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605 IX. Uebfr f%hhrigeri irn Bernslein mit Gasen und Fiiissigktiten ; oon Sir D a o id B r e w s t c r. (Phil. HUK. Ser. IV. Vol. V. p. 233.) Da ich neulich Gelegenheit liatte, eine grofse Zahl von Diainanten zu untersuchen, und dabei in deli incisten von ihnen IIBhlungcn von verschiedener Gestalt entdeckte, ringsum welche, vermiige der Ausdehnung dcs darin ent- haltenen Gases, die Diamantsubstanz, als sic noch weich war, zusammengeprefst worden, war ich begierig die Un- tersuchrrug einigcr Stiicke Bernstein, in welchen ich die- selben Erscheinungen beobachtet hatte, sowie anderer, die diese gleichfalls zeigten , wiederiim vorzunehmen. Im Allgemeinen waren dic Ilahlungeii im Diainaiit au- fserst unregel~ii~Csig, und gleiclies galt daher auch \-on den polarisirten Lichtsectoren und dem scliwarzen Kreuz, mel- clies sic trcnnte. Ini Bernstein dagegen hatten die meisten der Biihlungcri einc genau sphiirisclic Gestalt, und die PO- larisirende Structur, welchc sic umgab, war uugemein voll- kommen und s c h h Ich fand jedoch auch viele mikros- kopische Hiihlungen, welchc sehr unregelmiilig wareu, und wie die von derselbeti Kleinlieit im Diamant, regellnabigc Sectoren von polarisirtem Lichte gaben. Ich fand aufserdem solche Miihlungen in Gruppen von zwolf bis funfzehn. In cinein Stiicke Bernstein , welches sphlrische Hiih- lungen von verschiedener Griifse wid ringsum dieselbell die polarisirende Structur zeigte , beobachtete icli dicht nehen h e n inelire anderc Hiiblung.cn oline die gcringste Spur einer solchen Structur. Die Circuinfercnz der letz- term war incrustirt niit eincr Art rothlichen Pulvers, wcl- ches wahrscheinlich von einer durch Absorption wegge- noinmenen Flussigkeit abgelagert worden war. hi ineinem zweiten Aufsatz: )J Ueber das Brechungsvcr- magen zweier iieuen Fliissigkeiten in Mineralien ff erwghnte ich eiuiger, rnir von dem verstorbc~~cn William Nicol

Ueber Höhlungen im Bernstein mit Gasen und Flüssigkeiten

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Page 1: Ueber Höhlungen im Bernstein mit Gasen und Flüssigkeiten

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IX. Uebfr f%hhrigeri irn Bernslein mit Gasen und Fiiissigktiten ; oon Sir D a o id B r e w s t c r.

(Phil. HUK. Ser. IV. Vol. V. p. 233.)

Da ich neulich Gelegenheit liatte, eine grofse Zahl von Diainanten zu untersuchen, und dabei in deli incisten von ihnen IIBhlungcn von verschiedener Gestalt entdeckte, ringsum welche, vermiige der Ausdehnung dcs darin ent- haltenen Gases, die Diamantsubstanz, als sic noch weich war, zusammengeprefst worden, war ich begierig die Un- tersuchrrug einigcr Stiicke Bernstein, in welchen ich die- selben Erscheinungen beobachtet hatte, sowie anderer, die diese gleichfalls zeigten , wiederiim vorzunehmen.

Im Allgemeinen waren dic Ilahlungeii im Diainaiit au- fserst unregel~ii~Csig, und gleiclies galt daher auch \-on den polarisirten Lichtsectoren und dem scliwarzen Kreuz, mel- clies sic trcnnte. Ini Bernstein dagegen hatten die meisten der Biihlungcri einc genau sphiirisclic Gestalt, und die PO- larisirende Structur, welchc sic umgab, war uugemein voll- kommen und s c h h Ich fand jedoch auch viele mikros- kopische Hiihlungen, welchc sehr unregelmiilig wareu, und wie die von derselbeti Kleinlieit im Diamant, regellnabigc Sectoren von polarisirtem Lichte gaben. Ich fand aufserdem solche Miihlungen in Gruppen von zwolf bis funfzehn.

In cinein Stiicke Bernstein , welches sphlrische Hiih- lungen von verschiedener Griifse wid ringsum dieselbell die polarisirende Structur zeigte , beobachtete icli dicht nehen h e n inelire anderc Hiiblung.cn oline die gcringste Spur einer solchen Structur. Die Circuinfercnz der letz- term war incrustirt niit eincr Art rothlichen Pulvers, wcl- ches wahrscheinlich von einer durch Absorption wegge- noinmenen Flussigkeit abgelagert worden war.

hi ineinem zweiten Aufsatz: )J Ueber das Brechungsvcr- magen zweier iieuen Fliissigkeiten in Mineralien ff erwghnte ich eiuiger, rnir von dem verstorbc~~cn W i l l i a m N i c o l

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gezeigtcn Bernsteinstiicke, in melclien einige der Hohlungen auf der Inneiifhche rauh waren, wie fein gesmirgeltes Was, und eine Fliissigkeit init einer beweglichen Vacuitlt ent- Iiiclten I ) . Bei nachlieriger Untersuchung eines dieser Stucke fand ich die scheinbare Rauheit dieser Hohlung daraus ent- sprungen, dals ihre Oberflache mit kleinen, einander paral- lelen Streifen bedeckt war. Einige der Hoblungen in die- sem Stiicke wareii sehr unregelmlfsig, andere dagegen vollkoinmen sphtirisch ; die letzteren waren guns gefiillt mit einer Fliissigkeit, was sich zeigte, wenn man die Re- fraction an ihren Granzen verglich mit der Refraction an den Granzen anderer Hilhlungen, in welche die darin ent- haltene Fliissigkeit einen leeren Raum liek. Hr. N i c o l war der Meinuiig, dafs sich in einigeii derselben der leere Raum vergrolsert hatte, was uur aus der Absorption der Flussigkeit durch den Bernstein entstanden seyn konnte.

Ein schones Stuck Bernstein, in der Sainiiilung des ver- storbenen Hrn. W i t h am voii Larkington, welches icli zu untersuchen Gelegenheit hatte, enthiclt ungerahr aclit sphsrische Hohlungen wie Ktigelchen, alle sehr dicht anein- ander und einige so nalie in Beriihrung, dafs sic nur durcli ein sehr duniics Hiiutclien Bernsteiii getrenot waren. Die Flussigkeit , welebe sie enthielten , war eine heterogene dunkel gelblich- braune. Eine dieser Holilungen oflnete ich in Gegenwart des verstorbenen Dr. E d w a r d T u r n e r uiid des Hrn. W i t h a m , und nahin die Fliissigkeit heraus, die uns Allen nach Rids schmeckte. Auf eine Glasplatte gebracht, koniite sie ausgezogen werden wie Firnifs oder die Glasfliissigkeit des Auges. Getrocknet hiiiterliefs sie eiiic durclischeiuende Masse wie Bernstcin. Die Suhstanz besafs keiue Doppelhrechung. Vor dem Lothrohr erhitzt, nahin sie eine schih orangen-rothe Farbe an. Sie brannte nicht, sondern wurde bei fortgesetzteln Erhitzen schwarz und vcrschwand.

Ein selir scliiiiies, dein verstorhenen W. G. T h o in s o 11

geliilrendcs Stiick Bernstein uon der Gestalt der Fig. 10 1) Edinb. Trnnsact. Vol. X. p. 424,

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Taf. 111 eiithielt eine grofse 1;ingIiche HCIhlung ab, in der eine Fliissigkeit mit concaver OberflBche bis mn reichte. Die Fliissigkeit war so trage und wahrscheinlich zahe, d a t man bei kaltcm Wetter, nach Umkehrung des Stiickes, stofsen muEste, urn sie nach dem Ende a zu bringcn; Lei warmeu Wetter (60° F.) bewegte sie sich aber mit groker Leichtigkeit. Das Ende b der Hiihlung war der Oberfllche des Stiicks so nabe, dak ich nicht wagte, die Fliissigkeit zu erhitzen, aus Furcht, die Hohlung iniichte bersteii. Icli fand jedoch , d a t die Fliissigkeit nicht selir ausdehnbar durch Warrne war, jedoch so verdampfbar, dafs die Seiten der Hiihlungea sich mit Dunst beschlngen, deren Theil- chen oder Kiigelchen etwa O,O1 Zoll im Durchmeseer ent- hielten.

X. Ueber eine merkwu~dige mil Fliissigkeit gefiillle Hiihliing irn Topas; oon Sir David B r e w s t e r .

(Phil, Muguz. Ser. IT'. Vol. Y . p . 235.)

D i e merkwiirdige Hohlung im Topas, welche ich hier beschreiben will, ist in Fig. 11, Taf. I11 abgebildet. Sia ist voii sehr unregelmlfsiger Gestalt; ihre grofste Lange AB betrlgt 0,18 Zoll, ihre gro€ste Breite CD O , l O Zoll. Sic ist gefullt mit einer Flussigkeit, die einen grofsen Raum V leer I;ifst. Die Flussigkeit dehiit sich nicht durch Wartlie aus, und ist dnlier ganz verschiedeii von jeder der beiden neuen Fliissigkeiten, die ich im Topas und in aiidcrcn Mi- iieralen entdeckte. Dic Lcere V vcriindert , wenii dcr Kry- stall in verschiedene Stellringeii gcbracht wird, ihren Ort nicht; allein durch eincn heftigcn Ruck kann sic voii einein Endo der Hiihlung zum andern gehraeht, und selbst in mehre Leereii zertheilt werden. Nach der ringeineineii TrYg- heit ilirer Bewegung iet es sehr wahrscheiiilich, daCs sie