 rain in ein gleichmgBig koehendes Wasserbad und bringt sic in Leitungswasser auf etwa Raumtemperatur. Naeh ~Tberffihren in Kiivetten miler man bei 620 m#. Ein Blindwert aus 10 ml Anthronreagens und 2 ml Wasser wird mit bestimmt.- Berechnung fiir Plasma: E~/E~ • 0,1 • Pl~smaver- dfinnung • 100 • 0,9 =mg Dextran/100ml; ftir Harn: Eu/Es • 0,1 • Harnver- dfinnung • ml in der Probe • 0,9 = mg Dextran/Probe, worin Eu = Extink- tion des Unbekannten; Es ~ Extinktion der 8tandardlSsung; 0,1 =mg Glucose in 2 ml StandardlSsung; 0,9 = Faktor zur Umwandlung des Glucosewertes in den Dextranwert sind. Bei einer Extinktion yon 0,387 liegt die Standardabweichung zwischen 0,36 und 0,56%. Zugesetztes Dextran wird ira Plasma im Mittel zu 103,3~ und im IIarn zu 101% wieder gefunden. -- Glucosestamn~lTsung: 100 mg ira Vakuuln bei 60--70 ~ C getrocknete Glucose hSchster Reinheit werden in 100 ml ges/~ttigter BenzoesgurelSsung gelSst. Gebrauchsstandardl6sung: 5 ml StammlSsung werden Init gesgttigter BenzoesgurelSsung auf 100 ml aufgeffillt. 2 ml dieser LSsung enthalten 0,1 mg Glucose. Benutzt m&n Dextran als Standard, mu] man beriieksiehtigen, dab das Farbintensit/~ts/~quiva]ent hier 111% gegeniiber Glucose betrggt. Anthron- reagenslTsung: In 280 ml Wasser gieBt man vorsichtig 720 ml analysenreine konz. Schwefelsgure (D 1,84). 50 mg einmal aus Alkohol umkristallisiertes Anthron 15st man in 100 ml dieser Schwefe]si~ure. Vor Gebrauch erw/~rmt man auf 70--80 ~ C und kiihlt dann auf Raumtemperatur ab. Die LSsung ist nur 2 Tage ha]tbar. E. ~#LLEI~, Wiirzburg [~ber die papierchromatographisehe Charakterisierung yon Heparhl, Hepari- noiden und heparinartigen Stoffen berichten W. AwE und K. D. STiiDE~A~ ~. l~und 500 Chronaatogramme, deren Ergebnisse zum Tefl in umfangreiehen Tabellen und Abbfldungen zusammengeste]lt sind, lassen die MSglichkeit erkennen, Heparine hoher Qualitgt (USP XIV bzw. XV) trotz groBer Schwankungen (10% und lnehr) des R,-Wertes zu charakterisieren. So ist auch eine Unterscheidung mTglich yon Roh-Heparinen, Heparinoiden (Polysaccharidschwefelsgureester, hergestellt durch Sulfurierung yon Polysaeehariden) und HeparinkSrpern (z. B. sulfurierte Chendroitin- sehwefelsgure). Es wird absteigend ehromatographiert auf Papier Sch.& Seh. 2045a mit einer Laufzeit yon ~ 16 Std und einer Laufstrecke yon 20--30 era. Zur An- wendung kommen drei LSsungsmittelgemisehe: 1. n-Propanol/Wasser (30:70); 1 Arzneimittel-Forseh. 6, 349--352 (1956). Techn. Hoehsch. Braunschweig u. Nordmark-Werke, Uetersen/Holstein.

Über die papierchromatographische Charakterisierung von Heparin, Heparinoiden und heparinartigen Stoffen

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Page 1: Über die papierchromatographische Charakterisierung von Heparin, Heparinoiden und heparinartigen Stoffen

4. Analyse yon biologischem Material 155

und in der w/~Brigen LSsung des Niederschlags erfolgt die eigentliche Reaktion mit Anthron. Die optimalen Versuchsbedingungen sind ermittelt worden. - - Aus- fi~hrung. Blutplasma oder H a m werden mit 5o/o iger Triclfloressigs~ure versetzt, so dab der Gehalt der Mischung an Dextran 10--200 ~tg/ml betr/~gt. Man filtriert (Harn falls erforderlich) durch sguregewasehenes l~flter (z. B. Whatman Nr. 42). Vom Ffltrat (LSsung) pipettiert man 1 ml in ein 15 ml Pyrex-Spitzzentrifugenglas (Doppelansatz fiir jede Probe) und bl/~st ~us der Pipette 5 ml 95%igen Alkoho], der frei sein muB yon Substa=~zen, die mit Anthron reagieren, in die LTsung. Nach VersehluB mit Gummistopfen lgBt man bei Zimmertemperatur fiber Nacht, oder nach Versehlul] mit Glaskuge]n 3 Std bei 3 7 4 0 ~ C ira Wasserbad stehen und zen- trffugiert dann 15 rain bei 3000 U/rain. Naeh Dekantieren ste]lt man die Zentrifugen- gli~ser umgekehrt zum Trocknen auf Gaze ( N 15 min), pipettiert hierauf 2 ml Wasser an der Wand herunter ein und bringt durch leichtes Schfitteln den Bodensatz in LSsung. Fiir jede Serie setzt man 3 Standardproben mit 2 ml Glucose-Gebrauchs- 15sung (siehe unten) an. In die G1/~ser werden 10 ml Anthronreagens (siehe unten) ,,eingeblasen", was besonders sorgf&ltig geschehen muB. Jedes Glas wird gut mit einem Gummistopfen versehlossen, der mit einem etwa 10 em langen und 3 mm weiten Glasrohr versehen ist. Die gesamten G1/~ser stellt man in Leitungswasser auf gleiehe Temperatur ein, setzt sic 13 rain in ein gleichmgBig koehendes Wasserbad und bringt sic in Leitungswasser auf etwa Raumtemperatur. Naeh ~Tberffihren in Kiivetten miler man bei 620 m#. Ein Blindwert aus 10 ml Anthronreagens und 2 ml Wasser wird mit b e s t i m m t . - Berechnung fiir Plasma: E~/E~ • 0,1 • Pl~smaver- dfinnung • 100 • 0,9 = m g Dextran/100ml; ftir Harn: Eu/Es • 0,1 • Harnver- dfinnung • ml in der Probe • 0,9 = mg Dextran/Probe, worin Eu = Extink- tion des Unbekannten; Es ~ Extinktion der 8tandardlSsung; 0,1 = m g Glucose in 2 ml StandardlSsung; 0,9 = Faktor zur Umwandlung des Glucosewertes in den Dextranwert sind. Bei einer Extinktion yon 0,387 liegt die Standardabweichung zwischen 0,36 und 0,56%. Zugesetztes Dextran wird ira Plasma im Mittel zu 103,3~ und im IIarn zu 101% wieder gefunden. - - Glucosestamn~lTsung: 100 mg ira Vakuuln bei 60--70 ~ C getrocknete Glucose hSchster Reinheit werden in 100 ml ges/~ttigter BenzoesgurelSsung gelSst. Gebrauchsstandardl6sung: 5 ml StammlSsung werden Init gesgttigter BenzoesgurelSsung auf 100 ml aufgeffillt. 2 ml dieser LSsung enthalten 0,1 mg Glucose. Benutzt m&n Dextran als Standard, mu] man beriieksiehtigen, dab das Farbintensit/~ts/~quiva]ent hier 111% gegeniiber Glucose betrggt. Anthron- reagenslTsung: In 280 ml Wasser gieBt man vorsichtig 720 ml analysenreine konz. Schwefelsgure (D 1,84). 50 mg einmal aus Alkohol umkristallisiertes Anthron 15st man in 100 ml dieser Schwefe]si~ure. Vor Gebrauch erw/~rmt man auf 70--80 ~ C und kiihlt dann auf Raumtemperatur ab. Die LSsung ist nur 2 Tage ha]tbar.

E. ~#LLEI~, Wiirzburg [~ber die papierchromatographisehe Charakterisierung yon Heparhl, Hepari-

noiden und heparinartigen Stoffen berichten W. AwE und K. D. STiiDE~A~ ~. l~und 500 Chronaatogramme, deren Ergebnisse zum Tefl in umfangreiehen Tabellen und Abbfldungen zusammengeste]lt sind, lassen die MSglichkeit erkennen, Heparine hoher Qualitgt (USP XIV bzw. XV) trotz groBer Schwankungen (10% und lnehr) des R,-Wertes zu charakterisieren. So ist auch eine Unterscheidung mTglich yon Roh-Heparinen, Heparinoiden (Polysaccharidschwefelsgureester, hergestellt durch Sulfurierung yon Polysaeehariden) und HeparinkSrpern (z. B. sulfurierte Chendroitin- sehwefelsgure). Es wird absteigend ehromatographiert auf Papier Sch.& Seh. 2045a mit einer Laufzeit yon ~ 16 Std und einer Laufstrecke yon 20--30 era. Zur An- wendung kommen drei LSsungsmittelgemisehe: 1. n-Propanol/Wasser (30:70);

1 Arzneimittel-Forseh. 6, 349--352 (1956). Techn. Hoehsch. Braunschweig u. Nordmark-Werke, Uetersen/Holstein.

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156 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden

2. n-Propanol/Wasser (40:60) und 3. n-Propanol/Wasser (45:55). Die Identifizierung erfolgt durch metachromatische F~rbung mit Tohidinblau.

E. Mi~LLE~, Wiirzburg Die photometrische Bestimmung yon Adrenalin mit Dikaliummercuritetrarho-

danid bewerkstelligen ]~. SALG6, J. KIs und J. Mo~vAu 1 auf Grund der yon ]~. SALG62 mitgeteilten Farbreaktion. Das Absorptionsmaximum des Komplexes liegt bei 500m#; das Lambert-Beersehe Gesetz ist erfiillt. Etw~ 100--150ttg Adrenalin enthaltende LSsungsantelle werden mit 2 m] 0,1 n Dika]iummercuri- tetrarhodanidlSsung versetzt, mit doppelt destilliertem Wasser auf 10 ml erg~nzt und 25 rain im kochendenWasserbad gehalten. I~ach dem Erkalten wird die Extink- tion im Pulfrieh-Photometer mit Filter S 50 gegen eine LSsung yon 2 ml Reagens und 8 ml Wasser gemessen. Die Genauigkeit betr~gt ~= 3%, die Erfassungsgrenze 2 ttg/ml. Die Stamml5sung sell sofort verarbeitet werden, da sie sich, besonders wenn Verunreinigungen zugegen sind, verf~rbt. J. FL~I~K

Die fluorimetrische Bestimmungsmethode yon Adrenalin (Epinephrin) und 5;oradrenalin (Norepinephrin) in Blutplasma yon H. WErL-MAL~E und A. D. BOWE 3 haben J. A. I:~ICHARDSON, A. K. RICHARDSON und O. J. BnODIE a in eiuigen Punkten abgeandert und verbessert. Die Injektionsspritze, welche die anticoagu- lierende Misehung enth~lt (15 ml Blur und 5 ml Anticoagulans) wird in ein gradu- iertes Zentrffugenglas yon 50 ml entleert, wodurch unnStige Umspiilungen ver- mieden werden. Ferner wird des zur Chromatographie dienende aktivierte Alu- miniumoxyd als Aufsehl~mmung in 5 ml NatriumacetatlSsung in die Si~ule ein- getragen, aus der dann mit l0 ml start 5 ml Wasser die die Fluorescenz 15schenden Substanzen weggewaschen werden. Es wird ohne Laugen filtriert und die gewiinschte Ffltriergeschwindigkcit dureh passende Verengung des Unterteiles der R6hre und Vorbereitung des Glaswollpfropfens erreicht. Es wird stets gegen einen Blind- wert gemessen. Die Messungen werden mit einem Beckman-Spektrophotometer DU durchgefiihrt unter Verwendung yon Corning-Glasfiltern Nr. 3389 und 5113 zur Isolierung der Quecksllberlinie 436 m#. Als sekund~ires Gelbfilter dient Corning Nr. 3484. Des blaugriine Sekund~rfilter ist zusammengesetzt aus den Corninggl~sern Nr. 4784, Nr. 5030 und Nr. 3384; es besitzt ein enges Durehlai~- gebiet bei 510 m#. Die Eichl6sungen enthalten 1 mg je Milliliter Adrenalin bzw. Noradrenalin mit etwas Natriumhydrogensulfit und werden unter Stickstoff auf- bewahrb. An Stelle der EichlSsungen kann auch ein Vergleichsstandard aus fluorescierendem Glas (Corning Nr. 3750) verwendet werden. Zugesetztes Adre- nalin (I) wird so zu 93,4% :[_ 11,5%, Noradrenalin (II) wird zu 90,3% ~: 9,9% wiedergefunden. In 15 ml Blur kSnnen noch 0,25 #g I und 0,5 #g I I exakt be- stimmt werden. J. EISE~B~A~D

Einen papierchromatographischen Nachweis fiir Phenothiazin-Derivate im Harn beschreiben M. FRA~H, E. FRETWURST und 14. SOEHRING 5. Man filtriert 50 ml mit Salzs~iure auf foe 4 anges~uerten I-fern, bringt das Filtrat mig 25%iger Kalilauge auf loll 10 und sehiittelt dieses zweimal mit je 50 ml ~ther (Ae) aus. Nachdem man die vereinigten Ae-Ausziige dreimal mit je 5 ml 0,01 n Salzs~ure ausgesehiittelt hat,

i Magyar K~miai Folydirat 62, 235--236 (1956) [Ungariseh]. (Mit dtseh. Zus. fass.). Medizin. Univ., Szeged (Ungarn).

2 Diese Z. 138, 101 (1953). 8 Biochemie J. 51, 311 (1952).

J. Lab. clin. Med. 47, 832--834 (1956). Medical Coll. of South Carolina, Char- leston, S. C. (USA).

5 Klin. Wschr. 1956, 1259--1262. Univ. Hamburg.