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396 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden. Substanzverteitung in der S~ule wird naoh Lage und Menge zweckm~Bigerweise graphisch dargestellt und gibt fiir die versehiedenen Polymeren eharakteristische Bilder. F. NE~n~A~N. ~Iber die flammenphotometrische Bestimmung yon auf natiirlichen und synthe- tischen Faserstoffen festhaftenden Gummibestandteilen beriehten H. E. TODD und H.M.T~TT 1.Grundlage desVerfahrensist die Bestimmung des Natriums in Gummi, in gummierten sowie in rohen Fasersteffen. Der Gehalt der Faser an festen Gummi- bestandteilen wird nach folgender Formel errechnet: ~o SPU = (P--C)/(R--C) • 100 (SPU= feste Gummibestandteile auf der Faser, P = Na-Gehalt der gummierten Faser in g/t, C = Na-Gehalt der rohen Faser in g/t und R = Na-Gehalt des Gummis in g/t). Naeh diesem Verfahren lassen sich alle Na-haltigen Latexsorten, welche zur Gummierung natiirlicher und synthetiseher Faserstoffe verwendet werden, genauer und schneller analysieren, als es nach den bisher bekannten chemischen Methoden mSglich ist. -- ArbeitsvorschriJt. 0,2--0,4 g des trockenen Latexes sowie je 0,5 g des rohen und gummierten Fasermaterials werden getrennt eingewogen und mit 10 ml konz. Salpetersaure unter Erwarmen zerstSrt. Naeh dem Abkiihlen werden die L6smlgen in 50 ml-MeBkolben fibergespiilt und mit Wasser bis zur Marke aufgeftillt. Die LSsungen sind dann fertig zur Messung, welche yon den Verff. mit einem Beckman-Spektralphotometer, Mode]l DU, mit Flammenphotometerzusatz, bei einer Wellenlange yon 589 m# in bekannter Weise durchgeffihrt wird. Die Arbeitszeit betragt je naeh Art der gestellten Anforderungen 2--4 Std ffir eine Doppelbestimmung. Die Ubereinstimmung mit den naeh chemi- sehen Methoden erhaltenen Werten ist befriedigend. H. ZETTLE~. Ultrarotanalyse ehlorierter Kautschuke. G. SALOMO~ und A. C. wN DE~ SC~EE 2 untersuehen die Ultrarotspektren yon Kautsehuk, Kautsehukhych'ochlori- den, Kautsehukdiehloriden und yon Chlorkautschuk mit 40--70% C1 im Bereich yon 3--20/~. Die Spektren der Hydrochloride yon Kautschuk und Guttapereh~ sind erwartungsgemag nahezu identisch. Am Verhalten der C = C-Valenzsehwingung bei 1660 cm -1 wird eine Allylumlagerung des Kautsehuks zu einem ~-Olefin bei tIydrochlorierung in LSsung, nicht abet im Latex nachgewiesen. Wahrend un- gestreckte Fflme mit Ozon nur ]angsam oxydiert werden, verlauft die Ozonolyse in LSsung sehneller. Dabei erscheint eine breite C= O-VMenzschwingung bei 1715 cm-L Aus Latex gewonnenes Hydrochlorid mit geringem Gehalt an Dolol0el- bindungen zeigt nach Ozonbehandlung eine Verminderung tier Viscositat um den Faktor 10 ohne erkennbare Veranderungen im Ultrarotsl0ektrum. Die nahe bei deren Sehmelzpunkt gemessenen Spektren yon amorphem und kristallinem Kaut- schukhydroehlorid sind identiseh. An gestreckten Filmen erhalt man im polari- sierten Lieht maximale Banden- (= Schwingungs-) Intensitat bei Polarisa~ion senkrecht zur Streckebene. Messungen der CHs-Deformationsschwingung (1388 cm -1) in Kautschukdiehloriden zeigen, dab der Chlorierung keine nennenswerte Verschie- bung der Dol0pelbindung vorausgeht. Chlorierte Hydrochloride aus ,,Pliofilm" enthalten keine Doppelbindungen, wohl aber C = O-Gruppen. Im Gegensatz zu den Dichloriden mit CHC1-Gruppen k6nnen CC12-Gruppen neben CH2-Gruppen nachgewlesen werden. Die direkte Chlorierung yon I~autsehuk fiihrt zu teilweisem oxydativem Abbau. Die dabei in den Spektren auftretenden C = O-Schwingungen bei 1735 cm -1 versehwinden bei Chlorierung auf einen GehMt yon 65--68% C1. Chlorkautschuk hat weniger CH3-Gruppen als die bisher genannten Produkte. Das deutet auf die Cyclisierung des Kautschuks hin. It. SPECKEd. An~lyt. Chemistry 26, 1137--1140 (1954). The Gates l~ubber Co., Denver, Colo. (USA). J. Polymer Sci. 1~, 287--294 (1954). t~ubber-Stichting, Delft (Holland).

Ultrarotanalyse chlorierter Kautschuke

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396 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

Substanzverteitung in der S~ule wird naoh Lage und Menge zweckm~Bigerweise graphisch dargestellt und gibt fiir die versehiedenen Polymeren eharakteristische Bilder. F. NE~n~A~N.

~Iber die flammenphotometrische Bestimmung yon auf natiirlichen und synthe- tischen Faserstoffen festhaftenden Gummibestandteilen beriehten H. E. TODD und H . M . T ~ T T 1. Grundlage desVerfahrensist die Bestimmung des Natriums in Gummi, in gummierten sowie in rohen Fasersteffen. Der Gehalt der Faser an festen Gummi- bestandteilen wird nach folgender Formel errechnet: ~o SPU = (P--C)/(R--C) • 100 (SPU= feste Gummibestandteile auf der Faser, P = Na-Gehalt der gummierten Faser in g/t, C = Na-Gehalt der rohen Faser in g/t und R = Na-Gehalt des Gummis in g/t). Naeh diesem Verfahren lassen sich alle Na-haltigen Latexsorten, welche zur Gummierung natiirlicher und synthetiseher Faserstoffe verwendet werden, genauer und schneller analysieren, als es nach den bisher bekannten chemischen Methoden mSglich ist. - - ArbeitsvorschriJt. 0,2--0,4 g des trockenen Latexes sowie je 0,5 g des rohen und gummierten Fasermaterials werden getrennt eingewogen und mit 10 ml konz. Salpetersaure unter Erwarmen zerstSrt. Naeh dem Abkiihlen werden die L6smlgen in 50 ml-MeBkolben fibergespiilt und mi t Wasser bis zur Marke aufgeftillt. Die LSsungen sind dann fertig zur Messung, welche yon den Verff. mit einem Beckman-Spektralphotometer, Mode]l DU, mit Flammenphotometerzusatz, bei einer Wellenlange yon 589 m# in bekannter Weise durchgeffihrt wird. Die Arbeitszeit betragt je naeh Art der gestellten Anforderungen 2- -4 Std ffir eine Doppelbestimmung. Die Ubereinstimmung mit den naeh chemi- sehen Methoden erhaltenen Werten ist befriedigend. H. ZETTLE~.

Ultrarotanalyse ehlorierter Kautschuke. G. SALOMO~ und A. C. w N DE~ SC~EE 2 untersuehen die Ultrarotspektren yon Kautsehuk, Kautsehukhych'ochlori-

�9 den, Kautsehukdiehloriden und yon Chlorkautschuk mit 40--70% C1 im Bereich yon 3--20/~. Die Spektren der Hydrochloride yon Kautschuk und Guttapereh~ sind erwartungsgemag nahezu identisch. Am Verhalten der C = C-Valenzsehwingung bei 1660 cm -1 wird eine Allylumlagerung des Kautsehuks zu einem ~-Olefin bei tIydrochlorierung in LSsung, nicht abet im Latex nachgewiesen. Wahrend un- gestreckte Fflme mit Ozon nur ]angsam oxydiert werden, verlauft die Ozonolyse in LSsung sehneller. Dabei erscheint eine breite C = O-VMenzschwingung bei 1715 cm-L Aus Latex gewonnenes Hydrochlorid mit geringem Gehalt an Dolol0el- bindungen zeigt nach Ozonbehandlung eine Verminderung tier Viscositat um den Faktor 10 ohne erkennbare Veranderungen im Ultrarotsl0ektrum. Die nahe bei deren Sehmelzpunkt gemessenen Spektren yon amorphem und kristallinem Kaut- schukhydroehlorid sind identiseh. An gestreckten Filmen erhalt man im polari- sierten Lieht maximale Banden- ( = Schwingungs-) Intensitat bei Polarisa~ion senkrecht zur Streckebene. Messungen der CHs-Deformationsschwingung ( 1388 cm -1) in Kautschukdiehloriden zeigen, dab der Chlorierung keine nennenswerte Verschie- bung der Dol0pelbindung vorausgeht. Chlorierte Hydrochloride aus ,,Pliofilm" enthalten keine Doppelbindungen, wohl aber C = O-Gruppen. Im Gegensatz zu den Dichloriden mit CHC1-Gruppen k6nnen CC12-Gruppen neben CH2-Gruppen nachgewlesen werden. Die direkte Chlorierung yon I~autsehuk fiihrt zu teilweisem oxydativem Abbau. Die dabei in den Spektren auftretenden C = O-Schwingungen bei 1735 cm -1 versehwinden bei Chlorierung auf einen GehMt yon 65--68% C1. Chlorkautschuk hat weniger CH3-Gruppen als die bisher genannten Produkte. Das deutet auf die Cyclisierung des Kautschuks hin. I t . SPECKEd.

An~lyt. Chemistry 26, 1137--1140 (1954). The Gates l~ubber Co., Denver, Colo. (USA).

J. Polymer Sci. 1~, 287--294 (1954). t~ubber-Stichting, Delft (Holland).