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Die meisten übergewichtigen Patienten zeigen nach einer Bauchstraffung eine langfristige Gewichtsreduktion Segensreiche Bauchstraffung: Gewichtsverlust inbegriffen Sich einer Bauchstraffung zu unterziehen könnte für die meisten Patienten eine angenehme langfristige Nebenwirkungen haben: Sie verlieren erheblich an Gewicht und bleiben mit ihrem Gewichtsverlust stabil. Je schwerer der Patient vor der Behandlung war, umso eher hat die Bauchstraffung langfristig Erfolg. Dies zumindest geht aus einer im Februar veröffentlichen Studie in der Fachzeitschrift Plastic and Reconstructive Surgery hervor, dem offiziellen Organ der American Society of Plastic Surgeons (ASPS). Gemäss dem verantwortlichen Autor der Studie, Dr. Rex Edward Moulton-Barrett vom Alameda Hospital, könnte der anhaltende Gewichtsverlust nach einer Bauchstraffung auf ein verstärktes Sättigungsgefühl nach dem Essen zurückzuführen sein. Die Forscher diskutieren in ihrer Publikation verschiedene „neuroendokrine Mechanismen“, die für den Gewichtsverlust verantwortlich sein könnten. In ihrer Studie untersuchten die Mediziner den lang- und kurzfristigen Gewichtsverlust von 20 Frauen nach einer Bauchdeckenstraffung. Der ebenfalls unter dem Namen „Tummy Tuck“ oder Abdominoplastik bekannt gewordene Eingriff ist eine schönheitschirurgische Behandlung, bei der überschüssiges Fett und die dazugehörige Haut im Bauchbereich entfernt wird. Bei den 20 Frauen der Studie betrug das durchschnittliche Gewicht des herausgeschnittenen Gewebes zweieinhalb Kilo. Nach einem Jahr hatte noch immer 14 der untersuchten Frauen einen grösseren Gewichtsverlust auf der Waage, als das Gewicht des herausgeschnittenen Gewebes. Für diese Frauen sank der Body Mass Index (BMI) von durchschnittlich 30 auf beachtliche 23 ein Jahr nach dem Eingriff. Ein normaler BMI ist zwischen 18.5 und 25, während alles, was darüber

Uebergewichtigen Patienten zeigen nach einer Bauchstraffung eine langfristige Gewichtsreduktion

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Sich einer Bauchstraffung zu unterziehen koennte fuer die meisten Patienten eine angenehme langfristige Nebenwirkungen haben: Sie verlieren erheblich an Gewicht und bleiben mit ihrem Gewichtsverlust stabil. Je schwerer der Patient vor der Behandlung war, umso eher hat die Bauchstraffung langfristig Erfolg. Dies zumindest geht aus einer im Februar veroeffentlichen Studie in der Fachzeitschrift Plastic and Reconstructive Surgery hervor, dem offiziellen Organ der American Society of Plastic Surgeons (ASPS).

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Die meisten übergewichtigen Patienten zeigen nach einer Bauchstraffung eine langfristige Gewichtsreduktion

Segensreiche Bauchstraffung: Gewichtsverlust inbegriffen

Sich einer Bauchstraffung zu unterziehen könnte für die meisten Patienten eine angenehme langfristige Nebenwirkungen haben: Sie verlieren erheblich an Gewicht und bleiben mit ihrem Gewichtsverlust stabil. Je schwerer der Patient vor der Behandlung war, umso eher hat die Bauchstraffung langfristig Erfolg. Dies zumindest geht aus einer im Februar veröffentlichen Studie in der Fachzeitschrift Plastic and Reconstructive Surgery hervor, dem offiziellen Organ der American Society of Plastic Surgeons (ASPS).

Gemäss dem verantwortlichen Autor der Studie, Dr. Rex Edward Moulton-Barrett vom Alameda Hospital, könnte der anhaltende Gewichtsverlust nach einer Bauchstraffung auf ein verstärktes Sättigungsgefühl nach dem Essen zurückzuführen sein. Die Forscher diskutieren in ihrer Publikation verschiedene „neuroendokrine Mechanismen“, die für den Gewichtsverlust verantwortlich sein könnten.

In ihrer Studie untersuchten die Mediziner den lang- und kurzfristigen Gewichtsverlust von 20 Frauen nach einer Bauchdeckenstraffung. Der ebenfalls unter dem Namen „Tummy Tuck“ oder Abdominoplastik bekannt gewordene Eingriff ist eine schönheitschirurgische Behandlung, bei der überschüssiges Fett und die dazugehörige Haut im Bauchbereich entfernt wird. Bei den 20 Frauen der Studie betrug das durchschnittliche Gewicht des herausgeschnittenen Gewebes zweieinhalb Kilo.

Nach einem Jahr hatte noch immer 14 der untersuchten Frauen einen grösseren Gewichtsverlust auf der Waage, als das Gewicht des herausgeschnittenen Gewebes. Für diese Frauen sank der Body Mass Index (BMI) von durchschnittlich 30 auf beachtliche 23 ein Jahr nach dem Eingriff. Ein normaler BMI ist zwischen 18.5 und 25, während alles, was darüber

ist, als übergewichtig definiert ist. Demgemäss sind die operierten Frauen von übergewichtig auf normalgewichtig zurückgefallen – und das komplett ohne sonstige Massnahmen.

Bei den übrigen sechs Frauen wurde ebenfalls ein Rückgang des Gewichtes unmittelbar nach der Operation festgestellt. Bei der Nachkontrolle nach einem Jahr hatte diese Gruppe ihr Ausgangsgewicht allerdings wieder erreicht.

Interessanterweise war die Wahrscheinlichkeit einer Gewichtsabnahme höher für diejenigen Frauen, deren initialer BMI mindestens 24.5 betrug, also gerade noch unterhalb der Grenze zum Übergewicht. Von den 14 Frauen, die alle nach einem Jahr leichter zurückkamen, hatte nur eine vor der Operation einen BMI von weniger als 24.5 gezeigt.

Der langfristige Erfolg hängt offenbar auch mit der Menge an Gewebe zusammen, die bei der Bauchstraffung entfernt wird. Bei 12 der 14 Frauen, die eine langfristige Gewichtsreduktion zeigten, wurde mehr als 2.5 Kilo Gewebe herausgeschnitten.

Eine Verstärkung des Sättigungsgefühls scheint einer der wesentlichen Mechanismen bei der anhaltenden Gewichtsreduktion zu sein. Dreiviertel der untersuchten Frauen berichteten über eine solche Verstärkung des Sättigungsgefühls entweder unmittelbar nach dem Essen oder während des Tages, nachdem sie sich einer Bauchstraffung unterzogen hatten.

Im Zuge der zunehmend übergewichtigen Bevölkerung braucht es dringend neue Optionen in der Behandlung dieser Volkskrankheit. Der gastrische Bypass oder die bariatrische Chirurgie gehören zu den Behandlungsoptionen, die zu einem permanenten Gewichtsverlust führen, sind aber normalerweise auf die Patientengruppe beschränkt, die krankhaft übergewichtig sind und einen BMI von mindestens 40 aufweisen.

Im Gegensatz dazu ist die Bauchdeckenstraffung ein Eingriff, der einer grösseren Bevölkerungsschicht offensteht und mit deutlich weniger Komplikationen und langfristigen Nebenwirkungen versehen ist. „Ob man mit einer Abdominoplastik einen langfristigen Gewichtsverlust erzielen kann oder nicht, wurde bislang noch wenig erforscht und kontrovers diskutiert“, meinte Moulton-Barrett.

Die neue Studie könnte ein wesentlicher Hinweis darauf sein, dass die Bauchdeckenstraffung tatsächlich zu einer langfristigen Gewichtsreduktion führt – vor allem für diejenigen Patienten, die vor dem Eingriff übergewichtig oder adipös waren. „Die Sättigung scheint ein wichtiger Faktor zu sein, wie auch die Menge an Fett, die aus der Bauchdecke herausgeschnitten wird“, folgern die Forscher.

„Wir gehen davon aus, dass die verstärkte Sättigung, die bei unseren Patienten zu beobachten war, auf Veränderungen im neuroendokrinen System zurückzuführen sind“, meinen Moulton-Barrett und seine Kollegen. Die Fettzellen aus der Bauchdecke rauszuschneiden könnte zu einer Reduktion von appetitregulierenden Hormonen führen, die bekanntermassen vom Fettgewebe ausgeschüttet werden. Es braucht aber noch weitere Studien, um Klarheit in dieser Sache zu erringen.

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