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11.12.2015
Überblick über die
Symptomatik bei NET Prof. Dr. Bertram Wiedenmann
Ärztlicher Direktor
Campus Virchow Klinikum und Charite Mitte,
Charité, Berlin
Europäisches ENETS Exzellenz-Zentrum
17. Berliner Informationstag für Patienten
zum Thema
Neuroendokrine Tumorerkrankungen
Überblick und Vererbung von NET
Colon NET Magen Pankreas Ösophagus Hepatobiliäre T.
0
100
1100
1200
103,312 cases (35/100,000)
Fälle
(Ta
use
nd
)
29-year limited duration prevalence analysis based on SEER. Yao JC et al. J Clin Oncol. 2008;26:3063-3072. SEER: Surveillance, Epidemiology, and End Results.
NETs sind
häufige Magen-Darm Tumoren
NET Prävalenz in den USA, 2004
Beschwerden/ Symptome
Ausmaß/Stadium
Jahre
5 10 15
Was ist ein Symptom?
• Ein Symptom ist ein Zeichen, das auf
eine Erkrankung hinweist
• Der Arzt erfasst einen Befund oder
• Der Patient selbst berichtet von seinen
Beschwerden
Hautveränderung
Häufige, NET-Hormon-spezifische
Symptome
• Flush
• Durchfall
• Magenschmerzen
• Unterzuckerung
Unspezifische Tumorbeschwerden
• Bauchschmerzen
• Abgeschlagenheit
• Mangelnde Belastbarkeit
• Gewichtsverlust
• Übelkeit
• Veränderter Stuhlgang
• Nachtschweiß
• Bauchumfangsvermehrung
Was ist ein Syndrom?
• (Typische) Kombinationen von Symptomen
werden auch als
• Syndrom
bezeichnet.
Klinische Zeichen
• Die Gesamtheit der aus einem
Krankheitsprozess resultierenden Symptome
ergibt das klinische Bild, die Symptomatik,
auch Klinik genannt.
• Symptome können in subjektive (durch den
Betroffenen wahrnehmbare) und "objektive" (von
außen wahrnehmbare) Krankheitszeichen
unterteilt werden. Letztere werden auch
klinische Zeichen genannt.
Klinische Zeichen
• Bauchwasser
• Lebervergrößerung
• Herzgeräusch
• Hautveränderungen
• Geschwollene Knöchel
• Wasser in der Lunge
• Tastbare Tumoren
Ab welcher Größe breitet sich ein Tumor aus?
• Enddarm: 2 cm
• Dünndarm: 1 cm
• Bauchspeicheldrüse: 2 cm
• Magen: 1 cm
• Speiseröhre: < 1 cm
Makrometastase
103
Tumorerkennung in Abhängigkeit von
Tumordurchmesser und Zellzahl
Tumordurchmesser
(mm)
Tumor
Zellzahl Positiver genetrischer Marker 106 109
Mikrometastase
(0,3 mm) (3 mm)
30 mm
1,0 cm
Nebenwirkungen von Medikamenten
• Bauchschmerzen
• Durchfall
• Schleimhautentzündung
• Abgeschlagenheit
• Übelkeit
• Hautveränderungen
• Husten
• Haarausfall
Bedeutung des Ausgangsortes eines Tumors
• Ausgangsort
• Hormonaktivität
• Tumorausmaß
• Wachstumsverhalten
Anatomie des Bauchraumes
Hormonaktivität und Tumorursprung
• Bauchspeicheldrüse – Unterzuckerung,
Magengeschwüre, Durchfälle
• Dünndarm und Lunge – Durchfall und
Flush
• Enddarm - keine
Speiseröhre
Magen
Dickdarm
Dünndarm
Enddarm
Bauchspeicheldrüse
Leber
Tumorausbreitung
Primary tumor Local regional spread Entwicklung von Metastasen
Ausbreitungsmuster in
Abhängigkeit des Ursprungs
• Magen – keine Ausbreitung
• Dünndarm – Lymphknoten und/oder Leber
• Bauchspeicheldrüse – Lymphknoten,
Leber und später Knochen
Zusammenfassung
• Abhängig vom Ausgangsort breiten sich NETs unterschiedlich
aus
• Eine Hormonaktivität wird bei NETs bei ungefähr einem Drittel
aller Patienten beobachtet
• Das Tumorausmaß und das Wachstumsverhalten bestimmen die
weitere Behandlung und den Krankheitsverlauf
Tumorentstehung
Tumorausbreitung
Natürliches Wachstum von NET
0
25
50
75
100
0 6 12 18
Tumorausmaß (%)
Monate/Jahre
Hormon-inaktiver NET
Diagnostisches Vorgehen
z. B. bei Magen-NET
Type Typ III
Histologie G1/2 G3
Labor CGA, Gastrin NSE
Bildgebung
US - +
Endoskopie + +
EUS + +
CT - +
SRS (+) -
Kernspin - +
PET-CT -? ?
Behandlung von Lebermetastasen ohne
extrahepatische Beteiligung
Revidierte ENETS Guidelines 2012
Pavel et al., Neuroendocrinology, 2012
Morphologisches &
Funktionelles Imaging
Pankreatische Midgut NET
- STZ/ 5-FU - SSA
-Everolimus - IFN
-Sunitinib - PRRT
-SSA
- IFN - Everolimus*
- PRRT
NEC G3: platinbasierte
systemische
Chemotherapie- 1st line
Multiple Endokrine Neoplasie (MEN 1)
• Autosomal dominant
• Häufigkeit: 0.02-0.2 per 1000
• Auftreten: 5 - 81 Jahre
• 80% in der 5.Lebensdekade
• 1-18% haben Nebenschilddrüsenadenom (NSA)
• 16-38% Gastrinome
• <3% Hypophysenadenome
• 2 von 3 typischen Tumoren führen zur Diagnose
Multiple Endokrine Neoplasie 1
Pankreastumoren (multipel)
•Insulinome 25% benign 20% , maligne 5%
•Gastrinome 50% benign 20% , maligne 30%
•Hormoninaktiv 10% benign 20% , maligne 5%
Kombinationen beteiligter Organe
12
0.5
26
15
2 42
3
Nebenschilddrüse
95% Pankreas
41%
Hirnanhangsdrüse
30%
Unterschiedliche Befallsmuster je nach Familie
(Trump et al,1996)
von Hippel-Lindau (VHL) Erkrankung
• Erbliches Tumor Syndrom
• Häufigkeit: 1 : 40 000
• Veranlagung für Tumorentwicklung in
mehreren Organen
Tumoren bei VHL Erkrankung
Hämangioblastomes des ZNS
61-75%
Augenbeteiligung
45-57%
Lymphatische Tumoren
0-11%
Phäochromozytome
19-25 %
Zystadenome (?%)
Pankreatische Zysten/Tumore
18-77%
Zysten des Nebenhodens
15-54%
Nierenzysten/-tumoren
33-70%
Geno-/Phänotyp Beziehung
Lesions type 1 type 2A type 2B type 2C
Pheo - + + +
CNS Hb + + + -
Renal CC + - + -
Pancreas + - + - Gene
Alteration
truncated 73-96% 8-31%
protein
AA subst 4-27% 100% 69-92% 100%
Hot spot no codon 98 codon 167
Charité, Universitätsmedizin, Berlin, CVK und CCM
Danke