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dcs Schwdnfurtlier Criins i03 Diess entspricht 4 At. Kupferoxyd (CU) 8 - arseniger Siiure (As;, 1 7 Essigsiiure (HU ~4 03 oder B) uud fiihrt z u folgender Formel: .h %U’+ s Bsadu. Berechnet man dss Atomgewicht des Scl~trei~tfut*~?~e~~ Grirns iracli dieser Formel, 60 findet mm: 4 X Cu = 19,9276 8 X xsa = 37,2024 Atomgen-icht = X&4GlO, - A = 6,4319 d ZTnd die tbeoretische Zusnrnmensetzung wird iii 100 Theihi : Kopferoq-d . . . 31,213 Arseuige Siure . . 5S,G20 Essigsiiure . . . 10,135 Goj35 Man sieht, drss dieses Resultat genau genug init dem der Analyse zusammenstimmt, urn keinen Zweifel iibrig zu lasseti, dass die Formel wirklich die Zusammensetzung des Scdweilafuj*- ther Grun~ repriisenlire ; dieses ist demnnch eiu wahres Dolt- pelsalz, bestehend RUS 1 At. essigsaurem und 3 ALarsenigsau- rein Kupferoxyd. Annaerkung. Der nachfolgende im Numen des chemischen Ausschusses von Herrn Camille K 6 chlin in der Sibung am 3lsten Jul. 1833 iiber diese Abhandlung abgestattete sehr giin- stige Bericht bestltigt dle d@n enthaltenen Angabeu (Vgl. R. B. 0. S. 80 - 83.) n. Ueber die Wirkung dcs kohlensauren Knlks auf die A-rapp-Culttcr und Fiirberei, mid zwei au f d iese le tr, t ere b e aiig lic h e Pr eis fr a9 en. In der Sitznng der Strassburger Sociatiit am 3tenDecbr. 1833 machte Herr P e r s o z folgende Mittheilungen in dieser Beziehung (vgl. L’Institut Nr. 46. d. 29sten Mlrz 1834. S. 106) : ,,Seit langer Zeit zog man den lirapp von Avignon den

Ueber die Wirkung des kohlensauren Kalks auf die Krapp–Cultur und Färberei, und zwei auf diese letztere bezügliche Preisfragen

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Page 1: Ueber die Wirkung des kohlensauren Kalks auf die Krapp–Cultur und Färberei, und zwei auf diese letztere bezügliche Preisfragen

dcs Schwdnfurtlier Criins i 0 3

Diess entspricht 4 At. Kupferoxyd (CU) 8 - arseniger Siiure (As;, 1 7 Essigsiiure (HU ~4 03 oder B )

uud fiihrt zu folgender Formel: .h %U’+ s Bsadu .

Berechnet man dss Atomgewicht des Scl~trei~tfut*~?~e~~ Grirns iracli dieser Formel, 60 findet mm:

4 X C u = 19,9276 8 X xsa = 37,2024

Atomgen-icht = X&4GlO,

- A = 6,4319 d

ZTnd die tbeoretische Zusnrnmensetzung wird iii 100 Theihi : Kopferoq-d . . . 31,213 Arseuige Siure . . 5S,G20 Essigsiiure . . . 10,135

Goj35 Man sieht, drss dieses Resultat genau genug init dem der

Analyse zusammenstimmt, urn keinen Zweifel iibrig zu lasseti, dass die Formel wirklich die Zusammensetzung des Scdweilafuj*- ther G r u n ~ repriisenlire ; dieses ist demnnch eiu wahres Dolt- pelsalz, bestehend RUS 1 At. essigsaurem und 3 ALarsenigsau- rein Kupferoxyd.

Annaerkung. Der nachfolgende im Numen des chemischen Ausschusses von Herrn C a m i l l e K 6 c h l i n i n der Sibung am 3lsten Jul. 1833 iiber diese Abhandlung abgestattete sehr giin- stige Bericht bestltigt dle d@n enthaltenen Angabeu (Vgl. R. B. 0. S. 80 - 83.)

n. Ueber d i e Wirkung d c s kohlensauren K n l k s auf d i e A-rapp-Culttcr und Fiirberei, m i d z w e i

au f d iese le tr, t e r e b e aiig l i c h e P r eis fr a9 en. I n der Sitznng der Strassburger Sociatiit am 3tenDecbr.

1833 machte Herr P e r s o z folgende Mittheilungen in dieser Beziehung (vgl. L’Institut Nr. 46. d. 29sten Mlrz 1834. S. 106) :

,,Seit langer Zeit zog man den lirapp von Avignon den

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106 Ueber die Wirkong

des Elsass vor, ohne zn wisaen , .welchem Umsta3de diese Vor- ziiglichkeit xuxuschreiben sei ; der Elswser Krnpp liererte ebeu sg schiine Farben nls der von Avignon, sber diese Farbeu standen nicht, ao dasn die Miihlhanser Fabrikanten geniit!iigt waren, nuP den in ilirein Vaterlnnde gebanten Krapp m ver- '

xichten. Schon ;or 30 Jaliren hatte Hau s m a n n beobachtet, dass man wrtreIlliche Resnllnte mit dem Elsasser Krapp erliielt, wenn mnu eine gemisse Qunntitiit von Kreide hinxnfiigte. Neuer- tlings fanden die Herren D. Kiichl in nnd S c h l u m b e r g e r , dsss der Unterschied in der Qualitiit der Ftrbucgcn lelliglieh davon herriihrte, dass man dem angewrndten Krapp nicht Kreide xusetzte. cc

,,Hem Persoz untcnahm Vermche iiber diese interes- ,quite Materie. Sn der Schweiz, KO die Wasser knlkhaltig, be- diente er sich einea Krapp-Extracts, welcher vortheilhane Resul- tate gab. Z u Miihlhausen fiirbte er mit reiiiem Wawer und mit Wasser, welches mit Iiohlensanrem Halk geschmiiugert war: beide prodncte waren gleich schiin, aber die mit dem reinen Wasser erhaltenen hielten die Farbe nicht. Natlirlich musste man @nu- ben, der Avignoner Krapp entbalte bereits kohlensamen Kdk, weil er dessen nicht bedurfte, nod wirklich hat Herr P e r a o z Spnren von kchlenaaurem Kdke dsrin gefunden, wiihrend der Elsnsser keine Spur davon enth5lt. Die Wnrzeln von beideii Sorten den Krapps .gesbtteten dieselben Wahrnehmnngen , uud in der That ist der Boden von Avignon kalkhaltig, wiihrend der Elsasser in der Gegend, WO der Krapp gebaut mird, Me- d i g ist. Herr D. Kiichlin' hat versucht, in seinem Gnrten, dessen Boden knlkhaltig ist, f i r p p zu bouen; . es hat indessen keine Assimilation stntt gefunden ; die gewonnenen Wurzeln enthielten keinen kohlensnoren Kalk. Ans diesen Beobachtun- gen geht hervor, dnss der Elsasser Krapp jederxeit mit dem Aviguoner wiril rivalhken kiinnen, wenn man nur Kreide in dcm Verhiiltnisse von i auf 16 hinznsetzt.cc

Die Uutersochnngeu des Herrn H ei n r. S c h l U m b e r g e r finden sich, nebst dem dariiber von Berrn L eo n h. S c h m a I: t z nbgestatteten Bericht in Kr. 30 des Bullet. de & socie'td in- duxtn'elle de Mdhausen S. 99 - 146 nnd S. 147 - 152 ab- gedmclit. Wir behaltenuus vor iiber diese, roch in rein witmen- schaftliclier Beziehnng , sehr intereaurnte Arbeit in einem spiitern

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des kolilensauren Kalks ttuf d. 1irapp. 107

Hefte ausl'iihrlicher zu berichten, and begniigen nns vor der Hand nur damit, folgende, die grappfiirberei betreffende, Preis- fragen der so eben genannten, sehr achtbaren Gesellschaft mit- zntheilen.

I

P r e i s - P r o g r a m m e d e r Soeik t t : i n d u s t r i e l l e d e M u lh a Gs en.

E r s t e r P r e i s . P r e i s non f6,OOO F r a n k e n fur Azrfhndung einesiMit-

tels , urn allen Farbestoff 'des Krapp oder mindesieirv ein Drii- tel mehr , als man his jetzt , d u d & die yezrvhnliclien FGrbe- procedurcn , erlidten lmt, durch eine einzige Fcrbuny auf ye- Beiiztes baumicollenes Zeug %U befestigcn.

Alle durch die neuen Verfahrungsweisen erhnltenen Fsr- ben mit Thonerde nnd Eisenoxydbasen mussen dieselbe Intensil tiit, dieselbe Lebhaftigkeit nnd Soliditiit besitzen, welche die gegenwiirtig gebriiuchlichen Methoden der Xrappfiiiberei ge- wiihren, und mussen die Passage durch Chlor;lllialien, Seifeo, Siiuren , Allalien und der Sonne Aussetzcn vertragen.

Die nicht mit Beitze bedruckten, weissen Grund bildendeii Stellen und diejenigen, welche in zu fiirbendeu Griinden weiss bleiben sollen, miissen sich wenigstens eben so got, wie bei unseren gew6hnlichen Proceduren conserviren , und diirfen der vollstiindigen Bleichung dieser Parthien keine Schwierigkeit ent- gegenstellen.

Die Mittel zum Beleben (avivage) der Krsppfarben miis- sen die niimlichen, wie die bisher angewandten, oder me- nigstens nicht kostspieliger , uoch mit Schwierigkeiten ver- kniipft sein.

Dieselben VortheiIe miissen diese neuen Fiirbeproceduren fiir die Turkischroth- Flirberei aur geiilte Zeuge uiid fiir die ge- mischten Griinde, durch Rijthung der Quercitron- und der Waid- Farben gewiihren.

Der Vortheil darf keinesfalls anf Kosten der zur Fiirbung verwandten Zeit, noch Feuerung erkauft werden , und muss auf die Krsppe von Avignon eben so gut anwendbar sein, als auP die Elsasser.

Die Unkoden fiir die Verwendung von 60 .Kilogr, Krcrpp

I

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Pi* cisau fgabeu

diirfen be1 dcn neueii Nethoden diejenigeii , weldle hsselbo Gewiclit Krapp bisher , nach den gewcihnlichen Procedurea, ver- ursacht hat, nicht urn niehr alu 4 Fr. tibersteigm.

Z w e i t e r P r o t s . P r e i tt n o n i 0 , O o O F r R n k e n fur Aiifbndicny eiiaes Ap-

pliCatim-I#otlb ron Krapp, welches keinen anilerii FiirbestoR‘ knthiilt , als ~ r a p p , dieselbe Iutenvitiit , dieselbe IJeblianiglieit und Soliditiit besitzt, ,vie dio scliiinsten rothen oilcr rosenrarbe- nen Krapptinteu, durch die Walze, wie nuP dcr ‘PifA, in weisses Baumwollenzeug, ohne vorgsngige Bubereitung sich eindrucken liist und, nach dcm Drucken, keiner nnderen Ope- ration weiter bedarf, alu Wasserwiische oder Dampfbad. Es muss der Einwirliung der Bonne, dcr Chloralkalien , Seifen, Siiu- ren und Alkdien gnnz eben so gut widerstclien, nls clas in Krapp gefiirbte Roth. Diese Farbe muss dliig sein , allc Pchatti- rungsgrade von Dunkelroth bis zum hellen Rosa zu liefero.

Der Preis des Pot’s (2 litres] von dieser Farbe darf 10 Fr. nicht Clbersteigen.

Seitdem wir wissen, dass der Krrpp, welcher bercih zur FBrbung gedient hat, noch eine posse Men$e rotlidirbenden Stoffs enthiilt, der sich durch heisses Wasser, oder durch UII-

sere gewiihnlichen Hiilfsmittel der Fiirberei nicht ansniehen Ifsst, so ist unser Augenmerk hauptslchlich auf ein Mittel ge- richtet, diesen verloren gehenden Farbestoff zu niitzeo. Vcr- diinnte Schrvefelsiiure verleiht ihm die Eigenschaft wiedernm, gleich frischem Knppe, zn firben, mit dem Unterschied nber, dass die Farbc lieine Soliditat besitzt. Die Verginglichkeit die- ser Farbe riihrt keinesweges von einer Zersetzung des Farbe- stoffes her, da es durch mehrere Mittel gelang, ihm Dauer zu verachaffen; aber diese Mittel sind theils zu kostspielig oder %U hngwierig, oder endlich am h5nflgsten wandelber in ilirelr Resnltaten, vor Allem bei Arbeiten im Grossen. Man liann BUS diesem Krappe, der hereits zum Fiirben gedient hat, durch nachherige Behandlung mit verdunnter Schwefelsiiure bis aue *A von dem ausziehen, was er bereits in der ersten Briihe hergegeben hat, ohne dessbalb ganz an Farbestoff erschijprt zu sein. Rechnet man SO alle Verluste zusarnmen, welche wir .

durch unsere bbher prakticirten Procdnren erleiden, so Uadet

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Preisaufgaben i 09

mm, dnss wir, oboe Uebertreibuog, mindestens die HSUIe meh fiirbenden Stoff ansziehen sollten, als wir erhrltea

Dieser FBrbestoff ist bereits von vfelen Gelehrten nntersucht worden; wir enthalten nns jedoch, ihre Versnche an resnmiren und verweisen diejenigen, welche 8ich mit der Liisung dieser Fragen besch.Wigen woilen, an die Bullet. de la Soc. indwtr. de Mulliausen Nr. 3 , 17 U. 28, und an die DenkschriR der Herren Gaut ier d e Clanbry und P e r s o % in den Ann. de China. et de Phys. T. XLVLII. Septbr. 1831. S. 69.

Die llenksckriflen und, wenn sie vorhanden sind, Zeich- nunyen , Bczceisstiicke und Proben mii.?sm, in Begleitung ei- 9ies cersiegelten Zeltels, der den Narnen deu Verfassers ent- /tiilt, a n den Prusidenten der Soc ie ' tb i n d u s t r i e l l e d e M u l - IbauSeR cor dem 16len December $834 poslfrei eingesandt ecerden

W e n n die %ur Bmerbung eiryesandten .hnkac?riflen glur Einm Tlwil dcr Bedingunyen des Programm erfcllen, so delcult sieh die ,Societcit die Ermci'clbtigung vor, den Verfassegn aledaillcn con Gold, Sillier oder Bronze zumerkennen, j e nach den VortIieilerr , zcdche diese Abliandlungen der Fabri- cation bunter Zeuge brinyen.

Falls die Preive im Concurre G O ~ 1935 nicht geronnen rcerden sollten , so ciirden sie einem andern und leetzten. Con- curs diberlavsen bkiben, .Ecoriiber im Mai 1836 %U e.lctsclrei- den wcire.

Der Verfassm, celcher den P r ~ s dueon &at, kann qceder iibcr seine Abhandlung noch iiber reine Ei$ndung mehr disponiren, und dieselben weder cervffentlichen noch cer- kazifcrz. [Journ. de Cliim. m6d. Jan. 1834. S. 53-58.)