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I n h a l t | 1
Umwelterklärung 2019 MAN Truck & Bus SE Standort Salzgitter
Inhaltsverzeichnis
I n h a l t | 1
Titelbild: Luftbild MAN Truck & Bus SE Werk Salzgitter
Vorwort 2
Kapitel 1: Allgemeiner Teil
Die MAN Gruppe 3
Die MAN Truck & Bus SE 4
Umweltpolitik – Unsere Verantwortung 5
Umfeldanalyse 7
Managementsysteme im Überblick 8
Interessierte Parteien 9
Risiken und Chancen 10
Der Weg in die Zukunft 11
Umweltziele 12
Kernindikatoren 15
Kapitel 2: Standort Salzgitter
Ein Ort mit Geschichte 16
Organisation – Managementsystem 18
Kommunikation, Aus- und Weiterbildung 20
Umweltaspekte des Standortes 21
Zahlen und Daten 23
Kennzahlen aus 2018 – Input und Output 24
Analyse und Kennzahlen
Energie 26
Abfall 27
Emissionen 28
Wasser 29
Umweltprogramm Standort Salzgitter
2018 bis 2020 31
Freigabe und Gültigkeitserklärung 32
Dialog 33
Diese Umwelterklärung beinhaltet Zahlen, Daten und Fakten des Berichtsjahres 2018
Umweltschutz Verantwortungsvoll in die Zukunft
V o r w o r t | 2
Liebe Leserin, lieber Leser
die MAN Truck & Bus ist das größte Unternehmen der MAN
Gruppe und einer der führenden Anbieter von Nutzfahrzeu-
gen und Transportlösungen.
Wir verfolgen das Ziel, den langfristigen ökonomischen Er-
folg, die ökologische Verträglichkeit und die soziale Gerech-
tigkeit unseres Handelns im Sinne des nachhaltigen Wirt-
schaftens in Einklang zu bringen.
Das Thema Klimawandel und damit einhergehend die Reduk-
tion der Treibhausgasemissionen bestimmen die Strategie
und die Ziele unseres Unternehmens. Als Unternehmen, des-
sen Kernkompetenz das „Transport‐ Related Engineering“
ist, sind wir hier besonders gefordert. Ende 2011 wurde un-
sere Klimastrategie veröffentlicht. Darin haben wir uns das
konkrete Ziel gesetzt, die CO2‐Emissionen bis 2020 um 25%
zu reduzieren. Basis ist das Jahr 2008.
Im Rahmen dieser Neuausrichtung unserer Produktion Kom-
ponente Werk Salzgitter rückt das Thema Nachhaltigkeit in
all seinen Facetten ins Zentrum unserer Aktivitäten. Unter
der Überschrift „grünes Werk Salzgitter“ werden die An‐
strengungen in den Kategorien Produkt, Fabrik und Logistik
ganzheitlich vorangetrieben.
Parallel befindet sich das Werk weiterhin im fundamentalen
Umbau. Im Zuge dieser Werkstransformation entwickelt sich
die Produktion Komponente Werk Salzgitter zu einem hoch-
modernen Komponentenwerk und wird zusätzlich zum inter-
nationalen Teileversorger ausgebaut. Wir erhalten somit ein
komplett neues Kernprofil. Dadurch werden wir flexibler und
effizienter in die Zukunft gehen.
Das zukünftige Rückgrat der Produktion Komponente Werk
Salzgitter wird von nun an die Produktion der nichtangetrie-
benen Vorderachsen für MAN und Scania sowie die Kurbel-
wellen und den CKD für MAN sein. Ferner werden Kompo-
nenten für LKW und Busse hergestellt.
Darüber hinaus erhält das Werk mit der Konzentration des
Ersatzteilgeschäftes der MAN in Salzgitter ein zweites star-
kes und zukunftsfähiges Standbein.
Damit diese Produkte und unser Werksumbau erfolgreich
sind, ist neben dem Engagement im Klimaschutz auch ein
ressourcenschonender Umgang mit Wasser und mit Roh-
stoffen sowie die Reduzierung der Luftschadstoffe bei der
Fertigung unserer Produkte von zentraler Bedeutung für uns.
Durch regelmäßige Überprüfung und Verbesserung von
Standards und Managementsystemen sichern wir die Nach-
haltigkeit unserer Aktivitäten.
In dieser Umwelterklärung der Produktion Komponente
Werk Salzgitter berichten wir in Form von Zahlen, Daten und
Fakten über unsere Aktivitäten zur Steigerung der Umwelt-
leistung unseres Unternehmens und unserer Produkte.
Wir freuen uns auf einen aktiven Dialog.
Dr. Peter Meyer
Werkleiter am Standort Salzgitter
Die MAN Gruppe
A l l g e m e i n e r T e i l | 3
Die MAN Gruppe ist ein wichtiger Bestandteil der im Jahr
2018 gebildeten TRATON Group. Nach der Trennung der
MAN Geschäftsfelder ‚Commercial Vehicles‘ und ‚Power
Engineering‘ wird nur noch der Bereich ‚Commercial
Vehicles‘ betrachtet. Die MAN Gruppe ist einer der füh-
renden Nutzfahrzeug-Konzerne in Europa mit Umsatzer-
lösen von 12,1 Mrd. € in 2018 und einer weltweiten Be-
legschaft von etwa 38 000 Mitarbeitern.
Das Produktportfolio umfasst Transporter, Lkw, Busse,
Diesel- und Gasmotoren sowie Dienstleistungen rund um
die Personenbeförderung und den Gütertransport. MAN
Truck & Bus ist damit Full-Range-Anbieter von Nutzfahr-
zeugen zwischen drei und 44 Tonnen für jeden Einsatz-
bereich sowie von Sonderfahrzeugen bis 250 Tonnen Ge-
samtgewicht.
Neben der konsequenten Kundenorientierung sind Tech-
nologieführerschaft und die kontinuierliche Ausweitung
des After-Sales-Geschäftes entscheidende Erfolgsfakto-
ren.
In dieser Umwelterklärung wird nach dem allgemeinen
Teil ab Seite 16 über den Standort Salzgitter der MAN
Truck & Bus berichtet.
Beteiligungen: Sinotruk (25,0 % + 1 Aktie), Scania (17,37 % Stimmrechte)
MAN Gruppe
MAN Truck & Bus MAN Latin America
Die MAN Truck & Bus SE
A l l g e m e i n e r T e i l | 4
Die MAN Truck & Bus SE ist das größte Unternehmen der
MAN Gruppe und verfügt über Produktionsstätten in vier
europäischen Ländern sowie Russland, Südafrika und
Türkei.
Wir bieten Transporter von 3,0 bis 5,5 t an und Lastkraft-
wagen von 7,5 bis 44 t.
Das Bus-Programm der Marken MAN und Neoplan reicht
vom Stadt Linienbus bis zum Luxus-Reisebus.
Darüber hinaus fertigt die MAN Truck & Bus Motoren,
Achsen und Verteilergetriebe.
Komplette Dienstleistungen rund um das Fahrzeug, wie
Finanzierung und Service ergänzen das Produktangebot.
Kennzahlen der Jahre 2017 und 2018
Geschäftsjahr 2017 2018
Auftragseingang Mio. € 11 296 12 640
Umsatz Mio. € 10 037 10 815
Absatz Fahrzeuge Stück 89 987 102 556
Mitarbeiter* Anzahl 36 093 36 545
EBIT(operatives Ergebnis)** Mio. € 532 402
* Stichtagswert
** Grund für Rückgang: Aufwendungen für Restrukturierung der Aktivitäten in Indien
Unsere Verantwortung Umweltpolitik der MAN Truck & Bus
A l l g e m e i n e r T e i l | 5
Unsere Verantwortung
Klima- und Umweltschutz, demografischer Wandel, Digita-
lisierung, Globalisierung und Urbanisierung sind die globa-
len Herausforderungen, die einen besonders hohen Ein-
fluss auf unser Geschäft haben. Durch verantwortungsvol-
les Wirtschaften in einer sich im Wandel befindenden
Welt, leisten wir einen Beitrag zur nachhaltigen Entwick-
lung von Gesellschaft und Umwelt.
MAN Truck & Bus bekennt sich zu den universell anerkann-
ten Prinzipien des UN Global Compact aus den Bereichen
Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Kor-
ruptionsbekämpfung. Diese Prinzipien sind in unserem
MAN Code of Conduct als unternehmensinterne Grunds-
ätze festgelegt, zu denen wir uns verpflichten. Unsere Cor-
porate Responsibility- (CR) und Klimastrategie sind integ-
rale Bestandteile unserer Unternehmensstrategie. Die da-
für entwickelte Politik besitzt internationale Verbindlichkeit
für alle Unternehmensbereiche und richtet sich an sämtli-
che internen und externen Interessens- und Anspruchs-
gruppen. Wir wollen mit unseren Lieferanten gemeinsame
Werte definieren und leben, um die Umsetzung der CR-
Strategie entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu
realisieren. Zudem wollen wir den Erwartungen unserer
Kunden aktiv mit einem effizienten Produkt- und Service-
portfolio begegnen.
Wir als Vorstände und Arbeitnehmervertreter sind uns un-
serer Vorbildrolle bewusst, die wir bei der Umsetzung der
unternehmerischen Verantwortung einnehmen. Wir ver-
trauen unseren Mitarbeitern, dass sie die Vorgaben der
Unternehmenspolitik am Arbeitsplatz mit Leben füllen. Die
Grundlage dafür ist die Bereitstellung der notwendigen
Ressourcen.
Unser Grundsatz
Wir sind uns unserer Verantwortung hinsichtlich des Klima-
wandels bewusst. Mit unserer Klimastrategie, haben wir
für die Standorte das Ziel gesetzt, die Energieversorgung
mit möglichst geringem CO2-Austoß zu gewährleisten, bis
hin zur Versorgung aller Standorte mit ausschließlich er-
neuerbarer Energie.
Ebenso habe wir uns verpflichtet, uns für die Schonung der
natürlichen Ressourcen und der Umwelt einzusetzen. Da
im Nutzfahrzeugbereich der Großteil der Umweltauswir-
kungen auf die Nutzungsphase entfällt, erweitern wir den
Fokus über die Produktionsstandorte hinaus auf den ge-
samten Produktlebenszyklus. Unsere Vision ist eine Res-
sourcennutzung, die die Regenerationsfähigkeit der Natur
nicht überstrapaziert.
Unser Ziel ist es sowohl den Klima- und Umweltschutz als
auch die Energieeffizienz in alle relevanten Abläufe und
Entscheidungen des Unternehmens zu integrieren. Dabei
sind relevante gesetzliche Vorschriften, behördliche Aufla-
gen, Richtlinien und Normen sowie freiwillige Verpflichtun-
gen eine Mindestanforderung. Dadurch stellen wir die Zu-
kunftsfähigkeit des Unternehmens und unserer Produkte
sicher und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur nachhalti-
gen Entwicklung der Gesellschaft.
Unsere Verantwortung Umweltpolitik der MAN Truck & Bus
A l l g e m e i n e r T e i l | 6
Jeder Einzelne zählt Für die Energieeffizienz am eigenen Arbeitsplatz kann jeder
Einzelne durch den bewussten Umgang mit Energie einen
Beitrag leisten. Die Schonung der Ressourcen und die Ver-
ringerung des CO2-Ausstoßes führen bereits kurzfristig zu
einer finanziellen Einsparung, sowohl am Arbeitsplatz als
auch im privaten Alltag.
Das Engagement eines jeden Mitarbeiters ist wichtig, damit
wir das Ziel erreichen können, vorbildliche Umweltstan-
dards bei unseren Produkten und in der Produktion sicher-
zustellen.
Wir fördern die Schärfung des Bewusstseins aller Mitarbei-
ter für Klima- und Umweltschutz durch die feste Integra-
tion dieser Aspekte in die Aus- und Weiterbildung.
Handlungsgrundsätze der Energieeffizienz
Um den CO2-Ausstoß stetig zu senken, haben wir einen
richtungweisenden CO2-Reduktionsplan verabschiedet.
Dabei setzen wir auf das Fünf-Säulen-Prinzip E5:
1. Energieeffizienz
Steigerung der Energieeffizienz durch Maßnahmen wie die
Verbesserung der Gebäudedämmung, innovative Beleuch-
tungskonzepte, intelligente Logistikkonzepte, energieeffizi-
ente Raumluftklimatisierung und Wärmeverteilung sowie
Wärmerückgewinnung aus Produktionsprozessen. Zudem
werden energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen
erworben.
2. Erneuerbare Energien
Sinnvoller Einsatz erneuerbarer Energien wie Windkraft,
Solarthermie, Biomasse, Photovoltaik oder Geothermie
und deren Nutzung als fester Bestandteil in die Entschei-
dungsprozesse integriert.
3. Energieeigenerzeugung
Energieeigenerzeugung mittels Kraft-Wärme-Kopplung, in
Blockheizkraftwerken oder Gasturbinen, welche im Ideal-
fall mit erneuerbaren Energien wie Biomethan, Bio- oder
Holzgas betrieben werden. Dadurch wird die Unabhängig-
keit von steigenden Energiepreisen und Rohstoffimporten
erlangt und eine effiziente und umweltfreundliche Energie-
versorgung gewährleistet.
4. Energiemanagementsystem
Überprüfung des Umsetzungsgrads und Erfolgs der Maß-
nahmen durch das technische und organisatorische Ener-
giemanagement. Durch die kontinuierliche Optimierung
der Maßnahmen kann der langfristige Erfolg des Konzepts
sichergestellt werden.
5. Energiespeicher
Verwendung von Energiespeichern wie Batteriespeicher
und Systeme in Kombination mit Photovoltaik als Strom-
speicher. Als Wärmespeicher dienen Power-to-Heat- oder
Latentwärmepumpen.
Handlungsgrundsätze des Klima- und Umweltschutzes
Minimierung der Umweltbelastung
Bereits in der Planung unserer Prozesse wird darauf geach-
tet, die Belastung von Wasser, Luft, Boden und Biodiversi-
tät zu vermeiden. Durch die Erhöhung der Investitionen in
Neuanschaffungen und Instandhaltung erzielen wir dauer-
haft höhere Umweltstandards mit unseren Produktionsan-
lagen.
Schonung natürlicher Ressourcen
An unseren Produktionsstätten streben wir einen stetig op-
timierten Einsatz von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen an.
Unser Ziel ist die Wiederverwendung der Abfälle in einem
geschlossenen Stoffkreislauf. Dies wollen wir durch eine
zielgerichtete Ressourcennutzung entlang der gesamten
Wertschöpfungskette sowie eine möglichst hohe Verwer-
tungsquote bei nicht vermeidbaren Abfällen erreichen.
Wir ergreifen Maßnahmen, um den Wasserverbrauch ent-
lang der gesamten Wertschöpfungskette zu erfassen, ihn
weiter zu senken und das verwendete Wasser gereinigt in
den Kreislauf zurückzuführen.
Zudem arbeiten wir weiterhin an einer Reduzierung des Lö-
semittelverbrauchs sowie an geringeren Schadstoffemissi-
onen in unserer Produktion.
Erhöhung des Umweltschutzes in der Nutzungs-
phase
Umweltaspekte werden bereits bei der Produktentwick-
lung konsequenter in den Fokus der Entscheidungsfindung
gestellt, um die Umweltbelastung durch Energieverbrauch,
Emissionen und den Betriebsmitteleinsatz kontinuierlich zu
senken. Darüber hinaus wird weiterhin gezielt in die Wei-
terentwicklung unserer Produkte in Hinblick auf ihren Um-
welteinfluss investiert und ihre Recyclingfähigkeit opti-
miert.
Energie- und Umweltschutzmanagement
Mithilfe des integrierten Managementsystems werden die
Umsetzungen und der Erfolg der Maßnahmen überprüft,
der Zielerreichungsgrad gesteuert und der erreichte Stand
regelmäßig an den Vorstand und die Arbeitnehmervertre-
tung berichtet. Damit ist die kontinuierliche Verbesserung
sichergestellt.
Freigegeben vom Management Board und dem Vorsit-
zenden des Gesamtbetriebsrates der MAN Truck & Bus
SE
Umfeldanalyse
A l l g e m e i n e r T e i l | 7
Zentrale Umfeldanalyse
Die MAN Truck & Bus ist stets darauf bedacht, den recht-
lichen Anforderungen und neuen Gesetzgebungen Ge-
nüge zu tun. Dafür wird im Rahmen von Umfeldanalysen
eine genaue Überprüfung der bindenden Verpflichtun-
gen in Bezug auf Arbeitsschutz, Umweltschutz und Ener-
gie getätigt.
Die Aufbau- und Ablauforganisation des Rechtsmanage-
ments und Umfeldanalyse ist in Richtlinien und Anwei-
sungen beschrieben. Diese Dokumentationen sind für
alle Mitarbeiter verbindlich und gelten für die gesamte
MAN Truck & Bus.
Umgang mit zukünftigen Themen
Durch regelmäßiges Überprüfen von nationalen und in-
ternationalen Abkommen, Plänen und Programmen der
Europäischen Union sowie der Bundesregierung, können
langfristige Impulse durch Gesetzgebungen frühzeitig er-
kannt werden. Dazu werden MAN-relevante Themen do-
kumentiert und mindestens vierteljährlich auf Relevanz
geprüft.
Im Zuge der Relevanzprüfung werden Pflichten und Fris-
ten der angekündigten Gesetzesänderung geprüft und
betroffene Bereiche und deren Handlungsbedarfe analy-
siert.
Führungskräfte und Prozessverantwortliche können so
die erforderlichen personellen und finanziellen Ressour-
cen für die entsprechenden Handlungsbedarfe zur Verfü-
gung stellen.
Für die Koordination des standortübergreifenden Kom-
munikationsflusses, wird eine Zusammenfassung der
MAN-relevanten Themen aus der Umfeldanalyse im Rah-
men eines jährlichen Management-Reviews dargestellt.
Anhand dieses Systems schafft das Unternehmen eine
Implementierung und Einführung eines effizienten und
wirksamen Prozesses.
Managementsysteme im Überblick
A l l g e m e i n e r T e i l | 8
Zertifizierung & Überprüfung
Unsere Produktionsstandorte in Europa sowie unsere
Werke in Ankara (Türkei) und Pinetown (Südafrika) ver-
fügen über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem
gemäß der internationalen Norm ISO 14001. Die Werke
München, Nürnberg, Salzgitter, Steyr (Österreich) und
Krakau (Polen) beteiligen sich darüber hinaus am „Ge‐
meinschaftssystem für das Umweltmanagement und die
Umweltbetriebsprüfung“ der Europäischen Union (EMAS
– Eco Management and Audit Scheme), das zusätzliche
Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem stellt.
Aber auch unsere Ersatzteillager in Dachau und Salzgitter
besitzen inzwischen ein zertifiziertes Umweltmanage-
mentsystem nach ISO 14001.
Darüber hinaus haben fast alle Standorte das Ziel er-
reicht, sich im Arbeitsschutz nach OHSAS 18001 zertifi-
zieren zu lassen.
Die Einführung eines Umweltmanagementsystems in Ba-
novce (Slowakei) und Olifantsfontein (Südafrika) ist ge-
mäß dem Umweltprogramm bis 2019 bzw. 2020 vorge-
sehen.
Die Einführung eines Energiemanagementsystems nach
ISO 50001 erfolgte 2017 in unserem südafrikanischen
Standort Pinetown. Bis 2021 werden alle europäischen
Standorte die ISO 50001 einführen.
Standorte Zertifiziert Validiert Zertifiziert Zertifiziert
ISO 14001 EMAS OHSAS ISO 50001
München X
Nürnberg X
Salzgitter X
Steyr X
Krakau X
Starachowice nr X
Ankara nr X
Dachau (Parts) nr X
Salzgitter (Parts) nr X
Pithampur nr X
Pinetown nr
Olifantsfontein X nr X
Banovce X nr X X
nr – nicht relevant x - geplant
Interessierte Parteien
A l l g e m e i n e r T e i l | 9
Kunden Lieferanten Kapitalgeber sonstige interes-
sierte Parteien
Schon seit Jahren stehen wir in Kooperation mit vielen
Dienstleistern und Geschäftspartnern. Um die gelungene
Zusammenarbeit weiterhin aufrechtzuerhalten, ist es
von großer Bedeutung, die Bedürfnisse dieser interes-
sierten Parteien zu berücksichtigen.
In einer umfassenden Analyse werden die sicherheits-,
umwelt- und klimarelevanten Ansprüche und Erwartun-
gen gegenüber der MAN Truck & Bus genauestens er-
fasst.
Aus den Ansprüchen, die die Interessengruppen an das
Unternehmen stellen, leiten wir entstehende bindende
Verpflichtungen ab und analysieren mögliche Risiken
und Chancen.
Sollte das eine oder andere Risiko hoch eingestuft wer-
den leiten wir dafür Maßnahmen ein die bei Umsetzung
dieser Maßnahme dieses Risiko auf ein erträgliches Maß
reduziert.
Risiken und Chancen
A l l g e m e i n e r T e i l | 10
Um Chancen, die sich am Markt bieten, nutzen zu kön-
nen, müssen bewusst Risiken eingegangen werden ohne
dabei existenzgefährdende Situationen zu verursachen.
Durch die Analyse von Risiken und Chancen entwickelt
das Unternehmen Maßnahmen, um eine kontinuierliche
Verbesserung zu fördern und das Auftreten von maß-
geblichen Fehlern zu vermeiden.
Je nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Ausmaß des
Schadens beziehungsweise des Nutzens, kann dann mit
entsprechender Priorität gehandelt werden.
Anhand der Analyse mittels einer Matrix kann eine Klas-
sifizierung der Risiken und Chancen erfolgen. Risiken, de-
ren Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit als
hoch eingestuft werden, erfordern Handlungsbedarf.
Dazu werden die Risikoaspekte in einem jährlichen Ma-
nagement Review entsprechend behandelt und bearbei-
tet.
Mögliche Risiken beinhalten unter anderem das Nicht-
einhalten von Rahmenbedingungen. Dazu zählen z. B.
eine Vielzahl von regelmäßigen Prüfungen an Anlagen,
die Prüfung der Abfallentsorger und die Qualität und Ein-
satzfähigkeit der beauftragten Fachfirmen. Ein weiteres
Risikofeld ist der Ausfall von Lieferanten aufgrund von
größeren Umweltschäden. Diese stellen das Unterneh-
men vor eine große Herausforderung und erfordert ste-
tige Kontrolle.
Künftige Chancen ergeben sich durch das vorrausschau-
ende Reagieren auf bevorstehende rechtliche Rahmen-
bedingungen oder die Nutzung aller prozess- und bau-
technischen Änderungen zur Implementierung von um-
weltrelevanten Verbesserungen.
Diejenigen Chancen, die einen hohen zu erwartenden
Nutzen mit sich bringen, werden als Ziele generiert und
entsprechend in die Umweltstrategie miteingearbeitet.
Platzhalter
Der Weg in die Zukunft – effizient und fortschrittlich
A l l g e m e i n e r T e i l | 11
Herausforderungen und Ziele
Den globalen Herausforderungen Gesundheit, Ressour-
cenknappheit, Verstädterung und Klimawandel stellt sich
MAN mit einem umfassenden Verständnis von Produkt-
verantwortung: Sie beginnt mit der Entwicklung effizien-
ter und sicherer Produkte, umfasst eine umwelt- und
ressourcenschonende Produktion sowie ein After Sales
Geschäft und eine Kundenbetreuung, die Umweltschutz-
aspekte berücksichtigt.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Effizienz unserer
Produkte kontinuierlich zu erhöhen. Mehr Effizienz bei
gleichzeitig niedrigen Emissionen ist deshalb ein wichti-
ger Technologietreiber. MAN fokussiert seine Forschung
und Entwicklung auf:
Verbrauchs- und Emissionsreduzierung
Alternative Antriebskonzepte
Alternative Kraftstoffe
CO2 – Einsparpotentiale identifizieren
Um die CO₂-Einsparpotenziale entlang des Lebensweges
unserer Produkte zu ermitteln, berechnen wir den
Product Carbon Footprint (PCF) für Produktgruppen des
Teilkonzerns MAN Truck & Bus. Dazu haben wir den PCF
einer typischen Fernverkehr-Sattelzugmaschine MAN
TGX Euro 5 gemäß TÜV NORD Standard TN-CC 020
verifizieren lassen. Die betrachteten Lebenswegphasen
entsprechen bei MAN Truck & Bus der in der
Automobilbranche üblichen Einteilung:
1. Herstellung
2. Nutzung
3. Lebensende (Recycling und Abfallprozess)
Etwa 98% der Treibhausgasemissionen fallen in der
Nutzungsphase an.
Diese Erkenntnisse aus der PCF-Betrachtung sind das
Hauptargument für uns, durch eine vorausschauende
Produktentwicklung die Umweltauswirkungen so weit
wie möglich zu reduzieren.
Dazu hat MAN sich das Ziel gesetzt, durch neue Antriebs-
technologien und fortlaufender Forschung die CO2-Emis-
sionen so gering wie möglich zu halten.
Klimaschonender Elektroantrieb
Elektrobus
Bereits 2018 präsentierte die MAN ihren neuen Lion’s
City Elektrobus auf der IAA in Hannover. Durch den mit
einem voll elektrischen Antrieb fahrenden Stadtbus,
schafft das Unternehmen die Basis für eine
emissionsfreie und saubere Stadt.
MAN Truck & Bus hat 2016 mit mehreren Städten
Innovationspartnerschaften mit dem Ziel der
Emissionsfreiheit vereinbart. Gemeinsam wollen wir die
Entwicklung von Linienbussen mit alternativen
Antrieben vorantreiben. Zu den Partnern von MAN
zählen:
Münchner Stadtwerke und Münchner
Verkehrsgesellschaft
Hamburger Hochbahn und Verkehrsbetriebe
Hamburg-Holstein
Stadtwerke Wolfsburg und Wolfsburger
Verkehrs-GmbH
Elektrotransporter und -LKW
Um den gesamten Bereich der City-Logistik neu zu
gestalten, entwickelte die MAN elektrisch betriebene
Transporter und Verteiler-LKWs. Bereits neun
Mitgliedsunternehmen des österreichischen Council für
Nachhaltigkeit haben den eTGE und eTGM unter
authentischen Bedingungen im Logistik- und
Transportalltag getestet.
Die größte Innovation für den städtischen Liefer- und
Verteilerverkehr erscheint mit der Bekanntmachung des
MAN CitE. Mit seiner Reichweite von 100 km ermöglicht
der rein elektrisch betriebene City-LKW ein leises und
emissionsfreies urbanes Fahren. Dadurch werden neue
Maßstäbe für Sicherheit, Arbeitsplatzergonomie und
Nachhaltigkeit im städtischen Verteilerverkehr gesetzt.
Umweltziele
A l l g e m e i n e r T e i l | 12
Ziel Maßnahme Umsetzung bis
Logistik
Reduzierung der CO2-Emissionen
für Zuliefertransporte
Kontinuierliche Analyse, Visualisierung und Optimierung der
Transportstrukturen und Transportabläufe (insb. durch Pro-
jekte „Dynamische Transportoptimierung“ und „Optimale Zu‐
ordnung der Hauptversorger für Leergut“)
2017
Vermeidung zusätzlicher Transporte bei Materialanlieferun-
gen durch sukzessive Anbindung weiterer Lieferanten an die
Software Supply Cockpit 2.0 zur systemischen Bildung von
Komplettladungen.
2018
Kontinuierliche Effizienzsteigerung im Bereich der Leergut-
rückführungen durch Rollout der Leergutdispositionssoftware
ConMa auf den Standort Nürnberg; führt zu Transportvermei-
dung und zur Erhöhung der durchschnittlichen Sendungs-
größe.
2018
Kontinuierliche Effizienzsteigerung im Bereich der Leergut-
rückführungen durch Rollout der Leergutdispositionssoftware
ConMa auf die Standorte Krakau und Steyr.
2018
Mit Anbindung an LUIS (Logistisches Umwelt- und Informati-
onssystem; VW-Software zur Bilanzierung von transportbe-
dingten Treibhausgasen) wird Möglichkeit zur Bewertung von
einzelnen Relationen nach konzerneinheitlichem Standard ge-
schaffen.
2019
Reduzierung der Emissionen für
Outbound-Transporte
Auswertung der Emissionsfaktoren (Euroverbrauchs-
normen, Fahrzeugtypen) für die Autotransporter
2018
Umstellung der innerdeutschen Fahrzeugdistributionslogik
von Überführung auf "Eigener Achse" zu Überführung mit Au-
totransporter.
2017
Reduzierung der Emissionen bei
Leerguttransporten
Vereinheitlichung der Stapelhöhen im Zwischenwerksverkehr
führt zu grundsätzlich höherer Transportauslastung und ei-
nem dadurch reduzierten Transportaufkommen zwischen den
einzelnen MAN-Standorten.
2018
Umstellung von nicht klappbaren Behältern (0002) auf klapp-
bare Behälter (0579) zur effizienteren Frachtraumnutzung.
Umsetzung abhängig von Nachbeschaffungsprozess.
2018
Entwicklung eines Kunststoff-GLT der den Stahlbehälter 0100
ersetzt mit gleichzeitigem Wegfall von Kunststoffauskleidun-
gen.
2019
Abschluss der Austauschaktion der alten nicht-klappbaren DB-
Gitterboxen gegen den MAN-Typ 0579.
Umweltziele
A l l g e m e i n e r T e i l | 13
Die DB-Gitterbox ist nicht zusammenklappbar; der Typ 0579
dagegen ist komplett klappbar und nimmt beim Leertransport
nur 10% des Volumens einer DB-Box ein.
2020
Reduzierung der Emissionen bei
Leerguttransporten
Optimierung des Leergutnetzwerkes durch effiziente Haupt-
versorgerzuordnung (Sender-Empfänger-Beziehung) durch
Softwareunterstützung.
2018
Reduzierung der Emissionen bei
Materialtransporten
Einsatz von E-Truck-Testfahrzeugen im innerbetrieblichen Lo-
gistikverkehr.
2017
Verstärkter Einsatz von Lang-LKW in Abhängigkeit von den
rechtlichen Möglichkeiten.
2017
Beschaffung
Sensibilisierung der Beschaffung
Einführung eines eLearning Programmes als Pflichtschulung
Einführung der Schulung zu Kompetenzprofile
12‘2017
Umweltbewusste Verschrottung
der Betriebsmittel
Einführung eines Verschrottungsprozesses
mit Berücksichtigung der Umweltaspekte
2018
Der Lieferant setzt die VW-Nachhal-
tigkeitsanforderungen um
Prüfung Aufnahme der Nachhaltigkeitsanforderungen als Be-
standteil des eNA (Vertrag für Produktionsmaterial)
06‘2018
Umweltmanagement
Reduzierung Energieverbrauch um
25% bis 2020 über alle Standorte,
bezogen auf das Jahr 2008
Implementierung von konsequent effizienter Technik
Weiterverfolgung der untersuchten Energieeinsparmaß-nahmen
Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien
2020
Einführung von UMS an allen
Standorten
Einführung eines Umweltmanagementsystems an den Stand-
orten Olifantsfontein (Südafrika), Banovce (Slowakei) und Zer-
tifizierung nach ISO 14001
2019
Reduzierung der Produktionsab-
fälle
Untersuchung der abfallintensiven Prozesse, Ermittlung von
Einspar- und Vermeidungspotenzialen und Definition eines
MTB-Abfallziels
2020
Klimastrategie 2° - FollowUp zur
Klima-strategie 1
Erarbeitung und Implementierung der neuen Klima- und Ener-
giestrategie MAN nach 2020.
2020
Erst-Implementierung einer Umweltstrategie innerhalb der
MTB
2018
Forschung und Entwicklung
Integration von Umweltaspekten in
der Produktentwicklung (ISO
14001)
Bestimmung bedeutender Umweltaspekte auf Basis des ak-tuellen wissenschaftlichen Standes
Dokumentation bindender Verpflichtungen
Input für Risiko-/Chancenanalyse
12‘2017
Erstellung eines Konzepts zur Integration von Life Cycle En-gineering in die Produktentwicklung
12‘2017
Umweltziele
A l l g e m e i n e r T e i l | 14
Vorschlag für Umweltziele zur Umsetzung in der Produkt-entwicklung (Umsetzung Umweltziele (Verantwortung GP, EZA und PCE)
12‘2018
Risikomanagement
Reduzierung der Risiken aus Um-
welt und Arbeitssicherheit
Analyse von Risiken im Rahmen eines Projektes zur Evaluie-
rung/Bewertung der größten Risiken im Produktionsverbund
der MAN T&B Gruppe.
2018
Vertrieb
Erhöhung des Aufbereitungsanteils bei MAN Original Teilen ecoline für zusätzliche Produktgruppen (Bauteilgruppen) um
10%
Reduzierung der Umweltauswir-
kungen entlang der Wertschöp-
fungskette (Produktlebensweg)
Erweiterung von Aufbereitungsumfängen innerhalb der Rah-
menbedingungen der Qualitätsanforderung und Wirtschaft-
lichkeit
Projekt ReMAN (Inhouse Aufbereitung) für Motoren (eco-
line+) und Getriebe.
2020
Ziel kann aus best. Gründen nicht mehr erreicht werden. Maßnahme eingestellt
Maßnahme befindet sich in Arbeit (auch wenn sich Termine verschieben.)
Ziel erreicht, Maßnahme erfolgreich abgeschlossen
Kernindikatoren
A l l g e m e i n e r T e i l | 15
Kernindikatoren & Bezugsgröße
Um die Umweltleistung des Unternehmens darstellen zu
können, fordert die EU-Verordnung EMAS III eine Bewer-
tung der Leistung anhand von Indikatoren.
Diese sogenannten Kernindikatoren umfassen die
Schlüsselbereiche Energie, Material, Wasser, Abfall, Flä-
chenverbrauch in Bezug auf die biologische Vielfalt und
Emissionen. Direkte Umweltaspekte, die in Zusammen-
hang mit den Tätigkeiten des Unternehmens und diesen
Schlüsselbereichen stehen, müssen in Bezug zu einer
Kenngröße dargestellt werden.
Die Angabe der Umweltaspekte in Zusammenhang mit
den Kernindikatoren erfolgt mittels tatsächlichem Input
und Output, unter der Angabe eines jährlichen Referenz-
wertes.
In unseren Umwelterklärungen verknüpfen wir die Kern-
indikatoren entweder mit der wirtschaftlichen Leistung
des Standortes, d.h. die Bruttowertschöpfung (BWS), o-
der der Gesamtausbringungsmenge an Produkten. In
vereinzelten Fällen wird Bezug auf das Produktgewicht
genommen.
Beim Kernindikator Material beschränken wir uns in der
Regel auf die besonders umweltrelevanten Materialien
wie Lacke und Lösemittel.
Mit den angewandten spezifischen Kennzahlen kann
ebenso wie mit den Kernindikatoren die vergleichende
Entwicklung der Umweltleistung der letzten drei Jahre
eines Standortes dargestellt werden.
Standort Salzgitter Ein Ort mit Geschichte
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 16
Werksgeschichte Der Standort Salzgitter wurde 1964 gebaut und in Betrieb
genommen. Er entstand Anfang der sechziger Jahre des
letzten Jahrhunderts, als die Kapazitäten der Produktions-
stätten des damaligen Heinrich‐Büssing‐ Werkes in Braun‐
schweig an ihre Grenzen stießen. Das neue Montagewerk
in Salzgitter wurde auf „der grünen Wiese“ errichtet.
Im Jahr 1964 rollte der erste Büssing‐Lastkraftwagen vom
Montageband und zwei Jahre später wurde mit der Bus-
fertigung begonnen.
Der Standort Salzgitter gehört seit 1971 zur
MAN Truck & Bus SE.
In den folgenden Jahren wurde der Standort Salzgitter
weiter ausgebaut. Die Verlagerung der Produktion vom
Werk in Braunschweig wurde 1987 abgeschlossen.
Im Jahr 2001 wurde die Busproduktion in eine eigenstän-
dige GmbH mit Sitz in Salzgitter überführt. 2003 wurde
der Name der Gesellschaft in NEOMAN BUS GmbH geän-
dert. Die NEOMAN BUS GmbH wurde im August 2008 auf-
gelöst und die Komplett‐Busfertigung vom Standort Salz‐
gitter nach Polen verlagert.
Am 21.06.2016 lief der letzte LKW in Salzgitter vom Mon-tageband. Danach wurde der Standort zu einem reinen Komponentenwerk umgebaut. Am 13.12.2018 wurde in Salzgitter das letzte Bus-Chassis produziert. Diese Fertigungslinie wurde nach Polen verla-gert.
Geographische Lage Das Werk Salzgitter liegt in einem weitläufigen Industrie-
gebiet. Die nächste Ortschaft, Salzgitter‐Watenstedt, liegt
ca. 1 Kilometer vom Werk SZ entfernt. Die nächsten grö-
ßeren Städte in der Umgebung sind im Norden in ca. 20
km Entfernung Braunschweig und im Süden Salzgitter‐
Bad. In östlicher Richtung des Werkes liegt die Stadt
Wolfenbüttel.
Zulieferverkehr und Versand nutzen die gute infrastruktu-
relle Anbindung des Werkes an das örtliche Straßennetz.
In Nord‐Süd‐Richtung ist der Standort über die Autobah‐
nen A 7, A 39 und A 36 gut erreichbar. In Ost‐ West‐Rich‐
tung ist das Werk über die Autobahnen A 2 und die A 391
gut angebunden.
In unmittelbarer Nähe des Werkes befinden sich weitere
Industrieanlagen, von denen das Stahlwerk der Salzgitter
AG am bedeutendsten für den Standort ist. Als Lieferant
von Wärmeenergie und als Abnehmer des Abwassers
spielt es eine wichtige Rolle für das MAN‐Werk.
Als Bestandteil der Geschäftseinheit Parts Management
ist ab dem 01.07.2008 das Logistic Center etabliert wor-
den. Dieses befindet sich in direkter Nachbarschaft zum
Werk Salzgitter. In der vorliegenden Umwelterklärung
wird dieses jedoch nicht weiter berücksichtigt.
Standortsteckbrief Komponentenwerk Salzgitter:
Lage des Werkes: Salzgitter‐Watenstedt
Größe des Werksgeländes: davon bebaute Fläche Produktion:
715.033 m2
176.022 m
2
Anzahl der Mitarbeiter (31.12.2018): (davon 800 Mitarbeiter im Logistik Bereich)
ca.
Produkte:
CKD-Sätze 6.126 Stk.
Bus‐Chassis 1.124 Stk.
Kurbelwellen 68.052 Stk.
Nicht angetriebene Achsen
115.305 Stk.
2.652
Standort Salzgitter Ein Ort mit Geschichte
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 17
Die „Produktion Komponente“ am Standort Salzgitter um‐
fasst die Bereiche der Nicht angetriebenen Achsen, Kur-
belwellen, Montage Bus‐Chassis sowie den sogenannten
„Truck in the Box“‐Versand (CKD).
NDA-Achsmontage Die nicht angetriebenen Vorder‐, Vorlauf‐ und Nach‐
laufachsen werden auf zwei Montagelinien mit einer Jah-
reskapazität von max. 240.000 Achsen montiert. Zu dieser
Fertigung gehören zwei Lackieranlagen. In der Achslackie-
rung werden mit Hilfe von vollautomatischen Robotern
die Achsen grundiert und anschließend lackiert. Moderne
Bearbeitungszentren und Werkzeugmaschinen sind
Grundlage der Herstellung von Achskomponenten nicht-
angetriebener Achsen.
Kurbelwellenfertigung In der Kurbelwellenfertigung werden geschmiedete Roh-
teile, welche von extern eingeführt werden, in zwei Ferti-
gungslinien mit einer Jahreskapazität von ca. 84.000 Stück
bearbeitet und abschließend mithilfe von hochmodernen
Reinigungsanlagen gewaschen. Anschließend erfolgt der
Versand der einbaufertigen Teile in einem Ringverkehr
mit Fremdspeditionen an die Motorenfertigung im Werk
Nürnberg.
Achsschenkelfertigung In der Achsschenkelfertigung werden auf einer vollauto-
matisierten und verketteten Hochdreherlinie und in einer
Flexzelle Achsschenkel für unsere Achsmontage und für
das Logistic Center gefertigt.
Nach Dreh,- Bohr,- und Flächenbearbeitung werden die
gereinigten 17 verschiedenen Achsschenkeltypen von Ro-
botern entgratet und verpackt.
Die Jahreskapazität liegt bei 210.000 Teile im Dreischicht-
betrieb
CKD- Bausätze Der sogenannte „Truck in the box“‐Versand ermöglicht
den Export von Trucks und Bus‐Chassis der schweren
Reihe in Holzkisten. Hierbei wird ein Fahrzeug‐Bausatz
(CKD = Completely Knocked Down) in Einzelteilen und
Modulen verpackt. Pro Tag können auf mehreren Verpa-
ckungslinien circa 60 Fahrzeuge verpackt werden.
Der weltweite Versand der CKD-Fahrzeuge erfolgt nach
der Containerisierung über den Schiffsweg an die Kunden.
Der CKD-Bereich ist ein wesentlicher Bestandteil der
MTB-Wachstumsstrategie.
ReMAN Ein weiteres Geschäftsfeld in der „Produktion Kompo-
nente“ am Standort Salzgitter ist die Aufbereitung von al‐
ten bzw. defekten Aggregaten (im Wesentlichen Ge-
triebe).
Die Aggregate werden vollständig zerlegt, die Einzelteile
nach strengen Qualitätsvorgaben befundet und je nach
Zustand weiterverwendet oder durch Neuteile ersetzt.
Die Remontage erfolgt industriell und unterscheidet sich
damit von einer qualifizierten Reparatur. Als Ergebnis ent-
steht ein Tauschaggregat, das denselben Qualitätsansprü-
chen genügt wie ein Neuteil.
Damit leistet das Werk Salzgitter einen wichtigen Beitrag
zum verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, da
durch die gute Wiederverwendungsquote vielen Bautei-
len zu einem sogenannten „second life“ verholfen wird.
Die technische Aufbereitungskapazität liegt je nach Ag-
gregat bei mind. 1.200 Einheiten p. a. im Einschichtbe-
trieb.
Unterstützende Abteilungen Neben den produzierenden Bereichen umfasst das Werk
Salzgitter eine Vielzahl von unterstützenden Abteilungen,
die einen Teil zur reibungslosen Produktion am Standort
Salzgitter beitragen. Zu diesen zählen die Werkslogistik,
der Werksdienst, das Qualitätsmanagement, das Control-
ling, die Personalverwaltung sowie der allgemeine Ein-
kauf.
Biodiversität Biodiversität beschreibt den Einfluss eines Industriestan-
dortes auf Flora und Fauna. Um geschützte Gebiete, die
Dichte von vorkommenden Arten sowie die Artenvielfalt
in Ökosystemen zu erhalten, hält der Standort ca. 25.000
m2 naturnahe Flächen im Außenbereich (ungenutzte
Wald‐ und Wiesenflächen) vor.
Standort Salzgitter Organisation – Managementsystem
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 18
Integriertes Managementsystem Das Umweltmanagementsystem ist ein Teil des integrier-
ten Managementsystems der MAN Truck & Bus SE. Neben
dem Umweltmanagement beinhaltet es auch das Quali-
tätsmanagement, den Bereich Arbeitssicherheit, Brand-
schutz und Gefahrenabwehr. Es orientiert sich an den Un-
ternehmensprozessen und gewährleistet so den best-
möglichen Schutz von Mensch und Umwelt, sowie die Si-
cherung von Qualität, Werten und Wissen.
Die Aufbau‐ und Ablauforganisation des Managementsys-
tems ist in einem Managementhandbuch beschrieben
und wird in Richtlinien und Anweisungen konkretisiert.
Diese Dokumentationen sind für alle Mitarbeiter verbind-
lich und gelten für die gesamte MAN Truck & Bus SE.
Organisation
Die Organisation des Umwelt‐ und Sicherheitsmanage-
ments (UM/SM) nutzt nach Möglichkeit die bestehenden
Strukturen im Unternehmen, die um einige Zentralfunkti-
onen und Stabsaufgaben ergänzt werden.
Die Gesamtverantwortung für Umweltschutz und Sicher-
heit trägt das Managementboard der MAN Truck & Bus
SE, das den Vorstand für den Bereich Produktion & Logis-
tics zum verantwortlichen Vorstandsmitglied für Umwelt-
schutz und Arbeitssicherheit benannt hat.
Pflichten, Aufgaben und Rechte für umwelt- und sicher-
heitsrelevante Anlagen werden über die bestehende Or-
ganisationsstruktur auf Führungskräfte und Prozessver-
antwortliche delegiert.
Eine hohe Verantwortung fällt hierbei auf die Standort‐
und Produktionsleiter. Ihnen obliegen die operativen Auf-
gaben im Bereich Sicherheit und Umweltschutz. Unter-
stützung erhalten sie von Fachleuten, die in den Berei-
chen Abfall, Immissionsschutz, Gewässerschutz, Gefahr-
gut, Arbeitssicherheit und UM/SM dabei helfen, den
rechtssicheren Betrieb von Anlagen zu gewährleisten.
Darüber hinaus findet ein Informationsaustausch zwi-
schen den Beauftragten aller Zentralbereiche und Stand-
orte durch regelmäßige Arbeitstreffen statt.
Für die Koordination dieser Treffen, die Erstellung und Ab-
stimmung von Richtlinien und Anweisungen, sowie für das
zentrale Managementreview an den Vorstand Production
& Logistics ist der Zentralbereich für Umwelt‐ und Sicher‐
heitsmanagement in München verantwortlich.
Umweltpolitik
Die am Standort Salzgitter betriebene Umweltpolitik ent-
spricht der allgemein von MAN Truck & Bus SE verfolgten
Umweltpolitik, wie sie im Kapitel „Unsere Verantwortung
Umwelt‐ und Energiepolitik“ (s. Seite 5 ‐ 6) bereits be‐
schrieben wurde.
Zertifizierung & Überprüfung
Das Umweltmanagementsystem am Standort Salzgitter ist
nach der internationalen Norm DIN EN ISO 14001 und E-
MAS (Eco Management and Audit Scheme) zertifiziert. Ne-
ben Salzgitter beteiligen sich auch die Werke in München,
Nürnberg, Steyr und Niepolomice bei Krakau (Polen) am
„Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und
die Umweltbetriebsprüfung“ der Europäischen Union, das
zusätzliche Anforderungen an ein Umweltmanagement-
system stellt.
Interne und externe Audits dienen der regelmäßigen Über-
prüfung des Managementsystems. Bei internen Audits
werden die Auditoren unter den Werken zusätzlich ausge-
tauscht, um die Unabhängigkeit zu gewährleisten und
neue Anregungen und Lösungsansätze weiterzutragen.
Weiterhin ermöglicht ein 2008 selbst entwickeltes Reife-
gradmodell eine Bewertung der einzelnen MAN‐ Stand‐
orte, um das Umweltmanagementsystem kontinuierlich
verbessern zu können.
Hierbei wird das sogenannte Spinnennetzdiagramm für
alle MTB‐Standorte ermittelt. Dieses stellt eine Übersicht
des Ist‐Zustandes am jeweiligen MTB‐Standort dar und
dient im weiteren Verlauf der Definition neuer Ziele und
Maßnahmen.
Standort Salzgitter Organisation – Managementsystem
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 19
Bei der im Februar 2019 durchgeführten Selbstbewertung
erhielten wir nachfolgendes Bild:
Die Bereiche Fertigungsprozess, Organisation und Mitar-
beiter sind gut ausgeprägt. Die Umweltleistung ist gegen-
über dem Vorjahr von 3,7 auf 3,2 gefallen. Die übergrei-
fenden Themen sind für den Standort Salzgitter nicht zu-
treffend und wurden daher nicht bewertet.
Der Bereiche Kommunikation muss im kommenden Jahr
weiterentwickelt werden. Hierin sind auch die Schwer-
punkte der Maßnahmen für das laufende Jahr 2019 zu se-
hen.
Energiemanagement – weiter erfolgreich
In Anlehnung an das Umweltmanagementsystem erfolgte
im Jahr 2008 die Einführung eines Energiemanagement-
systems in der Produktion.
Im Fokus steht hier das Messen und ständige Überwachen
des Energieverbrauchs, mit dem Ziel den Verbrauchern in
Produktion und Verwaltung eine Rückmeldung über ihren
Beitrag zum Energieverbrauch und zu den Einsparmaß-
nahmen geben zu können.
Das ausgegebene Ziel der Klimastrategie ist es den CO2‐
Ausstoß bis 2020 (Basisjahr 2008) um 25 % an allen MAN‐
Standorten zu reduzieren. Hierzu werden seit 2011 stand-
ortspezifische Maßnahmen durchgeführt.
In der Produktion werden die Einsparungspotenziale in
den Bereichen Wärmerückgewinnung, Drucklufterzeu-
gung, Hallenbeheizung und –beleuchtung gesehen, wes-
halb auf diese Aspekte ein besonderes Augenmerk gerich-
tet wird.
An mehreren Standorten von MAN Truck & Bus SE wur-
den innovative Wärmekonzepte realisiert, die den Wär-
meverbrauch entscheidend reduzieren.
Eine erfolgreiche Umsetzung dieser Konzepte fand an den
Standorten München, Salzgitter und Steyr statt.
Mit dem Ziel, den CO2‐Ausstoß der Standorte schrittweise
zu reduzieren, wurde bei MAN Truck & Bus SE im Rahmen
der Kerninitiative, zur Umsetzung der Klimastrategie, ein
ganzheitliches Energiekonzept implementiert.
Dieses umfasst die folgenden Kernthemen:
Einsatz erneuerbarer Energien,
Steigerung der Energieeffizienz,
Energieeigenerzeugung sowie
Einführung eines Energiemanagementsystems.
Standort Salzgitter Kommunikation, Aus- und Weiterbildung
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 20
Interne Kommunikation
Unsere Unternehmenswerte zuverlässig, innovativ, dyna-
misch und offen, tragen dazu bei, auch die Ideen zum Um-
weltschutz in unserem Unternehmen weiterzutragen.
In Mitarbeitergesprächen und Zielvereinbarungsgesprä-
chen fließen Umweltschutzaspekte ein und Ziele zum Um-
weltschutz werden vereinbart, sowie deren Umsetzung
überprüft.
Auf Umwelt‐ und Arbeitsschutz betreffende Informatio‐
nen können alle Mitarbeiter im betriebsinternen Intranet
zugreifen. Hier finden sich unter anderem die Umwelter-
klärungen aller EMAS‐ zertifizierten Standorte oder Erläu‐
terungen zu den rechtlichen Vorschriften. In Aushängen
an schwarzen Brettern wird regelmäßig über Sonderthe-
men, wie z. B. Lärmschutz, EMAS oder CO2‐Handel infor‐
miert.
Allgemeine Informationen über rechtliche Neuerungen o-
der Änderungen im gesellschaftlichen Umfeld werden
darüber hinaus in einem Newsletter aufgegriffen und er-
läutert, den die Zentralabteilung für Umweltschutz und
Sicherheit in München erstellt und in regelmäßigen Ab-
ständen an die MTB‐Werke verteilt.
Betriebliches Vorschlagswesen
Um Innovationen voranzutreiben wird Mitarbeitern die
Möglichkeit gegeben über das betriebliche Vorschlagswe-
sen (Ideenmanagement) Ideen zur Verbesserung des Um-
weltschutzes einzureichen und so aktiv einen Beitrag zum
Umweltschutz zu leisten. Einmal im Monat wird durch das
Werkmanagement die „Idee des Monats“ prämiert.
Weiterbildung
Auch das Weiterbildungsprogramm des Standortes Salz-
gitter umfasst Veranstaltungen, die Umweltschutzas-
pekte betreffen.
Das Programm enthält u. a. Veranstaltungen zu Themen
des Umweltschutzes. Die Inhalte sind für verschiedene
Zielgruppen mit verschiedenen Themenschwerpunkten
aufgebaut.
In 2018 wurden 197 Präsenzveranstaltungen von der Wei-
terbildung am Standort Salzgitter durchgeführt.
Diese Veranstaltungen wurden von 1.538 Mitarbeitern
besucht.
Ausbildung
Darüber hinaus ist das Thema „Umweltschutz“ auch in
den Ausbildungsplänen integriert und damit fester Be-
standteil des Lehrplans. In Workshops wird hier Berufs-
einsteigern beispielsweise das umweltgerechte Verhalten
am Arbeitsplatz vermittelt.
Standort Salzgitter Umweltaspekte
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 21
Um die umweltrelevantesten Ziele zu ermitteln, wird an
allen MAN‐Standorten ein einheitliches Verfahren zum
Ermitteln von Umweltaspekten und ‐auswirkungen her-
angezogen. Dieses soll das Konzentrieren auf die wichtigs-
ten Bereiche ermöglichen.
Die Emissionen aus Verbrennungsprozessen und sonsti-
gen Tätigkeiten (z.B. Lackierung) sind am relevantesten,
gefolgt von den Abfällen und dem Energieverbrauch. Die
Auswirkungen der Tätigkeiten auf die Umwelt werden in
Form eines Paarvergleichs miteinander verglichen und
damit in ihrer Relevanz eingestuft.
Tätigkeiten am Standort Salzgitter Umweltaspekte/Umweltauswirkungen
CKD-Montage
Abfall aus der Verpackung von Zulieferteilen
(z.B. Kunststoffe, Folien, Karton, Holz Verbrauch von Energie (Strom für Licht und Druckluft,
Wärmeenergie für Heizung
Fertigung von Fahrzeugkomponenten
Staubemissionen aus Laser‐ und Schweißarbeiten Wasserverbrauch zu Kühlzwecken Verbrauch von Energie (Strom) Abfall (Laserstaub, Metallschrott
Mechanische Fertigung, Blechbearbeitung
Verwendung von wassergefährdenden Stoffen (Kühl-
schmiermittel, Öle) Wasserverbrauch und Abwasseranfall Abfall (Emulsionskonzentrat, Späne, Schrott, ölhaltige Be-
triebsmittel) Energieverbrauch (Strom für Anlagenbetrieb und Licht,
Wärmeenergie für Heizung)
Oberflächenbehandlung, Lackierung
Emissionen an die Luft (Staub, Lösemittel, Verbrennungs-
produkte) Energieverbrauch – Strom, Gas, Heizöl, Wärmeenergie für
Trockner Wasserverbrauch und Abwasseranfall in Nasswäschern Abfall (Lackreste, Lackschlamm, Lösemittel) Umgang mit Gefahrstoffen
Fertigungsplanung
Auswahl von umweltfreundlicheren Fertigungsverfahren Nutzung von Energie und Wasser
Standort Salzgitter Umweltaspekte
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 22
Tätigkeiten am Standort Salzgitter Umweltaspekte/Umweltauswirkungen
Logistik, Versand
Vorgaben für Verpackung von Zulieferteilen Information der Lieferanten und Dienstleister über Vorga-
ben des Umweltschutzes Verbrauch fossiler Brennstoffe (Diesel) Emissionen an die Luft aus Transportvorgängen (inner‐
und außerbetrieblich) Lärmemission aus Transportvorgängen Verpackung und
Versand von Gefahrgut
Indirekte Umweltaspekte
Job‐Abo für den öffentlichen Nahverkehr Schulung für eine wirtschaftliche, umweltschonende und
sichere Fahrweise
Standort Salzgitter Zahlen und Daten
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 23
Unsere Bezugsgröße
- Bruttowertschöpfung (BWS)
In dieser Umwelterklärung verknüpfen wir die wirt-schaftliche Leistung des Standortes mit den Kennzahlen, welche die Leistungen im Umweltschutz wiedergeben. Die wirtschaftliche Leistung wird über die Bruttowert-schöpfung (BWS) pro Mio. € BWS des Standortes ermit‐telt. Eine gute Effizienz des Standortes zeichnet sich dadurch aus, dass für die Schaffung der monetären Werte der Einsatz an Ressourcen oder der Output von Abfall und Emissionen möglichst gering ist und sich im Laufe der Jahre verringert.
Standort Salzgitter Kennzahlen aus 2018 – Input und Output
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 24
Die vorliegende Umwelterklärung und die gesamten Kennzahlen beziehen sich auf die Produktion Kompo-nente Werk Salzgitter (PK‐S). Die Input‐ und Output‐Darstellung der Produktion Kom‐ponente Werk Salzgitter (siehe Tabelle) gibt einen Über-blick über die umweltrelevanten Stoff‐ und Energie‐ströme, die in die Produktion hineingehen und die das Werk Salzgitter verlassen. Diese werden regelmäßig be-wertet, gegebenenfalls angepasst und ergänzt.
Es wird gegenwärtig keine erneuerbare Energie am Standort Salzgitter erzeugt
Werk Salzgitter
INPUT Mengen 2016 Mengen 2017 Mengen 2018
Hilfs- und Betriebsstoffe
Lösemittellack 6,889 t 6,137 t 2,131 t
Wasserlack 140,999 t 150,195 t 207,868 t
Lösemittel 8,350 t 13,380 t 32,690 t
Chemikalien 122,362 t 67,153 t 51,383 t
Kältemittel für Fahrzeuge 2,800 t 0 t 0 t
Energie
Fremdstrom 25.981 MWh 27.642 MWh *** 32.005 MWh
Anteil erneuerbarer Energieträger 0 % 0 % 100 %
Heizöl 661 MWh 641 MWh 681 MWh
Fernwärme 43.496 MWh 40.921 MWh 41.517 MWh
Erdgas (Hu)**** 1.405 MWh 2.349 MWh 2.761 MWh
Treibstoffe
Diesel (given out) ***** 3.337 MWh 482 MWh 381 MWh
Diesel (am Standort verbraucht) 1.300 MWh 1.290 MWh 1.054 MWh
Wasser
Wasserbezug 33.635 m3 36.539 m3 41.088 m3
* Die Dichte von Lacken und Lösemitteln wird bei den Berechnungen berücksichtigt.
** Die Rückläufige Tendenz ist durch Wegfall der LKW-Montage und dem damit verbundenen AdBlue zurückzuführen. *** Grünstrombezug seit 2018 **** Umstellung beim Erdgas von Ho-Wert auf Hu-Wert ***** Umstellung in 2018 auf geänderte Betrachtungsweise von given out
Die ausgewiesen Zahlen bei dem Strom- und Gaswert können geringfügige Abweichungen zum kumulierten Rechnungswert aufweisen. Das ist auf die Differenz zwischen dem Zählerstand und der später eingereichten Rechnung zurück zu führen.
Standort Salzgitter Kennzahlen aus 2018 – Input und Output
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 25
Werk Salzgitter
OUTPUT Mengen 2016 Mengen 2017 Mengen 2018
Produkte
Fahrzeuge 9.353 Stk. 6.606 Stk. 7.250 Stk.
CKD (in 2016 noch inkl. LKW) 8.052 Stk. 5.467 Stk. 6.126 Stk.
Bus‐Chassis 1.301 Stk. 1.139 Stk. 1.124 Stk.
Komponentenproduktion
Kurbelwellen 71.362 Stk. 68.281 Stk. 68.052 Stk.
Nicht angetriebene Achsen 99.361 Stk. 103.793 Stk. 115.305 Stk.
Emissionen
SO2 0,01 t 0,01 t 0,01 t
NOX 1,58 t 1,95 t 2,17 t
CO2 *, 837,9 t 993,82 t 1.025,00 t
Staub 0,01 t 0,01 t 0,01 t
Lösemittel (inkl. Härter, Verdünnung, Spülmittel, 17,28 t 14,68 t 8,37 t etc. neue Berechnungsgrundlage)
Abfall
Gefährlich 1.023 t 1.013 t 2.500 t
zur Beseitigung (gB) 949 t 932 t 806 t
zur Verwertung (gV) 74 t 81 t 102 t
nicht gefährlich 1.936 t 1.810 t 2.094 t
zur Beseitigung (ngB) 47 t 45 t 45 t
zur Verwertung (ngV) 1.889 t 1.765 t 2.049 t
Metallschrott (ohne Logistik) 5.479 t 4.739 t 6.850 t
Abwasser
Abwassermenge** 28.626 m3 31.058 m3 34.925 m3
Schadstofffrachten ***
AOX 2,5 kg 2,6 kg 4, 3 kg
Mineralöl‐KW 11,8 kg 21,2 kg 18,8 kg
Cyanid (gesamt) 1,1 kg 2,3 kg 0,7 kg
Kupfer 2,2 kg 1,3 kg 10,3 kg
Blei 0,3 kg 0,3 kg 0,6 kg
Nickel 0,3 kg 0,3 kg 0,4 kg
Zink 9,2 kg 8,1 kg 29,73 kg
* CO2‐Emissionen: Nur direkte Emissionen aus Diesel, Heizöl und Erdgas vor Ort.
** Abwassermenge = Wassermenge minus 15% Verlust durch Verdunstung. Regenwasser wird nicht berücksichtigt.
*** Mittelwertberechnung anhand von Stichproben unterliegen einer Schwankungsbreite.
Standort Salzgitter Analyse und Kennzahlen: Energie
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 26
Im Werk Salzgitter kommen folgende Energieträger zum
Einsatz:
▪ Elektrische Energie
▪ Erdgas
▪ Heizöl
▪ Dieselkraftstoff zur Betankung der Bus-Chassis
▪ Fernwärme in Form von Prozessheiß-
wasser vom Kraftwerk der Salzgitter
Flachstahl
Der größte Anteil der Energie wird für Wärmezwecke ver-
wendet. Industrielle Wärmeverbraucher, wie zum Bei-
spiel Trockner, sowie die Hallen‐ und Bürobeheizung ha‐
ben maßgeblichen Anteil an dem Energieverbrauch.
Erdgas wird in industriellen Trocknungsprozessen (z. B. in
Lackieranlagen) eingesetzt. Zudem wird die Lagerhalle 32
mit Erdgas beheizt.
Elektrische Energie wird für den Betrieb der Maschinen
und Anlagen, für Beleuchtungszwecke und für die Erzeu-
gung von Druckluft verwendet.
Heizöl wird nur noch in der Versandhalle, Gebäude 31,
zum Heizen der Räumlichkeiten verwendet. Das Gebäude
wird mit Hilfe eines 100 m3‐Heizöltanks versorgt.
Soweit technisch möglich, wird als Hauptenergieträger
am Standort Salzgitter Fernwärme aus dem Kraftwerk der
Salzgitter AG eingesetzt. Siehe hierzu auch Seite 18 (Kli-
mastrategie).
Im Vergleich zum Vorjahr sind die absoluten Energiewerte
von Fernwärme und Heizöl auf Grund des gestiegenen
Produktionsprogramm leicht erhöht.
Der Erdgasverbrauch ist auf Grund des erhöhten Produk-
tionsprogramm in der Achsmontage 2018 stark angestie-
gen.
Der Stromverbrauch ist auf Grund der Inbetriebnahme
neuer verketteter Fertigungsanlagen leicht angestiegen.
Seit 2018 wird der bezogene Strom als sog. Grünstrom
von der VW Kraftwerk GmbH bezogen.
Zu nennende Eingriffe sind in diesem Rahmen:
- Optimierungen der vorhandenen Heizungsan-
lage (Reduzierung der Umwälzmengen und der
Vorlauftemperatur)
- Verbesserung der Gebäudeleittechnik (GLT) zur
Prozessführung (Absenkung der Hallentempera-
turen nach Bedarf und Nachtabsenkung)
- Erneuerung der übergeordneten Druckluftsteue-
rung zur Verbesserung des Gesamtwirkungsgra-
des
- Optimierung der Hallen‐ und Außenbeleuchtung
(Reduzierung der Einschaltzeiten, Einsatz von
Energiesparlampen)
Gesamtenergieverbrauch:
Standort Salzgitter Analyse und Kennzahlen: Abfall
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 27
Bei der Herstellung unserer Produkte der Produktion
Komponente Werk Salzgitter entstehen Produktionsab-
fälle, insbesondere durch die Fertigungsprozesse Lackie-
ren und mechanische Fertigung, sowie darüber hinaus
Verpackungsabfälle angelieferter Teile aus den Montage-
prozessen. Zu erfassen sind alle Abfälle, die von MAN er-
zeugt werden oder bei Aktivitäten anfallen, die von MAN
beauftragt werden und unabhängig davon, ob dafür Er-
löse oder Kosten anfallen.
Im Geschäftsjahr 2018 betrug die Gesamtabfallmenge
(ohne Schrott) für den Standort Salzgitter 4.594 t (ca.
3.000 t Produktionsabfälle, incl. Logistikbereich Retoure).
Diese Menge wird noch unterteilt sowohl in gefährlich (g)
und nicht gefährlich (ng.), als auch in Abfall zur Beseiti-
gung (B) und Abfall zur Verwertung (V), siehe Grafik. Die
Gesamtabfallmenge betrachtend, ist verglichen mit dem
Vorjahr 2017, um ca. 60% gestiegen. Hauptsächlich resul-
tierend aus einer einmaligen Baumaßnahme. Rund 65 %
des gesamten Abfallaufkommens entfielen dabei auf den
Bereich Produktion Komponente und etwa 35 % auf den
Logistikbereich Retoure.
Die gefährlichen Abfälle, also diejenigen, von denen Ge-
fährdungen für die Umwelt und die Gesundheit ausge-
hen, liegen bei einem Anteil von 54 % dies entspricht
2.500 t. An nicht gefährlichen Abfällen sind im vergange-
nen Jahr 2.094 t entstanden, was einem Anteil am Ge-
samtabfall von 46 % entspricht.
Die Verwertungsquote betrug hierbei 47 %, wenn sowohl
gefährliche, als auch nicht gefährliche Abfälle betrachtet
werden. Im Einzelnen betrachtet sind es rund 4 % der ge-
fährlichen Abfälle, die verwertet wurden – jedoch liegt bei
den nicht gefährlichen Abfällen eine Verwertungsquote
von 98 % vor.
Zusätzlich wurden im Geschäftsjahr 2018 insgesamt 10.392 t
(inkl. Logistikbereich Retoure) Metallschrotte einer Verwer-
tung zugeführt. Metallische Abfälle sind eisenmetall- und
nichteisenmetallhaltige Abfälle z. B. in Form von Spänen, Ka-
belresten oder Blechschrotten, sowie Altmaschinen und me-
tallische Aggregate, die verschrottet werden. Diese Abfälle
werden weitestgehend recycelt. Metallische Abfälle aus Bau‐
und Abbrucharbeiten werden ebenfalls dieser Kennzahl zuge-
ordnet. Der Anteil Logistik Center am Gesamtabfallaufkom-
men ist damit gegenüber den Vorjahren leicht gesunken, was
vorwiegend auf die Abnahme der nicht gefährlichen Abfälle zu-
rückzuführen ist.
Standort Salzgitter Analyse und Kennzahlen: Emissionen
S t a n d o r t S a l z g i t t e r | 28
Die Luftschadstoffe und Treibhausgase am Standort Salz-
gitter werden vor allem durch Lackierprozesse und den
Betrieb von Feuerungsanlagen erzeugt. Den größten Bei-
trag an den Emissionen unmittelbar am Standort Salzgit-
ter hat dabei CO2 (Kohlendioxid). Dieses Gas entsteht aus
der Verbrennung von Gas und Heizöl.
Flüchtige, organische Komponenten entstehen haupt-
sächlich aus Lösemitteln, die bei Lackierprozessen frei
werden. Ebenso tragen die Lackieranlagen den größten
Anteil zur Staubemission am Standort bei.
Die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte für die
Staubbelastung der Abluft aus den Lackieranlagen ge-
währleisten Abluftwäscher und Schwerkraftabscheider.
Die Lösemittel der Abluft aus den Trocknern der Lackier-
anlagen werden teilweise mithilfe von thermischen Ab-
luftreinigungsanlagen behandelt bzw. weiter reduziert.
Somit werden alle vorgeschriebenen Grenzwerte einge-
halten, bzw. unterschritten.
Um die Lösemittel aus den Lackierprozessen noch weiter
zu reduzieren, ist es permanentes Ziel, den Einsatz von
organischen Lösemitteln noch weiter zu substituieren.
Dies geschieht in erster Linie durch Optimierung der Ap-
plikationssysteme und die Verwendung neuer, noch lö-
semittelärmerer Lacksysteme. Hier wurden in den letz-
ten Jahren bereits erhebliche Reduzierungen erzielt und
der Einsatz von so genannten Wasserlacken ist Standard
bei der Lackierung unserer Achsen geworden.
Die Emissionen aus der Verbrennung von Primärenergie-
trägern sind im Vergleich zum Vorjahr bei Heizöl um 6%
gestiegen sowie bei Dieselkraftstoff um 19 % gesunken.
Im Rahmen von Neu‐ und Umgestaltungen der Fertigun‐
gen / Produktionsabläufe erfolgt eine kontinuierliche An-
passung an den aktuellen Stand der Technik.
Die Berechnung der Emissionen erfolgt automatisch aus
den Primärenergieverbräuchen Erdgas, Diesel und Heizöl
über zentral hinterlegte Emissionsfaktoren.
Der unmittelbare Anstieg des CO2 gegenüber 2017 um ca.
5% geht mit dem Anstieg des Erdgas einher.
Standort Salzgitter Analyse und Kennzahlen: Wasser & Abwasser
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Wasser
Am Standort Salzgitter wird für alle Anwendungen aus-
schließlich Trinkwasser verwendet. Es erfolgt keine ei-
gene Förderung von Grundwasser.
Der Wasserverbrauch im Jahr 2018 stieg gegenüber 2017
um ca. 4.549 m³ an. Dies entspricht einer Steigerung von
ca. 12,4 %.
Davon sind 2/3 Sanitär- und 1/3 industrielles Prozessab-
wasser
Abwasser
Das Werk Salzgitter hat den Status eines Indirekt‐Einlei‐
ters. Das gesamte Abwasser, d. h. auch das Wasser aus
der Oberflächenentwässerung, wird der Kläranlage der
Salzgitter AG zugeleitet.
Alle Leichtflüssigkeitsabscheider am Standort unterliegen
einer monatlichen Kontrolle durch einen externen qualifi-
zierten Dienstleister.
Für die Teilströme aus unseren zentralen Nord‐ bzw.
Südsammler werden, in Zusammenarbeit mit einem ex-
ternen Labor, im Rahmen unserer Eigenkontrollverant-
wortung, regelmäßige Untersuchungen durchgeführt.
In 2018 wurden am Abwasserkanalsystem in einem Teil
Bereich TV- Untersuchungen zur Zustandsaufnahme
durchgeführt.
Wassergefährdende Stoffe
Im 2018 wurden wie bereits im Vorjahr weitere neue An-
lagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in
Betrieb genommen so wie auch alte Anlagen demontiert
und außer Betrieb genommen.
Dieser Regelungsbereich umfasst zurzeit ca. 400 Anlagen
und beinhaltet Anlagen in denen z.B. Diesel, Motorenöle,
Getriebeöle, Kühlschmierstoffe, Lack- und Lösemittel ver-
wendet, gelagert oder umgeschlagen werden.
Zurück zu führen ist die Veränderung im Bereich dieser
Anlagen auf den weiteren Umbau des Standortes zur rei-
nen Komponentenproduktion und den vermehrten Ein-
satz von Werkzeugmaschinen.
Alle diese relevanten Anlagen sind bei der zuständigen
Aufsichtsbehörde gemeldet und werden regelmäßig
durch eigenes und externes Fachpersonal kontrolliert.
Wassergefährdende Stoffe werden hauptsächlich in der
mechanischen Fertigung in Form von Kühlschmiermitteln
und Maschinenölen angewendet.
Bei der Stilllegung und Demontage von Anlagen, in denen
wassergefährdende Stoffe verwendet wurden, werden
Proben vom Hallenboden untersucht und ggf. vorhan-
dene Grundwasser‐ und Bodenverunreinigungen bewer‐
tet.
Standort Salzgitter Analyse und Kennzahlen
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Altlasten
Für das Gelände und die Werksumgebung liegt eine betriebshistorische Erkundung (Altlastenvorerkundung und Dokumenta-
tion) vor. Im Zuge von Umbauten wurden Ende 2018 im Grundwasser erhöhte PER-Werte festgestellt. Die zuständigen Be-
hörden wurden informiert und Erkundungsmaßnahmen eingeleitet.
Flächennutzung
Gesamtfläche 715.033 m2
davon Fläche befestigt/versiegelt 423.668 m2
davon Fläche bebaut 180.426 m2
davon Grünflächen 291.365 m2
Unsere Werksfläche, die wir zur Produktion unserer Bus‐Chassis, Kurbelwellen, nicht angetriebenen Vorderachsen und CKD‐
Teilesätze nutzen, hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Im Jahr 2012 wurde am Standort Salzgitter das vorhandene
Logistikzentrum erweitert und in Betrieb genommen. Im Jahr 2014 hat sich die überdachte Fläche vergrößert, da zwei Hallen
miteinander verbunden wurden, indem die „Oststraße“ überdacht wurde. Somit ist zusätzliche Lager‐ und Produktionsfläche
entstanden.
Kernindikator Biologische Vielfalt:
Versiegelte Fläche/Bruttowertschöpfung 423.668 m²/ 71,6 Mio. € = 5.917 m²/Mio. €
Materialeffizienz
In unserer Input‐Output‐Darstellung zeigt sich für die besonders umweltrelevanten Materialien, wie Lacke und Lösemittel, dass die verbrauchten Mengen produktionsbedingt rückläufig sind.
Innerhalb der Fertigungsprozesse wird die Effizienz der Produktion u. a. durch die Mehr‐ und Ausschusskosten überwacht, die nach Möglichkeit reduziert werden.
Summe der besonders umweltrelevanten Inputs 242,7 t (Input Oberflächenbehandlung)
Kernindikator Materialeffizienz: Input Oberflächenbehandlung/Bruttowertschöpfung 242,7 t/ 71,6 Mio. € = 3,39 t/Mio. €
Geltende Rechtsvorschriften
Die aktuellsten Gesetze, Verordnungen, Verwaltungsvorschriften, Richtlinien, Technischen Regeln und Normen werden auf Anwendung für den Standort Salzgitter durch das Rechtskataster Gutwinski überprüft und monatlich den Verantwortlichen mitgeteilt.
Alle genehmigungspflichtigen Anlagen sind nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigt und werden regelmäßig ordnungsgemäß überprüft.
Weiterhin wird eine Datenbank, das sogenannte Anlageninformationssystem (AIS) geführt, wie es nach der Verordnung für
Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen gefordert wird. In dieser Datenbank werden alle relevanten Anlagen mit Stoffan-
gaben, Mengenangaben und resultierenden Überprüfungen verwaltet sowie die entsprechenden Überprüfungen dokumen-
tiert. Alle geltenden Vorschriften wurden in Form von Messwerten und mehrfachen Compliance‐Audits - auch in 2018 -
überprüft und sie werden eingehalten
Standort Salzgitter Umweltprogramm
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Im Rahmen des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) wird der Umweltschutz im Werk Salzgitter permanent erwei-tert. Somit müssen wir uns immer wieder neue Umweltziele setzen und das Erreichen dieser Ziele überprüfen. Für den Zeitraum 2018 – 2020 wurde ein detaillierter Maßnahmenkatalog zusammengestellt, der sich an den wichtigsten Umweltaspekten und deren Auswirkungen auf die Umwelt orientiert. Die Maßnahmen aus dem Umweltprogramm werden planmäßig umgesetzt.
Dieses Programm enthält ausschließlich Ziele, die sich das Werk Salzgitter gesetzt hat. Für die Umsetzung der Maßnahmen zur Zielerreichung sind intern Verantwortliche benannt.
Das Programm wurde von dem Standortverantwortlichen der Produktion Komponente Werk Salzgitter freigegeben.
Umweltaspekt Ziel Maßnahme Umsetzung bis Status
Energie/Emissionen
Verringerung der CO2-Emissionen um 25%
Der Standort Salzgitter be-zieht zertifizierten Grünstrom
2018
Energie/Emissionen
Verringerung der CO2-Emissionen um 25%
Weiterer Ausbau der Lüf-tungsanlagen mit Wärmerück-gewinnung in mehreren Teil-schritten
2020
CO2/ Energie
Verringerung der CO2-Emissionen um 25%
Ausbau der LED-Beleuchtung
2020
Wasserverbrauch und Abwasserentsorgung
Verluste von H20 minimieren
Sanierung des Kanalnetzes in mehreren Teilschritten
2020
Ziel kann aus best. Gründen nicht erreicht werden. Maßnahme eingestellt
Maßnahme befindet sich in Arbeit (auch wenn sich Termine verschieben)
Ziel erreicht, Maßnahme erfolgreich abgeschlossen
Zusätzlich zu unserem Umweltprogramm unterstützen wir am Standort Salzgitter unseren Energieversorger VW Kraftwerk in dem Vorhaben vier Windenergieanlagen auf den Flächen des Werkes zu errichten. Die Inbetriebnahme der Anlagen ist für 2019 vorgesehen.
Standort Salzgitter Freigabe und Gültigkeitserklärung
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Mit der hier vorliegenden Umwelterklärung unterrichten wir die Öffentlichkeit über unser Umweltprogramm für die nächs-ten drei Jahre und zeigen mit den Informationen, Zahlen und Schaubildern einen Überblick über unsere Umweltleistung. Die nächste Umwelterklärung werden wir bis Mai 2020 vorlegen.
Salzgitter, 03.05.2019
Erklärung des Umweltgutachters zu den Begutachtungs‐ und Validierungstätigkeiten
Der Unterzeichnende, Bernhard Schön, EMAS‐Umweltgutachter der TÜV SÜD Umweltgutachter GmbH mit der Registrie-rungsnummer DE‐V‐0321, zugelassen für den Bereich 29.1 (NACE‐Code) bestätigt, begutachtet zu haben, ob der Standort, wie in der aktualisierten Umwelterklärung der Organisation
MAN Truck & Bus SE
Heinrich‐Büssing‐Straße 1 38 239 Salzgitter
EMAS Register‐Nr.: DE‐111‐00025
alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 sowie der Verordnung (EU) 2017/1505 vom 28. August 2017 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass
die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 sowie der Verordnung (EU) 2017/1505 durchgeführt wurden,
das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen,
die Daten und Angaben aktualisierten Umwelterklärung des Standorts ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheits-getreues Bild sämtlicher Tätigkeiten des Standorts innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Bereichs ge-ben.
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS‐Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS‐Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.
Standort Salzgitter Dialog
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Mit dieser Umwelterklärung informieren wir unsere Aktionäre, Mitarbeiter, Kunden, Nachbarn und Vertragspartner sowie
alle Behörden, Medien und den weiten Kreis der Interessierten über unsere Umweltschutzaktivitäten und laden sie zum kon-
struktiven Dialog ein.
Für weitergehende Fragen, Anregungen und Kritik zu dieser Umwelterklärung wenden Sie sich bitte an unsere Ansprechpart-
ner im Werk Salzgitter:
Jörg Wassermann, PKQ‐S Qualitäts‐ und Umweltmanagement Heinrich‐Büssing‐Str. 1 38239 Salzgitter E‐Mail: [email protected] 0170 / 33 27 700
Thomas Friedrichs, PKPW3‐S Leiter betrieblicher Umweltschutz
Heinrich‐Büssing‐Str. 1 38239 Salzgitter E‐Mail: [email protected] 05341 / 28 1461
MAN Truck & Bus SE Postfach 50 06 20 D‐80976 München
www.mantruckandbus.de Ein Unternehmen der MAN Gruppe
Hinweis Aus Gründen der Lesbarkeit wird in dem vorliegenden Bericht bei der Nennung von Personen die maskuline Form verwendet. Selbstverständlich gelten alle Aussagen gleichermaßen für Frauen und Männer.