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39 ge~hrten Messungen; sei V=Volum, R~Kaplilar- radium, I~nge ~= L u n d q ~ Viskosi~tskoeffizient, so ergibt sleh: ~R6 his ~= .... p~ 8VL ts+t ~' ,tR4P wo 8 V L ein for allemal direkt oder indirekt, Indem man sk-h auf Wasser bezieht, berechnet werden kann, mit Anwendung, wenn nOtig, des Korrektionsgliedes yon Hagenbach. Man kann also die Ergebnisse in absolaten MaSen ausdrticken. Die OrOfle des Apparates und des Kaptllarrohres werden je nach der Viskosit~t der Fllissigkeit modi- fizlert, um die Ausflufizeit unter rationeilen Grenzen zu erhalten (~ 10"). Filr die Oele werden 10 cm lunge ROhren (Durchm. 0,05 cm) angewandt. Eiuige Vergleiehsversuche mit dem Apparat E n g I • r' $auf drei Oelsorten werden vorgestellt. Die somit erhaltenen Vlskositltskurven, im ~¢rerhaltnis zur Temperatur, stchen unterbalb den entsprechenden, raft dem Apparat S ca tpa dcduzierten Kurven. Die VerhIlltnisse zwlschen den mit den zwei Viskosimeteru erhaltenen Werten ver- indern sK-h mit tier Temperatur, was beweisen wOrde, dab der Apparat Engler aich nicht eimnal ffir die relativen Messungen dee eigentlichen Viskosit~t, weder in den wissenschaftlichen Messunsen , noch for die Rechnung tier Mechaniker eignet. Vz. ~rbe|ten fiber Mineralogie und Bgrikulturchemie. Ulpiani, C,, Ueber die Verwandlnng des Kalzlumzyanamlds lm Kultnrboden. (Oazz. chim ital. 40, I, 613w666.) Im Kulturbodm geht das Zyanamid zuerst in Hamstofl, dann in Ammoniumkarbonat tiber. An der ersten Verwandlung nehmen keine Mlkroorganlsmen tell; sie wird yon den kolloiden Substanzen des Bodens bewirkt. Wenn man die kolloiden Eigen. schaften des Bodens dutch Verkalkung oder dureh Behandlung mit Sllureat und Alkalien zerst6rt, verliert der Boden die Fahigkeit, das Zyanamid in Harnstoff zu verwandeln. Om die versehiedene Entgiftungskraft Je nach Behandlung des Bodens dem Zyanamid gegen- tiber zu bestlmmen, beniitzte Vedassez den Umshmd, dab die in elner l%oZyanamidlOsung sechs Tag¢ lang erhaltenen und dann in kleine Olasschalen mit Leitungswasser verpflanzten Reissamen ihr Keimungs- VermOgen vollstllndig verlieren. Experimentiert wurde: 1. mit natOrllchem und 2. mit dutch Wasser gewaschenem Kulturboden; 3. dem Sandteil der gewaschenen Erde; 4. mit mitt~Js Chlorwasserstoffs~lure und Nattium-lrmr- bonat behandelter Erde; 5. vetkalkter Erde; 6. derseiben mit Zusatz yon Umins/lure im kolioiden Znstand; 7. yon uminsaurem Ammonium; 8. mit einem zehn- lzrozenUgen Chabasitgehalt und 9. mit 10e]n Anaicvm- gehait. Man stellte in Probterr6hrchen *10 g I~rde und 2 cem einer 4,2%0Zyanamid16sung and setzte .naeh 3 resp. 6, 9, 12 usw. his 24 Tagen 6 ccm Wasser and nach Umriihren fonf Reissamen in jede~ Rohr- chen; nach sechs Tagen verpflanzte man die Samen in Glasschalen mit Leitungswasser. Wenn die Exde dem Zyanamid gegentlber untatig geblieben war -so muBte die LOsung nach Zusatz des Wassers 1,05o/0o Zyanamid enthalten, und die Samen keimten nicht auf, anderenfalls hatte Entgiftung stattgefunden und derTiter des Zyanamids war also untez 1%o gesunken. Im I. und 2. Fall fund Kelmung trait, tm 3, 4. and 5, niche; bei Hinzufogung yon organisehen Kolloiden und Zeolithen zu dem verkaikten Boden gewinnt derseibe seine F~thigkeit, da$ Zysnamid zu verwandetn, wieder. Besonders aktiv in dleset Wirkung erwiesen slch die Gele des Ai- and Fe-Hydroxydes, das Gel des A1- Silikates und die Gele yon Silikaten (Zeolithe). Wie aus den Versuchen hetvorgeht, steht die Hydrolyse des Zyanamids in eager Beziehung mit den kolloiden Elgensc.haften des Bodens; die Kolloide wirken in tier Vet~andlung sis Kstalysatoren in Zuaammenhang mitder iibergtoflen yon ihnen gebotenen speziflschen Oberfl~che. Die Verwandlung des Zyanamids in Hamstoff ist also eine Obefflitchenerscheinung. Das Zyanamid vers:hwindet aus der L6sung durch zwei verschtedene Prozesse, Absorption und Hydro- lyse in Hsmstoff. Das Optimum der Verwandlung ist erreieht, wenn die gr0BtmOglichste Bodenfl/lche mit den Zyanamidmolekitlen in Berithtung kommt. Es bleibt noch die Frage often, ob an der Vet- wandlung des Hamatoffes in Ammoniumkatbonat die Mikroorganlsmen teilnehmen. Das entstehende Am- moniak wird yore Etdbodenaufgenommen. Nicht nur die Uebergangsgesehwindigkeit, sondem such das Wesen des Prozesses wird yore Kultmboden beeinfluBt, denn w~hrend eine ZyanamidlOsung .in vitro" lm massiven Zustand zut Polymerisatlon in Dizyandiamid langsam neigt, geht dleselbe im Kulturboden rssch in Ham- stoff tlbet. Vz. Brbeiten iiber Biochernie und Physlologle. Serono, Cesare (Istituto Naz. Med. Farmacol., Roma), Ueber die Zersetzung der Proteine durch Elektrolyse. (Soc. Ital. di Chimica 1910, fuse. 2.) Durch Einwirkung des elekttischen Stromes ant eine dutch Zusatz yon Na!riumsulfat oder Katbonat ieifflhig gemachte 5 prozentige Oelatinel6sung in de- stilliertem Wasser und sofortiges Dialysieren dee an den beiden Elektroden erhaltenen Produkte erzlelte C. S e r o n o folgende Resultate: Es waren die an der Anode und der Kathode erhaltenen Produkte elnander beinahe entsprechend, ein Beweis dafOr, daft dee Sauerstoff des positiven und tier Wasserstoff des negativen Pols, ungeachtet ihrer Entwicidung in statu nascendi, auf die ver- wendeten LOsungen beinahe inaktlv waren. Die er- haltenen Produkte kOnnen mit den aus der k~nstHchen Gelatinevetdauung mit Pepsin oder Pankreatin resul- tierenden verglichen werden; sie bestehen aus eiweifi- artigen Substanzen und Pcptonen und enthalten nur Spuren yon Ammoniak und Amidos/t~ren, unter denen das Leuain zu verzeichnen ist. Die Zersetzung der Eiweiflkorper nimmt bei fo~gesetzter Wirkung des elektrischen Stromes zu. Autoreferat (A Aseoli). Oallerani, O. (R. Untversit/l, Camerino), GAr- ungen und Elektronen. (Societ~ Eustarchiana, Came- rino 4, 12, 1909.) Von den modernen Anschauungen der Physiker ausgehend, tiber den Ban und die elektrische Natur der Materie und fiber die elektronisehe Energie, wo- durch die physikalisch-chemisehen Ph~nomene der Natur aufgekl~irt werden, da man heutzutage die von J. B e r z e I i u s katalvtisch genann/e Kraft besitzenden Korper sis wahre Energieproduktoren infolge atomischer Dissoziation (eine Art yon Entmaterialisationsprozesses der Materie) betraehtet, hat der Verfasser die Ferment- prozesse des Magens und Darmes und andere Ga-

Ueber die Verwandlung des Kalziumzyanamids im Kulturboden

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ge~hrten Messungen; sei V=Volum, R~Kaplilar- radium, I~nge ~= L u n d q ~ Viskosi~tskoeffizient, so ergibt sleh:

~R6 h is ~ = .... p ~ 8 V L t s + t ~'

, tR4P wo 8 V L ein for allemal direkt oder indirekt, Indem

man sk-h auf Wasser bezieht, berechnet werden kann, mit Anwendung, wenn nOtig, des Korrektionsgliedes yon Hagenbach. Man kann also die Ergebnisse in absolaten MaSen ausdrticken.

Die OrOfle des Apparates und des Kaptllarrohres werden je nach der Viskosit~t der Fllissigkeit modi- fizlert, um die Ausflufizeit unter rationeilen Grenzen zu erhalten ( ~ 10"). Filr die Oele werden 10 cm lunge ROhren (Durchm. 0,05 cm) angewandt. Eiuige Vergleiehsversuche mit dem Apparat E n g I • r ' $auf drei Oelsorten werden vorgestellt. Die somit erhaltenen Vlskositltskurven, im ~¢rerhaltnis zur Temperatur, stchen unterbalb den entsprechenden, raft dem Apparat S ca tpa dcduzierten Kurven. Die VerhIlltnisse zwlschen den mit den zwei Viskosimeteru erhaltenen Werten ver- indern sK-h mit tier Temperatur, was beweisen wOrde, dab der Apparat E n g l e r aich nicht eimnal ffir die relativen Messungen dee eigentlichen Viskosit~t, weder in den wissenschaftlichen Messunsen , noch for die Rechnung tier Mechaniker eignet. Vz.

~rbe|ten fiber Mineralogie und Bgrikulturchemie. U l p i a n i , C,, Ueber die Verwandlnng des

Kalzlumzyanamlds lm Kultnrboden. (Oazz. chim ital. 40, I, 613w666.)

Im Kulturbodm geht das Zyanamid zuerst in Hamstofl, dann in Ammoniumkarbonat tiber. An der ersten Verwandlung nehmen keine Mlkroorganlsmen tell; sie wird yon den kolloiden Substanzen des Bodens bewirkt. Wenn man die kolloiden Eigen. schaften des Bodens dutch Verkalkung oder dureh Behandlung mit Sllureat und Alkalien zerst6rt, verliert der Boden die Fahigkeit, das Zyanamid in Harnstoff zu verwandeln. Om die versehiedene Entgiftungskraft Je nach Behandlung des Bodens dem Zyanamid gegen- tiber zu bestlmmen, beniitzte Vedassez den Umshmd, dab die in elner l%oZyanamidlOsung sechs Tag¢ lang erhaltenen und dann in kleine Olasschalen mit Leitungswasser verpflanzten Reissamen ihr Keimungs- VermOgen vollstllndig verlieren. Experimentiert wurde: 1. mit natOrllchem und 2. mit dutch Wasser gewaschenem Kulturboden; 3. dem Sandteil der gewaschenen Erde; 4. mit mitt~Js Chlorwasserstoffs~lure und Nattium-lrmr- bonat behandelter Erde; 5. vetkalkter Erde; 6. derseiben mit Zusatz yon Umins/lure im kolioiden Znstand; 7. yon uminsaurem Ammonium; 8. mit einem zehn- lzrozenUgen Chabasitgehalt und 9. mit 10e]n Anaicvm- gehait. Man stellte in Probterr6hrchen *10 g I~rde und 2 cem einer 4,2%0Zyanamid16sung and setzte .naeh 3 resp. 6, 9, 12 usw. his 24 Tagen 6 ccm Wasser and nach Umriihren fonf Reissamen in jede~ Rohr- chen; nach sechs Tagen verpflanzte man die Samen in Glasschalen mit Leitungswasser. Wenn die Exde dem Zyanamid gegentlber untatig geblieben war -so muBte die LOsung nach Zusatz des Wassers 1,05o/0o Zyanamid enthalten, und die Samen keimten nicht auf, anderenfalls hatte Entgiftung stattgefunden und derTiter des Zyanamids war also untez 1%o gesunken.

Im I. und 2. Fall fund Kelmung trait, tm 3 , 4. and 5, niche; bei Hinzufogung yon organisehen Kolloiden und Zeolithen zu dem verkaikten Boden gewinnt derseibe seine F~thigkeit, da$ Zysnamid zu verwandetn, wieder. Besonders aktiv in dleset Wirkung erwiesen slch die Gele des Ai- and Fe-Hydroxydes, das Gel des A1- Silikates und die Gele yon Silikaten (Zeolithe). Wie aus den Versuchen hetvorgeht, steht die Hydrolyse des Zyanamids in eager Beziehung mit den kolloiden Elgensc.haften des Bodens; die Kolloide wirken in tier Vet~andlung sis Kstalysatoren in Zuaammenhang mitder iibergtoflen yon ihnen gebotenen speziflschen Oberfl~che. Die Verwandlung des Zyanamids in Hamstoff ist also eine Obefflitchenerscheinung.

Das Zyanamid vers:hwindet aus der L6sung durch zwei verschtedene Prozesse, Absorption und Hydro- lyse in Hsmstoff. Das Optimum der Verwandlung ist erreieht, wenn die gr0BtmOglichste Bodenfl/lche mit den Zyanamidmolekitlen in Berithtung kommt.

Es bleibt noch die Frage often, ob an der Vet- wandlung des Hamatoffes in Ammoniumkatbonat die Mikroorganlsmen teilnehmen. Das entstehende Am- moniak wird yore Etdbodenaufgenommen. Nicht nur die Uebergangsgesehwindigkeit, sondem such das Wesen des Prozesses wird yore Kultmboden beeinfluBt, denn w~hrend eine ZyanamidlOsung .in vitro" lm massiven Zustand zut Polymerisatlon in Dizyandiamid langsam neigt, geht dleselbe im Kulturboden rssch in Ham- stoff tlbet. Vz.

Brbeiten iiber Biochernie und Physlologle. S e r o n o , Cesare (Istituto Naz. Med. Farmacol.,

Roma), Ueber die Zersetzung der Proteine durch Elektrolyse. (Soc. Ital. di Chimica 1910, fuse. 2.)

Durch Einwirkung des elekttischen Stromes ant eine dutch Zusatz yon Na!riumsulfat oder Katbonat ieifflhig gemachte 5 prozentige Oelatinel6sung in de- stilliertem Wasser und sofortiges Dialysieren dee an den beiden Elektroden erhaltenen Produkte erzlelte C. S e r o n o folgende Resultate:

Es waren die an der Anode und der Kathode erhaltenen Produkte elnander beinahe entsprechend, ein Beweis dafOr, daft dee Sauerstoff des positiven und tier Wasserstoff des negativen Pols, ungeachtet ihrer Entwicidung in statu nascendi, auf die ver- wendeten LOsungen beinahe inaktlv waren. Die er- haltenen Produkte kOnnen mit den aus der k~nstHchen Gelatinevetdauung mit Pepsin oder Pankreatin resul- tierenden verglichen werden; sie bestehen aus eiweifi- artigen Substanzen und Pcptonen und enthalten nur Spuren yon Ammoniak und Amidos/t~ren, unter denen das Leuain zu verzeichnen ist. Die Zersetzung der Eiweiflkorper nimmt bei fo~gesetzter Wirkung des elektrischen Stromes zu. Autoreferat (A Aseoli).

O a l l e r a n i , O. (R. Untversit/l, Camerino), GAr- ungen und Elektronen. (Societ~ Eustarchiana, Came- rino 4, 12, 1909.)

Von den modernen Anschauungen der Physiker ausgehend, tiber den Ban und die elektrische Natur der Materie und fiber die elektronisehe Energie, wo- durch die physikalisch-chemisehen Ph~nomene der Natur aufgekl~irt werden, da man heutzutage die von J. B e r z e I i u s katalvtisch genann/e Kraft besitzenden Korper sis wahre Energieproduktoren infolge atomischer Dissoziation (eine Art yon Entmaterialisationsprozesses der Materie) betraehtet, hat der Verfasser die Ferment- prozesse des Magens und Darmes und andere Ga-