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I366 KLINISCHE WOCHENSCHRIFT. 2. JAHRGANG. Nr. 29 16. JULI I923 Rachitis gerade in Proletarierfamilien nicht weiter verwunderlich. Da Ierner die Erhebungen bei ENGEL erst mit dem vollendeten 2. Lebensjahre beginnen, so ist schon aus diesem Grunde ein Ver- gleich der in gan z verschiedenen Altersklassen gewonnenen Re- sultate nicht ohne weiteres m6glich. Mit HAI~N ~) halten wir gerade die U¡ bel den Impfterminen, wo keinerlei soziale oder wirtschaftliche Mal3nahme mitspricht, fiir beson- ders gfinstig, um ein gleichm/~13iges, ans gleichen BevSlkerungs- schichten stammendes Material zu erhalten, ein Material, das auch frit andere statistische Untersuchungen noch viel zu wenig ansgenutzt wird. Hier konnten wir feststellen,daB ffir das Klein- kindalter von o--3 Jahren von einer nennenswerten Zunahme der Rachitis nicht gesprochen werden kann. Wir befinden uns hier in Ubereinstimmung mit PFAUNDLt~R~), der ebenfalls zu dem Ergebnis gelangte, dag die w/~hrend des Krieges entstandenen Kindersch/iden, beurteilt nach dem Zustande der Sguglinge und Kleinkinder hierzulande (Bayern), ira ganzen gering zu veranschlagen seien. In einer FuBnote weist er auf die Widerspriiche Mn, die sich in der Literatur fiber die Verbreitung der Rachitis in der B2riegs- und Nachkriegszeit finden. Auf die Grfinde sel hier nicht eingegangen. Seltener als frfiher ist die Rachitis nach SCtlLOSSM•NN in Dtisseldorf, erschreckend tl~Lufig nach ENGEL im nahen Dortmund. Die Ursache dieser Unstimmigkeiten suche ich, abgesehen von eiller gewissen subjektiven Einstellung gegen- fiber dem Einflul3 der t™ auf die deutsche Volksgesund- heit, in der Untersuchung verschiedener Altersstufen und in der Auslese des MateriMs. In den von }~NGEL angegri~fenen Unter- suchungen ist noch besonders bedeutungsvotl, dal3 das Material in den verschiedenen St/~dten Leipzig und K6nigsberg sowohl 1913 wie 1918 und 1921 von den gleichen Untersuchern gewonnen wurde. Damit ist, selbst wenn bel Grenzf~tlen dem pers6nlichen Ermessen ein gewisser Spielraum bleibt, doch eine gleichm/LNge t~ewer tung gesichert. L i t e r a t u r : 1) ENGEL, Klin. Wochen~chr. ~923, Nz. 12, S. 554. -- ~) SELTER, Berl. ldin. Wochenschr. I9 Nr. 7. -- ") HILGERS, Miinchn. med. Wochenschr. I9r Nr. 49-- t) HAHN, Mfinchn. med. Wochenschr. 19o4, Nf. 21.- ~] P F A U N D L E R , Mfinchn. med. Wochenschr. i923~ Nf. II. ERWlDERUNG. Von Professor ENGEL, Dortmund. Ich begrfiBe es durchaus sagen zu k6nnen, warum ich das Material und die Mittel frit ungeeignet halte, welche Herr HILGERS frit seine Untersuchungen fiber die RachitishXufigkeit verwendet hat. Die Mehrzahl der Kinder (Impfkinder) war in einer Alters- Masse, wo gr6bere Zeichen von Rachitis im allgemeinen nicht zu erwarten sind, leichtere zwar h~.ufig vorkommen, aber auch schwierig festzustellen sind. An sich ist es von geringerem Interesse, die F~lle von Frt~hrachitis festzustellen, und es ist schwierig, weil die Zeichen unter Umst~nden sehr wenig ausgeprXgt sind und doch beachtet werden miissen, wenn man eben Statistik flber Frfihrachitis maeht. Ein Vergleich zwischen den Untersuchungen von Herrn HILGE~S und den meinen ist gar nicht mSglich, weil sie von ganz verschie- denen Gesichtspunkten aus unternommen worden sind. Was die BeruIung des Herrn HII.GE~S auf die Ausffihrungen PFAVNI~LEI~S anbelangt, so kalm ich diese Berufung nicht anerkennen. Die Mitteilung SenLoSSMANNS, welche PFAIJNI~LER im Gegen- satz zu der meinen stellt, stammt meines Wissens aus dem Jahre 1917, die meine aus dem Jahre 1921, die Beobachtungen sind also nicht ann~hernd gleichzeitig gemacht. Dfisseldorf und Dortmund liegen zwar nur einige 7~ km auseinander, sind aber nach ihrer ganzen Anlage und der Art der Bev61kerung vollst~ndig ver- schieden (iRheinland -- "vVestphalen, Bfirgerstadt -- Arbeiterstadt). KURZE WISSENSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN. 0BER KOHLENHYDRAT- UND KREATINSTOFFWECHSEL BEI EXPERIMENTELLEM SKORBUT1). -gon ALEXANDER PALLADIN. In eiller Reihe von Untersllchungen fiber den I™ hydratstoffwechsel studierten wir den EinfluB des Skorbuts auf den Bllltzucker (BANGS Mikromethode), auf die Blut- amylase (llach WOHLGEMUTH) und auf den Glykogengehalt der Leber. Als Versuchstiere gebrauchten wir nicht llnter 35 ~ g schwere 2r Der Bllltzucker bei normalen lVieerschweinchen (Nahrung : Hafer und Riibell) schwankte zwischen o,o9%--o, io4 . Beim Ubergang anf Futter, welchem antiskorbatisches Vita- rein C fehlte, trat Hyperglykdmle ein. Diese ttyperglykgmie wuchs nach und nach, bis sie am 9.- 15. Tage der Avita- minose ein Maximum (o,19%--o,23%) erreichte llnd ring dann allmdihlieh an abzunehmen, bis eine Hypoglykdimie eintrat. Diese Hypoglyk/imie am Ende des Skorbuts war betrficht- lich und erreichte o,o5%. Die Ver/Lnderung des Amylasegehaltes des Blutes ent- spricht ungef~hr der Ve des Blutzuckergehaltes. Bel normaler Ern/ihrung war der Amylasegehalt im Blute 38 ~ D = 32. W/ihrend der ttyperglyk~mie wachs die Blut- amylase bis zu D - 38 ~ ---- 5oo an. In der zweitell Periode des Ih Skorbuts (Hypoglyk/imie), kurz vor dem Tode, sank sie bis D ---- 4 ; manchmal war sie fiberhaupt nicht mehr llachweisbar. Ebenso sank der Glykogengehalt~der Leber wghrend des Skorbuts immer mehr ab und Iehlte schlieBlich ganz. Unsere Untersuehungen fiber den I™ folgendes Ergebnis: Im Harn gesunder erwachsener Meer- schweinchen gibt es kein Kreatin. Beim Ubergange znm Skorbutfntter~)~ erseheint Kreatin schon ara 2.--4. Tage der Erkranlcung und bleibt w/ihrend der ganzell Dauer des 1) Erscheint ausffihrlich in der ,,Biochem, Zeitschr." Die Untersuchtmgen gemein. sain mit Dr. HENRIETTE GORODISSKY und Dr. ANNA KUDRJAWZEWA aus- geftthrt. ~) Als Skorbutfutter brauchten wir entweder Hsfer allein, oder Haler tmd gekochten Rotenrfibensaft, oder Haler und rote Rilben, welche vorher eine Sttmde lang im AutoMaven bei izo ~ erhitzt waren. Skorbuts bei zunehmender Menge nachweisbar. Der ,,Kreatin- inkoe]]izient" w/~chst wghrend des Skorbuts von 7,4 (normal) bis auf 12--16,9 an. Der normale Kreatingehalt der Muskeln betr/igt bel erwachsenen Meerschweinchen durchschnittlich o,369 %. Beim Skorbut iet der Kreatingehalt der Muskeln etets erhSht; er steigt ara 15. Tage bis auf o,433%, am 25. Tage der Er- krankllng bis auf 0,496 % und ara 33. Tage bis auf 0,5080/0 an. Beim Skorbut ist also wie der Kreatininkoeffizient so auch der I™ der Muskelll erh6ht, wobei die Kurve des Kreatingnkoe#izienten ]ast immer der Kurve des Kreatingehalts der Muslceln parallel bleibt. Die Entfernung des antiskorbutischen Vitamins hat also eine St6rnng der Ansnfitzungsf/ihigkeit der Kohlenhydrate zllr Folge. Es tritt ein I™ der Zellen ein. Ihr Bedfirfnis an t™ bleibt llnbefriedigt, und dieses ffihrt zu eiller fibergroBell Umwandlung der vor- 1-gfigen Kohlenhydrate in Glykose und so zur Hyperglyk/~mie. In dieser Zeit steigt auch der Amylasegehalt des Blutes. Je lgnger der Skorbut fortbesteht, um so st~rker erscheinen die Fllnktionsst6rungen einer Reihe von Organen, insbesondere von Leber. Die Folge davon ist, daB die Fiyperglyk~mie zu schwinden beginnt und endlich in eine Hypoglyk~mie umschl~gt. M6glicherweise ist die St6rung des Kreatillstoff- wechsels Mlle Folge der St6rung im Kohlellhydratstoff- wechsel. (Aus dem Physiolog.-ehemiseh. JLaboratorium des Medizinisehen instituts der Univ. Charkow.) UBER DIE NINHYDRINREAKTION DER EOSINOPHILEN GRANULA. Von F. KLEWlTZ und EVA KRIEGER. Unsere Untersuchungen gehen aus von der Feststellung W. BE~GSl), nach der die Granula der eosinophilen Zellen in Blutausstrichen, die in einer verdfinnten Ninhydrinl6sung gekocht werden, ausgesprochene Ninhydrinreaktion geben; sie werden fiefblau bis blauviolett. Falls sich also ausschlieBen lassen sollte, daB diese 1Reaktion nicht etwa durch eine x) PDtigers Arch. f. d, ges. Physiol. 1922.

Über Kohlenhydrat- und Kreatinstoffwechsel bei Experimentellem Skorbut

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Page 1: Über Kohlenhydrat- und Kreatinstoffwechsel bei Experimentellem Skorbut

I366 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 2. J A H R G A N G . Nr . 29 16. JULI I923

Rachitis gerade in Proletarierfamilien nicht weiter verwunderlich. Da Ierner die Erhebungen bei ENGEL erst mi t dem vollendeten 2. Lebensjahre beginnen, so ist schon aus diesem Grunde ein Ver- gleich der in gan z verschiedenen Altersklassen gewonnenen Re- sul tate nicht ohne weiteres m6glich. Mit HAI~N ~) halten wir gerade die U¡ bel den Impfterminen, wo keinerlei soziale oder wirtschaftliche Mal3nahme mitspricht, fiir beson- ders gfinstig, um ein gleichm/~13iges, ans gleichen BevSlkerungs- schichten stammendes Material zu erhalten, ein Material, das auch frit andere statistische Untersuchungen noch viel zu wenig ansgenutzt wird. Hier konnten wir fests tel len,daB ffir das Klein- kindalter von o--3 Jahren von einer nennenswerten Zunahme der Rachitis nicht gesprochen werden kann.

Wir befinden uns hier in Ubereinst immung mit PFAUNDLt~R~), der ebenfalls zu dem Ergebnis gelangte, dag die w/~hrend des Krieges ents tandenen Kindersch/iden, beurteil t nach dem Zustande der Sguglinge und Kleinkinder hierzulande (Bayern), ira ganzen gering zu veranschlagen seien. In einer FuBnote weist er auf die Widerspriiche Mn, die sich in der Li tera tur fiber die Verbreitung der Rachitis in der B2riegs- und Nachkriegszeit finden. Auf die Grfinde sel hier nicht eingegangen. Seltener als frfiher ist die Rachitis nach SCtlLOSSM•NN in Dtisseldorf, erschreckend tl~Lufig nach ENGEL im nahen D o r t m u n d . Die Ursache dieser Unstimmigkeiten suche ich, abgesehen von eiller gewissen subjektiven Einstellung gegen- fiber dem Einflul3 der t™ auf die deutsche Volksgesund- heit, in der Untersuchung verschiedener Altersstufen und in der Auslese des MateriMs. In den von }~NGEL angegri~fenen Unter- suchungen ist noch besonders bedeutungsvotl, dal3 das Material in den verschiedenen St/~dten Leipzig und K6nigsberg sowohl 1913 wie 1918 und 1921 von den gleichen Untersuchern gewonnen wurde. Damit ist, selbst wenn bel Grenzf~tlen dem pers6nlichen

Ermessen ein gewisser Spielraum bleibt, doch eine gleichm/LNge t~ewer tung gesichert.

L i t e r a t u r : 1) ENGEL, Klin. Wochen~chr. ~923, Nz. 12, S. 554. - - ~) SELTER, Berl. ldin. Wochenschr. I9�9 Nr. 7. - - ") HILGERS, Miinchn. med. Wochenschr. I9r Nr. 4 9 - - t) HAHN, Mfinchn. med. Wochenschr. 19o4, Nf. 2 1 . - ~] PFAUNDLER, Mfinchn. med. Wochenschr. i923~ Nf. I I .

ERWlDERUNG. V o n

P r o f e s s o r E N G E L , D o r t m u n d . Ich begrfiBe es durchaus sagen zu k6nnen, warum ich das

Material und die Mittel frit ungeeignet halte, welche Herr HILGERS frit seine Untersuchungen fiber die RachitishXufigkeit verwendet hat. Die Mehrzahl der Kinder (Impfkinder) war in einer Alters- Masse, wo gr6bere Zeichen von Rachitis im allgemeinen nicht zu erwarten sind, leichtere zwar h~.ufig vorkommen, aber auch schwierig festzustellen sind. An sich ist es von geringerem Interesse, die F~lle von Frt~hrachitis festzustellen, und es ist schwierig, weil die Zeichen unter Umst~nden sehr wenig ausgeprXgt sind und doch beachtet werden miissen, wenn man eben Stat is t ik flber Frfihrachitis maeht.

Ein Vergleich zwischen den Untersuchungen von Herrn HILGE~S und den meinen ist gar nicht mSglich, weil sie von ganz verschie- denen Gesichtspunkten aus unternommen worden sind.

Was die BeruIung des Herrn HII.GE~S auf die Ausffihrungen PFAVNI~LEI~S anbelangt, so kalm ich diese Berufung nicht anerkennen.

Die Mitteilung SenLoSSMANNS, welche PFAIJNI~LER im Gegen- satz zu der meinen stellt, s t ammt meines Wissens aus dem Jahre 1917, die meine aus dem Jahre 1921, die Beobachtungen sind also nicht ann~hernd gleichzeitig gemacht. Dfisseldorf und Dor tmund liegen zwar nur einige 7 ~ km auseinander, sind aber nach ihrer ganzen Anlage und der Art der Bev61kerung vollst~ndig ver- schieden (iRheinland - - "vVestphalen, Bfirgerstadt -- Arbeiterstadt).

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N .

0BER KOHLENHYDRAT- UND KREATINSTOFFWECHSEL BEI EXPERIMENTELLEM SKORBUT1).

-gon

ALEXANDER P A L L A D I N .

I n eiller Re ihe v o n U n t e r s l l c h u n g e n fiber d en I™ hyd ra t s t o f fwechse l s t u d i e r t e n wir den Einf luB des S k o r b u t s au f den Bl l l t zucker (BANGS Mikromethode ) , au f die B lu t - amylase (l lach WOHLGEMUTH) u n d auf den G lykogengeha l t der Leber . Als Versuchs t i e re g e b r a u c h t e n wir n i c h t l ln te r 35 ~ g schwere 2r

Der B l l l t zucke r bei n o r m a l e n lVieerschweinchen ( N a h r u n g : Hafe r u n d Riibel l ) s c h w a n k t e zwischen o , o 9 % - - o , io4�9 . B e i m U b e r g a n g anf Fu t t e r , w e l chem a n t i s k o r b a t i s c h e s Vi ta - rein C fehlte , trat Hyperglykdmle ein. Diese t t y p e r g l y k g m i e wuchs n a c h u n d nach, bis sie a m 9 . - 15. Tage de r A v i t a - minose ein M a x i m u m ( o , 1 9 % - - o , 2 3 % ) e r re ich te l lnd ring dann allmdihlieh an abzunehmen, bis eine Hypoglykdimie eintrat. Diese Hypog lyk / imie a m E n d e des S k o r b u t s war be t r f ich t - l ich u n d e r re i ch te o ,o5%.

Die Ver/Lnderung des Amylasegehaltes des Blu tes en t - s p r i c h t unge f~hr der V e �9 des B lu tzucke rgeha l t e s . Bel n o r m a l e r E r n / i h r u n g war der A m y l a s e g e h a l t i m B lu t e

38 ~ D � 9 = 32. W/ ih rend der t t y p e r g l y k ~ m i e wachs die B lu t -

amylase bis zu D - 38 ~ ---- 5oo an. I n der zweitel l Per iode des I h

S k o r b u t s (Hypoglyk/ imie) , ku rz vor d e m Tode, s a n k sie bis D ---- 4 ; m a n c h m a l war sie f i b e r h a u p t n i c h t m e h r l lachweisbar .

E b e n s o s a n k d e r G lykogengeha l t~de r L e b e r w g h r e n d des S k o r b u t s i m m e r m e h r a b u n d Ieh l te schlieBlich ganz.

Unse re U n t e r s u e h u n g e n fiber den I ™ folgendes E r g e b n i s : I m H a r n gesunde r e rwachsene r Meer- s chwe inchen g ib t es ke in Krea t in . B e i m U b e r g a n g e z n m Skorbutfnt ter~)~ erseheint Kreatin schon ara 2.--4. Tage der Erkranlcung u n d b l e i b t w/ ihrend der ganzel l D a u e r des

1) Erscheint ausffihrlich in der ,,Biochem, Zeitschr." Die Untersuchtmgen gemein. sain mi t Dr. H E N R I E T T E GORODISSKY und Dr. ANNA K U D R J A W Z E W A aus- geftthrt. ~) Als Skorbutfut ter brauchten wir entweder Hsfer allein, oder Haler tmd gekochten Rotenrfibensaft, oder Haler und rote Rilben, welche vorher eine Sttmde lang im AutoMaven bei izo ~ erhitzt waren.

S k o r b u t s bei z u n e h m e n d e r Menge nachwe i sba r . Der ,,Kreatin- inkoe]]izient" w/~chst w g h r e n d des S k o r b u t s von 7,4 (normal ) bis au f 12- -16 ,9 an.

Der n o r m a l e K r e a t i n g e h a l t der Muske ln be t r / ig t bel e rwachsenen Meer schwe inchen d u r c h s c h n i t t l i c h o,369 %. Beim Skorbut iet der Kreatingehalt der Muskeln etets erhSht; er s t e ig t a ra 15. Tage bis auf o ,433%, a m 25. Tage der Er - k r a n k l l n g bis auf 0,496 % u n d ara 33. Tage bis auf 0,5080/0 an. B e i m S k o r b u t i s t also wie der Krea t i n inkoe f f i z i en t so a u c h der I™ der Muskel l l e rh6h t , wobei die Kurve des Kreatingnkoe#izienten ]ast immer der Kurve des Kreatingehalts der Muslceln parallel bleibt.

Die E n t f e r n u n g des a n t i s k o r b u t i s c h e n V i t a m i n s h a t also eine S t 6 r n n g der Ansnf i t zungsf / ih igke i t der K o h l e n h y d r a t e zllr Folge. Es t r i t t e in I ™ der Zellen ein. I h r Bedf i r fnis a n t ™ b l e i b t l lnbefr iedigt , u n d dieses f f ihr t zu eiller fibergroBell U m w a n d l u n g der vor- 1-gfigen K o h l e n h y d r a t e in Glykose u n d so zur Hyperglyk/~mie. I n dieser Zei t s t e ig t a u c h der A m y l a s e g e h a l t des Blutes . J e lgnger de r S k o r b u t fo r tbes t eh t , u m so s t~rker e r sche inen die F l l n k t i o n s s t 6 r u n g e n e iner Re ihe v o n Organen , i n sbesonde re v o n Leber . Die Folge d a v o n ist, daB die F iype rg lyk~mie zu s chwinden b e g i n n t u n d end l ich in eine H y p o g l y k ~ m i e umsch l~g t . M6gl icherweise i s t die S t 6 r u n g des Krea t i l l s tof f - wechsels Mlle Folge de r S t 6 r u n g i m Koh le l l hyd ra t s t o f f - wechsel . (Aus dem Physiolog.-ehemiseh. JLaboratorium des Medizinisehen instituts der Univ. Charkow.)

UBER DIE NINHYDRINREAKTION DER EOSINOPHILEN GRANULA.

V o n

F . K L E W l T Z u n d E V A K R I E G E R .

Unsere U n t e r s u c h u n g e n gehen aus von der Fes t s t e l l ung W. BE~GSl), n a c h der die G r a n u l a de r eos inophi len Zellen in B l u t a u s s t r i c h e n , die in e iner v e r d f i n n t e n N i n h y d r i n l 6 s u n g gekoch t werden , ausgesp rochene N i n h y d r i n r e a k t i o n g e b e n ; sie w e r d e n f i e fb lau bis b lauv io le t t . Fal ls s ich also ausschl ieBen lassen sollte, daB diese 1Reaktion n i c h t e twa d u r c h eine

x) PDtigers Arch. f. d, ges. Physiol. 1922.