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138 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe Wassergehal~ des gebrauchsfertigen Acetonitrils betrs 5.10-a~ Die als Oxide vorliegenden Elemente Nd, Sm, Yb und Eu werden zur Herstellung der Stamm- 16sungen in wasserffeie Perchlorate fiberffihrt und in abgemessenen ~engen yon Acetonitril gelSst. Die Aualysenl6sung wird mit trocknem, sauerstofffreiem Stick- stoff entlfiftet. Die Halbstufenpotentiale der einzeinen Elemente bzw. ihrer Wertig- keitsstufen betragen: EuIII--> EuII: -~ 0,10 V; EuII--> Eu: -- 1,62 V; YbIII --> YbII: -- 0,60 V, YbII--> Yb: -- 1,58 V; SmIII--> SmII: -- 1,04 V, SmII--> Sin: -- 1,55 V; Ndln--~ Nd: -- 1,45 V. Die Potentialangaben beziehen sich auf die ws gess Kalomelelektrode. Beim Samarium sind die Diffusionsstr6me im Bereich 9" 10-~ bis 1,03.10-am L6sungen den vorgegebenen Konzentrationen nicht linear proportional. Auch die ttalbstufenpotentiale verschieben sich mit zunehmender Konzentration nach negativeren Werten. Diese Verschiebung wird auf Adsorptionseffekte an der Quecksilbcroberfl~che zurfickgeffihrt und nicht auf die Bildung geringer Mengen yon Aquokomplexen, obwohl Spuren yon Wasser ebenfalls zu einer Verschiebung der Halbstufenpotentiale ffihren. -- Die Elemente Europium, Ytterbium und Samarium kSnnen nebeneinander polarographiert werden. [1] J. Electroanal. Chem. 11, 406--415 (1966). Chem. Dept., Univ., Tucson, Arizona (USA). H. Mo~ Clber ein Amalgam-Extraktionsverfahren zur sehnellen radioehemisehen Ab- trennung des Europiums yon anderen Lanthaniden beriehten H. P. 1Vi~A)r und H. ~][U~ZEL [1]. Im Rahmen yon Untersuchungen fiber kurzlebige Europiumisotope ergab sich die Notwendigkeit, eine ~Iethode zur schnellen Abtrenmmg (Trennzei~ hSchstens um 1 min) des Europinms yon den anderen Lanthanidelementen und speziell yon den benachbarten Seltenen Erden zu entwickein, die gleichzeitig eine hohe Ausbeute mit einem grol3en Trennfaktor verbindet. Es wurde gefunden, dal3 eine bevorzugte Extraktion des Europiums dutch Natriumamalgam unter Bfldung yon Europiumamalgam erfolg%, wenn die w~Srige Phase einen Komplexbildaer wie Citronens~ure [2] oder bier ~DTA enth~It. Optimale Extraktionsausbeuten warden bei pit 0,5--3 bei Schfittelzeiten yon etwa 5 see erreicht. Die Reextraktion des Europiums aus dem Amalgam erfolg~ nach Zusatz yon etwas Bariumamalgan dutch kalte 12 m Salzs~ure. Der dabei gleichzeitig ausfallende BaC12 2 HpO- Niederschlag baut den fiberwiegenden Tell des Eu 2+ in scin Gittcr ein. Er kann daher direkt als Mel~pr~parat verwendet werden. -- Ver/ahren. Etwa 0,1 mg mit I)euteronen bestrahltes Sm~Oa wird in 2,5 ml I n Sa]zs~ure-~ 0,5 ml Eu-Tr~ger- 15sung -~ 0,2 ml Sm-Tr~gerlSsung (jeweils 10 mg Lanthanid/ml in I n Salzs~ure) gelSst und dazu ein Gemisch aus 2 ml 1 n l~atronlauge ~- 1 ml 0,1 m ~DTA-LSsung gegeben. Diese LSsung wird zu 5 ml 0,1 ~ Natriumamalgam in einen Schiittel- trichtcr gegeben und 5 sec in~ensiv geschfittelt. Nach Zugabe yon 1 ml 5~ Bariumamalgam l~iBt man das Amalgam in eiskalte, stickstoffges~ttigte 12 n Salz- s~ure, die sich in einem Schfitteltriehter befindet, einlaufen und schfittelt intensiv 5 sec. l~ach Ablassen des Quecksilbcrs wird der gebfldete Niederschlag yon I~aC1, BaC12 2H~O und EuC12 2H20 fiber ein Glasfiltcr (z. B. Whatman GF/A) filtriert, mit 2 ml ~thanol gewaschen und zur lVlessunggebracht. IqStigenfalls kann die Ex- traktion ein 2. Mal wiederholt wcrden. Die ganze Extraktion l~iBt sich mit etwa 50~ Ausbeute in 1 mill durchffihren. Der Trennfaktor f'dr Sm betr~gt 1000, ffir die anderen Lanthaniden ist er mindestcns um eine GrSBenordnung hSher. [1] Radiochim. Acta (Frankfurt/hi) 5, 20--23 (1966). Kernforsch.zentrum, Karls- ruhe. -- [2] Mii~z~L, tI., u. E. GA~TN]~: Radiochim. Acta 4,119 (1964). C. KELLER Die Extraktion yon Thorium(IV), Protactinium(V), Uran(VI), Ruthenium(HI) und Zirkonium(IV) mit langkettigen Aminen (Primine JMT, Amberlite LA-2,

Über ein Amalgam-Extraktionsverfahren zur schnellen radiochemischen Abtrennung des Europiums von anderen Lanthaniden

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Page 1: Über ein Amalgam-Extraktionsverfahren zur schnellen radiochemischen Abtrennung des Europiums von anderen Lanthaniden

138 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe

Wassergehal~ des gebrauchsfertigen Acetonitrils betrs 5.10-a~ Die als Oxide vorliegenden Elemente Nd, Sm, Yb und Eu werden zur Herstellung der Stamm- 16sungen in wasserffeie Perchlorate fiberffihrt und in abgemessenen ~engen yon Acetonitril gelSst. Die Aualysenl6sung wird mit trocknem, sauerstofffreiem Stick- stoff entlfiftet. Die Halbstufenpotentiale der einzeinen Elemente bzw. ihrer Wertig- keitsstufen betragen: EuIII--> EuII: -~ 0,10 V; EuII--> Eu: -- 1,62 V; YbIII --> YbII: -- 0,60 V, YbII--> Yb: -- 1,58 V; SmIII--> SmII: -- 1,04 V, SmII--> Sin: -- 1,55 V; Ndln--~ Nd: -- 1,45 V. Die Potentialangaben beziehen sich auf die ws gess Kalomelelektrode. Beim Samarium sind die Diffusionsstr6me im Bereich 9" 10 -~ bis 1,03.10-am L6sungen den vorgegebenen Konzentrationen nicht linear proportional. Auch die ttalbstufenpotentiale verschieben sich mit zunehmender Konzentration nach negativeren Werten. Diese Verschiebung wird auf Adsorptionseffekte an der Quecksilbcroberfl~che zurfickgeffihrt und nicht auf die Bildung geringer Mengen yon Aquokomplexen, obwohl Spuren yon Wasser ebenfalls zu einer Verschiebung der Halbstufenpotentiale ffihren. -- Die Elemente Europium, Ytterbium und Samarium kSnnen nebeneinander polarographiert werden. [1] J. Electroanal. Chem. 11, 406--415 (1966). Chem. Dept., Univ., Tucson, Arizona (USA). H. M o ~

Clber ein Amalgam-Extraktionsverfahren zur sehnellen radioehemisehen Ab- trennung des Europiums yon anderen Lanthaniden beriehten H. P. 1Vi~A)r und H. ~][U~ZEL [1]. Im Rahmen yon Untersuchungen fiber kurzlebige Europiumisotope ergab sich die Notwendigkeit, eine ~Iethode zur schnellen Abtrenmmg (Trennzei~ hSchstens um 1 min) des Europinms yon den anderen Lanthanidelementen und speziell yon den benachbarten Seltenen Erden zu entwickein, die gleichzeitig eine hohe Ausbeute mit einem grol3en Trennfaktor verbindet. Es wurde gefunden, dal3 eine bevorzugte Extraktion des Europiums dutch Natriumamalgam unter Bfldung yon Europiumamalgam erfolg%, wenn die w~Srige Phase einen Komplexbildaer wie Citronens~ure [2] oder bier ~DTA enth~It. Optimale Extraktionsausbeuten warden bei p i t 0,5--3 bei Schfittelzeiten yon etwa 5 see erreicht. Die Reextraktion des Europiums aus dem Amalgam erfolg~ nach Zusatz yon etwas Bariumamalgan dutch kalte 12 m Salzs~ure. Der dabei gleichzeitig ausfallende BaC12 �9 2 HpO- Niederschlag baut den fiberwiegenden Tell des Eu 2+ in scin Gittcr ein. Er kann daher direkt als Mel~pr~parat verwendet werden. -- Ver/ahren. Etwa 0,1 mg mit I)euteronen bestrahltes Sm~Oa wird in 2,5 ml I n Sa]zs~ure-~ 0,5 ml Eu-Tr~ger- 15sung -~ 0,2 ml Sm-Tr~gerlSsung (jeweils 10 mg Lanthanid/ml in I n Salzs~ure) gelSst und dazu ein Gemisch aus 2 ml 1 n l~atronlauge ~- 1 ml 0,1 m ~DTA-LSsung gegeben. Diese LSsung wird zu 5 ml 0,1 ~ Natriumamalgam in einen Schiittel- trichtcr gegeben und 5 sec in~ensiv geschfittelt. Nach Zugabe yon 1 ml 5~ Bariumamalgam l~iBt man das Amalgam in eiskalte, stickstoffges~ttigte 12 n Salz- s~ure, die sich in einem Schfitteltriehter befindet, einlaufen und schfittelt intensiv 5 sec. l~ach Ablassen des Quecksilbcrs wird der gebfldete Niederschlag yon I~aC1, BaC12 �9 2H~O und EuC12 �9 2H20 fiber ein Glasfiltcr (z. B. Whatman GF/A) filtriert, mit 2 ml ~thanol gewaschen und zur lVlessung gebracht. IqStigenfalls kann die Ex- traktion ein 2. Mal wiederholt wcrden. Die ganze Extraktion l~iBt sich mit etwa 50~ Ausbeute in 1 mill durchffihren. Der Trennfaktor f'dr Sm betr~gt 1000, ffir die anderen Lanthaniden ist er mindestcns um eine GrSBenordnung hSher. [1] Radiochim. Acta (Frankfurt/hi) 5, 20--23 (1966). Kernforsch.zentrum, Karls- ruhe. -- [2] Mii~z~L, tI., u. E. GA~TN]~: Radiochim. Acta 4,119 (1964). C. KELLER

Die Extraktion yon Thorium(IV), Protactinium(V), Uran(VI), Ruthenium(HI) und Zirkonium(IV) mit langkettigen Aminen (Primine JMT, Amberlite LA-2,