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Dresdner UniversitätsJournal 16. Jahrgang • Nr. 7 19. April 2005 Alles, was Recht ist: Von Persönlichkeits- und anderen Rechten .......................... Seite 3 Alles, was Konferenz ist: Videokonferenzen sparen Zeit und Geld ................................. Seite 5 Alles, was Segler ist: Die Akaflieg lebt den Traum vom Fliegen ............ Seite 8 Alles, was Geruch ist: Neues Kompetenzzentrum an der »MedFak« ....................... Seite 10 TU-Wissenschaftler an neuem »Network of excellence« der EU beteiligt Bevor ein Medikament zugelassen wird, müssen mit Tierversuchen und klinischen Studien Wirksamkeit und Nebenwirkungen abgeschätzt werden. Gegen Tierversuche protestieren Tierschützer, Studien am Pati- enten sind für die Probanden mitunter ris- kant. Zudem sprechen Experten von rund einer Milliarde Euro Entwicklungskosten für ein neues Medikament. Gibt es keine ethisch vertretbare, kostengünstigere Lö- sung? »Doch«, meint Dr. Martin Bertau vom TU-Institut für Biochemie, »die Kom- bination aus Biowissenschaften und mo- derner Rechentechnik kann möglicherwei- se entscheidend helfen.« »Biosimulation« heißt das Zauberwort, an dem der 36- Jährige mit einem achtköpfigen Mitarbei- terstab in den Labors des neuen Chemie- Baues tüftelt. »Wir möchten das bestehende Wissen über die Verarbeitung – die so genannte Verstoffwechselung – von Pharmawirkstoffen im menschlichen Or- ganismus und die Funktionsweise von ein- zelnen Organen in mathematische Modelle übersetzen und dann im Computer simu- lieren.« Ausgesprochen komplizierte biolo- gische Funktionsabläufe sollen also ma- thematisch simuliert werden. »Unsere Arbeiten sollen weitgehend die Frage be- antworten, wie Zellsysteme, also letztlich der Mensch, aber auch Tiere und Pflanzen bis hin zu Einzellern wie Hefe, nichtnatür- liche Substanzen wie Medikamentenwirk- stoffe verarbeiten und wie sie darauf rea- gieren.« Eine solch hochkomplexe Fragestellung kann nur durch das interdis- ziplinäre Zusammenwirken von Naturwis- senschaftlern, Medizinern und Mathemati- kern gelöst werden. Deswegen wird das Projekt innerhalb von »BioSim« (Biosi- mulation – a new tool in drug develope- ment), einem Wissenschaftsnetzwerk, bearbeitet, das die Aktivitäten der europäi- schen Spitzenforscher auf diesem Gebiet bündelt. In Dresden sind neben der TUD die Apogepha Arzneimittel GmbH beteiligt sowie auf europäischer Ebene staatliche Zulassungsbehörden und die europäische Vereinigung der Pharmaziewissenschaften (EUFEPS). Das 10,7-Millionen-Euro-Pro- jekt wird von Professor Erik Mosekilde vom Physikalischen Institut der Dänischen Technischen Universität in Kgs. Lyngby ko- ordiniert, weitere Spitzenwissenschaftler, u.a. aus den Niederlanden, Dänemark, Spanien und Deutschland, gehören dazu. Neben Dr. Bertau ist an der TU Dresden Dr. Lutz Brusch aus der Arbeitsgruppe um Dr. Andreas Deutsch vom Zentrum für Hoch- leistungsrechnen am Projekt beteiligt. »Wir in Dresden konzentrieren uns auf Pharmawirkstoffe und den computerge- stützten Ersatz von Tierversuchen. Unsere europäischen Kollegen bearbeiten Compu- termodelle von Diabetes, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, neurolo- gisch/psychiatrische Krankheitsbilder und Tumorerkrankungen«, sagt Dr. Bertau. »Wenn es uns gelingt, die wesentlichen Funktionen bestimmter Stoffwechselpro- zesse und Organsysteme im Computer nachzubilden, werden wir in neue Dimen- sionen der biomedizinischen Wissenschaf- ten vorstoßen«. Nicht umsonst wird Bio- Sim von der EU für fünf Jahre als »Network of Excellence« gefördert. Karsten Eckold Dr. Martin Bertau TU Dresden, Institut für Biochemie Telefon: 0351 463-38355, -39051, E-Mail: [email protected] Mit »BioSim« für weniger Tierversuche Welchen Einfluss hat Acetessigester auf das Zellwachstum von Hefe? Dr. Martin Bertau und Mathilde Bohn analysieren in einem La- bor des Instituts für Biochemie Stoffwechselprodukte der Hefe. Foto: UJ/Eckold Das Vorhaben von TUD und Universitäts- klinikum, die Rechtsform einer Stiftung öffentlichen Rechts anzunehmen (das UJ berichtete in seiner letzten Ausgabe), stand im Mittelpunkt eines »Leadership Course« in Boston. Dieses von der Harvard Medical International und der Medizinischen Fa- kultät veranstaltete Treffen ist Bestandteil der 2000 begründeten Kooperation zwi- schen der amerikanischen Elite-Universität und der Medizinischen Fakultät Carl Gus- tav Carus. Die sechste Auflage dieser Veran- staltung fand vom 10. bis 15. April statt. Teilnehmer des Treffens waren unter ande- rem der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Heinz Reichmann, Prodekan Prof. Andreas Deußen und Studiendekan Prof. Peter Dieter; die beiden Vorstände des Uni- versitätsklinikums, Prof. Michael Albrecht und Wilfried Winzer, sowie Prof. Monika Medick-Krakau, Prorektorin für Bildung der TUD. Im Rahmen des »Leadership Course« präsentierte die 13-köpfige Delegation aus Dresden den Experten aus Harvard und an- deren amerikanischen Universitäten das Stiftungsmodell. »Wir wollen das Urteil dieser Experten dazu nutzen, unser Modell weiter zu konkretisieren«, sagt Prof. Reich- mann. Damit könnten TUD, Fakultät und Universitätsklinikum von den Erfahrungen dieser weitestgehend privat finanzierten Universitäten profitieren. Doch die von Ex- pertenreferaten und Arbeitsgruppen ge- prägte Veranstaltung ist keine Einbahn- straße. Die Bostoner Elite-Universität Harvard Medical School / Harvard Univer- sity denkt ebenfalls darüber nach, ihre Strukturen den sich ändernden Verhältnis- sen anzupassen und verfolgt deshalb mit großer Aufmerksamkeit und Lernbereit- schaft das in Dresden entwickelte Koopera- tionsmodell zwischen Fakultät, Klinikum und Universität. Zum Abschluss der Veran- staltung wird ein Expertengremium die in den fünf Tagen erarbeiteten Ergebnisse bewerten. Neben dem Stiftungsmodell be- schäftigen sich die Teilnehmer des »Lea- dership Course« auch mit dem Qualitäts- management in Krankenversorgung und Lehre sowie neuen Formen des Studien- ablaufs. Hierbei geht es unter anderem um Pläne, die Aufteilung in Semester aufzu- geben und stattdessen Studienjahre einzu- führen. Mit den Experten der amerikani- schen Elite-Uni soll zudem über Möglichkeiten diskutiert werden, wie sich hochbegabte, an Forschung interessierte Studenten gewinnen und dauerhaft an die Fakultät binden lassen. H. Ostermeyer Dresdner Stiftungsmodell in Harvard auf dem Prüfstand Uni-Tag am 30. April 2005 www.tu-dresden.de/unitag A4, s/w, max. 1200 dpi, 16 MB, 21 Seiten/Min., USB 1.1, parallel, Zufuhr 250 Bl., 1J. Herstellergarantie 289,- incl. Mwst. (solange Vorrat reicht!) (solange Vorrat reicht!) (solange Vorrat reicht!) (solange Vorrat reicht!) (solange Vorrat reicht senas GmbH, Bamberger Str. 1, 01187 DD (vormals Sächs. Hard- u. Softw. GmbH) Tel.: 0351 / 8 77 84 - 0 Fax: 8 77 84 - 44 e-Mail: [email protected] Internet: www.senas.de LaserJet 1320 30.4. und 1.5.2005 LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse AG. www.lbsost.de Bezirksleiter Utz Scholz Striesener Straße 35 01307 Dresden Tel.: 03 51-4 35 21 11 Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause. Überdachen Sie Ihre Gedanken von morgen. Denken Sie jetzt an später und investieren Sie in bleibende Werte. Wir beraten Sie gerne. Am 11. April 2005 gründete die Studenteni- nitiative »Unternehmen selbst!beteiligen« ihre nach eigenen Angaben erste rechts- fähige Studentenstiftung Deutschlands. Der Schritt zu einer nicht rechtsfähigen Stif- tung unter dem Dach der Bürgerstiftung Dresden war bereits im März 2005 erfolgt. Das Startkapital für die Stiftungsgründung in Höhe von 25 000 Euro wurde von Unterneh- men, Studenten, Absolventen, Professoren und Freunden getragen. Weitere finanzielle Unterstützung erhält die junge Stiftung durch die Bürgerstiftung Dresden, die Eberhard von Kuenheim Stiftung sowie durch die TU Dres- den und die SLUB. Laut Satzung will sie für die Studierenden an der TU Dresden dauer- haft exzellente Studienbedingungen errrei- chen. Dafür setzt sie auf aktives Selbst-Beteili- gen von Studierenden, z.B. durch finanzielle Beiträge, möchte soziale Hürden beim Studi- enzugang verringern und die Partnerschaft von Universität und Stadt Dresden fördern. Zu den bereits realisierten Projekten zählt, dass die Initiative zusätzliche Öffnungszeiten der SLUB in der Prüfungszeit bezahlt. Dadurch kann die SLUB bereits zum sechsten Mal an mehreren Sonntagen genutzt werden. AS Erste rechtsfähige Studentenstiftung Deutschlands gegründet

UJ 07-05 14.04.2005 16:27 Uhr Seite 1 Dresdner ... · »Thieme Teaching Award« ... schaftliche Effekte von Regionalanästhesie, protektive Wirkungen von Fischöl bei kri-tisch Kranken

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Dresdner

UniversitätsJournal

16. Jahrgang • Nr. 7 19. April 2005

Alles, was Recht ist:Von Persönlichkeits- und anderen Rechten .......................... Seite 3

Alles, was Konferenz ist:Videokonferenzen sparenZeit und Geld ................................. Seite 5

Alles, was Segler ist:Die Akaflieg lebt den Traum vom Fliegen ............ Seite 8

Alles, was Geruch ist:Neues Kompetenzzentruman der »MedFak« ....................... Seite 10

TU-Wissenschaftler anneuem »Network of excellence« der EU beteiligt

Bevor ein Medikament zugelassen wird,müssen mit Tierversuchen und klinischenStudien Wirksamkeit und Nebenwirkungenabgeschätzt werden. Gegen Tierversucheprotestieren Tierschützer, Studien am Pati-enten sind für die Probanden mitunter ris-kant. Zudem sprechen Experten von rundeiner Milliarde Euro Entwicklungskostenfür ein neues Medikament. Gibt es keineethisch vertretbare, kostengünstigere Lö-sung? »Doch«, meint Dr. Martin Bertauvom TU-Institut für Biochemie, »die Kom-bination aus Biowissenschaften und mo-derner Rechentechnik kann möglicherwei-se entscheidend helfen.« »Biosimulation«heißt das Zauberwort, an dem der 36-Jährige mit einem achtköpfigen Mitarbei-terstab in den Labors des neuen Chemie-Baues tüftelt. »Wir möchten dasbestehende Wissen über die Verarbeitung –die so genannte Verstoffwechselung – vonPharmawirkstoffen im menschlichen Or-ganismus und die Funktionsweise von ein-zelnen Organen in mathematische Modelleübersetzen und dann im Computer simu-lieren.« Ausgesprochen komplizierte biolo-gische Funktionsabläufe sollen also ma-thematisch simuliert werden. »UnsereArbeiten sollen weitgehend die Frage be-antworten, wie Zellsysteme, also letztlichder Mensch, aber auch Tiere und Pflanzenbis hin zu Einzellern wie Hefe, nichtnatür-liche Substanzen wie Medikamentenwirk-stoffe verarbeiten und wie sie darauf rea-gieren.« Eine solch hochkomplexeFragestellung kann nur durch das interdis-ziplinäre Zusammenwirken von Naturwis-senschaftlern, Medizinern und Mathemati-

kern gelöst werden. Deswegen wird dasProjekt innerhalb von »BioSim« (Biosi-mulation – a new tool in drug develope-ment), einem Wissenschaftsnetzwerk,bearbeitet, das die Aktivitäten der europäi-schen Spitzenforscher auf diesem Gebietbündelt. In Dresden sind neben der TUDdie Apogepha Arzneimittel GmbH beteiligtsowie auf europäischer Ebene staatlicheZulassungsbehörden und die europäischeVereinigung der Pharmaziewissenschaften(EUFEPS). Das 10,7-Millionen-Euro-Pro-jekt wird von Professor Erik Mosekilde vomPhysikalischen Institut der DänischenTechnischen Universität in Kgs. Lyngby ko-

ordiniert, weitere Spitzenwissenschaftler,u.a. aus den Niederlanden, Dänemark,Spanien und Deutschland, gehören dazu.Neben Dr. Bertau ist an der TU Dresden Dr.Lutz Brusch aus der Arbeitsgruppe um Dr.Andreas Deutsch vom Zentrum für Hoch-leistungsrechnen am Projekt beteiligt.»Wir in Dresden konzentrieren uns aufPharmawirkstoffe und den computerge-stützten Ersatz von Tierversuchen. Unsereeuropäischen Kollegen bearbeiten Compu-termodelle von Diabetes, Erkrankungendes Herz-Kreislauf-Systems, neurolo-gisch/psychiatrische Krankheitsbilder undTumorerkrankungen«, sagt Dr. Bertau.

»Wenn es uns gelingt, die wesentlichenFunktionen bestimmter Stoffwechselpro-zesse und Organsysteme im Computernachzubilden, werden wir in neue Dimen-sionen der biomedizinischen Wissenschaf-ten vorstoßen«. Nicht umsonst wird Bio-Sim von der EU für fünf Jahre als »Networkof Excellence« gefördert. Karsten Eckold

Dr. Martin BertauTU Dresden,

Institut für Biochemie Telefon: 0351 463-38355, -39051,E-Mail:[email protected]

Mit »BioSim« für weniger Tierversuche

Welchen Einfluss hat Acetessigester auf das Zellwachstum von Hefe? Dr. Martin Bertau und Mathilde Bohn analysieren in einem La-bor des Instituts für Biochemie Stoffwechselprodukte der Hefe. Foto:UJ/Eckold

Das Vorhaben von TUD und Universitäts-klinikum, die Rechtsform einer Stiftungöffentlichen Rechts anzunehmen (das UJberichtete in seiner letzten Ausgabe), standim Mittelpunkt eines »Leadership Course«in Boston. Dieses von der Harvard MedicalInternational und der Medizinischen Fa-kultät veranstaltete Treffen ist Bestandteilder 2000 begründeten Kooperation zwi-schen der amerikanischen Elite-Universitätund der Medizinischen Fakultät Carl Gus-tav Carus. Die sechste Auflage dieser Veran-staltung fand vom 10. bis 15. April statt.Teilnehmer des Treffens waren unter ande-rem der Dekan der Medizinischen Fakultät,

Prof. Heinz Reichmann, Prodekan Prof.Andreas Deußen und Studiendekan Prof.Peter Dieter; die beiden Vorstände des Uni-versitätsklinikums, Prof. Michael Albrechtund Wilfried Winzer, sowie Prof. MonikaMedick-Krakau, Prorektorin für Bildungder TUD.

Im Rahmen des »Leadership Course«präsentierte die 13-köpfige Delegation ausDresden den Experten aus Harvard und an-deren amerikanischen Universitäten dasStiftungsmodell. »Wir wollen das Urteildieser Experten dazu nutzen, unser Modellweiter zu konkretisieren«, sagt Prof. Reich-mann. Damit könnten TUD, Fakultät und

Universitätsklinikum von den Erfahrungendieser weitestgehend privat finanziertenUniversitäten profitieren. Doch die von Ex-pertenreferaten und Arbeitsgruppen ge-prägte Veranstaltung ist keine Einbahn-straße. Die Bostoner Elite-UniversitätHarvard Medical School / Harvard Univer-sity denkt ebenfalls darüber nach, ihreStrukturen den sich ändernden Verhältnis-sen anzupassen und verfolgt deshalb mitgroßer Aufmerksamkeit und Lernbereit-schaft das in Dresden entwickelte Koopera-tionsmodell zwischen Fakultät, Klinikumund Universität. Zum Abschluss der Veran-staltung wird ein Expertengremium die in

den fünf Tagen erarbeiteten Ergebnissebewerten. Neben dem Stiftungsmodell be-schäftigen sich die Teilnehmer des »Lea-dership Course« auch mit dem Qualitäts-management in Krankenversorgung undLehre sowie neuen Formen des Studien-ablaufs. Hierbei geht es unter anderem umPläne, die Aufteilung in Semester aufzu-geben und stattdessen Studienjahre einzu-führen. Mit den Experten der amerikani-schen Elite-Uni soll zudem überMöglichkeiten diskutiert werden, wie sichhochbegabte, an Forschung interessierteStudenten gewinnen und dauerhaft an dieFakultät binden lassen. H. Ostermeyer

Dresdner Stiftungsmodell in Harvard auf dem Prüfstand

Uni-Tag am 30. April 2005www.tu-dresden.de/unitag

A4, s/w, max. 1200 dpi, 16 MB,21 Seiten/Min., USB 1.1, parallel,

Zufuhr 250 Bl., 1J. Herstellergarantie

€ 289,- incl. Mwst.

(solange Vorrat reicht!)(solange Vorrat reicht!)(solange Vorrat reicht!)(solange Vorrat reicht!)(solange Vorrat reicht

senas GmbH, Bamberger Str. 1, 01187 DD(vormals Sächs. Hard- u. Softw. GmbH)Tel.: 0351 / 8 77 84 - 0 Fax: 8 77 84 - 44e-Mail: [email protected]: www.senas.de

LaserJet 1320

30.4. und 1.5.2005

LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse AG. www.lbsost.de

BezirksleiterUtz ScholzStriesener Straße 3501307 Dresden Tel.: 03 51-4 35 21 11

Wir geben Ihrer Zukunftein Zuhause.

ÜberdachenSie IhreGedanken von morgen. Denken Sie jetzt an späterund investieren Sie in bleibende Werte. Wir beraten Sie gerne.

Am 11. April 2005 gründete die Studenteni-nitiative »Unternehmen selbst!beteiligen«ihre nach eigenen Angaben erste rechts-fähige Studentenstiftung Deutschlands. DerSchritt zu einer nicht rechtsfähigen Stif-tung unter dem Dach der BürgerstiftungDresden war bereits im März 2005 erfolgt.Das Startkapital für die Stiftungsgründung inHöhe von 25 000 Euro wurde von Unterneh-

men, Studenten, Absolventen, Professorenund Freunden getragen. Weitere finanzielleUnterstützung erhält die junge Stiftung durchdie Bürgerstiftung Dresden, die Eberhard vonKuenheim Stiftung sowie durch die TU Dres-den und die SLUB. Laut Satzung will sie fürdie Studierenden an der TU Dresden dauer-haft exzellente Studienbedingungen errrei-chen. Dafür setzt sie auf aktives Selbst-Beteili-

gen von Studierenden, z.B. durch finanzielleBeiträge, möchte soziale Hürden beim Studi-enzugang verringern und die Partnerschaftvon Universität und Stadt Dresden fördern. Zuden bereits realisierten Projekten zählt, dassdie Initiative zusätzliche Öffnungszeiten derSLUB in der Prüfungszeit bezahlt. Dadurchkann die SLUB bereits zum sechsten Mal anmehreren Sonntagen genutzt werden. AS

Erste rechtsfähige Studentenstiftung Deutschlands gegründet

UJ 07-05 14.04.2005 16:27 Uhr Seite 1

Ab 1. Mai 2005 werdenneu strukturierteE-Mail-Adresseneingeführt. UJ stellte dazueinige Fragen an denProrektor fürUniversitätsplanung, Profes-sor Hans-Georg Marquardt

UJ: Ab Mai 2005 können zusätzlichzu den bisherigen Adressen nun nochweitere, neu strukturierte E-Mail-Adres-sen nach dem Muster [email protected] genutzt werden. Die-se »Alias-Adessen« sollen Schritt fürSchritt die bisherigen ablösen. Was istder Vorteil dieser Adressen, wer hat dieIdee dieser Adressen geboren?

Professor Marquardt: Zieltermin ist der1. Mai 2005. Die Voraussetzung dafür, eineentsprechende Dienstvereinbarung, ist kürz-lich vom Personalrat unterzeichnet worden,so dass nun der Datenaustausch zügig vor-genommen werden kann. Hintergrund: ZurBildung der Mail-Adressen benötigt man ei-nen Datenaustausch mit den Personalabtei-lungen, weil nur diese die Angaben für alleMitarbeiter und damit Vorname-Nachname-Kombinationen haben. Dieser Datenaus-tausch ist nur nach Abschluss einer Dienst-vereinbarung mit dem Personalrat zulässig.Eine Endzustimmung für diese Dienstver-einbarung ist für die TU und die Medizini-sche Fakultät am 6. April 2005 erfolgt. NachFreigabe des Datenaustausches sind etwa

noch vier bis sechs Wochen Bearbeitungszeitzur Zuordnung der rund 9000 neuen Mail-Adressen zu den Logins auf den verschiede-nen (Mail-) Servern notwendig.

Über welche Etappen ist es schließlichzur Entwicklung dieser Adressen gekom-men, denn eigentlich waren sie schon vorJahren gewünscht, aber nie realisiert wor-den?

Der Wunsch nach einer einfachen undnachvollziehbar gebildeten E-Mail-Adressefür alle Mitarbeiter ist seit vielen Jahrenformuliert, und es hat schon eine Reihevon Vorstößen zur Einführung gegeben.Insgesamt ist dies natürlich ein komplexerVorgang, der viele technische und auch po-litische Bereiche berührt und damit sicherauch eine gewisse Vorsichtigkeit bei derEinführung begründet. Nun sind aber –nach viele Mühen und kleineren Hürden,die ich im Detail nicht alle aufführen will– alle Voraussetzungen geschaffen, umden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ei-nen – so wie ich meine – angenehmenund schönen zusätzlichen Dienst anzubie-ten, der die Kommunikation in unsererUniversität sicher auch weiter befördernwird. Ich sehe also der Nutzung der neuenE-Mail-Adressen nach neuen Kriterien undnachvollziehbaren Regeln mit Spannungentgegen, denn auch die E-Mail-Adressen– als Absender in jeder Mail genannt –sind ein wichtiges Sichtbarkeitsmerkmal

Wie sieht das Zeitraster der Ein-führung aus und bis wann dürfen alteAdressen verwendet werden?

Die Einführung/Bekanntgabe an dieMitarbeiter wird in mehreren Teilschrittenerfolgen:• Einführung für alle Mitarbeiter mit

URZ-Login• Einführung für alle Mitarbeiter ohne

URZ-Login, aber mit Login auf Fakul-täts-/Instituts/...-Servern

• Einführung/Angebot an die restlichenMitarbeiter.

• Die neue Adresse ist mit Bekanntgabe anden Mitarbeiter nutzbar.Bestehende Mail-Adressen werden noch

über einen längeren Zeitraum (mehrereJahre) parallel weiter bedient. Wir wollenes den Nutzern dieser Dienste so ange-nehm wie möglich machen und wissenum die Verlässlichkeit von langfristig be-kannt gegebenen Kommunikationskoor-dinaten. Allerdings glauben wir an denVorteil der neuen Adressen, die ja in vielenFällen auch komfortabler sind als die bis-herigen Möglichkeiten, und hoffen auf dieschnelle Einführung.

Es fragte Mathias Bäumel.

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 7/2005 Seite 2

ImpressumHerausgeber des »Dresdner Universitätsjournals«:

Der Rektor der Technischen Universität Dresden.

V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.

Besucheradresse der Redaktion:

Nöthnitzer Str. 43, 01187 Dresden,

Tel.: 0351 463-32882, Fax: -37165.

E-Mail: [email protected]

Vertrieb: Ursula Pogge, Redaktion UJ,

Tel.: 0351 463-39122, Fax: -37165.

E-Mail: [email protected]

Anzeigenverwaltung:

Uwe Seibt, Sächsische Presseagentur Seibt,

Bertolt-Brecht-Allee 24, 01309 Dresden,

Tel., Fax: 0351 3179936.

E-Mail: [email protected]

Die in den Beiträgen vertretenen Auffassungen stimmen

nicht unbedingt mit denen der Redaktion überein. Für

den Inhalt der Artikel sind die Unterzeichner voll ver-

antwortlich. Die Redaktion behält sich sinnwahrende

Kürzung eingereichter Artikel vor. Nachdruck ist nur

mit Quellen- und Verfasserangabe gestattet.

Redaktionsschluss: 14. April 2005

Satz: Redaktion; IMAGIC, Publigraphische Systeme,

Dresden.

Druck: Lausitzer Druck- und Verlagshaus GmbH,

Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

»Thieme Teaching Award«für Ausbildungskonzept derAnästhesiologie

Auch in diesem Jahr präsentiert sich dieKlinik und Poliklinik für Anästhesiologieund Intensivtherapie des Universitätsklini-kums unter Leitung von Professorin TheaKoch wieder mit zahlreichen erstklassigenwissenschaftlichen Beiträgen am deut-schen Anästhesiekongress in München. DieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteili-gen sich mit mehr als 30 Beiträgen an dervom 16. bis 19. April laufenden Veranstal-tung und geben so einen Querschnitt ausdem wissenschaftlichen Leistungsspektrumder Klinik.

Die Schwerpunkte bilden die ThemenTherapie des Lungenschadens, Risikoma-nagement im Krankenhaus, betriebswirt-schaftliche Effekte von Regionalanästhesie,protektive Wirkungen von Fischöl bei kri-

tisch Kranken sowie neue Elemente in derLehre. Ein besonderes Highlight für dieKlinik und Poliklinik für Anästhesiologieund Intensivtherapie ist in diesem Jahr dieVerleihung des von der »Deutschen Gesell-schaft für Anaesthesiologie und Intensiv-medizin« ausgeschriebenen »Thieme Tea-ching Award« für herausragende Arbeitenund Projekte auf dem Gebiet der Lehre,Fort- und Weiterbildung. Dieser Preiswurde der Klinik im Rahmen der Eröff-nungsveranstaltung des deutschen Anästhe-siekongresses 2005 am 16. April im Kon-gresszentrum München an Dr. Axel R.Heller und Prof. Thea Koch überreicht.

Damit würdigt die Gesellschaft das fe-derführend von PD Heller entworfene undbereits in der Klinik implementierte Ausbil-dungskonzept zur Weiterbildung von Ärz-ten zu Fachärzten für Anästhesiologie. Mitdem Preisgeld in vierstelliger Höhe unter-stützt die Klinik die weitere Umsetzung desprämierten Konzepts. A.H.

Ausgezeichnetes Ausbildungskonzept

Bewerbungen sindbis 30. Juni 2005möglich

Auch in diesem Jahr vergibt der Förderver-ein der Medizinischen Fakultät wieder denCarl-Gustav-Carus-Förderpreis. Ausge-zeichnet werden Studenten und junge Wis-senschaftler, die im Zeitraum Juni 2004 bisJuni 2005 mit einer hervorragenden Pro-motion oder einer wissenschaftlichen Pub-likation auf sich aufmerksam gemacht ha-ben. Die Arbeiten müssen an einer Klinikoder einem Institut der Medizinischen Fa-kultät oder des Universitätsklinikums ab-geschlossen beziehungsweise publiziertworden sein. Die Preisträger werden vonder unabhängigen Stipendienkommissiondes Fördervereins aus den eingegangenenBewerbungen unter der Leitung von Pro-fessor Bernd Terhaag ermittelt. Ende derBewerbungsfrist ist der 30. Juni 2005.

Einzureichen sind:• ein Bewerbungsschreiben mit Adresse,

Telefonnummer und gegebenenfalls E-Mail-Adresse

• ein kurzes Empfehlungsschreiben desbetreuenden Hochschullehrers oder desKlinik- beziehungsweise Institutsdirek-tors

• ein unterschriebener Lebenslauf• ein gedrucktes Exemplar der Arbeit oder

der Publikation.Bewerbungen für den Bereich Promo-

tionen bitte an Professor Michael Meurer,Direktor der Klinik und Poliklinik für Der-matologie (Telefon 458-24 97, Fax 458-4338); für die Publikationen an Prof. AndreasDeußen, Prodekan für Forschung (Telefon458-6030, Fax -63 01). Die Postadresse istjeweils Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.Die Preise werden am 10. Dezember imRahmen der Exmatrikulationsfeier imHörsaal des Dekanatsgebäudes überreicht.

(ho)

Carus-Förderpreisausgelobt

Kritiker meinen, er sei kein toller Spring-, sondern eher ein lah-mer Tropfbrunnen; ökonomisch denkende Zeitgenossen haltendagegen, dass er immerhin wassersparend arbeite. Wie demauch sei, der »Springbrunnen« auf dem Vorplatz des Barkhau-sen-Baues ist seit 7.April 2005 wieder in Betrieb.Geprüft von ei-

ner Klempnerfirma und von den Hausmeistern Hans-Ulrich Krell(r.) sowie Gert Korsinsky gründlich gereinigt, bildet er nun bisOktober plätschernde Untermalung für die unmittelbar dane-ben verweilenden Gäste der Mini-Ersatzmensa »entSpannung«.

ke, Foto: UJ/Eckold

Wasser marsch vorm Barkhausen-Bau!

1001 MÄRCHEN GmbHWeißeritzstr. 3, 01067 Dresden

Tel. 495-1001, Fax 495-1004

Märchen und Geschichten aus allen Teilender Welt erzählen wir für Kinder und Erwachsene:

Do., 21.04.05 19.00 Uhr »Märchen aus dem alten Koffer«Ursula Böhm, Jan Heinke

Fr., 22.04.05 19.00 Uhr »Leinenkleid oder die Liebe des Trommlers«Lena Romanowski, Max Goelz

21.30 Uhr »Traumpfade«Ursula Böhm, Jan Heinke

Sa., 23.04.05 16.00 Uhr »Der kleine Hund Mister«Daniel Minetti

19.00 Uhr »Der glückliche Prinz und der junge König«Julia Henke

21.30 Uhr »Der Elefant, der die ganze Welt herausforderte«Rainer Müller

So., 24.04.05 16.00 Uhr »Wie man aus einem Frosch einenMenschen macht«Dr. Wilfried Pretzschner

19.00 Uhr »Carissima«Jochen Heilmann, Amani

Mo., 25.04.05 19.00 Uhr »Gemahl der Nacht«Helga Werner, Ghejaria

Do., 28.04.05 19.00 Uhr »Die Schuld oder die Weisheit des Lebens«Doreen Seidowski-Faust, Mario Faust

Fr., 29.04.05 19.00 Uhr »Märchen u. unheimliche Geschichten aus Japan«Katrin Jung

21.30 Uhr »Von sieben roten Unterröcken undMohnblüten im Kornfeld«Katharina Randel

Sa., 30.04.05 16.00 Uhr »Dreimal schwarzer Kater«Doreen Kähler

19.00 Uhr »Von Hexen und anderen weisen Frauen«Katharina Randel

22.00 Uhr »Grausige und hexische Märchen undGeschichten zur Walpurgisnacht«K. Randel, L. Romanowski, Ch. Loßnitzer, W. Pretzschner,D. Kähler, K. Balbig, G. Werner

So., 01.05.05 16.00 Uhr »Max und Moritz, diese beiden«Herbert Graedtke19.00 Uhr »Der Golem«Charlotte Loßnitzer, Rumi Sota Klemm

Mo., 02.05.05 19.00 Uhr »Ali Baba und die vierzig Räuber«Josephine Hoppe, Nina Schikora

Komfortablere E-Mail-Adressenan der TU Dresden in Sicht

25 JahreSonnhild Hensel

Klinik/Poliklinik für UrologieHorst Kohlschmidt

UniversitätsrechenzentrumDr. Rolf Schumann

Institut für theoretische PhysikDr.-Ing.Thoralf Schober

Institut für Massivbau

Silke GötteInstitut für Ausländische und Interna-tionale Rechtsangleichung

Victor HampelDezernat 6

Allen genannten Jubilarinnenund Jubilaren

herzlichen Glückwunsch!

Dienstjubiläen im April

UJ 07-05 14.04.2005 16:27 Uhr Seite 2

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 7/2005 Seite 3

TU-Experten befragt:Der Streit um dieAufführung der »Weber«berührte zunächst dasPersönlichkeitsrecht, danndas Urheberrecht. Einstiegwar die Frage: In welchemRahmen darf KunstAspekte der Realität (auchwenn sie drastisch sind)aufgreifen und künstlerischwiedergeben?UJ konfrontierteDr. Björn Knudsen,wissenschaftlicherMitarbeiter, RechtsanwaltsowieMitglied des neugegründeten Instituts fürGeistiges Eigentum,Wettbewerbs- undMedienrecht, mit einigendas Thema umreißendenFragen.

UJ: In einer Gaststätte sitzen Leute,einer sagt aufgeregt: »Den Goebbelshätte man umbringen müssen!« Wieist das unter dem Gesichtspunkt desSchutzes der Persönlichkeit zu bewer-ten?

Björn Knudsen: Die Frage spricht eineganz zentrale Figur unserer Rechtsord-nung, nämlich das so genannte AllgemeinePersönlichkeitsrecht an. Die historischenWurzeln dieses Rechts reichen bis ins späte19. Jahrhundert zurück und es ist dann imWesentlichen vom Bundesverfassungsge-richt (BVerfG) weiter entwickelt worden –und zwar in eine weltweit immer wiedersehr fortschrittliche und zukunftsweisendeRichtung. Aus der Garantie der Menschen-würde in Artikel 1 des Grundgesetzes leitetman dieses Recht ab. Dazu zählen bei-spielsweise das Recht am eigenen Bild, dasRecht auf Schutz der Privatsphäre, das Da-tenschutzrecht oder der Schutz der persön-lichen Ehre. An verschiedenen Stellen un-serer Rechtsordnung wird dies abgebildet;etwa indem Beleidigung unter Strafe ge-stellt wird. Übrigens ist auch eine »Nach-wirkung« über das Leben einer Person hin-aus anerkannt: Den Roman »Mephisto«von Klaus Mann ließen die Erben vonGustaf Gründgens verbieten, weil sie den

verstorbenen Schauspieler durch die Ro-manfigur Hendrik Höfgen verunglimpft sa-hen.

Auf der Seite des Sprechers in Ihrer Fra-ge steht dem das ebenfalls durch die Verfas-sung garantierte Recht der freien Mei-nungsäußerung entgegen. Artikel 5Grundgesetz, der dies festschreibt, ist nachdem BVerfG ein konstituierender Bestand-teil unserer freiheitlichen Ordnung. Undman muss sich nicht weit umsehen, um zuerkennen, dass es ein zentrales Kennzei-chen autoritärer Systeme ist, das freie Wortzu unterdrücken. Allerdings, wie jedes Frei-heitsrecht, darf man es nur so gebrauchen,dass man damit nicht die elementarenRechte anderer einschränkt oder verletzt.Wenn ich also über Herrn XY sagte, er seiein übler Haderlump und Betrüger, dannverletze ich damit sein Persönlichkeitsrechtdurch eine Beleidigung. Entschieden wer-den solche Fälle von den Gerichten durchAbwägung im Einzelfall. Denn natürlichkann ich jemanden einen Betrüger nen-nen, der wegen eines solchen Vergehensrechtskräftig verurteilt ist. Bei Goebbels wä-re man schon deshalb »aus dem Schnei-der«, weil seine Persönlichkeitsrechte in-zwischen erloschen sein dürften – dafürgibt es bisher keine genaue Zeitgrenze.

In einer Gaststätte sitzen Leute, ei-ner sagt aufgeregt: »Den Faschisten LePen müsste man umbringen!« Wiesieht es damit aus?

Damit sind wir also im Heute gelandet.Herr Le Pen genießt in Deutschland Grund-rechte – oder auch Menschenrechte – wiejeder und jede andere auch. Das ist übri-gens auch eine zentrale Auseinanderset-zung zwischen den Kulturen der Welt, dieGeltung universeller Prinzipien anzuerken-nen – aber das ist eine andere Baustelle. Dagibt es keinen Unterschied je nach öffentli-chem Ansehen einer Person. Auch ein, sa-gen wir einmal, »umstrittener« Politikerhat uneingeschränkt Anspruch auf die An-erkennung seines Ehrenrechts.

Die andere Seite der Medaille: Was istmit der Aussage »XY müsste man umbrin-gen!«? Eine immer richtige Antwort in juri-stischen Prüfungen lautet: »Es kommtdrauf an«. Bei einer Meinungsäußerungkommt es darauf an, wie ihr Inhalt zu deu-ten ist. Und zwar nicht aus Sicht desÄußernden und nicht aus Sicht des Adres-saten, sondern aus der Sicht – oder besserdem Hinhören – eines »verständigen Drit-ten«. Dabei spielen, wiederum nach derRechtsprechung des BVerfG, zwei Aspekteeine entscheidende Rolle. Erstens: in wel-chen Kontext fällt die Aussage. Also, wennich mich über einen verrückten Einfall vonDir wundere und lachend sage, »Du bist javerrückt!«, dann ist das sicher keine Belei-digung (ohne zu lachen und in einer Ver-kehrskontrolle würde ich mir die Aussagenoch mal überlegen). Und zweitens: lässteine Aussage mehrere Deutungen zu, so istdie für den Äußernden günstigere Aussagezu unterstellen. Ein »prominentes« Bei-spiel: Wenn ich sagen würde: »Soldatensind Mörder!«, dann darf man das nichtnur als pauschale Beschuldigung unsererStreitkräfte als Täter eines Kapitalverbre-chens auffassen, sondern man kann darinauch eine Anklage gegen Krieg und dassinnlose Töten von Menschen erkennen.Und Letzteres ist beispielsweise keinStraftatbestand, so das damalige berühmte

Urteil. Übrigens ist auch ständige Recht-sprechung, dass »wer hart austeilt, auchmehr einstecken muss« – soweit zu man-chen Politikern.

In einer Gaststätte sitzen Leute, ei-ner sagt aufgeregt: »Die Christiansenmüsste man umbringen!« Das greiftein Stückeautor als Anregung auf, derdann in seinem realitätsnahen Stückeine Passage hat, in der Leute rufen:»Die Christiansen müsste man umbrin-gen!« Wie ist diese Stück-Passage zubewerten?

Diese Konstellation hat zwei rechtlicheBesonderheiten aufzuweisen. Zunächstgeht es um eine ähnliche Grundkonstellati-on wie oben. Das Persönlichkeitsrechtprallt quasi auf die Freiheit der Meinungs-äußerung. Wie auch oben schon scheintmir wichtig, den Aussagegehalt richtig zuwürdigen. Es heißt also nicht, »bringtChristiansen um!«, sondern ist eine For-mulierung im Konjunktiv (übrigens, wennich richtig weiß, heißt es auf der Bühne»wen ich als erstes umbringen würde, wäreSabine Christiansen«, also ein noch weite-res Zurücknehmen der »Androhung«). Zu-dem muss man sicher sehen, dass ein Chorbereits ein Symbol, vielleicht für die »graueMasse«, ist und auch dadurch eine Ver-fremdung der Aussage erkennen lässt. Je-mandem sein Lebensrecht abzusprechenkann man ohne Zweifel nicht hinnehmen.Aber hier wäre die Frage, ob das die einzigmögliche Auslegung der Äußerung ist. Wieversteht sie ein »verständiger Theaterbesu-cher«? Das will ich hier mal offen lassen.

Ein zweiter Aspekt ist wiederum eineGrundrechtsposition, nämlich die Freiheitder Kunst. Ich will hier keine rechtsdogma-tischen Feinheiten ausbreiten. Man kann esauf die Formel bringen, dass es nach unse-rer Verfassung etwas anderes ist, ob ich einKneipengespräch führe oder etwas »von ei-ner Bühne herunter« sage – oder rufe. Da-mit habe ich noch nicht die Freiheit, je-manden beliebig zu kränken. Aber esmüssen eben – auch rechtlich – die Eigen-

arten einer Kunstform berücksichtigt wer-den. Das bedeutet, dass man dem Theatermehr Provokation zugesteht als dem tägli-chen Leben – eben ein institutionell ande-rer Kontext. Kurt Tucholsky, der Künstlerund Jurist, hat das einmal so formuliert:Was darf also die Satire? Alles! Damit wollteer sicher selbst provozieren. Man kann aberdurch die gesamte Rechtsprechung hin-durch erkennen, dass immer da, wo leiden-schaftliche Diskussionen in der Öffentlich-keit auftauchen, meist auch Justitia keineeinfachen Lösungen zu bieten hat – unddas ist auch gut so.

Die praktische Veränderung einesOriginaltextes ist Teil des Wesens einer -Inszenierung, und es ist völlig üblich, Pas-sagen ganz wegzulassen, neue hinzuzu-schreiben und – auch – damit denGehalt eines Stückes zu aktualisieren,das Stück zu interpretieren. Sogar Abendfür Abend andere Situationen und Text-passagen zu er-improvisieren, ist üblich.Bis zu welcher Grenze darf ein Verlaghier einschreiten und beschneiden?

Also, da wechseln wir jetzt sozusagen dasFach. Hier geht es um das geistigeEigentum, das Urheberrecht. Wenn einTheaterstück noch dem urheberrechtlichenSchutz unterliegt, bis 70 Jahre nach demTod des Autors, dann darf man es nur mitGenehmigung des Rechteinhabers verwen-den. Die Rechte nehmen meist Bühnen-verlage wahr, die den Theatern dann einAufführungsrecht gegen Lizenzgebühr ein-räumen. Meist ist in diesen Verträgen unteranderem geregelt, dass Veränderungen nurmit Zustimmung des Verlags vorgenom-men werden dürfen, die aber nach Abspra-che in aller Regel problemlos erteilt wird.Erinnern Sie sich noch an die »Csar-dasfürstin«? Da ging es auch darum, obman an einem Werk etwas (nachträglich)ändern darf, da war es die Regiearbeit, wo-bei es damals keine Vertragsgrundlagedafür gab.

Die Grenze der Veränderung ist da er-reicht, wo die Inszenierung das Werk »ent-

stellt«, wie es das Urhebergesetz bezeich-net. Dagegen kann sich der Urheber, odereben seine Erben, wehren. Man munkelt,dass sich die Erbin von Hauptmann unteranderem deshalb so gegen die behaupteteEntstellung gewehrt hat, weil sie wiederummit Sabine Christiansen befreundet seinsoll, die wiederum versuchte, die Auf-führung wegen Verstoßes gegen ihr Per-sönlichkeitsrecht stoppen zu lassen. Im Er-gebnis hat dann das Schauspiel denSchritt nach vorn gewagt und bietet eineso weitgehende Bearbeitung und damitVerfremdung des Stückes, eben die »Dresd-ner Weber«, an, dass es sich um eine »freieBenutzung« eines Werkes handelt, dienach Gesetz zulässig ist. Sie sagen damit:Wir haben ein eigenständiges Stück ge-schaffen, das nur noch etwas an ein ande-res angelehnt ist. Ob das stimmt, könntendie Hauptmann-Erben wiederum vor Ge-richt klären lassen. Aber vielleicht hat’snun auch mal ein Ende…

Es fragte Mathias Bäumel

Anmerkung

Hat ein unbescholtener Bürger andere,mehr Persönlichkeitsrechte als jemand,der als Verbrecher verurteilt wurdeoder der allgemein anerkannt als Ge-fahr für die Demokratie empfundenwird? Haben verschiedene Personenunterschiedliche Persönlichkeitsrechte –je nach ihrem Image in der Öffentlich-keit und je nach dem, ob sie noch lebenoder bereits vor längerem gestorbensind? Ausschließlich unter dem Aspektdieser Problemstellungen (und vor demHintergrund der »Weber«-Diskussion)sind die Interviewfragen gestellt wor-den. Mit ihnen sollten keinerlei Gleich-oder auch nur Ähnlichsetzungen zwi-schen Verbrechern und unbescholtenenBürgern, zwischen den in den Fragenals Beispiele fungierenden Personengemacht werden.

Von den »Webern« in Dresden zu den »Dresdner Webern«

»Tumult« auf der Bühne:Der Rechtsstreit um die »Weber«-Inszenierung führte zu den »Dresdner Webern«. Foto:H.L.Böhme

Dr.Björn Knudsen. Foto:UJ/Eckold

Firmenkontaktmesse am25. und 26.April 2005

Jobs in Sicht! - Unter diesem Motto veran-staltet die »bonding-studenteninitiative«am 25. und 26. April 2005 die Firmenkon-taktmesse im Hörsaalzentrum und im Zelthinter dem HSZ.

Studenten aller Fachrichtungen könnenan zwei Tagen mit 99 regionalen und na-

tionalen Unternehmen aus Branchen wieder Automobilindustrie, Elektro- und In-formationstechnik, Maschinenbau undChemie erste Kontakte für einen mögli-chen Berufseinstieg oder auch Praktikaund Diplomarbeiten knüpfen.

Die Firmenvertreter präsentieren ihreUnternehmen täglich von 9 bis 16 Uhr, ei-ne Anmeldung ist nicht erforderlich. DerEintritt ist kostenlos. Ergänzt wird die Fir-menkontaktmesse durch Vorträge teilneh-

mender Unternehmen und die »RundenTische«, eine Präsentation von mehrerenUnternehmen der gleichen Branche.

Das genaue Programm der Vorträge undRunden Tische sowie Informationen zurMesse ist im Internet zu finden, und zurVorbereitung auf den Messebesuch lohntein Blick in den Messekatalog. bs

Informationen:www.bonding.de/dresden�

Einfach Kontakt zu Firmen finden

Das Studentenwerk und der Fotoclub HfVschreiben wieder den jährlichen Fotowett-bewerb im Rahmen der Dresdner Studen-tentage aus.

Teilnahmeberechtigt sind alle einge-schriebenen Studentinnen und Studentender Dresdner und Zittauer/Görlitzer Hoch-schulen. Der Fotowettbewerb steht in die-sem Jahr unter dem Thema »Nachbarn«.Dieses Thema kann wiederum sehr weitgefasst werden.

Es können Schwarzweißfotos, Farbfotosoder digital bearbeitete Fotos eingereichtwerden.

Jeder kann max. 2 Einzelbilderund/oder 2 Serien mit bis zu 5 Bildern ein-reichen, also max. 12 Bilder. Die Seriemuss als solche ausgewiesen werden undwird als Einheit bewertet.

Detailinfos unter :www.studentenwerk-dresden.de�

Fotowettbewerb startet

UJ 07-05 14.04.2005 16:27 Uhr Seite 3

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 7/2005 Seite 4

Ausländische Studierendean der TU Dresdenbegrüßt

Am 31. März 2005 hatte das AkademischeAuslandsamt alle neu immatrikuliertenausländischen Studierenden des Sommer-semesters 2005 eingeladen. Zirka 170 Voll-und Teilzeitstudierende kamen in den ge-schichtsträchtigen Hörsaal SCH A251, der,gut gefüllt, noch weitere Gäste hatte: Ne-ben einigen Vertretern der Fakultäten (z.B.SOKRATES/ERASMUS-Koordinatoren) warauch die Ausländerbeauftragte der StadtDresden, Frau Schieferdecker-Adolph, zurBegrüßung der Neuimmatrikulierten er-schienen.

Nach einem herzlichen »Willkommen«in mehreren Sprachen (u.a. Chinesisch,Spanisch, Russisch, Englisch, Französisch)durch die zwei studentischen Moderatorin-nen Jing Liu und Veselina Atanasova rich-tete der Ausländerbeauftragte der TU Dres-den, Professor Bernd Bilitewski, seineGrußworte in Deutsch und Englisch an dieStudierenden. Im Verlaufe des einstündi-gen Programms stellte Dr. Monika DieckeStruktur und Angebote des AkademischenAuslandsamtes vor, informierte ManuelaThomas über Sprachausbildung für Teil-und Vollzeitstudierende durch den BereichDeutsch als Fremdsprache und gaben Stu-Ra, Link Partner Programm, ERASMUS-Initiative und AEGGE einen Einblick in ih-re Aktivitäten. Zusätzliche Informationenrund ums Studieren und Leben in Dresdenkonnten die Neuimmatrikulierten an In-formationsständen verschiedener Einrich-tungen (z. B. Ausländerrat) vor dem Hör-saal bekommen.

Diese Einführungsveranstaltung bildetauch den Auftakt für das Propädeutikum,einem Betreuungsprojekt des Akademi-schen Auslandsamtes. Unmittelbar nach

dieser Einführungsveranstaltung trafensich die »Neuen« mit ihren Tutoren vordem Hörsaal. Diese Tutoren studieren ander gleichen Fakultät aber bereits im höhe-ren Fachsemester. Sie wurden durch eineSchulung des Akademischen Auslandsam-tes auf ihre Betreuungsaufgaben vorberei-tet. Pro Fakultät wurden entsprechend denzu erwartenden Studienanfängern ein biszwei Tutoren eingestellt. Diese studenti-schen Tutoren führten am 31.März 2005ab 11.30 Uhr die Neuimmatrikuliertenüber den Campus und in ihre Fakultät. Diedrei größten Gruppen bildeten die FakultätSprach-, Literatur- und Kulturwissenschaf-ten mit 35, die Fakultät Maschinenwesenmit 20 sowie die Fakultät Elektrotechnik-und Informationstechnik mit 17 Studie-renden.

Neben einer grundlegenden Orientie-rung im TU-Gelände erhielten die Anfän-

ger während dieses Rundganges Kenntnis-se über ihre Fakultät, lernten wichtige An-sprechpartner (z. B. Studienfachberater)kennen und bekamen Tipps und Hilfe fürden Start des Fachstudiums. Inhalte derweiteren Treffen der Tutoriengruppen inden ersten drei Semesterwochen sind z. B.Ablauf/Planung des Universitätsstudiums,Durcharbeiten der Studien- und Prüfungs-ordnung, Lehr- und Prüfungsformen sowieTipps aus der Studienpraxis. Weiterhin ste-hen die studentischen Tutoren des Propä-deutikums für Fragen während des gesam-ten Semesters zur Verfügung undvermitteln auch an andere Hilfs- und Bera-tungsstellen weiter. Mittels dieser gezieltenBetreuung »von Studenten für Studenten«soll der Start des Studiums an der TU Dres-den erleichtert und die Gewissheit vermit-telt werden, an unserer Universität will-kommen zu sein. Katrin Bunge

Ein herzliches »Welcome to our University«

Damit sie sich im gleichermaßen neuen wie komplizierten Mechanismus »Universität«zurechtfinden,erhielten die »Neuen« jede Menge Infos. Foto:AVMZ/Liebert

Aufbaustudiengang »International Studies inIntellectual Property Law«verabschiedete weitereAbsolventen

Markenparodie durch Greenpeace? Gibt esHörfunkrechte an Spielen der Fußballbun-desliga? Kann der Mensch sein eigenesWerk sein? Mit diesen und anderen span-nenden Fragen aus dem Bereich desGewerblichen Rechtsschutzes und des Ur-heberrechts beschäftigten sich 15 Studen-tinnen und Studenten des Jahrgangs 2004/2005 im Rahmen des LL.M.-Studienganges»International Studies in Intellectual Pro-perty Law« an der Juristischen Fakultät derTU Dresden. Der Aufbaustudiengang wurde1999/2000 von Professor Horst-Peter Göt-ting, Direktor des Instituts für Geistiges Ei-gentum, Wettbewerbs- und Medienrecht ander Juristischen Fakultät, ins Leben geru-fen. Dieses durch den Stifterverband für dieDeutsche Wissenschaft ausgezeichnete undgeförderte einjährige Programm wird inKooperation mit drei ausländischen Uni-versitäten (University of Exeter; UniversitéRobert Schumann Strasbourg; UniverzitaKarlova Praha) durchgeführt. Ziel des Auf-baustudiengangs ist es, den in den Stu-dienplänen deutscher Universitäten langevernachlässigten Bereich des GewerblichenRechtsschutzes und Urheberrechts zu in-tensivieren, um vor dem Hintergrund einerimmer stärker werdenden Globalisierungder Märkte einen gerade von der Praxis ge-forderten Abschluss auf diesem Rechtsge-biet zu ermöglichen. Der Aufbaustudien-gang soll auf eine nationale oderinternationale Tätigkeit in Wirtschaftsun-ternehmen und Anwaltskanzleien im Be-

reich des Gewerblichen Rechtsschutzes undUrheberrechts vorbereiten.Das Programmrichtet sich dabei ebenso an deutsche wiean ausländische Teilnehmer mit Deutsch-kenntnissen. Voraussetzung sind das erfol-greich abgeschlossene Erste Staatsexamenoder ein vergleichbarer ausländischer Ab-schluss.

Die Besonderheit des Programms liegtin der Zweiteilung. Das erste Semester ver-bringen die Studierenden wahlweise an ei-ner der Partneruniversitäten in Exeter,Straßburg oder Prag, wo sie insbesondereden internationalen und europäischenRechtsrahmen und die Harmonisierungs-entwicklungen auf dem Gebiet des Geisti-gen Eigentums kennen lernen. In denSemesterferien werden Praktika durchge-führt, sei es in Unternehmen oder Rechts-anwaltskanzleien, beim Bundespatentge-richt oder beim Deutschen Patent- undMarkenamt. Im zweiten Semester folgt dieAusbildung an der TU Dresden, die auf dreiElementen basiert: auf der Wissensvermitt-lung durch Vorlesungen, der intensiven Er-arbeitung von Spezialproblemen durchverschiedene Arbeitsgemeinschaften undergänzende Praktikervorträge.

Die 15 Teilnehmerinnen und Teilneh-mer des Jahrgangs 2003/2004 konnten dasStudium erfolgreich mit einer Durch-schnittsnote von 11,90 Punkten abschlie-ßen. Die Zeugnisverleihung und Urkun-denübergabe auf Schloss Eckberg am 8.April bildeten für die Studierenden ausDeutschland, Griechenland, Italien undUngarn den feierlichen Abschluss, mit demsie berechtigt sind, den Titel Legum Magis-ter, LL.M. Intellectual Property Law, zuführen. Für die beste Abschlussarbeit wurdevon Rechtsanwalt Dr. Frank-Erich Hufna-gel, Kanzlei Freshfields Bruckhaus Derin-ger, Albrecht Schmidt-Bischoffshausen

ausgezeichnet. Er beschäftigte sich mitdem Thema »Die ökonomische Rechtferti-gung des Immaterialgüterrechts (Patente-und Urheberrecht)«. Traditionell werdenzugleich die 15 Teilnehmerinnen und Teil-nehmer des neuen Jahrgangs begrüßt, de-ren Studienzeit in Dresden nach dem ab-

solvierten Auslandssemester zum Sommer-semester 2005 beginnt. So ist ein Aus-tausch der Erfahrungen zwischen altenund neuen Teilnehmern möglich undmanch einer der Absolventen würde sichwünschen, noch einmal am Anfang desStudiums in Dresden zu stehen. K. S./ke

Weitere Informationen:Juristische Fakultät

Kerstin SchmittTel: 463-37392Fax: 463-37293E-Mail: [email protected]

Gewerblichem Rechtsschutz und Urheberrechten auf der Spur

Den von der Düsseldorfer Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer gestifteten Preis für die beste Magisterarbeit in Höhevon 1000 Euro bekam Albrecht Schmidt-Bischoffshausen (M.). Im Namen der Kanzlei gratulierte Dr. Frank-Erich Hufnagel(r.). Der Aufbaustudiengang wird von Professor Horst-Peter Götting (l.) geleitet. Foto: UJ/Eckold

Arbeitnehmer betreuen wir vonA bis Z im Rahmen einer Mitglied-schaft bei der

Einkommensteuererklärung,wenn sie Einkünfte ausschließlichaus nichtselbstständiger Tätigkeithaben und Ihre Nebeneinnahmenaus Überschusseinkünften (z.B. Ver-mietung) die Einnahmegrenze voninsgesamt € 9.000 bzw. € 18.000nicht übersteigen.

Wir suchen noch haupt- und nebenberuflicheBeratungsstellenleiter/innen. Interessenten wenden

Sich bitte an: Gabi Menz unter Tel. 470 66 70

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»Hochschulfundraising – wie es an der TU München funktioniert« – so lautete der Titeleines äußerst interessanten Vortrages von Professor Arnulf Melzer, Bevollmächtigterdes Präsidenten für Fundraising an der TU München. Vor dem Hintergrund rückläufigerstaatlicher Zuwendungen steht auch die TU Dresden vor neuen Herausforderungenund muss nach ungewöhnlichen Wegen zur Erschließung neuer Finanzquellen suchen.Der Vortrag von Professor Melzer gab dazu beste Anregungen. kl, Foto:AVMZ/Liebert

Fundraising – aber wie?

UJ 07-05 14.04.2005 16:27 Uhr Seite 4

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 7/2005 Seite 5

Videokonferenzen sparenZeit und Geld – und einTU-Kompetenzzentrumhat das Know-how dazu

Seit dem Jahr 2002 gibt es an der TU Dres-den ein Kompetenzzentrum für Videokon-ferenzdienste (VCC = Video ConferenceCompetence Centre), das zum Universitäts-rechenzentrum gehört und von WolfgangWünsch geleitet wird. UJ sprach mit ihm.

UJ: »Videokonferenzen im Wissen-schaftsnetz« lautete das Thema einesWorkshops, den das VCC am 7. April2005 durchführte. Welche Resonanzhatte der Workshop und welche Themenwurden besprochen?

Wolfgang Wünsch: Am Workshop nah-men etwa 40 Teilnehmer teil. Zunächstging es um Neuigkeiten seit unserem letz-ten Treffen vom Oktober 2004, dann be-richtete Gisela Maiß vom Deutschen For-schungsnetz über Stand und nächsteVorhaben des Dienstes »DFNVideoConfe-rence«. Anschließend stellten mehrere Re-

ferenten neueste Hard- und Softwarelösun-gen vor.

Welche Neuigkeiten gibt es denn amVCC?

Wir, das sind eine Mitarbeiterin und zweiweitere Mitarbeiter, untersuchen als Ein-richtung des Deutschen Forschungsnetzesaktuelle Hard- und Softwareentwicklungenauf dem Gebiet der Videokonferenzdienste.Hauptziel ist, die DFN-»Community«, alsoalle rund 430 am deutschen Wissenschafts-netz angeschlossenen Hochschul- und For-schungseinrichtungen, bei der Einsatzpla-nung, der Installation und beim Betriebvon Videokonferenzdiensten zu unterstüt-zen. Seit April vergangenen Jahres könnenwir an der TU Dresden Mehrpunktkonferen-zen mit mehreren Teilnehmern an ver-schiedenen Standorten deutschland- undweltweit durchführen. Dieser so genannteRegeldienst ist prinzipiell mit jedem Rech-ner vom Campus aus mit entsprechenderHard- und Software bzw. mit jedem Video-konferenzsystem kostenfrei nutzbar.

Wie sieht diese Unterstützung aus?Sie können einer unserer Seiten im In-

ternet entnehmen, dass wir sehr ausgiebigHard- und Software, die gegenwärtig aufdem Markt ist, testen und ausführlich be-werten. Die Berichte publizieren wir auchim Internet. Mit diesem umfassenden Wis-sen beraten und betreuen wir die Nutzervon Videokonferenzdiensten im Rahmendes Deutschen Forschungsnetzes undnatürlich auch an der TUD.

Wie muss das ideale Videokonferenz-system beschaffen sein?

Ideal wäre, wenn sich Videokonferenz-systeme standardisiert bedienen ließen.Momentan gibt es da noch gewisse Unter-schiede und jeder Nutzer muss sich gewis-sermaßen erst in die Bedienung »einfuch-sen«, auch wenn das nicht sonderlichschwer ist. Die Technik sollte sich also in-

tuitiv bedienen lassen und zuverlässigfunktionieren. Ganz so weit sind wir aller-dings noch nicht. Gute Dienste leistet unseine am VCC entwickelte Matrix, mit derwir anhand unserer Testergebnisse per PCüberprüfen können, ob und wie Hard-warekomponenten verschiedener Herstellerzusammenpassen.

Im Willers-Bau A 217 steht auch eineigener Video-Konferenzraum zur Verfü-gung.Wer kann den nutzen und wie er-folgt die Anmeldung?

Jeder Mitarbeiter der TUD kann den Vi-deo-Konferenzraum kostenfrei nutzen. Ge-wöhnlich ist er von 9 bis 16.30 Uhr verfüg-bar. Andere Zeiten sind nach Absprachemöglich. Wir bieten auch an, Nutzer ein-zuweisen und bei Bedarf zu betreuen.Günstig ist es, wenn sich Erstnutzer vorhermit uns per E-Mail in Verbindung setzen.Die Anmeldung selbst erfolgt generell überein Webformular.

Neben Seminaren, Vorlesungen undWorkshops hatten wir hier auch schon einePromotion, zu der ein Gutachter live aus

Brasilien zugeschaltet wurde, und einedeutsch-französische Diplomverteidigung,bei der sich der Diplomand selbst in Parisbefand. Sie können sich vorstellen, wasmittels Videokonferenz an Zeit und Reise-kosten eingespart wurde.

Mit Wolfgang Wünsch sprach Karsten Eckold.

Informationen und Reservierungdes Video-Konferenzraumes:

http://vcc.urz.tu-dresden.de/E-Mail: [email protected]

Konferenz am Monitor

PC-Kamera, das so genannte Head-Set und entsprechende Software machen den PC videokonferenztauglich. Komfortabler tagt essich mit Videokonferenzsystemen.Welche Hard- und Software sich eignet,weiß das VCC aus zahlreichen Tests. Fotos(2):UJ/Eckold

Wolfgang Wünsch.

In einer feierlichen akademischen Zeremo-nie erhielt Professor Ingo Kolboom vomInstitut für Romanistik am 17. März 2005in Montréal aus den Händen des Rektorsder Université du Québec à Montréal(UQAM), Roch Denis, die Insignien desEhrendoktors. In Anwesenheit aller Dekaneder Universität und von 300 Gästen ausWissenschaft, Kultur und Politik hielt derehemalige Rektor der UQAM, Claude Cor-bo, die Laudatio, in der er die Verdienstevon Professor Kolboom um die internatio-nale Québec-Forschung sowie um die Be-ziehungen zwischen Deutschland undQuébec würdigte. Als »Kind von Goetheund Auschwitz« habe Kolboom sich auchum ein besseres Verständnis für Deutsch-land und um die deutsch-französischenBeziehungen verdient gemacht und Qué-bec in diese Bemühungen eingeschlossen.Kolboom erinnerte in seiner Dankesrede

daran, wie der Kontakt mit Frankreich undQuébec ihm geholfen habe, seine deutscheIdentität zu entwickeln. Seine Rede wurdein der Tageszeitung Le Devoir abgedruckt.Kolboom ist der erste Deutsche, der die Eh-rendoktorwürde der zweitgrößten franko-kanadischen Universität erhielt.

Der Historiker und Romanist ProfessorKolboom lehrt Frankreichstudien undFrankophonie an der Fakultät für Sprach-,Literatur- und Kulturwissenschaften, ist As-soziierter Professor am Historischen Insti-tut der Université de Montréal (UdeM) undMitglied des Deutsch-Französischen Kul-turrats. Von 1999 bis 2004 war er Präsidentder Internationalen Vereinigung für Qué-bec-Studien (AIEQ), die mehr als 1000Mitglieder zählt. An der TU Dresden leiteter das Centrum für franko-kanadische undfranko-amerikanische Forschungen/Qué-bec-Sachsen CIFRAQS. K. E.

Ehrendoktor in Kanada

Professor Ingo Kolboom (l.) erhält vom Rektor der Université du Québec àMontréal, Roch Denis, die Insignien des Ehrendoktors. Foto: UQUAM

Die schwindenden Fachkräfte, das Defizitin der betrieblichen Erstausbildung, dieAbwanderungstendenz und die Überalte-rung der Belegschaften zeichnen sich alsdeutliche Probleme für die Entwicklungder Wirtschaft ab.

Vor diesem Hintergrund sowie angesichtsder geringen Zukunftsvorsorge der kleinenund mittelständischen Unternehmen in Sa-chen Erhalt und Entwicklung von Kompe-tenzen und des unbefriedigenden Standesdes Einsatzes von Konzepten im Bereich desWissensmanagements deutet sich für dieZukunft eine Wachstums- und Innovations-schwäche für KMU an. Unternehmen, diesich heute noch sicher und erfolgreichwähnen, könnten bereits morgen vor demwirtschaftlichen Aus stehen.

Im Rahmen des Workshops »ZwischenArbeitsmarktflexibilisierung und Fachkräf-temangel – Innovative Konzepte fürKMU«, der unter der Leitung von Professo-rin Bärbel Bergmann (Professur für Me-thoden der Psychologie an der TU Dres-den) am 29. April 2005 stattfinden wird,sollen diese Probleme inhaltlich einge-grenzt und zur Diskussion gestellt werden.Wege zur Lösung, die unter anderem inlängerfristig bestehenden Kooperationsver-bänden und Netzwerken zu finden sind,werden vorgestellt und zusammen mitKMU-Vertretern, Dienstleistern für Perso-nal- und Organisationsentwicklung, Ver-tretern von Unternehmensverbänden undGewerkschaften sowie der Politik disku-tiert. Innovation und Qualifikation, die Si-

cherung von Arbeitsstellen und von Fach-wissen stehen im Mittelpunkt. Der Work-shop orientiert auf die Zielstellung derStandortsicherung und der Stärkung derWirtschaft in der Region. Er möchte zu ei-nem Erfahrungsaustausch anregen, dersich an folgenden Leitfragen orientiert:Welche Chancen und Wege bieten sich fürKMU, auf verändernde wirtschaftliche An-forderungen zur reagieren und ihre Poten-ziale weiter auszubauen? Wie werden Er-folg versprechende Aktivitäten unterstützt?Welche Anforderungen bestehen in diesemZusammenhang an die Unternehmensver-bände, Gewerkschaften und die Politik?

http://go.to/Kompetenzentwicklung�

Der Mittelstand muss umdenken

14. Dresdner Studententagevom 20.April bis 12. Mai

Das bekannte studentische Kulturfestival»Die Dresdner Studententage« erlebt indiesem Jahr seine 14. Auflage. Vom 20.April bis 12.Mai 2005 können insgesamt 28Veranstaltungen besucht werden.

Gemeinsam mit den Studentenclubsund künstlerischen Gruppen hat das Stu-dentenwerk Dresden ein vielseitiges Pro-gramm mit traditionellen und neuen Ver-anstaltungen erarbeitet. Konzerte, Partys,Kabarett, Dixieland, Ausstellungen, Film,ein Fotowettbewerb, Frage-Runden, ein Ta-lente-Contest und vieles mehr stehen aufdem Programm. Die bekannten und be-liebten Veranstaltungen der Studententagewie die Dresdner Nachtwanderung »Das

Kneipenfestival der Studentenclubs «, Di-xie auf dem Campus, die große Semester-eröffnungsparty im Club Mensa, die Län-derabende Bulgarien und Irland, der BalFolk, der Fotowettbewerb und der Infotreffrund um Studium und Freizeit sind wiederim Programm enthalten.

Daneben gibt es eine neue Veranstal-tung – das 1. UNI-AIR. In diesem Newco-mer-Contest werden studentische Bandsund Künstler auftreten und sich um denFörderpreis des Studentenwerks Dresdenbewerben.

Im Rahmen der diesjährigen Studen-tentage findet vom 1. bis 10. Mai eine Pol-nische Woche statt. Neben Mensen-Spezia-litätentagen sind eine Internationale Party,eine Fotoausstellung im Hörsaalzentrum,eine Fragestunde zu Studium und Prakti-kum in Polen und ein Polnisch-Deutscher

Kurzfilmabend im Kino im Kasten geplant.Beim »Kabarett im Hörsaal« ist in die-

sem Jahr der Kabarettist und SchauspielerUwe Steimle mit seinem Programm »Unsfragt ja keener« zu Gast.

Im MENSA TALK am 11. Mai stellt sichdie neue Staatsministerin für Wissenschaftund Kunst, Barbara Ludwig, den Fragender Studierenden.

Die Eintrittspreise sind wie immer stu-dentenfreundlich und liegen zwischen 0und 7 Euro. Nichtstudenten sind als Gästewillkommen, zahlen aber höhere Preise.

Der Vorverkauf für die Veranstaltungender Studententage hat bereits begonnen.

PI

Ticket-Hotline: 0351 4697-50Programm:

www.studentenwerk-dresden.de�

Studententage mit »Newcomer-Contest«

UJ 07-05 14.04.2005 16:27 Uhr Seite 5

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 7/2005 Seite 6

Aus dem Ausland an dieTU Dresden – Teil IV

Dr. Martine Paqu-in-Lienig stammtaus Quebec, Ka-nada. Die promo-vierte Soziologinlehrt als Gastwis-senschaftlerin amInstitut für Roma-nistik der TUDresden. Zusam-men mit ihremMann kam sie vorfünf Jahren nach

Deutschland und vor drei Jahren in diesächsische Landeshauptstadt. Das Univer-sitätsjournal sprach mit der Kanadierinüber ihren ganz persönlichen und sehr dif-ferenzierten Blick auf das Leben und Leh-ren in Deutschland und speziell in Dres-den.

UJ:Warum sind Sie nach Deutschlandgekommen?

Paquin-Lienig: Mein Mann ist Deut-scher. Ich habe ihn in Kanada kennen ge-lernt. Wir haben beide studiert. Dann sindwir zusammen für fünf Jahre in die USAgegangen. Mein Mann ist Wissenschaftler.Er wollte gerne eine Professur in Deutsch-land bekommen und ich wollte Deutsch-land näher kennen lernen. Wir haben ersteinmal zwei Jahre in Stuttgart gelebt, weilmein Mann in Reutlingen bei Bosch gear-beitet hat. Danach kamen wir nach Dres-den.

Wenn Sie an die Studienbedingungenin Kanada denken.Was gefällt Ihnen hierbesser und was gibt es zu kritisieren?

Hier ist es sehr viel anders. Die Studen-ten haben viel mehr Freiheiten. Bei unsmüssen sie viele festgelegte Kurse besu-

chen. Hier entscheiden Studenten selbst,was und wie sie studieren wollen. Das istfür mich so, wie eine Universität sein soll-te. Ich denke aber, dass es auch Nachteilegibt. Diese Freiheit ist zwar gut für den In-tellekt. Ich habe aber das Gefühl, dass dieStudenten am Ende des Studiums nicht diegleichen Kenntnisse haben. Ich sehe das inmeinen Seminaren. Manche Studentenwissen viel und andere haben ein sehrniedriges Niveau. Das passiert in Kanadanicht. Die Studenten lernen, machen dieSchritte zusammen. Am Ende wissen siealle das Gleiche. Aber auch das bringtProbleme mit sich. Die Studenten kennennur das, was die Professoren lehren. Außer-dem finde ich gut, dass die Studenten hierfür das Studium nichts bezahlen müssen.In Kanada ist Studieren sehr teuer. VieleStudenten müssen deshalb sehr viel arbei-ten. Sie haben nicht genug Zeit zum Stu-dieren. Aber auch dabei gibt es eine andereSeite. Wenn Studenten bezahlen müssen,bemühen sie sich sehr. Es kostet viel unddann wollen sie auch viel lernen. Die Stu-denten sind schneller mit dem Studiumfertig.

Der Studienbetrieb in Nordamerika istaber auch viel flexibler als in Deutsch-land.

Die Universitäten in Nordamerika fol-gen dem Rhythmus der Studenten. Hier istes ein bisschen wie im 19. Jahrhundert. Ichfinde die Atmosphäre sehr schön, aber esist nicht immer praktisch. Aber für Leute,die Philosophie oder Literatur studieren, istes in Nordamerika schwerer. Für diese Stu-dien braucht man nicht so viele Grenzen,sondern mehr Freiheiten, denke ich.

Gibt es Unterschiede zwischen IhremLeben in Dresden und in Stuttgart?

Es war für mich in Stuttgart einfacher.Dort habe ich an der VolkshochschuleDeutsch gelernt. Im Klassenzimmer waren

Leute aus aller Welt. In Dresden habe ichdie Mittelstufe gemacht. Die Studenten ka-men meistens aus Osteuropa. Ich habe dieMischung wie in Stuttgart nicht gefunden.Hier waren die Studenten sehr jung. Diemeisten wollten studieren. In Stuttgart wa-ren im Deutschkurs alle Altersklassen ver-treten. Die Leute kamen aus der ganzenWelt. Einige hatten promoviert, anderekonnten kaum schreiben. Das war fürmich als Soziologin hoch interessant. Ichfinde, dass die Beziehungen zu den Deut-schen in Stuttgart einfacher waren als hier.Es war für mich leichter, Freunde zu fin-den. Ich habe das Gefühl, dass die Leute inWestdeutschland offner gegenüber Auslän-dern sind. Die Leute sind hier aber auchsehr nett zu mir und hilfsbereit. Aber wirk-lich feste Beziehungen zu knüpfen fälltmir schwer. Die meisten meiner Freundehier sind Ausländer oder aber ich habe sieüber Freunde meines Mannes kennen ge-lernt. Er hat hier in Dresden studiert.

Was gefällt Ihnen an Dresden?Die Architektur gefällt mir sehr. Wenn

ich Gäste aus Kanada habe, sind sie begeis-tert. Die Umgebung von Dresden ist auchsehr schön. Mir gefällt es, dass die Berge sonahe sind, besonders im Winter. Das Wettergefällt mir nicht. Es regnet, es ist grau.Selbst nach fünf Jahren in Deutschland binich nicht darüber hinweg.

Kanada ist ein klassisches Einwande-rungsland. Wie stark unterscheidet sichdas Lebensgefühl hier im Vergleich zuihrem Heimatland für Sie?

In Kanada ist es normal, Leute, dienicht weiß sind, zu sehen. Hier ist das et-was Außergewöhnliches. Ich war mit mei-ner Tochter auf der Straße. Sie ist erst vierJahre alt. Wir haben einen Mann mitschwarzer Hautfarbe gesehen. Sie hat ge-sagt »guck mal, Mama, der Mann istganz schwarz im Gesicht«. Das war das

erste Mal, dass meine Tochter einenschwarzen Mann gesehen hat. Ich warein bisschen schockiert. Es ist nicht gut,dass sie keinen Kontakt mit der Welt hat.Ich habe das Gefühl, das ist so in Dres-den. Es ist eine sehr »geschlossene«Stadt. Das hat auch Vorteile. Wir kennenunsere Nachbarn. Es ist wie eine kleineGemeinschaft. Aber ich denke, es fehlt dasGefühl, dass Dresden zum Rest der Weltgehört. Wir fliegen oft in die USA odernach Kanada. Dann habe ich jedes Maldas Gefühl, dass frische Luft zu mirkommt, wenn ich alle diese verschiede-nen Leute sehe und das ganz normal ist.Wenn man in Kanada mit einem Akzentspricht, fragen die Leute sofort interes-siert, woher man kommt. Wenn jemandaus einem anderen Land kommt, ist dashochinteressant. Hier haben mich dieLeute das nie oder sehr selten gefragt.

Das ist etwas typisch Deutsches, glau-be ich. Es gibt Berührungsängste, die Sor-ge, etwas falsch zu machen im Umgangmit Ausländern.

Das denke ich auch. Es gibt zwei Ängste.Zum einen die Angst davor, als rassistischeingestuft zu werden und zum anderenAngst vor Ausländern. Ich denke, die Leutehaben Angst, dass sie das, was ich sage,nicht gut verstehen. Sie haben keine sol-chen Erfahrungen. Es geht weniger umRassismus. Wenn ich an alle Leute denke,die ich bisher getroffen habe, dann meineich, dass die Deutschen weniger rassistischsind. Aber aufgrund ihrer Ängste kannman ihre Handlungen falsch interpretie-ren. In Amerika ist es das Gegenteil. Mandenkt, die Leute sind offen. Aber dort gibtes viel mehr und viel stärkere Konfliktezwischen den Gruppen als hier. Das istmeine Erfahrung.

Noch einmal zu Dresden. Eine Inter-viewpartnerin aus Vietnam meinte, dass

die Stadt verschlafen wirkt, sich nicht be-wegt.Was denken Sie darüber?

Ich sage immer, Dresden ist eine Mu-seumsstadt. Alles ist schön, alles ist perfekt.Es gibt die barocke Architektur. Aber dasLeben ist nicht hier, es ist woanders. Den-noch hat Dresden viel zu geben. Meine El-tern kommen jedes Jahr. Sie finden Dres-den schön und entdecken immer wiederetwas Neues. Wir wollen auch erst einmalnicht umziehen. Mein Mann und ich sindsehr froh hier.

Wie gefällt es Ihnen das Lebensgefühlan der TU Dresden? Gibt es Unterschie-de zum »Rest« der sächsischen Landes-hauptstadt?

Ja. Das ist eine sehr schöne kleine Welt.Die Kontakte zu den Kollegen, französischenund deutschen, sind sehr angenehm. DieStudenten sind weltoffener als in Nordame-rika. Dort sind die Studenten sehr individu-alistisch. Sie arbeiten für sich, wollenschnell von der Uni weg und in ihrer eige-nen kleinen Gesellschaft leben. Hier habeich das Gefühl, dass die Studenten ein gutesWeltverständnis haben. In Kanada mussteich die Studenten immer auffordern, Zei-tung zu lesen, sich zu informieren, was inder Welt passiert. Sie hatten kein Interessedafür. Hier lerne ich viel durch die Studen-ten. Der Kontakt zu ihnen ist eine Bereiche-rung für mich.

Was stellen Sie sich für Ihre Zukunft vor?Mein Mann und ich halten uns das of-

fen. Wir wissen noch nicht, wie lange wirin Deutschland bleiben. Wir sind flexibel,die Kinder sind flexibel. Solange wir dasGefühl haben, dass es hier schöne Sachenzu entdecken gibt, bleiben wir. Wenn wirdas Gefühl haben, dass wir alles gesehenhaben, machen wir vielleicht noch einmaletwas anderes.

Mit Dr. Martine Paquin-Lienig sprach Dörte Grabbert.

Weltoffene Studenten in der »Museumsstadt« Dresden

Dr. Martine Paquin-Lienig. Foto: privat

Feuerwehrübung zeigttechnische und menschliche Schwachstellen auf

Ein Löschzug der Berufsfeuerwehr Löbtau,eine Höhenrettungseinheit, der Umweltzugsowie die betriebliche Feuerwehr der TUDresden beteiligten sich an einer Evaku-ierungsübung im Uni-Campus am 11.April 2005. Angenommen wurde der Brandeiner Gasflasche in einer Versuchsanlagedes Toepler-Baus, der es erforderte, das ge-samte Gebäude zu evakuieren sowie zweiPersonen aus dem Dachbereich zu retten.Während die Höhenrettung und auch dieBrandbekämpfung weitgehend reibungslosverliefen – allerdings musste sich dieBetriebsfeuerwehr erst wegen einer zuge-parkten Straße den Weg über eine Wiesebahnen – erfolgte die Evakuierung derMitarbeiter und Studenten schleppend.Selbst nach einer halben Stunde befandensich noch Personen im Gebäude. Es ist zuhoffen, dass diese Tatsache nur demÜbungscharakter zuzuschreiben ist. ImErnstfall hätte das fatale Folgen. Die im-mense Bedeutung des Zeitfaktors bei derEvakuierung war beispielsweise beimBrand in der August-Bebel-Straße 20 imNovember letzten Jahres sehr deutlich ge-worden, als der Gang nach kurzer Zeit sostark verraucht war, dass für einige dieFlucht aus den Räumen nicht mehr mög-lich war.

Der Ausstattungsgrad der TU-Gebäudemit Alarmierungseinrichtungen ist sehrunterschiedlich. Der Toepler-Bau gehört zuden Gebäuden ohne Sirenen, d. h., man istim Gefahrenfall vor allem darauf angewie-sen, sich gegenseitig zu warnen. In größe-ren Gebäuden sei es auch unter Berück-

sichtigung des Studienbetriebes nahezuunmöglich, auf diese Weise eine schnelleund vollständige Räumung zu gewährleis-ten, schätzte die Leiterin des Büros für Ar-beitssicherheit ein. »Die Übung zeigt ein-mal mehr, dass alle größeren Uni-Gebäudemit Sirenen ausgestattet werden müssen«,machte Dr. Petra Schilling ihrem UnmutLuft.

Aus Sicht des Büros für Arbeitssicherheitist es sehr wichtig, dass alle Mitarbeiterund Studenten regelmäßig und vor allemgebäudebezogen zum richtigen Verhaltenim Brandfall unterwiesen werden. Zudemmüssen sie sich selbst ausreichend infor-mieren, unter anderem mit Hilfe derFlucht- und Rettungspläne sowie derBrandschutzordnung der TU. Jeder sollte

vorhandene Feuerlöscheinrichtungen ken-nen und wissen, dass Feuerwehr sowiePersonen im Gebäude schnell zu alarmie-ren sind. Dr. Schilling weist nochmals da-rauf hin, dass nach der Alarmierung derFeuerwehr – über Handmelder, wenn vor-handen, oder 112 – immer auch dieLeitzentrale der TUD unter 34515 zu ver-ständigen ist. ke

Größere Gebäude brauchen Sirenen

Während des Einsatzes wurden neben der Evakuierung der Brand einer Gasflasche in der Übungsanlage des Toepler-Bau-es sowie die Rettung zweier Personen aus dem Dachbereich (Foto) geübt. Foto: UJ/Eckold

Sicherheitshinweisfür Dell-Nutzer

Die Firma Dell Corporation Limited infor-miert über eine freiwillige Rückrufaktionfür bestimmte Netzteile (Auslieferungszeitzwischen September 1998 und Februar2002), die mit einigen Notebooks der Seri-en Dell LatitudeTM, Dell PrecisionTM undDell InspironTM ausgeliefert wurden. Die-se Netzteile werden kostenlos von Dell er-setzt. Bei den betroffenen Netzteilen kannes zur Überhitzung kommen, die mögli-cherweise zu Bränden oder elektrischenSchlägen führt. Die Netzteile wurden mitfolgenden Notebook-Modellen von Dell ge-liefert:• Latitude CP, Cpi, CpiA, CPtC, CpiR,

CPxH, CPtV, CS, CSx, CPxJ, CPtS, C500,C510, C600, C610, C800, C810, V700, C-Dock, C-Port

• Inspiron 2500, 2600, 3500, 3700, 3800,4000, 4100, 4150, 5000, 5000e, 7500,7550, 8000, 8100, Advanced Port Repli-cator, Docking-Station

• Precision M40.Sigrid Flade, Zentrale Beschaffung

Der komplette Text ist einsehbarauf der Homepage der TU auf

der Seite des Dezernates 1, SG 1.2,Gruppe 1.2.2. IT-Systeme

Stabilste Brückegesucht

Wer baut aus Pappe, Packpapier oder Kar-ton die stabilste Brücke? Diesen Preiswett-bewerb veranstalten die TU-Bauingenieurezum Unitag am 30. April 2005 für Schüler.Das Material darf höchstens 1 mm dicksein und das Bauwerk muss 50 Zentimeterlichte Weite überspannen. ke

Näheres: www.tu-dresden.de/biw/news/2005/papier.htm�

UJ 07-05 14.04.2005 16:27 Uhr Seite 6

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 7/2005 Seite 7

Zigarettenrauchen istimmer weniger »in«.Raucherambulanz bietetEntwöhnprogramm an

Stand die Zigarette noch vor wenigen Jah-ren für Prestige, Erfolg, »Freiheit« und»Abenteuer«, ist das Image des Qualmens– trotz der millionenschweren Werbekam-pagnen der Tabakindustrie – mittlerweilezunehmend negativ gefärbt. Heute ist je-dem klar, dass Rauchen nicht nur den Ri-sikofaktor Nummer Eins für die Gesund-heit darstellt, sondern auch enormeBelastungen für das Gesundheitssystemund die Volkswirtschaft verursacht. Jähr-lich sterben allein in Deutschland zirka140 000 Menschen an den Folgen desRauchens. Weltweit stirbt sogar alle siebenSekunden ein Mensch an rauchbedingtenKrankheiten! Das Inhalieren von Tabak-rauch ist nach WHO-Angaben für dieMehrzahl der Fälle an Lungen- und Kehl-kopfkrebs, für 80–90 Prozent der chroni-schen Atemwegserkrankungen und 25–43Prozent aller Herzinfarkte und Schlagan-fälle unmittelbar verantwortlich.

Das Rauchen wird deshalb heute inter-national zunehmend bekämpft. In vielenLändern werden in jüngster Zeit radikale-re Maßnahmen ergriffen, um die Rau-cherquote drastisch zu senken, so u. a. inSchweden, Großbritannien, Frankreich,Irland und Finnland. In den USA und inItalien wurde der Griff zum Glimmstängelin öffentlichen Gebäuden einschließlichRestaurants und Kneipen sogar gesetzlichuntersagt. In Deutschland werden u. a.mit dem Verbot der Tabakwerbung undÄnderung der Arbeitsstättenverordnungvon 2003 die Anstrengungen ebenfalls ver-schärft, wenn auch noch lange nicht aus-reichend. Immerhin ist die Raucherquotedurch die letzte Tabaksteuererhöhung ak-tuell um 6 Prozent gefallen.

Aber reicht das? Umfragen beweisen:Nahezu 90 Prozent der Raucher wollensich das Rauchen eigentlich abgewöhnen!Die Bundeszentrale für gesundheitlicheAufklärung (BZgA, 2001) ermittelte, dassjeder dritte Raucher in den vorangange-nen 12 Monaten mindestens einmalversucht hat, wenigstens einen Tag langaufzuhören und weitere 37 Prozent zu-mindest einen Rauchstopp ernsthaft in Er-wägung zogen. Der eigene Entschluss ist

zwar eine wichtige Voraussetzung für ei-nen erfolgreichen Rauchstopp, jedochreicht der Wille allein oftmals nicht aus.Wissenschaftliche Studien belegen, dassnur 2–3 Prozent der Aufhörwilligen esschaffen, ohne professionelle Hilfe dasRauchen aufzugeben und langfristigNichtraucher zu bleiben.

Woran liegt das? Tabakrauchen istnicht nur der wichtigste Risikofaktor fürernsthafte körperliche Krankheiten undvorzeitigen Tod, sondern auch die verbrei-tetste Suchterkrankung. Was viele nichtwissen: das Nervengift Nikotin ist stärkersuchterzeugend als Alkohol und sogar Ko-kain. Dennoch nehmen weniger als 5 Pro-zent aller entwöhnungsbereiten Raucherprofessionelle Tabakentwöhnungstherapi-en in Anspruch. Dies ist, wie wir aus Um-fragen wissen, unter anderem auf fehlen-de Kenntnisse über derartige Angebotezurückzuführen.

Die Raucherambulanz Dresden (RAD)am Institut für Klinische Psychologie undPsychotherapie der TU Dresden bietet absofort ein professionelles, individuell ab-gestimmtes Intensivtraining zur Tabak-entwöhnung unter der Leitung des Psy-chologen Priv.-Doz. Dr. Stephan Mühlig

an. Das Angebot richtet sich an alle ju-gendlichen und erwachsenen Raucher, diemit dem Rauchen aufhören wollen, esaber bisher noch nicht geschafft haben.Die RAD verwendet ein kombiniertes Ent-wöhnungsprogramm, das auf wissen-schaftlich geprüften Entwöhnungstherapi-en basiert und im Wesentlichen ausBausteinen zur systematischen Verhal-tensänderung besteht. Es ist wissenschaft-lich gut belegt, dass sich die Erfolgsratebei langwierigen Rauchern durch eineKombination von verhaltenstherapeuti-schen Strategien mit medikamentösenVerfahren zur Behandlung der Entzugser-scheinungen (z. B. mit Nikotinersatzpro-dukten) noch deutlich steigern lässt. Des-halb werden in dem Programm auch dieentsprechenden medikamentösen Unter-stützungen berücksichtigt und in Abspra-che mit dem Hausarzt bei Bedarf einge-setzt.

Das Angebot wird zwar als Gruppentrai-ning durchgeführt, das konkrete Vorgehenaber individuell auf die besonderen Bedin-gungen jedes Teilnehmers abgestimmt. Zudiesem Zweck findet eine ausführlicheVorbefragung aller Interessenten statt. InGruppen von 8–12 Personen wird dann

der Tabakausstieg in insgesamt 10 Sitzun-gen à 90 Minuten gründlich vorbereitetund umgesetzt. Besonderes Augenmerkliegt dabei auf der Vermittlung von Strate-gien zur langfristigen Beibehaltung derTabakabstinenz und der Einübung vonMaßnahmen zur Rückfallvorbeugung.Nach dem Kurs werden die Teilnehmernoch einige Monate lang telefonisch vomTeam begleitet. Die Kursgebühr von 100Euro wird mit 60–75 Prozent von denKrankenkassen erstattet.

Kursanmeldungen nehmen wirtelefonisch unter 0351 463-

38574 oder per E-Mail ([email protected]) entgegen.Außerhalb unserer Sprechzeiten kön-nen Sie Ihre Anfragen auch gern aufBand sprechen. Wir rufen Sie dannumgehend zurück oder schicken Ih-nen die gewünschten Informationenzu. Die Kurse finden im wöchentli-chen Rhythmus (z. Zt. montags 18.30Uhr) in den Räumlichkeiten des Insti-tuts für Klinische Psychologie und Psy-chotherapie der TU Dresden im »Fal-kenbrunnen« (Chemnitzer Str. 46)statt.

Schluss mit dem Rauchen – jetzt!

Trotz vieler Unklarheitensteht fest: Keine Stiftung öffentlichen Rechts ohnePersonalvertretung

In der vergangenen Ausgabe des Univer-sitätsjournals legte der Kanzler der TUDresden, Alfred Post, die Pläne zur Um-wandlung der TUD in eine Stiftung öffent-lichen Rechts dar. UJ sprach nun mit Dr.Michael Hochmuth, Vorsitzender des TUD-Personalrats.

UJ: Die TU Dresden ist auf dem Wegezu einer Stiftungsuniversität – welcheRechte und Pflichten hat der Personalratauf dem Wege dahin?

Dr. Michael Hochmuth: Wir habenzunächst Anhörungsrechte, das heißt, wirmüssen über alle Vorgänge, Termine, Ent-scheidungen und über einzelne Maßnah-men rechtzeitig vorher informiert werden.Inwieweit wir spezielle Beteiligungs- bzw.Mitspracherechte haben, ist uns gegenwär-tig noch unklar. Dafür gibt es hier in Sach-sen noch keine Erfahrungsträger.

In unserer Arbeitsgruppe »Rechtsange-legenheiten«, wir haben leider keinenJuristen im Personalrat, ist man da aber

schon heftig beim Recherchieren. Dazugehört auch, dass wir uns zum Beispiel inDarmstadt kundig machen.

Wenn dann die TU Dresden eine Stif-tung sein wird – gibt es dann noch einenPersonalrat oder wird das dann ein Be-triebsrat?

Laut Sächsischem Personalvertretungs-gesetz wird es weiterhin einen Personalratgeben, denn die TU soll ja eine Stiftung öf-fentlichen Rechts werden.

Wird dann der Personalrat mit einemSitz im Stiftungsrat vertreten sein, ähnlichwie Betriebsräte großer Unternehmenim jeweiligen Aufsichtsrat?

Nein. Im Stiftungsrat werden, soweitmir bekannt, keine TU-internen Vertretersitzen.

Mit welchen sozialen Gefährdungenfür die einzelnen Mitarbeiter – Ausglie-derungen, Entlassungen, Gehaltssenkun-gen o. ä. – rechnen Sie im Zuge der Stif-tungserrichtung und danach?

Das ist heute noch nicht voll abzusehen.Aber eins ist jetzt schon klar. Auf einer ers-ten Beratung zwischen Personalrat unddem TU-Kanzler Alfred Post am 5. April2005 haben sich die Gesprächspartner da-

rauf geeinigt, dass es eine Art Besitzstands-wahrung für Mitarbeiter geben wird, diezum Zeitpunkt der Errichtung der Stiftungeinen Arbeitsvertrag als Arbeiter (MTL)oder Angestellter (BAT) an der TU Dresdenhaben. Beamte sind diesbezüglich sowiesoanders zu betrachten, die werden voraus-sichtlich zur Stiftung abgestellt. Problemeerwarten wir aus jetziger Sicht bei der Ta-rifbindung. Tritt die Stiftung den Landesta-rifverträgen bei oder würde ein Haustarif-vertrag abgeschlossen werden? Das ist jetztnoch nicht absehbar und würde natürlichvon der Universitätsleitung bzw. vom Stif-tungsrat beschlossen.

Wenn die Stiftung zum 1. Januar2006 installiert und vorher noch vor derSommerpause ein Gesetzentwurf imLandtag diskutiert werden soll – was ha-ben Sie für einen Zeitplan?

Keinen, denn wir sind jederzeit an-sprechbar und bereit, haben auch keineSemesterpause. Soweit es sich um beteili-gungspflichtige Vorgänge handelt, werdenwir sowieso laufend einbezogen sein.Natürlich können sich die Kolleginnenund Kollegen mit ihren Fragen und Prob-lemen jederzeit an uns wenden.

Mit Dr. Michael Hochmuthsprach Mathias Bäumel.

Personalrat ist mit »im Boot«

Dr.Michael Hochmuth, Vorsitzender des TU-Personalrats. Foto:UJ/Eckold

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Koop-Vertrag mit derTU St. Petersburg

Mit der Unterzeichnung eines Kooperati-onsvertrages zwischen der TU Dresden undder TU St. Petersburg durch die Rektorenbeider Einrichtungen erfolgte im Jahr2004 die Aufnahme von weiteren Partner-schaftsbeziehungen verschiedener Fakul-täten unserer Universität mit entsprechen-den Instituten oder Lehrstühlen der St.Peterburger Universität auf den Gebietenvon Forschung und Lehre. Auf der Grund-lage dieses Vertrages arbeiten zukünftigdas Institut für Verfahrenstechnik undUmwelttechnik der TU Dresden und derLehrstuhl für Optimierung Chemischerund Biotechnologischer Apparate der TUSt. Petersburg gemeinsam an der Entwick-lung neuartiger chemischer Reaktoren fürumwelt-relevante Mehrphasenreaktionenzusammen.

In den Monaten Januar und Februar er-folgten bereits mit Unterstützung der Aka-demischen Auslandsämter beider Einrich-tungen (Herr Eberhardt und Herr Sobolev)erste Kontaktreisen zum gegenseitigenKennenlernen. In diesem Zusammenhangbesuchte Professor R. Abiev von der TU St.Petersburg das Institut für Verfahrenstech-nik und Umwelttechnik und das Institutfür Technische Chemie unserer Universität.Neben zahlreichen fachlichen Diskussio-nen in den Instituten begeisterte Herr Prof.Abiev mit einem Übersichtsvortrag zurTechnischen Universität St. Petersburg dieDresdner Studenten des neuen Studiengan-ges Chemie-Ingenieurwesen.

Persönlich hatte ich die Gelegenheit, beieinem zweiwöchigen Gastaufenthalt an derTU St. Petersburg meine eigenen For-schungsarbeiten und Zielstellung auf demGebiet neuartiger Reaktoren für Gas-Flüs-sig-Fest-Reaktionen vorzustellen. In der St.Petersburger Universität hielt ich einen

Übersichtsvortrag zu Studienmöglichkeitenin Dresden und einen speziellen Vortrag zuaktuellen Forschungsproblematiken aufdem Gebiet der Mehrphasenreaktionstech-nik.

Viele Studenten aus unterschiedlichenFachsemestern wie auch Mitarbeiter ka-men als Zuhörer zu meinen beiden Vorträ-gen. Die russischen Fachkollegen hattenbesonderes Interesse an dem experimentel-len und theoretischen Leistungsstand un-seres Institutes für Verfahrenstechnik undUmwelttechnik.

Wie schon in Dresden zeigt sich auchbei den russischen Studenten im Anschlussan die Vorträge ein großes Interesse, etwaeine Diplom- oder sogar eine Promotions-aufgabenstellung an der TU Dresden zubearbeiten. Der Aufenthalt bot mir eben-falls die Möglichkeit, die weltbekannte Ere-mitage, das neu fertiggestellte Bernstein-zimmer und das Russische Theater zubesuchen. Tobias Bauer

Ausbau der deutsch-russischenForschungspartnerschaft

UJ 07-05 14.04.2005 16:27 Uhr Seite 7

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 7/2005 Seite 8

Vom 16. bis 19. März 2005 fand in Dresdendie 56. Jahrestagung des Deutschen Kollegi-ums für Psychosomatische Medizin statt.Der letzte Tag des Kongresses unter demMotto »Die verlorene Kunst des Heilens –verschiedene Perspektiven« war für die Öf-fentlichkeit geöffnet und fand reges Interes-se. Wie Tagungsleiter Professor Dr. med. Pe-ter Joraschky, Direktor der Klinik undPoliklinik für Psychotherapie und Psycho-somatik des Universitätsklinikums Dresden,ausführte, habe man diesen, nach demBuch des Kardiologen und Friedensnobel-preisträgers Bernard Lown benannten Titelbewusst gewählt, da es zu dieser Thematikviele Fragen, aber auch Antworten gebe. Erbemerkte in diesem Zusammenhang, dasseiner Leipziger Studie zufolge psychothera-peutisch tätige Ärzte die zufriedensten Ärzteseien, obwohl sie im Verhältnis wirtschaft-lich am schlechtesten dastünden.

Professor Jan Schulze, Präsident derSächsischen Landesärztekammer, betonte,die ärztliche Kunst müsse wie ein Opalhoch gehalten werden, sonst erlösche sie.

Auch wenn wirtschaftliche Zwänge dieMedizin gefährdeten, müsse gelten, was ei-ne sibirische Ärztin einst zu Bernard Lownsagte: »Ein Patient sollte sich jedes Mal,wenn er einen Arzt gesehen hat, besserfühlen.« Der Arzt sollte Diener seiner Be-rufskunst sein, deshalb genieße er seit jeherin allen Gesellschaftsschichten ein großesVertrauensverhältnis, das täglich neu erwor-ben werden müsse.

Die Gesundheitsreformen haben die Pa-tientenversorgung, das Arzt-Patienten-Ver-hältnis und das Arztbild in eine bedrohlicheSituation gebracht: in den letzten Jahrengab es zwanzig kostendämpfende Gesetzeund dieser Prozess setzt sich fort. Ökonomi-sche Zwänge engen den Spielraum des Arz-tes ein und schreiben die Qualität des ärztli-chen Handelns vor. Die zurzeit gängige

Gesundheitspolitik lässt den Patienten häu-fig außen vor. Prof. Schulze forderte, dassdie Entscheidungsfreiheit von Patient undArzt erhalten bleiben müsse. Kranke wollennicht als Kunden, sondern als Menschenbehandelt und nicht als ICD-Nummernoder DRG-Fälle abgearbeitet werden. SeinerMeinung nach sind individuelle Patienten-behandlung und Anwendung wissenschaft-licher Leitlinien keine Gegensätze. JedeForm von Medizin, die den Ärzten Vorschrif-ten macht, müsse abgelehnt werden. SeitHippokrates gilt die Maxime der Medizin:»Das Wohl des/der Kranken ist höchstes Ge-setz«. Diese hohen Anforderungen stellennach wie vor den Kern ärztlichen Handelnsdar. Die Entwicklung einer Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland müsse abgelehntwerden, es sei bekannt, dass sich nur Armevon Arztbesuchen abhalten ließen, Reichedagegen nicht. Trotzdem sei das deutscheGesundheitswesen nach wie vor eines derbesten auf der Welt. Ärzte wissen, dass Re-formen nötig waren und sind, aber sie wol-len nicht auf den Begriff als Leistungser-bringer reduziert werden. Ethische Fragen,ob zum Beispiel ein 80-Jähriger noch eineNierentransplantation erhalten soll oder ob70-Jährige auf eine neue Hüfte sparen müs-sten wie ein 17-Jähriger auf ein Moped, stel-len eine Herausforderung für den ärztlichenMythos dar. Um den Arzt autonome Ent-scheidungen treffen zu lassen, bedürfe esheute zusätzlicher Qualifikationen, die überden bisherigen ärztlichen Horizont hinaus-gingen wie Wissenschaftlichkeit, Manage-mentqualitäten, Teamfähigkeit, Patienteno-rientierung und das ökonomische Gefühlder Solidargemeinschaft. Auch der Patientmüsse eine stärkere Mitverantwortung über-nehmen. Die meisten Patienten nehmen fi-nanzielle Belastungen wie die Praxisgebührklaglos an, sind durch belastendere Zuzah-lungen für Medikamente, Hilfsmittel, Pfle-

geleistungen, Reha- und Krankenhaus-Maßnahmen hochgradig verunsichert, ob-wohl klar sei, dass das hohe Behandlungs-potenzial sonst nicht haltbar ist. Für dieFortentwicklung des Gesundheitswesens inDeutschland müssten deshalb unter ande-rem die Prinzipien der Daseinsfürsorge, derEigenverantwortung und des Wettbewerbsgelten. Das eingangs erwähnte Zitat, dassder Patient sich besser fühlen müsse, wenner einen Arzt gesehen hat, müsse auf jedenFall Gültigkeit behalten.

Dr. med. Maria Eberlein-Gonska, Patho-login und am Universitätsklinikum Dresdenfür das Qualitätsmanagement zuständig,erinnerte daran, dass die Qualitätssiche-rung im Krankenhaus an erster Stelle einengesundheitlichen Nutzen haben müsse. Sieforderte, Qualitätsmanagement alsFührungsstruktur gehöre in die frühe Be-rufsausbildung aller Berufsgruppen im Ge-sundheitswesen.

Die Dresdner Medizinstudenten JurekSchultz und Jan Lange (beide 3. Studien-jahr) sprachen darüber, wie sie gerade »dieKunst des Heilens« erlernen. Der BegriffKunst in diesem Zusammenhang war ihnenzunächst befremdlich erschienen, da dasStudium eher naturwissenschaftlich orien-tiert sei. Häufig werde von Ärzten ein Man-gel an Zeit beklagt und die Zeit reiche nichteinmal zur Erhebung einer ordentlichenAnamnese. Es müsse jedoch klar werden,dass die Medizin nicht nur Naturwissen-schaft, sondern auch Kunst am Menschensei. In Dresden sei man mit dem Dresdnerintegrativen praxisorientierten Lernen (DI-POL) glücklicherweise in einer Vorreiterrol-le. In Anamnesegruppen treffen sich ca.acht Studenten einmal wöchentlich für ca.zwei Stunden auf einer Station. Ein Mit-glied der Gruppe führt ein Gespräch mit ei-nem »echten Patienten«, anschließend fin-den ein Austausch innerhalb der Gruppe

sowie ein Patientengespräch statt. In denAnamnesegruppen lernen Studierende, wieman eine Beziehung zum Patienten knüpft,sie üben kommunikative Fähigkeiten underweitern bzw. festigen klinische Kenntnisse.Außerdem ist günstig, dass mehrere Fach-richtungen integriert sind, die Arbeit imTeam geübt und das Fundament für lebens-langes Lernen gelegt wird. Jurek Schultzund Jan Lange appellierten daran, das Me-dizinstudium überall dort praxisorientierterzu gestalten, wo dies noch nicht wie inDresden der Fall sei.

Der Frankfurter Chirurg Bernd Hont-schik sinnierte darüber, ob sich die verlore-ne Kunst des Heilens wieder finden lassenkönne. Bernard Lown hatte einst auf dieFrage, wann die Kunst des Heilens verlorengegangen sei, geantwortet: »Mit der Erfin-dung des Stethoskops«. So scheint es auchnur anfangs verwunderlich, dass sich einChirurg mit psychosomatischen Aspektenbeschäftige. Die Chirurgie sei »ein höchstseltsames Fach«, definiere sich durch ope-ratives Herangehen an ein Problem,tatsächlich liege die Hauptarbeit des Chi-rurgen jedoch darin, Operationen zu ver-hindern. Für ihn stellt sich die Forderung,die Psychosomatik wieder in alle klinischenFächer einzubeziehen.

Innerhalb der von der Carus-Stiftung er-möglichten Carl Gustav Carus Lectures, diedas Anliegen verfolgen, psychosomatischeAspekte zu integrieren, sprachen als GästeProfessor Otfried Höffe, LehrstuhlinhaberPhilosophie in Tübingen, und die Schrift-stellerin Christa Wolf.

Professor Höffe widmete sich dem The-ma »Maximal oder optimal? Zur Kunst desUnterlassens in der Hochleistungsmedizin«und gab Überlegungen wie die folgendenmit auf den Weg: »Mit dem Leben verhält essich wie mit dem Geld – die meisten kön-nen nicht genug davon bekommen.« Es

zähle nicht der Wille des Arztes, sondernnur der Wille des Patienten, eine eigen-mächtige Heilbehandlung bliebe dem Arztverwehrt. Ethisches Handeln lerne man je-doch nicht in Seminaren, sondern von ärzt-lichen Vorbildern. Auch das Sterben müssewieder gelernt werden, das heißt, die End-lichkeit des Lebens anzuerkennen.

Christa Wolf, am Vortag ihrer Lesung inDresden 76 Jahre alt geworden, hatte sichfür eine Collage aus verschiedenen Textab-schnitten ihres 2002 erschienenen Buches»Leibhaftig« entschieden. Das Buch, dasvon der Struktur wie ein Krankenberichtanmutet, ist weit mehr, es bietet Anlass zuÜberlegungen, wie sie auf der Tagung»Körper und Emotion« eine Rolle spielten.Es handelt von der schweren Erkrankungeiner Person, deren Name nicht genanntwird, die teilweise als Ich-Person, teilweisein der dritten Person agiert und man ahntautobiographische Bezüge zur Schriftstelle-rin. In einem früheren Gespräch sagte sie:»Man wird natürlich nach der Aussage imBuch suchen und sie auf der gesellschafts-politischen Ebene zum Teil auch findenkönnen. Was mich beschäftigt, ist folgenderPunkt: das Gewebe eines Menschen. Worausein Mensch besteht. Das sind eigentlich nurBehelfsausdrücke: Körper, Seele, Geist. Wiedie aufeinander einwirken und wie jeweilseines dieser Elemente dominiert. In demFalle ist es ein körperlicher Zusammen-bruch. Wie der kommt. Warum er gerade indem Moment kommt. Diese Frage des Arz-tes: Warum ist Ihr Immunsystem soschwach? Die dann so eine zentrale Rolleim Buch spielt. Das beschäftigt mich.«

Die Lesung bildete den Abschluss der Ta-gung und fungierte so als Brückenschlagzwischen Wissenschaft und Patient, dernicht nur in der Psychosomatischen Medi-zin ernst genommen werden möchte.

Dagmar Möbius

Im Visier: Die verlorene Kunst des Heilens

Akademische Fliegergruppeder TU verbindet Studiummit Spaß und Freizeit

»Das Flugwesen, es entwickelt sich!« –diese fundamentale Weisheit dürfte nichterst seit Michail Sostschenkos Schmunzet-te »Die Kuh im Propeller« bekannt sein.Schließlich meinte schon Antoine deSaint-Exupéry, »Das Flugzeug ist wohl ei-ne Maschine, indes welch ein unendlichfein empfindendes Gerät! Ihm verdankenwir die Entdeckung des wahren Gesichtsunserer Erde!«, und dass »über den Wol-ken« die Freiheit wohl grenzenlos sei, träl-lern auch schon Generationen mit mehroder weniger Flugangst.

Weitaus weniger bekannt ist indessenwohl die Tatsache, dass sich an der TUDresden eine Gruppe von jungen Leuten,Studenten, Absolventen und anderen»Flugverrückten« ums Flugwesen verdientmacht und das weit über Studium und Be-ruf hinaus. Zusammengefunden habensich die Flugjünger in der AkademischenFliegergruppe der TU, kurz Akaflieg ge-nannt. Die im April 1998 gegründete Aka-flieg Dresden ist die erste Gruppe ihrer Artin den neuen Bundesländern. Doch beimBlättern im Geschichtsbuch stößt man be-reits im Jahr 1922 auf eine Akaflieg, dievon vier Studenten an der TechnischenHochschule zu Dresden gegründet wurde.Die machte sich mit flugtechnischen For-schungen und Entwicklungen von mehre-ren Fluggeräten verdient, bis sie 1935 ab-rupt aufgelöst wurde und der DeutscheLuftsportverband sämtliche ihrer Flugzeu-ge übernahm.

Nun wollen die Dresdner Akaflieger andie guten Traditionen anknüpfen. Der vorsieben Jahren (wieder)gegründete, inzwi-schen eingetragene Verein hat sich aus denKinderschuhen gemausert, ist anerkanntes

Mitglied in der Idaflieg, dem Zusammen-schluss von zehn wissenschaftlich arbei-tenden Akafliegs an deutschen Hochschu-len. Dennoch wird es wohl noch eine Weiledauern, bis die Dresdner mit den etablier-ten Fliegergruppen mithalten können. »Daseit einigen Jahrzehnten an der TU Dres-den keine Forschungs- und Entwicklungs-arbeit auf dem Gebiet des Segelflugzeug-baus mehr geleistet wurde, mussten wirbeim Aufbau unserer Akaflieg vom PunktNull beginnen. Somit stand die wissen-schaftliche Tätigkeit noch nicht im Vorder-grund unserer Aktivitäten«, meint RobertBube, der 2. Vorsitzende des Vereins. »Der-zeit sind wir dabei, unseren kleinen Flug-zeugpark langsam zu vergrößern und dieneue Werkstatt in der Bergstraße 120 fertigeinzurichten.«

Auch wenn das »Fröhliche WörterbuchSegelfliegen« (Tomus-Verlag) die studenti-schen Flieger wie folgt charakterisiert:»Aka|flieg (akaflig): Segelflieger mit aka-demischem Anstrich, die sich ganz und garnicht akademisch benehmen. Sie sind oftder wildeste Haufen am Flugplatz, habenjede Menge Flausen im Kopf und ständigEbbe in der Kasse. Trotzdem bauen sie allefünf Jahre ein revolutionär-neues Flug-zeug, für das die Industrie das Dreifachean Zeit und das Hundertfache an Geld ge-braucht hätte.« – die Dresdner Akafliegnimmt ihre Vereinsarbeit ernst und wirdauch ernst genommen. »Studenten for-schen, bauen, fliegen ist der Leitsatz allerAkafliegs«, erklärt Robert Bube, »und mitdiesem Ziel hat sich unser Verein gegrün-det. Auch wir wollen auf dem Gebiet desSegelflugs und der Luftfahrt allgemein for-schen, unsere eigenen Segelflugzeugkon-struktionen bauen und natürlich fliegen.Eine Akaflieg ist also kein ›normaler‹ Se-gelflugverein, sondern neben dem Spaßam Fliegen stellt auch die wissenschaftli-che Arbeit einen Großteil der Aktivitäten

dar. Bei uns haben sich Studenten der Luft-und Raumfahrttechnik, aber auch aus an-deren Fachrichtungen, zusammengefun-den, um durch neue, innovative Ideen undviel Eigeninitiative der Forschung undEntwicklung von Luftfahrtgerät neue Im-pulse zu geben.«

Konkret sieht das Thema »Forschen« soaus, dass in den letzten Jahren zahlreicheStudien- und Diplomarbeiten zu flugtech-nischen Themen entstanden, die wissen-schaftliche Zusammenarbeit mit dem In-stitut für Luft- und Raumfahrttechnikausgebaut wurde und auch eigene Projek-te entwickelt werden. Dazu gehört dieFlugmessanlage FMA III PC, eine »Black-box« zum Aufzeichnen aller Flugdatenund – die Krönung für jede Akaflieg –Konstruktion und Bau eines eigenen Dop-pelsitzer-Segelflugzeugs D-B 11, das 2008zum Erstflug starten soll. Unter »Bauen«verstehen die Akaflieger in erster Linie dieWartung der Flugzeuge, die umfangrei-

chen Arbeiten in der Werkstatt und auchdie Weiterbildung der Mitglieder mit Besu-chen von Lehrgängen und der Ausbildungz. B. zum Technik- oder Fallschirmwart.

Letztendlich soll natürlich auch derSpaß am Fliegen nicht zu kurz kommen.Dabei ist der Segelflug Schwerpunkt derVereins-Aktivitäten. Derzeit stehen zweidoppelsitzige Schulflugzeuge vom Typ»Bocian« und L-23 »Super Blanik«, eineLS1c sowie ein Einsitzer vom Typ »Pirat«zur Verfügung. Die Saison dauert vonOstern bis Oktober. Gestartet wird auf demFlugplatz Schwarzheide/Schipkau, knapp50 Kilometer von Dresden entfernt. Mitdem dort ansässigen Verein besteht einegute Zusammenarbeit, gemeinsam werdender Flugbetrieb organisiert, die Infrastruk-tur genutzt und die Flugschüler ausgebil-det. Auch an den Jahreshöhepunkten desAC Schwarzheide, u. a. dem Flugplatzfestam 21. und 22. Mai und dem Strecken-fluglager vom 25. Juni bis 9. Juli, wird sich

die Akaflieg Dresden aktiv beteiligen.Interessierte ambitionierte Neu-Akaflie-

ger sind jederzeit willkommen, meintRobert Bube, der schon in seiner thüringi-schen Heimat aktiver Segelflieger war undnun neben dem Studium in Dresden seinHobby fortsetzen kann. »Am 18. April willsich der Verein traditionell allen TU-Kom-militonen vorstellen. Hinter dem Hörsaal-zentrum wird ein Segelflugzeug zu besich-tigen sein und die Akaflieg-Mitgliederwerden alle Fragen zum Verein beantwor-ten. Wer sich uns anschließen möchte,muss nicht unbedingt Luft- und Raum-fahrttechnik studieren. Wir könnten auchVertreter der Geisteswissenschaften, bei-spielsweise Juristen oder Finanzexperten,im Verein gebrauchen. Natürlich sindauch weibliche Interessenten herzlich will-kommen. Auf jeden Fall sollte jeder, dermitmachen möchte, großes Interesse, vielEngagement und Eigeninitiative mitbrin-gen.« Ekki Garten

Kein »normaler« Segelfliegerverein

Für den Fotografen tragen sie das Objekt ihrer Begierde auch mal auf Händen: die Mitglieder der Akaflieg an der TU Dresden mit ei-nem Segelflugzeug. Foto:Archiv Garten

UJ 07-05 14.04.2005 16:27 Uhr Seite 8

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16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 7/2005 Seite 9

Tagung des SFB »Institutionalität und Geschichtlichkeit«

Vom 10. bis 12. März 2005 fand im Kultur-rathaus Dresden die Tagung »Dimensio-nen institutioneller Macht« statt.Veranstaltet wurde sie vom Sonderfor-schungsbereich »Institutionalität undGeschichtlichkeit« (SFB 537) an der TUDresden. Der SFB 537 ist der einzige geis-teswissenschaftliche Sonderforschungsbe-reich an der TU und untersucht als inter-nationaler Forschungsverbund aus 15deutschen und italienischen Teilprojektendas »Institutionelle« von gesellschaftli-chen Strukturen und Mechanismen.

Wie funktionieren also Institutionen?Wie entsteht und vergeht Macht, die vonInstitutionen ausgeübt wird? Auf der Ta-gung wurden die verschiedenen Dimensio-nen institutioneller Macht beleuchtet, diesich in Erinnerungskonstruktionen, inOrdnungsprogramme wie Verfassungen, inpolitische oder künstlerische Repräsentati-on und in kulturelle Normierung vonMacht auffächern lassen.

Die Dimensionen institutioneller Machtwurden auf der Tagung innerhalb von fünfSektionen vorgestellt, die eine Annäherungan das Machtphänomen aus kultureller,historischer und gesellschaftlicher Sichtzum Ziel hatten.

In der ersten Tagungssektion, einer Ko-operation der Altertumswissenschaft undder Mediävistik, an der auch italienischeWissenschaftler beteiligt sind, ging es umMacht und Tradition. Drei verschiedenetraditional bestimmte Gesellschaften wur-den vorgestellt, die sich einerseits auf das»gute Alte« stützen und andererseits aufNeues zielende historische Strukturen auf-weisen. Die Zeit des Kaisers Augustus, diedes italienischen Geschlechts der Viscontiund der Ming-Dynastie sind allesamt Epo-chen, in der Tradition benutzt wurde, umhinter ihrem Schleier Neues zu etablieren.Augustus, dem ersten Kaiser des römischenReiches, gelang die Umwandlung der Re-publik in eine Monarchie, indem er ge-

schickt traditionelle Elemente zur Ver-deckung der von ihm neu eingeführtenMaßnahmen und Regeln integrierte. »Au-gustus schuf eine Komposition des Neuenaus Versatzstücken der Tradition«, sagteMartin Jehne, Professor für Alte Geschichtean der TU Dresden.

Zur Sektion »Macht und Ohnmacht«hatten sich Projekte der Sprachwissen-schaft, Landesgeschichte und Frühneu-zeit-Geschichte zusammengetan, um denEinfluss von standardisierten Handlungenauf die Herstellung dauerhafter Kommu-nikations- und Interaktionsordnungenvorzustellen. Dass ordnungsschaffendeRegulierungen nicht nur Macht, sondernauch Ohnmacht bedeuten können, wurdezum Beispiel anhand von Institutionali-sierungsprozessen einer Volkssprache ge-zeigt.

Die Sektion »Deutungsmacht versusGestaltungsmacht«, in welcher die Ergeb-nisse zweier politikwissenschaftlicherTeilprojekte zur Rolle der Verfassungsge-richtsbarkeit und des Parlaments inDeutschland vorgestellt wurden, bildetedurch einen Redebeitrag des Präsidentendes Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jür-gen Papier, einen Höhepunkt der Tagung.Im Mittelpunkt der Sektion stand die Fra-ge, warum die Deutschen der Institutiondes Bundesverfassungsgerichts mehr Ver-trauen schenken als der Institution desBundestages. Diese Differenz im Vertrauenund im Ansehen der beiden Institutionenhaben Studien immer wieder bestätigt. Soauch eine Studie des Sonderforschungsbe-reiches, deren Ergebnisse auf der Tagungvorgestellt wurden. Eine repräsentativeUmfrage unter der deutschen Bevölkerungbestätigte einmal mehr das hohe Ansehendes Bundesverfassungsgerichts. Das Bun-desverfassungsgericht steht zusammen mitder Polizei ganz vorn, während politischeInstitutionen wie Bundestag und Bundes-regierung abgeschlagen auf hinteren Plät-zen rangieren.

Das Besondere an der Studie des SFB:Sie konnte erstmals die Gründe für das ho-he Renommee des Bundesverfassungsge-richts aufdecken. Die Differenz zwischen

dem Institutionenvertrauen des Bundesta-ges und des Bundesverfassungsgerichtes er-gibt sich demnach einerseits durch denüberparteilichen, nichtpolitischen Charak-ter des Bundesverfassungsgerichts. Ande-rerseits haben die Urteile des Bundesverfas-sungsgerichts eine schlichtende undKonsens stiftende Funktion. Zudem stütztsich das Vertrauen des Bundesverfassungs-gerichts auf eine solidere Basis. Das Ver-trauen in das oberste deutsche Gerichtgründet sich auf dem grundsätzlichenGlauben an die Verfassungsprinzipien unddie Rechtsstaatlichkeit unter der Bevölke-rung. Dagegen stützt sich das Vertrauen indie Institution des Bundestags kaum aufRechtsstaatlichkeit, sondern wird vielmehrvon der aktuellen politischen und wirt-schaftlichen Lage beeinflusst.

Nachdem die Studie vorgestellt wurde,erklärte Hans-Jürgen Papier das hohe An-sehen der ihm unterstehenden Institutionaus seiner eigenen Sicht. »Es besteht eineSehnsucht nach Unpolitischem im politi-schen System«, sagte der oberste Verfas-sungsrichter.

Außerdem sieht Papier den »Erfolg« desBundesverfassungsgerichts in der Wahr-nehmung ihrer Arbeit in der Öffentlichkeitbegründet. Die meisten der etwa 5000 proJahr eingereichten Verfassungsbeschwer-den seien mit dem Grundgesetz vereinbar,also nicht konfliktträchtig und somit fürdie Medien uninteressant. »Für Medien istnur eine schlechte Nachricht eine guteNachricht«, erläuterte Papier. Da es seltenNegativschlagzeilen über das Bundesver-fassungsgericht gibt, wird die Institutionpositiv in der Öffentlichkeit wahrgenom-men.

In der Sektion »Ontologie der Macht«,einer Kooperation aus einem theologi-schen und einem philosophischen Teilpro-jekt, wurde Macht innerhalb ihrerontologischen Rahmenbedingungen be-trachtet. Religiöse Symbolisierungen unddie verschiedenen Kommunikationsmedi-en, durch welche im Rahmen einer Kulturphysische wie symbolische Macht legiti-miert und ausgeübt wird, standen dabei imMittelpunkt.

Mit der Sektion »Macht und Bild«, inder ein italianistisches, ein soziologischesund ein architekturgeschichtliches Teilpro-jekt die Macht von Architektur und diePrinzipien von künstlerischer und archi-tektonischer Vergegenständlichung vonHerrschaft in verschiedenen Epochen zeig-ten, schloss die Tagung ab.

Die Tagung war ein Beweis für dieerfolgreiche Arbeit des Sonderforschungs-bereichs 537, der übrigens der einzigegeisteswissenschaftliche Sonderforschungs-bereich mit vollem Sitz in Sachsen ist.

Auch in dem jährlichen Gutachten derDeutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)zur Förderung des SFB 537 zeigt sich seinErfolg.

»Das Gutachten liest sich wie ein mit-telalterliches Preislied«, sagte Dr. ReinhardGrunwald, Generalsekretär der DeutschenForschungsgemeinschaft, der neben demRektor der Technischen Universität, Profes-sor Hermann Kokenge, und dem Sächsi-schen Justizminister, Geert W. Mackenroth,Grußworte auf der Tagung gesprochenhatte. Daniela Fiedler

Dimensionen institutioneller Macht

Professor Günter W.Tumm66-jährig verstorben

Am 25. Februar 2005 verstarb im Alter von66 Jahren Prof. Dr.-Ing. habil. Günter W.Tumm, langjähriger Vorsitzender des Vor-standes des Friedrich-List-Forums, Freun-des- und Förderkreis der Fakultät Verkehrs-wissenschaften »Friedrich List«.

Professor. Tumm studierte von 1957 bis1963 an der TU Berlin Maschinenbau/Flugtechnik und war von 1963 bis 1965NASA-Stipendiat an der Columbia Univer-sity New York. Er promovierte 1966 zumDr.-Ing. und habilitierte sich 1969.

In den Jahren 1970 bis 1973 arbeitete erals Senior Consultant und Team-Managerbei McKinsey & Co. Gleichzeitig übernahmer 1971 eine Professur für Systemtechnikan der TU Berlin. Von 1974 bis 1979 war erbei der Continental Gummiwerke AG alsBereichsleiter beschäftigt. Als Vorstands-mitglied gehörte er 1980 der Reederei DDG

»Hansa« und von 1981 bis 1989 der AEGTelefunken an, bis er 1990 zur DeutschenPost/Deutschen Post AG wechselte. Als Vor-standsmitglied wirkte er in diesem Unter-nehmen bis 2000. Seit 2000 war er Kon-zernbeauftragter der Deutschen PostAG/Deutsche Post World Net.

Günter W. Tumm war seit der politi-schen Wende im Osten Deutschlands denVerkehrswissenschaften in Dresden außer-ordentlich verbunden. Bereits in der Phaseder Neuordnung der Hochschulen in Sach-sen zu Beginn der neunziger Jahre bemüh-te er sich ausdrücklich um den Erhalt desverkehrswissenschaftlichen Potenzials inDresden. Der in kürzester Zeit entstandenegute Kontakt zu den Verkehrswissenschaft-lern führte zur engagierten Mitarbeit imGründungsausschuss des Friedrich-List-Fo-rums, welches sich im Oktober 1991 alsFürsprecher der Dresdner Verkehrswissen-schaften konstituierte. Mit der Gründungdes Friedrich-List-Forums (Förder- undFreundeskreis der Fakultät Verkehrswissen-

schaften »Friedrich List«) als eingetra-gener Verein im Jahre 1993 übernahmProf. Tumm dessen Vorsitz. In dieser Ei-genschaft mobilisierte er gemeinsam mitdem Vorstand des Friedrich-List-Forumsnamhafte Vertreter der deutschen Verkehrs-wirtschaft und -politik sowie von Verkehrs-unternehmen zur Mitgliedschaft und akti-ven Mitarbeit in diesem Gremium.

Die Vielfalt seines Wirkungsfeldes sowohlim Vorstand der Deutschen Post AG als auchim Friedrich-List-Forum war für die Fakul-tät Verkehrswissenschaften wie auch für dieFachschaft ein Gewinn. Der Grundstein derwissenschaftlichen Wirksamkeit und Aus-strahlungskraft des Friedrich-List-Forumswurde durch das 1996 erstmalig in Dresdenveranstaltete »Dresdner Symposium zur Mo-bilität« gelegt. Die weiteren Symposiendieser Art, die sich auf hohem Niveau mitMobilitätsfragen unterschiedlicher Betrach-tungsweise beschäftigen, verdeutlichen dieerfolgreichen Bemühungen von ProfessorTumm, das Friedrich-List-Forum gemein-

sam mit dem Potenzial der FakultätVerkehrswissenschaften (Wissenschaftlerund Studenten) auch als Podium des wis-senschaftlichen Meinungsaustausches imgesamteuropäischen Rahmen zu nutzen.Sowohl den Wissenschaftlern als auch derStudentenschaft der Fakultät Verkehrswis-senschaften brachte diese immaterielle Un-terstützung erheblichen Vorteil.

Dem Wirken von Professor Tumm ist eszu danken, dass seitens der im Friedrich-List-Forum vertretenen Unternehmen einegroßzügige finanzielle Unterstützung gege-ben wurde.

Er stellte sich mehrfach der Universitäts-leitung als externer Berater zu Profilie-rungsfragen der verkehrswissenschaftlichenFakultät zur Verfügung und hat auch aufdiesem Wege sein breites Fachwissen alsPraktiker und Förderer der Fakultät einge-bracht.

Mit seinen Fachvorlesungen zu Spezial-gebieten der Postlogistik und des -manage-ments hat Professor Tumm das Lehrpro-

gramm der Studiengänge Verkehrsinge-nieurwesen und Verkehrswirtschaft erheb-lich bereichert.

Mit der Verleihung der Ehrenmedaille derTU Dresden wurden 2003 die VerdiensteProf. Tumms als Vorsitzender des Friedrich-List-Forums, als Berater und Referent ge-würdigt.

Die Fakultät Verkehrswissenschaften»Friedrich List« trauert um einen verdienst-vollen Fachmann, der sich um den Aufbaueines der weltweit modernsten Brieflogistik-Systeme ebenso verdient gemacht hat wieum die Förderung der Wiedervereinigungder Post in Deutschland. Besonders dankbarist die Fakultät für die uneigennützige Un-terstützung, die Professor Tumm den Dresd-ner Verkehrswissenschaften nach der politi-schen Wende im Osten Deutschlands undals Vorstandsvorsitzender des Friedrich-List-Forums angedeihen ließ. Sie wird sein An-denken in Ehren bewahren.

Prof. Gerd-Axel AhrensDekan

Nachruf für Förderer der Dresdner Verkehrswissenschaften

Der Sitz des Bundesverfassungsgerichtes (BVG) in Karlsruhe. Das BVG genießt in derÖffentlichkeit ein hohes Ansehen – ein höheres als beispielsweise der Bundestag.Wa-rum das so ist,wurde auf der Tagung »Dimensionen institutioneller Macht« diskutiert.

Foto:Stadt Karlsruhe

Weiterbildung zumMolekularbiologen

Die TÜV-Akademie Dresden bietet eine be-rufsbegleitende Weiterbildung zur »Fach-kraft Molekularbiologie« an. Die zertifi-zierte Maßnahme ab 29. April 2005 bestehtaus 100 Unterrichtseinheiten, die jeweilsFreitagabend und Sonnabend stattfinden.

Näheres:Tel: 0351 21859 oder

E-Mail: [email protected]

UJ 07-05 14.04.2005 16:27 Uhr Seite 9

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 7/2005 Seite 10

Die Rubrik »Fokus Forschung« informiertregelmäßig über erfolgreich eingeworbeneForschungsprojekte von öffentlichen Zu-wendungsgebern (BMBF, DFG, SMWKusw.). Neben den Projektleitern stellen wirdie Forschungsthemen, den Geldgeber unddas Drittmittelvolumen kurz vor. In dervorliegenden Ausgabe des UJ sind die derVerwaltung angezeigten und von den öf-fentlichen Zuwendungsgebern begutachte-ten und bestätigten Drittmittelprojekte fürden Zeitraum Mitte März 2005 bis EndeMärz 2005 aufgeführt.

Verantwortlich für den Inhalt ist dasSachgebiet Forschungsförderung/Transfer.

Prof. Weller, Institut für Baukonstrukti-on, DBU, Denkmal und Energie: Technolo-gien und Systeminnovationen zur Energie-versorgung und -einsparung beiBaudenkmalen, 226,4 TEuro, Laufzeit01.01.2005 – 30.06.2007

Prof. Makeschin, Institut für Boden-kunde und Standortslehre, DFG, Mitarbeitin der Forschergruppe »Funktionalität ineinem tropischen Bergregenwald Süd-Ecuadors« der Universität Göttingen, TP:Bodenatmung, mikrobielle Respirationund Mineralisation in Böden der monta-nen Regenwaldregion Süd-Equadors: Ein-fluss von Meereshöhe und Nutzung, 1 BAT-O IIa/halbe, 1 SHK + 21,5 TEuroSachmittel für 2 Jahre

Prof. Worch, Institut für Werkstoffwis-senschaft, DFG, Fortführung der Forscher-gruppe: Untersuchung der Wechselwirkun-gen an biologisierten Grenzschichten vonImplantaten im Knochen, Teilprojekt I, 1BAT-O IIa + 1 BAT-O Va/b für 12 Monate +14,0 TEuro Sachmittel für 2 Jahre

Dr. Paul, Ökologische Station Neun-zehnhain, DFG, Climate impacts on abio-tic ecosystem structures and consequencesfor planktonic food webs: The SaidenbachReservoir Story, 1 BAT-O IIa/halbe, 1 BAT-OVIb + 7,7 TEruo Sachmittel für 2 Jahre

Dr. Wieters, Institut für Werkstoffwis-senschaft, DFG, Grundlegende Untersu-chungen zum Sinterverhalten von Pulver-systemen aus beschichteten Teilchen, 1BAT-O IIa, 1 SHK + 10,5 TEuro Sachmittelfür 2 Jahre

Prof. Möller, Institut für Statik und Dy-namik der Tragwerke, DFG, Fortführungder Forschergruppe: Computergestützte De-struktion komplexer Tragwerke durchSprengung (Ruhr-Universität Bochum), 1BAT-O IIa, 2 SHK + 6,7 TEuro Sachmittelfür 2 Jahre

Prof. Nagel, Institut für Hydobiologie,Gesellschaft Deutscher Chemiker, Vorhabenzur Altstoffbeurteilung in internationalerund nationaler Kooperation, 1 BAT-O Ib, 2BAT-O IIa + 1 BAT-O VII/halbe, Laufzeit01.01.2005 – 31.12.2005

Prof. Bornstein, Medizinische Klinikund Poliklinik III, DFG, Toll like ReceptorSystem and Adrenal Stress Response, 1 BAT-O IIa + 30,0 TEuro Sachmittel für 2 Jahre

Prof. Bornstein und Dr. Ehrhart-Bornstein, Medizinische Klinik und Poli-klinik III, Else-Kröner-Fresenius-Stiftung,Gewichtsverhalten und Steroidregulationbeim metabolischen Syndrom, 110,0 TEu-ro für 2 Jahre

Prof. Hufenbach, Institut für Leichtbauund Kunststofftechnik, 6. Rahmenpro-gramm der EU, Environmentally FriendlyAero Engine (VITAL),

941,0 TEuro, Laufzeit 01.01.2005 –31.12.2008

Prof. Günther, Institut für Oberflächen-technik und Fertigungsmesstechnik,Stiftung Industrieforschung, Werkzeug-Do-tierung (innen und außen) mit Fest-schmierstoffen zur Produktivitätserhöhungbei der Bearbeitung von schwer zerspanba-ren Werkstoffen durch Vermindung derReibung an den Aktivflächen der Werkzeu-ge (Span-, Haupt- und Nebenfreifläche),175,8 TEuro, Laufzeit 01.04.2005 –31.03.2007

Prof. Härtig, Institut für Systemarchi-tektur, BMWA, European Multilateral Secu-re Computing Base – EMSCB, 580,8 TEu-ro, Laufzeit 15.03.2005 – 14.03.2008

Prof. Hufenbach, Institut für Leichtbauund Kunststofftechnik, BMWA-PRO INNO,Entwicklung schneller flachgehenderFrachtschiffe mit einem Hybridrumpf fürdie Oberelbe, 121,5 TEuro, Laufzeit22.11.2004 – 30.04.2006

Prof. Majschak, Institut für Verarbei-tungsmaschinen, Landmaschinen undVerarbeitungstechnik, BMBF, InnoZellMet,TP »Entwicklung von schnell bewegtenMaschinenbauteilen aus Leichtbauwerk-stoffen (Hohlkugelkomposite) für hohe dy-namische Anforderungen«, 100,0 TEuro,Laufzeit 01.03.2005 – 29.02.2008

Prof. Häupl, Institut für Bauklimatik,EU, Protection of historical monuments:Indo-European exchange and knowledgetransfer on required basics in building cli-matiology (CLIMON), 490,0 TEuro, Lauf-zeit 2004 – 2006

Prof. Helbing, Institut Wirtschaft undVerkehr, 6. Rahmenprogramm der EU,Measuring and Modelling Complex Net-works Across Domains, 233,8 TEuro, Lauf-zeit 01.02.2005 – 31.01.2008

Prof. Scheuch, Institut für Arbeits- undSozialmedizin, Bundesanstalt für Arbeits-schutz und Arbeitsmedizin, LANGE LEH-REN - Gesundheit und Leistungsfähigkeitim Lehrerberuf erhalten und fördern, Mit-telerhöhung um 21,0 TEuro.

Fokus Forschung

Medizinische Fakultät undUniversitätsklinikum rich-ten »KompetenzzentrumRiechen und Schmecken«ein.

Die gesunde Ausbildung und Funktion un-serer Sinne ist ein wichtiger Bestandteil,um mit der Umwelt zu kommunizieren.Doch die kompliziert aufgebauten und be-sonders während des Alterns anfälligenStrukturen verlieren bei vielen Menschenihre Funktion, die die Freuden am Wahr-nehmen der Außenwelt trüben können –vor allem beim Essen und Trinken. JederKurzsichtige oder Schwerhörige weiß, anwen er sich wegen seiner gestörten Wahr-nehmung wenden kann: Die entsprechen-de Palette der Augen- oder Ohrenerkran-kungen beispielsweise ist breit, undtherapeutische Möglichkeiten sind auchvielen Laien mehr oder weniger gut ver-traut.

Doch was ist mit den weniger bekann-ten Störungen der chemischen Sinne, wiebeispielsweise des Riechens oderSchmeckens? Wenigstens fünf Prozent derBevölkerung leiden an einem Verlust desRiechens und Schmeckens. Im Alter jen-seits des 50. Lebensjahres zeigt ein Viertelder Bevölkerung einen deutlichen Riech-verlust. Das geht mit teilweise erheblichenEinbußen der Lebensqualität einher. DieUrsachen sind vielfältig, sie können durchhartnäckige virale Infektionen ausgelöstwerden, durch Unfälle oder im Rahmendegenerativer Erkrankungen, wie zum Bei-spiel bei Morbus Parkinson entstehen. Bis-lang werden in Deutschland jedoch dieseSinnesverluste allenfalls als Begleitsympto-me primärer Erkrankungen verstandenund dementsprechend oftmals unzurei-chend therapiert. Zentren, in denen etwasmehr als nur Schnupfen behandelt wird,gibt es in Europa kaum.

Dass die chemischen Sinne nicht beach-tet wurden, lag zum großen Teil an derbislang fehlenden, seit einigen Jahren aberzunehmend verbesserten Standardisierungentsprechender Testverfahren. Bei der Che-mosensorik gibt es aufgrund dieser Situati-on viele »weiße Flecken« auf der Karte. DieBedeutung der chemischen Sinne ist derAllgemeinheit nicht zuletzt durch die Ver-leihung des diesjährigen Nobelpreises fürMedizin deutlich gemacht worden.

Ausgehend von der Beobachtung, dassviele Menschen unter Riech- oder

Schmeckstörungen leiden, haben wir unsentschlossen, die an der Medizinischen Fa-kultät existierenden Aktivitäten stärker zubündeln und die damit befassten Abteilun-gen zu einem engmaschigen Netzwerk zu-sammenzufassen.

Ein Ziel des an der Klinik für Hals-Na-sen-Ohrenkrankheiten (HNO) etabliertenKompetenzzentrums »Riechen undSchmecken« ist die interdisziplinäre Er-forschung der chemischen Sinne hin-sichtlich grundlegender und klinischerFragestellungen. Die Gruppe setzt sich inihrem Kern zusammen aus Forschern ausdem Gebiet der HNO-Heilkunde (Direktor:Dr. Thomas Zahnert), der Morphologie/Zellbiologie (Direktor: Professor RichardFunk), Neurologie (Direktor: Professormed. Heinz Reichmann) und Neurora-diologie (Leiter: Professor Rüdiger vonKummer). In dieser interdisziplinärenGruppe werden schwerpunktmäßige For-schungsarbeiten zu verschiedenen Fra-gestellungen (beispielsweise Aufbau undFunktionen der entsprechenden Organe,Riechfunktion bei neurodegenerativenErkrankungen oder moderne diagnosti-sche Methoden) durchgeführt. Letztlichist das Ziel das Verfassen hochwertigerPublikationen und das Einwerben vonDrittmitteln – eventuell bis hin zur Ent-wicklung einer finanziell selbst tragendenEinheit. Aus den beteiligten Institutenund Kliniken engagieren sich im Rah-men der Thematik »Riechen undSchmecken« vor allem Professor Thomas

Hummel, Professor Martin Witt, Dr. AntjeMüller und Dr. Johannes Gerber.

Ein weiteres Hauptanliegen des Kompe-tenzzentrums »Riechen und Schmecken«ist es, Diagnostik und Therapie bei Störun-gen des Riech- und Schmeckvermögensbereitzustellen. Hierzu ist eine »Riech- undSchmecksprechstunde« eingerichtet, in dersich an zwei Tagen pro Woche Patientenvorstellen, die intensiv untersucht werden– pro Jahr etwa 600. Etwa die Hälfte derPatienten kommt aus dem Dresdner Ein-zugsgebiet, der Rest kommt aus anderenTeilen der Republik oder aus dem Ausland(unter anderem aus Spanien, Norwegen,Großbritannien Frankreich, Österreich,Schweiz, Italien, Türkei, Libanon oder denUSA). Im Rahmen dieser Sprechstundewerden die Patienten modernsten diagnos-tischen Verfahren (beispielsweise den ol-faktorisch evozierten Potenzialen oder diefunktionelle Magnetresonanztomogra-phie) unterzogen und die Riechstörungendem Stand der Medizin entsprechend be-handelt. Daneben werden neue therapeuti-sche Herangehensweisen erprobt – häufigauch in Zusammenarbeit mit anderenweltweit spezialisierten Zentren.

Als dritte Hauptaufgabe des Kompetenz-zentrums »Riechen und Schmecken« sindServiceleistungen und Quervernetzung mitanderen an der TU Dresden angesiedeltenklinischen oder klinisch-theoretischen Ab-teilungen sowie mit nationalen und inter-nationalen Forschungseinrichtungen zusehen.

Die Gruppe trifft sich regelmäßig, umunter anderem eigene oder fremde wissen-schaftliche Arbeiten zu diskutieren. Dane-ben organisiert sie gemeinsam Symposienund Kongresse. So gibt es seit 1998 eineunregelmäßige Vortragsreihe, in derenRahmen namhafte Forscher auf dem Ge-biet der Chemosensorik nach Dresden ein-geladen werden. Daneben wurde 2003 erst-mals eine »Summerschool HumanOlfaction« veranstaltet, die sich insbeson-dere an jüngere Wissenschaftler oder Stu-dierende aus aller Welt wandte. Die Sum-merschool wird in diesem August zumzweiten Mal angeboten.

Thomas Hummel

Riechen und Schmecken im Sinn

Riechstifte enthalten verschiedene Duftstoffe bzw. gleiche Duftstoffe unterschiedlicherIntensität.Mit ihnen wird das Riechvermögen der Patienten untersucht. Foto:HNO-KL

Kolloquium zurAutomatisierung derProduktion

Am 18. März 2005 fand das Fachkolloqui-um »Intelligente Produktionsprozesse« derProfessur Produktionsautomatisierung,Zerspan- und Abtragtechnik (PAZAT) inDresden statt. Bei dem Informationsaus-tausch zwischen Industrie und Forschungwurden Entwicklungen und Lösungen fürdie praktische Anwendung von Werkzeu-gen der Informationsverarbeitung vorge-stellt. Dabei standen verschiedene Innova-tionen auf dem Gebiet der Software inproduktionstechnischen Systemen im Mit-telpunkt. Zu den Referenten gehörten ne-ben der PAZAT das Institut für Maschinen-elemente und -konstruktion (der Fakultät

Maschinenwesen) und das Fraunhofer-IWU Chemnitz (Institut Werkzeugmaschi-nen und Umformtechnik). Informationenzu der praktischen Anwendung der vorge-stellten Neuheiten wurden von den Soft-wareunternehmen EXAPT und Tecnomatixsowie die Firma SIEMENS geliefert.

Die vorgestellten technischen Neuerun-gen finden ihre Anwendung in der Ferti-gung von Turbinengehäusen, im Karosse-riedesign und bei der Aufnahme vonObjekten in digitale Modelle durch einenScanvorgang. Erwähnenswert ist auch derEinsatz von Methoden zur digitalen Erfas-sung, Aufbereitung und Fertigung vonFreiflächen in der Kunst und Kultur wiezum Beispiel bei dem räumlich gescann-ten Kopf des Dresdner Rathausmannes(vgl. Unijournal Nr. 5/2005).

Annechristin Stein

Intelligente Produktionsprozesseaus der Sicht von Theorie und Praxis

»Girls day« an der Uni

Schülerinnen, die sich für Naturwissen-schaften und Technik interessieren, sind am28. April 2005 an der TU Dresden ganz be-sonders willkommen. Die Zentrale Studien-beratung (ZSB)bietet im Rahmen des »GirlsDays« ab 10 Uhr Vorträge, Gesprächsmög-lichkeiten und einen Campusrundgang an.Das Programm findet im Veranstaltungs-raum der ZSB im Georg-Schumann-Bau,Münchner Platz, Raum A3 statt.

Zentrale StudienberatungTel.: 463-36063

E-Mail: [email protected]

UJ 07-05 14.04.2005 16:28 Uhr Seite 10

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 7/2005 Seite 11

Soziale Konflikteam Arbeitsplatz

Soziale Konflikte sind normaler Bestandteiljedes Arbeitslebens. Sie entstehen, wenn be-teiligte Personen gegensätzliche Interessen,Ziele, Wünsche, Bedürfnisse, Ansprüche usw.haben und diese im Handeln verwirklichenwollen. Nicht alle Konflikte lassen sich lösen,aber einige lassen sich verhindern und man-che erfolgreich klären. Beim Umgang mitKonflikten in der alltäglichen Praxis sind so-wohl konstruktive als auch destruktive Vorge-hensweisen zu beobachten.

Konstruktive Konfliktlösung beinhaltet ei-ne faire Auseinandersetzung und eine einver-nehmliche Lösung unter Wahrung des Be-triebsfriedens. Wichtig ist die Art und Weise,wie mit Verschiedenheiten umgegangenwird. Die Fähigkeit, Konflikte selbstbewusstund erfolgreich zu regeln, kann erlernt wer-den. Der Ausgangspunkt für faire Lösungenbesteht darin, den Konfliktgegenstand als

Problem zwischen den Personen oder Partei-en zu verhandeln. Dabei ist es durchaus an-gemessen, auch klare, kritische und berech-tigte Rückmeldungen zum jeweiligenVerhalten zu geben und zu bekommen.

Leider werden – z. T. mangels sozialerKompetenzen, z. T. aus Unkenntnis der weit-reichenden Folgen – Konflikte oftmals nichtin der Sache bearbeitet, sondern die jeweilsandere Person wird als das Problem angese-hen. Mehr oder weniger kleinlich und syste-matisch wird über einen längeren Zeitraumnach Fehlern gesucht, der Konfliktgegnermit verschiedenen Maßnahmen verunsichertund unter Druck gesetzt. Am Ende kommt esbei dieser Art »Konfliktlösung« für alle zukeinem befriedigenden Ergebnis, denn eswerden Verhaltensweisen an den Tag gelegt,die alle Parteien grundsätzlich verurteilen,für die beide Seiten keine Verantwortungübernehmen und die schließlich zur Eskala-tion führen. Beiderseitige Hilflosigkeit istcharakteristisch, denn ein sichtbarer Streit-grund, der vernünftig zu lösen wäre, ist nicht

oder nicht mehr erkennbar und alle Beteilig-ten lehnen eine rationale Auseinanderset-zung ab und bestehen auf der in ihren Augenberechtigten emotionalen Position. Nichtsgeht mehr!

Um konstruktive Konfliktlösungen zu för-dern und um zu verhindern, dass Betriebs-frieden und Leistungsfähigkeit empfindlichgestört werden, haben die Dienststellenlei-tung der TU Dresden und der Personalrat imJanuar 2003 eine Dienstvereinbarung »ZumUmgang mit sozialen Konflikten am Arbeits-platz« abgeschlossen. Darin sind u.a. auchkonkrete Ansprechpartner für Betroffene be-nannt. Anliegen und Beschwernisse, die inden vergangenen Jahren in den Sprechstun-den des Personalrates zur Sprache kamen,verdeutlichen einen großen Informations-und Unterstützungsbedarf bzgl. des kon-struktiven Umgangs mit Konflikten. So ist of-fenbar selbst Führungskräften unklar, wienachhaltig sich aus destruktiv »gelösten«Konflikten entstehender Stress im Arbeitsall-tag auswirkt. Immer mehr persönliche Kräfte

müssen aktiviert werden, um sich mit demweiter bestehenden Konflikt zu beschäftigen,wohl gemerkt auf beiden Seiten! Die eigentli-chen Aufgaben können nicht mehr erfolg-reich gelöst werden, weil die Konfliktbeteilig-ten durch die sozialen Auseinandersetzungensowohl emotional als auch zeitlich und imHandeln überfordert sind. Im Ergebnis zei-gen sich auf der emotionalen Ebene z. B.Angst und Unsicherheit, auf der geistigenEbene u. a. Verwirrung, Konzentrations-störungen und Destruktivität im Denkensowie auf der Handlungsebene z. B. Koordi-nationsstörungen und eine größere Fehler-häufigkeit. Damit wird deutlich, dass nichtnur der Betriebsfrieden gestört, sondern auchdie Leistungsfähigkeit aller Konfliktbeteilig-ten mehr oder weniger stark beeinträchtigtist.

Betroffene leiden oft unter psychischenund verschiedenen körperlichen Beschwer-den. So sind Nervosität, Schlaf-, Konzentrati-ons- und Gedächtnisstörungen, depressiveVerstimmungen, Angstzustände, Albträume,

quälende Erinnerungen, Reizbarkeit, Depres-sion ebenso wie Kopfschmerzen, Herz-Kreis-lauf-Störungen oder Magen-Darm-Beschwer-den keine Seltenheit.

Daher ist es für alle Beschäftigten sinn-voll, sich zum einen damit zu beschäftigen,wie man Konflikten vorbeugen kann undzum anderen damit, wie Konflikte kon-struktiv gelöst werden. Das gilt insbesonde-re natürlich für Führungskräfte, die in derFürsorgepflicht gegenüber ihren Untergebe-nen stehen. Neben dem Erwerb speziellersozialer Kompetenzen in entsprechendenKursen kann es gut sein, die Bedingungenam Arbeitsplatz zu überprüfen. Wo Infor-mationen regelmäßig weitergegeben wer-den, Offenheit herrscht, Meinungen ausge-tauscht werden, Vertrauen das Ziel ist,Rückmeldungen gegeben werden und füralle die gleichen Spielregeln gelten, gibt esvon vornherein wenig Nährboden für Kon-flikte. Claudia König,

Michael Hochmuth(Personalrat)

Hilfe! – Ich werde gemobbt!?

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Institut für Energietechnik, Lehrstuhl für Kernenergietechnik, zum nächstmöglichen Zeitpunkt, be-fristet für 32 Monate, Beschäftigungsdauer gem. HRG i.d.j.g.F.

Doktorand/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Im Rahmen der Förderinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit „Kompetenzerhalt inder Kerntechnik“ soll eine vertiefte nichtlineare Analyse des Stabilitätsverhaltens von Siedewasserreaktoren im Rah-men einer Promotion durchgeführt werden. Die Untersuchung des Zeitverhaltens dieser Reaktoren erfolgt sowohl mitSystemcodes als auch mit vereinfachten Modellen, deren Stabilitätsverhalten mit Methoden der nichtlinearen Dyna-mik untersucht wird. Die Interpretation der Lösungsmannigfaltigkeiten liefert einen wichtigen Beitrag zur Beurteilungder Sicherheitseigenschaften von Siedewasserreaktoren.Voraussetzungen: wiss. HSA in Physik/Mathematik mit engem Bezug zu ingenieurtechnischen Fragestellungen,vertiefte mathematische Kenntnisse (Modellierung nichtlinearer Systeme, nichtlineare Dynamik), Programmierspra-chen FORTRAN oder C, fundierte Kenntnisse in MATLAB, sehr gute Sprachkenntnisse Englisch.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte mit frankiertem Rückumschlag bis zum 17.05.2005 an: TU Dresden, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Energietechnik, Herrn Prof. Dr. Jürgen Knorr, 01062 Dresden oder per e-mail an: [email protected].

Institut für Fluidtechnik, Professur für Hydraulik/Pneumatik, zum nächstmöglichen Zeitpunkt, befri-stet bis 28.02.2006, Beschäftigungsdauer gem. HRG i.d.j.g.F.

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)(Schwerpunkt: Simulation CFD)

Aufgaben: Die Fluidtechnik ist ein schnell wachsendes, interessantes Fachgebiet des Maschinenbaus, in dem die Bun-desrepublik Deutschland weltweit Technologieführer ist. Für die Weiterentwicklung von Bauteilen und Komponentenim Bereich pneumatischer und hydraulischer Antriebe, Steuerungen und Regelungen, wie zum Beispiel Ventilen undPumpen, und deren bessere Anpassung an spezifischen Anwendungen gewinnt der Einsatz von Simulationsmethodenund insbesondere der numerischen Strömungsberechnung (CFD) zunehmend an Bedeutung.Wichtige Entwicklungsziele sind die Erhöhung des Wirkungsgrads, die Minimierung des Verschleißes und die Vermin-derung der Geräuschentwicklung. Dafür sind detaillierte Kenntnisse der Strömungsvorgänge in den entsprechendenBauteilen erforderlich. In vielen Fällen sind auch Wechselwirkungen zwischen der Strömung und dem Bauteil bzw. derAnlage zu beachten. Mit den steigenden Anforderungen an das dynamische Verhalten in der industriellen Praxis inter-essiert besonders die Analyse instationärer Vorgänge. Daraus resultiert eine Vielfalt anspruchsvoller und interessanterinterdisziplinärer Forschungsaufgaben mit sehr hoher Praxisrelevanz. Es ist die Möglichkeit zur Einarbeitung und zurPromotion gegeben.

Voraussetzungen: wiss. HSA Maschinenbau mit der Note ”gut” oder besser; gute Kenntnisse in den Grundlagen-fächern des Ingenieurstudiums. Angesprochen sind insbesondere Hochschulabsolventen, die sich in ihrer Diplomar-beit mit experimentellen Untersuchungen oder der numerischen Simulation auf dem Gebiet der Strömungsmechanikbeschäftigt haben. Wünschenswert sind Kenntnisse auf dem Gebiet der Strömungsmechanik.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 10.05.2005an: TU Dresden, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Fluidtechnik,Professur für Hydraulik/Pneumatik, Herrn Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, 01062 Dresden.

Am Institut für Baustoffe ist zum 01.10.2006 die

W3-Professur für Baustoffe(Nachfolge Prof. Dr.-Ing. H. Schorn)

wieder zu besetzen.Der/Die Inhaber/in soll das Fach in der gesamten Breite (Baustoffe aller Art) in Forschung und Lehre vertreten. EineMitwirkung im Sonderforschungsbereich SFB 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und In-standsetzung“ ist gewünscht. Moderne experimentelle Ausstattung für die baustoffliche Analytik und die Gefügemor-phologie sowie eine Prüfhalle zur Probenerstellung, Probenkonditionierung und mechanischen Prüfung sind vorhan-den. Vorausgesetzt werden fundierte Kenntnisse der baustoffchemischen, mineralogischen und physikalischen Grundlagenund Zusammenhänge, verbunden mit mehrjähriger einschlägiger Erfahrung in der baustofflichen Forschung, in for-schungsnahen Tätigkeitsfeldern oder in der baustofflichen Praxis. Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der In-standsetzung und Verstärkung von Bauteilen sowie der Schadensaufklärung und diesbezüglicher Analytik sind er-wünscht. Bewerber/Bewerberinnen müssen die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 40 Sächsisches Hochschulgesetz vom11.6.1999 erfüllen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 17.05.2005 an TU Dresden, Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen, Herrn Prof. Dr.-Ing. R. Herz, M.S., 01062 Dresden.

003/2005In der Medizinischen Berufsfachschule ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt, für die Ausbildung von Ge-sundheits- und Krankenpfleger/innen sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen eine Stelle als

Lehrer/in für Pflegeberufe

zu besetzen.

Wir wünschen uns eine engagierte kompetente Persönlichkeit, die Erfahrung in der Lehrtätigkeit hat. Neben einer ab-geschlossenen Ausbildung in der Kranken- bzw. Kinderkrankenpflege setzen wir ein abgeschlossenes pädagogischesStudium voraus.

Ihr Aufgabenbereich umfasst neben der Unterrichtstätigkeit u.a. die Ausbildungsorganisation sowie die Betreuung derAuszubildenden während ihrer theoretischen und berufspraktischen Ausbildung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bei gleicher Eignung werden Bewerbungen Schwerbehinderterbevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 30.04.2005 unter der Kennziffer 003/2005 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, Medizinische Berufsfach-schule, z. Hd. der Schulleiterin, Frau Dipl.-Med.-Päd. R. Eckermann, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

014/2005In der Klinik-Apotheke des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden sind zum nächstmöglichenZeitpunkt zwei Stellen als

Apotheker/infür die Bereiche Unit-dose- und Labordiagnostika-Versorgung

in Teilzeitbeschäftigung mit 20 Stunden pro Woche, zunächst befristet für 2 Jahre, zu besetzen.

Aufgaben: Das Aufgabengebiet umfasst jeweils die stellvertretende Leitung der Abteilungen Unit-dose- bzw. Labordia-gnostika-Versorgung und Stationsbegehungen nach § 14 ApoG und § 32 ApoBetrO. Weiterhin bringen Sie Ihr Wissenund Können in die jeweilige Abteilung ein und nehmen an den Rufbereitschaft der Apotheke teil. Sie sollten die Promo-tion auf klinisch-pharmazeutischem Gebiet anstreben.

Voraussetzungen: Studium der Pharmazie, Approbation als Apotheker/in. Sie besitzen gründliche und umfassendeKenntnisse in Pharmazie und Chemie, insbesondere medizinischer Chemie. Weiterhin sollten Kenntnisse auf den Ge-bieten der Pharmakologie und Pharmakokinetik sowie der Pharmakoökonomie und Gesetzeskunde für Pharmazeu-ten vorhanden sein. GMP- und EDV-Kenntnisse sind weitere wichtige Voraussetzungen.

Wenn Sie darüber hinaus über Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen sowie Erfahrung in der Mitarbeiter-führung verfügen und kommunikationsfähig sind, erwarten Sie interessante und gestaltungsfähige Aufgabenfelder.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 30.04.2005 unter der Kennziffer 014/2005 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, Klinik-Apotheke, z.Hd. Herrn Dr. rer. nat. H. Knoth, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus

Fakultät Bauingenieurwesen

Fakultä Maschinenwesen

Technische Universität Dresden

Textilbewehrter Betonim Belastungstest

Am 12.April 2005 haben die Gesellschaftfür Wissens- und Technologietransfer derTU Dresden mbH (GWT) und das Institutfür Massivbau der TU Dresden die ersteBrücke aus textilbewehrtem Beton imDresdner Otto-Mohr-Laboratorium vorge-stellt. Der Prototyp wurde von Wissen-schaftlern der TU Dresden entwickelt undbereits allen statischen Messungen undbautechnischen Anforderungen unterzo-gen. Die Brücke mit einer Spannweite von8,60 Metern soll in einem Jahr in Oschatzbei der Landesgartenschau 2006 als Welt-neuheit erstmals für Fußgänger freigege-ben werden. Ein abschließender Belas-tungstest am vergangenen Dienstag verliefzur großen Zufriedenheit von Prof. Cur-bach und seinen Mitarbeitern. Dabei konn-te das zukunftweisende Projekt nur durcheine Kooperation zwischen der TU Dresden,der GWT und dem Betonwerk Oschatz rea-lisiert werden. Während die Mitarbeiter derTU Dresden an der Entwicklung und Pla-nung der Brücke arbeiteten, wurden dieEinzelteile im Betonwerk produziert. Diegewerbliche Plattform und der Vertrieb derneuen Technologie wird durch die GWTübernommen. Ein detaillierter Berichtfolgt in der nächsten Ausgabe des Univer-sitätsjournals. Annechristin Stein

Eine spezielle Brücke für Oschatz

Dirk Jesse, Professor Manfred Curbach und Silvio Weiland (von links nach rechts) nachdem erfolgreichen Belastungstest an dem Prototypen der Brücke aus textilbewehrtemBeton. In der Brücke sind die Mess- und Belastungsinstrumente noch aufgebaut. ÜberStahlträger wurde der Druck von oben auf die Brücke ausgeübt und so eine großeMenschenmasse simuliert. Foto:Ulrich van Stipriaan

UJ 07-05 14.04.2005 16:28 Uhr Seite 11

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 7/2005 Seite 12

Elite der ostdeutschen Jazz-Sängerinnenin Dresden

Die am 13. April 2005 mit dem Konzertvon Pascal von Wroblewski eröffnete Reihe»Jazz im Uniklinikum« präsentiert in die-ser Saison ein außergewöhnliches Konzert-programm. In der zweiten Jahreshälfte tre-ten im Uniklinikum noch zwei weitere derprofiliertesten Sängerinnen des ostdeut-schen Jazz auf. Dann nämlich geben sichUschi Brüning und Angelika Weiz im Hör-saal des Dekanatsgebäudes die Klinke indie Hand – für viele Jazzfreunde eine Erin-nerung an alte Zeiten. Außerdem beteiligtsich das Klinikum auch 2005 am DresdnerDixieland-Festival. Am 13. Mai gastierendie »umbrella jazzmen« aus Berlin, dieungarische »Benkö Dixieland Band« sowiedie »Town Pipe Bigband« im Foyer desMedizinisch-Theoretischen Zentrums.

Die drei Sängerinnen setzen mit ihrenProgrammen ganz unterschiedliche Ak-zente. So kann das Publikum in den Kon-zerten die Verschmelzung von Jazz undPop genauso erleben wie Jazz-Standardsund im Dezember ein etwas anderes Weih-nachtsprogramm. Initiator der Konzertrei-he ist Steffen Kluge, Leiter des Bereichs Bauund Technik im Uniklinikum. Für dasdiesjährige Programm »Ladies Nights« tater sich mit dem Dresdner Bassisten TomGötze zusammen. Durch gemeinsame Pro-jekte ist der Musiker eng mit den Sängerin-nen verbunden.

Die Reihe eröffnete am 13. April Pascalvon Wroblewski mit ihrem neuen Quartett.Die für ihr abwechslungsreiches und breitgefächertes Repertoire bekannte Sängerinpräsentierte ein außergewöhnliches Kon-zert, in dem Jazz und Pop verschmolzen.Zu hören waren Jazz-Standards ebenso wiedie Neuinterpretation eines Stücks derisländischen Sängerin Björk und des Rock-klassikers »Smoke On The Water«. Abge-rundet wurde das Konzert mit Soulklassi-kern.

Mit Uschi Brüning kommt im Septem-ber die Grand Dame des Jazz ins Uniklini-kum. Seit ihrem Soul-Jazz-Aufbruch mitder Klaus Lenz Band in den 70er Jahrensammelte sie Erfahrungen in vielen Gen-res. Uschi Brüning verfügt damit über einmit keiner anderen Sängerin vergleichba-res Spektrum, das sie souverän zu präsen-tieren versteht. Mit ihrem langjährigenmusikalischen Partner Ernst-Ludwig Pe-trowsky wird sie an diesem Abend vor al-lem die größten Klassiker des Jazz interpre-tieren.

Im Dezember beschließt Angelika Weizdie Reihe »Ladies Nights«. Mit ihrer beein-druckenden Stimme machte sie bereits zuDDR-Zeiten schnell Karriere, die aberdurch kulturpolitische Zensur Ende derachtziger Jahre jäh unterbrochen wurde.Nach der Wende setzte sie ihre künstleri-sche Laufbahn erfolgreich fort. Der Abendvon Angelika Weiz steht unter dem Titel»Christmas Soul« – der vorweihnachtli-chen Jahreszeit entsprechend sind sowohlKlassiker als auch hierzulande bekannteWeihnachtslieder im Stile von Gospel undSoul zu hören.

Dreimal Dixieland im Medizinisch-TheoretischenZentrum

Auch in diesem Jahr bricht wieder Di-xieland-Fieber im Universitätsklinikumaus. Dafür sorgen am 13. Mai die »um-brella jazzmen«. Die Berliner Band ist eineder traditionsreichsten Dixieland-Kapellender Stadt und steht für einen eigenständi-gen und unverkennbaren Sound. Besonde-re Elemente sind die Rhythmusgruppe mitSousaphon, Piano, Banjo und Schlagzeug

sowie die ausgefeilten Arrangements. DasProgramm des Abends reicht vom Traditio-nal Jazz bis zum Bebop. Aus Budapestkommt mit der »Benkö Dixieland Band«die erfolgreichste Jazz-Formation Ungarnsnach Dresden. Seit vier Jahrzehntengehören die sechs Musiker zu den bestenJazzbands in Europa. Die Begeisterung desPublikums lässt nicht nach: Bis zu 200Konzerte gibt die Band in jedem Jahr.

H. O./M. B.

Vorverkaufsstellen:Universitätsklinikum Carl Gustav

Carus, Fetscherstraße 74,01307 DresdenTel.: 0351 458-3740, Fax: -5757E-Mail: [email protected] im Florentinum,Ferdinandstraße 12,01069 Dresden,Tel.: 0351 86660-0,Fax: -19,E-Mail: [email protected] Schillergalerie, Loschwit-zer Straße 52a, 01309 Dresden,Tel.:0351 31587-0, Fax: -29, E-Mail:[email protected]

Ladies Jazz-Nights im Uniklinikum

Klasse Stimme, große Geste: Mit einem Konzert der Berliner Sängerin Pascal von Wroblewski (Jürgen Heckel, Gitarre; Peter Michai-low,Schlagzeug;Tom Götze,Bass,Bassgitarre) startete am 13.April die Reihe mit ostdeutschen Jazzsängerinnen. Foto:D.Flechtner

Folkloretanzensemble»Thea Maass« der TU Dresden macht sich inSebnitz bühnenfit

Wie in jedem Jahr nutzte das Folkloretanz-ensemble »Thea Maas« der TU Dresden dieOstertage nicht nur zum Feiern, sonderntrainierte fleißig für Auftritte im Sommer.So verbrachten die 23 Tänzer und Tänze-rinnen die Feiertage im Kinder- und Erho-lungszentrum in Sebnitz. Nach zahlreichenTrainingseinheiten erholten sich die Tanz-begeisterten schließlich am Sonntagnach-mittag und machten einen Ausflug in dennahe gelegenen Hohwald. In diesem»Goldwald« konnten nicht nur die Kinderdie Geschenke des Osterhasen bestaunen.Auch für die Erwachsenen waren wahreSchätze verborgen. In den Bächen des Wal-des konnten sie mit eigenen Händen Goldwaschen und wurden auch fündig.

Im Rahmen des Tourismusprojektes derGemeinde Hohwald gibt es insgesamt dreinaturgeologische Lehrpfade durch dasAreal, wo man schon seit dem 17. Jahrhun-

dert Gold und Gesteine finden kann.Weitere sind in Planung. Diese sollen Inter-essierte u. a. zu unterschiedlichen Aus-sichtspunkten führen. Vorbei am Granit-steinbruch geht es zur traditionellenSteinbearbeitung und natürlich darf mandas Mineralwaschfeld am Goldflüsschennicht auslassen. Dietrich Thomschke hatals Naturschützer dieses Projekt zu seinemHobby gemacht und erklärte dem Ensem-ble alles Wissenswerte. Neben den Gold-schätzen kann man im Hohwald unter an-derem Katzengold, Safire, Quarz undGlimmer finden.

Da man unbearbeitetes Gold nur seltenzwischen den Fingern hat, war dieser Aus-flug für alle etwas Besonderes und sicherUnvergessliches. Mit einer munteren Kegel-partie rundeten die Tänzer den Ostersonn-tag ab und genossen das entspannte undgesellige Zusammensein. Denn am nächs-ten Tag wurde nochmals fleißig geprobt.Das alljährliche Trainingslager bedeutetfür alle viel Aufwand. Doch die erfolgrei-chen Auftritte des Ensembles entschädigendie Mühe. Außerdem findet man in denvier gemeinsamen Tagen auch Zeit fürFreundschaften und hat nicht nur beim

Training viel Spaß zusammen. Das Tanz-ensemble braucht jederzeit Verstärkung inseinen Reihen. Wer also Lust an deutscherFolklore und dem Tanzen überhaupt hat,ist herzlich eingeladen, beim Training vor-beizuschauen oder am Volkstanzkurs teil-zunehmen. Nora Jantzen

Folgende Auftritte sind in diesem Jahr ge-plant:30. April, 12 Uhr,

Unitag, hinter dem HSZ4. Mai, 17 Uhr, Mensa Reichenbachstr.

Gemeinsamer Auftritt mit dem polni-

schen Gastensemble28. Mai, 17 Uhr, Schlossplatz

»Dresden singt und musiziert«28. Mai

Weinfest in Weinböhla25. Juni, ca. 16 Uhr,

Elbhangfest, Bühne Bergpalais in Pill-nitz

Kontakt:Gert Hölzel

Bayreuther Straße, Baracke 17Tel.: 0351 463-35383, Fax: .-37024www.tu-te.de

Trainingslager und Goldsuche im Hohwald

Eine willkommene Abwechslung zum Tanztraining bot Dietrich Thomschke (rechtesBild),der zeigte,wie man Gold wäscht. Fotos: Jantzen

TU Big Band undMajEUR gemeinsam

Unter dem Titel »Big Band meets Clas-sic&Pop« geben die TU Big Band und das-Rotterdamer Studentenorchester MajEURam Sonnabend, dem 23.April 2005 ein ge-meinsames Konzert im Rahmen der 14.Dresdner Studententage.

Ein musikalischer Mix aus modernen,swingend bis poppigen und klassischenStücken erwartet die Besucher 17 Uhr imSparkassenhaus am Güntzplatz in Dres-den. Dieses Konzert bildet den Abschluss ei-nes einwöchigen Besuchs der niederländi-schen Musiker in Dresden. Während desAufenthalts stehen gemeinsame Probenund Ausflüge auf dem Programm. Für daskommende Jahr ist ein Gegenbesuch derTU Big Band in Rotterdam geplant. Ma-jEUR, dessen Name von »major« (englischfür »Dur«) und der Erasmus UniversitätRotterdam herrührt, reist mit 20 Musikernan. Das 2001 gegründete Orchester wirdunter ihrem Dirigenten Henk Buurmanneben klassischen Werken hauptsächlichThemen aus Musical und Film zur Auf-führung bringen. Die TU Big Band gibtunter der Leitung von Bertram LiskowskyTitel aus dem Swing- und Dixie-Repertoirezum Besten. Das Dresdner Ensemble be-steht aus etwa 30 Musikern an Holz-,Blechblas- und Schlaginstrumenten. DasKonzert wird ermöglicht durch Förderungder Ostsächsischen Sparkasse Dresden unddes Dresdner Studentenwerks.

Karten zu 5 Euro (3 Euro er-mäßigt) sind an der Abendkasse

erhältlich oder können unter 03514556511 reserviert werden.

� Alle Konzerte im Überblick:13. April, (nach Redaktionsschluss):

Pascal von Wroblewski-Quartett:Jürgen Heckel (Gitarre),Tom Götze(Bass), Peter Michailow (drums).Ort: Hörsaal des Dekanatsgebäu-des, Fiedlerstraße.

13. Mai, 19 Uhr :35. Dixielandfestival Dresden im Uni-klinikum: »Benkö Dixieland Band«,»Umbrella Jazzman«, »Town PipeBigband«Ort: Foyer des MTZ, Fiedlerstraße.

14. September, 20 Uhr :Uschi Brüning und Band:Ernst-Ludwig Petrowski (Saxo-phon),Tom Götze (Bass), DetlefBielke (Piano),Wolfgang »Zicke«Schneider (drums).Ort: Hörsaal des Dekanatsgebäu-des, Fiedlerstraße.

7. Dezember, 20 Uhr :Angelika Weiz und Band:Jens »Brügge« Bürger (Saxophon),Tom Götze (Bass), Heiko Jung(drums).Ort: Hörsaal des Dekanatsgebäu-des, Fiedlerstraße.

Eine kleine Uni mitgroßem Jazzfest

Die Freiberger Jazztage – das deutschland-weit einzige universitäre Jazzfestival – ste-hen wieder vor der Tür. Auf dem Pro-gramm befinden sich wieder hochkarätigeStars und vielversprechende Youngster.• Donnerstag, 21. 4., 19.30 Uhr; Nikolai-

kirche Buttermarkt: MittelsächsischePhilharmonie & Maria Baptist Trio (D)– Mozart meets Jazz! Gemeinschaftspro-jekt mit dem Mittelsächsischen Theater

• Freitag, 22. 4., 20 Uhr; Mittelsächsi-sches Theater; Buttermarkt: »Thewrong object (B) – Zappa und Jazz – itsmells funny!« Steve Swell Quartett(USA, D) – einer der herausragendstenamerikanischen Posaunisten mit seinerBand. Anschließend Foyerkonzert mitTriplex.

• Sonnabend, 23. 4., 17 Uhr; Stadt- undBergbaumuseum; Untermarkt: Piano-Sonderkonzert: Alexis Pope (p, Jam)

• Sonnabend, 23. 4., 20 Uhr; Mittelsächsi-sches Theater; Buttermarkt: Uwe ObergQuartett (D) – der Coltrane Sound indas Heute übersetzt! Peter BrötzmannQuartett (D, USA) – Eine der Ikonen deswestdeutschen Jazz. Anschließend Foyer-konzert: TOP DOG BRASS BAND

• Sonntag, 24. 4., 17 Uhr; Petrikirche, Pe-triplatz: Madras special (I, D), Weltmu-sik mit dem Fokus auf Indien

Programm und Kartenbestellung:[email protected]

www.tu-freiberg.de/~igjazz�

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