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Ulrike Grugel Dressur- und Jungpferdeausbildung Pferdewirtschaftsmeisterin Reitausbildung Trainer-A- Lizenz Beritt, Jungpferdeausbildung, Turniervorstellung, Dressurunterricht bis Kl. S Mobil: 0171 / 709 20 36 Email: [email protected] Fotos meiner Arbeit auf Facebook! "Die Geschwindigkeit der Ausbildung des Pferdes bestimmt nicht der Reiter/Ausbilder, nicht das nächste Turnier und nicht der Preis, den das Pferd gekostet hat, sondern ganz allein das Pferd!" Reitmeister Dolf Keller Eigentlich ist mit diesem Satz schon vieles gesagt, aber ich füge persönlich noch hinzu: „Viele Wege führen nach Rom, aber nicht jeder Weg ist für jedes Pferd geeignet!“ Dies sind die Leitgedanken meiner gesamten Arbeit mit (jungen) Pferden, die maßgeblich von einigen der besten Ausbildern beeinflusst wurde, die unser Sport zu bieten hat, wie Dolf Keller, Holga Finken und Ton de Ridder, bei denen ich das große Glück hatte und habe, trainieren zu dürfen. Jedes Pferd ist anders, jedes hat andere Talente oder Schwächen, und jedes braucht seine eigene, individuelle Zeit. Vor allem mit Blick auf die erneut aufgeflammte momentane Diskussion über „Rollkur und Co.“ und darüber, ob die klassische Reiterei noch zeitgemäß sei, muss diese immer wieder kritisch hinterfragt werde. „Dressur“ heißt dem Wortstamm nach nicht „dressieren“, wie man annehmen könnte, also Sachen quasi auf Knopfdruck abrufen können, sondern „angleichen“ bzw. „gleich machen“. Das Gleichmachen beider Körperhälften des Pferdes durch gezieltes Gymnastizieren ist das Ziel meiner Arbeit. Unabhängig davon, ob das jeweilige Pferd zu einem Dressurstar, Springcrack oder Freizeitpartner herangebildet werden soll, steht in erster Linie das gesunde Pferd im Vordergrund. Die Dressur des Pferdes sollte keine Zwangsmethode sein, sondern eine geregelte Gymnastik, die den Pferdekörper nicht auf einmal in eine gewünschte Stellung hineinpresst, sondern durch fortschreitende, vorbereitende Übungen allmählich dazu befähigt, dieselbe zwanglos anzunehmen. Jede Gymnastik muss aber korrekt ausgeführt werden, sonst ist sie nicht nur wertlos, sondern kann äußerst schädliche Auswirkungen haben. Mit durchdachten, naturgemäßen, allmählich sich steigernden Übungen werden die Anlagen, die dem Pferd von Natur aus gegeben sind, gefördert und bis zur Vollendung ausgebildet. Das Pferd wird befähigt, seine Bewegungen gelassen, voller Anmut und Ausstrahlung auszuführen. Ausbildung möchte ich also als Heranbildung von Fähigkeiten verstanden wissen, die das Pferd von Natur aus eigentlich bereits hat, die aber noch „reifen“ müssen. Je länger ich (Dressur-) Pferde ausbilde, desto deutlicher wird mir bewusst, wie sensibel wir als Reiter auf jedes einzelne Pferd eingehen müssen und wie unterschiedlich die Talente verteilt sind. Auch wenn ein Pferd scheinbar alle körperlichen Voraussetzungen erfüllt, ein großer Sportler zu werden, so kann doch sein Nervenkostüm oder sein Interieur dies unmöglich machen. Andererseits kann ein Pferd mit offensichtlichen Exterieurmängeln diese durch eine optimale Arbeitseinstellung ausgleichen. Nach meiner Ansicht bleiben häufig Pferde auf der Strecke, deren Start vielleicht nicht optimal war oder die sich aufgrund unterschiedlichster Probleme schwerer tun als andere, obwohl sie vielleicht hochtalentiert sind, weil es nicht mehr wirtschaftlich ist, ihnen Zeit zu widmen. Heute bestimmt vielfach der „Wirtschaftsfaktor“ Pferd die Geschwindigkeit der Ausbildung, und nicht mehr nur das einzelne Individuum. Stationen wie das Bundeschampionat, die WM der jungen Dressurpferde oder den Mediencup lehne ich zwar nicht grundsätzlich ab, im Gegenteil, bin aber trotzdem davon überzeugt, dass durch derartige Veranstaltungen so mancher Ausbilder in die Versuchung gerät, die Ausbildung abzukürzen.

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Ulrike GrugelDressur- und JungpferdeausbildungPferdewirtschaftsmeisterin ReitausbildungTrainer-A- Lizenz Beritt, Jungpferdeausbildung, Turniervorstellung, Dressurunterricht bis Kl. SMobil: 0171 / 709 20 36Email: [email protected] meiner Arbeit auf Facebook!

"Die Geschwindigkeit der Ausbildung des Pferdesbestimmt nicht der Reiter/Ausbilder, nicht das nächste Turnier und nicht der Preis, den das Pferd gekostet hat, sondern ganz allein das Pferd!" Reitmeister Dolf Keller

Eigentlich ist mit diesem Satz schon vieles gesagt, aber ich füge persönlich noch hinzu: „Viele Wege führen nach Rom, aber nicht jeder Weg ist für jedes Pferd geeignet!“

Dies sind die Leitgedanken meiner gesamten Arbeit mit (jungen) Pferden, die maßgeblich von einigen der besten Ausbildern beeinflusst wurde, die unser Sport zu bieten hat, wie Dolf Keller, Holga Finken und Ton de Ridder, bei denen ich das große Glück hatte und habe, trainieren zu dürfen.Jedes Pferd ist anders, jedes hat andere Talente oder Schwächen, und jedes braucht seine eigene, individuelle Zeit.Vor allem mit Blick auf die erneut aufgeflammte momentane Diskussion über „Rollkur und Co.“ und darüber, ob die klassische Reiterei noch zeitgemäß sei, muss diese immer wieder kritisch hinterfragt werde.„Dressur“ heißt dem Wortstamm nach nicht „dressieren“, wie man annehmen könnte, also Sachen quasi auf Knopfdruck abrufen können, sondern „angleichen“ bzw. „gleich machen“.Das Gleichmachen beider Körperhälften des Pferdes durch gezieltes Gymnastizieren ist das Ziel meiner Arbeit.Unabhängig davon, ob das jeweilige Pferd zu einem Dressurstar, Springcrack oder Freizeitpartner herangebildet werden soll, steht in erster Linie das gesunde Pferd im Vordergrund.Die Dressur des Pferdes sollte keine Zwangsmethode sein, sondern eine geregelte Gymnastik, die den Pferdekörper nicht auf einmal in eine gewünschte Stellung hineinpresst, sondern durch fortschreitende, vorbereitende Übungen allmählich dazu befähigt, dieselbe zwanglos anzunehmen.Jede Gymnastik muss aber korrekt ausgeführt werden, sonst ist sie nicht nur wertlos, sondern kann äußerst schädliche Auswirkungen haben. Mit durchdachten, naturgemäßen, allmählich sich steigernden Übungen werden die Anlagen, die dem Pferd von Natur aus gegeben sind, gefördert und bis zur Vollendung ausgebildet. Das Pferd wird befähigt, seine Bewegungen gelassen, voller Anmut und Ausstrahlung auszuführen.Ausbildung möchte ich also als Heranbildung von Fähigkeiten verstanden wissen, die das Pferd von Natur aus eigentlich bereits hat, die aber noch „reifen“ müssen.

Je länger ich (Dressur-) Pferde ausbilde, desto deutlicher wird mir bewusst, wie sensibel wir als Reiter auf jedes einzelne Pferd eingehen müssen und wie unterschiedlich die Talente verteilt sind. Auch wenn ein Pferd scheinbar alle körperlichen Voraussetzungen erfüllt, ein großer Sportler zu werden, so kann doch sein Nervenkostüm oder sein Interieur dies unmöglich machen. Andererseits kann ein Pferd mit offensichtlichen Exterieurmängeln diese durch eine optimale Arbeitseinstellung ausgleichen. Nach meiner Ansicht bleiben häufig Pferde auf der Strecke, deren Start vielleicht nicht optimal war oder die sich aufgrund unterschiedlichster Probleme schwerer tun als andere, obwohl sie vielleicht hochtalentiert sind, weil es nicht mehr wirtschaftlich ist, ihnen Zeit zu widmen.

Heute bestimmt vielfach der „Wirtschaftsfaktor“ Pferd die Geschwindigkeit der Ausbildung, und nicht mehr nur das einzelne Individuum. Stationen wie das Bundeschampionat, die WM der jungen Dressurpferde oder den Mediencup lehne ich zwar nicht grundsätzlich ab, im Gegenteil, bin aber trotzdem davon überzeugt, dass durch derartige Veranstaltungen so mancher Ausbilder in die Versuchung gerät, die Ausbildung abzukürzen.

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Auf den ersten Blick erscheint das auch vielfach problemlos, da die Zucht uns immer rittigere Pferde mit immer besseren Grundgangarten zur Verfügung stellt.Aber es liegt nun einmal auf der Hand, dass schon viele hochveranlagte Pferde nach kurzen, glanzvollen Auftritten wieder auf Nimmerwiedersehen in der Versenkung verschwunden sind. Die Frage, ob man zu den „Guten“ oder zu den „Erfolgreichen“ gehören will, und vor allem, ob und wie beides zusammenpasst, stelle ich mir immer wieder.Erfolg wird in meinem Beruf in erster Linie am Turniererfolg gemessen, denn der bringt letztlich das Geld unddas Ansehen, und beides brauchen wir als Berufsreiter, um konkurrenzfähig zu bleiben.In seinem Streitgespräch „klassisch contra classique“ mit Philippe Karl hat es Christoph Hess ja selbst formuliert: Wir, also alle, die nach den Richtlinien der FN ausbilden, bilden Pferde für den Wettbewerb aus und nicht um des Vergnügens Willen.

Die größte Herausforderung besteht für mich persönlich darin, meine Pferde trotz dieses Drucks von außen so individuell auszubilden, wie sie es benötigen, um die oben angesprochenen Kriterien erfüllen zu können, und dabei dennoch die notwendigen (Turnier-) Erfolge zu erzielen. Zu merken, wann es Zeit ist, einen Schritt vorwärts oder auch einen zurück zu gehen oder aber auch Grenzen zu erkennen und diese zu akzeptieren. Wenn mir das gelingt, wird die Frage danach, wie „gut“ und „erfolgreich“ zusammengefügt werden können, für mich endgültig beantwortet sein.

Wer weiß, wohin sein reiterlicher Weg ihn führen soll, sollte so viel wie möglich darüber lesen, denn nur wer theoretisch weiß, was er tut, kann es auch praktisch umsetzen.„Die Theorie ist das Wissen, die Praxis das Können. Immer aber soll das Wissen dem Handeln vorangehen“ (Alois Podhajsky „ Die klassische Reitkunst“)Viel zu reiten bedeutet nicht unbedingt, dass man sich verbessert, im Gegenteil!

Autodidaktisches Reiten führt meistens dazu, dass Lektionen zum Selbstzweck verkommen und nicht mehr alsMittel zum Zweck dienen, nämlich, das Pferd durch gezielte Übungen und Vorübungen geistig und körperlich zu schulen und damit schöner und leistungsfähiger zu machen und so gesund zu erhalten.

Im Reitunterricht lege ich besonderes Augenmerk auf eine korrekte Position im Sattel, denn nur aus einem ruhigen, geschmeidigen Sitz heraus können kontrollierte Hilfen gegeben werden die „richtiges“ Reiten, wie oben angesprochen, erst ermöglichen.

Desweiteren möchte ich, dass der Schüler lernt, welche Arbeit für sein Pferd wichtig ist und welche Übungen die körperliche Verfassung seines Pferdes verbessern können. Geraderichtende Biegearbeit und korrekte Seitengänge, versammelnde Arbeit, aber auch freies Vorwärtsreiten sind Bestandteile meiner Reitstunden und zielen darauf ab, meine Schüler zu Reitern zu formen, die ihre Pferde langfristig möglichst selbständig gymnastizieren können und somit auf keinen Fall durch unkorrektes, planloses Reiten ihrem Pferd Schaden zufügen.

Reitunterricht erteile ich an die Besitzer meiner Ausbildungspferde sowie an alle Interessierten, unabhängig von deren Leistungsstand.