25
Ueb~ eWge GegenstlInde der thierischen Chemie ; van Dr. Julitls Fogel. - Wden rir einen Blick aaf d h grorsen Fortschritte, weIche die orpnische Chemie in der jiinget vergangeaen Zest gernacht hat, ad die rielen neuen Entdeckuegen , womit aie 10 den letiten khren bereicbert wurde, auf dic Genauigkeit, wamjt eine Nfe~ge orgauischer Stoffe ilrrer Zusrmmensetzung nleh bestimmt and ihren Eigenschaften uach erforscht rorden dad, m mnb a jeden aufmerksamen Beobachter befremden, drfe gerade die Thierchemie, dedenige The3 der orgauischcn Verbindaugen , welcher die R~uptrolle im menschlichen und thierischenKorper spielt, bbher aaffallond vernachlafsigt w ade. lhm Eineib, der Fmerrtoff, der Farbestoff des Blurex, der giiscaoff, der Lei,, und die Theile, am w-elchen dieser gezogen wid nnd eine Menge anderer Materien, des thio- rilchen Korpere sind kaum ihren Haupteigenechaften aach bekannt , nm von renigen derselben , die chemieche Zu- sammesseupog domht, fist von keinen die Verbindan- gem, welche de eiugehen , die Veriinderungen , welche 40 dmch den Einflnh rnderer Stoffe erlsiden, genauer be- rtimmt. Eine Meage Namen begee(nes PDS hier, wie Osm- tom a Schleim , thieridcr LCxtractivM a. dgt., mit denen kaom Jemand einen herLhmtsa Begriff rerbindet, ab ebcn- go viele noekeeda Xoliolde pod Imlicbbr, die den W'mderer mu( ditrem Oebieta nur bra fabrea, obhe ihm den Weg nu erhtlfeo. Es fehlt nhht an ckuelacn treiflfchen Arbaiten aber eintelnc Theiie diewr Glebiettr, ich erinaere an die amfw Made Arbeit der Herren Profmren Liebig ond W6hler &ber die Wndura, a die tshlrdm * Uaterm&.~6envon

Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

U e b ~ eWge GegenstlInde der thierischen Chemie ;

van Dr. Julitls Fogel. -

W d e n rir einen Blick aaf d h grorsen Fortschritte, weIche die orpnische Chemie in der jiinget vergangeaen Zest gernacht hat, a d die rielen neuen Entdeckuegen , womit aie 10 den letiten khren bereicbert wurde, auf dic Genauigkeit, wamjt eine Nfe~ge orgauischer Stoffe ilrrer Zusrmmensetzung nleh bestimmt and ihren Eigenschaften uach erforscht rorden dad, m mnb a jeden aufmerksamen Beobachter befremden, drfe gerade die Thierchemie, dedenige The3 der orgauischcn Verbindaugen , welcher die R~uptrolle im menschlichen und thierischen Korper spielt, bbher aaffallond vernachlafsigt w ade.

lhm Eineib, der Fmerrtoff, der Farbestoff des Blurex, der giiscaoff, der Lei,, und die Theile, am w-elchen dieser gezogen w i d nnd eine Menge anderer Materien, des thio- rilchen Korpere sind kaum ihren Haupteigenechaften aach bekannt , nm von renigen derselben , die chemieche Zu- sammesseupog d o m h t , fist von keinen die Verbindan- gem, welche de eiugehen , die Veriinderungen , welche 40 dmch den Einflnh rnderer Stoffe erlsiden, genauer be- rtimmt. Eine Meage Namen begee(nes PDS hier, wie Osm- tom a Schleim , thieridcr LCxtractivM a. dgt., mit denen kaom Jemand einen herLhmtsa Begriff rerbindet, ab ebcn- go viele noekeeda Xoliolde pod Imlicbbr, die den W'mderer mu( ditrem Oebieta nur bra fabrea, obhe ihm den Weg nu erhtlfeo.

Es fehlt nhht an ckuelacn treiflfchen Arbaiten aber eintelnc Theiie diewr Glebiettr, ich erinaere an die amfw Made Arbeit der Herren Profmren Liebig ond W6hler &ber die Wndura, a die tshlrdm * Uaterm&.~6envon

Page 2: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

Voge l , &r &&e Gegen8t&de der thierakchen Ckcmfu. 21

l u l d e r iiber Eiweilb, Fascrstnff, Leim a. a w., aber sit stelieir big jetzt nach vereinzelt da, noch fehlt die Verkniipfung dd? einzelnen Thaterclien anter einander, man oermiht den 80 wiinschenswerthen praktischen Einflnl's auf die KemtniB der T'orgiinge im Organismu.

End dorh ist dsr genanere Studiurn dieser Verbindungen fir diu Physiologic wie fiir die pmktische Mediein von der grobten Wiclitigkeit. We ist eine geiiaue Keuntnifs dee BI utea miiglich ohue rorhergehende ErforscLung der droedbe konetituirenden Materieo , nie eine klare Ansicht von dem Waen der Verdauung oline Kcnntnih der Bestandtheile ua- serer Nahrungsmittel und des chemischen Verhaltene dersel- ben? Wie will man sicli Itechenschaft pben von der Ver- iinderung des Urins in Krankheiten ohne eine genaue Kennt- niB van den Eeutssdtlieilen desselben in1 normalen Znstande nnd (ten Veriindernngen , welche dierelben durch geerhe EiiiBiiese erleiden '?

Freiliclr stellen sicli den Untersnchungen dieaer Stoffe eigeutliiimliche Schwierigkeiteii entgegerr. Viele von ihnen krystallisireri nicht und lassen sich nnr sehr achwer rein er- halten ; ihre wahre Zuslmmensetzung, ihr Atomgewicht 1st schwieriger auszumitteln , ale bei vielen anderen Substanzsn, sie sind mebt sehr ruaammengesetzt, daher geringe Beobach- tungsfehler bei den Analysen demelben vie1 pHsere F'chler bcdingen, ala mderswo. Diese und iilinliche Griinde waren ee wahrschciiilich , welche die Chemiker bishop abgehdten haben, sich mehr mit den thierischen Materieu za Ibuchiff'tigen.

Rei der Schrierigkeit dieser Gegenstiiude, h i ihrer Wich- tigkeit fur Pbpiologie und Medizin mufa rber jedcr Ueitrag zur niilieren Kemtnifs demelben vnvunscht segn , wenn er anch nnr-fragmentariech erschcinen sollte.

In dimem Sinne gebe ieli im Folgenden die Reoaltate meimer Arbeiten iiber einige thierische Stoffe, die I& dle im

Y

Page 3: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

28 VogeI, iibur ainige Gegenrldnde der thai?ra*schSn Chmie.

Laboratoriurn des Hm. Prof. Ltebig anstellte, wobei icb mit Vergniigen anerkenne, dafs ich mich faet in allen Puukten seines giitigen llethes zu erfreuen hatte. Sie machen nicbt atif Vollstiiiidigkeit Anspruch : geiiotliigt, diese Arbeiten jetzt fiir langere Zeit zu unterbrechen, bin ich nicht im Sbnde, manche Liicken auszufiillen und mufs vielee noch Wiinschens- werthe , Untersucliungen der Verbindungen , Bcstimmu~gen dee A'tomgewiclits, der Zerseltungsprodukte u. 8. w. fir spP- tere Zeiten aufschieben.

Ich werde im Verlaufe der Darstellung iiftera Gelegen- heit baben , auf Ilerrn Mulder's Arbeiten uber dieeetbeir Gegenstinde zuriickaukommen ; seine Resultate stimmen meiet sehr nahe mit den meiiiigen iikerein; wo ich von ilim ab- weiche, bt es wenigstene nicht ohne gute Griinde uiid mrg- filtige Priifung gescheheu.

1. Thim'sches l%Ywer$.

Jxehrmais wude vereuclit, die Elementanusammensebung des Eiweites au bestimmen; ee wurde malys'irt von Gay-Lus- sac, l ' henard , Michael ie , P r o n t und neuerlich roo Hrn. M u l d e r , deasen Arbeit bei weitem die geiiaueate, zuverliis- sigete id.

Es echicn mir whsclienswerth, die von ihm gefundene Zusammenwtzung durch tieue Analysen au bestttigen.

Ich wiihlte das EiweifN von Eiern, weil man ee am leich- testen in grofserer Menge rein erhalten kann, und zwar durch Hitze coagulirtm Eiweife, weil sich diera leichter dorch Auswaschen xuit Wasser vou den beigemengten aufloshhen Sdzen befreien liifst , uls fliissigee.

Das Weifee von hartgekochteo Hiihnereiern wurde sorg- f"oltig \'on dem Pufeeren Hiiutchen und etwa anhliigenden Theilen dea Dottem gereinigt, in Ueine Stiicke ierschnitten nnd mehrere Tage l a w d t Wasor aosgcwaechen, his dieses

Page 4: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

Vogst, Jber einxgs Geggnstande tier tlsien'sciaan Chemie. 23

Nichts mehr anszog. Es wurde dann zwisclien Riehpapier bei gewolinliclier Zimmerwiirme getrocknet ; nach einigen Tagen war es hart, sprode geworden, blabgelb, durclischeinend, ja fast durehsiclitig , dem Ausseheii nacli arabischem Gumlni vollkommen ahiilich , ee knimhte rwischen den Zahnen. und weichte in Waseer nnr langsam wieder auC Durcli dao Trock- nen hatte es gegen !I@ pCt. an Gewiclit verloren. Ee wurde nun 2u feiueni Pulver zerriebeu mid ini Wasserbad bei eiiier Temyeratur von 100° C. noch weiter ausgetrocknet. Diefe wurde natiirlich vor jeder Analyse wiederholt , mu das hygro- skopische Wesser zu enifernen.

Dao 80 getrocknete uud gepulverte Eiweil'g wurde mehr inals'mit Aether digerirt, urn allus Fett daraua zn entfernen.

Urn die Menge der uaarganiscben Bestaiidtheile nu b e etimmen, welche mit dem Eiweil's verbirnden sind , wurde von dem getrocknetell wid fein gepulverten Eiweifs irn Pla- tilltiegel eingeasohcrt, was sich nur mit grofser Miihe bewerk- rtelligen liiht.

1,2630 GI-. hinterlier6en O,OW5 Gr. Asche, wag genan yCt. dee irocknen Eiweifses betriigt. Diem Asche bestand grofstentheils aus phosphorvaurem Kalk und etwas schwefel- saurem Kdk.

Aiidere faiideii eine etwas verschiedene Menge von Asche, Berzaliuu 1,B pCt., Mulde r 4,12 pCt. ; die Xenge der un- organischen Bestandtheile des EiweiCses scheint also nlcht imluer gleich zu seyn.

Solelieii, welche dieae Vcrsuche wiederholen, miichte ich ratlien, die Eiriiiacherang nicht im I'latintiegel vonunehmen, weil die Pliovyhorsaure durch die gleichzeitig snweseade Kohle beim Gliihen leicht zu Phosphor redu-sirt wird und da- durch der Tiegel verdorhen werden kaiia, Man bedient dch daher ynssender eines Porzellanschalchens , auch ist es vor- theilhaft von Zeit za Xeit wahrend des Gllhens einige Tro-

Page 5: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

24 Yoqel, i ibvt e i e e Wtpmthtie dct t h i e d ~ h m Chemfe.

pfen mncentrirte Llyetediure , oder &was sllpeteruaureu f!Lmmoaisk zuzusetzen, iim die sonrt rehr schwierlge Verbrea- nang PU hefiirdern. Diefs mufs aber sehr vorriclitig geschehee, reil aufserdem durch die eintretende Berpnffung leicht kleine Mengeti der Aeche herausgcscb~eadert werden und ver- loren gehen.

Das auf die erw2hnte Weise dsrgestelltc, vom Fett be- freite Eiweifs wurde nnch Liebfg’e Methode mit Knpferosyd verbrannt.

1. 0,2742 Gr. EiweiL gaben 0,55 Qr. Kohlens%ure and O J t 8 5 Gr. Wasser.

Du dime Analjse, mit M ulder’s Resaltaten rergliclien, etwas zu wenig Kohiendure gab, und dieser angegeben hatte, dafs dns EiweiB mit Kupferoryd nicht vollstandig verbrennt, so wurde eine andere Portion mit chromsaurern Bleiopd ver- brannt. Hierbeit galen :

Ill. 0,4028 Gr. Eiweifs 0,739 Gr. Kohieneiiure und 0,2645 Gr. Wasser.

Der StickotoiF,,ehalt wurde nach der von Hm. Prof. Eie- big angegebenen Methode auf indirekte M’eisc gefundcn, in- dem man dar relative Verhiiltnifs dw Stickgases mr entwik- kelten Kohlensiure feetsetzte. Da die erete Analpe eine Abweichnr:g ron Hrn. Maldsr’s Resultaten ergab, so wurde bieranf besondere Muha vemndt, am das Readtit 80 genau 81s rnogiich ZPI erhalten, und recht riele Vemuche rngestellt.

Bei jedem einzelnen der Yersuche wurde v m entw-ickel- tea Gas zu Anfeng und tu Ende eine Probe genommen nnd mit vlmurphiirischcr Lon gemischt $ er zeigte richniemah such nor d h gcringste Spar sdpelriger SIare Md ts bildete rich rlso hein StickstoEoxyd.

1. 9 Rohren Oasgemeage gabcn €m Durckhnitt drs Verbiltnifs der Sti&efases zur l!tuhlensiiuru p a u wie I : 7

Il. 4 RIhren ergabeo ein VerUtn& vou 1 t 7s.

Page 6: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

Vogel, fiber csnigs Qegm&i?tde der t h t i d c h Chmie. 35

111. In 14 Riihrm war dac, mittIere Vcrhiiltnili wie 1 : 3,24.

Da man indefo nicht sicher seyn kann, ob das Eiweifs, weldies man auf dicse Weise.crlialt, wirklich ein chemisch reiiier Kiirper ist , so soh ich mich iiacli einer andereu Me- thodc urn, es so rein a h mliglich danustellen. Die fulgcnde schien dna Gewiinschte zu leisten.

Eiweib von gekochien IIiihaereiern mit Wasser wohl ausgewaochen, wurde in verdiinater Kalilauge au€gellt. E o liiste oich leicht. Die filtrirte Loeuug wurde mit Schwefel- aiiure ubersiittigt, utvd dadurch das Eiweiib 01s ein zartev Magma voii rein weifser Farbe niedergesclilagen. Die &lasse wurde auf eio Filtrnm gebraclit nnd mit destillirtem Wasser 80 lange aasgewaschen, bia daa oblaufende Wasser nicht mehr sailer reegirte uncl, auf dem Platiiibleche verdampft, nach dem Gliihen keiiieii Riickstand Iiiiiterliefs. Die& Auawasclien er- fordert ciemlich lange Zeit: man erleichtert sich di0 Arbeit, aenn man die Masee manchmal mit destillirtem Wawer an- riilirt und damic einige Zeit digerirt.

Das ausgewaschene Eiweifs wurde im Wamerkrde bei 100° getrucknet.

Dss YO dargestelkte Eiweifs enthiilt keine SchwefelsPure nielir; beIm Verbrenrrerr rnit Kupferoryd entwickelt sich keine Spur scliweniger S u r e , yon der sich docli schon die ge- ringste Menge durch den Geruch wahrnehmen liht.

J!! lieferte anf die oben rngegebene Weise verbmnnt, StickstafF und Kohleneiiure im Verhiiitnili von 1 : ?,S, drei Rbliren onter ? gaban genaa diesea Verhlltnifs.

Urn die Menge des Kehlenstoffe und Wmserstoffs z t ~ be- etimmen, aurde es mit Knpt'eroxya verbnniit; Hr. Gnnde- lach hatte dio Giite dicb zu tliun.

1. 0,439 Gr. EIweik gaben 0,8042 Gr. Kohlenrltara mud 0,278T Gr. Wesser.

Page 7: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

26 v o g e l , iibar e h e e Gegmrtt%de der thiarischen &nu>.

Diefs iet etwas zn wenig Kohlensiure, wovon wir unlr den Grund wohl erkllren konnen. Am Ende der Analyee iiiirnlich hatte sich der hintere Theil der Verbrenriungsrohre verstopft, 60 d& die noc11 in der Riihre befindliche geriiige Menge von Kohlensaure niclit aiif die gewohnliche Weire durch Einziehen von Lrift in den Kaliapparat getrieben werden konnte, und also verloren ging.

Bei einer zweiten Analyse mit Kupferoxycl gaben 0,4479 Gr. Eineifs, 0,HO Gr. Kokleiisamrc und 0,373 Gr. Wasser.

Bereclinen wir nnii am diesen versclriedenen Analysen die Merrge der einzelrien Elementa*bestandtheilc dee Eiweifsca nach Procenten, so erlialten wir Folgendes :

11.

Eiweifi iu Ka!igelSrtaad durch .Scbwefels. gefillt.

I. 11. I. I . 11. b.

Kohlenstoff 81,228 - 52,817 - 50,654 - 51,8M Wasaerstoff 7,Zi'L - Z,'~WB' - 7,QS - G,m

Slluer€itoff 32,?&5 - 20,677 - !zq030? - 22,645r h c k e 2,330 - 2,330 - 3,mP - 3,3308

Stickato!Y*) 16,4Oj - 16,970 - 16,W22 - lG,403

lo0,Ooo 100,000 lO0,UOO 100,00, Bei dem dirrch Kaii und ScliwefelePnre dargestellten Ei-

wcifs konnte ich am Maugel an Substanz niclit bestinimen, wieaiel es Asche Iiirterlikt ; es bleibt aber nach dern Ver- brennen eiiie geringe Blenge einer weiben Asche zuriick.

911s den aiigeftilrrteii IIiialyaeii geht aber hervor , dab dieh aach beideii Methoden dargretellte EiweXs dieselbe chemieclre Zusoloiue~~aebu~tg hat: die Resultate der Analybeo 1 1uld 11 b. etimtnen weniptens selrr nake iiberein.

Ebenao kommeii diese Resultate, deii SlickstoIgehalt aus-

*) Daa Verha!tnik von 1 : 7,21 angeucsmen

Page 8: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

.Yogel, G b s r sfnr'ge Gegenstdnde & tEmii?chm Chmk 27

genommen, sehr nahe mit deu Ergebnissen von Hrn. Mnl- der's dnalyren uberein. *)

M u l d e r hat aus eeinen Analysen eine Formel fir dae Eiweib berechnet , sie heibt :

43400 116% N100 0 1 2 4 S 1 PI. Es miichte dicfs aber noch zu fruh seyn; ich halte ea 6ir

h r , damit uoch zu warten ,Lie wir dae wahre Atomgewicht und die Zersetzungsprodukte dieaer Korpers genauer kennen.

ich liobe auch, wie M u l d e r , ein Eupfersalz dee Eiweifsee dargestellt. Es wnrde aaf f'olgende Weise erhalten:

F1iiseigea EiweiL von IJiihuereieru wurde mit deutillir- tern Waeeer vermischt und filtrirt. Das Filtrat rnit elner Aofl&ang von schwefelsaorem Kuyferoxyd versetat gab e h e n hellblaugriinen Niederschlag , der auf ein Filtrum geworfen uud so lange mit destillirtem Waseer ausgewaschen wurdq bia die ablaufende Fliissigkeit diirch Ammoniak nickt mohr gebliiut wnrde. Mail verlierb m a r darch dieses lange Aas- mschcn etwas von dem Niederschlag, weil er nicht gana in Warner uuauflosliclr ist , erhillt ihn aber urn so reiner. Er wurde bei 100° C. im Wlsserbade getrocknet and fein g+ pdvert.

Diesea Prodiikt irt nicht, wie M i t s c h e r l i c h angibt, eine Verbindung von baeisch echwefelraurem Kupferosyd mit u- weirs, sondern, wie sclion W u Id er fand , ein Eiweifssalt des Kupferoxyds , ein Knpfenlbuminat. Ea enthiilt , 'wohl am- ge-chen, keine SchwefelsPure; denn, wenn ea in Sdpeter-

0) M (I 1 d e r giebt die Zomm~eusetrorg der Eiweilses an : C SO,& H 7,Ol. N 15,74. 0 24,0% 8 P. P 0,8L DM untnittelbare Re- i o l b t rcioer AoalyneaiRt sber C 62,4S H 6,7S N W , ~ O 0 %r,Or Arehe 4,1% Die obige Formel ist dadorch cutstrudeo, dpD er rh t t 4,18 pCt. uuorgmlcher Bentaudtheile iinr 0,Sl pCt, ak & ilu Pweib euthalteua Meogs *on Schwcfel urd Pho8phrr fiir consbut mmhm

Page 9: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

!#3 Yogel, $her mhge Gegmdande dtw t h r ' 8 ~ P h *n&.

&am gekocht wird, entsteht durch salpetemaaren Baryt kaum eine Spur eitieo Niederschlrgs nnd heim Verbrennen init Ka- yferoxyd entwickalt sirli keiiie rcliwcllige Siiure.

Utn zit wisseti, ob diese Substaaz das Eiweifa in uiiver- jindertem Zustatrcle cittliiilt, wurde, iintersucht, in welchem Verhaltnil's der KohleristoR' uric1 Stickstoff iii dieser Verbin- dung euthalteii ist. Sie wurde mit Kuyferouyd iiach der iifter erwiihnten Metliode vcrbrotint.

0 Riihren ergaberi dae dur~liscliriiltliclie VerliEllnifs

11. 14 Rolrren ergxben riti Verlrtltiiil's \vie 1 : 2.33. Es geht also daraiia ltervor, dars das Eiweifs unveriittdert

i n diese \i-erbiriclung ruit Kiipltrox> cl eiiigeht. Die Verbiirduitgeii i i i r d %erse!ec;tigrsprotlukte des Eiweihes

sind sehr niatirtigfaltig , itber Iiislier tnit wetrigert Ausnalinieii #bur selrr oberfliichiich, riieist bios den l?caet.ionett rtacli bekairnt.

Siureii sclieiiirn j e iiacli ihrer Concctttratioti und nach der dabei sngewaitcllen 'l'wnperatur oiit clcm Eiweifs sehr ver- schiedene Produkk mi bilden.

Wird vie1 Eiweifs mit cortceiitrirter Salzsaure gekoclit, so eriiiilt man eine 8cl:mutzig weirse Mrsse; die iiberstcheride Fliisuigkeit ist h a m , tribe uird eritlralt organidle nlaterit? aufeelost.

Wenig Eiweib init einem Uebersciiitfs con cnnceiitrirter Salzsiure gekocltt, l6st sich vollniiindig. Die Atiflosuiig nimmt beim Erhitzen aIImaMig eine schone Lirafarbe an: durch Za- sat% von Waoscr erliiilt man eineii weirsen IYiederscBlag.

Wird Eiweifs mit einer I)lischnn,o von gleichen Thcilen Salzsiiure uiid Wasser bei eirter Temperatur voii ?0--800 lan- gere Zeit digerirt, YO erliiilt man eine dunkelbraune aber Here Fliissigheit , uriaitfgeliiste St.iickc Eiweifs liabeti ebeu- falls eine dunkelbraune Farbe nnd cine gailertiirtige Beechaf- fenheit angenommeu.

1. deo StickstoEq ztir KolilerisPure \vie 1 : 7.

80 z. is. die Salzslnre.

Page 10: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

Vegel, iiber ei%ige Begemh3nde der #htWschen C'hm'e. 28

LiirOt man eine noch mehr verdiinnte Siiure aof Eiweifo wirkeii, so erreicht man eiue Mischung, wo letzterea mit nnveriinderter Farbe uud vielleicht uueh mit unveriinderter Zummmeasetzung rufgeliist wird. Dime Auflosung hat grofre Aehalichkeit mit dcr lufliieuug tles Eiweifses durch kiinrtlicha Chymification, tritt aber bei einer 'i'enipcratur von 60 -7Oe eret nsch mehreren 'l'agen ein.

Eine eehr verdiinnte S h e , 10 - IWI'ropfen Siure auf 1 Unze Wasser, lost Eireifs auch bei wochenlanger Einwirkong nicht auf. Sie zielit nur Kulklsalze aun dem letztercn aua, ohne d i e m selbat auf \valiraehmbare Weise zu verindem.

Man sieht aber aus diesen kiirzen Angaben, dafu dieser Gegenshnd selrr verwickelt ist und n u r cl iuch fortgesetete miihsame IJnterniclrungen airfgehellt werden kana.

Durch verdiinnte Kalilauge wird das Eiwcifs, wie lschon erwviihnt , urrvefindert aufgelsst , und durch Siiuren claraur niedergeschlyen.

2. FaSe7elo;B:

Ich bedieete micli eu mcineu Unteranchu~~gcn des FaRer- doffs uus Ochsenblut. Das Dlut cvnrde geschlagen, der iu feinen Fasern uiid Faden geronnene PaeerutoR so lange mit Wasser ausgewasclien, bis dieses uagefarbt rblief. Der so gereinigte Fasentoff hat cine bliiulichweihe Farbe, wie abge- rahmte Milch. Er wurde getrocknet, erst bei gewiihnlicher Zitnmer\\iirnie zwieiciien Fliefspapier. dam bei 1000 im WN- serbade , feiii gepulvert , melirmalr mit Aether ausgemgen, dam wieder getrocknet.

Urn din Menge der Anche zo hsstimmen, welch8 er nach dem Verbreuaen hisccrlabt, warde er irn Ponellanrchillchen verbrannt. und dabei, UN dao Ein'&iierii zu befordcm, Tor- eichtig conmiitrirte Salpetersaore mgesekt.

Page 11: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie
Page 12: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie
Page 13: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

82 P o g d , irbct &age tkgtwzst&tcie Bet tkkierien Chemie.

3. Ki8eStof.

lch wihlte zur Darstelluog des Kiisestoffs die ton Ber- sel iue arigegebene Metlrode , w o k i inan denselbn durcli verdiinnte 88uren aus der Milch ahcheidet, da diese ihn am reinstrn 2u iiefern verrpraclr.

DI das in grofser Mtnge in der Milch enthaltene Fatt da8 Auswaschen und II eiriigeii des Wasestoffs selir emchwert, wie ich bei mclireren Versuclien fand, so bediente ich mich der Buttermilch, aus welrher der grofste ‘l’lieil der Butter besser iind vollsth’ndiger , als ea durch blokes Abrahiueii ge- sclielien kann, etrtfernt ist.

Die Buttermilclr wurds wit verdiinnter ScIiwefels%urc versetzt. niit der sich der haseetol verbarid iind beim Er- d r m e n a h weifses . Knsi;ges Magma niederfiel ; die Motken rurden abgeseiLi., der schwefelnaure Kaaestoff :nit destilhtem Wrsser zerriillrt, Jamit digerirt nnd auf eineia tc’iltriim airs- geaanchen. DieF \’erl’alrren \rurde PO oft wiederholt, bie das ablaufende Wpsch-asser auf dem Platinblecb verdampft kei- uen lliickstand rnehr hinterliefa.

Nach deiu Auswaschen wanle der diwefelsaure rise- stoff in destillirtem Wasser zertheilt, roit kohleiisaurein Baryt angeriihrt mil digerirt, wobei sicli die Scliwefelsiiure mit dem Baryt verbindet mid der Kfoesltoff sieh im Waser lost. Ea uurde f k i r t iind die wkr ige Losnng in] Waseerbade bia zur I’rocktic abgedarnpft. Dao Abgedampfte d d l t c eiiie weifse oder sehwach gelbliche , durchsichtige Masse dar , wie arabi- scheu Gumtni, dern sfe ancli darin glich, daB sie mit wenig Wasaer einu schleimige Fliiseigkeit bildete. Die troekne Mnsse wurde gepulvert , mit Aetber digerirt, urn aucli die letaten Spuren con Felt auszuxiehen, dann bei 100° getrocknet.

Urn die BIenge der in dierem gereinigten und getrock- tieten IiiisestoB unthdtenea onorgroischea Bestandtheile rru

Page 14: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

V O ~ O I , obst e-e Begmst&de dcr t&en*Mhmt C b m k $43

bestiuamen , wurde etwas damn ctdlern Forrcllanscb~lchen rerbrannt , und die vsllstfirdige Einaseherung durch tropfc~. weisen Zusatz von conceiilrirter Galgetersiiure beftirdert.

0,8885 Kiatstoff hinterliefaem mad: dem Verbrorinern 0. IB ax. Asch6 welche eu eincr weifseu Masse mit eitrein schwa- chen $ti& in8 Griinliclie schmolz. Diefs gibt die enorme Menge von 21,454 pet. Asche.

Mit Eupferoxyd mabranat gab der Kiieestoff folgende R a n k a t e :

I. 0,#36 Gr. S u b s h a gabeii 0,246; Gr. Wassera Die Bestimmung des Kolrlena%ure !rei diescna Versuche wurde vereitelt, da am Elide der Analyse etwas Kalilaugc: verlo- ren ging.

11. 0,3552 Or. Sxbstans gaben @,53(d Kohleiidiure und 0,1844 Wasser.

I!!. 8,3508 Kaseetoff lieferten 0,56? Gr. KOhlePSdUr@ nad

Der Stk:kstoffgeha!b wurde auf die rnelirerwfhiite isdirckte

1. 6 Rolireii gahen RIS Mitte! e h Vcrlliiltnifa IOU Stid;

0,21C, Gr. Masser.

Weise beatimint:

stoff zu Kohleosaure H i e I : ?,49. 11. IS Rbbreu gabeii eiia YerhEltriit wic! 7. : $,51. Das walrrschcinliche Vtrlaaltnils 1st a h Fie, 1 : 3;. Damua ergiebt sich folgende proceiiliscIie Zuumme~r-

setzung : 1. JI . 111

Kohlenstoff -- - (HB,f13 -- 41,284 WaRserstofF 5 , m - 5,723 - 6,133 Stickstoff - - 12,550 - 12,?2U Saueratoff - - 19.s; - au,'I,r,l.

I - 21,452 .- 21,454 Aache lL*>OGo -- 104),008.

-_I___-

Aiinul. d. Yharm. XXE. Bdr. 1. l i t i t . 3

Page 15: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

a Vogei, Bbw einigr Gegenat&ade der tMedtrch Chat&.

Von der obigen Asche Mete dch Nichts ill Wasse%, oie enthielt also keine alkalischeii Sake; dagrgen liiste rie s i J vollstkndig i e Salzsiiare unler Aufbrausen.

Aua diescr iiufldsiing wurde durcli Ueberwiiltigeng mit Ammotiirk phoaphorsaurer Kalk in bedeuteader Meitge gefallt: Die vuin Niedersclilng abgegosseiie Flilssigheit gab miC doppelt oxalvaurem Kali noch einen Nietlemclilag.

Diirclt Srliwefelrraure eiitstand iir der SBUI‘W Liisu~ig eiu Niederscldag, cler sich in vielerii Waseer iiur zuin ‘l‘liril lorte, slid Gypdorung bewirkte gleichfalls eirieii Nieilersclilag. Die Asclie eiif hielt also auraer pliospliomaurem uad kulrlensaurem Kn’lk auch kohleiisauren Bdryt , der jederifalls bei der Rerei- brig des Kisrstolfs emt hiiizugekornmen war, wiewohl die mjt kohlensawem Baryt digerirte Fliiesicjheit zsveiinal frltrirt ivurde und iminer ziemlicli tiell diircli dus Fillruin lief.

Delbbalb kaiiii die obigr dsclieriinenge nicht PIS die nor- male betrachtet werdeii. wiewolil dieae Vcrunreinigurlg dl!rc]1 Baryt in dem Resultat der Analyse n u r a d den KoIhIerarloff- gelialt einen geringen EinHulx aribiibeu h a m .

Uetrachteii w i r aber die Zumnmensetzung dej h i i ~ t o f f ~ , ohne ruf die Asche Riicksiclit zu nehmen, so erlialtoi wir:

E. 11. 111. Kohlenstoff - - 51,W - 52,M Waserstoff 722) -- 7.w - ?,W2

- 2Cj,@l - 16.20 Stirkstolf _L

Yauerstoff - - 24.73 - “3.45 1tWWJ -- 100,oO.

-----___-

Nacli diesen Angaben deu Thalbestaudee erlaube ich mir einide kurae Bemerkuugen iiber das Verhaltnifs, in welchem die!! Jrei Korper mi eieandsr olehen.

Page 16: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

Yegel, iibst e#+ Begenrttinde der flubraiwhen ChemrD. 3!5

Blle drei Snbstanzen, Eiweifa, Faserstoff uiid Kbesto8; ttaben in ilrreu Eigetircliaften sehr vieles Gemeiiisame ; eie siud alle eines doppelten Zustandts fahig, des aufgeliisten und des geronneueu. Hierbei Biidet nur dcr Untemhied statt, dafr der Faseratoff VOR selbst geriuut, sobald er m a dem Kiir- per kommt, der KPsestoff in seiuen geronnenen Zustand durch alas sogenaqnte Larb auf eiue biaher IIOC~I uiibekunnte Weise versetat wird und die Gerinuung deo Eiweifses vorriiglich durch IIitze herrorgebracbt wird.

Alle drei tlieilea rcrner die Eigenschrft , inr geronnenen Zoftande beirn Kocheii mit einem Ueberschufs von conceo- trirter Salz4ul.e mit schoner Lilafarbe aufgelost zu werden, eiue Eigemhaft, die aehr rulrl beniitzt werden ham, urn s k h durch eineu eiufachen Verruch von der Gegenwart einer dieaar Stoffe im geronnenen Zwtande zu Ebtmeugen.

Uetmhtcn wlr aber die ~l~merrtar~usammensetzung die- aer S Kiirper , abgereben YOR deu unorgauischen Bestandthoi-

. lea wehbe beim Verbreoacu als dsehe zuruckbleibea , so Bnden wir, dab sie fast genau dierelbe iot. Sie kt die folgeude :

Kohlenstoff . . . . S&OS - M,76 - 52,w Wassaratolf . . . . 6$R2 - 7,2t - 7,m Stickstoff . *. . . . I6 , tP - 18,59 - 26,20 Sauerstoff . . . . ZA,23 - 20;a - %,43

Diese Uebereinstilumuirg errlcheint nocli griiher , weiw man nicht, Hie es hier geuc.hehea id, die Itesultate ciiieelirar Analyseu , souderu die Mittelzdilen aus den Resultaten iueii- rerer als Basis der Vergleiclrung antiimmt.

- Ich glaube rvich aber durch die angefiilrrten eablreichen Analyaeii zu dern wieiitigen Schluase barechiigt, den D3 uidcr bereib fur Eiweifs and Faseerotoff geaogeu, d d u Jjil(yeiJs,

Eiweils. Fd~entoff. Icamtoff.

-- J.W,OO - 108,W - lOU,W.

s*

Page 17: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

Vogsl, uber t5bligo Gegen8tindo tlu'wiuchcn Cknie.

Faser8to.f und Kdieertof rin Thi..rmich& in dmuelbea innigen Verwmidtschft mat ehmdef stebsn, wis Ztreker , S&&h and G'ummi in P~anasnreiche , eiue Beobaclitui~g , welche, ss i tcr verfulgt die widrtigaten und interessautesteu A d - srhliisse iiber so viele Vorgange im thierischen Organismw zu gebeii verspricht.

Merkwiirdig isc feriicr , did's doe Verhiiltriih deo Stick- 6L05s ZUN Kolileiiatuff' bei dieseii 3 Yiirperii i i i ciner Art re- geIruXeiger Progression m i cjteigen scheiiit. Der Faseretor erntliill deli meiwtcii SticLsti)U. Jlicr ist das 1 erldltiiil mie 2 : 6+ ; beim Eiweil'd , rvelAes zuiricliat folgt, wie 2 : ?$. Beiro liisestoff ist der Sticketofl'gelialt am geriiigsteii uud daa Verhiiltiiil'a wie 2 ; 2; .

lch wage cs iiioht, aus der promitkchen Zuoaininensetzuog dieser Yoryer eiue b'orriiel zii birecliiieri, \vie Mulder CB

qethae. Ea koinmeri hiebei aiiie NcviTe Puiilite iii Bctracht, <Ye vorhcr gelost werdcn r i i ~ s s e n : hieher gcl~iirt die Frrge, \velche der utrorganiacheu Bestaudtlieile weseiitlicli znr Zu- solnrnensetzung dieser Kiirper ge!iiircii. M u l d er rialiin an, da& riur Phosphor uiid Sehw c f d derii Eiweil'a; uiid Faser- stuff' wcseiitliclr sey : aber h a m man i i i d i L init deriiselben Reclite aiwli die Kalksalze als wesetitlich zitr Zusamiiiiensez- zung gehiirig reklaruireu? Ueberdieh kiiiriiteii s i r bei eiiier so liolieit Formel, wie die von Alulder bereclirietc ist, su3h bei den Bedel: Analjseii nie eicher wejii, ob wir uns beim Wassewtuff z. U. iriclit UIO volle 30, j o 4t.b .Iboiue irren?

Bur fortgesetzte Uiilersuclkungeu iiLcr dae A l o m g e r k ~ t dicser Substaiizen , ilire Verbiiiduiigeu uiid iiarwritlich ihre %eraetzungsyrodukte kiiiiiien uiis liieriii mi eiiier bestirnuiten &rhenritiiil's fiiliren , uird es wire zu wiiosciieii , dah sicb ein

Chemikrr oyeziellar duiait bcscliiil'tigte. Freiliclr waren jahre- tangc. rfiuhbJinL? Li~rterauchuiigeir uoliiwendig, uni eiue ebeiiso vo lhdete ArLcit zu liefern, \vie die der Hcrren Prof. Liebig

Page 18: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

Voge l , itber mhi& Begmotcinde der thfmiachen &aiicr. 83

und Wohler uber die Iiarnkare, uber der Gegenstatid ist cs wuhrlich werth: er hat gewifs eine grofsere W-iclttigkeit fiir die Kenntnifs l e e tltieriuehett Koryere nnd die in iiim rorgehendeit Pruzewe , rerepricelit grobere Aufdiliisse fiir Physiulogie nnd Blediziti , ale irgeiid ein anderer Gegeustand im ganzen Gebiele der Chemie.

4. XuasMche Chympcaiion.

Eber l e hit vor ehigen Jahren die interessante Entdek- Lung gemacht, dars die Ftiissigkeit, welche man durch Dige- stion clrs Lanbmagens vom K d h oder Rind mit sehr renliitrn- ter SalzGure ediiilt, die Fligenschdt besitnr , die meirten Nahrititpniltrl cbenso aafzuliiseit, wic der natiirliche Mageu- saft, r i n d sic in m e dem Cli~rnus ganz iilinliciie Masse PU rerwaridclil. Vergleicliunde Versoclre an Tiiieren zeigten, dafs die Speisen cliircli die iclinstliche Chymificntion gatw die- elbe \'eriindcrung crlciden, Hie durch die nntLrficlie im Mageii : clic Versuche von Be a u ru o n t in Amerika liaben dieh aiicli fur den Menschen iiachgewiesen.

Durcli apiiterc TJntersuchungen Anderer, vorauglicli durch die \OM Jolr. Nl i l ier und Scltrvann wurde die nbige Ent- decknng bcstiitigt iind als eitie fiir die l'hjsiologie der Ver- dauuiig wiclitige Thatsache aiierLotiiit.

lch liabe eiiie lieihe von Untermchungeti iiber diesen Gegeiistand angeutellt, die aber griihtentlieils mehr Intererse fur den Physiologeit, ais fiir deli Cliemiher haben, VOII denen ich ualiet hier iiitr die ausfdirliclit-.r mittlieilen will , welche eieli auf die Um%nderungcn bezielieii. die meltrere nrgauiscbc Materien, \oniiglicli Eiweili und Faserstoft', drircli die kiintit- liche CIq tnifikation erleideii.

Doch muli icli cleii Vorgang bei rier hiitisllichen Cligrnifi- katioit und die dam aothwendigeii Bedingunp, wie sie n u

Page 19: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

&q P o g o ! , iiber einige GcgctrztCantie der ~ & c & c ~ I C h a k .

den friihweii [Jntersnclinngen iind meiiien eigeiien ha rorge- hrn, wcnigsteiiu krirt voraesarliiclien.

Ijttrc-ll 1 litse geroiiiieites 1Siweih erleiclet , \vie echon oben erwghnt wilrcle , cliircli Siiiireii vrracliiecleiie Veriiiideningeii, welrlie verzcliietleii siiici niic:li tler Natur tler Shre , ihrer Meiigc iiiid ilem Grade ilirt:r Vercliiiinritig. Eiiie rlelir ver- diinnte Salzsliire, die niir nncli saner scliiiieckt , hauin die Ziilinc still:t i'f inadit ~ loot das;c'tilhe hei gewoltnlichar Ternye- rator auch bei uoc:lreiilanger Eiiiwirkiing niclit (1811: Bci ei- ner etwan Iiiiliereii l'en:peratiir dagege:r , bci 70 - 80' C. I&t sic ICiweii's, uiid z w i r dine VeAncleriiiig der Parbe ; dodl siiid clazii imnier inelirere 'I'age erforderlich. Kdnstliche ~erdauiii igsfl i issi~k~it dsgcgen, welche Salzaiiure iii ilerselbeti l'erdiini,liiig eiithllt , liist Eiweifu bei einer 'l'emperatur von

30 4W sclioii iiach eiiiigen Stunden aiit ; ehenso Farerstoff, rolics iiiitl gekoclites .Fleiscli. kiirz die meist.eii Speisen.

M a n bercitft s i d i die kiinstliclie Verclauuiigrrfliissi~~7lieit am Resten iind reiiisttm, indcm man den vierten Magen eines' Kelbes odcr lliiides, deli sngeiiniinten Laabmagen, init reinem 'Wasser :Ibspiilt, die Schleimfiairt abprsparirt, mit dem 4 - 5 fczheii ilirew Gewichtes Wasser iibergiefst nnd so vie1 Sals- sffure zusetat , tlaB die FILsigkeit deutlicli sailer achnieckt. Man digei-irt drs Game 8-12 Stunden 1ang bei einer Tern- periitur OR 30 -4b O, (Wechhftze veriiiciilet die verdruende Iiraft) uiid filtrirt. Die abfiltrirte Fliissigkeit zeigt die ver. dmieiidc Wraft, j a sie +cigt diese auch noch ebenso stark, wenil eia mit der 3 - 4fsciien Menga schwach gcsauerteii Wassers rerdiinnt wird.

Die hatm des bei der kiinstlichcn Cliyinifikrtion wirksa- inen ?rhzips, cl-ie Art seiner Wirkiing ist durchaas uiibekaniit. Wau h a t den Borgarig mit der Galirung vergliclien, aher diefg heifst ciii Iiatliscl dureh ein aiidercs liiseii, man hat einen

eigentliimiicheii &OR angeiiornineii, dcr dicse Wirkung haben

Page 20: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

vogc?, tibet t?egm8lrkde der tMm2chm ChemC. 38

sollte, hat diesern sogar den Namen pepin gcgebee, abr r er ist durchaus hypathetiscli , irnd iot noch niemals iaolirt dar- getdlt, vielweniger anoljeirt und seiner; clreinischen &ell-

schaften nach bcstimmt wordeii. Ich will inderseri die Kxi- stenz einer cigenf liiimlicken, bei der Chymifikstion wirksamen hlaterie damit nicht in Abrede etellen, iiur keiriien wir sie nocli nicht. Man kann gwar durch einige Ileugentien, z. H. durcli neutrrlee essigsaares Blei , durch Qitecksilberchlorid Stnffe aue dcr Verdruungsfliisaigkeit nicclerscblagen , w e l c h nach der Absclaeidung de8 Metalleo durch SchwefeIwwerstoR' die verdanende Kmft noch zeigen , aber die zunarurnesgesetr- ten tllieriochen 'rheile, wie Muskel, Srhleimliaute , entlialleri eine solche Menge rerscliiedener Materieti, w elche durcli cin und dawelbe Reagerib am ihreii Aufliisungen gefiillt werden, dafs es gegenwlirtig sehr sclrwer , j a uniniiglid scyii wiirde, das Pepsiii zu isoliren.

Jedeaf'dk ist clieoer Stoff oehon im Miriimuni wirksani ; delirr einc Verdaouugsllussillke~t, aelrhe weiilger sls ein pCL. feste Hestandllieile enlhalt , verdaut eiiie xiemliclic Mengo Eiu ei fa.

l)as verdancnde Prinzlp hildet sicli niclit etwe durch die Einwirkuiig der Siarr auf die Schlciinlraut dee Mngrnu, ee \vird sclion diirch blnlies CVasser ousgezogeir. Wird tiP!itlich

dic Selilcin~liaui mit blorseru Wasser digerirt. und dir ,%tire eMit dem Filtral zugesetzt . so verdrut dieseh gleichfuils.

4ueh aadere SIuretr , niclit b l i ~ Chlorwasserstuffsiiure, h&en dcri erwiihiiten Erfolg. Ich verauchte es mit Scliwe- felgnrc , Essi@iurc!, Pliosplrorsaure und Salpetershre ; allc verdanten, die Phosphorsiirire am besten. die Salpetewh~rc am wenigjlen ; ein 1'heiI der letrteren rerbrnd cich d t dem Hiwcifs uiid firbte es gelb.

d ieen allgemeinen Bemcrkuiigen koinmc: id1 ZU den Ve~nderutiger, welche gemnneiies EiWeif6 and F116el.sloff

Page 21: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

40 regal, fiber eintks Bepnstade dw thiwc'achm C%mk

darch die kihstliche Chyininkatiori erlefden. Eberle hrtte gehitden rliid Schwwaiii~ es bestjitidt, dafi dw in dcr Vcdau- uysi!iis:sigIceii svfp4iiste Eiweifs durch Hitoe nicht mehr gu- ainne, d d s es Bum 'tilei1 in Weirigcist Ioclicli my. PScide nehmcir air, es werde in Osnrazom und Speiche1aio.f umge- wandtit. R'ird nSimlicli das Filtrat, wehlres &a verdaate Eivieirs entliaft , EUi. 'a'reckne abgedainyft so ist eiu l'lreil daaori iri Weltigeiut liidich ; die dnrch deli Weingeist aussieh- imre Substam iet auch in Wasser tiisticli und wird aus d i e k w;issodgan Losung durch Gerbeetofl und sa!petersaures Siiber & X l t ; d i e t aalltc: Osmnzom aegn. Uer in 'Weingeist unlos- Ii&e Theil 1% sich hi kaltcm Wasrer, dic Auilosung wird &rch cssigsmres Bllei , Cerbeetol itnd dasaures Zinn iiur &n42&3 g e t ~ t b t ; s k hielten diese dubstane fu r Sycickktofl.

Atcr Q)s:nozuru ist ein so nnlbestirnrnter Begriff, dab ei- gentiicii Kismanci P edit. ncii's, wa8 inail oich dnruiiter denken SOU, eine fkzaichiiunc?, die auo der CLemie iiebcr p n z ver- banid wc,.dci; die; fast ebenso veriiB!t es sich mit bem Spei- &elst&', ein xaine, wornit %-erschiedeiis @hernfier gan2 FOR

einitidcr veruliedcnc, Gubstaiizen bezcichoen. UeberdiclCs mnfs es fioaderbar erscheinen, d s h das genos-

sene Eiweih ia Oriiiazoin uiid Speiclielstoff umgewandelt wer- den ttdl, wean man erwiigt, daCs es kurre Zeit liernech in den ChyPusgefiTieu dee Darrnkanals wied~?:r als waiires Niweifs angotroFm wird.

Daher sdiien mir die obige Denlung snd Benennung der mmgelll2eteri Metericn fehlerlliaftY so selrr icli von der Rich- figkeii d w i3eobachtaagcn &tier beiden verdiienstvolien lTor- sclier iikerneugt waf, lind feh sucRte durcB fortgesctrte Yhter- sachungen &a einer geiiarisren KeiintiiiPu dice Gegenstandes zu gefangeii. Si? grabeta ToPgende Remitate:

Die id @:iior~ilsserszo~u~~ire bemilcle , a h mame Ver- dtsuuiigsilussfgkeiS hintcrllilst an!' gem Platinblech abgedampft,

.

Page 22: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

Vogat , ubet ei'rnke Gegenrtcbode der tMen2cRan Chemie. 41

eine ziemlidie DIenge eines Riickstandes, der sich beim wei- teren Erbitzen schwiirzt und beim Verhreiinen den eigen- thiimliclien Gestauk st ickatoffhdtigtr tlrierischer Matcrien ent- wickelt. Nach deni Gliilien bluibt eine geriiige Meiige einer weifsen A b d r e cnriich.

Die Gltrirte Fliissigkeit erleidet durch Koclien keine

Rci der hcutidisation drirch koliieirsaurea Natron ent-

Burclt Kaiinmeisencyaniir , Gerbestoff und AlaualGsung

Ihirclr schwefc1saurc.s KiipfcroKyd kauin cine Spur von

Diirch neutrales esaigsaures Bleiouyd rind saipetereanras Silberoxyd weifse Niedcrscllligc , die aiifser Clilorblei und Clliorsilhcr aucli nocli orgaiiisclie Matarien entllalten.

IVjrd gekochtcs Eiueif8 init Verdauungsfliissigkeit b& ejlicr Tempcratiir von 30-40° digerirt, SO id es nach 4-45 Stullileii au deli IGderii darchacheinerrd, ur;d an der gunzen ORerAiiche schmierig und breiartig grworden ; nacli 8 - 12 Stuilden ist ee gewolinlich XU einer triibliclien Pliissigkeit auf- gel&t, welclic! auch durch wiederholtev Fiitrireii iiicht klar erjialtcri werden kann. Unter clern ViiLroskope uie!il man, dafs dieec Triibuiig von sehr kleirreir farbloeen K6ruclieii her- riiiirt (die meiste:i habcii weniger d s i&# im !)urchrnesser), nelclie theils eirieelii , f heils en grafseren blaaseu aiiehaiider gcre jli 6, i ii der I" iiwlgk ei t (IC hwini in en.

Dnrch Iiochen wird sie iiicht \erkndert.

Veriinderoiig.

steht weder Niedemchlag Roch 'l'riibung.

wird Nichta gefillt.

Triibung.

Die Fliissigkeit reagirt natiirlich sauer.

Durch Weingeist entsteht eine geriiigc Triibung. Durch Gerbestoff ein rrictiliclier schrnutzig weibbrau-

D a d Yaliumeisencyan~ir ein voluminiiaer weitcr Nieder- ner Niederoehlag.

Page 23: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

42 F'ogel, fiber ciRt;ge Cegenrfanrh I ~ W thicn'ackn Chcmie

seblag. Dnrcli Kaliumeisencyanid ein reichlicber liellgriiner Niederschlag.

Durch Keiitrnlisatioii niit kolilensaiirem Nniron ein ad- lerlartiger weirser Siederachlag , der eich nber tliirdr Filtrit ren nicht trenncn Iiil'st, indeni er griifstentlreils diirch das Fillrum geht , nder dasselbe v c ~ t o i ~ f t , und bdm Schiitleln der Fliisxigkeit sich wieder in derrwlhcti zertheilt. Er isl in

Wasser iind griiktentheils, doch scliwicriger , uurh ill Weiii- geiat liirlich.

Auch nach der Neutralisation durch Ahlieu w h l die Fliiesigkeit iiocli diirrli Gerbestofl gefillt , eber niclit mehr diirch Ksiiuineioencyaniir uiid -ryeitid.

Sie rird feriier gefiilt duwlr ncu trales und basist 11 - es- o ipu res Bleioxyd, $0 wie diiwh dlaiinliisung. I)iircli Quedr- 6ilherchlnrid ciitstehl ein reichlicher s-eifser Niederschlag.

Diircli ~chwcfelraures Jiiipferoxyd ein reidilicher blau- grttier Nierlersclilag.

Da riiehrew dicser Metallsatze i n tier iirspriiirgliclien Verclauungsfliissib.keit keinen Riedei-schlag bcwirkon, so m u k - ten die in diescm Fdle gebildeteit Niedersrhliiga Verbin- dungen der Metnllsnlre niit dem durch die Clgrnitication reriinderteii Riwvilb: seyn. Die Untcrsuckung eines dieaer Niederschlage d i i e n daher der bestc? Weg, urn iiber die Satur der vorgegaiigenen Veriinderung AufNchhiro zii erhalten.

I& cvBhlte d a m deli Niedertwhlag durch sclrwefeisaurecl Kuyfer.

EN lint cinige Scliwierigkeit , diescii Niedersctilrg rein und in hirireicliender 31cnge xu erhrlten. Man muk die FIiissigke!t durch troyfenweken ziisatz einw sehr rerdiian- ten Kdilsuge genaii nmtralisircn, ehe maii das sc!liwefelstiure Kupl'eroryd hinziifiigt ; ist sic oauer, so erlliilt inan keirren Nie- denchlrg, ocler mnn terliert iliii beim Filtrirea iind Aorwa-. eeheri fast gairz&li, neil er sich in freier Siart aufliist; -

Page 24: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

Vogoi , BbGr einip Gegemtrinde der tRienMen Cham%. 48

iat ue alkaliwk, so wird der ~r i i rd te Theil dea Kupfers als Kupferoxgdhydrat oder r ls Orydul gefallt , and man erlialt rtrrtt einee hell griinlichblauen einen dunkelblrnen Niedersclilag.

Der erhallene Niedersclrlag wurde anf einern Filtrum gc- mumelt, mi& tlestillirteui Wascler wohl aasgewaschea und im Waserbade bei 1W0 getrocknet, dann fein gepultcrt. Er glicli in seinern Aucuehen tollkornmen dem durch scliwefel- a u r a Kupfer und flusaiges Eiweifu erlialtenen Knpfererlze.

Urn LII beslimmen, in welchem Verhliltniase die mit Ku- pferoxyd verbundene organirelie Subahnz Kohlenatoff und 8ticdutoff enthalle, wurde e r niit Knpferoxyd verbrannt. In 12 lloliren Gasgemenge war das durchschiiittriclie Verlialt- nifs des Stickstoffa zur Kohlensiiure wie 1 : 6,s. Eiire zu Anfang der Yerbrennnng genommene Probe des Gasgenienges zeigte, dafs sich kein Stickatoffoxy1 bildele ; wolil aber liefa dch i r einer am Ende deiwelben genoinmeiien Probe, als taie mit atinoeyliiirirclier Luft gcinengt wnrde , eine geringe Spur yon dpetr iger Siiire wnhrnehmen. Die letzten Roliren ga- ben allro wegen einer geringeii Beimengung von StickrtoGxyd den Stickrtotfgehalt etwau zn lrach an. In den enten 5 Hoh- ren war dae dnrctiscliiiittliclie VerliPltnilb des Stickstolfs ZUP

Kehfensaure s i e 1 : t,W, \vas gensu mit der oben mgefiilir- ten Anrlyse dea Kupferalbuminate iibereiiistimmt.

Wir diirfen aber daraus schliefaen, dab das Eiweib durch die kiinbtliche Chymifikation in seiner Eleinentarziixammeii- getzung niclit wesentlich veriindert wird , wiewohl es die Fii- higkeit verliert , durch Hitze au geriunen und durch Wein- geist coagulirt 2u werden.

Fuserdof. Frisclier; noch nicht ptrockneter FaseintoR liist sich leicht in der VerdauungsRiiigkeit. Diefs ist alrch in der Kiilte bei gewolirrlicher Zirnmertemyerotur nnch 6 -- 8 Stundeu iintner gechehen.

Ilie Auflorung ist triib und &rut rich nur eehwer filtrirea.

Page 25: Ueber einige Gegenstände der thierischen Chemie

44 Yogel, 6ber einige GqengtCnde der t k i e n i e h Ckeniie.

Kaliurneisencpnur bewirlit in de? 8auren Fliissigkeit ei- nen reichiiclien weiken, Kaliumeircncyanid eineil liellgriinen Niedemclilng, Quei4silberchlorid eiiieti weifsen.

Durch Weiiigeia? entstelit eine kRUm merkliche Triibung, durcii Salpetersaure eiii flochiger weifscr Niederschlag.

Uurcli Neutralisation dcr Fliissigkeit mit kohIensuuren oder kaiirtiochen Alkalien werden zdrte weifse Flocken ge- fsiiillt, die sich aber beim Umsehiiirrln grofsteiitheilw wiedcr aufliisen.

Gerbeatoff briiigt i n dicoer neutraiisirten Fliieigkeit el- nen selir reicliliclieii Nier1ersc:iilag Iierrur. ~iicli In der sauren.

h r c h schwefelsaurre ~upi'croryd eiibleht i n der nes-

-lee Fliissigkeit eiti griiiiliciibhuer Niederrclrlag. Diescr wnrde uDtier unterauclit untl ganz so +vie der rus dem cligmi- Pcirten Eiweilb erlialteiie betinndelt. ,Mali list bei Reinec Daretellung dieeeibeii ~-ar~ictitriiiafsregclii zu beobacliten, welclie bei jenem rngegcbcn \turdeii.

Ich verbranrite il in mit liupl'cror?-d ; beim Verbrennen lief8 aich keiiie Spur von Slichalollbsyci walir~rrhmen , ebcnra weiiig ein Geruch iiach bchwcfiigw Sjirire ; - er eiith%lt also keiiie &*liwefelsjiiire. L)a icli iiur weiiig Sirhstocz vcrbreniien konnte , erliicli icli aucli nur weiiigc Itiiiireti iiasgemenge ; dieses entliieit aber Stickstoff und KoltIeitsBute im VerliZitnifs VOII I : 6,90. Diel's ist aber grer geiiau classcilw t'erliiiltiiib, Hie icli es beiin unverii!iderteii Faserston' lirnd.

Es gelit also darnus Iiervor, diifs auch der FaeerstoRdurch die kiiiirtlicht: Cliyiiiification keiiie Verliiderung iiu hleegan- verlilltiiifs seiiier Eleiuciite erleidet, wiewolil cr die Faliigheit veriiert, OUE seiner wasaerigeii Autliirung voii selbst zu geririnei:.