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Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016 Übersicht zur Facharbeit in Deutsch Ein Mini-Reader … 1 Typen der Facharbeit 2 Planung der Facharbeit 3 Die Themenfindung 4 Die Problemfrage und das Konzept 5 Gliedern 6 Recherchieren 7 Exerpieren 8 Zitieren 9 Bibliografieren 10 Schreiben 11 Überarbeiten (12 Präsentieren hier nicht erfasst) Die nachfolgenden Seiten enthalten eine Zusammenstellung zu den oben aufgeführten Aspekten und Schritten, die das schulische und wissenschaftliche Arbeiten bezüglich der Facharbeit in Deutsch kenn- zeichnen. Die Informationen stammen hauptsächlich aus zwei Arbeitsheften (von MOHR/WAGNER (2016) und KLÖSEL/LÜTHEN (2010)), die zur Unterstützung der Lernenden und Lehrenden des Faches Deutsch sehr zu empfehlen sind. Die beiden weiteren Arbeitshefte (von HARTLEB/RAPS (2011) und QUA-LiS (Hrsg., 2016)) befassen sich fachunspezifisch mit dem Verfasssen der Facharbeit in der gymnasialen Oberstufe und liefern ebenfalls wichtige Grundlagen und hilfreiche Kopiervorlagen. Die Quellen der meist wörtlich übernommenen Texte und Zitate sind jeweils auf den einzelnen Seiten neu aufgeführt, damit die Blätter auch separat (z. B. an Schülerinnen und Schüler) herausgegeben werden können. Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern hat das Ziel, einen ersten Überblick zu schaffen. Einige Informationen (z. B. fachbezogene Möglichkeiten der Themenfokus- sierung, die zwei Hauptarten für Quellenbelege innerhalb des Textes, der Anspruch an Ausdruck und Stil, …) erfolgen gesondert in Übungen zu den jeweiligen Überthemen (hier: Themeneingrenzung, Zitie- ren, Schreiben). Literatur: HARTLEB, FLORIAN; RAPS, CHRISTIAN 2011: Leitfaden zur Erstellung einer Facharbeit/Seminararbeit, Braunschweig: Schroedel. KLÖSEL, HORST; LÜTHEN, REINHOLD 2010: deutsch.kompetent. Trainingsheft Facharbeit/Seminararbeit/ Kursarbeit, Stuttgart, Leipzig: Klett. MOHR, DEBORAH; WAGNER, ANDREA (Hrsg.) 2016: Die Facharbeit. Von der Planung zur Präsentation. Arbeitsheft zu Texte, Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe, Berlin: Cornelsen. QUA-LiS NRW (Hrsg.) 2016: Wissenschaftliches Arbeiten am Beispiel der Facharbeit in der gymnasia- len Oberstufe. Eine Handreichung für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler, verfasst von: BECK, BARBARA; LÜBECK, ANJA, Münster, New York: Waxman.

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Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016

Übersicht zur Facharbeit in Deutsch Ein Mini-Reader …

1 Typen der Facharbeit

2 Planung der Facharbeit

3 Die Themenfindung

4 Die Problemfrage und das Konzept

5 Gliedern

6 Recherchieren

7 Exerpieren

8 Zitieren

9 Bibliografieren

10 Schreiben

11 Überarbeiten

(12 Präsentieren – hier nicht erfasst)

Die nachfolgenden Seiten enthalten eine Zusammenstellung zu den oben aufgeführten Aspekten und

Schritten, die das schulische und wissenschaftliche Arbeiten bezüglich der Facharbeit in Deutsch kenn-

zeichnen. Die Informationen stammen hauptsächlich aus zwei Arbeitsheften (von MOHR/WAGNER (2016)

und KLÖSEL/LÜTHEN (2010)), die zur Unterstützung der Lernenden und Lehrenden des Faches Deutsch

sehr zu empfehlen sind. Die beiden weiteren Arbeitshefte (von HARTLEB/RAPS (2011) und QUA-LiS

(Hrsg., 2016)) befassen sich fachunspezifisch mit dem Verfasssen der Facharbeit in der gymnasialen

Oberstufe und liefern ebenfalls wichtige Grundlagen und hilfreiche Kopiervorlagen.

Die Quellen der meist wörtlich übernommenen Texte und Zitate sind jeweils auf den einzelnen Seiten neu

aufgeführt, damit die Blätter auch separat (z. B. an Schülerinnen und Schüler) herausgegeben werden

können. Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern hat das Ziel, einen

ersten Überblick zu schaffen. Einige Informationen (z. B. fachbezogene Möglichkeiten der Themenfokus-

sierung, die zwei Hauptarten für Quellenbelege innerhalb des Textes, der Anspruch an Ausdruck und

Stil, …) erfolgen gesondert in Übungen zu den jeweiligen Überthemen (hier: Themeneingrenzung, Zitie-

ren, Schreiben).

Literatur:

HARTLEB, FLORIAN; RAPS, CHRISTIAN 2011: Leitfaden zur Erstellung einer Facharbeit/Seminararbeit,

Braunschweig: Schroedel.

KLÖSEL, HORST; LÜTHEN, REINHOLD 2010: deutsch.kompetent. Trainingsheft Facharbeit/Seminararbeit/

Kursarbeit, Stuttgart, Leipzig: Klett.

MOHR, DEBORAH; WAGNER, ANDREA (Hrsg.) 2016: Die Facharbeit. Von der Planung zur Präsentation.

Arbeitsheft zu Texte, Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe, Berlin: Cornelsen.

QUA-LiS NRW (Hrsg.) 2016: Wissenschaftliches Arbeiten am Beispiel der Facharbeit in der gymnasia-

len Oberstufe. Eine Handreichung für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler, verfasst von:

BECK, BARBARA; LÜBECK, ANJA, Münster, New York: Waxman.

Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016

1 Typen der Facharbeit

Im Fach Deutsch sind grundsätzlich drei methodische Zugänge zu unterscheiden.

1 Die Literaturarbeit

„Bei einem literaturanalytischen Zugang steht die Untersuchung von Primär- und Sekundärliteratur im

Vordergrund. Der Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung mit Texten aus Bibliotheken,

aus dem Internet usw. Eine vorhandene Materialbasis wird unter bestimmten Gesichtspunkten ausge-

wertet, Primärliteratur mit vereinbarten methodischen Verfahren untersucht. Insgesamt tendiert dieser

Zugang zur Neuformulierung bereits vorhandener Erkenntnisse, die gefiltert, neu strukturiert und ver-

netzt werden müssen. Die Facharbeit kann sich sprachlich an den untersuchten Texten orientieren.“ 1

Die Arbeitsbereiche dieser Methode sind Literatur, Medien und ggf. Sprache und Kommunikation.

„Neben den traditionellen analytischen Vorgehensweisen können […] Themen mit handlungs- und

produktionsorientierten Anteilen gestellt bzw. gewählt werden. Das bedeutet nicht, dass Sie bei der

Bearbeitung dieser Themen in besonderer Weise und ausschließlich ‚kreativ‘ sein sollen. Im Unter-

schied zu kreativen [s. u.] sind produktive Aufgaben dem Ziel der Analyse zu- und untergeordnet. Die

Methode der Produktions- und Handlungsorientierung erweitert Ihre Möglichkeiten, die Antwort auf

eine Fragestellung oder das Verständnis eines Textes umfassender zu vermitteln.“ 2

2 Die empirische Untersuchung

„Ein empirischer Zugang basiert auf der Erhebung undAuswertung von Daten aus einem Bereich der

Lebenswelt, meist verbunden mit direkter Kontaktaufnahme mit ausgewählten Personen bei Inter-

views, Recherchen usw. Die Materialbasis muss durch eigene Recherchen geschaffen oder erweitert

werden. Dieses Material wird dann nach wissenschaftlichen Grundlagen eingeordnet. Dieser Zugang

lädt zum Aufspüren und Bewusstmachen von Fakten ein. Untersuchungsergebnisse müssen eigenstän-

dig versprachlicht werden.“ 1

Die Arbeitsbereiche dieser Methode sind Sprache, Kommunikation, Medien und ggf. Literatur.

3 Das kreativ-gestaltete Produkt

„Entscheiden Sie sich für einen produktiv-gestaltenden Zugang, sollten Sie Erfahrungen mit kreativer

Gestaltung und/oder mit Organisationsabläufen mitbringen. Das Ergebnis Ihrer Facharbeit hängt hier

wesentlich von Ihren kreativen Einfällen und/oder Ihrem Organisationstalent ab. Das Produkt (z. B.

Programmheft zur Theaterinszenierung, Planung und Durchführung einer ‚Litera-Tour‘ zu Autoren der

Region) steht meist nicht für sich allein, sondern wird mit einer Reflexion des Projekts verbunden.

Diese gilt es eigenständig zu versprachlichen.“ 1

Die Arbeitsbereiche dieser Methode sind Literatur, Medien und ggf. Sprache und Kommunikation.

______________________________ 1

MOHR, DEBORAH; WAGNER, ANDREA (Hrsg.) 2016: Die Facharbeit. Von der Planung zur Präsentation. Arbeitsheft zu Texte,

Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe, Berlin: Cornelsen, S. 8. 2

KLÖSEL, HORST; LÜTHEN, REINHOLD 2010: deutsch.kompetent. Trainingsheft Facharbeit/Seminararbeit/Kursarbeit, Stuttgart,

Leipzig: Klett, S. 6f.

Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016

2 Planen

Rahmenbedingungen der Facharbeit

Schüler/innen und Lehrer/innen können Facharbeiten nicht völlig frei vereinbaren. Es gibt vorgegebene

Rahmenbedingungen, die für alle in NRW geschriebenen Facharbeiten bindend sind. Besorgen Sie sich in

Ihrer Schule (bei Ihrem/Ihrer Fachlehrer/in, Stufenleiter/in, Oberstufenleiter/in) die entsprechenden Un-

terlagen:

Zeitvorgaben/Termine, Gestaltungsvorgaben, Präsentationsmöglichkeiten, Bewertungskriterien.1

Planen Sie die Phasen Ihrer Facharbeit gründlich und arbeiten Sie kontinuierlich. Einzelne Phasen gehen

auch ineinander über oder wiederholen sich. Beachten Sie, dass Sie genügend Zeit zum Überarbeiten,

Ausdrucken und Binden einplanen (am besten eine Woche).

Das folgende Modell2 zum Zeitmanagement kann Ihnen helfen, die erforderlichen Aktivitäten in

Umfang und Zeitbedarf angemessen einzuschätzen und auf Ihren individuellen Fall zu übertragen:

Vereinbarung des Themas: ___________________________________________________________

Abgabe der Arbeit am ___________ spätestens um ___________ bei/in Raum ________________

Arbeitsphasen bis zum Beratungstermine

Klärung der Rahmenbedingungen

Ideensammlung/Themenfindung

Themeneingrenzung/Konzeptformulierung

Erkundung von Informationsquellen (Wo? Wann?)

Dokumentation und Prüfung der gefundenen Materialien

Informationsauswertung und Stoffgliederung

Schreiben des Textentwurfs, Einarbeitung von Zitaten, …

Erstellen einer Bibliografie

Gestaltung der Arbeit inklusive Materialanhang

Textüberarbeitung

Ausdrucken und Heften der gesamten Arbeit

Beratungsgespräche

„An den meisten Schulen werden in einem vorgegebenen Zeitrahmen Beratungstermine mit der betreuen-

den Lehrkraft festgelegt. Diese Gespräche sind in der Regel so angesetzt, dass sie mit Entscheidungen

verbunden sind, die für den Fortgang – und das Gelingen – der Arbeit wichtig sind: Festlegung des The-

mas, Abstimmung von Arbeitsplan und Materialgrundlage, Erörterung des Gliederungsentwurfs, Be-

ratung zu Schreib- und Gestaltungsschwierigkeiten. Sie sollten diese Termine rechtzeitig vereinbaren.

So vermeiden Sie Verzögerungen oder gar Fehlentwicklungen. Halten Sie die Absprachen stets schriftlich

fest“ 3

(in einem Beratungsprotokoll).

______________________________ 1

Vgl. MOHR, DEBORAH; WAGNER, ANDREA (Hrsg.) 2016: Die Facharbeit. Von der Planung zur Präsentation. Arbeitsheft zu

Texte, Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe, Berlin: Cornelsen, S. 7. 2 Zusammengestellt aus: KLÖSEL, HORST; LÜTHEN, REINHOLD 2010: deutsch.kompetent. Trainingsheft Facharbeit/Seminarar-

beit/Kursarbeit, Stuttgart, Leipzig: Klett, S. 9 und MOHR/WAGNER 2016, S. 15. 3

Vgl. MOHR/WAGNER 2016, S. 15.

Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016

3 Die Themenfindung

„Das Thema einer Facharbeit verdeutlicht, unter welchem Schwerpunkt ein bestimmter Gegenstand (z.

B. ein literarischer Text) betrachtet wird. Sie müssen das Thema gezielt eingrenzen, um es im Rahmen

Ihrer Facharbeit sinnvoll behandeln zu können. Dies ist mit Blick auf den vorgegebenen Zeitrahmen und

Umfang unerlässlich. So kann man mit Hilfe einer Problemfrage einen Aspekt des Themas bzw.

Gegenstands gezielt in den Blick nehmen, z. B.

Sind politische Reden grundsätzlich manipulativ? Eine exemplarische Untersuchung der Bundestagsre-

den von Ursula von der Leyen (CDU) und Katrin Göring-Eckardt (Die Grünen) zur Rechtfertigung des

Bundeswehreinsatzes in Syrien (Dezember 2015)

Mögliche Wege zur Eingrenzung des Themas

Achten Sie bei der Formulierung und Eingrenzung Ihres Themas darauf, dass Sie den drei An-

forderungsbereichen schulischer Leistungen mit der Bearbeitung des Themas gerecht werden

können: Anforderungsbereich I: (be-)nennen, beschreiben, wiedergeben, zusammenfassen

Anforderungsbereich II: untersuchen, einordnen, vergleichen, erläutern, in Beziehung setzen

Anforderungsbereich III: deuten, beurteilen, Stellung nehmen, begründen, (über-)prüfen, entwerfen, gestalten“1

Arbeitsbereiche und Thementypen

„Facharbeiten im Arbeitsbereich ‚Literatur‘ unterscheidet man nach Thementypen. Diese werden ei-

nerseits durch den Untersuchungsgegenstand und andererseits durch die Zugangsweise zum Thema defi-

niert. Das Thema kann so bestimmt sein, dass sich Kombinationen von Gegenständen und Zugangsweisen

ergeben, wobei meist eine Zugangsweise im Vordergrund steht.

Untersuchungsgegenstand Zugangsweise

Autor biografisch

Werk inhaltsanalytisch

Gattung an einer Struktur oder an der Gattungsgeschichte orientiert

Epoche historisch oder literarhistorisch

Themen und Motive inhaltsanalytisch

In den Arbeitsbereichen ‚Sprache‘, ‚Medien‘ und ‚Kommunikation‘ „befassen Sie sich mit anderen Fra-

gestellungen als im Bereich ‚Literatur‘. Hier analysieren Sie z. B. Reden und Gespräche, den Dialektge-

brauch oder soziale Bedingungen des Erlernens und Verwendens von Sprache. Dabei greifen Sie fast im-

mer auf sprach- oder medientheoretische Grundlagen zurück und beziehen sich auf wissenschaftliche

Theorien. Als Bezugswissenschaften kommen z. B. in Frage: Sprachgeschichte, Etymologie […], Lexiko-

logie […], Semantik […], Phonetik […], Dialektologie, Sprachsoziologie, -psychologie, -philosophie,

Kommunikations- und Medientheorien.“2

______________________________ 1

MOHR, DEBORAH; WAGNER, ANDREA (Hrsg.) 2016: Die Facharbeit. Von der Planung zur Präsentation. Arbeitsheft zu Texte,

Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe, Berlin: Cornelsen, S. 11. 2

KLÖSEL, HORST; LÜTHEN, REINHOLD 2010: deutsch.kompetent. Trainingsheft Facharbeit/Seminararbeit/Kursarbeit, Stuttgart,

Leipzig: Klett, S. 6f.

Gegenstand

auswählen

Thema

vorformulieren

anhand

erster Recherche

eigenes Vorwissen

eigene Interessen, Ideen

öffentliche Diskussion

(Schwerpunkte)

(Betrachteraspekte in der)

Fachliteratur

(kontroverse)

Expertenmeinungen

Thema korrigieren/eingrenzen anhand weiterer Recherche

Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016

4 Die Problemfrage und das Konzept

Eine Problemfrage formulieren

„Mit einer Problemfrage kann man einen Aspekt des Untersuchungsgegenstands genauer beleuchten,

zum Beispiel:

Thema: Ein Versuch der literaturgeschichtlichen Einordnung von Goethes ‚Faust I‘

Fragestellung: Ist Goethes ‚Faust‘ ein Werk der Weimarer Klassik?

Mit dieser Problemfrage setzen Sie gezielt einen Schwerpunkt für Ihre Analyse, der umstritten ist und

dementsprechend abgewogen werden kann. So ist z. B. die Frage, ob Faust I ein Werk der Weimarer

Klassik ist, in der Fachwissenschaft nicht eindeutig beantwortet [und bietet Raum für Ihre eigene Argu-

mentation].

Nicht jedes Thema muss problemorientiert formuliert sein. Es kann aber eine implizite Problemfrage ent-

halten.“3

Ein Konzept formulieren

„Formulieren Sie ein vorläufiges Konzept, anhand dessen Sie sich mit der Schwerpunktsetzung Ihrer

Facharbeit und mit Ihrer Vorgehensweise auseinandersetzen. Machen Sie sich Gedanken darüber, welche

zentralen Frage-/Problemstellungen sich beim gewählten Thema ergeben, welche (Fach-)Begriffe und

Grundlagen Sie zunächst klären müssen und wie Sie bei der Bearbeitung der Problemstellung vorgehen

werden.“4

______________________________ 3

MOHR, DEBORAH; WAGNER, ANDREA (Hrsg.) 2016: Die Facharbeit. Von der Planung zur Präsentation. Arbeitsheft zu Texte,

Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe, Berlin: Cornelsen, S. 12. 4

Ebenda, S. 13.

Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016

5 Gliedern

„Die Gliederung verdeutlicht die gedankliche Struktur Ihrer Facharbeit. Legen Sie bereits zu Beginn

Ihres Arbeitsprozesses eine vorläufige Gliederung an, die sich an die grobe Aufteilung in Einleitung,

Hauptteil und Schluss hält. Orientierung bietet Ihnen das Konzept zu Ihrer Facharbeit. Dieses erste

gedankliche Gerüst verfeinern Sie im weiteren Arbeitsverlauf.

Für den Hauptteil ergeben sich geeignete Gliederungsprinzipien in der Regel bereits aus dem The-

ma und der Problemstellung:

Erfolgt ein Vergleich, bietet sich zunächst eine getrennte Auseinandersetzung mit den verglei-

chenden Texten, Gegenständen usw. an.

Wird eine Entwicklung dagelegt, kann eine chronologische Vorgehensweise zielführend sein:

Vergangenheit Gegenwart Zukunft.

Ein weiteres Gliederungsprinzip ist Herkunft Entwicklung Wirkung, z. B.:

Einwanderung ins Ruhrgebiet Einflüsse der Migrantensprachen auf das Ruhrdeutsche

gegenwärtige Sprachsituation im Ruhrgebiet.

Gerade ein komplexes Thema lässt sich leichter greifen, wenn man das Material zuerst in eine solche

gedankliche Struktur einordnet.

Die endgültige Gliederung stellt das Inhaltsverzeichnis Ihrer Facharbeit dar. Sie können es als ge-

mischte Klassifikation (Großbuchstaben, römische und arabische Ziffern) oder als numerische Gliede-

rung anlegen.“ 1

Eine endgültige Gliederung können Sie erst aufstellen, wenn Sie bereits zu Ihrem Thema recherchiert

haben. Auch während des Schreibprozesses kann sich die Gliederung bei neuen Überlegungen und Er-

kenntnissen noch verändern.

„Mit Ihrer Gliederung zeigen Sie, wie Sie Ihren Gedankengang aufbauen, welches Problem Sie bei der

Untersuchung in den Vordergrund stellen, welche Untersuchungsaspekte Sie in Ihre Überlegungen

einbeziehen und was Sie ausführlicher behandeln. Dem Leser demonstrieren Sie überdies, ob und wie

strukturiert Sie denken können und ob Sie in der Lage sind, Ihre Absichten transparent zu vermitteln.

Bevor Sie darangehen, in der Gliederung Ihre Gedankenabfolge oder Ihre Beweisführung im Einzelnen

auszuführen, sollten Sie sich deshalb noch einmal Rechenschaft darüber ablegen, wo der Schwer-

punkt Ihrer Darstellung liegt. Greifen Sie zu diesem Zweck auf die Analyse des Themas im ersten Ka-

pitel zurück. Indem Sie Ihr zentrales Darstellungsziel herauspräparieren, vermeiden Sie, dass Sie sich

in Details verlieben und Zeit mit Nebensächlichem verlieren.

Um diesen Hauptgedanken herum entwickeln Sie Ihren Schreibplan. In diesem ordnen Sie Ihre Re-

chercheergebnisse […]. Fangen Sie mit dem wörtlichen Ausformulieren der Gliederung erst dann an,

wenn Sie Ihren provisorischen Schreibplan entwickelt haben.

Bei den Formulierungen für die Überschriften von Kapiteln und Unterkapiteln verfeinern Sie dann

Ihre Gliederung während der Arbeit. Sie müssen darauf achten, dass ein logischer Zusammenhang er-

kennbar wird und dass Sie auf einer einheitlichen Abstraktionsebene bleiben. Allerdings ist es nicht

sinnvoll, die Gliederung zu stark zu verästeln, da sonst der Überblick verloren geht und die Einzelas-

pekte kaum noch Aussagekraft besitzen.“2

______________________________ 1

MOHR, DEBORAH; WAGNER, ANDREA (Hrsg.) 2016: Die Facharbeit. Von der Planung zur Präsentation. Arbeitsheft zu Texte,

Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe, Berlin: Cornelsen, S. 17. 2

KLÖSEL, HORST; LÜTHEN, REINHOLD 2010: deutsch.kompetent. Trainingsheft Facharbeit/Seminararbeit/Kursarbeit, Stuttgart,

Leipzig: Klett, S. 36.

Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016

6 Recherchieren

„Quellenrecherche in Internet und Bibliothek […]

Nachdem Sie das Thema Ihrer Facharbeit festgelegt haben, beginnen Sie mit der Recherche und Beschaf-

fung von Material bzw. Informationen. Verfolgen Sie eine klare Recherchestrategie, damit Sie nicht in ei-

ner Flut aus Informationen untergehen, sondern zielgerichtet ein breites Quellenspektrum nutzen:

Was brauche ich? – Verschaffen Sie sich anhand Ihrer Gliederung zunächst Klarheit darüber, welche

Informationen Sie benötigen, und formulieren Sie Schlagwörter (‚Tags‘).

Wo suche ich? – Das Internet bietet sich für den Einstieg in die Recherche an, da es eine Fülle von

Informationen enthält – die zu ordnen und auf ihre Zuverlässigkeit hin zu prüfen sind. Große Bestände

wertvoller Fachinformationen liegen zudem immer noch nur in gedruckter Form vor, deshalb müssen

Sie […] Bibliotheken und ggf. Archive nutzen.

Wie suche ich? – Die perfekte Suchstrategie funktioniert wie eine Recherchespirale (s. u.), bei der

Sie Ihre Ergebnisse schrittweise immer mehr verfeinern und verknüpfen und so zu einer Material-

sammlung gelangen, die Sie auswerten und mit Ihrer Gliederung verbinden können.

Die Recherchespirale

Bei Ihrer Recherche durchlaufen Sie spiralförmig mehrfach die gleichen Arbeitsschritte (Recherche

Auswertung verfeinerte Recherche Auswertung …): Sie beurteilen nach einer Basisrecherche das

gefundene Material, fassen relevante Informationen zusammen, sortieren Unwichtiges aus und notieren

neue Schlagwörter. Mit diesen beginnen Sie eine Feinrecherche mit Hilfe von Suchmaschinen, Online-

Angeboten von Zeitungen, Archiven, Mediatheken usw. Nach mehreren Durchläufen erhalten Sie ein Er-

gebnis, das gedanklich schlüssig und einwandfrei mit Quellen belegt ist.“1

Feinrecherche mit Suchmaschinen

„Suchmaschinen sind ein äußerst praktisches Instrument, mit dem Sie die schier unendliche Fülle des

Materials im Internet durchsuchen und für Sie relevante Ergebnisse herausfiltern können. Zu diesem

Zweck sollten Sie die passenden Instrumente und zielführende Recherchestrategien anwenden.“2

Online-Recherche in Bibliotheken

„Auch wenn der Bestand digitalisierter Informationen immr mehr zunimmt, liegen doch viele Texte nur

in gedruckter Form vor. Damit bleiben Bibliotheken unentbehrlich für die wissenschaftliche Arbeit:

Eine erste Auswahl an Titelangaben und Autorennamen haben Sie in der Feinrecherche im Inter-

net gesammelt. Prüfen Sie dort […], inwiefern ein Titel für Ihr Thema relevant ist.

Leihen Sie gefundene Bücher und Zeitschriftenartikel in Ihrer Stadtbibliothek oder in einer nahe ge-

legenen Universitätsbibliothek aus; nutzen Sie (auch über das Internet) den Online-Katalog.

Sind dringend benötigte Titel nicht im Bestand Ihrer Stadtbibliothek vorhanden, können Sie diese per

Fernleihe gegen eine geringe Gebühr bestellen oder sogar online als E-Paper erhalten.“ 3

______________________________ 1

MOHR, DEBORAH; WAGNER, ANDREA (Hrsg.) 2016: Die Facharbeit. Von der Planung zur Präsentation. Arbeitsheft zu Texte,

Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe, Berlin: Cornelsen, S. 21. 2

Ebenda, S. 25. 3

Ebenda, S. 30.

(1/4)

Online-Informatonsquellen einschätzen

„Das Internet bietet eine Fülle an Informationen. Viele sind wertvoll und richtig. Ebenso gibt es jedoch

viele zweifelhafte, unvollständige oder falsche Darstellungen, z. B. in Foren, Blogs, auf Hausaufgaben-

portalen, aber auch auf Websites von Personen oder Institutionen, die zunächst glaubwürdig erscheinen.

Deshalb müssen Sie die Qualität einer Internetquelle kritisch prüfen. Dabei helfen Ihnen folgende Fragen:

Wer ist der Urheber? […]

Wird Expertenwissen geboten? […]

Belegt die Website ihre Aussagen mit nachvollziehbaren Quellenangaben? […]

Was ist der Veröffentlichungszweck? […]

Wirken Format und Schreibstil professionell und seriös? […]

Sind die Informationen aktuell? […]“4

Archive und Datenbanken

„Besonders bei (zeit-)geschichtlichen Themen, aber auch z. B. bei einer Analyse der Fußballsprache kann

es sinnvoll sein, nicht nur Material zu verwenden, das bereits in Büchern und im Internet von anderen

aufbereitet worden ist (‚Sekundärliteratur‘), sondern selbst interessante Dokumente zu finden und auszu-

werten. In Deutschland bewahren etwa 2000 Archive Unterlagen, Dokumente, Karten, Fotos, Filme usw.

auf – die Digitalisierung ist im Gange. […]

Datenbanken sammeln Informationen zu spezifischen Themen und geben entweder ihre Quellen an oder

verweisen auf frei zugängliche Volltexte im Internet.

Zahlreiche Datenbanken sind kostenlos verfügbar, z. B. www.destatis.de (Datenbanken des Statisti-

schen Bundesamts), www.deutsche-digitale-bibliothek.de (Deutsche Digitale Bibliothek).

Kosenpflichtige Datenbanken werden oft von Bibliotheken abonniert, deren Benutzer dann online

freien Zugriff darauf haben. “5

Mit Hilfe der Übersichtsliteratur sollten Sie sich einen Überblick über vorhandenes Material beschaffen,

bevor Sie sich intensiv auf die Sekundärliteratur einlassen (Literaturhinweise und Internetadressen: siehe

Folgeseiten).

______________________________ 4

Ebenda, S. 27. 5

Ebenda, S. 31. 6

KLÖSEL, HORST; LÜTHEN, REINHOLD 2010: deutsch.kompetent. Trainingsheft Facharbeit/Seminararbeit/Kursarbeit, Stuttgart,

Leipzig: Klett, S. 36.

6 Recherchieren (2/4)

6 Recherchieren (3/4)

______________________________ KLÖSEL, HORST; LÜTHEN, REINHOLD 2010: deutsch.kompetent. Trainingsheft Facharbeit/Seminararbeit/Kursarbeit, Stuttgart,

Leipzig: Klett, S. 63f.

6 Recherchieren (2/4)

Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016

7 Exzerpieren

ex|zer|pie|ren [...] [lat. excerpere, eigtl. = herauspflücken, zu: ex = (her)aus u. carpere = pflücken]

(bildungsspr.): in Form eines Exzerptes herausschreiben: wichtige Textstellen e.1

Beim Exzerpieren sammeln Sie also die für Ihr Thema relevanten Stellen aus anderen Quellen (Bü-

chern, Fachzeitschriften, Internetbeiträgen, …). Ein strukturiertes Ordnungssystem hilft Ihnen, „den

Überblick zu behalten und den Arbeitsprozess effizient zu gestalten. Dazu müssen Sie schon bei der

ersten Sichtung das Material gliedern und protokollieren.

Legen Sie in Ihrem Browser Lesezeichen für Websitess an, speichern Sie digitale Dokumente in

einem eigenen Ordner und legen Sie Papierstreifen in Bücher, die Sie an dieser Stelle noch genau

auswerten wollen.

Notieren Sie zu jedem Text die vollständigen Quellenangaben, interessante Zitate und erste Frau-

gen. Verwenden Sie Exzerpte oder Quellenprotokolle.“2

Arbeiten Sie mit farblichen Kennzeichnungen, um z. B. Primärliteratur, Sekundärliteratur und

Kommentare zu kennzeichnen.

Legen Sie sich für jede Quelle ein Exzerpt oder Quellenprotokoll an, in dem Sie grundsätzliche forma-

le und wichtige inhaltliche Aspekte festhalten. Kennzeichnen Sie deutlich, wann Sie zitieren und wann

Sie eigene Gedanken dem Gelesenen hinzufügen, z. B. mit verscheidenen Schriftfarben oder Symbolen

für Ihre eigenen Kommentare (z. B. = nachvollziehbar, = nicht sinnvoll, = ähnlich wie bei XY

gelesen, = Widerspruch zu zuvor Gelesenem, … ).

Erstellen Sie die Exzerpte direkt am Computer. Die genauen bibliografischen Angabe können Sie spä-

ter direkt zur Erstellung Ihres Literaturverzeichnisses nutzen. Ein Beispiel für ein mögliches Quellen-

protokoll2 ist folgendes:

______________________________ 1

MOHR, DEBORAH; WAGNER, ANDREA (Hrsg.) 2016: Die Facharbeit. Von der Planung zur Präsentation. Arbeitsheft zu Texte,

Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe, Berlin: Cornelsen, S. 32. 2

Nach http://www.duden.de/rechtschreibung/exzerpieren (gef. am 18.10.2016)

Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016

8 Zitieren

„Beim Verfassen einer Facharbeit sollen Aussagen aus den verwendeten Materialien wiedergegeben wer-

den. Dabei haben Sie die Möglichkeit, wörtliche Zitate zu verwenden oder zu paraphrasieren.

Wörtliches Zitieren

Achten Sie formal korrektes Zitieren:

1. Wörtliche Zitate werden am Anfang und am Ende durch Anführungszeichen kenntlich gemacht, z.

B.: Faust ergreift in Gretchens Kammern „religiöser Schauer“ (Sudau 1993, S. 84).

Zitiert man einen Text, in dem sich bereits ein Zitat befindet, so wird Letzteres durch einfache Anfüh-

rungszeichen gekennzeichnet, z. B.: Aus Mephistos Perspektive sei „Gretchen in der Tat die Erstbeste,

Fausts ‚Lüsternheit‘ (V. 2740) zu wecken“ (Sudau 1993, S. 84).

2. Nach einem Zitat wird die Quelle in Kurzform angegeben, und zwar am Ende des Satzes oder Ab-

schnitts oder in einer Fußnote. Die vollständige Angabe erfolgt im Literaturverzeichnis. Wird eine

Quelle wiederholt, kann der Kurztitel durch ebd. (für ebenda) ersetzt werden. Verwenden Sie folgende

Abkürzungen: S. = Seite Z. = Zeile V. = Vers

f. = eine folgende Seite/Zeile/ein Vers ff. = mehrere folgende Seiten/Zeilen/Verse

3. Vollständig zitierte Sätze werden durch einen Doppelpunkt abgetrennt, z. B.: Sudau schreibt dazu:

„Faust muss […] ahnen, dass Gretchen ihm den vollends erfüllten Augenblick nicht schenken wird“

(Sudau 1993, S. 85).

4. Kurze Zitate werden in einen selbst formulierten Satz integriert, z. B.: Faust verführt Gretchen in

Folge „seines Selbstbewusstseeins als ewig Unbefriedigter“ (Sudau 1993, S. 85).

Zitate, die in einen eigenen Satz eingefügt werden, müssen gegebenfalls grammatisch angepasst wer-

den. Veränderungen sind in eckigen Klammern anzuzeigen, z. B.: Trotz seiner „frühzeitig[en] mo-

ralische[n] Skrupel“ (Sudau 1993, S. 84) entschließt sich Faust dazu, Gretchen zu verführen.

5. Auslassungen im Zitat werden durch drei Punkte in eckigen Klammern kenntlich gemacht: […]1

Fehler beim Zitieren vermeiden

1. Verfälschung: […] Das Zitat muss auch außerhalb seines originalen Kontextes seinen Sinn bewahren.

2. Unkorrekte Grammatik: Zitate und eigener Text müssen vollständige und richtige Sätze ergeben.

3. Fehlende Kommentierung: (Lange) Zitate können keine eigene gedankliche Leistung ersetzen.

4. Wiederholende Kommentierung: Die Kommentierung darf den Inhalt des Zitats nicht wiederholen.

5. Unnötiges Zitieren: Eher selbstverständliche Äußerungen brauchen i.d.R. nicht zitiert zu werden.

Paraphrasieren – Sinngemäß übernehmen

Beim Paraphrasieren gibt man eine Textaussage mit eigenen Worten wieder. Anders als beim Zitat, das

einen Text wörtlich wiedergibt, löst sich die Paraphrase von der Formulierung des Textes; dennoch trifft

sie dessen Aussage so genau wie möglich. Positionen des Ausgangstextes werden in indirekter Rede

oder mit entsprechenden sprachlichen Signalen wiedergegeben, z. B.: Die Autorin behauptet … Sie un-

terstreicht die Aussage durch … Mit Beipielen wie … untermauert sie ihre These …

Am Ende einer sinngemäßen Übernahme folgt in Klammern bzw. in der Fußnote der Verweis auf die

Quelle, der durch vgl. (für vergleiche) gekennzeichnet wird, z. B. vgl. Maier 2016, S. 12.

Fußnoten

Fußnoten sind Anmerkungen in der Fußzeile Ihres Dokuments bzw. Textes. Sie ermöglichen u. a.,

ergänzende Erläuterungen und Beispiele zum Hauptteil anzuführen,

auf andere Textstellen Ihrer Arbeit oder auf andere Autoren zu verweisen,

Quellen anzugeben.4

______________________________ 1

Auf dieser Seite fehlen die unmittelbaren Zitatzeichen, damit die Beispiele-Zitate im Original wiedergegeben werden kön-

nen. Zitiert wird aber insgesamt nach: MOHR, DEBORAH; WAGNER, ANDREA (Hrsg.) 2016: Die Facharbeit. Von der Planung

zur Präsentation. Arbeitsheft zu Texte, Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe, Berlin: Cornelsen, S. 60ff.

Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016

9 Bibliografieren

„Korrektes Bibliografieren ist die Grundlage wissenschaftlichen Arbeitens. Nur mit Hilfe exakter biblio-

grafischer Angaben kann man Informationen schnell auffinden, auswerten oder nachprüfen. Auch muss

exakt nachgewiesen werden, aus welchen Büchern, Aufsätzen und Zeitschriften Gedanken anderer über-

nommen und in die eigenen Darstellung eingearbeitet worden sind. Gedanken und Formulierungen ande-

rer Autoren sind deren geistiges Eigentum. Übernahme von geistigem Eigentum ohne Hinweis auf den

‚Besitzer‘ ist geistiger Diebstahl.

Bibliografische Angaben folgen festen Regeln:

Das Literaturverzeichnis

Im Laufe Ihrer Suche nach Texten, Informationen und Interpretationen in der Sekundärliteratur erstellen

Sie eine Literaturliste. In der Literaturliste erscheinen die Verfasser in alphabetischer Reihenfolge. Pri-

mär- und Sekundärliteratur können getrennt ausgewiesen werden.

Das Literaturverzeichnis steht im Anhang Ihrer schriftlichen Arbeit. Dort werden alle Werke aufgeführt,

die man bei der Bearbeitung des Themas benutzt hat. Auch die Literatur gehört dazu, aus der man nicht

zitiert! Geben Sie allerdings keine Literatur an, die Sie nicht in irgendeiner Form ausgewertet haben.“1

Sie erleichtern sich das Erstellen Ihres Literaturverzeichnisses, indem Sie genaue Exzerpte/Quellenbele-

ge bereits während des Lesens anlegen, die Sie dann in Ihre bibliografischen Angaben übernehmen.

______________________________ 1

KLÖSEL, HORST; LÜTHEN, REINHOLD 2010: deutsch.kompetent. Trainingsheft Facharbeit/Seminararbeit/Kursarbeit, Stuttgart,

Leipzig: Klett, S. 29.

Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016

10 Schreiben

Einleitung

„Die Einleitung Ihrer Facharbeit führt die Leser/innen zum Thema hin und legt die Konzeption der Arbeit

dar. Sie weckt eine Erwartungshaltung an Ihren Text, der Sie gerecht werden müssen. In der Eintlitung

sollten Sie

Die zentrale Fragestellung und das Ziel Ihrer Arbeit erläutern (und dabei das Thema eingrenzen),

Ihre Materialgrundlage darlegen,

Ihr methodisches Vorgehen erläutern.

Verfassen Sie bereits in einer frühen Arbeitsphase einen Einleitungsentwurf, um sich mit Ihrer Schwer-

punktsetzung und Vorgehensweise auseinanderzusetzen. Orientierung bietet das vorläufige Konzept für

Ihre Facharbeit. Prüfen Sie diesen Entwurf spätestens nach der Ausarbeitung des Hauptteils unter ande-

rem darauf hin, ob die Einleitung zu viel verspricht und ob das angekündigte Vorgehen umgesetzt wurde.

Eine gelungene Einleitung zeichnet sich durch eine sachliche, kompakte und präzise Darstellungsweise

aus.“1

Hauptteil

„Im Hauptteil Ihrer Facharbeit stellen Sie Ihre Untersuchungsergebnisse dar. Achten Sie auf eine eigen-

ständige gedankliche Verarbeitung. Dabei müssen die Einzelerkenntnisse unter Berücksichtigung der

Schwerpunktsetzung der Facharbeit in einen logischen Zusammenhang gebracht, aufeinander bezogen

und kritisch reflektiert werden. Beachten Sie beim Schreiben des Hauptteils die folgenden Kriterien wis-

senschaftlichen Arbeitens:

Strukturiertheit: sach- und problemgerechte Gliederung und Gewichtung der Arbeitsschritte

Stringenz: themenbezogene Auswertung von Informationen und zielgerichtete Entfaltung der Pro-

blemstellung

Kohärenz: logische Verknüpfunng einzelner Arbeitsschritte, schlüssige Verknüpfung von Sätzen

Differenziertheit: differenzierte und gedanklich komplexe Auseinandersetzung mit dem Sachverhalt

Sachlichkeit: sachliche, kritisch-distanzierte Auseinandersetzung mit dem Thema

Fachmethode und -sprache: u. a. sinnvoller Gebrauch von Fachbegriffen, korrekte Redewiedergabe

und angemessenes und korrektes Zitieren“2

Schluss

Stellen Sie im Schlussteil Ihrer Facharbeit die zentralen Untersuchungsergebnisse noch einmal kurz

und prägnant dar. Wichtig ist dabei der Bezug zu der in der Einleitung formulierten Problemstel-

lung, zu der Sie abschließend Stellung beziehen. Dabei können Sie neue Perspektiven und weiterfüh-

rende Fragen aufzeigen, die sich aus Ihren Darlegungen im Hauptteil ergeben. Auch eine kritische Re-

flexion des gewählten methodischen Vorgehens ist im Schlussteil einer Facharbeit möglich. Allerdings

sollten Sie auch an dieser Stelle unbedingt auf persönliche Wertungen und Äußerungen verzichten

(wie z. B.: Es fiel mir schwer, mich in dieses komplexte Thema einzuarbeiten. Ich hoffe, es ist mir den-

noch einigermaßen gelungen.).“3

______________________________ 1

MOHR, DEBORAH; WAGNER, ANDREA (Hrsg.) 2016: Die Facharbeit. Von der Planung zur Präsentation. Arbeitsheft zu Texte,

Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe, Berlin: Cornelsen, S. 55. 2

EBENDA, S. 58. 3

EBENDA, S. 65.

Übersicht zur Facharbeit in Deutsch 2016

11 Überarbeiten

Informieren Sie sich genau über die Beurteilungskriterien Ihrer Schule/Ihres Faches für die Facharbeit

und berücksichtigen Sie diese zuvor bei der Gestaltung und bei der Überarbeitung Ihrer Arbeit. Schreiten

Sie beim Überarbeiten vom Großen zum Kleinen voran, indem Sie die folgenden Aspekte prüfen. Fol-

gen Sie dabei z. B. dieser Checkliste1:

______________________________ 1

MOHR, DEBORAH; WAGNER, ANDREA (Hrsg.) 2016: Die Facharbeit. Von der Planung zur Präsentation. Arbeitsheft zu Texte,

Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe, Berlin: Cornelsen, S. 6.