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443 er ist = R4 P, eine ‘Verbindung, welche im Triphyliu (und im Childrenit) enthalten ist. Die mit dem Namen Heterosit bezeichnete Substanz von Limoges scheint im frischen Zustande aufserlich dein Tri- phylin sehr zu gleichen. D u f r e‘n o y bat sie uutersucht, und ich liabe ein braunlich violettes Rlineral von demselben Fundort, welches viclleicht init jenein identisch, nur noch inehr verwittert ist, und ein spec. Gew. = 3,41 besitzt, analysirt. D. n. Phosphorsaure 41,77 32,18 Eisenoxydul 34,89 Oxyd 31,46 Mangnnoxydul 17,57 Oryd 30,Ol Wasser 4,dO 6,35 Kieselssure 0,22 - 98,H5. 100. D ufrknoy’s Heterosit entspricht der Formel 3R5 Pi + 5 H, der meinige hingegen 8 7 PQ + 6 H= (2g2 I’ +a3 P :) + 6 H. Diese letztere Mischung ist dadurch bemerkenswerth, dafs die Oxydulverbindung, durch deren Oxydation sie wahrscheiulich entstandeii ist , R7 Ijz =K3 P+R* P seyn wiirde, was aber die oben von mir vorgeschlagene Fonnel des Triphylins ist. ...... ............ ............ XVI. Ucber die Urn wundlung dcr scli wejelsauren Alkalien in Chlorrnetallc; con H. H ose. M a n erhalt bei den meisten quantitativen Analysen die bei- den Alkalien Kali und Natron als schwefelsaure Salze. Wenn inan sie dann vermittelst Platinchlorids voii einander tren- nen will, so gehort bei der Trennung derselben im schwe- felsauren Zustande mehr Vorsiclit und Sorgfalt, als wenn die Alkalien als Chlormetalle angewandt merdeii kijnnen,

Ueber die Umwandlung der schwefelsauren Alkalien in Chlormetalle

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er ist = R4 P, eine ‘Verbindung, welche im Triphyliu (und im Childrenit) enthalten ist.

Die mit dem Namen Heterosit bezeichnete Substanz von Limoges scheint im frischen Zustande aufserlich dein Tri- phylin sehr zu gleichen. D u f r e‘n o y bat sie uutersucht, und ich liabe ein braunlich violettes Rlineral von demselben Fundort, welches viclleicht init jenein identisch, nur noch inehr verwittert ist, und ein spec. Gew. = 3,41 besitzt, analysirt.

D. n. Phosphorsaure 41,77 32,18 Eisenoxydul 34,89 Oxyd 31,46 Mangnnoxydul 17,57 Oryd 30,Ol Wasser 4,dO 6,35 Kieselssure 0,22 -

98,H5. 100.

D u f r k n o y ’ s Heterosit entspricht der Formel 3 R 5 Pi + 5 H, der meinige hingegen 8 7 PQ + 6 H= (2g2 I’ +a3 P :) + 6 H. Diese letztere Mischung ist dadurch bemerkenswerth, dafs die Oxydulverbindung, durch deren Oxydation sie wahrscheiulich entstandeii ist , R7 Ijz =K3 P+R* P seyn wiirde, was aber die oben von mir vorgeschlagene Fonnel des Triphylins ist.

...... . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . .

XVI. Ucber die Urn wundlung dcr scli wejelsauren Alkalien in Chlorrnetallc; con H. H ose.

M a n erhalt bei den meisten quantitativen Analysen die bei- den Alkalien Kali und Natron als schwefelsaure Salze. Wenn inan sie dann vermittelst Platinchlorids voii einander tren- nen will, so gehort bei der Trennung derselben im schwe- felsauren Zustande mehr Vorsiclit und Sorgfalt, als wenn die Alkalien als Chlormetalle angewandt merdeii kijnnen,

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rind dessen ungcachtct giebt die Trcnnung iiicht so ge- naue Kesultate, wie die Trenniing der Chloriuetalle. Man verwandelt daher in den rneisteu Fallen die schwe- fclsauren Alkalien in Chlorinetalle, und bewirkt d a m dic Trennung verluittelst Platinchlorids genau und ohne Schwie- rigk eiten.

Diese Uinwandlung kann auf verschiedene Weise gc- schehcn, aber inniicr ist sie zeitraubend und mit Unannchni- lichkeiten verkniipft. Gewiihnlich zersetzt man die srliw e- felsauren Alkalien vcrinittelst essigsaurcr Baryterde in es- sigsaure Salze, dann in koblensaure, und diese endlicli in Chlorinetalle. Jeder analytische Chemiker, dcr diesc Rle- thode ausgefuhrt hat, weifs aber, dafs die Abscliciduiig der schwefelsauren Baryterde in diesein Falle schwicrig ist; sie hat, wenn sie durch essigsaure BarytCr.de gefallt worden, einc grofse Neigung milchiclit durchs Filtrum zu gcben , meshalb dic Ahscheidung dersclben sehr zcitrau- bend ist.

Eine lciclitcre Umwandlung der schwcfelsauren Alkn- lien in Chlorriietallc gelingt bci Anwendnng von Salmiak. Ich habe vor einigcr Zeit gezcigt, dafs das scliwefelsnurc Kali sicli durch Gliihcn iiiit Saliniak in Chlorkaliurn ver- wandeln lasse, und dafs die Uinwandlung auch ein ge- naues Resultat giebt, wenn das Gluhen des Gemenges in eincm Porcellantiegel, nber uicht in einern Platintiegel vorgenoinmen wird ).

Das schwefelsaure Natron IiiLt sich auf dieselbe Weisc wie das schwefelsaure Kali in Cliloriiietall verwandclii. Beiin Gluhcn des Gemcnges von schwefelsaurem Natroli init Saliiiiak in einein Platintiegel bcinerkt man ganz die- sclben Erscheinungen , wie sie das Gemenge von scliwc- felsnurem Kali mit Sallniak zeigt. I)a beiin ersten Gliilieii des Gemenges nur ein Theil des schwefelsauren Alkalis zersetzt wird, so ist der Ruckstand leicht schmelzbar, da cine Mcngung von schwefelsaurein Alkali und von alhali- schern Chlormetall weit leichter schmilzt, als jedcs der Ce- 1) Pogg. Ann. Bd. 74, S. 568.

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inengtheilc allein. Es ist dcshalb rathsam, urn die Einwir- kung des Saliniaks beim zweiten Gluhen zu befiirdern, die geschinolzene Masse mit einigen Tropfeii Wasser zu be- feachten, und darauf cine Decke voii trockncin Salmink- piilvcr zu briiigen. Mail mufs zuerst bis zur Verfluchti- gung dcs Wassers sehr geliiide erhitzen, uiid dann erst gliihen. Durcli das Befeuchten niit Wasser steigt zwar beiin Erhitzen die Masse irn Tiegel etwas, doch so weiiig, ilal's die Operation mit Genaiiigkeit und ohne Verlust in ciiiein kleincn PorcelIantiegel von gewiihnlicher Griil'sc ausgefuhrt werden kann. Nach zweiinaligen Gliihen iiiit Saliniak hat der Kiickstniid so vicl ScliwefelsBure verloreii, dnl's er im Porccllantiegel nicht inelir gut schmilzt. Daiiii ist dns Bcfeuchten der Masse init Wasser niclit i n c h nii- thig, da sie sicli nun sehr gut init Salmiak mengcn 1iiCst. Man fdhrt init den Glulieii mit Sahniak so Iange fort, bis liciiie Gcwiclitsabnahme des gegliihteu Ruckstands mehr wahrzunehmen ist.

Hr. W e b e r erhielt aus 1,321 Grin. schwefelsaureiii Na- troll nach 7 nialigem Gluheii mit Salmiak iin Porcellantie- gel 1,083 Grm. Chlornatriuiii, das in Wasser gel6st durcli ein BaryterdesaIz keine Reaction auf Schwefelsaure gab. - Jcne Menge des schwefelsaurcn Natrons eiitspricht 1,087 Grin. Chlornatriuin.

Die Resaltate, welche dorcbs Gliihen eines Gemenges voii schwefelsnurein Kali mit SaIrniak erhalten wurden, siiid schon friiher angegeben worden.

Ein Geinenge von schwefelsaurem KaIi und Natron kaiiii also sehr gut vcrmittelst Salmiaks in Chlormetallc verwandclt werden. Man muCs nur dann etwas vorsich- tiger seyii, als wenn man jcdcs der beiden schwefelsauren Alkalien allein der Behandlung mit Saliniak unterwirft, da das Gemenge beider schmelzbarer ist, als jedes der Snlzc allein. Das Gemenge der entstandeiien Clilorinetalle ist indcsseu nicht tfiichtiger, als jedcs dcrselben allein, wic ich dies friiher gezeigt habe I) .

1 ) Pogg. Ann. Dd. 31, S. 133.

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Gewifs aher ist diese Metliode der weit vorzuziehen, diese Umwandlung verinittelst essigsaurer Baryterde zu bemirken, welclte bei weitein zeitraubender ist, und einige Tage Zeit erfordert, wahrend jene in einigen Stuuden voliendet ist.

Man kann indessen vermittelst Salmiak nur die schwe- felsauren Sake des Kalis und Natrons in Chlormetalle verwandeln , nicht aber das schwefelsaure Lithion. Denn dieses widerstelit mit grofser €Iartn#ckigkeit der Eiuwir- kung des Salmiaks.

0,878 Grm. schwefelsaures Litliion iu einem Porccl- lantiegel einer Hitze ausgesetzt, bei welcher die andc- ren schwefelsauren Alkalien durch Saliniak zersetzt wur- den, konnte dadurch nocli nicht zuin Schinelzen gebracht merden. Auch mit Sdmiak geinengt und gegluht, wiirde das schwefelsaure Salz bei den ersten beiden Behandlun- Sen noch nicht zum Sclimelzcn gebracht, aber cs siiiterte bei dieser Hitzc stark zusainincn. Mit Wasser befeuchtet, und dann mit Salmiak gegluht, wurde iiach dieser dritten Rehandlung endlich das schwefelsaure Salz so weit zer- setzt, dafs das erzeugte Chlorlithium mit dem scliwefel- sanren Salze eine schmelzhare Menguog hervorbrachte, aber bei jedein erneuten Gliilien init Salmiak nahin das Salz anfangs nur urn 0,006 bis 0,008 Grm., bei den sp#- teren Behandlungen iiur um 0,003 Grm. ab. Nach fiinf- inaliger Beliandlung wog der Kiickstand 0,856 Grm.; er h3tte niir 0,675 Grm. wiegen mussen, wenn das schwefel- saure Lithion vollstandig in Chlorlithiiim verwandelt wor- den w#re. - Nacb diesen ungunstigen Resultaten wurde der Versuch nicht weiter ,fortgesetzt.

Da aber bei Analysen eiuiger in der Natur vorkom- inenden Silicate, welclie alle 3 Alkalien entlialten, wie z. B. einige Arten von Gliminer und die sogenannten Le- pidolithe, es von Wichtigkeit ist, die schwefelsauren Ver- bindungen leicht in alkalische Chlormetalie verwandeln zu kiinnen, zumal da gerade bei Anwesenheit von Lithion die Schwierigkeiten bei der Methode vermittelst essigsan-

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rer Baryterde nocii bedeutend verinehrt werden, indem bci Verwandlung der essigsauren Salze in kohlensaure das Ausmaschen des sehr schwer liislichen kohlensauren Lithions von dcr kohlensauren Baryterde unangenehm und schwer auszufuhren ist, so wurde versucht, ob in ciner Mengung der drei Alkalien das schwefelsaure Lithion sich viclleicht leichter uiid vollstSndiger durch Salmiak zersetzen liefse, als im reinen Zustaode, zumal wenn es nur in geringer IYIengc init den andern beiden schwefelsauren Alkalien angewandt wird.

Es wurden zu dem Ende gewogene Mengen der drei schwefelsauren Alkalien, niit einander gemengt, dcr Be- handlung mit Salmiak unterworfen. In dern Gemenge machte das schwefelsaure Lithion den geringsten Gemeng- theil aus. Da die schwefelsauren Alkalien in der Men- gung weit leichter sclimelzcn , als jedes derselben allein, so war schon nach dem ersten Gluhen mit Saliniak eine geschmolzene Masse erhalten worden. Sie inufste daher bei den ferneren Behandlungen init Salmiak jedesmal init etmas Wasser befeuchtet werden. Nach fiinfinaliger Be- handlung init Wasser war schon fast die Menge von Chlor- metallen erhalten worden, die der Berechnung nach den angewandten schwefelsauren Salzen entspracb. Als aber die erhaltene Massc der Chlormetalle in Wasser geliist wurde, gab die Auflijsung cinen starken Niederschlag mit Chlorbaryumliisung.

Die TJmwandlung der schwefelsauren Alkalien in alka- lische Chlormetalle vermittelst Salmiak ist dalier nicht an- mendbar, wenn in denselben eine, auch nur geringe Itlenge von schwefelsaurem Lithion enthalten ist.

Dafs auch die schwefelsaure Magnesia der Zersetzung durch Salmiak widersteht, habe ich schon fruher gezeigt I ) .

1) Pogg. Ann. Bd. 74, S. 569.