28
326 zu klein, und das am der zweiteii Reaction um dieselbe Grofse zu grofs seyn wird. Die vou den IIH. T r o 0 s t uud Mar i 6 -D av y erhaltenen Zahlen sind daher uichts anders als die der HH. Favre uud S i I b e rm a n n bebaftet rnit den moglicheu Fchlern der galvanischen Messungen und denen, welche die falsche An- nahme, dafs die elektromotorische Kraft der untersuchten Saulen dem Wsrme - Aequivalent der chcinischen Reactionen proportional sey, mit sich fiihrt. VI. Ueber die firdichturzg aon Gasen und Diirrr- pfen ailf cler Oberjliiche fester Kiirper; con G. (luincke. 1 h s ist eine langst bekannte Thatsache, da€s porbse Kor- per, wie Kohle oder Platinschwamm, Gasarteu verschlucken, und ich werde in Folgendem versuchen eine Uebersicht der bis jetzt in dieser Beziehung bekanuten Thatsachen zu geben. Die Erscheinungen, die auf dieser hdhasion von Gas- arteii an der Oberfliche fester Kiirper beruhen, sind jedoch so manuigfaltiger Art, dafs ich der Uebersicht wegeu erst versuchen mill, eine ErklZrung derselberi zu geben, uiid d a m zeigen werde, in wie weit die Thatsachen mit dieser Erklarung iibereinstimnien. Poisson I) hat zuerst in seiner Theorie dcr Capilla- ritat gezeigt, dafs eine E'liissigkeit in der Nahe ihrer Ober- fliche eiue andere Dichtigkeit haben mufs, als im Inuern. Man wird nun annehmen niiissen, dafs an der Granze einer Fltissigkeit und eines festen Kiirpers die FIiissigkeit dieselbe Dichtigkeit wie dieser hat, da ja ihre Theilchen leichter 1) Nouvclle thdorie de l'action cupilhire.

Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

326

zu klein, und das am der zweiteii Reaction um dieselbe Grofse zu grofs seyn wird.

Die vou den IIH. T r o 0 s t uud Mar i 6 -D av y erhaltenen Zahlen sind daher uichts anders als die der HH. F a v r e uud S i I b e r m a n n bebaftet rnit den moglicheu Fchlern der galvanischen Messungen und denen, welche die falsche An- nahme, dafs die elektromotorische Kraft der untersuchten Saulen dem Wsrme - Aequivalent der chcinischen Reactionen proportional sey, mit sich fiihrt.

VI. Ueber die firdichturzg aon Gasen und Diirrr- pfen ailf cler Oberjliiche fester Kiirper;

con G. ( l u i n c k e .

1

h s ist eine langst bekannte Thatsache, da€s porbse Kor- per, wie Kohle oder Platinschwamm, Gasarteu verschlucken, und ich werde in Folgendem versuchen eine Uebersicht der bis jetzt in dieser Beziehung bekanuten Thatsachen zu geben.

Die Erscheinungen, die auf dieser hdhasion von Gas- arteii an der Oberfliche fester Kiirper beruhen, sind jedoch so manuigfaltiger Art, dafs ich der Uebersicht wegeu erst versuchen mill, eine ErklZrung derselberi zu geben, uiid d a m zeigen werde, in wie weit die Thatsachen mit dieser Erklarung iibereinstimnien.

P o i s s o n I ) hat zuerst in seiner Theorie dcr Capilla- ritat gezeigt, dafs eine E'liissigkeit in der Nahe ihrer Ober- fliche eiue andere Dichtigkeit haben mufs, als im Inuern. Man wird nun annehmen niiissen, dafs an der Granze einer Fltissigkeit und eines festen Kiirpers die FIiissigkeit dieselbe Dichtigkeit wie dieser hat, da ja ihre Theilchen leichter 1) Nouvclle thdorie de l'action cupilhire.

Page 2: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

327

verschiebbar siiid als die des ersteren uud die Dichtigkeit sicli niclit spruugweise Sndern wird. Die Art und Weise, wie die Dichtigkeit iiach dern Innerii der Flussiglicit hin sic11 iiudert, wird von der Natur dcrselben abhaiigen, und im h1igcn:einen wird diese Aentleruiig selir sclmell vor sicli gelien, j a nian wird aunehmcn kiinnen, dafs ineist s c h ~ n in uni~ierkliclicr Entfernung von der mathematisclien Grznzc des festen Kiirpers und der Flussigkeit dic letztere dieselbe Dic!rtigkeit wie im Innern hat.

Es ist nun wolil die einfacliste A ~ i n a l i ~ ~ i e , tlafs je grii- her dcr Uriterschicd dcr 1)ichtigkeit des festen Korpers und der Flussigkeit ist, dafs desto sclineller die Dichtig- heit nach dcin Inrierii dcr Fliissigkeit hin abnehmeri wird, nnter der Voraussetzung, dals die Dichtigkeit des fcsteli Kiirpers griifser ist, als die dcr Flussiglicit, wic es ja bci Gasarkn iiiid fcsteii Kiirperu imlucr der F a l l seyn w i d .

W e o n also eiii fester Kiirper, ich will sagt'n eiii Pla- tinblcch, in eiiier Gasart, etwa Kohle:is~iore, sicb befindet, so wird die Kohlens~ure uiiiriittelbar an cicr Okerllacfie dieselbe Bhhtigkcit linbcn mussci~, wie Gas Platin: das Pla- tin wird IColileiisaure nuf seiner Oberlliiclie condensiren, es wird eiire I<ol i le i~s~ui~e- i1tiiwsph;ire habell, dereii Dielie unbelicrnnt ist, weiin inan die I)iclie von der inallieinati- scheii (;r;iiize der 0berfl:ichc rles f~slei i Kiirpers bis zu der Stclle rechnet, wo die Molilensiiure wieder ilire ge- ~viihnlicl~e 1)iclitiglceit hat. Je dichter cler feste Kiirper ist, desto dicker wird die Gasatniosphare seyn, desto inelir Gas wird die Eiiilicit der Oberll~che absorbirco. J e grdser die Oberflaclie des fester1 Kijrpers ist, desto griifser wird auch die ahsorbirte Gasinenge seyn.

l)ie Kraft init der die Gas~licilclicii an dciii festen Kiir- per adliiiriren, riihrt nun roil bIolecularl;r8f~(:ii her, iriit welclien die Moleciile des Gases yon denen des festen Kiirpers angezogen werden, und wie in311 bei n l h W i f - ten die Anziehuug oder Ahstofsung proportional der wir- kciiileii 3lnssc setzt, so wird niaii es aucli hicr tirun mussen. Null wirlicn aber nur (lie AIolecde des fesleii K o r p r s iu

Page 3: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

328

unrnittelbarer Wahe der Oberflache, und da bei dein dich- teren KGrper mehr Masse in der Nahe der Oberflache con- centrirt ist, wird also auch bei diesern die Anzichung gro- Ler scyn, wird mehr Gas verdiclitet werden.

Es wird also eine Verdichtung der Gasarten an der Oberflache fester Xiirper stattfinden, die proportioual mi€ der Oberflache und rnit der Diclhtiylceit derselben mmirnmt, wenn die Function der Entfernacng , welche das Anziehungsgesets der Nolecule der Gasart und des festen Korpers ausdruckt, dieselbe ist .

Hat die Oberflache eines festen Korpcrs die Wah l zwi- schen mehreren Gasarten, so wird iin allgeineinen die dich- tere Gasart eher absorbirt werden. Geht eine Gasart leich- ter in den dichtcren, tropfbar flussigen Zustand iiber, ist sie leichter condensirbar wie eiue andere, so wird auch hier die Natur die geringste Arbeit, wie iiberall, vorziehen und die geringste Dichtigkeitsanderung bewirken. Es wcr- den daher die Dsinpfe tropfbar flussiger Kiirper lcichter absorbirt werden, als Gase, und Gasarten, die leicht zii condensiren sirid, wie z. B. die schweflige Saure ebenso eher absorbirt werden, wie die pcrinancuteu Gase.

Steht eiii Gas unter grijfscreni Drucke, so wird mehr davon absorbirt werdcn, als weiin es unter geriiigcrem Drucke steht.

Sehcn wir jetzt, wie diefs mit der Erfahrung iiberein- stiinint. Die ausgcdehntesten und gcnauesten Versuche iibcr die Absorption von Gasarten durch feste Korper sind no& immer die, welche T h e o d o r v o n S a u s s o r e ') iin Jahrc 1812 ver6ffentlichte. Dcrselbe fand, dafs gegliihte Kohle, die unter Quecksilber abgelosclit wurde, also unter Ab- schlufs der atmosphlirischeii Luft erkaltete, besonders geeig- net war, Gasarten zu absorbiren. Durcli Erhitzen und ErlraItenlassen unter Abschlufs der Luft werden also die Gasarten uiid Dampfe, dic die Kohle auf ihrer Obcrfkichc condensirt hat, entfernt.

1) G i l b . A m . Bd. 47, 1814, S. 113 bis 183.

Page 4: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

329

Damit stimmen auch die Versnche von D e g c n ') und Fa r a d a y * ) uber Beiietzbarkeit fester Korper ubereiu. Wenu niiinlich ciu fester Kiirpcr Luft anf seiner Ober- flachc absorbirt hat, and itiaii briiigt einen Wasserlropfen Iierauf, so wird diescr als Kugelscgment auf deinselben lie- gen bleibcn , wcil die Anziehung der condensirten Luft- theilclieu nicht die Cohiision des Wassers iibcrwiegt. 1st jedoch diese Luftschicht auf irgend ciue Weise entferut worden , so breitct sich der Wassertropferi auf der Qber- fliiche aus, der Korper wird bcnetzt. 1st die absorhirte Luftschicht so gering, dafs der Wassertropfen sie absorbi- ren liann, so mird er sich auf dcm festen Kiirper aushrei- ten und ihn bcnctzen. Rei Metalloberflachen, die arif der Eiuheit der Oberflsche i n c h Gas condensirt haben, als z. B. Glas, wird dcslralb eiri Wassertropfen nuch imiiier eher Ihgelgestalt annehmen , als auf Glas, welches leichter benetzbar ist. Der Tropfen bildct nach W a i d c l e 3, ein urn so flacheres Kugelsegmeiit, je griifsser der hbsorptions- coefficient des Wassers fur das Gas ist, wit welchem die Oberflache des fester1 Korpers bcdeckt ist.

So f a d D e g e n , dafs uiitcr Wasser frisch gebildete Qberflachen, rnit dcueii also die Luft gar iiicfit in Ueriib- rrmg gekommeii war, ilnincr benetzt wurden; z. 13. Schlackeu, uiitcr Wasser zcrschlagen , wrirdcii stcts benetzt.

herselbe fand feriicr, dafs Uhrglaser. Platten von Pla- tin und Silber , durch Erhitzen die Eigenscliaft erlangten, benetzt zu werden. Noch sicherer , aber utnstandlicher ist F a r a d ay' s Vcrfahren, die Luftschicht ZII entfernen, iiidem diescr dic Oberflliche init geschiiiolzencm Kali und coiiccn- trirtcr Schwefelsaure zusainrneribriiigt , mit Wasser diese Stoffe cntfernt, uiid nun die Kiirper noch gluht.

Es sind dicse Ersclieinu~igci~ in vollem Einklange init ineiuer Erklarung, indem durch Erwannen die Dichtigheit

Page 5: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

330

des absorbirten Gases gerioger wird, und also weniger Gas, fiir die Beobacliiung scheiiibar gar iiiclits, adharirt.

S a u s s u r e faiid auch, clafs Kohle, welche Gase absor- birt batte, unter der Glocke der Luftpumpe dieselbeo ab- gnb, indem jctzt iiiclit drirch MT%rine, sondern durch das Auspumpen dcr Luft die Dichtigkeit verringert wurdc. Kohle, die unter der Glocke der Luftpompc voii ilircr Gas- atiuosphzre befreit worden war, absorbirte spater weiiiger Gas, als wenn mau die Vertreihuiig durcli Erhitzen bewerk- stelligt hnlte, so dafs also Erwzrmen eiii besseres Mittel ist, die Gasatinospliare zu entfernen.

Iss kaiin dicser TJinstand ubrigens aucli daher koininen, dafs die Kohle Wasser auf ihrer Oberflache condensirt hatte, da, wie oben gezeigt wurde, Wasser aIs tropfbar fliissiger Kiirper rnit grdserer Kraft, als I d t a r t c n an der Oberfl~che des fcsten Kiirpers adharirt, was auch die Ver- suche yon S a us s ur c bestatigen. Durch Ermarmcn geht iliels Wasser leicliter in Dampf, in ,den gasformigen Zu- stand uber, als w e m es bei riiedriger Teinperatur unter der Glocke der Luftpuiiipe rerdampft, und ist also auch auf crstereiii Wcge 1eiclitt:r aus der Iiohlc. zii cntfcmen. Feuchte Kohlc absorhirt aher, wie aus S a u s s u r e ’ s Ver- sucheri folgt, weniger Gas als trockne. Ich werde auf dicsen Umstaud iioch weiter unten zuriicklrommen.

1) egen faiid sogar, dats Platin und Glas, die iiiclit be- netzbar waren, iiachdem sit: dSh ’uuter der Glocke dcr Luft- pumpe bei 1”’ Druck gclegen hatten, nicht Iwnetzbar ge- wordeii waren, also ihre (;asatinospli:ire noch zuin grolsen Tlieile behalten hatten. Eheiidiefs faiid statt, wcii~i das Platin in Wasser lag, welches uiitcr der Gloc!ie der Luft- pumpe eiriige Zeit hind~irch im Kscheii erhallen wurdc. Es riibrt diefs wohl davon her, dafs das M’asser eincn, weiiii aiich gcriiigcn, Druck auf die voin Platiri absorbirte Gasmenge aiisubtc, wic denn iiacli allen Versuchcii die Gasatmosphare Icichter clurcli Erw%rineii, als drirch Kochcn von F!iissiglreiten cntkrut zu werden scheint. Die Teni- peraturerhiihung ist aufserdem auch iiiclit S O groi‘s, w c l c h ~

Page 6: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

33 1

die Elasticitiit dcs absorbirtcii Gases verinchrt ; so wurde bei S a u s s n r e ' s Versuchcn bei 100° noch nicht alles Gas, das Buchsbauinkohlc absorbirt hatte, ausgctrieben. VS-ir wcrden spater noch andere Mittel kenueri lerneii, die Oher- flache fester Korper von ihrcr Gasatinosphk e zu befreien.

S a u s s u r e brachte nuu die Kiirper, nachdcni sic durch Gluhen, odcr uuter der Luftpumpc von dcn absorbirten Gasen befreit waren, in eiu gemcssenes Volurnen eiues Gases, das iiber @uccksilbcr aufgefangen mar, und bcob- achtete die Volumenver~uderu~i;;. Es ergab sich, dafs ver- schiedene Stoffe vcrsrhiedene Gasmcngen bei nahe demsel- ben Druck und derselbcn Teinperatur absorhirten. Es hangt diefs grofstentlreils von der absorbirendcn Oberflache der Kijrpcr ab, die ja nicht zu bestiinulen ist. Am ineisteii absorbirte Buchsbauinkobl e , deren enge Poren bei deinsel- ben aufseren Volumen die grofste OberflEclie darbieten. So absorbirteii 1 Voluinen Buchsbauinkoble nnd 1 Volumen Meerschaum von Valecas folgende Gasvoluinina bci p Druck, und t o c.

60111e M w r u hnum

Aminoniak 90'"' 1 5 Cblorwasserstoff 83 Schwcflige Saure 65 SchmefehvasserstoTf 55 I1,7

Kohlcns$ure 35 5,26

Kohlenoxyd 9,42 1,17

Stick oxy dul 4 0 3,75

Elayl 33 3.7

Saiie rst o I'f 9,25 1,49 Stickstoff 7,5 1,60 Wasserstoff 1,75 044

p = 724""' p == 730"" t = 110-13°C. t = 15" c.

Die Absorption war in 21h bis 3Gh beendet, init Aus- iialime dcs Sauerstoffs, bei welcbeni die Absorption durch Kohle Inelirere Jahre dauert, indem cler Saueistoff in Ko11- lensaurc verwandclt und diese zaruckgehalten wurdc. Ob- wohl dic Gase dcusclben Driick liilhen, so werden doch

Page 7: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

332

vcrschiedcne Mengen von ihnen absorbirt , und dicse Mcn- gen wachscn nicht wit dein specifischen Gewichte der Gase. Man sieht, die leichter condensirbaren Casarten wie Am- uioniak, schwcfligc Saure u. s. w. wurdeii leicliter, als die permanenten Gasc absorbirt, uiid es giebt diefs eiiiigerma- fsen ciiicn Aiihaltspunkt fur die Leichtigkeit, init welcher eine Gasart in den tropfbar flussigen Zustand iibcrgefiihrt merdcn kann. Wciin iiiici aber aucli im Allgeuieinen fur die verschiedenen festen Korper , dcren S a u ss u r e nocli mebrere uiitersucht hat, die absorbirten Gasmciigen dieselbe Heihenfolgc, wic bei der Kohle befolgen, so finden doch Unterschicdc statt, deren Gruiid in dcr Natur des Gases und des festen Korpcrs wird gesucht werdeii inussen. Es kann hier lcicht, wie beiin Sauerstoff und der Kohle, wo die Verbindung freilich langsam vor sicli geht, die chemi- scbe Affnitat wirlrsam und die Aiizieliuiigsfuiic~ion der Mo- lecule eiue aiiderc werdert, was die Absorptionsverhiiltnisse bedeutend iindert, wid wihrscheinlich wird der hbsorptions- coefficient (die ron der Einheit der Oberfliiche bei der Ein- heit des Druckes absorbirte Gasineiige) fur jede bestimrnte Gasart und jedeii festen Korper besoiiders bcstiinmt werdeii niussen, da wir ubcr die Molecularkriifte, von denen die hb- sorption berrubrt, ja gar nicbts wisscn liiinnen. R'Ioglich iet es freilich auch, clafs die voii S a u s s u r e erhaltenen Zalilen eine Correction erfahren, mean rnit den neueren Ilulfsinittelii der Wissenschaft diese Versuche wiederhslt merden, zuinal die Temperatur :ganz unberucksichtigt ge- blieben ist. Die Vcnuche von B u n s e n haben ja gnuz dinliehe Verhgltnissc fur die Absorption der Gasarten durch Flussigkeitcn aufgewieseri, und die S a u s s u r e'sclien Zali- leii eberifalls modificirt.

Bei feuchter Kohle ist eiri Theil der Obcrflache iuit ciner Wasserschicht bedeck, ja ein Theil der Poren wird mit Wasser erfullt seyn, so dafs die absorbirende Ober- flaclie weseiitlich c crringert wird uiid au rnanchen Stellen eine geringere Dichtigkeit, wie vorhcr hat '). Die von 1) Spec. Gew. der IIolzkohle nacli G m e l i n , IlaodbucL dcr Chernie BJ. I, S. 536, = 1,57.

Page 8: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

333

dem kleinen Wasservolumen absorbirten Gasmengcn kom- men so gut wie gar nicht in Retracht, und es wird also die absorbirte Gasmenge bei feucbtcr Kohle gcringer seyn, wie bei trockener: so absorbirt nach S a u s s u r e ein Volu- iiicu Buchshaumkohle

ti ocken fcucht.

KohlensYure 33'"' 1 7 v 0 1

Sticlistoff 7,5 6,s Saucrstol'f 9,25 3,25 Wasserstoff 1 0,35

Trockeiie Bucbsbauinbohle, die in 24h 35%'"' Koh1eiis;iure absorbirt hatte, gab befcuchtet in I4 Tagcn wicder 20'"' Kohlenssure ab.

Dadurch erklsrt sich auch, dak wiihrcnd trockene Kohlc Jalire hindurch langsam Sauerstoff absorbirt und die gc- bildete Kohlenshre znruckbchalt , bei nnsser Kohle 1 Svo1 Sauerstoff in 10 Monaten absorbirt wurden, clnd 14 Mo- iiate spzter war 4 des ruckstiindigen Gasvoluiiiens, i l ~ wel- chem sich die Kohlc iiber Quecksilber befnnd, in Kohlen- saure verwandelt.

S a i i s s u r e brachte ferner luftfrcic Koble in die Torri- cellische Lcere cines 2'" weiteii Rarorneters, und l ids danii nach und nnch Kohlenslare zutreten. E r fand alsdaiii~, dafs ron einein Volumen trockene Ruclisbaumhohle absor- birt wurden bei 18",5 C. und den] Druck p

P Kolilens~ure.

7343"" 34,5'"' 4 03,s 27,4 260,6 24,5

Rcducirt man dicse Voliimina auf Atinospliiirendruck, so verhalten sich die ahsorbirten Volumina, wie die Cubik- wurzcln aus der Dichtigkeit des Gases. A u g u s t ' ) schliefst daraus, daEs diesc Relation das Geseta \=&ire, nach welcheiii die absorbirten Gasmengen vain Drucli abhingcn ; docli ist diels wohl Zufall, dcnn bei anderen festen KGrpern, \vie

I ) F i s c her 's Lelirboch der rneclranischen Baturlehrc. neu bearbeitet von A u g u s t , 1837 Bd. I, S. 394.

Page 9: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

334

Meerscliauiu , init welchem S a u s s u r e ebenfalls Absorp- tiousvcrsuche bei verscliiedenem Druck anstelhe, findet diese Relation nicht statt.

S a uss u r e liefs Gasarten von sehr verschiederien festen Stoffea, auch organischen Gebilden, absorbiren, so von Kleb- schiefer, Holzasbest, Ilergkork, Hydrophan, Q u a n von Vau- vert, Schwiinin- Quarz von St. Ouen, cakinirtern Gyps, mi-

iieralischein Lerchenscliwarnni (Ca c), verscliicdenen IIolzar- ten, Leinen, MTolle und Seide. I)a aber nicht aiigegebeii ist, wie diese Kijrper getrocknet waren, da ferner die Grafse der absorbirendcii Oberflgclie unbeliannt ist, so kann aus den angegebciien ZaliIeii natiirlich aiich keiu Gesetz gefun- den werdcn. Nur das ersiebt sich aus diesen Versuchert. dafs anorganische Stoffe mehr Stickstoff als Wasserstoff, orgaiiische inehr Wasserstoff als Stickstoff unter sonst glei- chen Verhaltnisseii absorbiren, dafs also die chemische Affi- nitat bier mitzumirkcn scheint.

Es ergab sich ferner, dafs lVo1 Buchsbaumkohle, die in festcm Zustande 7,25'"' atiuosphgrische J d t absorbirt hatte, zu eiuem feinen Pulver zerriebcn und in ein Glasrohr zwi- schen Gaze gebracht, so dafs sie dasselbe Volurneii wie friiher cinnaliin, jetzt nur iioch das dreifache ihres Volumens an atmosphlirischer Luft absorbirte. lch halte diesen Ver- such jedoch nicht fur beweisend, da wabrend des Pulveri- sirens die Kohle Wasser ails der Luft angezogen habcn wird, uiid dafs feuchte Kohle weniger Gas absorbirt, als trockene, hat S a u s s u r e sclbst bewicsen.

S a II ss 11 r e l ids nun auch Gasgemenge von festen Kiir- pcrn absorbiren, und zwar waren die angewandten Gase Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Kohlensawe. Er fand, daCs die Gegenwart eines Gases das Absorptionsver- miigen des festen Korpers fur ein anderes Gas erhobte, ohne dafs beide eine wahrzumhmende Verbindung einge- gangcn w8ren. So absorbirte z. B. lVo1 Kohle bei Atmo- spharendruck und 1 l 0 C. 0,75'"' Wasserstoff und 7,FiV0' Sauerstoff aus eincrn Gasgernenge, das aus lvol Wasserstoff

Page 10: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

335

und 1?,95'"' Sauerstoff bcstand. Niiiiint 111i)il an, dafs jcdes Gas, wie cs bei Fliissigkeitcn der Fall ist, proportional dem parliaren Druck, unter wclclicm es stelit, absorhirt worden ware, uud proportional dein durch fruhere Versriche gefun- dencn Absol.ptionscoer~cieiiteii, so wiirdc clicse Kohlc iiur 0,125'"' Wasserstoff und 8,586'"' Sauerstoff, also bedeutend vvenigcr, ilbsorbirt habcn.

Wurde Kolile, die ein bestirrimtes Gas absorbirt hatte, iii cia aiideres gebracht, so gab sic yon dem absorbirten Gasc ab, und absorbirte von deiii anderen. Jedoch standen die absorbirten Gasincngeii in heiner gesetzmafsjsigcn Bezic- huug zii einander, so dafs die Verh;i!tnissc sehr complicirt zu seyn scheiiieu, complicii ter, wie bci Fliissigkciten. Das Voluinen des Cases wclches durcli ciii anderes ausgetrieben wird, variirt nach Verscliicdciiheit dcs VcilrSltiijsses, in wel- chcrn beide Gasarten in dcin Iiicht absorbirten Ucberrcste I oihanden sink Die Ausscheidung ist desto vollstsndiger, in je giofsercin Uebersrhussc das Gas genoinmen wird, wel- ches dieselbe bewirkcn soli, jedoch koinmt man in ver- srhlosseiicn Gcfafsen nic dnliin, ein fruher t erschlucktes Gas durch ein andcres +iillig auszutreiben ; iininer blcibt cine blcinc Rlenge in der Kohlc zuriirk. Es liegt dids wohl init darin, dafs die absorbirte Gasiiicnge eiti grobcres specifisches Gewicht hat mid also schwcrer Oiffundirt.

Da bei ciiicr Verdichtuug von Gasarten, \vie das pncu- inatlschc Fenerzeug zeigt, Warrne frei wird , so wird auch bei der Absorption yon Gasarten durch fcste Kihper, wel- die init Verdichtung verbuiidcri ist, Wzrine frci werden, wie diefs aucti S a u s s u r c bcobarhtet hat, indcm cin an die absorbirende Kolile gelegfcs Thermoinctcr nm 14" C. stieg, als die Kolilc Koh1ens;iure absorbirte. Sa u s s u r e hat aucli bei den1 Austrcibcn von Kohlenszure atis Kohlc init dcr Luftpuinpe ein Fallen des Therinoineters uiii /lo C. bcobachtet, doch iniichte diefs wohl elrcr eirier Ausdehnung der Thermoii~cterkugcl zugescliriebeii werden inussen, da das Gas zii langsam aus deli Poren entweicht, als dafs die

Page 11: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

33G

dabei entwickelte Kiilte fur gas Thermometer merkbar wer- den sollte.

Bus diescn Versuchen folgt also, dafs allc festen Kiirper, sobald sie eine gehsrig grofse 0berfl;iche besitzen, eine lnerkliche Meuge Gas absorbiren, die iiiit der EIasticitit des Gases abniinmt, und von der Natur des Gases und des festeii Kiirpers abliangt. Tin Allgenieinen werden aber die Icichter condelisirbaren Gase in griifserer Menge absorbirt, und die Dainpfe tropfbar fliissiger Korper i m m r eher, als Gasart en.

Man konnte aus dicsen Versuchen nun schliefsen, dafs die obeu ausgesprochcne Ansicht, die absorbirte Gasincnge iiiihnie init der Dichtigkeit des fcsten Korpcrs zu, falsch wsre, zumal durcli Versuclie von Dcgei i bekaiint ist, dafs die von 86' Platiiischwamm in 2 Tagen absorbirte trockene Luft kaum 1lngr wog, also noch riicht 1 CC. betrug, walireiid doch nach S a u s s u r e lvoi Kohle, dcren spec. Gewicht so bedeiitend geringer ist, 7v0i absorbirte. Hierbci ist aber zu berucLsichtigen, dafs die Oberflache der ICohle sehr be- deutend griifser ist, als die des Platinscliwammes, denu bciin Verkohlen der organischen Substanz wird nicht nur die Oberflschc der klcinen Caniile blofsgclegt, sonderii cs wer- den sogar die entwcichenden Zerseizungsproducte nufsserdean noch iicue Can& scliaffen. Hat Kohle wenig Oberfl:iche, z. B. ist sie aus Idork gebraunt, oder durch Verkohlen von Oel crhalten, so absorbirt sie nach S a uss iir e 's Ver- suchen ebeiifalls ganz uninerklich Gas.

nazu komiut, da€s zu dein Absorptiousveriniigen der Kohle wescntlich die Salze beitragen, welche in derselben elithalten sind und eiii grofseres spccifisches Gewicht haben. So hat z. B. S t e n h o u s e I ) gezeigt, dafs die Kohle durch Zusaiz von Thonerde bedcutend a n Enthrbungsvermiigcn gewinnt , mid dafs besonders die Thierkohle wegeii des grofsen Gehalts a n phosphorsaurer Kalkerde entfarbend wirkt. Sind es hier nun auch tropfbarflussigc Korper und suspeudirte feste Thcilchen, die an dcr Oberflache der

1) L i e b i g Ann. Ed. CI, S. 243.

Page 12: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

337

Kohle haften bleiben, so berulicii die Vorgliiige docli auf gauz aliiiliclien MolecularkrZften , wie die bei der Absorp- tion von Gasarten durch Kohle.

Iin Allgeineinen ist auch die von der Eiuheit der Ober- flachc, etwa eiiiein Quadratceutim., absorbirte Gasincnge sehr gering, so dafs die Oberfleche von vie1 griifsereni Eiiiflufs als die Natur der Substanz des festeii Kiirpers ist. ;Die gcnaucsten Versuche, die hieriiber Aufhllruug gebcn, ruhren YOU M a g u u s ') her, welcher fur die Ausdehnuiig dcr schwe- fligen SUure zwischen 0" und 100° die Zahlen

0,3822 0,3896 fand, jc nachdcm der Kaum, welcher das Gas enthielt, eine klcine oder grofse Oberflhche batte. Es war durcli Glas- stabe, welche in das die schweflige Saure euthaltende Ge- fi ls gebracht worden waren, die Oberfllcbe vergrofsert worden, so dafs fur dasselbe Quantuin Luft die Oberflache in deln eincn zu der i a dcln aiideren Fallc sich wie 1 : 36 verliiclt.

Siinmt man die Verdichtuue der schwefligen S u r e bei 100" auf der Obcrflacbe des Glases = 0 an, so folgte fiir die Eiuheit der glattcn Glasoberflache bci O o eiue Ver- dichtung iini 0,0009 der kribischen Einheit. Da aber bei

die Verdichtung oicht 0 ist, so wurde sich in Wirk- licltkcit dicse Zahl noch etwas griiCser ergeben. 76' Pla- tinschwainin slatt der Glasstzbe, deren Oberfliche beiltiufig 1!)670c1 0 Mil!iin. bctrug, in die Glasrohre gebracht, bewirk- ten eiue etwas starkere Verdichtung, und es hatte dcr Pla- tii)schwamin etwa + seines Voluinens all schwelliger Saurc bei 0'' absorbirt. Da nun Buchsbauinkolile 65'"' schweflige Saure nacli S a u s s u r e absorbirt, SO wurde, wenn die Eiii- lieit der Obcrflaclie des Glascs und der Kohle diesclbe Gasinengc condensirte, und 4ec Platinschwainin 1 CC. Raum einnehuien, daraus fur I CC. Eucbsbauinkohle eine Oher- flache voii ubcr 22 Rlilliouen 0 Millim. folgen; und diese Zahl wurde noch grofser werdcn, wenii die Vei dichtung

1 ) P o g g . Ann. 1853 Bd. 89, S . 604. I'oggendorffs Aimal. BJ. CVIlI. 2'2

Page 13: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

338

der schwcfligcu Saure proportioiial der Diclitigkeit des festen Kiirpers stattfindet.

Ein 0'" Glasoberflache wiirde daruach etwa 0,01)000296 CC. scliweflige SBiire bei O o uud 0'",76 h u c k absorbiren.

Uebrigens folgt aus diesen Versuclien von M a g n u s , clafs auf die Bestiminung der Ausdehiiung der Gase durch die Teiiiperatur diese Condensation iiicht fehlerhaft eiuge- wirkt hat.

Es sol1 jedoch gar iiicht gclauguet werdeu, dafs unter Umstziiden bei verscliiederien Stoffen der specifisch Ieich- tere Kiirper inehr Gas absorhirt bei soiist glcichen Ver- Iidtnisseii, weil ja, wie schon oben bernerkt wurde, die chernische Verwaudtschafi mit ins SpieI kommen kann. Fallt diese aber fort, so absorbirt der dichtere Kiirper melir Gas.

So beobachtete B i e w e n d ') in Clausthal, dafs 2 Kii- gelchen aus reinem Goldc, die vor &em Liithrohre geschmol- zen vareii und 4 bis 1"" Durchmesser hatten, an eiiiander liaften blieben, wcnn man elms davon mit der Pincette hoch hob, und daCs ein kurzcr StoCs niit der IIand uiithig war, uin sic zu treiiuen. Bei Silber war diefs nicht mahi-- nehinhar , wohl aber zeigtcii aoch Lcgirungen voii Gold mid Silbcr von 50 Proc. Golilgehalt uiid dariiber dasselbe Verhalteu. Durch liiiigeres Licgen a n der Luft verIor sich diese Eigeuschaft an einander zu haften.

Es riihrte dieCs davon her, daCs das Gold mit rcincr Oberfliiche sehr stark den Wasserdampf aus der Luft con- derisirtc , dieser naturlich tropfbar flussig wurde, und iiun die beiden Goldliiigelchen, .wie 2 nasse Quecksilbcrtropfcn an cinauder hafteten. Bei Metallen vou geringerem speci- fischeu Gewiclitc, wie Silber, wurde uicht geuug Wasscr condeusirt, als daCs die Kugeln dadurcb uoch an einander gehaftet hatten. Weiin aber durch langercs Liegeii an cler Luft der Wasserdainpf durch Diffusion theilweise verdrangt war, weun die Goldkugclchen cine Luftatmosphare hatten, so war die condeusirte Wassermenge sehr geriag uud aufser-

1) Diese Ann. Bd. 56, S. 164.

Page 14: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

339

dcin zerrifs die I~~ftschicht , init w lche r das Wasscr an dcm Metall haftete, sehr Ieicht, so dafs die Kugclchen sich nicht niehr gegeiiseitig trugeii.

VTie verschiedeii sich Rletalle wit reiiier OberflGche iind solche, die eine htniosph~rc voii Gas verdichtet habcii, bei der Absorption des Wasserdainpfes und der Dainpfe iibcrhaupt vcrhnlten, geht aus deli Versuchcn von W a i- d e 1 e ’) herror, die diescr zur Erhliirung der M o s er’sclien I3ildcr anstelltc. M o s e r ’) hat namlicli gefunden, dafs weiin inan irgcnd eincn geschnitteneii Stein, einen Metallsteinpel odcr sonst cinen beliebigen Kiirper auf cine Platte legt, die aus irgend welchem Stoffe bestchen kann, und mail cntfernt nachher den lieranfgclegten Kcrycr, so wird auf dcr Unter- lage nach einiger Zeit durch Eiiiwirhuiig voii 3>ainpfco, die sich an den vcrschiedencn Stellen der Uiiterlage ver- schieden coiidensiren, eiii nild des gescliiiittenen Steines, des Steinpels u. s. IV. sichtbar.

W a id e l e hat nun gezcigt, dafs diese Bilder von eiiier Aciiderung cter Gasatinosphzre der Kiirpcr herriilirten. Er eiitfcriitc die yon ciner Silbclplatte absorbirte Luftatino- splizre dadurch, dafs er sie mit frisch gegluliteln Tripel polirie, also init einein Kiirper VOD sehr grofser Oberflzche zusamrnenbraclrte, der deshiilb, obwolil er gerinpres speci- fisches Gewicht als das Silber hatte, die Luftschicht absor- birle 1 m d fortnahm. Wurde die Platte init Tripel, der Iiingerc Zeit an trockener l d t gelegen hatte, in Beruhrung gehracht, so wurde ihr dadrircli, wenn sic rein war, d. 11. keine (;asatmosph%re hatte, noch ciiie solche zugefuhrt, denii eiii Kijrper absorbirt, wie wir aus Siiiissure’s Ver- suchen gesehen habeu, uin so mehr, je grofsere Dichtigkeit das Gas hat, init dein er zrisatiiiue~igebracht wird. Es wird clan11 auch eine langere Zeit \-ergehen, bis er durch Liegen an verdiinotcr Luft die htmosphare wieder verloren hat.

Eirie reine, niit frisch geglbhtcm Tripel geyutzte Silbcr- platte zeigte bciin Rehauchen eine blaue Farbe des con-

I ) Pogg. Ann. 1843 Bd 59, s. 255. 2 ) l’ogg. Ann. Bd. 56, S. 177 iind l id . 57, S. 1.

22 f

Page 15: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

340

densirten Wasscrs, eine solche, deren Oberfkichc eine Gas- schicht absorbirt hatte , dagegen einc br8unliche Fzrbuug. Ob diese Farbe auf der verscbicdcnen Reflexion des Lichts an der Granze von Wasser und Gasscliicht uiid an dcr Granze von Wasser und Silber beruht, oder ob die ver- schiedene Dicke der condensirten Wasserschicht , wie bci dcu Farbcn diinncr Blattchen, die vcrscliiedcnartige Farbung hervorruft, mag dahingestellt blciben. Jcdeiifalls ist es ein Mittel zu iinterschciden oh eine Silberplatte mit friskh ge- gliihtein Tripel oder solchein polirt worden, der Iiingcrc Zeit an dcr Luft gclcgen hat.

Eine blaue Farbung des condensirtcn Wasserdainpfes zeigende Silberplatte zcigt nacb cinigcn Stundeu schon einc ins braunliclie spielende E’arbuug.

Bcstaubt man eine reiiie Silberplatte, woruntcr ich jctzt iininer eine solchc vcrstehen will, die blaue Farbung des condensirten Wasscrdampfes zcigt, mit frisch gcgluhtem Tripel, uiid kchrt diesen mit rciner Rauinwolle ab, so zeigt sic blaue F l i h n g , verfAhrt ma11 init an der Luft gelegcncin Tripel ebcnso, so zeigt Pie braune Fsrbung.

Eoch auffallcnder wird dicfs, und die Silberplattc nimint noch schneller eine Gasatinosphare an, wenn man eiue dich- tere Gasatmosphare mit ihr in Reriihrung bringt, also Kor- per anwendet, die, wic Kohlc uud fein vertheilte &Ietalle, in Iiohem Grade hbsorptionsveriniigcri fur Gase besitzen.

W a i d e l e gliihte Kohlenpul\er i n einem Platintiegel und liefs den Tiegel auf einer kalten Eisenplatle, uui das Er- kalteu zu hescbleunigcn, erkalten. I h n n wnrde einc zweite Portion Kohlenpulver in eiuem Strolnc 1-011 Kohlenssure erkalten gelassen, und eine Dagncrre’schc Platte (also cine mit Silber plattirtc Kupferplatte) zur Halfte n i t der erstcn, zur Iialftc wit der anderen Portion Kohlenpulver bestaubt. Wnrde nun nach 1 odcr 2 Minuten mit reioer Baumwollc das Kohlenpulver abgekehrt, so zeigtc die erste IIalfte blaue, die zmeite braune Flrhung beiin Behauchen. Ebenso vcr- verhalt es sich, wenn inan das Kohlcnpulver mit einer Atino- sphare von Ammoniak statt Kohlensaure versieht.

Page 16: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

341

Bringt man eine, auf diese Weise zur Hiilfta: iiiil eiiier Gasatnrosphlre verseliciie Daguerre'sche Platk in Queck- silberdampf, so condeusirt sicb das Queclisilber iiur auf der Seite, wo das frisch geglulite ICohlenpulver lag, wo also die Quecksilbcrdiiinpfe nicht erst die Gasscliicht zu durch- brecheii baben oder (lurch dicselbc diffuudiren iniissen.

Versielit mau eine l'latte auf die angegcbcne Weise iuit eiiier Atinospliiire von Kolileiisaure oder Ainmoniiik7 legt danu eiiie kleine flache Scheibe frisch gegluhter Buchs- bauuikohle darauf, cntfernt diese uach ein paar Sekuiideli uiid behaucht die Platte, so zeigt sich an cler Stclle, wo sie init der Kohle in Beriihruug war, blaue F a r h u g , au den ubrigen Stellen brZunliche Farbung des coiideiisirten Wasserdamp fes.

Versielit man eiue Platte Init eiiicr Atmosph'' we von Wasserstoff uud fuhrt eiii Stuck Platinscliwauiin unter leichter Beruhrung iiber die Plattc, so zeigt die Balm beiin Bchauchen blaue Farbung auf brauneni Grunde, ebenso, wic sicti QuecksilberdYmpfe vorzugsweise auf der Bahn condensircii.

Es ist das in voller Uebereinstirnmung lnit Versuchen von D e g e n , bei deiien die Beiietzbarkeit der Platten als Kriteriurn ciucr absorbirten Gasscliic!it dieuen kauii. Dieser fand, dai's bcnetzbareu, also niit keiucr Gasatinosphare behaf- teteii, Kiirpern durch Reibeii mit Leinewand, Papier u. s. w. die 13euetzbarkeit genommen wurde, iiidcni jetzt die Kiirper mit eiiier auf der grofsen Obcrflaclie der organisdicu Sub- stanz condensirten Gasschiclit ZusaiiiiiiCiiIiairieri, und so eine Atmosplliire absorbirteii, die die Benetzbarkeit rerhiiidcrte.

I)urcli Erwarinen, Putzeii iiiit einer Eurste und Alboliol lafst sich ein Stahlstcinpel voii den absorbirkn Gasen be- freien, und dorcli Liegcn ail. dcr Luft, oder in Kohleiipulver liaiin er niit ciner Gasatiiiosphiire versehen n:erdeii. 'MTird ein niit Kohlciisaure ubcrzogener Stahlstempel zelin Miiiuteii nrif einc reine Silbcrplatte gesetzt, und iuan Mst auf diese daiin Quecksilberdknpfc wirken, so schlagen sich die Danipfc iiur an den Stclleii nicder, die den Steinpel riiclit beruhrten,

Page 17: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

342

Setzt man einen reinen Steinpel nuf cine uiit eincr Gas- atinosphgre versehene Plalte, so wird sich nach eiiiigrr Zcit das Quecksilber an den Bcriihrungsstcllcn stsrker condcnsiren.

Ein reiuer Steinpcl auf cine reine Plattc gesetzt, giebt so gut, wie kein Bild, d. h. die Quecksilberdlmpfe wcrdcn gleichmiifsig coudcnsirt. Dassclbe fiiidet statt, wenn ein mit Kolileusaure bckleidcter Stcinpel auf einc niit Kohlensawe bekleidete Silberplatte gclegt wird.

Man kann mit Quccksilbcr desbalb die Untcrschiede besser zcigen , wie init Wasser, mcil letztcres lcichter ver- dampft, wahrcnd das Quecldber a n dcin Silber haftet und ferner, weil der dicliterc Queclisilberdainpf schwerer als dcr lcichtere Wasserdainpf init dcr Casatinospli;ire diffuudirt.

W a i d e l c legte fcrncr ciricn mit einer Kohleusaure- Atuiospldre vcrsehcnen Stcinpel nnch einnnder nuf seclis frisch praparirte Plattcn; auf die crsten beitlen 30 Minutcn, auf die dritte und vierte 1 Stunde, und auf dic funfte uiid scclistc 2 Stunden. Nach dem Abnchinen des Steinpels wurden die Plattcn iinmcr sofort deli QuecksilberdYmpfcn ausgcsctzt, und es zcigtcn d a m die ersten drci Plntteii niit abnchmender Scharfc ein Bild des Stcmpcls, die vicrte Platte beiin Behanchcn nur cine schwache Spur, dic fiinfte uttd secliste gar nichts.

Es ist wohl keine Fragc, dafs auf dicsc Wcisc sich allc Moser’schen Bilder erklaren lasscn, die dieser nach dcr Reriihrung dcr verschiedenartigsten Stoffe auf ganz hetero- gcnen Korpern hervorbrachte. Weun RI o s e r bei scinen Bildern keine GesetzinIFsigkeit gefunden hat , so kann dns gar iiicht verwundcrn, da cr ja die Gasatinospliare diesen Kbrpern iiicht absichtlich inittheilte, sondcrn dicselben be- nutzte, wic cr sic gcrade fand. Das geht aber aus M o - s c r’ s Versuchen hcrvor, dafs die verschicdcnartigsten Stoffc, llletalle, Steine, organisclie Gebilde, kurz alle Kijrpcr die Eigenschaft haben, Gnsartcn zii absorbiren, und dafs dic nbsorbirte Gasscliicht sogar cine gewisse Dicke haben muk, da die Bilder noch entstelicii, wenn der Stcinpcl und die

Page 18: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

343

Platte sich nicht beriihrcii, sonderii durch zwei an der Seite untergelegte Glimmerbl~ttchen in gewissern Abstand von einander gehalten werden.

l)ic Dicke der absorbirten Gasscliicht braucht aber iiicht so dick, wie die GlimmerblSttchen zu seyn, denn cs merden natiirlich die Gasatinospharen an den Stellen sclinelIer dif- fundiren, wo der W e g , den sie zuriickzulegen liabeii, dcr kiirzere ist. Es kann das auf die Scharfe dcr ljilder von Einflufs seyn, jcdoch fehleii dariibcr geuaucre Aiigaben.

Versieht man eine Platte mit einer an verscliiedeneii Stellen verschiedenen Gasatmosphare, iudem man ein M o - s e r7 sches Bild darauf erzeugt, so kann man, \vie F i z e a u ’ ) gczeigt hat, durcb Auflegen dieser Platte auf eine zweite das Bild auch auf dieser erzeugen, was also ebenfalls diircli vcrscliiedenc Condensation der Dampfe auf Stellen nit verschicdener Gasatmosphare Ieicht erklart werdcn kann, indem aucli Kiirper rnit verhaltniEsin~fslg kleiner Oberflache die absorbirtcn Gasatinospharen iibertragen.

Ein aliderer Beweis, dafs dem Silbcr durch Polireii iiiit frisch gegliihtein Tripe1 seine Casatmosphare genomrnen wird, liegt dariii, dafs ein Wassertropfen, der iiber solche Platte Iiiugefulirt wird, desto ltichter darauf zerfliefst, je reiner dieselbe ist, wahrcud er iiber eine audere Silber- platte, welchc ihre Gasatniospbare noch hat, wie iiber cine fettige Flache hinglcitet.

Fiihrt inan einen an einein Glasstabe liiiiigerideii Was- sertropfen iiber eine an der Luft gelegene Uaguerre sclie Platte, die also init eincr Gnsatinospharc versehcii ist, so findet ein Austausch der Atinosph#ren stalt; der Wasser- tropfen tlieilt der l’lattc nu den Beriihrungsstelleli WTas- serdampf init , so wic die ~itmosph#re dcr Plattc Zuni gro- €sen Thei!.e voii dem Wassertropfen absorbirt wird , und dadiircli eiitsteht eine Verandermng in der Condensirung der Diiiiipfe.

Behaucht inan also eine Silberplatte, iiher welclie ein Wassertropfen auf diese Weise hingefuhrt worden ist , so

I ) P o g g . Ann. Bd. 59, S. 594.

Page 19: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

344

entsteht, wie M o s e r gezeigt hat, ein Eild dicser Ziigc. Ein ganz analoger Versuch ist dcr von W a i d e l e mit deni Platinschwamine, welcher Wasserstoff ahsorbirt hatte.

M o s e r hat feruer gezeigt, dafs, wenn inan auf cine Platte, z. B. voii Metall, haucht und dcr Haucli an einigcn Stellen durch heraufgelegtes Papier abgehalteii wird, sich dann bei darauf folgendem Behaucheii der Wasserdampf andcrs an den einrnal als an den zweimal vom Hauche ge- troffenen Stellen niedcrschlagt.

Diese Versuche geliiigen aber nach W a i d e l e niemals SO vollkominen auf eiiier riach der M a r t i 11’ schen Metbode gercinigten Daguerre’schcn Platte, als auf eincr solchen, welche noch eine Gasatmosphare besitzt. M a r t i n putzt n8mlich die Platten init Weingcist, destillirtcin Wasser, praparirtcn Schaafknocheu uiid einem weichcn Rehleder, das zuvor in Schwcfelgther gcrcinigt worden, durch wel- ches Verfahren also die Gasntmosphare entfernt wird.

W i e iiun bei dcn Versuchen von S a u s s u r c Wasser- dampf cine grofse Quaiitit:it Gas von der absorbireliden Oberflache der Kolile entfernt, so werden auch hier dic Stellen, welchc der Haucli trifft, wciiiger Gas absorbirt haben als die andern, und danii schlagt sich dcr Wasser- dainpf auf den Stellen mit vcrscliiedener GasatrnosphZre verschieden nieder. Setzt man statt des zweiteii Anhau- cliens die PIatte Wasserdalnpfeli von sehr geringcr Spann- kraft laiigere Zeit liindurch am, so wird die Wirkung dcs crsten Anhauchens nach uiid nacli ausgeglichen, und man kann daiin durch den starksten IIauch keine Spur eines Bildes hervorbringen. W e Wasscrdampf wirkt auch Queck- silberdampf.

Die AtmospbIre absorbirter Gase setzt dcr Einwirkuug der Joddainpfc, weiin inan eine Daguerre’sche Platte jotfirt, ein Hindernifs entgegen, denn der init eiiicr solclien ver- sehene Theil dcr Platte ulierzielit sich wenigcr als der an- dere mit Jodsilber. Die Einpfindlichkeit des Jodsilbers gegeii das Licht, wenn man cine jodirte Platte in die ca- mera obscura bringt, wird bei gleicher Farbung der Plattc

Page 20: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

345

durch die Atmosphiire absorbirter Case bedingt. W a i d e l e przparirte drei Platten gleich sorgfAltig, die erste wurdc rnit einer Atinosphare von Kohlciisaure, die zweite mil ei- ner solchrn v o ~ i Wasserstoff verschen, dic dritte Platte rein gelossen, a11e drei bis Z U einer gleichinBfsigen goldgel- ben Farbe jodirt, und bei gleich~nafsiger Beleiichtung nach einander der Wirkung dcs Lichtes in der camera obscura ausgesetzt. Wenn dann z. 33. 10 Minutcn zur Erzeagung eines kraltigcii Bildes fur die reine Platte liinrcichcn; so sind bei der init Wasacrstoff verselienen Plattc biofs 5, bei der mit KohlcnsYure versehenen 20’ nothig.

Es kann diese ‘I’hatsache iiiclit befrcmdrn, dn durch die ncuesten Untcrsnchungen von R u n s e n und R o s c o c ’) gc- zeigt worden ist, wie sehr die cheinische Wirkung des Liclites auf eiii Geinenge von Ctilor uud Wasserstoff durcli die Cregcnwart FOII fast uninerklichen Spuren freinder Stoffe inodificirt wird, und mie ein geivisscr Gelialt an Sauerstoff die Wirkung verslzrkt, ein geringcrer oder griifsercr Gc- halt desselben Gases die Wirkung schw;iclit.

Dieselbc Eigznschaft wie dcr Wasserstoff, die Zersciz- barheit dcs Jodsilbers zu crhijhen, liaben j a auch, wic R.l os e r gezeigt hat, fcttc Ode, Aetherdarnpf und dcrgl., so dafs die Gasarteu eiu arialoges Vcrhaltcn mit dicsen Stoffen zeigen.

Durch die chcmische M‘irkuug des Iichtes in der ca- mera obscura scheint metallisches Silber i n fcin vcrtheiltcin Ziistande ausgeschiedcii zu werden, welches also die Ei- genschaft, Gase und DBmpfe zu absorbiren in hoheni Grade besitzt. J e rcincr nun eine 1)ngnerre’sche Platte prgparirt ist, desto krafiigcr kann, naclidcni diesclbc in der cnniera obscura gcmesen ist , der Quecksilberdainpf auf sie einwir- ken, ohiic dcr Schiinheit des Bildes zu schaden, da danii die Wirkung des Quccksilberdainpfes niclit (lurch die (;as- atinosphlre modificirt wird , durch die cr sonst diffuiidiren in&, und die nicht so scharf begranzt ist, wie die Stellen, wo das Jodsilbcr zersetzt ist.

1) Pogg. Ann. Bd. 100, S. 43.

Page 21: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

D a g u e r r e ') fiihrt feriier au, dafs Wasserdampf VOU

jodirtcii Platten schwerer, als voii reineiii Silber conden- sirt w i d , und bei M o s e r ' s Versuclieu crschienen auf ei- iier jodirten Plattc, auf welcher cine gravirte Messingplatte, einc Silberplatte und ein gesclinitteiier Stein gestanden hat- ten, in der Sonne die Rilder der metallischen Kijrper zii- erst. Es spricht diefs also cbcnfalls dafiir, dafs dichterc Korper luehr Gas ahsorbiren.

Die sogenannten Warmebilder, die auch & l o s c r zucrst gefuiiden hat, rulircn nicht alIein von der Absorption der Gasarten durch die Oberflache fester Kijrper her, sondern auch vou der verschiedeiien Fzhigkeit der angewandten Stoffe, die W-Srme zii leiten, so dafs ich dieselbeii Ghier iibergehe.

Eine andere Art iind Weisc die Absorption VOD Gas- arteu durch feste Kiirper sichtbar zu machen, bestcht darin, dal's inan Fliissigkeiten in Gcfafscn siedeii 1&t, die init dcr Luft kingere Zeit i n Beruhrung waren. MTar dcr Boden des Gefafses tlieilweisc init Luft, tiicilweise mit dcr Flussig- kcit kingere Zcit in Beriihrung, so werden zuerst Luftbla- sen an den Stellen der Gefil'swand entweiclien, die init der Luft in Beriibrung waren, und dann werdeii sicli aucli die Dainpfblaseii rorzugsweise a n dieseri StelIerk der Gc- fifswand bildcii. W a r lieine Stelle dcr Gef$fswand mit der Lnft in Beriibrung, hat die Absorption der Fliissigkeit alle voii der Gcfafswand absorbirte Luft cntfernt, so stiifst die koclicnde Fliissiglieit, wie man zu sagen pflegt, die Dainpfbildiing geht schwieriger von statten, und die Tein- yeratur steigt iiber den noriiialen Siedepiinlit der Fliissig- lieit. Durch IIineinwerfeii von Korperu init grofser Ober- flsche, welche Luft auf ihrer Oberflzche condensirt habeii, kann diefs Stofsen verringert wcrtlen. Warum die Gegeii- wart vou Luft auf der Oberflache fester Kiirpcr, die die Gefsfswsude beriihren oder bilde~i, die Dainpfbildrlng cr- leichtert, mag liier uneriirtert blciben. Die Tliatsache ge-

Page 22: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

347

iiugt und lafst auf die ron festcn Kijrpern absorbirtcn Gas- ineiigcii schliefsen.

W i r besitzeii von iaiI a r c e t I ) eine griifsere Albeit uber diescii Gegenstaiid, iund daraus geht hervor, dal's Wasser i n Metal1gef;ifsen weniger stofst uiid bei niedrigerer Tein- peratur koclit, als in Glasgefafsen, so dafs also erstcre inelir Luft auf ihrer Oberfl~che condensirt haben. Durch Vergrii - fsern der Oberflkhe, z. It. IIineinwerfen von Pulvcr, wird die Teiiiperatur des Wasscrs eriiicdrigt, uiid zwar waren 1SisenfeilspZhnc wirlisauier als Glaspulver.

Wurdc der Glaskolbcn, in melcheni das Koclicn gc- schah, bis 300'' odcr 400" ermarmt, odcr init heifscr con- centrirter Schwefelsiiure odcr coriceutrirter Kalilarige bc- Iiandelt, und diese Substanzen daiin uiit dcstillirteiri T7STas- ser durch Ausspulen entfernt, so war das Stofsen heson- dcrs heftig, w i d die Tenipcratur des hocheiidcn Wassers besonders hocli, sie sticg bis 104O und dariiber. Durch Enschiitten von Eisenfeiliclit sanh die Temperatur wieder auf 100".

Man sieht also, dafs die Opcrationen, wclche die an der Gefiifswand adhzrirende Luftschiclit eiitferncn, das Sto- ken vcrmehreii iind die Siedeteinperntrir erhiiheo.

War die OberfKiche des Glnsgefsl'ses rntih, so betrug die Siedetcinperatur des Wassers inanchirial 100" ; bei Glas- gefzfscn init glatter Oberfliiche niemals weniger als 101 O,

\veil dann die von der Glasoberfliiche absorbirte Luftscbicht geringer mar.

M a r c e t fiihrt aucb an, dafs in Gcf.afseii, dereu Wan- duiig init Gunimilack oder geschmolzencn Schmefelbluincn iiberzogen gewescn, das Sieden leiclit uiid bei niedsigcr Teniperatur, ijfter ein wenig uiitcr looo, roil stattcn gc- gangen mare. Es kann bei dein Schrnelzcn Ieicht eine Oxydation dcs Guininilacks odcr cles Schwcfcls shllgefun- den haben, wodurch die gasfcirinigen Zersciz~i~ngsprodocIc sich dann n u f dcr Oheriliichc der festen Kiirper aiigcsaai- melt , unJ so das Siedcn er!eichleri haben.

I ) 1'06:. Ann. nd. 65, S 218.

Page 23: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

3 48

Andere Flussigkeiteii, wie z. l3. Alkohol , zeigteu ein ganz analogcs Vcrhaltcn beiin Kochen, wie das Wasser, so dafs also die Leichtigkcit, init dcr sich an der Oberflaclie fester Korper Darnpfblasen hilden, ebenfalls auf die Menge absorbirten Gases scliliefsen lafst, und das Gesetz bests- iigt , dafs die absorbirte Gasinenge iiiit der Oberfliiche iind der Dichtigkeit der festen Kiirper zuniinint.

Auf dcrn Vcrrniigen, Gasc an dcr Oberflache zu ver- dichten und dadurch cine Temperaturerhohung hcrvorzu- bringen, bcruht uun fcriier die Eigcnschaft des Platins Saucr- stoff urid Wasscrstoff zu Wasser zu verbinderi. Es gc- schieht diefs urn so lcichter, je reiuer die Obcrflkbc des Platins ist, wie F a r a d a y gezeigt hat, indcm daun die Gas- arten Sauerstoff iind Wasserstoff init dcm Platin in Be- riihrung kominen, also die ‘griifste Vcrdichtung erleiden. 1st die vcrdichtetc Mcnge Knallgas uiid folglich die ent- wicliclte Wiirmciiienge grofs genug, so pflanzt sich die Ent- zundung durch die ganze Gasrnasse fort, das Knallgas ex- plodirt.

Nach Gin e l iu ’ ) bewirlien die Metallc in folgender Reiheiifolge airi Icichfcsten die Vereiliigung voii Wasser- stoff wid Sauerstoff zii Wasser. h i gcwiihnlicher Tem- pcratur: Iridium, Platin, Palladium, Gold weuig, Silbcr noch weniger, Kohalt und Sickel bei 300°, Kupfer und Eisen erst bei dcr Siedeteinperatur des Quecksilbcrs, so d a t init Ausnaliine des Pallddiums ’) die Mctalle init gro- fscm specifischen Gewichte wiedcr die starkere Wirkung, dic grofse1.c Verrliclitnng bewirken.

Platinschwiimni hat die Fiihiglieit dns Knallgas zu eut- ziinden, dcsto mehr, jc poroscr er ist; durch Gluhen, wo- durcli er zusainincnsintert , bufst cr an diescr Fahigkcit ein, und veiliert sie schncller in feucliter als in trocliiier Luft, wcil Wasserdainpf leichtcr absorbirt w i d , als Gasarten.

1) G m e l i n , tIanilburli iler Chernie I, S. 506. 2 ) Spec. Gewicht von Pt = 21,5, 1’3 = 11, A n = 19,3, Ag = 10,J’i

Co = 5,812, X i = 8,259, Cu = 8,88 - 5,59; Pe = 7,79 - 7,207. Ir = 18,6, nntiirliclies 11 = 23,4(i.

Page 24: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

349

1)urch Gliihen erh&lt er die verloreiic Eigenschaft wieder, indeni dadurch die absorbirten Gase entferiit werden.

Durch dic Verdichtung dcr Gasc: und die dainit vcrbun- dene T'V~rmecntwicklung erlikirt sich €errier die von M a g - 11 us ') beobachtete Eigenschaft fein ccrtheilter Metalle ,vie Kohalt, Nickel und Eisen sich an dcr Luft zu entziinden. J e geringcr die Teinperatur bei der Reduction der Oxyde durch Wasserstoff ist, desto griifscr ist die Oberflache dcr inetallischen l'ulver, desto leichter entziinden sie sich. W'er- den sie in eine Atmosphare von Kohlcnsaure gcbracht, so geht die Entziindlichkeit verlaren , iveil d a m die Metalle cine griifsere Gasinenge von der Kohlcns~urc, als von dem specifisch leichtcren Wasserstoff absorbireu, und die erstere nicht SO leicht, ,vie der letztere init der atmosph8rischcn Luft diffundiren kann. Watiirlicli ist die leichtc Oxydir- barkeit des Rletalles dabei auch von Einflufs, so d d s fcin vertheiltes Kupfer sich nicht entzundet, sondern sich nur allmZhlig an der Luft oxydirt.

Eine andere Art und Weise als die bisher crwahiiten, die an fcsten Korpern adiiarirende Luftschicht zu entfernen, giebt die Elektricitat an die Hand. F a r a d n y hat gezeigt, &fs Platinplatten. deneii die Fhhigkeit felilt, Kiiallgas zii eut- zunden, nicht b l o b durcli 13eh;mdeln mil concenlrirtcr Schwc- fclsiinre uud destillirtem Wasse r diesclbe erhalten, sonderii such dadurch, dais inan sie l z n v r e Zeit als Elclitroden in cinein V o l t m e t e r benutzt , also Iiingere Zeit Elektricitat durch sic hindurcliflicfsscn Iiifst.

Rei Kiirpern, die dic Elektricitnt schlecht leiten und bei Isolatoren mufs uiaii Elektricitat voii griifserer Spaniiung anwenden, uin die adh8rirendc Liiftschicht zii entfernen. So hat R i e f s ') gezeigt, dafs ein Glimmerblatt iiiit frischcr Spal- tungsflache den Wasserdampf zusainincnfiangend condciisirt, uiid benetzbar ist, w&hr6nd ein altes Gliininerblatt, welches Luft auf scincr Obcrflache verdichtet hat, iin €Iauche inatt beschlagt. Ein frisches Glinimerblatt isolirt deshalb aricli

?

1) Pngg. Ann. Bd. 111, S . 81. 2) Riel 's , Lelire yon der Rei,uogselel;~l.icitiit Bd. 11, S. 219.

Page 25: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

350

sclilrcht, weil es niit grofser Begierdc Waslserdainpf n u s der Luft aiizietit und die dadurch entstehende Wasserschicht die Elektricitat ableitet. Nacli wenigen Stundcn ist aber classelbe schon init einer Luftschicht bekleidet, der Wasser- dillnpf schlagt sich in einzelncii Tropfchen nieder, die Be- netzbarkeit ist verlorcn gcgangen, und die Elektricitat wii d voii der 0berfl:ichc weuigrr gut geleitet.

Lafst inan nun eiiien elektrischen Funken iiber ein altes Gliinmerblatt schlageii, so zeigt sich die Bahn desselben bciin Rehauchen blank auf inattem Grunde, diese Ste!lcn siiid leitcnd ,gewordeu, und an ihnen hat also der clektri- sclie Fuiiken die Lufttheilcheii losgerissen, ahiilich wie im Grofscn der Blitz Jic Luft in Reweguug sctzt.

Auf mit Gold und Silber plattirtcn Kupfcrplatten und Pechfljichcn erscliien die Funkenbahn ebenfalk blank auf inatteni Gruudc. Auf frisch gespaltencn Glimmerplatten er- liali man keiu Eild der Fuukenbahn, oder ein mattes auf blaiikcni Griindc-. Es ruhrt diefs daher, dafs zuweilcn der Fuiikcn Theilchen der Gliinmerplattc losreifst, d a m an die- sen SLellcii die Oberflhchc rauh wird und so noch nach Jahrcn die Fnnhenbahn erlreniibar bleibt.

Die von K a r s t e n ’) erfundeneo I-Iauchbilder berahen ebcnfalls auf dcin Losreifsen der absorbirten Gasschicht an den Stellen, wo’ die ineiste JSlektricitlit fibergins. Legt man nYmlich auf eine zur Erde abgeleitetc Metallplatte eine C:I;is- oder Gliinmerplatte, und auf dime eiiie Rliiiize oder eineii geschnitteneu Metallstempel, elcktrisirt dann diese Miinze uiid behaucht nach dcm Entferncn dcrselben die Glas- uiid die Metallplatte, so sieht man auf beiden ciii Bild der Blunzc. Nach R i e f s ’) giebt l’latin leichtcr als Silber diese Ilauchbilder, was wiedcr ein lieweis dafur ist, dafs jenes mehr Luft als dieses auf der Oberfllicbc verdichtet.

Auf Platin, desscn Gasschicht diirch Gluhen, concentrirte heifse Schwefclsaure und Wasscr entfernt worden, entsteht hein elektrisclies Hauchbild. Uafs das Hauchbild cntsteht 1) J’ogg. Ann. BJ. 55, S . 492 iind Bd. 60, S . I . 2 ) R i e f s , Reibungselektiicitdt Bd. 11, S . 229.

Page 26: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

351

uiid bcstclieii blcibt, wciiii mit einer Flainme die isolirendc l’lalte beslriclien und von Elektricitzt befrcit worden ist, beweist, dafs die Verbrennuiigsprocliicte dcr Flanime es nicht afficiren, was mit der angegebenen EiklBrung voll- koinineii iibereinstiinnit. Die Teiiiperalur ist dabei nicht nachtheilig wegen der hurzcii Zeit, welche die Flainuic wirkf.

W e n n inan auf eiuer Rlclallplatte, die eiri IIauclibild zeigt , Metalle auf galvanischein Wege sicli nietlersclilagen lerst, so wird sich auf den von der absorbirten Gasschicbt am meisten befreitcii Stelleii vorzugsweise das Metall ah- setzen, weil bier wegcn rles geiingereii Videistaiides die grofsere Stroiniiitensitiit herrscht. Man kaiiii also durch dicses Rlittel die Hauchhilder fixircn.

E‘erner ruhren die elektriscliein Striirne, welche eiitsteheii, weiin zwei homogene Metalle, voii derien das eiue beiietzt, das andere trocken ist, in destillirtes Wasser getauclit wer- den, voii der Luftschicht her, welche das trockeue 3Ictall aiif seiner Oberflachc absorbirt hat. h u s den Reobachtun- gen roii S c h r i i d e r I ) folgt, dafs diesc Striime sehr scliiiell vcrsc~liwiriden, da die Idtscliirht bald voii dcun Wasser absorbirt w i d , rind d a k iinrricr das trockeiie RIetnll gcgrii das benetzte sich positiv vcrhdlt, Zbnlich, wie Fast in der gaiizeii clektrischen Spaui~ungsreihe dcr Metalle tlas spe- cifisch leichtere Metall positiv gegen das spccifisch scliwe- rere ist.

Wenn inan nun statt homogener RIetallc zwei heterogeiie z. B. I’latiii und Eisen mit einander vergleicht, so kanu man eiiiiiial das Platiii uiid eiiiinal das Eisen trocken lassen, uud da zeigt sich daiin, dak die Wirliung aiif die Rlulti- plicatornadel groker iui erstcii Falle ist, wo das Ylatin spa- ter eingetaucht wird, weil diescs melir Liift nuf der Einheit der Oberflache condensirt, dcr elektrische Stroiii also Iariger anbdt. Ebenso verhalt sicli Kupfer gegen Platin, (loch ist bier dcr Stroin schw8cher, so dafs also diefs wieder dafiir

1) Pogg. Ann. Bd. 54, S. 57.

Page 27: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

352

spriclit , dafs das dichtere Metal1 cine griifsere Luftnienge auf seiner Oberflache verdichtet.

Schliefslich will ich nocli darauf aufincrksam machen, wie die von W i e d e n1 a n n ' ) enldeckte Ersdieinung, dafs die Elektricitat auf der Oberflache der Krystalle sich in verschiedener Richtung verschieden fortpflanzt , mit meiner Ausicht Ton der Oberflichenanderung in Zrisa~nmeiiha~~g steht. Ijieser beobachtete niiuilich, dafs wenn man aus dem linopf einer geladenen Leidcner Flasche, dereii aufsere Be- legung ableitend beriilirt ist, in eine senkreclit auf einer ho- rizoutalen Krystallplatte befestigte Xahnadel Funken schla- gen liifst, und die Krystallplatte war vorher init Barlapp- samen bestreut worden, dak dann dieser Staub uin die Nadel herum entfernt wurde. Der von Staub freie Kaum war eine Ellipse und zwar lag die grofse Axe der Ellipse bei ogtisch negativen Krystallen parallel der krystallogra- phischen Hauptaie, bei optisch positiven Krptallen (mit Ausnahmc des Feldspaths) senkrecht darauf.

Bei optisch negativen oder repulsiven Krystallen ist die Fortpflanzu~-rgsgeschwi~~diglreit des extraordinaren Strah- les nach der Undulationstheorie in dcr Richtung dcr liry- stallographischcn Hauptaxe am hleiusten, bei den optisch positiven oder attractiven Krystallen in dieser Richtung am grofsten. ' Nimiiit man nun au, dafs der Krystall in dcr Richtung der hleinercn Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes die griifsere Dichtigkeit hat, so wiirde die grofse Axe der von W i e d em a n n beobachteten Ellipse immer parallel lnit dcr Richtung seyn, in welcher die Dichtigkeit ini Krystall die griifsere ist, uiid wenn nun dcr Krystall auch mehr Wasscrdainpf aus der Atmosphare in dieser Kichtung condensirt, so wurde daraus einfach die bessere Leitungsfahigkeit der Oberflache fur Elektricitat in dieser Richtung folgen.

Freilich zeigte eine lnit Collodium bedeckte Gypsplatte dicselbe ErscIieinung, jedoch hslt W i e d em ii n n selbst diei's uicht fur eineu strengcn Beweis dafiir , dafs die Wirkung 1) Pogg. Ann. Bd. 76, S. 404 und Jld. 57, S. 534.

Page 28: Ueber die Verdichtung von Gasen und Dämpfen auf der Oberfläche fester Körper

353

nichl in der KrystallobcrflZche zu suchell sey. Nach inei- uer Erkllrung liegt auch gar keine Schwierigkeit darin, an- z~nehmen, dafs das Collodium, welchcs ja flussig war, in derselben Kichtung wie der Krystall die griifssere Dichtigkeit besitzt, und dann bleibt die ICrlrlarung diesclbe.

Weun nun auch inanche Schlusse, die ich aus der Er- fahruug gezogeu, zu kuhn sclieinen mdgen, so hat diese Er- klarung dcr Obcrfllchenveranderung dsch den Vortheil, dafs sie das G e d k l l t d s fur so Y erschiedcnartige Erscheinuiigen erlcichtert, uud ich glaube, dafs so uianche Tbeorie keiiien anderen Anspruch macht, obwohl sie allgemein gelehrt wird.

Berlin iin April 1859. ---

VII. Mittheilungen nus der Mineralien - Sammlung des Hrn. Dr. K r o n t z : P O R Dr. G. vorn Ruth.

Ueber den Apatil atis tletii Pfi1scli-TlinIe in Tyrol.

Apatit. Zircon

v o 11 K o b c 11 bcschrieb in den Muncliener Gelclirteri An- zeigeu (Jahrgang 18-15, S. 825: bis 829) die schonen Zircou -

Poggeodorlfs Aunal. BJ. CVIII. 23