5
296 L'ratvfwd, nicht reines Quecksilbcrjodiirj sondern ein Gemenge Fon QuecksilberjodZir, Calomel und metallischem QuecksiUer ; sic ist somit keineswegs zu empfehlen. Arbeitet rrsn in den vom Verf. angegebenen Mengeiiverh&ltnissen, @ muss das Praparat noch reicher an Calomel bleiben. Es ist allerdings nicht in Abrede zu strllen, dass Calomel eich mit Jodkalium in Quecksilberjodii. ud Chlor- kalium umsetzt. Aber die im ersten Momelte emeugte Portion Quecksilberjodur unterliegt sofort de- zersetzenden Einwirkung des noch frei vorhandenen Jodkaliums, WO- durch Quecksilberjodid und metallisches Qdecksilber ent- stehen. Das Quecksilberjodid vereinigt sich mit dem Jod- kalium ad einem leicht ,loslichen Doppelsalze, und eben diese Doppelsalzbildung ist es, welche der vollstilndigen Zersetzung dee Calomele ein Ziel setzt. Das beste Verfahren zur Bereitung des reinen Queck- silberjodurs bleibt unstreitig drs Zusammenreiben yon 8 Gewth. Quecksilber und 5 Ciewth. Jod mit Weingeist. Nur darf man zuletzt nicht versilumen, das Prikparzrt mit Weingeist auszu~waschen, um eine klcine Menge gebilde- ten Quecksilberjodids zu entfernen. Ueber indirecte Andgse der Alkalien; von Thomas Crawford *). Da man gewohnlich bei der indirecten Analyse der Alkalien diese in Sulphate umwandelt, eine solche Um- wandlung aber oft rnit Schwierigkeiten verbunden ist, so erlaube ich mir eine Methode mitautheilen, deren ich mich hiiufig mit dem besten Erfolge bedierit habe, und die besonders da anznwenden ist, wo man die Alkalien ohne- hin als Chlormetalle erhalt. Die Umwandlung der Alkalisalze in Sulphate umgeht *) Von Hrn. Dr. Wittstein mitgetheilt.

Ueber indirecte Analyse der Alkalien

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ueber indirecte Analyse der Alkalien

296 L'ratvfwd,

nicht reines Quecksilbcrjodiirj sondern ein Gemenge Fon QuecksilberjodZir, Calomel und metallischem QuecksiUer ; sic ist somit keineswegs zu empfehlen. Arbeitet rrsn in den vom Verf. angegebenen Mengeiiverh&ltnissen, @ muss das Praparat noch reicher an Calomel bleiben.

Es ist allerdings nicht in Abrede zu strllen, dass Calomel eich mit Jodkalium in Quecksilberjodii. u d Chlor- kalium umsetzt. Aber die im ersten Momelte emeugte Portion Quecksilberjodur unterliegt sofort de- zersetzenden Einwirkung des noch frei vorhandenen Jodkaliums, WO- durch Quecksilberjodid und metallisches Qdecksilber ent- stehen. Das Quecksilberjodid vereinigt sich mit dem Jod- kalium ad einem leicht ,loslichen Doppelsalze, und eben diese Doppelsalzbildung ist es, welche der vollstilndigen Zersetzung dee Calomele ein Ziel setzt.

Das beste Verfahren zur Bereitung des reinen Queck- silberjodurs bleibt unstreitig drs Zusammenreiben yon 8 Gewth. Quecksilber und 5 Ciewth. Jod mit Weingeist. Nur darf man zuletzt nicht versilumen, das Prikparzrt mit Weingeist auszu~waschen, um eine klcine Menge gebilde- ten Quecksilberjodids zu entfernen.

Ueber indirecte Andgse der Alkalien; von

Thomas Crawford *).

Da man gewohnlich bei der indirecten Analyse der Alkalien diese in Sulphate umwandelt, eine solche Um- wandlung aber oft rnit Schwierigkeiten verbunden ist, s o erlaube ich mir eine Methode mitautheilen, deren ich mich hiiufig mit dem besten Erfolge bedierit habe, und die besonders da anznwenden ist, wo man die Alkalien ohne- hin als Chlormetalle erhalt.

Die Umwandlung der Alkalisalze in Sulphate umgeht

*) Von Hrn. Dr. Wittstein mitgetheilt.

Page 2: Ueber indirecte Analyse der Alkalien

libel. indirecte Anulyse der Alkalien. 297

man z. B. bei der Smith’schen Methode der Aufschlies- Eung von Silicaten mittelst kohlensauren Kalks und Chlor- ammoniums (s. Phamn. Vierteljahvesschrift. IV. 68). Man verfiihrt hierbei auf folgende Weise. Das Gewicht der beiden in Liisung erhaltenen Chlormetalle betriige z. B. nach dem Trocknen und Gluhen 0,2Fio Om., das des durch Fallung mit aalpetersaurem Silberoxyd erhaltenen Chlorsilbers 0,607 b. = 0,150 Grm. Chlor, so findet man das Gewicht eines jeden der beiden Chlormetalle mittelst folgender Rechnung.

Der Kiirze wegen nenne man das Chlorkalium =x, daa Chlornatrium =y, so bekommt man

x + y = 0,250, oder x = 0,250 - y. Das sich mit dem Chlorkalium verbindende Chlor

nenne man C, das sich mit dem Chlornatrium verbin- dende Chlor CI, so erhalt man C+C1=0,150.

Nun folgt aus der Proportionslehre, dass KC1:Cl = x:C,

oder wenn man die resp. Werthe einschaltet : 933 : 443 7 (0,250 - y) : C, oder :

110,75 - 4437 933. (I.) c =

Auch ist nach der Proportiodehre folgende Glei- chung giiltig:

oder wenn man die entsprechenden Werthe einschaltet : NaCl :,c1 -- y : cr, 73’3 : 443 = y : CI; daraus findet man fir CI:

443 y PI.) CI = -3,

Addirt man die beiden Gleichungen I. und IL, SO

erhalt man folgendes Resultat : 110,75 - 44337 443Y C+Cx=’ 933 + -733- i

setzt man nun fir C+CI den oben bezeichneten Werth 0,150 und fihrt die Gleichung am, so erhQt man: 0,150 = 0,1187 - 0,4748 y + 0,6043 9 = 0,1187 +0,1295~;

Page 3: Ueber indirecte Analyse der Alkalien

298 Cruwford,

also 0,150 - 0,1187 = O,1295y, oder 0,0313 = O,1295y, mithin 0,03 13

= 0,1295 - - 0,2417 = Chlornatrium.

Der Werth des Chlorkaliums ergiebt sich aus folgen- dcr Berechnung:

ICCl : C1 = x : C, oder: 933 : 443 = x : C, also

c = - 443x = 0,4748~. 933 NaCl : C1 = (0,250-x) : CI oder: 733 : 443 = (0,250-x) : CI, also

CI = 0,1510 - 0,6043s. C + CI = 0,150 = 0,4748~ + 0,1510 - 0,6043s, oder

0,150 = 0,1510 - 0,1295~; mithin x = 0,0080 = Chlorkalium.

Addirt man nun den Werth des Chlornatriums = 0,2417 zu dem des Chlorkaliums = 0,0080, so erhalt iiian als Summe 0,2497, welche mit dem oben angenom- inenen Werthe der beiden Chlormetalle (0,25) bis auf 0,0003 ubereinstimmt. Durch Bestimmung der Alkalien auf dem Wege der wirklichen Scheidung erhalt man kaum ein so genaues Resultat.

Sucht man aus dem Werthe der Chlormetalle den der Metalle selbst, so erhalt man fur das Kalium 0,0042, fiir das Natrium 0,0955, die Summa = 0,0997 ist also

Es versteht sich, dass man aus jedem der Chlor- metalle auch sogleich das betreffende Metall oder Metall- oxyd durch Rechnung finden knnn.

fast 0,loooo.

Hier betragt das Kalium 933 : 490 = 0,0080 : 0,0042 (K) ,, Kali 933 : 590 = 0,0080 : 0,0050 (KO) ,, Natrium 733 : 290 = 0,2417 : 0,0956 (Na) ,, Natron 733 : 390 = 0,2417 : 0,1286 (NaO). Eigentlich ist es nicht .nothwendig, j e d e s Chlor-

metal1 zu berochnen, weil man das Gefundene von der Summe beider nur abzuziehen braucht, um den M'erth

Page 4: Ueber indirecte Analyse der Alkalien

Uber indivecte Analyse der Alkalien. 299

des andern zu erhalten; allein der Controle wegen sollte man die zweite Berechnung nie unterlassen, denn nur denn hat man richtig gerechnet, wenn die Werthe beider gleich sind der Gesammtsumme.

Auch muss, wenn richtig gewogen und gerechnet ist, die Summe der beiden Metalle und des Chlors der Qe- sammtsumme der Chlormehlle gleich sein.

Fur diejenigen, welche in der Handhabung mathe- inatischer Gleichungen ungeiibt sind, will ich ein ein- faches enipirisches Mittel angeben , wodiirch man den Werth des Kaliums und Natriums bloss mit Hulfe der vier Species findet.

Es Bind hierzu drei constante Grossen eiforderlicli, nilmlich

1) der Quotient aus der Division des Aequiv. des Natriums in das Aequiv. des Chlornatriums :

= 2,5276; 733 290

2) der Quotient aus der Division des Aequiv. des Kaliums in das Aequiv. des Chlorkaliums:

933 490 = 1,9041;

3) der Rest, welcher beim Abziehen des ersten Quo- tienten von dem zweiten Quotienten ubrig bleibt :

1,9041 2,5276

- 0,6235. Um nun das Gewicht des Kaliums zu finden, multi-

plicirt man das Gewicht der beidzn Metalle mit 2,5276, zieht das erhaltene Product vom Gewichte der beiden Chlormetalle ab und dividirt den Rest durch - 0,6235.

Um das Gewicht des Natriums zu finden, niultiplicirt man das Gewicht der beiden Metalle mit 1,9041, zieht von dem Producte das Gewicht der beiden Chlormetalle ab und dividirt den Rest durch -O,G235.

Also ist, um bei rlem obigenBeispiele (0,250, wovon 0,150 Chlor und 0,100 Metalle) zu bleiben:

Page 5: Ueber indirecte Analyse der Alkalien

0,250 - (0,100 X 2,5276) = o,oa4a K= - 0,6235

- Nachtrag zu der Beobaohtung fiber Spritns

nitric0 - aethereus ; yon

Ed. Harms.

Ausser den erwahnten festen Korpern, deren Zahl sich leicht vermehren liesse, zeigen ein Paar eingedickte Pflanzensafte, Syrup und Decocte, namentlich & c w Ju- nip&, rsZrcc. Sambuci, Syr. Lichen. island., Decoct. Lich. Caragheen etc. das namliche Verhalten. Der Wacholder- beerensaft wirkt jedoch vor allen andern Flussigkeiten am kraftigsten. '

Das entweichende Gas ist reines Stickstoffoxyd und wird von Eisenvitriollosung vollstlindig absorbirt.

Abgesehen davon, dass diese Beobachtung einen rein wissenschaftlichen Werth hat, bietet sie fur die Praxis noch ein besonderes Interesse dar, indem sie den Arzt lehrt, bei Anwendung dieses Mittels mit Umsicht und Aufmerksamkeit zu Werke zu gehen. Mit wenigen AUS- nahmen behauptet der @r. rritr. aeth. nur in vollkommen klaren Mischungen seine unveriinderte Zusammensetzung.

*) Vergl. auch hieriiber dieee Zeitschiift, 1855, Bd. 83. S. 257 ff. Die Red.