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Berieht: Analyse anorganischer Stoffe 131 den Mittelpunkt des Reagensflecks aufgetragen und das Filter nach 5 min wieder in den Ringofen gebracht. Der in Freiheit gesetzte Chloranilatkomplex wird mit 0,1 In] dest. Wasser ausgewaschen. Ein schmaler violetter Ring weist auf die Anwesenheit yon Fluorid hin. [1] Anal. Chem. 36, 247--248 (1964). Midwest. Res. Inst., Kansas City, )Io. (USA). M. ME~O~L t~ber die Thermoanalyse einiger anorganiseher Fluoride und Silieoflnoride berichten E. S. FRE~A~ und V. D. HOGA~ [1]. Die Untersuehungen wurden an Luft bei 1 arm Druck im Temper~turbereieh 25--800~ durchgefiihrt. Die Autoren verwendeten die bereits an andcrer Stelle beschriebenen Apparatm'en zur DifferentiM- thermoanalyse (DTA)[2,3] und Thermogravimetrie (TGA)[4] in modifizierter Form. -- Ergebnisse. Kallum]luorid-Dihydrat (KF. 2 HeO) beginnt bei 45~ zu schmelzen mid verliert bei 75 ~C 1/sdesKristallwassers (4 KF. 8 H20 --> 4 KF. 7 HeO). Diese neue Phase schmflzt bei 134~ und verliert ah 147~ s~mtliches Kristall- wasser. -- Calcium]luorid (CaFs) unterliegt im Bereich bis 700~ keinen Ver~nde- rungen. -- Bleifluorid (PbFs, haupts~chlich a-Form) verliert ab 500~ durch Subli- mation aUm~ihlich an Gewicht. Bei 820~ (Probe teilweise geschmolzen) erreicht dieser Gewichtsverlust 10~ der Gesamtmenge. Die RSntgenstrukturanalyse einer auf 750 ~C erhitzten Probe zeigt, dal~ diese nur aus fl-PbF 2 besteht. Ein a/fl-Ubergang ist ]edoch an der DTA-Kurve nicht zu erkennen. -- Ammoniumsilicofluorid beginnt bei 275~ zu sublimiercn und sich zu zersetzen. -- s (~aaSiF6) zersetzt sich im Bereich yon 485--825~ in 2 NaF v_nd SiF 4. W~hrend der ersten Phase dieser Reaktion (5--10 ~ zersetzt) erfolgt bei 565~ eine reversible Kristall- umlagerung (Enthalpie ~ ~ 17kcal/Mol). Fiir die nach dieser Umwandlung erfolgende weitere Zersetzung ermittelten die Autoren eine Aktivierungsenergie yon 64 :~ 3 keal/Mol und eine Reaktionsordnung yon 1. -- Magnesiumsilico]luorid- Hexahydrat (MgSiF8" 6 H~O) wird ab etwa 100~ dehydratisiert und gleichzeitig zu MgF~ und SiFa zersetzt. -- Calciumsilico/luorid-Dihydrat (CaSiF 6 2 HsO) verliert ab 110~ sein Kristallwasser. Zwischen 236 und 367~ tritt Zersetzung zu CaF~ und SiF 4 ein. -- ZinksiZ~co]luorid-Hexahydrat (ZnSiF 6 6 HsO) wird zwisehen 115 und 222~ in einer Stufe dehydratisiert und zu ZnF 2 und SiFa zersetzt. Ober- halb 500~ tritt ein weiterer Gewichtsverlust ein, der auf eine Reaktion zwisehen ZnF~ und dem Material des Probenbeh~lters (Borosilicatglas) zuriickgefiihrt wird. [1] Anal. Chem. 86, 2337--2340 (1964). Basic Chem. Unit, Pyrotechnics Lab., Picatinny Arsenal, Dover, N. J. (USA). -- [2] Go~Do~, S., and C. C~P~E~L: 5th Symposium on Combustion (Proceedings), pp. 277--284. ~ew York: Reinhold 1955. -- [3] HogAn, V. D., and S. Go~)o~: J. Chem. Eng. Data 6, 572 (1961). -- [4] C~P~EL~, C., and S. Go~Do~: Anal Chem. 29, 298 (1957). D. KLOCKOW Einen Nachweis yon Chlorid neben Bromid, Jodid und Thioeyanat besetu'eiben A. D. PAUL und J. A. G~so~ jr. [1]. -- Arbeitsweise. Zu 5 Tr. der ProbelSsung werden 5 Tr. 1 m ~qa-Sulfit- und 5 Tr. 1 m Cu-SuffatlSsung gegeben. In Gegenwart oxydierender Anionen (Nitrit, ~itrat, Chromat und Permanganat) werden die doppelten Mengen an •a-Sulfit und Cu-Sulfat verwendet. Each kurzem Erhitzen zentrifugiert man und verwirft das dabei ausgefallene CuJ und CuSCN. Zur rest- lichen LSsung, die noch schwach blau sein sol] (~berschuB yon Cu2+), gibt man 10 Tr. Sulfosalieyls~urelSsung (20 g in 10 ml Wasser) und 5 Tr. Feigls Oxydations- 15sung [15mi Eisessig-t- 15ml 30~ Wasserstoffoeroxid -b 0,2g (NHa)6Mo~024]. Nach 5 rain im Wasserbad gibt man erneut 5 Tr. OxydationslSsung zu und nach weiteren 5 mhl 5 Tr. konz. Salpeters~ure und 2 Tr. 1 m AgNOa-LSsung. Ein weii3er lqiederschlag zeigt Chlorid an. -- Hg ~+ stSrt, kann aber durch F~llung als Sulfid 9*

über die Thermoanalyse einiger anorganischer Fluoride und Silicofluoride

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Berieht: Analyse anorganischer Stoffe 131

den Mittelpunkt des Reagensflecks aufgetragen und das Filter nach 5 min wieder in den Ringofen gebracht. Der in Freiheit gesetzte Chloranilatkomplex wird mit 0,1 In] dest. Wasser ausgewaschen. Ein schmaler violetter Ring weist auf die Anwesenheit yon Fluorid hin.

[1] Anal. Chem. 36, 247--248 (1964). Midwest. Res. Inst., Kansas City, )Io. (USA). M. ME~O~L

t~ber die Thermoanalyse einiger anorganiseher Fluoride und Silieoflnoride berichten E. S. F R E ~ A ~ und V. D. HOGA~ [1]. Die Untersuehungen wurden an Luft bei 1 arm Druck im Temper~turbereieh 25--800~ durchgefiihrt. Die Autoren verwendeten die bereits an andcrer Stelle beschriebenen Apparatm'en zur DifferentiM- thermoanalyse (DTA)[2,3] und Thermogravimetrie (TGA)[4] in modifizierter Form. - - Ergebnisse. Kallum]luorid-Dihydrat ( K F . 2 HeO) beginnt bei 45~ zu schmelzen mid verliert bei 75 ~ C 1/sdesKristallwassers (4 K F . 8 H20 --> 4 K F . 7 HeO). Diese neue Phase schmflzt bei 134~ und verliert ah 147~ s~mtliches Kristall- wasser. - - Calcium]luorid (CaFs) unterliegt im Bereich bis 700~ keinen Ver~nde- rungen. - - Bleifluorid (PbFs, haupts~chlich a-Form) verliert ab 500~ durch Subli- mation aUm~ihlich an Gewicht. Bei 820~ (Probe teilweise geschmolzen) erreicht dieser Gewichtsverlust 10~ der Gesamtmenge. Die RSntgenstrukturanalyse einer auf 750 ~ C erhitzten Probe zeigt, dal~ diese nur aus fl-PbF 2 besteht. Ein a/fl-Ubergang ist ]edoch an der DTA-Kurve nicht zu erkennen. - - Ammoniumsilicofluorid beginnt bei 275~ zu sublimiercn und sich zu zersetzen. -- s (~aaSiF6) zersetzt sich im Bereich yon 485--825~ in 2 NaF v_nd SiF 4. W~hrend der ersten Phase dieser Reaktion (5--10 ~ zersetzt) erfolgt bei 565~ eine reversible Kristall- umlagerung (Enthalpie ~ ~ 17kcal/Mol). Fiir die nach dieser Umwandlung erfolgende weitere Zersetzung ermittelten die Autoren eine Aktivierungsenergie yon 64 :~ 3 keal/Mol und eine Reaktionsordnung yon 1. - - Magnesiumsilico]luorid- Hexahydrat (MgSiF8" 6 H~O) wird ab etwa 100~ dehydratisiert und gleichzeitig zu MgF~ und SiFa zersetzt. -- Calciumsilico/luorid-Dihydrat (CaSiF 6 �9 2 HsO) verliert ab 110~ sein Kristallwasser. Zwischen 236 und 367~ t r i t t Zersetzung zu CaF~ und SiF 4 ein. - - ZinksiZ~co]luorid-Hexahydrat (ZnSiF 6 �9 6 HsO) wird zwisehen 115 und 222~ in einer Stufe dehydratisiert und zu ZnF 2 und SiFa zersetzt. Ober- halb 500~ t r i t t ein weiterer Gewichtsverlust ein, der auf eine Reaktion zwisehen ZnF~ und dem Material des Probenbeh~lters (Borosilicatglas) zuriickgefiihrt wird.

[1] Anal. Chem. 86, 2337--2340 (1964). Basic Chem. Unit, Pyrotechnics Lab., Picatinny Arsenal, Dover, N. J . (USA). -- [2] Go~Do~, S., and C. C~P~E~L: 5 th Symposium on Combustion (Proceedings), pp. 277--284. ~ e w York: Reinhold 1955. -- [3] HogAn, V. D., and S. Go~)o~: J . Chem. Eng. Data 6, 572 (1961). -- [4] C~P~EL~, C., and S. Go~Do~: Ana l Chem. 29, 298 (1957). D. KLOCKOW

Einen Nachweis yon Chlorid neben Bromid, Jodid und Thioeyanat besetu'eiben A. D. PAUL und J. A. G ~ s o ~ jr. [1]. -- Arbeitsweise. Zu 5 Tr. der ProbelSsung werden 5 Tr. 1 m ~qa-Sulfit- und 5 Tr. 1 m Cu-SuffatlSsung gegeben. In Gegenwart oxydierender Anionen (Nitrit, ~ i t ra t , Chromat und Permanganat) werden die doppelten Mengen an •a-Sulfit und Cu-Sulfat verwendet. Each kurzem Erhitzen zentrifugiert man und verwirft das dabei ausgefallene CuJ und CuSCN. Zur rest- lichen LSsung, die noch schwach blau sein sol] (~berschuB yon Cu2+), gibt man 10 Tr. Sulfosalieyls~urelSsung (20 g in 10 ml Wasser) und 5 Tr. Feigls Oxydations- 15sung [15mi Eisessig-t- 15ml 30~ Wasserstoffoeroxid -b 0,2g (NHa)6Mo~024]. Nach 5 rain im Wasserbad gibt man erneut 5 Tr. OxydationslSsung zu und nach weiteren 5 mhl 5 Tr. konz. Salpeters~ure und 2 Tr. 1 m AgNOa-LSsung. Ein weii3er lqiederschlag zeigt Chlorid an. - - Hg ~+ stSrt, kann aber durch F~llung als Sulfid

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