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80 Berieht: Spez. analy~. Methoden.4. Analyse yon biolog. Material Bd. 179 (1961) Den chromatographischen Nachweis yon Kynurenin und Xanthurensiiure im Ham ffihrt M. KAL~B 1 in Anlehnung an das yon C. E. DALGLI]~S~ 2 beschriebene Verfahren: 5 ml ttarn werden in einem 10 ml-Zentrifugenglas mi~ 2,5 ml einer ges~t. LSsung yon Quecksflberoxyacetat in 250/0iger Essigs~are versetzt und 10 min zentrifugiert (1000 g). I)er I~iederschlag wird mit 5 ml Wasser gewaschen und noch- mMs zentrifugiert. Dann dekantier~ man ab, versetzt den l~iederschlag mi~ 1 ml Wasser und leitet Schwefelwasserstoff bis zar S~ttigung ein. Der Iqiederschlag wird wicder abzentrifugiert. 20 #1 der iibers~ehenden LSsung bringt man auf Whatman- Papier Nr. 1 und ehromatographier~ bei 22 ~ 1~ C mit dem Fliel3mittel 1V[ethanol- n-Butanol-Benzol-Wasser = 2 : 1 : 1 : 1 oder mit 20~ LSsung yon I~alium- ehlorid. Entwickelt wird mit den Sprfihreagentien: a) ffir I~ynarenin mit 0,20/o l~inhydrinin _&thanoloder 0,5 g p-Dimethylaminobenzaldehyd in 100 ml ~hanol und 1 ml konz. Salzs~are oder l~ p-Dimethylaminobenzaldehyd in 9 Teflen Aceton und 1 Tefl Salzs~are, b) fiir Xantharensi~are mit diazotierter Sulfanils~are (Paulis Reagens) oder mit 0,5~ ~hanollscher LSsung yon Eisen(III)-ehlorid, e) fiir Indole mi~ dem Reagens nach ~. P~oc~z~ 3. Die Auswertung erfolgt im UV- Licht. In einer Tabelle werden die Rf-Werte, die Farben nach Entwicklung and die ~aehweisgrenzen angegeben. 1 Coll. czechoslov, chem. Commun. 25, 1220--1224 (1960) [Russisch]. (Mit dtsch. Zus.fass.) Gastroenterologisches Lab., Univ. 01miitz (~SR). -- 2 Biochemie. J. 52, 3 (1952); vgl. diese Z. 158, 157 (1957). -- 3 Chem. Listy 47, 1643 (1953); vgl. diese Z. 14~2,364 (1954). H. WUNDERLICtt ~ber die photometrische Bestimmung yon Isonicotinsiiurehydrazid (]NIt) dessen Derivaten and Stoffweehselprodukten in bioIogisehem lVlaterial beriehten W. IqIV.Lsc~und L. GI]~]~Ea 1 in 2 Mitteiinngen. I~ach eingehenden Untersuchungen unter Beriicksichtigung der einsehlagigen Literatar (74 Zi~ate), wobei sieh heraus- stellt, dal~ die bislang angcgebenen chemischen Methoden den Anforderungen nietlt geniigen, geben Verff. ausfiihrliche Vorschriften fiir die Bestimmung yon Isonicotin- sSure, yon ~-Isonicotinylglycin in Ham sowie yon INI~I und seinen Derivaten und Stoffwechselprodukten in Plasma und ttarn an. Die umfangreichen Vorschrfften mSgen im Original eingesehen werden. ])as Grundprinzip der neuen Methoden ist hauptsachlich darch foigende Tatsaehen gegeben: INH und seine Me~aboliten lassen sich mit einem Chloroform-Benzoesaaregemisch aus Plasma und Itarn aus- schfittein. ]:)arch alkalische ttydrolyse erhal~ man Isonicotinsaare, deren Pyridin- kern mit Chlorcyan (Kaliumeyanid -~ Cloramin T) zum Glu~acondialdehydderivat aufgespalten, mit Barbi~arsaare zum Polymett~nfarbstoff kondensier~ und bei 600 nm iohotometrier~ wird. ])as Stoffwechselendprodukt I~-Isonicotiny]glycin (Nicotinursaure) lal~t sich in analoger Weise bei 615 nm bes~immen. Im Organismus vorgebildcte Isonicotins~are und lqieo~inars~are kSnnen direkt bestimmt werden, da II~tt und I)erivate nicht s~Sren. Mit der Methode lassen sich noch 0,05 #g INIt/ml Plasma bestimmen. Papierehromatogral0hiseh kSnnen 0,01 #g Isonicotin- saare siehtbar gemaeht werden; ffir INtt ist die Empfmdlichkei~ e~was geringer. I)er Nachweis ]a2t sieh aueh auf andere Pyridinderivate anwenden. I)er Arbei$ sind formelma~ige Reaktionsablaufe, Karven, Tabellen und Abbfldungen beigegeben. ArzneimitteLForsch. 9, 636--641 u. 700--707 (1959). Fa. Benckiscr G.m.b.tt., Ludwigshafen/Rhein. E. Mi)~E~, Wiirzburg

Über die photometrische Bestimmung von Isonicotinsäurehydrazid (INH) dessen Derivaten und Stoffwechselprodukten in biologischem Material

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80 Berieht: Spez. analy~. Methoden.4. Analyse yon biolog. Material Bd. 179 (1961)

Den chromatographischen Nachweis yon Kynurenin und Xanthurensiiure im Ham ffihrt M. KAL~B 1 in Anlehnung an das yon C. E. DALGLI]~S~ 2 beschriebene Verfahren: 5 ml t tarn werden in einem 10 ml-Zentrifugenglas mi~ 2,5 ml einer ges~t. LSsung yon Quecksflberoxyacetat in 250/0iger Essigs~are versetzt und 10 min zentrifugiert (1000 g). I)er I~iederschlag wird mit 5 ml Wasser gewaschen und noch- mMs zentrifugiert. Dann dekantier~ man ab, versetzt den l~iederschlag mi~ 1 ml Wasser und leitet Schwefelwasserstoff bis zar S~ttigung ein. Der Iqiederschlag wird wicder abzentrifugiert. 20 #1 der iibers~ehenden LSsung bringt man auf Whatman- Papier Nr. 1 und ehromatographier~ bei 22 ~ 1 ~ C mit dem Fliel3mittel 1V[ethanol- n-Butanol-Benzol-Wasser = 2 : 1 : 1 : 1 oder mit 20~ LSsung yon I~alium- ehlorid. Entwickelt wird mit den Sprfihreagentien: a) ffir I~ynarenin mit 0,20/o l~inhydrin in _&thanol oder 0,5 g p-Dimethylaminobenzaldehyd in 100 ml ~hano l und 1 ml konz. Salzs~are oder l~ p-Dimethylaminobenzaldehyd in 9 Teflen Aceton und 1 Tefl Salzs~are, b) fiir Xantharensi~are mit diazotierter Sulfanils~are (Paulis Reagens) oder mit 0,5~ ~hanollscher LSsung yon Eisen(III)-ehlorid, e) fiir Indole mi~ dem Reagens nach ~. P ~ o c ~ z ~ 3. Die Auswertung erfolgt im UV- Licht. In einer Tabelle werden die Rf-Werte, die Farben nach Entwicklung and die ~aehweisgrenzen angegeben.

1 Coll. czechoslov, chem. Commun. 25, 1220--1224 (1960) [Russisch]. (Mit dtsch. Zus.fass.) Gastroenterologisches Lab., Univ. 01miitz (~SR). -- 2 Biochemie. J. 52, 3 (1952); vgl. diese Z. 158, 157 (1957). -- 3 Chem. Listy 47, 1643 (1953); vgl. diese Z. 14~2, 364 (1954). H. WUNDERLICtt

~ber die photometrische Bestimmung yon Isonicotinsiiurehydrazid (]NIt) dessen Derivaten and Stoffweehselprodukten in bioIogisehem lVlaterial beriehten W. IqIV.Lsc~ und L. GI]~]~Ea 1 in 2 Mitteiinngen. I~ach eingehenden Untersuchungen unter Beriicksichtigung der einsehlagigen Literatar (74 Zi~ate), wobei sieh heraus- stellt, dal~ die bislang angcgebenen chemischen Methoden den Anforderungen nietlt geniigen, geben Verff. ausfiihrliche Vorschriften fiir die Bestimmung yon Isonicotin- sSure, yon ~-Isonicotinylglycin in Ham sowie yon INI~I und seinen Derivaten und Stoffwechselprodukten in Plasma und ttarn an. Die umfangreichen Vorschrfften mSgen im Original eingesehen werden. ])as Grundprinzip der neuen Methoden ist hauptsachlich darch foigende Tatsaehen gegeben: INH und seine Me~aboliten lassen sich mit einem Chloroform-Benzoesaaregemisch aus Plasma und Itarn aus- schfittein. ]:)arch alkalische ttydrolyse erhal~ man Isonicotinsaare, deren Pyridin- kern mit Chlorcyan (Kaliumeyanid -~ Cloramin T) zum Glu~acondialdehydderivat aufgespalten, mit Barbi~arsaare zum Polymett~nfarbstoff kondensier~ und bei 600 nm iohotometrier~ wird. ])as Stoffwechselendprodukt I~-Isonicotiny]glycin (Nicotinursaure) lal~t sich in analoger Weise bei 615 nm bes~immen. Im Organismus vorgebildcte Isonicotins~are und lqieo~inars~are kSnnen direkt bestimmt werden, da II~tt und I)erivate nicht s~Sren. Mit der Methode lassen sich noch 0,05 #g INIt/ml Plasma bestimmen. Papierehromatogral0hiseh kSnnen 0,01 #g Isonicotin- saare siehtbar gemaeht werden; ffir INtt ist die Empfmdlichkei~ e~was geringer. I)er Nachweis ]a2t sieh aueh auf andere Pyridinderivate anwenden. I)er Arbei$ sind formelma~ige Reaktionsablaufe, Karven, Tabellen und Abbfldungen beigegeben.

ArzneimitteLForsch. 9, 636--641 u. 700--707 (1959). Fa. Benckiscr G.m.b.tt., Ludwigshafen/Rhein. E. Mi)~E~, Wiirzburg