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I< a n e, Ueb. Kaliumeisen- Quecksilbercyanid. 40.9 Ammon. AufIiisungen von Kallierdesalzen werden in der Kiilte nicht getriibt, wohl aber, wie durch die Aufliisungen des SUl- phat - Ammons, die von Baryterde- und Bleioxydsalzen, obgleich auch diese nur eine unvollliommene FLllung hervorbringen. Ge- gen die Reagentien, melclie die Gegenwart des Ammoniaks an- zeigen, verliiilt sich die Aut'liisung des zerfliesslichen Sakes \vie die dcs Sulphat - Ammons. Die Zusammensetzutig dieses Selzes ist von der Art, dass man es als wasserfreies schwefe!saures Ammoniek verbunden mit einem hnlben Atom Wasser betrachten kann, also mit halb so vicl Wnsser als nuthig iat, um das Ammotiiali in Ammonium- oxyil z u verwanc!eln. Ein Stlla vou iihnlicher Zusammensetzl~ng hat der Verftlsser bei den Untersuchungen der Verbindungen der Kofilensiiure mit dem Ammoniak gefuriden, und von ihm die Ansiclit aufgestellt, dass man es sich aus Ctlrbonat - Ammoa tnit kolilensnurem Ammoniumoxyd zusammengesetzt denken knnn. Aiich das zerfliess!iche Palz kann man als beslehend IIUS einem Atom Sulpliat - Ammon und aus einem Atom schwefelsaurem Ammoniumoxyd, S P$ H, + S P$ g,, betrachten. Dieses zerflicssliche Snlz entsteht nus dem Parasulpliat - Aminoti, das, wenn es einige Zeit mit \Vasser in Beruhrung ist , Wnsser aufnimmt unit sich in dieses Siih verirandelt. \Venn man dnher vollkommcn reine Krystalle des Pnrnsulplliit - .4inmons in V-nsser auflijst uiid die Aufl6surig iin tuftleeren Rnume iiber Schwefeldure abdamprt, so erhiift man tiebeu Krystallen voii Pdr'asulpht - Ammon eine belriichtlichc 3'lCuge des zerfliesslichen SalLes. LXV. G'e B e 1' e in e 11 &'II e Verb in dung v o n Iin lit1 me ise 11- c y ciii ii r 21 11 d Q ic e c ks il b erc y a 11 id. VOtl ROBERT KANE. [The Lon& cind Edinb. phil. Mug., Februur IS10 S. 128.) Bei Bcrcilurtg von Quecksilbercyanilr durch die Wirkung von Knliumeisencyntiid auP schwefelsaures Quecksilberoxyd mnchfe ich sehr oft die Bemerkang, dass man diese Substanaen genau in dem VerbPltuies ibrer Aequivalente znsammenbringen

Ueber eine neue Verbindung von Kaliumeisencyanür und Quecksilbercyanid

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Page 1: Ueber eine neue Verbindung von Kaliumeisencyanür und Quecksilbercyanid

I< a n e, Ueb. Kaliumeisen- Quecksilbercyanid. 40.9

Ammon. AufIiisungen von Kallierdesalzen werden in d e r Kiilte nicht getriibt, wohl aber, w i e durch die Aufliisungen des S U l - pha t - Ammons, die von Baryterde- und Bleioxydsalzen, obgleich auch diese nur eine unvollliommene FLllung hervorbringen. Ge- gen die Reagentien, melclie die Gegenwar t des Ammoniaks an- ze igen , verliiilt sich die Aut'liisung des zerfliesslichen S a k e s \vie die dcs Sulphat - Ammons.

Die Zusammensetzutig dieses Se lzes ist von de r Ar t , dass man es als wasserfreies schwefe!saures Ammoniek verbunden mit einem hnlben Atom Wasser betrachten kann , also mit halb so vicl Wnsser als nuthig iat, um das Ammotiiali in Ammonium- oxyil zu verwanc!eln. Ein Stlla vou iihnlicher Zusammense tz l~ng hat der Verftlsser bei den Untersuchungen d e r Verbindungen der Kofilensiiure mit dem Ammoniak gefuriden, und von ihm die Ansiclit aufgestellt, dass man es sich aus Ctlrbonat - Ammoa tnit kolilensnurem Ammoniumoxyd zusammengesetzt denken knnn. Aiich das zerfliess!iche Palz kann man a ls beslehend IIUS einem Atom Sulpliat - Ammon und aus einem Atom schwefelsaurem Ammoniumoxyd, S P$ H, + S P$ g,, betrachten.

Dieses zerflicssliche Snlz entsteht nus dem Parasulpliat - Aminoti, das, wenn es einige Zeit mit \Vasser in Beruhrung ist , Wnsser aufnimmt unit sich in dieses Siih verirandelt. \Venn man dnher vollkommcn reine Krystalle des Pnrnsulplliit - .4inmons in V-nsser auflijst uiid die Aufl6surig iin tuftleeren Rnume iiber Schwefe ldu re abdamprt, so erhiift man tiebeu Krystallen voii Pdr 'asulpht - Ammon eine belriichtlichc 3'lCuge des zerfliesslichen SalLes.

LXV. G'e B e 1' e in e 11 &'II e Verb in d u n g v o n Iin lit1 me i s e 11-

c y ciii ii r 21 11 d Q ic e c ks il b e r c y a 11 id. V O t l

R O B E R T K A N E . [The Lon& cind Edinb. phi l . Mug., Februur I S 1 0 S. 128.)

Bei Bcrcilurtg von Quecksilbercyanilr durch d i e W i r k u n g von Knliumeisencyntiid auP schwefelsaures Quecksilberoxyd mnchfe ich sehr oft die Bemerkang, dass man diese Substanaen genau in dem VerbPltuies ibrer Aequivalente znsammenbringen

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406 Ka ne, Ueb. Iialiumeisen - Qecksilhercyanid. muss., nin den Errolg zu sichern. 1st Knliumeisencyanur im Ueberschusse vorlianden , so fekilte iinnier cine entsprechentle Menge Quecksilbercyanitl. Endlich fantl ich, dass Kthliuineiseti- cyanur i m Ueberschusse sich mit ilem Quecksilberrynnicl ver- bindet und eine neue Subshnz bilile&, welche hinsic:htlich des Aussehens dem ersteren so iihnlich ist, dass sie mit ihrn sehr leicht verwechselt untl bei. den Krystallisolionen bei Seite ge- setzt wird.

Dieses neue S:tlx wird gsnz leirlit bereitet, wenn man in einer mfissigen Menge Wasaer ungefiihr eirien Theil von krys- tallisirlern h'aliiiineiseiic:ysnUr mit xwei , Theilen Qtiecksilbcr- eyaniil ztisninmen nnlliist. Nach dcrn Abkiifilen scheidct sich das neue Salz i n Gesfalt rhombisclicr T a k l n von scliijiier gcl- ber Fnrbc ah, die filst so dutiliel ist nls die von Kaliumeisen- cyanur. Beirn Erhilmn verliercn. diese Kryslalle Wasser und werden weisslich und undurchsichtig, dann schwarz und gcbcn Cyan und Querksilber, indem die gewijhnliclien Producte der Zersetxung von Knlinmeisenryaniir zuruckbleiben.

Mit einem Elsenoxytlulsnlxe giebt eine Auflijsuiig ilicser Verbindung Berliner-Blitu, und in tler That gicbt jedes Rcagenn, welches auP einen voii beiden Rcstaritl~lieilen reagirt, mit diesem neucu ICijrper seine chnrekteristiscte Beaction.

Zu seiner Analyse reichcn scbr einrache Verfnhruiigs- art en h i n,

Vierzig Gran, bei 3000 F. getrocknet, verloreri 2,3i Was- scr oder 5,78 p. C.

Die xuruckbleibenden 37,69 Gran wnrden in Wnsser auf- geliist und daraue durch einen Stroin Schwefel\~nl.serstoffgRs zersetzt. Das Schwefelqnecksilber wurde gessmmelt und ge- troclinet. Es wog 23,5 Grnn , welche 58,76 P.C. entsIireclien, die 50,13 Queclisilber enthalten , = 63,06 Quecksilbercyanitl.

Die Fliissiglieit, B U S der d ~ s Quecksilber abgeschieden u'or- den w a r , wurtle sorgfiiltig bis m r T r o c h e :tbgcdampTt, und das erhalfene Snlz wurde bei 3000 getrocknet, his es tiicht melir an Gcwiclit verlor. Kg wog alsdann 31,32. Es war reines trocknes Kaliumeieencyanur.

Eine IWengc ties neuen S d z e s , gleich 50,4 Grnn wurde an dcr Iiuft gegliilit, dcr Ruckstand daraue mil Sdzsiiure be- Iinndcll urid das Kiscn durcli ubersctiiissig zugcsetzles Ammo-

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niak gefiillt. Das erhaltene Eisenoxyd enthielt 2,23 melalli- sches' Eisen = 4,47 p.C.

Die Flussigkeit wurde nach Abscheidung des Eisens bis zur 'Frocline rbgedampft und gegliiht. Es blieb Kaliumchlorid, gleich 12,3 zuriick, wclche 6,51 oder 12,91 p.C. Kalium cnt- hielten.

Dicses neuc Sala entttielt daher: Queclisilber 50,13

Kalium 12,91 Wasser 5,78

Eisen 4,47

Vcrlust und Cyan 26;71 100,OO.

Das D'lengenverhiilfniss ist gerade so, dnss das Qoecksilber die HdTte des Cynns erfordert, u m Queclisilbercyanid zu bildeo, urid dic iibrige C1;ili'te bildel mit Kalium und dem Eisen ge- ~Blrnlic'tres I<aliumeisencyaniir. Das Resullat sollte nach der Uerecliuung seiri :

3 Atome Quecksilber 304,2 50,26 2 Atome Ksliurn 79,4 13,11

6 Atome Cyan 157,8 26,07 I Atom Eisen 28,O 4,62

4 Atome Wasser 36,O 5,94 605,O IO0,UO.

Die Existenz dieses Salzes ist yon betriichtliclter proktischer Wichtiglieit, da es die Nothwendigkeit zeiqt, bei Bereitung von Quecksilbercyanid jetlcn Ueberschuss von Ksliumeisciicyaniir zu vermeidcn, in we!cheti Fehler der Fabricant aus ukonomischen Rucksiditen ganz besonders leicht verhllen Lann.