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Österreichische Post AG | MZ 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. | Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz Foto: iStock.com/BrianAJackson, StanleyPhotography, APA/ Georg Hochmuth, Hans Punz, ÖVP/Jakob Glaser (Montage) Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Oberösterreich, Niederösterreich, Wien & Burgenland – 7-8/2017 Niederösterreich Aufwertung des Wirtschafts- standortes Weinviertel Wien Bessere Rahmenbedingungen für Neugründungen gefordert Oberösterreich Fünf Jahre Creative Region Niederösterreich Aufwertung des Wirtschafts- standortes Weinviertel Wien Bessere Rahmenbedingungen für Neugründungen gefordert Oberösterreich Fünf Jahre Creative Region Niederösterreich Aufwertung des Wirtschafts- standortes Weinviertel Wien Bessere Rahmenbedingungen für Neugründungen gefordert Oberösterreich Fünf Jahre Creative Region Regierung peitscht unausgegorene Entwürfe in den Gesetzesmodus Trotz leerer Staatskassen wird dem Wähler wieder viel versprochen, was ihn teuer zu stehen kommt

Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Oberösterreich ...€¦ · Die Republik Österreich erwartet heiße Zeiten. Nicht nur was die hochsommerlichen Temperaturen betrifft, sondern

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Regierung peitscht unausgegorene

Entwürfe in den Gesetzesmodus

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Trotz leerer Staatskassen wird dem Wähler wieder viel versprochen, was ihn teuer zu stehen kommt

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EDITORIAL

Wahlkampf ist die Zeit fokus-sierter Unintelligenz“, hatder Wiener BürgermeisterMichael Häupl bereits vormehr als einem Jahrzehnt ge-

sagt. Dass sich die Geschichte häufig wie-derholt, ist eine schmerzliche Tatsache, dieauch vor den Tiefen der heimischen Bundes-politik nicht Halt macht.

Das Land am Donaustrom ist bereits mittenim Wahlkampf. Der Damm eines „freienSpiels der Kräfte“ ist mit dem Koalitions-bruch der SPÖ in Sachen Unimilliarde somitgebrochen. Die Kanzlerpartei stimmte imParlament gemeinsam mit der FPÖ und denGrünen für eine Aufstockung des Uni-Bud-gets von 2019 bis 2021 um zusätzliche 1,35Milliarden – und zwar ohne des von der ÖVPverlangten Junktims einer Studienplatzfinan-zierung, was striktere Zugangsregeln bedeu-tet hätte. Dabei hatte Kanzler Kern in seinem„Plan A“ noch ausdrücklich auf die Notwen-digkeit einer solchen hingewiesen.

Das Unibudget könnte aber nicht das letztefreie Spiel der Kräfte im Nationalrat gewe-sen sein, denn unsere Volksvertreter habennach der parlamentarischen Sommerpausenoch genügend Zeit, in Husch-Pfusch-Be-schlüssen das Geld der österreichischenSteuerzahler zu verjuxen. Ein unwürdigesSpiel wie jenes anno 2008 soll sich nichtwiederholen. Vor neun Jahren überboten sichdie wahlwerbenden Parteien dabei, Milliar-den in verantwortungsloser Weise zu ver-schleudern, um Wählerstimmen zu erkaufen.An den „Wahlzuckerln“ von einst zahlen wirnoch heute, und zwar rund 4,3 MilliardenEuro jährlich.

Mit dem Beschäftigungsbonus für neu an-gestellte zusätzliche Arbeitskräfte wie auchmit der „Aktion 20.000“, die Jobs für ältereArbeitslose schaffen will, hat die Bundesre-gierung ohnehin sehr umstrittene Maßnah-men umgesetzt. Ebenso mit der Hals überKopf beschlossenen 100 Millionen-Zahlungan die Bundesländer zur bundesweiten Ab-schaffung des Pflegeregresses sowie einemwahnwitzigen Fördersystem in Form einerÖkostromnovelle.

Wenn bis zum Wahltermin am 15. Oktoberdie Parlamentarier Projekte mit wechselndenMehrheiten abseits der Koalition durchbrin-gen und laufend neue Verordnungen verab-schieden, dann wäre das verfassungsmäßigaufgrund des freien Parlamentarismus durch-aus legitim, in der Praxis allerdings nicht ge-übt. In der österreichischen Realverfassung– seit nunmehr über sieben Jahrzehnte prak-tiziert – ist die Sozialpartnerschaft oft Mühl-stein um den Hals der Abgeordneten, den-noch stets zur Stelle, wenn es um die Inte-ressen ihrer Klientel geht. Und diese Machtverteidigen sie naturgemäß mit Zähnen undKlauen.

Wenn’s drauf ankommt, passt kein Blatt Pa-pier zwischen dieses ungleiche Paar. Jüngstzu erleben bei der Präsentation des Arbeits-pakts, der Mindestlohn und Arbeitszeitflexi-bilisierung regeln sollte. Die pragmatischeEinigung: Um sich gegenseitig nicht wehzu-tun und ein Gesetz durch taktierende Par-teien im Parlament zu verhindern, handeltendie beiden eine Wischiwaschi-Lösung aus –im Sinne: Wasch mir den Pelz, aber machmich nicht nass. Die Sozialpartner einigtensich auf einen Mindestlohn von 1.500 Eurobrutto, der für Vollzeitbeschäftigte aller

Branchen mit dem Ziel 2020 realisiert seinsoll. Sanktionen bei Nicht-Erfüllung sindkeine vereinbart. Kostenpunkt für die heimi-schen Unternehmen: bis zu 900 MillionenEuro. Ende 2019 will man sich wieder tref-fen und evaluieren, um festzustellen, in wel-chen Branchen die 1.500 Euro Mindestlohnnoch nicht umgesetzt sind. Die Arbeitszeit-flexibiliät wurde vorerst vertagt.

Also, alles nicht so heiß gegessen wie ge-kocht – bis dahin wird noch viel Wasser dieDonau hinunterfließen und bei der derzeiti-gen Halbwertszeit der österreichischen Le-gislaturperioden wird möglicherweise eineübernächste Regierung im Amt sein, sodasssich das Problem vielleicht von selbst löstoder sich die handelnden Personen bereitsverabschiedet haben und neue da sind, diesich mit den finanziellen Altlasten herum-schlagen müssen.

Die Zeche werden unsere Kinder und Enkel-kinder berappen müssen, die von den Poli-tikern aller Fraktionen in ihren Sonntagredenso gerne als „unsere Zukunft“ gepriesen wer-den. Das sind wohl trübe Aussichten für diekommenden Generationen, deren Geld indiesen Wochen zum Fenster hinausgeworfenwird, meint

Ihre

Marie-Theres EhrendorffChefredakteurin

Der Ausverkauf der Republik

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4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

INHALT

Coverstory 8Der Wettlauf der Parteien hat begonnen: Mehr im Börsel, siche-rer Arbeitsplatz und zahllose VersprechenDie Republik Österreich erwartet heiße Zeiten. Nicht nur was diehochsommerlichen Temperaturen betrifft, sondern auch eine brutalePolit-Schlacht, die sich die wahlwerbenden Parteien vor dem Urnen-gang im Oktober liefern werden.

Wir können nur gewinnen 12Mit der Weinviertler Schnellstraße (S3) und der Weinviertel Autobahn(A5) wächst die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Weinviertelweiter.

Logofriedhof in Aufbruchsstimmung 14Oberösterreich möchte in die Champions League der Regionen auf-steigen, lässt dabei aber ein Potenzial liegen, das in einer klaren Wie-dererkennung als Marke liegt.

Wien: Schuldenberg 16Der Schuldenstand der Bundeshauptstadt ist im vergangenen Jahrauf sechs Milliarden Euro gestiegen – bei einer Neuverschuldungvon rund 600 Millionen Euro.

Registrierkassenpflicht, nächster Akt 18Seit 1. April soll die Registrierkassensicherheitsverordnung (RKSV)bei allen Unternehmen umgesetzt sein, aber in der täglichen Praxissieht das ganz anders aus.

Gut Holz! 32Die österreichische Holzindustrie schloss das vergangene Jahr miteinem Produktionswert von 7,44 Milliarden Euro ab. Das entsprichtetwa dem Wert des Vorjahres.

Impressum 35

Gefangen in der Dauerstress-Spirale 37Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der wir alle danach stre-ben, erfolgreicher, besser, schneller und schöner als unsere Mitmen-schen zu sein. Im heutigen Arbeitsleben spiegelt sich diese Entwick-lung in der steigenden Anzahl an psychischen Erkrankungen wider,was auch zahlreiche Untersuchungen belegen.

China ist speziell 52China ist Österreichs wichtigster Handelspartner in Asien. Zugangs-beschränkungen, Rechtsunsicherheit und auch die Mentalität stellenEuropäer jedoch immer wieder vor große Herausforderungen.

Aufbauarbeit trägt Früchte 54Vor sieben Jahren wurde in Oberösterreich die Creative Region Linz& Upper Austria GmbH als Service- und Informationsplattform fürdie Kreativwirtschaft gegründet. Seit mehr als fünf Jahren ist siemittlerweile operativ tätig und hat deutliche Spuren im Land hinter-lassen.

Umweltpionier: Dünger zum Anbeißen 59Das Bewusstsein für Gesundheit, Umwelt und klimarelevante Ver-änderungen steigt kontinuierlich. Davon profitiert auch das im Mühl-viertel beheimatete Unternehmen Umweltpionier, das konsequentökologische Naturdünger für Rasen, Pflanzen sowie Obst und Ge-müse auf den Markt bringt.

Raus aus der Komfortzone 62Noch ist die Bundeshauptstadt Wien Österreichs Gründerland Num-mer eins. Doch die Zeichen stehen auf Sturm, sollten sich die Rah-menbedingungen nicht bald ändern.

Attraktiver Wirtschaftsraum mit viel Potenzial 64Eine gute Verkehrsinfrastruktur sowie verschiedene Wirtschaftsparksmachen die Region Amstetten und das gesamte Mostviertel als Stand-ort interessant. Der Fachkräftemangel ist jedoch erheblich.

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Unter PreisdruckTrotz des wirtschaftlichen Aufwinds spüren die NÖ Gewerbe- undHandwerksbetriebe immer noch die Preiskonkurrenz aus denNachbarländern. „72 Prozent unserer Mitglieder leiden darunter“,berichtet Spartenobmann Wolfgang Ecker dem NÖ Wirtschafts-pressedienst. „Dieses Problem wird durch die Mitbewerber ausden östlichen Nachbarländern, die stark auf den ostösterrei-chischen Markt drängen, noch verstärkt. 27 Prozent unserer Un-

ternehmen geben zudemBeeinträchtigungen derGeschäftstätigkeit durchFachkräftemangel an. Unddrittens macht uns dieBürokratiebelastung zuschaffen.“Aus einer Studie der

KMU-Forschung Austria im Vorjahr geht laut Wolfgang Ecker ein-deutig hervor, dass die niederösterreichischen Gewerbe- undHandwerksbetriebe jährlich mit sieben Millionen Arbeitsstundenbzw. 344 Millionen Euro durch Bürokratie mit regelmäßigen Infor-mationspflichten gegenüber Behörden belastet werden. Alles in al-lem ist das Geschäftsjahr 2016 durchwachsen verlaufen. Das Ge-werbe und Handwerk in Niederösterreich hinkt nach wie vor denÖsterreich-Zahlen hinterher. „Insgesamt ergibt sich daraus eineErhöhung des nominellen Umsatzes in unserer Sparte gegenüber2015 um nur 0,6 Prozent, während die gesamte Wirtschaftsleis-tung Österreichs nominell um 2,8 Prozent gestiegen ist. Ü

WEITER SO+Digitale Kompetenz schärfenDie digitale Transformation zwingt Unternehmen, sich mit Verände-rungen auseinanderzusetzen. „Vier von fünf messen dem Themaeine Bedeutung bei, dieser Prozentsatz nimmt jedoch bei Betrie-ben mit wenigen Mitarbeitern ab. Und auch nur jedes dritte Han-delsunternehmen wertet die Digitalisierung als ein großes Thema“,meint Valerie Höllinger, Geschäftsführerin des BFI Wien. „Österreichs Führungskräfte fühlen sich trotz teils fehlender Digi-

talstrategie im eigenenUnternehmen gut auf diedigitale Transformationvorbereitet und sie zei-gen eine überdurch-schnittlich hohe Bereit-schaft, in die weitere digi-tale Qualifizierung der ei-

genen Belegschaft zu investieren – sofern die Weiterbildung auchseitens der Politik gefördert wird.“ Zu diesem Ergebnis kommt dieaktuelle Studie „Österreichs Wirtschaft im Digitalfitness-Check“,für die Hasslinger Consulting im Auftrag des BFI Wien österreich-weit mehr als 300 Führungskräfte in unterschiedlichen Branchenbefragt hat. Dass noch viel Kommunikation nötig ist, wird deutlich, wenn mandie Führungskräfte zur Digitalstrategie des eigenen Unternehmensbefragt: Über alle Unternehmens- und Hierarchieebenen gerechnet,gibt generell nur die erste Führungsebene zu 50 Prozent an, die di-gitalen Pläne des eigenen Unternehmens sehr gut zu kennen. Ü

Foto: APA/dpa/Ralf HirschbergerDr. Valerie Höllinger,Geschäftsführerin des BFI WienFoto: BFI Wien/Ian Ehm

Neues Warehouse eröffnetDer Logistikdienstleister Dachser eröffnete am 23.Mai in feierlichem Rahmen ein neues Warehouse fürdie Niederlassung Hörsching bei Linz. Das Unter-nehmen investierte rund zehn Millionen Euro in dieKontraktlogistik. So verfügt das LogistikzentrumLinz über ein Warehouse mit einer Lager- und Lo-gistikfläche von 10.000 Quadratmetern und bietet20.000 Palettenstellplätze. „Am Hörschinger Stand-ort sind wir als Familienunternehmen eng mit derRegion verbunden und schaffen mit dem Warehouseetwa 30 neue Arbeitsplätze“, erläuterte GünterHirschbeck, Managing Director Dachser Austria Eu-ropean Logistics. Ü

Michael Rauhofer, Niederlassungsleiter Dachser Logistikzentrum Linz; Dr. MichaelStrugl, stv. LH Oberösterreich; Bernhard Simon, Dachser-CEO; Günter Hirschbeck,Managing Director Dachser Austria European Logistics; Univ.-Prof. Dr. SebastianKummer, Vorstand des Institutes für Transportwirtschaft und Logistik an der Wirt-schaftsuniversität Wien; Thomas Stelzer, Landeshauptmann Oberösterreich; GunterKastler, Bürgermeister der Marktgemeinde Hörsching (v.l.) Foto: LUIF W. Wolfgang

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8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Der Wettlauf der Parteien hat begonnen:

Mehr im Börsel, sicherer Arbeitsplatz und zahllose VersprechenDie Republik Österreich erwartet heiße Zeiten. Nicht nur was die hochsommerlichen Tem-peraturen betrifft, sondern auch eine brutale Polit-Schlacht, die sich die wahlwerbendenParteien vor dem Urnengang im Oktober liefern werden.

Von Marie-Theres Ehrendorff

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Zwar sind die Wirtschaftsprogrammeder drei aussichtsreichsten PlayerSPÖ, ÖVP und FPÖ noch immer„top secret“, dennoch sickert immerwieder der eine oder andere

Schwerpunkt durch. Die Reformpolitik desambitionierten letzten Arbeitsprogramms derderzeitigen großen Koalition geht auf parla-mentarische Sommerpause, somit steht Spe-kulationen, betreffend parteipolitische öko-nomische Ausrichtungen, nichts mehr imWege. Die ersten Ankündigungen gibt es bereits,denn in Wahlkampfzeiten werden bekannt-lich süße Zuckerln verteilt, die nicht immerhalten, was die Verpackung verspricht. Bun-deskanzler Christian Kern will bis 2020200.000 neue Jobs schaffen, der frisch ge-kürte ÖVP-Chef Sebastian Kurz will denWählern bis zu 14 Milliarden an Steuergeldersparen und FPÖ-Chef Heinz Christian

Strache will das wirtschaftspolitische Profilseiner Partei schärfen und im bürgerlichenLager mit einem Veto zur Vermögenssteuer,Offensivmaßnahmen für die Beschäftigungim Lande punkten und macht sich dem Ver-nehmen nach für die Abschaffung der Kam-mern stark. Wer immer diese Nationalrats-wahl im Herbst gewinnt, wird in jedem Fallauch große Reformen umsetzen müssen. Die wirtschaftliche Konstellation der Alpen-republik ist heikel, denn seit Jahren steigendie Staatsschulden kontinuierlich an. Lag derSchuldenstand 1995 noch bei 120 MilliardenEuro, so ist der Berg im Jahr 2016 auf knapp300 Milliarden angewachsen. Das wirkt sichauch auf die Steuerlast, die die österrei-chische Bevölkerung zu tragen hat, aus: DieInflation ist um 44,9 Prozent, das Bruttoin-landsprodukt (BIP) um 72,8 Prozent und die

Steuerleistung um stolze 86,7 Prozent proKopf seit 1995 gestiegen. Für den Bürger bleibt immer weniger imGeldbörsel. Der wirtschaftsliberale Think-tank Agenda Austria hat nachgerechnet undkommt zu folgendem Ergebnis: Nimmt mandie gesamten Steuereinnahmen eines Jahresund dividiert diese durch die Zahl der jeweilsansässigen Personen, beginnend mit 1995,kommt man zu einem klaren Ergebnis: DieBesteuerung pro Kopf hat fast durchgängigzugenommen. Eines der wenigen Ausnah-mejahre ist 2016, denn in diesem Jahr hatsich die Senkung der Lohnsteuer ausgewirkt.Konkret hat jeder Niedergelassene 1995 imDurchschnitt 5.972 Euro an Steuern bezahlt,2016 waren es bereits 11.148 Euro, also um86,7 Prozent mehr. Daher könnte man mei-nen, dass erstens die Pro-Kopf-Einkommengestiegen sind und zweitens die Inflation zu-schlägt. „Das ist beides richtig“, stellt Mi-chael Christl, Ökonom bei der Agenda Aus-tria, fest. „Allerdings: Beide Werte sind vielweniger stark gestiegen als die durchschnitt-liche Steuerlast. Die Inflation beträgt seit1995 etwa 45 Prozent. Und das Bruttoin-landsprodukt pro Kopf – es ist der wichtigste

Indikator für den Wohlstand – ist in demZeitraum um 72,8 Prozent gestiegen. Beidesist deutlich weniger als die 86,7 Prozent anSteuer-Steigerung“, so Christl.Was diese Rechnung nun wirtschaftspoli-tisch bedeutet, kann Christl eindeutig erklä-ren. „Hierzulande Ansässige zahlen imDurchschnitt einen spürbar höheren Anteilihres Einkommens an Steuern, als das vor 20Jahren der Fall war. Der Staat erhält also eindeutlich größeres Stück vom Kuchen. KeinWunder, dass der Finanzminister in den letz-ten Jahren mehrmals Einkommensrekordeverzeichnen konnte.“ Welche Schlussfolge-rung der Wirtschaftsexperte daraus zieht?„Österreich hat definitiv kein Einnahmen-problem. Aber eines bei den Ausgaben.Sonst müsste die Republik nicht jedes Jahrneue Schulden aufnehmen.“

Mit Kurz Steuern runter? Mit der Ansage niedrigerer Steuern befeuertder neue ÖVP-Chef, Außenminister Sebas-tian Kurz, die Spekulationen um sein steu-erzahlerfreundliches Wirtschaftspaket, daser derzeit schnürt und im Herbst präsentierenwill. „Die Steuer- und Abgabenquote müssenwir auf mindestens 40 Prozent von derzeit43 Prozent senken“, präzisierte Kurz in ei-nem im Finanznachrichtendienst Bloombergveröffentlichten Interview. Die Steuerentlas-tung wiederum soll zwölf bis 14 MilliardenEuro jährlich betragen, wobei der Löwenan-teil der Entlastung den Arbeitnehmern zugu-tekommen soll. „Auch wenn man viel arbei-tet, bleibt einem zu wenig, um sich etwasaufzubauen“, meinte er unlängst in einemGespräch mit Unternehmern.

Ausgabenbremse wie andere LänderUm den Bürgern wieder mehr von ihrem er-wirtschafteten Einkommen zu lassen, solltedie Regierung, in welcher Konstellation auchimmer, Ausgaben wie jene für die äußerstgroßzügigen Förderungen streichen, ist dieMeinung der Agenda Austria. Diese sieht da-rin Sparpotenzial von mindestens 500 Mil-lionen Euro jährlich. Und auch beim größteneinzelnen Ausgabenposten der Republik, denPensionen, gibt es Handlungsbedarf.Deutschland und die Niederlande heben we-gen der steigenden Lebenserwartung dasPensionsantrittsalter gerade an, um die Kos-ten im Griff zu behalten. „Vom teuren Föde-

Die Steuerlast erdrückt die österreichische Be-völkerung – Reformen sind gefragt. Der zukünf-tige Bundeskanzler wird handeln müssen. Foto: APA/Georg Hochmuth

ÖÖÖsterreich leidet an zuhohen Ausgaben.

Michael Christl, Ökonom bei der Agenda Austria

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ralismus gar nicht zu reden. Für eine Regie-rung gäbe es also genug zu tun.“„Das Ziel von Außenminister Kurz, dieSteuer- und Abgabenquote zu senken, istrichtig“, meint Franz Schellhorn, Präsidentder Agenda Austria. „Schweden hat es vor-gemacht und liefert auch Ideen, mit welchen

konkreten Maßnahmen das geht.“ KonkreteBeispiele zeigen, dass das in der angedach-ten Größenordnung durchaus möglich ist.Schweden hat seine Steuerquote von 2005bis 2010 um 3,4 Prozentpunkte gesenkt: AlsMittel zum Zweck dient den Schweden etwaeine Ausgabenbremse. Aber auch in Öster-reich ist die Steuerquote schon einmal deut-lich gesunken, und zwar von 2001 bis 2006unter Wolfgang Schüssel um 3,7 Prozent-punkte.“Das Senken der Lohnsteuer ist übrigens einegeübte und besonders beliebte Beruhigungs-pille für die meuternde Bevölkerung. Manverspricht den Menschen, mehr Geld imBörsel zu haben. Dass diese Rechnung nurteilweise aufgeht, weil Steuersenkungennicht lange halten, zeigt die Statistik. Im Jahr2000 hat die Republik Österreich 14 Milli-arden an Lohnsteuern eingenommen. Heuerwerden es bereits knapp 26 Milliarden sein.Drei Steuerreformen gab es zwischendurch:2004, 2009 und 2016. Womit sich bestätigt,dass nach einem kurzen Einbruch die Ein-nahmen gleich wieder nach oben gedrücktwerden. Dass der heimische Fiskus genug Steuerneinnimmt, ist Kurz bewusst. „Unser Problemliegt mehr auf der Ausgabenseite, wo Büro-kratie und fehlgeleitete Sozialleistungen dasBudget belasten.“ Als Außenminister hat erauch bereits mehrmals darauf hingewiesen,dass jede dritte Kinderbeihilfe und in Wienjede zweite Mindestsicherung an ausländi-

10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

„Österreich hat ein Ausgabenproblem“, er-klärt Michael Christl, Wirtschaftsexperte derAgenda Austria, anhand von nachvollziehba-ren Zahlen. Foto: Agenda Austria

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 11

sche Staatsbürger geht. Außerdem erklärteer, er wolle Steuerbetrug und den Miss-brauch von öffentlichen Subventionen ein-dämmen. Die Staatsverschuldung, die heuerauf 83 Prozent des Bruttoinlandsprodukts(BIP) prognostiziert wird, sollte weiter ge-senkt werden. „Wir müssen diese Zahl wie-der runterbringen“, so Kurz, da die Zinszah-lungen die Investitionen in Infrastruktur be-hindern und die Finanzierung des Sozialsys-tems erschweren.Das Tauziehen zwischen Wirtschaft und Ar-beit bestimmt die Politik. Ebenso jene derFPÖ. Um im Wählerpotenzial der bürgerli-chen Mittelschicht zu fischen, braucht eshandfeste Themen wie Leistungsgerechtig-keit, ausgeglichener Staatshaushalt und nied-rige Abgabenquote, die den Freiheitlichendie eine oder andere Wählerstimme bringenkönnten. Unverhandelbare blaue Ziele sollendem Vernehmen nach sein: bei einer Regie-rungsbeteiligung die Staatsverschuldung aufein echtes Nulldefizit zu bringen, dabeineuen Belastungen wie Erbschafts-, Schen-kungs-, Vermögens- bzw. Maschinensteuerzu widerstehen sowie die österreichische Be-völkerung in einem ersten Schritt um achtMilliarden zu entlasten. Für die angepeilteAbgabenquote von 40 Prozent und eine Stär-kung des Standorts fehlen allerdings rund 14Milliarden, die sich schon zum Start mit rundzehn Millionen zu Buche schlagen und dieirgendwo eingespart werden müssen. Ü

Herausforderungen für die künftige Wirtschaftspolitik ÖsterreichsDerzeit zeichnet sich in Europa und Österreich eine deutliche Trendwende ab: Die heimi-sche Wachstumsprognose ist mit rund zwei Prozent so hoch wie schon lange nicht mehr,und die Arbeitslosenquote ist im Mai 2017 mit 5,4 Prozent (EUROSTAT) deutlich niedrigerals noch im Jahr 2016 (sechs Prozent). Trotzdem bleiben viele wirtschaftspolitische Heraus-forderungen für Österreich: in Bezug auf die Beschäftigung nimmt Österreich derzeit Platzneun in der EU ein, zentrale gesellschaftliche Bereiche wie zum Beispiel Pensionen, Gesund-heit und Pflege werden in den aktuellen Länderempfehlungen der europäischen Kommissionweiterhin als Schwerpunkte mit Reformbedarf genannt.

Die größte wirtschaftspolitische Herausforderung wird wohl sein, auf die veränderten Wirt-schaftsprognosen mit dem nötigen Augenmaß zu reagieren: Anstatt zahlreicher Wahlkampf-versprechen zu mehr Geld in der Brieftasche, die es unweigerlich geben wird, wird es nuneher darum gehen müssen, die Ausgaben in guten Zeiten in den Griff zu bekommen, umdann später in schlechten Zeiten wieder Manövriermasse für dann notwendige belebendeImpulse zu haben. Im Rahmen des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts bereitetÖsterreich die sogenannte Ausgabenregel regelmäßig Schwierigkeiten. Die jüngst beschlosse-nen Maßnahmen der scheidenden Bundesregierung sind dabei allerdings größtenteils imBudget noch gar nicht eingeplant. Dass ein solider Staatshaushalt aber nicht nur zu niedrigenZinszahlungen für die Staatsschuld und Vertrauen in den Wirtschaftsstandort führt, sondern

auch fit für künftige Krisen macht, hat dieWirtschaftskrise gezeigt.Unreflektiertes Senken der Ausgabennach der „Rasenmähermethode“ machtwirtschafts- und gesellschaftspolitisch je-doch wenig Sinn, daher muss in mancheBereiche sogar verstärkt investiert wer-den. Zu den Offensivbereichen gehörenjedenfalls Bildung und Qualifikation, klas-sische und insbesondere digitale Infra-struktur sowie Innovation und Standort-entwicklung. Dabei geht es nicht nur umdie Bereitstellung der erforderlichenStandortqualität, sondern auch um vor-hersehbare und stabile Rahmenbedin-gungen in rechtlicher und steuerlicherHinsicht. Eine international wettbe-werbsfähige Steuer- und Abgabenquotesollte mit einem „berechenbaren“ Stand-ort mit qualifizierten Menschen einher-gehen.Auf der anderen Seite sind große struk-turelle Reformen gefragt, die rasch ent-worfen, dann aber über einen langenZeitraum vorsichtig umgesetzt werdenmüssen. Das wird eine enorme Heraus-forderung jenseits tagespolitischerSchlagworte darstellen. Im Gesundheits-system wird der intelligente Ausbau ab-gestufter Versorgungsstrukturen (Zusam-menspiel von Krankenhäusern und dem

niedergelassenen Bereich, Primärversorgungszentren) weiterzuentwickeln sein. Klare Vor-stellungen, wie das österreichische Pensionssystem in Zukunft aussehen soll, müssen im Rah-men eines gesellschaftspolitischen Konsenses entwickelt werden. Generell müssen sozialeSysteme in Zeiten regionaler Mobilität wahrscheinlich sogar auf europäischer Ebene weiter-entwickelt werden. Staatliche Strukturen müssen die jeweilige Verantwortung für Aufgaben,Ausgaben und Finanzierung zusammenführen – eine Reform des Finanzausgleichs und derföderalen Strukturen ist schon seit Jahren überfällig. Gänzlich neue Zugänge müssen im Be-reich der Pflege und deren Finanzierung entwickelt werden, da die Daseinsvorsorge einezentrale Aufgabe eines modernen Staates darstellt und in Zukunft mit einem erheblichenKostenfaktor in Höhe von einigen Prozent der Wirtschaftsleistung zu rechnen sein wird.Somit wird die Wirtschaftspolitik in guten Zeiten mit ihren strukturellen Reformaufgabenwahrscheinlich wesentlich schwieriger werden als in den Jahren zuvor – und die meisten we-sentlichen Reformthemen eignen sich in ihrer Komplexität wohl nur wenig für eine zuge-spitzte Kommunikation im Wahlkampf. Ü

Univ.-Prof. MMag. Dr. Gottfried HaberFoto: Wilke

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12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Die Region hat schon sehr langeauf den Weiterbau der S3 gewar-tet“, sagt Alfred Babinsky, Ob-mann der WirtschaftskammerHollabrunn. Einsprüche gegen

den Weiterbau und ein Verfahren zur Anfech-tung des UVP-Bescheides hatten das Projektimmer wieder verzögert.Am 6. Juni ist jetzt schließlich der Start-schuss zum Bau des elf Kilometer langenTeilstücks zwischen Hollabrunn und Gun-tersdorf gefallen. Begonnen wurde mit derErrichtung von zwei Brücken über die Nord-westbahn, Auswirkungen auf den Verkehrwird es dabei keine geben, heißt es dazu vonSeiten der Asfinag. Der Bauablauf wurde sogeplant, dass die Sperre der Nordwestbahn –von Mitte Juli bis August – genutzt wird, umrasch und ohne Behinderung des Bahnver-kehrs die Brückenpfeiler im Bereich derGleise zu errichten.

132 Millionen investiertBereits Anfang September wird mit demzweiten Baulos zwischen Hollabrunn undSuttenbrunn begonnen. In diesem zentralenAbschnitt befindet sich auch der Kreisver-kehr, der die B 303 mit der Znaimer Straßeverbindet. Für die neue S 3 wird dieser um-gebaut und neu positioniert. Voraussichtlichim Frühjahr 2018 wird schließlich das dritteBaufeld in Angriff genommen, nämlich dieVerbindung Suttenbrunn bis Guntersdorf.Zehn Brücken, die Anschlussstelle Wullers-dorf und ein Kreisverkehr werden im letztenrund neun Kilometer langen Abschnitt er-richtet. Insgesamt 132 Millionen Euro wer-den Asfinag und Land Niederösterreich indas Straßenprojekt investieren. Die Ver-kehrsfreigabe ist für Ende 2019, Anfang2020 geplant.Aufatmen können dann vor allem die rund14.000 Anrainer in den Orten Suttenbrunn,

Schöngrabern, Grund und Guntersdorf,durch die derzeit täglich bis zu 17.000 Fahr-zeuge, davon etwa 2.200 Lkw, rollen. Dieneue Umfahrungsstraße soll eine Entlastungvon 70 bis 90 Prozent, also um etwa 11.000Fahrzeuge pro Tag weniger, bringen. Nachder Eröffnung des neuen Schnellstraßen-stücks wird in den Orten auch ein Lkw-Durchfahrtsverbot verhängt.

Kürzere FahrzeitenDoch nicht nur den Bewohnern, auch wirt-schaftlich bringt die neue S3 Vorteile. „Wirkönnen nur gewinnen“, ist Babinsky über-zeugt. Schließlich werde das westliche Wein-viertel, vor allem der Retzer Raum und dasPulkautal, infrastrukturmäßig besser er-schlossen. Und damit noch attraktiver für an-siedlungswillige Unternehmen. Vor allemdie kürzere Fahrzeit nach Wien sei wichtig,seien doch viele Unternehmen aus der Re-

„Wir können nur gewinnen“Mit der Weinviertler Schnellstraße (S3) und der Weinviertel Autobahn (A5) wächst die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Weinviertel weiter.

Von Ursula Rischanek

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gion in der Bundeshauptstadt tätig. Aberauch die Landeshauptstadt St. Pölten werdekünftig wesentlich rascher zu erreichen sein.Wie positiv sich derartige Infrastrukturmaß-nahmen auf einen Standort auswirken könn-ten, haben man entlang der von Eibesbrunnbis Schrick laufenden Weinviertel Autobahn(A5) gesehen. „Wolkersdorf beispielsweiseist förmlich explodiert“, so Babinsky. Erkönne sich eine ähnliche Entwicklung auchim westlichen Weinviertel vorstellen, vor al-lem dann, wenn die S3 bis nach Kleinhaugs-dorf an die tschechische Grenze verlängertwird. Planungsarbeiten dafür seien im Dia-log mit der Asfinag im Gang, hatte Landes-hauptfrau Johanna Mikl-Leitner vor Kurzemerklärt. Nicht nur in Österreich wird das Straßennetznach Norden verbessert, auch auf tsche-chischer Seite wird bereits an einer besserenAnbindung von Znaim in Richtung Grenzegearbeitet. Derzeit wird der zweite Abschnittder Umfahrung von Znaim umgesetzt.

Nordautobahn wächstWeiter gebaut wird darüber hinaus an einemanderen wichtigen Infrastrukturprojekt imWeinviertel – der Nord bzw. Weinviertel Au-tobahn (A5), die derzeit in Schrick endet.

Noch heuer soll ein weiteres Teilstück, näm-lich der 25 Kilometer lange und rund 283Millionen Euro teure Abschnitt zwischenSchrick und Poysbrunn, fertiggestellt wer-den. Damit sollen unter anderem die Staus,die sich oft auf der Bünner Straße vor Poys-dorf bilden, Geschichte sein. Nach der Ver-kehrsfreigabe des neuen Teilstücks, das vierAnschlussstellen haben wird, wird auf demniederrangigen Verkehrsnetz abseits der Au-tobahn eine etwa 60-prozentige Verkehrsent-lastung erwartet, es wird auch Durchfahrts-verbote für den Schwerverkehr geben. Gleich im Anschluss an diese Fertigstellungwird im kommenden Winter endlich mit demnächsten Projekt begonnen, der neun Kilo-meter langen Umfahrung von Drasenhofen,für die die Asfinag weitere 50 MillionenEuro veranschlagt. Einsprüche gegen denUmweltverträglichkeitsprüfungs-, Natur-schutz- und Wasserrechtsbescheid hatten dieRealisierung der Umfahrung Drasenhofenverzögert, Ende Juni waren die Einsprüchealler Verfahren beim Bundesverwaltungsge-richt behandelt und abgeschlossen worden.Alexander Walcher, Geschäftsführer der As-finag Bau Management GmbH, sprach in ei-ner Aussendung von einem erreichten „Mei-lenstein“ und kündigte den Baubeginn für

Ende 2017/Anfang 2018 an. Die Verkehrs-freigabe für die Umfahrung Drasenhofen, dieletzte Gemeinde an der B7 vor der tsche-chischen Staatsgrenze, ist für das zweiteHalbjahr 2019 geplant. Insgesamt investiertdie Asfinag heuer 271 Millionen Euro in dieSanierung sowie den Aus- und Neubau deshochrangigen Straßennetzes in Niederöster-reich. 13 große Projekte werden abgewickelt,das wichtigste ist eben der 25 Kilometerlange Abschnitt der A5 zwischen Schrickund Poysbrunn.

Mehr TempoParallel dazu wird auch auf tschechischerSeite gebaut. Gegenüber der EU-Kommis-sion ist Tschechien dazu verpflichtet, die Au-tobahn von der österreichischen Grenze bisnach Brünn bis zum Jahr 2030 fertigzustel-len. Tschechiens Verkehrsminister Dan Tokallerdings erklärte vor Kurzem, dass man dasfrüher erreichen wolle. Die gesamte Auto-bahn bis Brünn könnte 2025 oder 2026 fürden Verkehr freigegeben werden. In Nieder-österreich werde bis 2020 die Etappe bis zurStaatsgrenze bei Drasenhofen fertiggestelltsein. Er wolle daher vor allem bei der Um-fahrung von Mikulov auf eine raschere Vor-gangsweise achten, so Tok bei einem Ar-beitsgespräch mit Mikl-Leitner. Die Nord-autobahn soll zunächst Drasenhofen (BezirkMistelbach) auf niederösterreichischer Seitemit Mikulov auf tschechischer Seite verbin-den und dann weiter bis nach Brünn führen.Laut Tok werde mit der Umfahrung Mikulov2018 begonnen, die vorbereitenden Arbeitenseien bereits eingeleitet worden.„Wir habenuns darauf verständigt, dass wir gerade imVerkehrsbereich in der Umsetzung für einedynamische Entwicklung unserer Regionenmehr Tempo brauchen“, sagte dazu Nieder-österreichs Landeshauptfrau. Ü

Die Bauarbeiten an der Nordautobahn sowie derWeinviertler Schnellstraße laufen auf vollen Tou-ren. Die Region erwartet sich von beiden Projek-ten weitere Impulse. Foto: iStock.com/i-Stockr

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Denn abgesehen davon, dass selbstVereine der Bezirksliga auf Dif-ferenzierung durch ein eindeuti-ges Erscheinungsbild setzen,würde dies dem Bundesland u.a.

ganz einfach mehr Bekanntheit und Ver-trauen bringen. Stattdessen entwickelt sichOberösterreich immer mehr zu einer Art Lo-gofriedhof, da für verschiedenste Aktivitätendes Landes auch ganz unterschiedliche vi-suelle Elemente geschaffen werden, die da-nach auch wieder sang- und klanglos ver-schwinden können. Dabei dient die Markenicht nur der Kommunikation, sondern sollteauch eine Garantiefunktion übernehmen. In-sofern haftet diesen Logos, Key Visuals etc.nach außen hin zunehmend etwas Temporä-res und Provisorisches an. Ein klares Image,das noch dazu so etwas wie Identifikation

schaffen könnte, ist daraus nicht abzuleiten.Und von einer Markenstrategie, wie bei-spielsweise in Tirol, kann zumindest aus derPerspektive eines Außenstehenden schon garnicht die Rede sein.

VerwirrendesDas Spektrum reicht dabei vom gelungenenRe-Design der Tourismusmarke über ein

Logo des Landes Oberösterreich – das manetwa von den Strafmandaten her kennt –, einLogo für das Genussland Oberösterreich, dieOÖ Kultur, den Sport, den Campus Ober-österreich, die Fachhochschulen Oberöster-reichs, das Land Oberösterreich als Arbeit-geber im öffentlichen Dienst bis hin zu ei-nem eigenen Auftritt der oberösterrei-chischen Kreativwirtschaft. Überraschend

14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Logofriedhof in AufbruchsstimmungOberösterreich möchte in die Champions League der Regionen aufsteigen, lässt dabeiaber ein Potenzial liegen, das in einer klaren Wiedererkennung als Marke liegt.

Von Thomas Duschlbauer

Die neue touristischeMarke für denOberösterreichTourismus

Logo: OberösterreichTourismus

Touristische Positionierung weiter geschärftNach der strategischen Neuausrichtung und der Anpassung der Organisationsstruktur stellt

die Entwicklung des neuen Corporate Designs zumindest einen wesentlichen Meilenstein für

den Oberösterreich Tourismus dar.

Parallel dazu wurde bis Ende 2016 die touristische Marke im Sinne der Endorsed-Brand-

Strategie gemeinsam mit den Markendestinationen weiterentwickelt und die Positionierung

des Landes geschärft. „Oberösterreich ist eine positiv besetzte Marke, die für landschaftliche

und kulturelle Vielfalt und Lebensfreude steht. Diese Vielfalt war zugleich große Herausforde-

rung, denn in der Kommunikation macht sie austauschbar. Die Neupositionierung ermöglicht

es, Oberösterreich zum Feinkostladen zu entwickeln, in dem wir die besten Seiten des Lan-

des ins Schaufenster stellen und die Strahlkraft der touristischen Marke Österreich ganz be-

wusst nutzen“, erklärt Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Michael Strugl die Zuspitzung.

In diesem kreativen Bereich hat auch die Zusammenarbeit funktioniert: Denn in das vom

Kreativ-Studio OrtnerSchinko entwickelte Re-Design des Kommunikationsauftrittes der

Oberösterreich Tourismus GmbH waren nicht weniger als vier weitere Partner aus Fotogra-

fie, Film, Text und Grafik involviert, alle mit Sitz in Linz.

INFORMATIONi

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 15

dabei ist, dass es sich dabei um Aktivitätenhandelt, die zwar vom Land Oberösterreichaus gesteuert, aber grafisch dennoch kom-plett unterschiedlich eingekleidet werden.Überraschend deshalb, weil es bereits seitetlichen Jahren Aktivitäten gibt, die daraufabzielen, ein Brand für die dynamische Wirt-schaftsregion und das führende Export- undIndustriebundesland Österreichs aus derTaufe zu heben. Denn es wurde längst er-kannt, dass der internationale Standortwett-bewerb noch intensiver wird und eine ein-deutige Positionierung daher notwendig sei.Wesentlich waren dabei Fragen rund um dieSichtbarkeit der Leistungen und Vorteile amStandort sowie um die Attraktivität für qua-lifizierte Arbeitskräfte.

Das ParadoxonIm Zuge dieser Anstrengungen zur Schaf-fung einer Marke hat beispielsweise die

Agentur Brainds auch wichtige Stakeholderin einen partizipativen Prozess einbezogen,Interviews, Fokusgruppen und Benchmark-Recherchen durchgeführt. Es wurden zudemStärken definiert und Chancen aufgezeigtund die potenziellen Lösungen in einer Aus-stellung dokumentiert und diskutiert. Als zu-kunftsfähige Erfolgsmuster wurden „Inno-vationsfähigkeit“ und „Zusammenarbeit“auserkoren. In der Kommunikation ist vondiesen Werten paradoxerweise nicht viel zuerkennen. Gerade die Zusammenarbeit, dieja eine Basis für Innovation darstellt, wirdnach außen hin nicht vermittelt. Es entstehtvielmehr der Eindruck, als würde jeder aufeigene Faust etwas unternehmen. Dabeilässt sich beispielsweise alleine anhand desThemas der Positionierung als attraktive Re-gion für qualifizierte Arbeitskräfte sehr vielfür die heimische Wirtschaft bewegen. Sogut wie jeder Arbeitgeber weiß, dass sich

die Investition in eine Arbeitgebermarkelohnt und die Kosten für das Recruiting vonTalenten dadurch auf Dauer gesenkt werdenkönnen. Wenn man sich hingegen in die Per-son eines angehenden Studierenden aus demAusland versetzt, der sich beispielsweise fürein Studium der Mechatronik in Oberöster-reich interessiert, so wird dieser auf seinerCostumer Journey wahrscheinlich gleich inmehreren unterschiedlichen visuellen Wel-ten landen. Eine Initiative, welche die Zu-sammenarbeit der Hochschulen in Ober-österreich stärker sichtbar machen soll, wirddaran kaum etwas ändern können, zumaldiese Hochschulen – wie alle anderen inÖsterreich auch – in den internationalenRankings nicht an vorderster Stelle auf-scheinen. Dies ist auch insofern problema-tisch, als Oberösterreich international imVergleich mit anderen Bundesländern ohne-hin eine geringere Bekanntheit hat. Ü

Für eine dynamische Region könnte ein einheitlicher Markenauftrittdurchaus vorteilhaft sein.Foto: Stadt Linz

Der Weg ins digitale ZeitalterMit der Leitinitiative Digitalisierung startete das Land OÖ 2016 ein20-Punkte-Programm für die digitale Zukunft Oberösterreichs. DerStandort soll damit zur Digitalregion werden. 2017 liegt der Schwer-punkt auf Themen wie Breitbandausbau, Informationssicherheit, ge-nerative Fertigung/3D-Druck, Produktion, vernetztes Fahren sowieFachkräfte. Die Umsetzung der Initiative koordiniert die oö. Wirt-schaftsagentur Business Upper Austria.

Digitale Transformation aktiv unterstützenOberösterreich hat mit international erfolgreichen Unternehmen undgeballter Forschungskompetenz beim Thema Digitalisierung guteVoraussetzungen, um aus der digitalen Transformation gestärkt her-vorzugehen.Die Cluster der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria un-terstützen Unternehmen gezielt auf ihrem digitalen Weg. Cluster-übergreifende Initiativen vernetzen die IT-Welt mit anderen Bran-chen. Ziel ist es, neue Geschäfts- und Beschäftigungsmodelle alsauch Möglichkeiten, sich im internationalen Wettbewerb zu positio-nieren, anzustoßen. www.digitalregion.at Ü

OÖ macht sich für die digitale Zukunft fitDie Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft. Internet der Dinge, Industrie 4.0, Blen-ded Learning, virtuelle Realität, intelligentes Stromnetz, Ambient Assisted Living – dieBandbreite an Themen und Herausforderungen ist groß.

Technologiegespräche in Alpbach Das Thema künstliche Intelligenz steht beim oberösterreichischenAuftritt im Rahmen der Technologiegespräche in Alpbach im Vor-dergrund. Am 25. August findet in Alpbach ein Arbeitskreis unterdem Titel „Second Machine Age: Lernende Maschinen – AutonomeMaschinen“ u.a. mit der Mathematikerin Monika Kofler von Ama-zon, dem Deep-Learning-Experten Michael Pfeiffer von Bosch undDr. Burton Lee statt. Details zum Programm: biz-up.at/veranstaltungen/arbeitskreis/

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Mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von3.200 Euro hat jeder Wiener undjede Wienerin einen schweren

Rucksack zu schultern. Die Gesamtschuldensind damit um fast 600 Millionen Euro höherals im Jahr 2015, was naturgemäß zu Abga-ben- und Steuererhöhungen für die Bürgerführen wird. „Dennoch liegt Wien im Bun-desländervergleich bei der Pro-Kopf-Ver-schuldung im unteren Mittelfeld“, argumen-tiert Finanzstadträtin Renate Brauner. Auchder internationale Vergleich zeige, dass „dieVerschuldung Wiens absolut verkraftbar istund dass das Geld vernünftig investiert ist.“ Die Einnahmen bzw. Ausgaben machten imJahr 2016 13,38 Milliarden Euro aus. 2015betrug der Schuldenstand Wiens 5,422 Mil-liarden Euro. Die Mehrkosten erklärt Brau-ner folgendermaßen: „Das Jahr 2016 war einJahr mit großen Herausforderungen. Nebendem anhaltend starken Wachstum Wiens, daswir finanzieren, waren das nicht zuletzt dieAuswirkungen der Flüchtlingskrise.“ DieMehrkosten durch die Flüchtlinge betrugenlaut einer Erhebung des Finanzministeriumsim Jahr 2016 rund 207 Millionen Euro fürdie Stadt Wien.

„Wien hat die Vorgaben für das Maastricht-Defizit nicht nur eingehalten, sondern sogarübererfüllt“, betont die Finanzstadträtin.2016 wäre ein strukturelles Defizit von 121Millionen Euro zulässig gewesen. Einmal-kosten, die im Zuge der Flüchtlingsbewe-gung entstanden sind, durften herausgerech-net werden. Damit habe Wien ein strukturel-les Defizit von 113 Millionen Euro erreicht. Ab 2019 sieht der Konsolidierungsplan, dendie Stadt mit ihrem Budgetvoranschlag 2017präsentiert hat, vor, dass die Verschuldungin jenem Prozentausmaß, in dem die Wirt-schaftsleistung steigt, auch wieder sinkenwird. „Wenn sich das Wirtschaftswachstumauf einem höheren Niveau stabilisiert hat,werden wir Schulden wieder zurückzahlen“,beruhigt die Finanzstadträtin. Brauner setzt auf Prognosen von Wirt-schaftsforschern, die für Europa und somitauch für Österreich ein erfreuliches Szenarioprognostizieren: „Erste zarte Pflänzchen derwirtschaftlichen Erholung zeichnen sich ab.“Das Wirtschaftswachstum ziehe zwar derzeitleicht an, ist aber immer noch zu gering. Da-her will die Finanzstadträtin das Wachstumweiterhin stützen. „Dafür nehmen wir auch

eine moderate Verschuldung in Kauf“, soBrauner.Der Ausstieg aus den Frankenkrediten wirdweiterverfolgt: 2016 wurde die erste Tranchein Höhe von 150 Millionen Schweizer Fran-ken konvertiert. Insgesamt wurden bisher450 Millionen Franken umgewandelt. „Dieüberarbeitete Fremdwährungsstrategiegreift. Sie streut das Risiko für die Stadt.“ Kritik aus der Opposition, die den StandortWien durch die Wirtschaftspolitik der Stadt-regierung gefährdet sieht, lässt Brauner nichtgelten. „Wien ist und bleibt ein sichererStandort für Unternehmen“, betont die Res-sortleiterin und verweist auf knapp 9.000Unternehmensgründungen, die die Wirt-schaftskammer für Wien im vergangenenJahr vermeldet habe. Außerdem hätten sich2016 178 internationale Betriebe in Wien an-gesiedelt.Die 2016 gestartete Verwaltungsreform hatlaut Brauner im ersten Jahr 100 MillionenEuro einsparen können. Anfang Juli werdedie Stadt weitere Maßnahmen präsentieren,kündigte sie an. Ü

16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Wien: Schuldenberg von sechs Milliarden

Der Schuldenstand der Bundeshauptstadt ist im vergangenen Jahr auf sechs MilliardenEuro gestiegen – bei einer Neuverschuldung von rund 600 Millionen Euro.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Die Wiener Stadtregierung häuft ihren Schuldenberg umweitere 600 Milliarden Euro an und vertraut auf die langersehnte Erholung der internationalen Wirtschaft. Diesesoll durch erhöhtes Steueraufkommen wieder Geld insRathaus-Budget bringen. Foto: APA/Herbert Neubauer

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 17

Kunst und Kultur sind zu einer Markefür Niederösterreich geworden. Mitdieser Studie haben wir es schwarz auf

weiß, dass sich Investitionen in Kunst undKultur lohnen“, erklärte die NÖ-Landes-hauptfrau Johanna Mikl-Leitner, bei der Prä-sentation der selben. Allein im Jahr 2015 hatdas Land Niederösterreich 127 MillionenEuro an Fördergeldern in den Bereichen Mu-seen und Ausstellungen, Veranstaltungenund Musikschulen vergeben. Mit Hilfe derFördernehmer haben sich diese Fördermittelverzweieinhalbfacht, rechnet Mikl-Leitnervor. „Das heißt, mit einem Euro an Förder-geld wurden 2,5 Euro gehoben.“Innerhalb von 25 Jahren hat sich das Kultur-budget von 36 auf 127 Millionen Euro proJahr verdreifacht. Mit diesen Investitionenwurden kulturelle Marksteine geschaffenwie Grafenegg, die Kunstmeile Krems oderder Kulturbezirk St. Pölten, um nur einigezu nennen. „88 Prozent der Niederösterrei-cherinnen und Niederösterreicher sagen,dass Niederösterreich ein Kulturland ist.Acht von zehn sagen, dass ihnen die Kulturein wichtiges Anliegen ist“, betont Mikl-Leitner. Christian Helmenstein vom Economica-In-stitut für Wirtschaftsforschung, hat berech-net, dass in Summe die Effekte, die vonKunst und Kultur in Niederösterreich ausge-hen, von derselben Größenordnung sind, wieder Bereich der Finanz- und Versicherungs-dienstleistungen. „Das Wertschöpfungsnetz-werk der Kunst und Kultur in Niederöster-reich erwirtschaftet unmittelbar sowie mit-telbar über Zulieferstrukturen und Einkom-mensverwendung 2,4 Prozent des nieder-österreichischen Bruttoregionalprodukts.Neun von zehn Euro verbleiben dabei in Nie-derösterreich.“ Hinsichtlich der rund 25.000von Kunst und Kultur geschaffenen Arbeits-plätze meinte er, „dass damit insgesamt jeder30. Arbeitsplatz in Niederösterreich unmit-telbar oder mittelbar von Kunst und Kulturabhängt“.Neben den volkswirtschaftlichen Effektennimmt die Studie auch lokale ökonomischeEffekte von Kunst und Kultur unter die Lupe.Messbare Effekte des kulturellen Angebots

auf den Tourismus sind dabei ebenso wie dieStandortattraktivität und die Wirtschaftskraftersichtlich. Untersucht wurden dabei Kultur-gemeinden, das sind jene Gemeinden, derenKulturstätten pro Jahr von durchschnittlichmehr als 50.000 zahlenden Besuchern fre-quentiert werden, wie Melk, Grafenegg, En-gelhartstetten mit Schloss Hof oder Badensowie die Gemeinden mit Ausstellungszen-tren wie Carnuntum, Asparn/Zaya und Mis-telbach mit dem Museumszentrum MA-MUZ, Krems mit der Kunstmeile oder St.Pölten mit dem Museum Niederösterreich. Ein dreimal so hohes Wachstum der Näch-tigungszahlen – im Vergleich zu einer durch-schnittlichen niederösterreichischen Ge-meinde – wiesen in den vergangenen JahrenGemeinden mit Ausstellungszentren auf.Dort stieg die Anzahl der Übernachtungenvon 242.600 im Jahr 2006 auf 349.000 Näch-

tigungen im Jahr 2015 bzw. um 44 Prozent.„Die Anzahl der Übernachtungen in den nie-derösterreichischen Kulturgemeinden ist seitdem Jahr 2006 von 817.400 auf 935.700Nächtigungen gestiegen, dies entspricht ei-nem Zuwachs von 14 Prozent. Der positiveZusammenhang zwischen dem Kulturange-bot und dem Tourismus spiegelt sich auch inder Entwicklung der Tourismusbeschäfti-gung wider. Im Zeitraum 2009 bis 2014 istdie Anzahl der Erwerbstätigen in der ,Beher-bergung und Gastronomie’ in den Kulturge-meinden um 7,7 Prozent, in Gemeinden mitAusstellungszentren um 7,6 Prozent gestie-gen. Damit war die Beschäftigtendynamikin diesen Gemeinden fast dreimal so hochim Vergleich zum niederösterreichischenDurchschnitt von 2,7 Prozent“, ist in der Stu-die nachzulesen. Ü

Dr. Christian Helmenstein vom Economica-Institut für Wirtschaftsforschung, LandeshauptfrauMag. Johanna Mikl-Leitner und Mag. Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst undKultur, präsentieren die aktuelle Kulturstudie, um zu evaluieren, was Kunst und Kultur für diewirtschaftliche Entwicklung leistet. (v.l.)Foto: NLK/Reinberger

Kulturland Niederösterreich:Wertschöpfung von 1,1 Milliarden Euro

In die kulturelle Infrastruktur wurden in Niederösterreich in den vergangenen 25 Jahrenrund 300 Millionen Euro investiert. Mit einer Wertschöpfung von 1,1 Milliarden Euro be-ziffert das Economica-Institut für Wirtschaftsforschung in seiner aktuellen Studie dievolkswirtschaftlichen Effekte von Kunst und Kultur.

Von Marie-Theres Ehrendorff

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Bereits vor Inkrafttreten der Verordnung war vielen damit befasstenExperten bewusst, dass dies nicht allen Unternehmen rechtzeitiggelingen wird. Nach Ablauf der Frist ist es Zeit für eine erste Bi-

lanz und diese ist relativ ernüchternd. „Im Zuge einer Recherche derBMD Systemhaus Gesmbh bei insgesamt 239 verschiedenen Unter-nehmen wurden deren Registrierkassenbelege analysiert. Darunterwaren natürlich viele große Ketten, aber auch eine Vielzahl kleinererUnternehmen wie Apotheken oder Trafiken“, sagt Markus Knasmül-ler, Abteilungsleiter für Software-Entwicklung und Prokurist beiBMD Systemhaus in Steyr. „Bei 94 dieser 239 Unternehmen warnoch kein – nun vorgeschriebener – maschinenlesbarer Code am Be-leg, und zwar weder als QR-Code noch als Link, angebracht. DieRegistrierkassensicherheitsverordnung ist demnach nicht umgesetzt.“Rechnet man jene immer noch vorhandenen Unternehmen, die nachwie vor keinen Beleg ausstellen, hinzu, so kommt man auf deutlichüber 40 Prozent. „Auffallend ist, dass sowohl große als auch kleinereUnternehmen nachlässig sind. So wurde bei 21 – von insgesamt 73 –größeren Ketten festgestellt, die sich in der Untersuchung befanden,dass sie noch nicht der Gesetzeslage entsprechen.

Branchenunterschiede sowie fehlerhafte Belege„Auch bei näherer Betrachtung der Branchen gab es Unterschiede.In 34 von 59 Gastronomiebetrieben waren die Kassen noch alt, wäh-rend im Handel nur 30 von 100 Kassen nicht entsprochen haben.Alarmierend war auch die große Anzahl fehlerhafter Belege, immer-hin 57 der 144 untersuchten RKSV-Belege – damit auch fast 40 Pro-zent – waren nicht korrekt“, so die BMD-Studie. Die Fehlerursachen

waren vielfältig: Fehlende Kassenidentifikationsnummern, abwei-chende Angaben zwischen Beleg und maschinenlesbarem Code so-wie falsche Zuordnungen der Beträge zu den Steuersätzen im ma-schinenlesbaren Code wurden dabei eruiert. Auch dabei konnten imErgebnis der Untersuchung branchenspezifische Unterschiede fest-gestellt werden. Waren im Handel „nur“ 27 von 70 RKSV-Belegenfehlerhaft, waren es in der Gastronomie mit 13 von 24 mehr als dieHälfte.

Selbstkontrolle für Unternehmen „Grundsätzlich können diese Fehler relativ einfach mit einemSmartphone und einer beliebigen QR-Code-App erkannt werden“,meint Knasmüller. „Sollten sie auffallen, so sind sie möglichst raschzu beheben und entsprechend zu dokumentieren.“ Beruhigend istwohl, dass die genannten Fehler im Beleg eher nur als geringe Män-gel anzusehen sind, problematischer wären Fehler im Datenerfas-sungsprotokoll. „Diese können nur vom Unternehmer selbst bzw.von seinem Kassenhersteller oder im Rahmen der Betriebsprüfunggeprüft werden, wodurch es hierzu keinerlei Daten zur Fehlerhäu-figkeit gibt. Angesichts der hohen Anzahl an Fehlern im Beleg istwohl zu befürchten, dass auch dort Fehler auftreten.“ Unternehmen, aber auch Kassenhersteller haben noch viele Haus-aufgaben zu erledigen. Denn lediglich bei 87 von 239 Unternehmen,also nur bei einem guten Drittel, waren fehlerfreie Belege, die derGesetzeslage entsprechen, aufzufinden. In der Gastronomie warenes laut Untersuchung überhaupt nur elf von 59, wobei jene, die keineBelege erteilt haben, gar nicht berücksichtigt sind. Ü

18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Registrierkassenpflicht, nächster AktSeit 1. April soll die Registrierkassensicherheitsverordnung (RKSV) bei allen Unternehmenumgesetzt sein, aber in der täglichen Praxis sieht das ganz anders aus.

Von Marie-Theres Ehrendorff

„Viele Unternehmen ignorierennoch immer Gesetzeslage“, erklärtDr. Markus Knasmüller, Abtei-lungsleiter für Software-Entwick-lung und Prokurist bei BMD Sys-temhaus in Steyr. Foto: BMD

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WARUM VERSCHWINDET DER STERNENHIMMEL?

… beim Forschungsfest im Palais Niederösterreich, Wien

15. September 2017 ab 15:00 Uhr

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20 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Die Auswirkungen eines AngriffsEin Beispiel: Ein Mitarbeiter eines Hotels

öffnet ein gefälschtes Mail (Paketverstän-

digung) und klickt auf den Anhang. In der

Folge installiert sich ein Kryptotrojaner

auf der Hotel-IT, die Buchungsplattform

ist lahmgelegt, die Steuerung der Haus-

technik und des Wellnessbereiches funk-

tioniert nicht mehr. Der Kunde wendet

sich an die Schadens-Hotline der Wiener

Städtischen, die umgehend einen Spezia-

listen beauftragt, um mittels Fernwartung

die Fehlerquelle festzustellen. Nach der

Analyse des Trojaners wird ein Hotfix

(Software-Update zur Fehlerbehebung)

eingespielt, das den Kryptotrojaner un-

schädlich macht. Am nächsten Tag funk-

tioniert die IT wieder, und es kann zum

Normalbetrieb übergegangen werden.

Die Versicherungsleistung: Die Kosten des

IT-Spezialisten, die Überstunden des IT-

Verantwortlichen des Hotels, der Be-

triebsunterbrechungsschaden durch den

Buchungsentgang und der Preisnachlass,

der den Gästen gewährt wird, weil sie

den Wellnessbereich nicht nutzen konn-

ten, werden übernommen.

INFORMATIONi

Eine KPMG-Studie hat ergeben, dasssich 92 Prozent der befragten Unterneh-men der Gefahr von Cyberkriminalität

bewusst sind, knapp die Hälfte war schon be-troffen und 30 Prozent haben einen Schadendurch einen Cyberangriff erlitten. Trotzdemsind nur die wenigsten Unternehmen inÖsterreich versichert: „Lediglich drei Pro-zent haben eine entsprechende Versicherung,zum Vergleich: In den USA schützen sichbereits mehr als 60 Prozent gegen Cyber-crime“, sagt Doris Wendler, Vorstandsdirek-torin der Wiener Städtischen Versicherung.

Absicherung vor Datenverlustund -beschädigungDamit KMU auch hierzulande optimalenSchutz genießen können, hat die WienerStädtische Versicherung eine maßgeschnei-

derte Lösung für dieses Segment kreiert.„Die Cybercrime-Versicherung ist die per-fekte Ergänzung zu unserem Allrisk-Pro-dukt, das sämtliche Elementarrisiken vonUnternehmen deckt. Mit beiden Produktensind KMU gegen alle Eventualitäten ge-schützt“, so Wendler. Die Cybercrime-Versicherung der WienerStädtischen deckt im Basispaket Schädendurch Datenverlust und -beschädigungen –etwa durch rechtswidrige Computerein-griffe, Schadprogramme oder Angriffe, diedazu führen, dass Computersysteme ganzoder teilweise blockiert oder gestört werden,genauso wie durch Datendiebstahl und Da-tenschutzverletzungen. Optional können sich Unternehmen auch ge-gen Reputationsschäden schützen – die Kos-ten für professionelles Krisenmanagement

und die Leistungen einer Public RelationsAgentur werden übernommen. Weiters wirddie Absicherung gegen Betriebsunterbre-chung durch Datenverlust und -beschädi-gung, Cybererpressung und Fremdschädenangeboten. Dazu gehören auch alle Kosten,die für die Prüfung und Abwehr von (unbe-rechtigten) Ansprüchen sowie Rechtsan-waltshonorare entstehen. Die Versicherungs-summen bewegen sich zwischen 100.000und einer Million Euro. Ü

Weitere Infos:www.wienerstaedtische.at Tel. 050 350 350

Cyber Attacks! Innovativer Schutz für KMU

DI Doris Wendler, Vorstandsdirektorin derWiener Städtischen VersicherungFoto: Alexandra Eizinger

Cyberkriminalität wird für Österreichs Unternehmen zu ei-ner immer größeren Bedrohung. Immer mehr Klein- undMittelbetriebe werden Opfer von Internet-Attacken, dienicht nur hohe finanzielle Schäden, sondern auch einen er-heblichen Image- und Reputationsverlust verursachen. DieSchadenshöhen bewegen sich im Schnitt bei rund 80.000Euro, in Einzelfällen sogar bei mehr als 500.000 Euro.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 21

Ahmet Mesut Ersoy, CEO der Deniz-Bank AG, ist äußerst zufrieden mit denQuartalsergebnissen: „Die DenizBank

AG ist mit einem sehr guten ersten Quartalin das Geschäftsjahr 2017 gestartet und setztihren Erfolgskurs nach wie vor verstärkt fort.Unsere Geschäftsstrategie basiert vor allemauf Kundennähe und Verständnis der Kun-denbedürfnisse. Die DenizBank AG servi-ciert ihre Kunden mit einem umfassendenMultikanalansatz, bestehend aus einemNetzwerk mit 43 Standorten in Österreichund Deutschland, dem Contact und ServiceCenter sowie einer auf internationaler Ebeneausgezeichneten, hochmodernen Internet-Banking-Plattform. Mit unserer Produktpo-litik gehen wir auf das Bedürfnis unsererKunden nach Sicherheit ein. Denn der Be-darf an transparenten und übersichtlichenProdukten ist weiterhin ungebrochen.“

Solide finanzielle Basis2017 wurde darüber hinaus die Kapitalaus-stattung weiter gestärkt. Das Gesamtkapitalwurde auf 1,22 Milliarden Euro gesteigertund die Eigenmittelquote beträgt nunmehr14,55 Prozent. „Unsere solide finanzielleStruktur ist das Fundament, durch das wirdas Vertrauen unserer über 200.000 Kundenbekräftigen“, unterstreicht Ersoy. Ü

DenizBank AG weiter auf Erfolgskurs

Nach einem äußerst positiven Jahresabschluss präsentiert die DenizBank AG nun auch fürdas erste Quartal 2017 sehr gute Zahlen. Gemäß den vorläufigen Ergebnissen stieg dieBilanzsumme auf Soloebene im Vergleich zum ersten Quartal 2016 um elf Prozent auf10,30 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern erreichte 40 Millionen Euro.

Ahmet Mesut Ersoy, CEO DenizBank AG:„Unsere solide finanzielle Struktur bildet die Basis für das Vertrauen unserer über200.000 Kunden.“ Foto: DenizBank AG W

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DenizBank AGContact CenterT: 0800 88 66 00

INFO & KONTAKTiErweiterte Servicezeiten:Montag bis Freitag: 07.00 - 22.00Samstag: 07.00 - 20.00

Kommentarvon Mag. Sara AlkanFoto: AUSTIN | BFP

Early Stage-Einzelprojekt – ein neues FFG-Programm zurFörderung von frühen Forschungsphasen in rasch wachsen-den Unternehmen.11,5 Millionen Euro Fördergeld stehen für das neue Programmzur Verfügung. Der Start soll noch im Juni erfolgen. Gefördertwerden Projekte der industriellen Forschung von Unternehmenmit hohem Wachstumspotenzial. Die geförderten Projekte solleneine breite Basis für zukünftige Produkt-, Verfahrens- oderDienstleistungsentwicklungen und für Wachstum in neue Ge-schäfts- oder Technologiefelder oder sich wandelnde Märkteschaffen.n Was wird gefördert? Einzelprojekte der industriellen Forschung.n Wer ist antragsberechtigt?KMU und Großunternehmen, die in neue Geschäfts- oder Tech-nologiefelder vordringen wollen, und Start-up-Unternehmenmit hohem Wachstumspotenzial.n Wie hoch ist die Förderung?bis zu max. 70 Prozent (max. förderbar eine Million Euro).

Der Ausschreibungsstart ist mit Ende Juni avisiert. Sehr gerneunterstützen wir Sie bei der Abwicklung dieser Förderung.Weitere Fördermöglichkeiten für Ihre Projekte finden Sie unterwww.austin-bfp.at/funding. Gerne können Sie auch unsere Experten für ein kostenloses Erstgespräch unter [email protected] kontaktieren. Ü

Bessere Business-Entscheidungen durch Data ScienceEin Trend wird zum Berufsbild. Das neu entwickelte Programm „Data Science“ der WU Executive Academy der Wirtschaftsuniversität Wien richtet sich an alle, die die datenbasierte Entscheidungsfindung ihres Unternehmens professionalisieren wollen.

Programmstart: 8. November 2017, 3 Module à 4 TageProgrammsprache: Englisch

Kontakt: [email protected]; +43-1-313 36-6536www.executiveacademy.at/datascience

Der gefragteste Job des 21. Jahrhunderts?

14:17

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Der Trend des ersten Quartals wird sichauch im ersten Halbjahr 2017 fortset-zen“, ist Wirtschaftskammerchef

Christoph Leitl angesichts der Erholung derWeltkonjunktur überzeugt. „Wir gehen voneinem Exportzuwachs von sechs bis achtProzent aus und am Ende des Jahres werdenwir wieder ein neues ‚Alltime-high‘ bei denAusfuhren schaffen.“Die Exporterfolge sind nicht zuletzt ein Ver-dienst der Unterstützungsmaßnahmen derAußenwirtschaftsorganisation der Wirt-schaftskammer mit ihrem weltumspannen-den Netzwerk von über 100 Stützpunktenauf allen Kontinenten für die österrei-chischen Unternehmen. „Unsere Außenwirt-schaft wurde nicht umsonst von der WTOals beste Außenhandelsorganisation weltweitausgezeichnet“, betont Leitl mit berechtig-tem Stolz.„Gerade in einer Zeit, in der in wichtigenBranchen Technologiebrüche anstehen, giltes, schnelle Innovationszyklen zu bewälti-gen, um den technologischen Vorsprung aus-zubauen und im Wettbewerb die Nase vornzu haben“, erklärt Walter Koren, Leiter derAUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA. „Wirnützen in Zukunft die Nähe unseres weltwei-ten Netzes zu ‚Wissensknoten‘, um österrei-chische Unternehmen an internationaleMarkt- und Umfeldentwicklungen und anglobales Innovationswissen anzubinden.Neue Aufgaben sind etwa, global verteiltesInnovationswissen aufzuspüren, dieses denUnternehmen/Branchen/Institutionen zu ver-mitteln und die Unternehmen bei der inter-nationalen Vermarktung ihrer neuen Leistun-gen und Produkte zu unterstützen.“Wirtschaftsminister Harald Mahrer undWKO-Präsident Christoph Leitl verliehen imRahmen der Exporters Nite die Exportpreise2017 in sechs Kategorien. Österreichs Top-Exporteure standen bei der glanzvollenAbendgala im Mittelpunkt des Geschehens.Mit den Exportpreisen werden überdurch-

schnittliche Engagements und Erfolge hei-mischer Unternehmen in internationalenMärkten gewürdigt. Beurteilt werden die Ex-portleistungen der vergangenen Jahre.Neben den Exportpreisen wurden auch der„Global Player Award“ – für die erfolgreicheInternationalisierung eines Unternehmens –und der „Expat Award“ – an eine Persönlich-keit, die sich um den österreichischen Au-ßenhandel besonders verdient gemacht hat– vergeben.„Wir bieten mit der Aussenwirtschaft die nö-tige Unterstützung für Unternehmen, die inden Export gehen, oder solche, die schon im

Export tätig sind, aber neue Märkte erobernwollen“, so Leitl. Die AUSSENWIRT-SCHAFT AUSTRIA berät alle österrei-chischen Unternehmen mit ihrem umfassen-den Leistungsprogramm in allen Belangendes Exports im In- und Ausland, hilft bei derUmsetzung von Exportgeschäften und trägtdamit maßgeblich zu den großen Exporter-folgen der österreichischen Wirtschaft bei.„Alleine im schwierigen Jahr 2016 habenwir 2.500 österreichische Unternehmen aufihren ersten Schritten in den Export beglei-tet.“ Ü

22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Die Exportpreissieger 2017:Sparte Gewerbe und HandwerkSieger: IMAGOTAG GMBH2. u. 3. Platz: MOTION06 GmbH, LITHOZ GmbHSparte HandelSieger: SKIDATA AG2. u. 3. Platz: SONNENTOR GmbH, POLYCHEM GmbHSparte IndustrieSieger: AVL LIST GmbH2. u. 3. Platz: TGW LOGISTICS GROUP GmbH, BRP-ROTAX GmbH & Co. KGSparte Information und ConsultingSieger: ING. PUNZENBERGER COPA DATA GmbH2. u. 3. Platz: STREAMUNLIMITED Engineering GmbH, INLIBRIS GmbHSparte Tourismus und FreizeitwirtschaftSieger: DONHAUSER GmbH2. u. 3. Platz: SPANISCHE HOFREITSCHULE – Bundesgestüt PIBER GmbH,SCHLOSS ESTERHÁZY Kulturverwaltung GmbHSparte Transport und VerkehrSieger: CARGO-PARTNER GmbH2. u. 3. Platz: ACS Logistics GmbH & CO KG, HÄMMERLE Spezialtransporte GmbH

Der Global Player Award ging an den international erfolgreichen Spezialisten für Beschläge:JULIUS BLUM GmbH.Der Expat Award ging heuer an Rudolf Amerstorfer, der als Kosmopolit für MIBA – einesvon Österreichs führenden Industrie- und Technologieunternehmen – das Asiengeschäft auf-baute und nunmehr seit 28 Jahren die Miba Far East Pte Ltd als Managing Director leitet. 

INFORMATIONi

Exportpreise gehen an erfolgreiche UnternehmenHeimische Unternehmen, die durch ihr internationales Engagement den wirtschaftlichenAufschwung in Österreich vorantreiben, wurden mit den Exportpreisen 2017 im Muse-umsquartier geehrt. Von Marie-Theres Ehrendorff

Exporttag 2017: Österreichs größte Exportveranstaltung mit den erfolgreichsten heimischen Export-Unternehmen. Foto: Frank Helmrich

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Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

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Intelligente Produktion der ZukunftDas bmvit fördert Forschung und Entwicklung im Bereich Industrie 4.0.

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Was ist Industrie 4.0?Unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ werden verschiedene Veränderungen in der industriellen Produktion zusammengefasst: Die Digitalisierung und Vernetzung unseres Lebens, die wir zum Beispiel mit dem Smartphone oder dem Navigationsgerät im Auto täglich erleben, macht auch vor Zulieferbetrieben, Fabriken oder Logistikunternehmen nicht halt. Der Produktionsprozess verschmilzt mit digitalen Technologien. Menschen, Werksto�e, Produkte und Maschinen kommunizieren in komplexen Systemen miteinander: Ein Auto weiß, mit welchen Extras es bestellt wurde und baut sich zu einem gewissen Grad selbst zusammen. Eine Maschine fordert aus eigenem Antrieb den entsprechenden Reparaturservice an, sobald der wahrscheinliche Eintritt eines Fehlers vorhergesagt wird. Die Veränderungen sind so gravierend, dass manche von der „vierten industriellen Revolution“ nach Mechanisierung, Elektrifizierung und Automatisierung sprechen.

Vernetzung und KooperationIndustrie 4.0 ist von essentieller Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Österreich. Der weltweite Trend verlangt die verstärkte Vernetzung und Kooperation zwischen Unternehmen und Forschung sowie der Ausbildung von entsprechenden Fachkräften. Die Unternehmen können folglich schneller und kostengünstiger produzieren und auch individuelle Wünsche der Kundinnen und Kunden im industriellen Maßstab erfüllen. Österreichs Produktionswirtschaft soll auch in Zukunft weltweit ganz vorne dabei sein. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) fördert Forschung und Entwicklung im Bereich entsprechender zukunftsfähiger Lösungen.

Förderungen im Bereich Produktion

Mit der seit 2011 bestehenden FTI-Initiative „Produktion der Zukunft“ werden Themen und Fragestellungen der Produktionsforschung gezielt an der bereits genannten Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft gefördert. In der aktuellen Ausschreibung stellt das bmvit 20 Millionen Euro zur Verfügung. Die Ausschreibungsinhalte orientieren sich am aktuellen Forschungsbedarf und an den Fragestellungen der Industrie, wie z.B. flexible und wandelbare Fertigung, e�ziente Rohsto�nutzung und die Herstellung hochwertiger Produkte.

In der 24. Ausschreibung „Produktion der Zukunft“ können nationale, kooperative Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu Industrie 4.0, biobasierter Industrie, Werk- und Rohsto�en, Robotik, Photonik und Nanotechnologie eingereicht werden. Die Einreichfrist endet am 13. September 2017, 12 Uhr.

Alle Details zur Einreichung unter: https://www.�g.at/24-ausschreibung-produktion-der-zukunft i

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Das AIT bilanziert zum neunten Mal inFolge positiv. Mit 3,3 Millionen Eurobleibt das EGT stabil auf Vorjahresni-

veau, wobei die Betriebsleistung wie bereitsim Jahr 2015 um rund 4,5 Prozent verbessertwerden konnte. Hinsichtlich der Erlöse fälltdie positive Entwicklung aus Forschungs-aufträgen um 6,1 Prozent auf, wobei dieseSteigerung auf beide Erlöskategorien, alsoAuftragsforschung wie kofinanzierte For-schung, nahezu gleichmäßig verteilt ist. „Nach nunmehr zehn Jahren hat sich das AITmit der Fokussierung auf die InnovationNeeds der Industrie und der nachfragendenMärkte national und international hohes An-sehen als Forschungspartner erarbeitet. Diesist nur durch ein entschlossenes Commit-ment to Excellence möglich. Die erfolgrei-chen Bilanzzahlen bestärken uns, in der nun-mehr dritten Strategieperiode für den Zeit-raum von 2018 bis 2021 weiter auf Wachs-tum und Expansion zu setzen“, erklärt Han-

nes Androsch in seiner Funktion als Präsi-dent des AIT Aufsichtsrates. „Das AIT hat im Bilanzjahr 2016 bei gestie-genem Umsatz und positiven Ergebniszahleneine gute wirtschaftliche Entwicklung ge-nommen. Mit unserer neuen Center-Strukturund der Unternehmensstrategie EmpoweringInnovation sind wir für die großen Heraus-forderungen der kommenden Jahre gut auf-gestellt“, meint Anton Plimon, kaufmänni-scher Geschäftsführer des AIT.

AIT-Gruppe nachhaltig auf ErfolgskursDie AIT-Jahresergebnisse der vergangenenBilanzen entwickeln sich kontinuierlich po-sitiv: Der Auftragsstand konnte mit 157,8Millionen Euro gegenüber 2015 weiter an-gehoben werden. „Das sehr stabile operativeJahresergebnis 2016 der AIT-Gruppe erfuhrUnterstützung durch Bewertungseffekte ausder gesetzlich erforderlichen Umstellung des

Rechnungslegungsgesetzes, die erstmals2016 anwendbar waren und sich auf rundeine Million Euro beliefen“, so CFO Alexan-der Svejkovsky.Eine überdurchschnittlich gute Entwicklungkonnte das AIT im vergangenen Geschäfts-jahr auch bei den Scientific & PerformanceIndicators erzielen. „In allen wesentlichenwissenschaftlichen Leistungsparameternkonnten die Werte gehalten oder weiter ver-bessert werden. Auch bei den Publikationenkonnte in zahlreichen Kategorien die Anzahlgesteigert werden. Mit 27 erteilten Patentenzählt das AIT auch 2016 wieder zu den Top-10-Patentanmeldern Österreichs“, ist im Be-richt nachzulesen.„Im Jahr 2016 wurden insgesamt 234 Dis-sertantinnen und Dissertanten betreut, wobei82 davon aus dem internationalen Raum ge-kommen sind. Dabei konnten 31 Disserta-tionen und 64 Diplomarbeiten abgeschlossenwerden. Die wissenschaftliche Performance

24 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

AIT in TOP-Liga Europas angekommen Das Austrian Institute of Technology (AIT) spielt als „Research and Technology Organisa-tion“ in der Top-Liga Europas mit und die Bilanz 2016 bestätigt, dass die nachhaltige Po-sitionierung des größten österreichischen außeruniversitären Forschungsinstituts ge-glückt ist.

Von Marie-Theres Ehrendorff

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 25

des AIT zeigt wie schon in den letzten Jahrenbei fast allen Indikatoren steil nach oben“,betont Professor Wolfgang Knoll, wissen-schaftlicher Geschäftsführer des AIT.

Personalstand aufgestockt Seinen Personalstand hat das Forschungsin-stitut um rund 60 Mitarbeiter erhöht, wobeider Personalzuwachs fast ausschließlich aufNeuzugänge im technisch-wissenschaftli-chen Bereich zurückzuführen ist. DozentinClaudia Jonak und Professor Reinhard Kö-nig sind zwei hochkarätige Neuverpflichtun-gen im AIT.Für den Bereich der Erforschung biologi-scher Ressourcen am Center for Health &Bioresources wurde Claudia Jonak zumPrincipal Scientist bestellt. „Das AIT nimmtsich unter anderem der Herausforderungenan, welche durch die klimatischen und ver-sorgungstechnischen Veränderungen an dieweiter wachsende Weltbevölkerung gestelltwerden. Claudia Jonaks Forschungsgruppe,Stressresistente Pflanzen’ liefert hier ent-scheidende Forschungsansätze“, sagt Knoll.„Jonak hat über 20 Jahre Erfahrung in denBereichen Mikrobiologie, Genetik und Mo-lekularbiologie.“Sie arbeitete als Gruppenleiterin an der Uni-versität Wien, am Gregor-Mendel-Institut fürMolekulare Pflanzenbiologie sowie als De-kanin der International Vienna BiocenterSummer School. Zu ihren Forschungsgebie-ten zählen die genetischen, biochemischen,molekularen und physiologischen Anpas-sungsstrategien von Pflanzen an ungünstigeUmweltbedingungen. Im Bereich Cognitive Urban Design Com-puting wurde Professor Reinhard König zumPrincipal Scientist bestellt. Dabei handelt essich um eine neue Generation von intelligen-ten Raumplanungsmethoden, bei der Mo-delle entwickelt werden, die eine wichtigeBasis für schnelle Kompromisslösungen inkomplexen Fragen der Stadtplanung ermög-lichen. „König studierte Architektur undStadtplanung und ist Professor des Lehr-stuhls für Informatik und Architektur an derBauhaus-Universität Weimar. Er leitet For-schungsprojekte zur Komplexität urbanerSysteme und Gesellschaften, dem Verständ-nis der Städte durch städtebauliche Simula-tions- und Analysetechniken sowie der Ent-wicklung evolutionärer Designmethoden.Zuletzt arbeitete Reinhard König am Lehr-

stuhl für Informationsarchitektur der ETHZürich“, berichtet Knoll vom beeindrucken-den Lebenslauf des Wissenschaftlers.

Neue Mitglieder auch im SRAB Das Strategic Research Advisory Board(SRAB) überprüft im AIT die eingeschla-gene Forschungsstrategierichtung und gibtden Mitgliedern des Aufsichtsrates entspre-chende Empfehlungen. „Die Mitglieder dernunmehr dritten Periode des SRAB sind in-ternational anerkannte Persönlichkeiten ausWissenschaft und Forschung“, berichtetKnoll. „Dabei handelt es sich um Prof. Ro-bert Clark von der Rochester University,Prof. Jürgen Mlynek von der Humboldt Uni-versität zu Berlin, Prof. Helga Nowotny vonder ETH Zürich, Prof. Lynn F. Gladden vonder University of Cambridge, Prof. AndrewWee von der National University of Singa-pore und Prof. Detlef Günther von der ETHZürich.“ Ü

Zukunftsthemen der Infrastruktur Das AIT ist Österreichs größte Research

and Technology Organisation (RTO) und

spezialisiert auf die zentralen Infrastruk-

turthemen der Zukunft. Die Herausfor-

derungen im Bereich Dekarbonisierung

und Digitalisierung nehmen dabei einen

zentralen Stellenwert ein. Geforscht wird

in jenen Bereichen, die für Kunden und

Partner hohe Weiterentwicklungs- und

Wachstumspotenziale aufweisen, wie Cy-

ber-Physical Systems (CPS), Complex Dy-

namical Systems und die Digitalisierung

der Produktion.

INFORMATIONi

„2016 war für das AIT Austrian Institute of Technologyein erfolgreiches Geschäftsjahr“, sind sich die Verant-wortlichen einig: Prof. Dr. Wolfgang Knoll, wissen-schaftlicher Geschäftsführer des AIT, Dr. Hannes Androsch, Präsident des AIT-Aufsichtsrates, DI Anton Plimon, kaufmännischer Geschäftsführer des AIT, so-wie CFO Mag. Alexander Svejkovsky. Foto: APA/Juhasz

Dozentin Dr. Claudia Jonak wurde zum Prin-cipal Scientist für den Bereich der Erfor-schung biologischer Ressourcen am Centerfor Health & Bioresources im AIT bestellt.

Professor Dr. Reinhard König konnte als Prin-cipal Scientist im Bereich Cognitive UrbanDesign Computing für das AIT gewonnenwerden. Fotos: AIT

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26 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Mehrheitlich sind die hybriden EPU,nämlich 80 Prozent, in ihrer Haupt-tätigkeit als Unselbstständige be-

schäftigt und betreiben die Selbstständigkeitnebenberuflich mit durchschnittlich 14 Stun-den pro Woche. Rund 20 Prozent wiederumsind hauptberuflich selbstständig und arbeitendurchschnittlich 37,4 Stunden in ihrer Selbst-ständigkeit sowie 14,7 Stunden in einer un-selbstständigen Tätigkeit. Es ist davon auszu-gehen, dass das hybride Unternehmertum inZukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Erwerbstätigkeit hat viele FacettenKnapp zehn Prozent der rund 306.000 EPUin Österreich werden als Mehrfachunterneh-mer oder Portfolio-Unternehmer bezeichnet,da sie mehrere Unternehmen führen. DieGruppe der Silverpreneure mit knapp sechsProzent bezieht neben ihrer selbstständigenTätigkeit bereits eine Pension. Beim Ausmaßder selbstständigen Tätigkeit zeigen sich ge-schlechtsspezifische Unterschiede: Währendetwa zwei Drittel der Männer ihrer selbst-ständigen Tätigkeit in Vollzeit nachgehen, istes bei den Frauen knapp die Hälfte. Der An-teil der hauptberuflichen Teilzeit-EPU istdementsprechend bei den Frauen mit 25 Pro-zent auch deutlich höher als bei den Männernmit zwölf Prozent. Ebenfalls sind weibliche

EPU mit 30 Prozent häufiger nebenberuflichtätig als männliche mit 22 Prozent.Der größte Teil aller haupt- und nebenberuf-lichen EPU, nämlich 30 Prozent, verfügte2015 über ein Jahresnettoeinkommen zwi-schen 10.000,- und 20.000,- Euro. Weitere24 Prozent wiesen Einkünfte von 20.000,-bis 30.000,- auf. Bei 18 Prozent waren esmehr als 40.000,- und bei 13 Prozent weni-

ger als 10.000,- Euro. Zwei Prozent schrie-ben Verluste. Nach Typen zeigt sich, dass die hybriden ne-benberuflichen EPU über den höchstendurchschnittlichen Jahresverdienst verfüg-ten, wobei der Großteil daraus aus der un-selbstständigen Tätigkeit stammte. Über-durchschnittlich viel verdienten zudem dieSilverpreneure.Die Bundesländer mit den meisten EPU sindNiederösterreich mit 65,6 Prozent, gefolgtvom Burgenland mit 62,4 Prozent und derSteiermark mit 61,6 Prozent. Der Anteil anGewerbe und Handwerk mit 67,7 Prozentbundesweit dominiert vor Information undConsulting mit 60,5 Prozent und dem Han-del mit 49,7 Prozent. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist derBereich der Exportvolumina: 27 Prozent al-ler EPU sind im Export tätig, zwölf Prozentdavon erwirtschaften mehr als 25 Prozent ih-res Umsatzes im Ausland. Der Umfang die-ser Exporttätigkeit ist wohl eine positiveÜberraschung, die eine tragfähige Basis fürdie Zukunft darstellt. Ü

Für mehr Informationen:http://epu.wko.at/factsheet

Durchschnittliche Wochenarbeitszeit der hybriden EPU nach selbstständiger/unselbstständi-ger Tätigkeit in Stunden Grafik: Quelle KMU-Forschung Austria

Neuer Trend im Unternehmertum:Hybride Unternehmer Hybride Ein-Personen-Unternehmer (EPU) sind sowohl unselbstständig als auch selbst-ständig tätig. Die aktuelle EPU-Studie der KMU-Forschung Austria enthüllt einen überra-schenden Aspekt: Bereits 25 Prozent aller EPU – also jeder Vierte – ist zugleich unselbst-ständig und selbstständig tätig. Tendenz steigend.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Über 60 Prozent aller Unternehmen in Öster-reich sind EPU. Diese Entwicklung ist ein Resultat des Wandels voneiner industriellen Ökonomie zu einer wissensgetriebenen Wirtschaft. Foto: Symbol

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HILFEVERMITTLUNGMIT DER NOTRUFUHRMehr Schutz für den Fahrer bedeutet auch mehr Sicherheit für Fahrzeug und Ladung. Die „Service 24 Notrufuhr“ inclusive SIM-Card zum Telefonieren und mit Ortung über GPS und WiFi schützt bei kriminellen Angriffen ebenso wie in medizinischen Notfällen.

Ob Einbruch am parkenden Trailer oder Überfall auf den Fahrer – bei Drücken des roten Notfall-knopfes wird sofort die Fuhrparkleitung oder die Service 24 Rufbereitschaft informiert und schnelle, standortgenaue Hilfe organisiert.

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28 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Mehr als 90 Prozent der Bevölkerungsind mit der Lebensqualität in ihrerGemeinde sehr zufrieden. „Um die

Lebensqualität weiter aufrechterhalten zukönnen, wollen wir als lokale Einheitenschon im Entstehungsprozess von Gesetzenmehr eingebunden werden“, fordert Gemein-debund-Chef Alfred Riedl im Rahmen desÖsterreichischen Gemeindetages und führtweiter aus: „Wir sind die Umsetzer und dieAusfallhafter für alles, was Bund und Länderbeschließen. Daher wollen wir bei Gesetzenauch mehr Mitspracherechte haben.“

Hohe Zufriedenheit in den GemeindenDer Gemeindebund ließ auch heuer wiederdie Zufriedenheit in den Gemeinden und un-ter den kommunalen Funktionären erfragen.Vom IFES-Institut wurden 500 Bürger in Ge-meinden unter 100.000 Einwohnern und 391Bürgermeister, Gemeinderäte und Amtsleiter

aus ganz Österreich befragt. Dass die 2.100Bürgermeister gute Arbeit leisten, sieht manauch an der Zufriedenheit mit der Lebens-qualität in den Gemeinden. 92 Prozent be-werten diese als sehr bzw. eher hoch (45 Pro-zent sehr, 47 Prozent eher hoch). Sicherheitist für 78 Prozent der Einwohner ein aus-schlaggebender Faktor für Lebensqualität,gefolgt von kommunalen Dienstleistungen(75 Prozent), Arbeitsplätzen (64 Prozent)und Wohnen (62 Prozent). Über 90 Prozentstellen der Qualität der kommunalen Dienst-leistungen ein sehr bzw. gutes Zeugnis aus.Auch mit der Sicherheit sind über 80 Prozentder Bürger sehr bzw. eher zufrieden.

Zu geringe finanzielle Ausstattung„Die Aufgaben werden mehr, die finanzielleAusstattung aber nicht. Dazu kommt, dasssich im ersten Halbjahr aufgrund der Steu-erreform die Ertragsanteile, durch die sich

die Gemeinden zu einem großen Teil finan-zieren, schlecht entwickeln. Daher ist diegroße Sorge um die finanzielle Ausstattungder Gemeinden sehr begründet. Es muss ein-fach aufhören, dass Bund und Länder ständigneue Maßnahmen beschließen und deren Fi-nanzierung nicht bis zum Ende durchden-ken“, erklärt Riedl. 59 Prozent der Bürger-meister, Gemeinderäte und Amtsleiter kriti-sieren auch die überbordende Bürokratie und33 Prozent die zu geringe Unterstützungdurch Bund und Land. 77 Prozent finden,dass die Gemeinden derzeit nicht genügendin die Gesetzgebungsprozesse auf Landes-und Bundesebene einbezogen werden. „Dasist ein ernster Warnruf an Bund und Länder.Redet mit uns, bezieht uns ein, hört auf uns.Daher: Vertragsfähigkeit der Kommunenschaffen, damit sind wir automatisch einge-bunden“, fordert Gemeindebund-PräsidentAlfred Riedl.

Vom 64. Gemeindetag in SalzburgStärkung der Kommunen gefordert

Die Gemeinden sind mit Abstand die bürgernächsten Einheiten. Die Bürgermeister wis-sen, wo die Menschen Sorgen und Anliegen haben, sie können auch vieles leisten.„Aber“, so Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl, „die Gemeinden können nicht für allesdie Ausfallshaftung übernehmen.“

Von Felix Meiner

Unter den anwesenden Gästen waren auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Foto: S.N.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 29

Mehr Unterstützung bei Kinderbetreuung und Schulen gewünschtDie befragten Gemeindevertreter wünschensich dabei vor allem mehr Unterstützung inden Bereichen Kinderbetreuung (60 Pro-zent), Straßen und Wegenetz (53 Prozent),bei Sozialem wie Altenbetreuung und Pflegesowie bei den öffentlichen Verkehrsmitteln(beides 45 Prozent). Mehr als 20 Prozentnannten aber auch das Thema Infrastruktur,mehr als zehn Prozent die Sicherheit.

Mehr Ausgaben, weniger Einnahmen erwartetEtwas pessimistischer wird das Urteil bei derFrage nach der Entwicklung der Einnahmenund Ausgaben. 64 Prozent der Bürgermeis-ter, Gemeinderäte und Amtsleiter erwartendeutlich mehr Ausgaben. Demgegenüber ste-hen aber Erwartungen von 41 Prozent derkommunalen Funktionäre, dass die Einnah-men in etwa gleich bleiben werden. Nur 28Prozent erwarten sich mehr Einnahmen, 29Prozent denken, dass die Einnahmen weni-ger werden.

Probleme bei der Besetzung der WahlkommissionenDeutlich ist der Effekt bei der Frage nachProblemen bei der Besetzung der Wahlkom-missionen. Klagten 2008 noch elf Prozentüber große Probleme, sind es heute schon 16Prozent. 57 Prozent berichten über gering-fügige Probleme – auch hier eine Zunahmegegenüber 2008 um fünf Prozent. 26 Prozentberichten hingegen über keinerlei Probleme.Das entspricht einer Abnahme um 36 Pro-zent.

Kommunen fordern Staatsreformund Neuordnung der KompetenzenDer 64. Gemeindetag richtete eine eindring-liche Forderungen an die Bundespolitik unddie künftige neue Bundesregierung: „Zumeinen sind wir natürlich besorgt darüber, dasskurz vor der Wahl allerlei Beschlüsse undVorhaben auf den Weg gebracht werden, dieviel Geld kosten und die öffentlichen Haus-halte – darunter auch die Gemeinden – starkbelasten werden“, so Riedl. „Zum anderenhaben wir in den Kommunen Reformvor-schläge, von denen wir erwarten, dass dienächste Bundesregierung sich darum küm-

mert.“ Die letzten Tage erinnerten Riedl andie Nacht des großen Füllhorns im Jahr2008, als im Spiel der freien Kräfte im Par-lament Dinge beschlossen wurden, die mehrals vier Milliarden Euro kosten werden. DerGemeindebund werde sehr genau daraufachten, dass es in den nächsten Monaten

nicht zu Mehrbelastungen für die Gemein-den kommen wird.Scharfe Kritik übte der neue Gemeindebund-Chef an der überbordenden Bürokratie. „Wirsind tagtäglich mit neuen Vorschriften undGesetzen konfrontiert“, so Riedl. „UnserAufwand zur Bewältigung von komplexenbürokratischen Vorschriften steigt jeden Tag.Wir müssen Aufgaben- und Ausgabenverant-wortung wieder in eine Hand bringen.“ DieSchulverwaltung sei dafür ein gutes bzw.schlechtes Beispiel. „Anstatt die Bürokratiezurückzudrängen und damit die Ursache zubekämpfen, sollen wir Gemeinden nun denSchulen zusätzliches Verwaltungspersonalzur Verfügung stellen, damit die Symptomebekämpft werden können.“Österreich brauche dringend eine Staatsre-form, um den gordischen Knoten an Zustän-digkeiten zu zerschlagen. „Es ist schade,dass im Österreich-Konvent, wo es über vielewichtige Dinge Konsens gab, am Endenichts umgesetzt wurde, weil man an denletzten zehn Prozent gescheitert ist“, soRiedl. „Ich appelliere hier und heute an denHerrn Bundespräsidenten, an Minister Se-bastian Kurz und an die gesamte Bundesre-gierung: Lassen Sie uns diese Reform end-lich angehen, die Zeit ist reif!“ Ü

Chef des Gemeindebundes, Bgm. AlfredRiedl Foto: S.N.

ÖÖMehr als 90 Prozent derBevölkerung sind mitder Lebensqualität inden Gemeinden sehrzufrieden.

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30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Ein Schloss wird nicht neuerbaut und ein Kraftplatzkann nicht einfach er-

schaffen werden. Die Kombi-nation aus beidem ist im Ro-mantik-Hotel Schloss Pichlarnüber Jahrhunderte gewachsenund durch den großen Umbauim Jahr 2016 kam der letzteSchliff zur Luxus-Klasse. Dasrenommierte Schlosshotelwurde auf exklusivste Art mo-dernisiert und empfängt denGast mit Fünf-Sterne-Niveau in allen Berei-chen. Man findet „Entspannung pur“ in derunvergleichlichen Relax-Landschaft, Ge-sundheitsurlauber schätzen seit vielen Jahrenden hauseigenen Ayurveda-Bereich mit pro-fessionellstem Angebot, Golfer haben denAbschlag praktisch vor der Hoteltür und Ver-liebte werden im Schloss auf Wolke 7 geho-ben. Als Mitgliedshotel bei der internationa-

len Vereinigung der „Romantik Hotels“ wirddas Märchen in Pichlarn zur Wirklichkeitund Love-Storys neu geschrieben.

Magie, Golf und GenussEingebettet in die landschaftlich beeindru-ckende Bergwelt der Steiermark, sind dasRomantik-Hotel Schloss Pichlarn und derzugehörige Golfplatz ein ganz besonders

magischer Ort. Dieser gehört zu den ältestenAnlagen in Österreich und zählt zu denschönsten Golfresorts Europas!

Schloss und GenussErleben Sie das exklusive Angebot: Pichlar-ner Schloss-Frühstück, Teebar in der VitalLounge, Pichlarner Schloss Kulinarik (inkl.fünf-gängigem Gourmet-Menü und korres-pondierenden Weinen), Glas Champagner,Late Check-out bis 14.00 Uhr, Benutzungdes Linden Spa, uvm. , ab 1 Nacht ab € 165,-pro Person im DZ. Ü

Ein modernes Schlossmärchen„Eine Klasse für sich“ ist das Romantik-Hotel Schloss Pichlarn. Dieser Kraftplatz für Gesundheit, Golf und Genuss im steirischen Ennstal bietet Entspannung und Aktiv-Möglichkeiten in historischem Ambiente.

Romantik-Hotel Schloss PichlarnZur Linde 1, A-8943 Aigen im Ennstal

Tel. +43 (0) 3682 24 440-0

[email protected],

www.schlosspichlarn.at

KONTAKTi

Foto: Andreas Walcher

Wer

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Veranstaltet wurden die TOOLINGDAYS von der regionalen Wirtschafts-und Entwicklungsagentur AREA m

styria im Verbund mit den ortsansässigen in-ternationalen Unternehmen BOEHLERIT,OERLIKON BALZERS, VOESTALPINEEDELSTAHL GMBH, WIKUS sowie deminternational agierenden Technologieunter-nehmen TCM Group aus der Weststeiermark.Ziel dieser zweitägigen Veranstaltung war es,einen Überblick aus unterschiedlichen Erfah-rungen, Strategien und Anwendungsmöglich-keiten im Bereich Tooling mit den Schwer-punkten „Schwer-zerspanbare Werkstoffe,Industrie 4.0 und Additive Manufacturing“zu präsentieren. Die TOOLING DAYS botendie einmalige Chance, sich im Rahmen von14 hochkarätigen Fachvorträgen über neuesteEntwicklungen zu informieren.

An den beiden Veranstaltungstagen trafensich rund 200 Entscheidungsträger und bil-deten eine fruchtbare Symbiose aus For-schung, Entwicklung und Industrie. Mit demBürgermeister der Stadt Kapfenberg, Man-fred Wegscheider, konnte darüber hinaus einKey-Note-Speaker begrüßt werden, der vorallem die Hightech-Kompetenz und Wirt-schaftskraft der Region betonte. Besonderserfreulich war, dass sich auch zahlreicheSchülerinnen und Schüler der HTL in Kap-fenberg eingefunden haben und als Expertenund Fachkräfte der Zukunft großes Interessean der Materie zeigten. Ü

Oliver Freund, Geschäftsführer AREA m styria

Foto: Meisenpixel

TOOLING DAYS 2017 in KapfenbergWerkstoffe und deren Anwendungen sind der industrielle Motor der Region rund um dieStädte Kapfenberg und Leoben, die bereits seit geraumer Zeit als international anerkann-ter Raum der Werkstofftechnologie positioniert ist. Vor diesem Hintergrund wurde Kap-fenberg als Bühne innovativer Ideen gewählt, um zum dritten Mal nach 2012 und 2014am 22. und 23.06.2017 eine hochkarätige Fachtagung zu diesem Kernthema zu organi-sieren.

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Erfolge in Europa, in denarabischen Staaten, demIran und Indien lassen Spre-cher Automation aus Linzeine positive Bilanz ziehen.Doch Vergaberecht und Un-ternehmer-Bashing hierzu-lande trüben die sonstdurchwegs positiven Aus-sichten.

Die wirtschaftliche Entwicklung vonSprecher Automation könnte man alsein deutliches Indiz für den Auf-

schwung der heimischen Industrie sehen:„Wir konnten im abgelaufenen Geschäfts-jahr – mit Stichtag 31.3.2017 – das durch eineinzigartiges Wachstum im Vorjahr erreichteUmsatzniveau von rund 70 Millionen Eurohalten“, erzählt Geschäftsführer Erwin Raf-feiner. Auch das laufende Geschäftsjahr ver-spricht eine Erfolgsgeschichte zu werden:„Wir rechnen wieder mit einem Wachstumvon bis zu zehn Prozent. Erfolgsmotor ist dieAutomatisierungstechnik für den Stark-strombereich mit unserem Produkt-Flaggschiff SPRECON®, das ca. 60 Prozentunseres Gesamtumsatzes ausmacht. Damitwachsen wir in unserem Heimmarkt, inEuropa, aber auch in ferneren Exportmärk-ten wie Saudi Arabien, den Emiraten und In-dien.“ Auch die deutliche Lockerung derSanktionen gegenüber dem Iran hat wirt-schaftlich gesehen positive Auswirkungen:„Es gibt enormen Investitionsbedarf. Aktuellmatchen wir uns mit chinesischen Herstel-lern, die bei Projektausschreibungen gleichdie gesamte Finanzierung aus Staatsgeldernmitanbieten. Dieses ungleiche Match kannman nur mit hochwertigen Produkten undqualitativen Dienstleistungen gewinnen.“Russlandsanktionen treffen unsere Wirt-schaft. Das große Interesse an Produkten undDienstleistungen von Sprecher Automationhat sich bei der letzten Industriemesse inHannover gezeigt. „Diese war hervorra-

gend.“ Doch wo viel Licht, da gibt es auchSchatten, speziell bei den Sanktionen gegen-über Russland: Das ist ein perfektes Beispieldafür, dass Sanktionen keine Probleme lösenkönnen. Sie sind vielmehr ein wirtschaftlichteures Eigentor für Europa. „Auch wenn sichder Markt für Produkte und Dienstleistungenvon Sprecher Automation im größten Landder Welt von einem sanktionsgetriebenenEinbruch auf zehn Prozent des ursprüngli-chen Umsatzes auf nunmehr 50 Prozent zu-rückgekämpft hat, verhindern vehementerussische Lokalisierungsbestrebungen wei-tere Steigerungen. Wir überlegen daher, einerussische Tochterfirma zu gründen.“Der deutschsprachige Markt wächst wiederkontinuierlich, wenngleich vor allem im Hei-matmarkt von Sprecher Automation einigesmehr an Potenzial drin wäre. „Der Entwurfdes neuen Bundesvergabegesetzes, das ei-gentlich den Bestbieter bevorzugen soll,schöpft die europarechtlich vorhandenenMöglichkeiten nicht aus, öffentliche Aus-schreibungen so gestalten zu können, dasswirtschaftspolitische Ziele wie die Erhöhung

österreichischer Wertschöpfung oder dieSchaffung neuer Arbeitsplätze unterstütztwerden. Ebenso bleibt im Entwurf die wirt-schaftliche Notwendigkeit nach Dämpfungder Ungleichheiten österreichischer Herstel-ler gegenüber Herstellern aus Billiglohnlän-dern ungehört. Österreich ist vergaberecht-lich hier deutliches Schlusslicht im Vergleichzu anderen EU-Ländern, wie eine Wifo-Stu-die klar aufzeigt.“ Doch Sprecher bleibt sei-nem Heimatmarkt treu, wenngleich die Rah-menbedingungen besser sein könnten: „Wirproduzieren ausschließlich in Österreich, ob-wohl wir mit einer Produktionsverlagerungin Billiglohnländer mehr Geld verdienenkönnten. Mit unserem klaren Österreich-Be-zug schaffen und sichern wir Arbeitsplätzein Österreich. Wenn dann in die untersteSchublade gegriffen wird wie beim letztenVideo der AK OÖ, wo klassenkämpferischeTöne angeschlagen werden, dann ist das einAffront gegenüber Unternehmen wie Spre-cher Automation, und die Menschen, die hin-ter solchen Aktionen stehen, wissen gar nichtwas sie damit anrichten.“ Ü

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Hochspannung

Die Eigentümer von Sprecher Automation können sich auch heuer wieder über den Abschlusseines erfolgreichen Geschäftsjahres freuen. Von links nach rechts: Wolfgang Pfeiffer, ErwinRaffeiner (Geschäftsführer), Josef Wischt, Helmut Schabetsberger (Geschäftsführer), JohannMeindl. Foto: Fotostudio Martin Eder

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Der Handelsbilanzüberschuss war2016 leicht rückläufig, minus 2,5Prozent auf 1,17 MilliardenEuro. „Diese Stagnation  ist derallgemeinen Wirtschaftskonjunk-

tur im abgelaufenen Jahr 2016 geschuldet, dieauch vor der Holzindustrie nicht haltmachte.Dennoch sehen wir die Zukunft für den Roh-stoff Holz rosig, zumal einzelne Branchensehr gut reüssierten. Holz liegt im Trend undkommt als Baumaterial auch immer mehr imurbanen Raum zum Einsatz“, freut sich ErichWiesner, Obmann des Fachverbandes derHolzindustrie Österreichs (FV HI). Die Bereiche Bau und Möbel konnten 2016eine beachtliche Produktionssteigerung ver-zeichnen. Im Holzbau – inklusive der Fens-ter-, Türen- und Parkettindustrie und demGewerbe – wurden 2,58 Milliarden Euro er-wirtschaftet. Die 50 Unternehmen der Mö-belindustrie (inkl. Gewerbe) waren ebenfallsgut ausgelastet,  ein Produktionswertvon 1,99 Milliarden Euro war das erfreulicheErgebnis. Davon konnte auch die Plattenin-dustrie profitieren. Es sind zwar nur eineHandvoll Unternehmen, diese sind aller-dings weltweit hoch kompetitiv. Das zeigtdie Exportquote von 80 Prozent, auch hierist die Auftragslage sehr gut.

Gute Auslastung der BetriebeIn der Sägeindustrie ist nach Jahren der Re-duktion wieder eine Aufwärtstendenz zuspüren. Im vergangenen Jahr wurden 15,3Millionen Festmeter Sägerundholz einge-schnitten, die Schnittholzproduktion lag bei9,2 Millionen Kubikmeter. Rund 80 Prozentdes in Österreich manipulierten Holzes läuftüber die Sägeindustrie mit ihren knapp über1.000 Sägewerken.  Die größten acht Be-triebe erzeugen rund 50 Prozent des öster-

reichischen Nadelschnittholzes. Die Unter-nehmen gehen inzwischen vermehrt in dieWertschöpfungstiefe und erweiterten ihrProduktportfolio. Die Auftragslage ist sehrgut, allerdings sind aktuell Investitionen inKapazitätserweiterungen schwierig, da dieVerfügbarkeit des Rohstoffes Holz einen li-mitierenden Faktor darstellt. Die Betriebegehen inzwischen vermehrt dazu über, anOrte mit guter Rohstoffverfügbarkeit auszu-weichen.  

32 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Die österreichische Holzindustrie schloss das vergangene Jahr mit einem Produktions-wert von 7,44 Milliarden Euro ab. Das entspricht etwa dem Wert des Vorjahres.

Von Thomas Duschlbauer

Gut Holz!

RobWood für komplexe FertigungsaufgabenEin Beispiel für Forschung und Entwicklung rund um neue Anwendungen imBereich Industrie 4.0 ist das FFG-Projekt RobWood, das vom Holzcluster Stei-ermark initiiert wurde.

Erforscht werden dabei die Einsatzmöglichkeiten der modellbasierten Roboterprogrammie-rung mit Fokus auf die natürliche Bedienung und den Einsatz von Industrierobotern (Knick-armroboter) im Bereich des Holzbaus. Dieser neue technische Zugang gibt vor allem denkleinstrukturierten holzverarbeitenden Betrieben die Möglichkeit, komplexe Fertigungsaufga-ben direkt von der Planung an den Roboter zu übertragen, ohne dass dabei zusätzliche (ex-terne) Personalressourcen, wie z.B. Programmierer, erforderlich sind. RobWood wird vonder Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH mit dem Forschungsschwerpunkt aufmodellbasierter Programmierung, Robotik und innovativer Sensorik koordiniert. Mit den Fir-men SAA und ABB sind zwei industrielle Technologieführer im Bereich Automatisierung indas Projekt eingebunden.

Handwerk und Industrie verschmelzen immer mehr.

Foto: Handwerksmesse Wels

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Nachhaltigkeit lohnt sichDie österreichische Holzindustrie genießt international den Ruf ei-nes  Wegbereiters auf dem Gebiet  der Ausbildung,  derForschung, der Normung und auch auf dem Gebiet des Marketings.Diese Bereiche werden aus dem Aktionsbudget des Fachverbandesfinanziert, welches sich aus den Grundumlagen aller Mitglieder zu-sammensetzt. Diese Umlage führte in letzter Zeit aufgrund eines Ur-teiles des Verfassungsgerichtshofes zu Diskussionen. „Die Mitgliederder Holzindustrie haben erkannt, dass die Arbeit der Interessenver-tretung mit all ihren Projekten und Partnerinstitutionen richtig und un-verzichtbar ist und entsprechend mit Ressourcen ausgestattet werdenmuss. Es wäre schade, das bereits aufgebaute ideelle Fundament fürdie Holzverwendung dem Verfall preiszugeben“, so Herbert Jöbstl,Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie und stellvertretenderObmann des FV HI. Beispiele dafür sind der Neubau des Holztech-nikums Kuchl sowie die hauseigene Marketingorganisation pro-Holz. Daraus ergeben sich kräftige Signale für die Verwendung vonHolz in allen Lebensbereichen. 26 Jahre Arbeit für den Rohstoff Holzmacht sich nun bemerkbar, die Früchte der jahrzehntelangen Mar-keting-Arbeit können nun geerntet werden.

Klimafaktor WaldEine besondere Herausforderung ist die Bereitstellung des RohstoffesHolz. Nur mit kontinuierlichen und planbaren Holzmengen ist dieHolzindustrie in der Lage, ihre Führungsrolle weiter auszubauen undzum Aushängeschild Österreichs zu werden. Die Kampagne „Kli-mafitter Wald“ des Bundesministeriums für Land- und Forstwirt-schaft, Umwelt und Wasserwirtschaft gemeinsam mit der Koopera-tionsplattform Forst Holz Papier greift genau dieses Thema auf. DieWaldbesitzer sollen in der Bereitschaft, den Wald nachhaltig zu be-wirtschaften, unterstützt und die breite Öffentlichkeit zu vermehrterHolzverwendung motiviert werden.  Ü

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Rechnet sich.

Die BranchentrendsDie Holzindustrie wird zunehmend zu einem Hybrid ausHightech und High-touch.

Sie befindet sich seit einigen Jahren in einer Phase großer undgrundlegender Umwälzungen, die heute mit dem Begriff Industrie4.0 bezeichnet wird. Allerdings war diese Branche schon öfter ei-nem Wandel unterworfen und Industrie 4.0 ist sicher auch nichts,was plötzlich vom Himmel gefallen wäre. Die digitale Vernetzungvon Produkten mit Dienstleistungen wird lediglich immer enger.Diese Entwicklung bringt nicht nur neue Produkte hervor, sondernwird – wie bei den früheren industriellen Entwicklungsschüben –auch dieses Mal die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Men-schen verändern. Neue Geschäftsmodelle sind durch die Digitali-sierung der Branche daher ebenso zu erwarten. Damit die neuenLösungen auch ökonomisch nutzbringend einzusetzen sind, kommtes derzeit zu zahlreichen Anpassungen in der Welt der industriellenProduktion. Eine Facette dabei sind auch die zunehmend einfache-ren Möglichkeiten der Individualisierung von Produkten, wie diesbeispielsweise mit dem 3-D-Druckverfahren möglich ist. Individua-lisierung ist speziell für die Holzbranche wichtig, denn bei diesemTrend treffen sich Handwerk und Industrie und werden zu einemHybrid: Während aufgrund der digitalisierten Prozesse und der Au-tomation eigentlich nicht mehr von einem „Handwerk“ im tradi-tionellen Sinn gesprochen werden kann, ist auch der Begriff „Indus-trie“ in seiner traditionellen Bedeutung nicht mehr stimmig. Dennwir haben es nicht mehr zwingend mit Massenproduktion zu tun.Aus der Perspektive der Innovationsforschung wäre davon auszu-gehen, dass gerade an dieser Schnittstelle zwischen High-touch undHightech eine Fülle an Innovationen entstehen müsste.

Holz als nachhaltig wachsendes Material erfreut sich großer Beliebtheit. Foto: Energiesparmesse Wels

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34 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Quellen und Schwinden von Holz vorhersagen In der Kategorie „Science-Bionik“ über-zeugten Julian Goßen und Adrian Schrenkdie fachkundige Jury mit einer neuen Formelzum Thema „das differenzielle Schwind-maß“. Kann man die Dimensionsänderungvon Holz nur durch Messung der relativenLuftfeuchtigkeit abschätzen? Dieser Heraus-forderung stellten sich die beiden Schüler Ju-lian Goßen und Adrian Schrenk mit ihrer Di-plomarbeit und entwickelten „das differen-zielle klimatische Schwindmaß von Holz“.„Wir können nun präzisere Aussagen zur Di-mensionsänderung von Holz treffen. DieseArbeit der Schüler ist vor allem für die Fuß-bodenindustrie von Bedeutung“, erläutertProjektbetreuer DI Markus Rettenbacher.Weiters ist geplant, eine App zu entwickeln,wo der Verleger lediglich Holzart, Luftfeuch-tigkeit und Dimension eingeben muss. Da-mit wird die Berechnung gestartet und derVerleger weiß beispielsweise, wie viel Ab-stand zwischen Wand und Fußbodenbelagvorgesehen werden muss.

Umweltfreundlicher Klebstoff Ebenso über eine Silbermedaille dürfen sichMatthäus Hermann und Stefan Pichler in derKategorie „Sustainability“ (Nachhaltigkeit)

freuen. „Lignin trifft auf Mikrowellentech-nologie – Ein Abfallprodukt der Papierin-dustrie wird zu Klebstoff“, dieses Thema be-arbeiteten die HTK-Schüler Matthäus Her-mann und Stefan Pichler. Lignin ist ein na-türlicher Stoff, der in Bäumen und anderenPflanzen vorkommt und dessen Hauptauf-gabe die Stabilisierung der Pflanze ist. In derPapier- und Zellstoffindustrie fällt dieses„braune Gold“ als Nebenprodukt in Form ei-

ner Ablauge an und wird zu hohem Anteilnur thermisch verwertet. Dieses Projektwurde in Kooperation mit der FH-Salzburgam Standort Kuchl realisiert.

9. HTK-Award verliehenAnd the HTK-Award goes to „Projekt Was-serradbau“ (Kategorie Fachschule) und Pro-jekt „Sortieranlage für Tonholz“ (KategorieHTL) – wir gratulieren den Gewinnern. DasHolztechnikum Kuchl (HTK) prämierte An-fang Juni bereits zum 9. Mal die bestenSchüler-Arbeiten, man gewährleistet durchdiese Diplom- und Abschlussarbeiten einenengen Praxisbezug in der Ausbildung.

Türen stehen offenNeben dem 6. Oktober sind Besucher beson-ders herzlich willkommen am Freitag, dem1. Dezember 2017, von 13 bis 18 Uhr, amSamstag, dem 2. Dezember 2017, von 9 bis15 Uhr und am Samstag, dem 27. Jänner2018, von 9 bis 15 Uhr an den Tagen der of-fenen Tür am Holztechnikum Kuchl.Interessierte Schülerinnen und Schüler kön-nen im Laufe des Schuljahres an ein bis zweiTagen ihrer Wahl „schnuppern“, das heißtam Unterricht teilnehmen, im Internat woh-nen und Lehrkräfte sowie Internatspädago-gen kennenlernen. Ü

Zwei Mal Silber für Schüler des Holztechnikums Kuchlbeim Jugend Innovativ-Wettbewerb in Wien

Schüler des Holztechnikums Kuchl (HTL, Fachschule, Internat) beweisen Innovationsgeistbeim 30. Bundesfinale von Jugend Innovativ in Wien und holten Anfang Juni sensatio-nelle Siege in den Tennengau. Gleichzeitig wurde der 9. HTK-Award verliehen. Die Schü-ler stellten ihr Können unter Beweis.

ÖÖIm kommenden Schuljahr wird es am 6. Oktober 2017 einegroße Eröffnungsfeier-lichkeit gemeinsam miteinem „Open House“geben. Interessiertesind von 13 bis 17 Uhrrecht herzlich zur Besichtigung des Schul-neubaues am Holztech-nikum Kuchl eingela-den.

Die HTK-Schüler Stefan Pichler und Matthäus Hermann (v.li.) habenim Labor getüftelt, getestet und geklebt – sie haben aus einem Abfall-produkt der Papierindustrie Klebstoff hergestellt – sie konnten mit ih-rer Erfindung den 2. Platz in der Kategorie Sustainability beim Ju-gend Innovativ-Wettbewerb erringen. Das Projekt wurde in Koopera-tion mit der FH-Salzburg am Standort Kuchl realisiert.

Foto: Holztechnikum Kuchl

Julian Goßen und Adrian Schrenk (v.li) haben eine neue Formel fürdie Vorhersage des Quellens und Schwindens des Holzes entwickelt –das sicherte den HTK-Schülern den 2. Platz in der Kategorie Science-Bionik beim Jugend Innovativ-Wettbewerb in Wien.

Foto: Holztechnikum Kuchl

Wer

bung

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Neues Programm „Data Science“startet im Herbst an der WU WienEine immer größer werdende Menge an Daten verlangt nach Fach-expertInnen, die diese filtern, interpretieren und für Unternehmenstrategisch nutzbar machen. Das aufstrebende Feld der Data Scien-tists gilt deshalb längst als eines der spannendsten Berufsbilder derZukunft. Die WU Executive Academy geht mit einem neu entwi-ckelten Programm auf diese Anforderungen ein und bietet theoreti-sches Wissen und praktisches Rüstzeug. Unter der akademischenLeitung von Univ. Prof. Dr. Axel Polleres arbeiten die Teilnehme-rInnen daran, wie sie die enormen Datenmengen von Unternehmengewinnbringend auswerten und auf dieser Basis fundierte strategischeEntscheidungen treffen. Alle Infos zum englischsprachigen Lehrgang„Data Science“ unter www.executiveacademy.at/datascience. Ü

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IMPRESSUMOffenlegung nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24, 25 MediengesetzMedieninhaber (Verleger), Redaktion:Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlags-gesellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Telefon 0316/834020, Telefax 0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.com He-rausgeber & Geschäftsführer: Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlagslei-tung: Josef Lipp Standort Oberösterreich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon0732/781282, Telefax DW 4, ooe@ euromedien.at Standortleitung:Mag. Hans Graf Stand-ort Niederösterreich, Wien & Burgenland: Landstraßer Hauptstraße 71/2, 1030 Wien,Tel. 01/2127440, Fax 01/2127440-4, [email protected], [email protected], [email protected] Standort Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pann-zaunweg 1 b, Telefon 0662/842841-0, Telefax DW 4, salzburg@ euromedien.at, [email protected], [email protected] Erscheinungsort: Graz Chef redakteurin Donauraum:Dr. Marie- Theres Ehrendorff Chef vom Dienst:Mag. Michaela Falkenberg,Christoph Zefferer, BA Redaktion: Mag. Angelika Dobernig, Dr. Thomas Duschlbauer,Florian Eckel, Siegfried Hetz, MA, Mag. Gabriele Köchl, Felix Meiner, Josef Müller, Mag. Nicole Landsmann, Mag. Andreas Prammer, Mag. Dr. Ursula Rischanek, Mag. Carola Röhn, Dr. Alexander Tempelmayr, Mag. Christian Wieselmayer Fotos:Fallsnicht anders angegeben: Symbol, Archiv Layout & Grafik: Hans Obersteiner Coverge-staltung: Thomas Heider Produktion: euromedien verlags gmbH, 8045 Graz, Prenter-weg 9 Verkaufsleitung Süd: Mag. Barbara Steiner Druck: Leykam – Let’s Print Ver-lagsvertretung Slowenien: Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana,Telefon/Telefax +386/1/5181125,[email protected] Verlagsvertretung Kroatien:Busi-ness Media Croatia d.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb, Telefon +385/1/6311-800, TelefaxDW 810, [email protected] Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. ak-tuellem An zeigentarif. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Österrei-chischen Zeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabon-nement Inland € 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement ist jederzeit schriftlichkündbar. Wird es nicht bis ein Monat vor Ende des Abojahres gekündigt, verlängert essich automatisch um ein weiteres Jahr. Verlagskonto: IBAN: AT32 3843 9001 0081 5787,BIC: RZSTAT2G439 Firmenbuchnummer: 257766v UID-Nummer: ATU 61454508 Be-hörde gemäß ECG: Magistrat Graz Kammer: Wirtschaftskammer Steiermark Anwend-bare Vorschriften: Österreichische Gewerbeordnung Gerichtsstand ist das für Grazörtlich und sachlich zuständige Handelsgericht. Allgemeines: Alle Rechte, auch dieÜbernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechts gesetz, sind vorbehal-ten. Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine ge-schlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer glei-chermaßen weibliche Personen ein.

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Foto: WU Executive Academy

abta-JahrestagungUnter dem Motto „Geschäftsreise 2.0: Die Innovation gehtweiter“ fand die diesjährige Jahrestagung der abta vom22. bis 23. Juni 2017 im Loisium, Langenlois statt. abta-Präsident Hanno Kirsch wies in seinem Eröffnungs-State-ment insbesondere auf die Innovationstreiber („Disrup-ter“) hin, die zu neuen Geschäftsmodellen in der TravelIndustry führten, und konnte auch einige Vertreter dieserUnternehmen als Vortragende präsentieren. Als krönendenAbschluss der Tagung entführte der aus den Medien be-kannte Experimentalphysiker Werner Gruber, Univ.-Lek-tor und Autor, die abta-Mitglieder in die Zukunft des Rei-sens, vornehmlich zu solchen ins Weltall. Ü

abta-PräsidentHanno Kirsch und Experimen -talphysiker Werner Gruber(v.l.)Foto: abta

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Ausschließlich gute Erfahrungen hatGernot Reitmaier, Vorstand Marketingder JUFA Hotels, gemacht, der zuneh-

mend auf Inklusion setzt. „Wir haben insge-samt acht Menschen mit Beeinträchtigungim Hotel Salzburg City beschäftigt. Damitzeigen wir, dass unsere Mitarbeiterinnen undMitarbeiter genauso vielfältig sind wie un-sere Gäste.“ „Damit die Inklusion in Unter-nehmen gut läuft, stehen die unterschied-lichsten Maßnahmen des Sozialministerium-service zur Verfügung“, erklärte AnnetteSombekke, Leiterin des Sozialministerium-service (SMS) Salzburg. „Mit den NEBA-Angeboten Jobcoaching,Arbeitsassistenz oder auch der Berufsausbil-dungsassistenz haben Betriebe sehr effi-ziente Instrumente, damit die Beschäftigungvon Menschen mit Behinderung auch lang-fristig klappt – von der MitarbeiterInnensu-che, über Hilfestellungen bei der Arbeit undauftauchenden Problemen bis hin zur Bera-tung der geigneten Förderungen für die Ein-gliederung in Betrieben“, fasst RenataKlausnerova-Zauner von pro Mente Salz-burg zusammen.Dass Menschen mit Beeinträchtigungen inder Lage sind, Leistung zu erbringen undUnternehmen außerdem noch finanzielleVorteile bringen können, zeigte „FOKUSWIRTSCHAFT: inklusiv//innovativ“ inSalzburg. Nach den Referaten fanden dierund 60 Teilnehmer aus der Wirtschaft Ge-legenheit, sich mit Experten an zwölf Statio-nen im Ausstellungsbereich auszutauschen.An Ort und Stelle konnten sogleich wertvolle

Kontakte für die Zukunft geknüpft werden. Petra Zebis von der AUVA meinte, „dass dieVeranstaltung sehr informativ war und auchgezeigt hat, dass es sich teilweise auch mitminimalem Aufwand umsetzen ließe, einenMenschen mit Behinderungen zu beschäfti-gen“. „Menschen mit Behinderungen sindoftmals willensstarke Persönlichkeiten wieder gehörlosen Szabo Szilveszter, der trotzEinschränkungen seinen Weg macht, davonkönnen Wirtschaftsteilnehmer lernen“, soSMS-Salzburg-Chefin Sombekke. „Der ge-bürtige Ungar, der in seiner Heimat matu-rierte, als Zahntechniker und Gebärden-sprachlehrer arbeitete sowie Präsident desVereins für Gebärdensprachlehrer war, ent-schloss sich aus verschiedensten Gründen,nach Salzburg zu übersiedeln. Szilvesztermusste erst die österreichische Gebärden-sprache lernen und nahm daher eine Stelleals Küchenhilfe in einer Pizzeria an. Durchbessere Sprachkenntnisse und mit Unterstüt-zung der Arbeitsassistenz fand er in Folgeseine jetzige Stelle als Lohndiener im Alt-stadthotel Wolf-Dietrich und freut sich, dort

mehr Kontakt zu Menschen zu haben. Es istdavon auszugehen, dass dies nicht das Endeseiner Karriere in Salzburg sein wird.“Gesellschaftliche Verantwortung wird in die-sem Fall auch finanziell belohnt, belegenFakten von Sozialministeriumsservice undAMS. In einem Rechenbeispiel zeigte dieLeiterin der Landesstelle Salzburg, dass sichein Betrieb in Salzburg, der mehr als 25 undweniger als 100 Mitarbeiter beschäftigt, proMonat 1.072,72 Euro ersparen kann. Auf dasJahr hochgerechnet sind das knapp 13.000Euro. „Betrieben, die sich vor Beginn des Dienst-verhältnisses mit uns in Verbindung setzen,stehen mit der Eingliederungs- oder Kombi-lohnbeihilfe Instrumente zur Verfügung, diedeutliche Ersparnisse bei den Lohnkosten fürMenschen mit Behinderungen bringen“, er-klärt Gernot Wesner vom Service für Ar-beitskräfte, AMS Salzburg. Vom Coachingbis hin zu Maßnahmen für ein gesundes Ar-beitsklima reicht hier die Palette der kosten-losen Unterstützungsangebote der NEBA.Ü

36 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Unternehmensinitiative FOKUS WIRTSCHAFT:„FOKUS WIRTSCHAFT: inklusiv//innovativ“ tourt 2017 durch Österreich. Der einmaligeEvent in jedem Bundesland ist für innovative und zukunftsorientierte Unternehmen einPflichttermin. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung unter www.fokus-wirtschaft.at/anmeldung ist erforderlich. Die nächsten Termine sind: 21. September in St. Pöl-ten, 18. Oktober in Klagenfurt und 8. November 2017 in Linz.

Die Referentinnen und Referenten bei der Veranstaltung „FOKUS WIRTSCHAFT: inklusiv//innovativ“ in Salzburg informierten rund 60 Wirt-schaftstreibende im WIFI Salzburg. Foto: CM Creative

Inklusion als Gewinn für UnternehmenDie Arbeitslosigkeit sinkt, die Konjunktur ist angesprungen – aber die Fachkräfte werdenknapp. Immer mehr Unternehmen setzen daher auf Menschen mit Beeinträchtigungenund der Erfolg gibt ihnen recht.

Von Marie-Theres Ehrendorff

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 37

Der volkswirtschaftliche Schaden, derdurch stressbedingte Überlastung imJob entsteht, liegt in Österreich bei

sieben Milliarden Euro, laut der aktuellenStudie „Volkswirtschaftliche Analyse einesrechtzeitigen Erkennens von Burnout“ derJohannes-Kepler-Universität in Linz. DieTendenz ist stark steigend. Die Folgekostenwerden durch zu späte Diagnosen und diezunehmende Zahl der Frühpensionierungenin die Höhe getrieben. So sind bei Frauenpsychische Erkrankungen schon der häu-figste Grund für den Gang in die Invaliditäts-pension. Das drückt wiederum das Frühpen-sionsalter bei krankheitsbedingten Pensio-nierungen der Frauen im Schnitt auf rund 47Jahre. Aber auch bei Männern steigt die An-zahl der Frühpensionierungen aufgrund psy-chischer Erkrankungen.

Leben auf der Überholspurschlägt auf den Magen Unsere Sprache enthüllt, wie eng Psyche undVerdauung miteinander zusammenhängen:Verliebte haben „Schmetterlinge im Bauch“,Liebeskummer kann bewirken, dass der Ma-gen „wie zugeschnürt“ ist oder große Men-gen „Trostschokolade“ verzehrt werden, umüber den Kummer hinwegzukommen.Stress, eine bevorstehende Prüfung oder an-dere emotionale Ereignisse können einemganz schön „auf den Magen“ schlagen. Soauch bei der 34-jährigen alleinerziehendenMutter Christiane König, die den Spagatzwischen Beruf, Familie und Haushalt nichtmehr bewältigen konnte. Modernste ärztli-che Diagnostik sowie eine Unterstützung derBehandlung mit tibetischen Kräuterrezeptu-ren brachten Erfolg. Oft macht sich der Stress mit einem nervösenMagen bemerkbar. Zumeist wird falsche Er-nährung oder ein Infekt vermutet. Jedochkann auch ein instabiles Nervenkostüm derAuslöser sein. Es gilt somit, die Stressfakto-ren zu reduzieren und die Ursachen zu be-kämpfen. Eine sanfte und natürliche Unter-stützung kann das Heilsystem der Tibeter mitseinen rein pflanzlichen Kräuterrezepturenbieten. So hat sich das Unternehmen Padmaauf pflanzliche Arznei- und Nahrungsergän-zungsmittel auf Basis tibetischer Rezepturenspezialisiert und ist seit bald 50 Jahren eu-ropaweit im Geschäft. Das Unternehmen istso zum Brückenbauer zwischen den Regio-

nen Europa und Asien geworden sowie denMedizinsystemen der Tibetischen und west-lichen Medizin mit den Forschungsansätzenaus praktischem Erfahrungswissen und mo-derner Forschung. Das Herzstück der Tibe-tischen Konstitutionslehre bildet dabei derEinsatz von pflanzlichen Vielstoffgemi-schen. Die moderne Systemforschung erklärt

dies als Netzwerk-Wirkung. Gemäß demganzheitlichen Konzept der TibetischenKonstitutionslehre sind die Vielstoffgemi-sche des Unternehmens so kombiniert, dassdie Wirkung an unterschiedlichen Orten imOrganismus ansetzt, man spricht daher auchvon einem Multi-Target-Prinzip, das Neben-wirkungen minimieren soll. Ü

Gefangen in der Dauerstress-Spirale Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der wir alle danach streben, erfolgreicher, bes-ser, schneller und schöner als unsere Mitmenschen zu sein. Im heutigen Arbeitslebenspiegelt sich diese Entwicklung in der steigenden Anzahl an psychischen Erkrankungenwider, was auch zahlreiche Untersuchungen belegen.

Die Gefahr, in ein Burnout zu schlittern, wird zunehmend größer. Foto: André Berger

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Viel unterwegs? Wir hab

Die Kriterien Businessrestaurant:Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nichtnur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten und seine Geschäftsunterlagen auf den Tischlegen zu können. Beim Service sind Freundlichkeit, Diskretion und Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“Karte ist eine der Grundvoraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, und die Möglichkeit,Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören.

Das Reinisch Das Reinisch liegt eine fünfminütige Autofahrt vom Flughafen Wien-Schwechat entfernt,was es zu einem idealen Ausgangspunkt für Geschäftsreisende macht. Die Wiener Innenstadtist ebenso einfach mit dem Airport-Train in 15 Minuten erreichbar. Daneben befinden sichin der Gegend mehrere große Industrieunternehmen wie die OMV oder Borealis, jedochauch das Naturjuwel Nationalpark Donauauen, das zu Jogging-Runden einlädt. Speziell anBusiness-Kunden hat das Reinisch wohl mit seinem Seminarpackage gedacht. Für 95 Europro Person finden bis zu 125 Teilnehmer in den vier Konferenzsälen Platz und können dabeibei ihrer Übernachtung die Freizeitangebote des Hotels nutzen wie den modernen Fitnessraumoder die Sauna. Die allergikerfreundlichen Nichtraucherzimmer sind zwischen 18 und 25m2 groß, die Suite gar bequeme 40 m2. Deren Preise bewegen sich zwischen 73 Euro für Ein-zelzimmer bis zu 117 Euro für zwei Personen und sind damit für ein Hotel in Flughafennähebemerkenswert günstig. Das reichhaltige Frühstücksbuffet kommt allerdings noch kosten-pflichtig dazu. Alle Zimmer sind mit Minibar und Flachbild-TV, kostenfreiem WLAN undsogar einem eigenen Safe ausgestattet. Vorsicht ist jedoch beim Online-Buchen angebracht,sehr oft kommt es zu Verwechslungen mit dem zugehörigen Drei-Sterne-Bed-and-Breakfast,welches 200 Meter weiter liegt.  Ü

Mannswörther Straße 76, 2320 Schwechat-MannswörthTel.: +43 (0) 1 707 0444, Fax: +43 (0) 1 707 0444 888

[email protected], www.dasreinisch.at

Gasthaus Lend-PlatzlDass die Grazer Innenstadt mit ihren charmanten Gassen nicht nur rund um den Hauptplatzfür ihre Lokale berühmt ist, sondern auch die rechte Grazer Murseite einiges zu bieten hat,hat sich längst herumgesprochen. Das Lendviertel ist in kultureller wie kulinarischer Hinsichtseit Jahren in stetigem Aufwärtstrend und auch Geschäftsleute finden mehr und mehr Gefallenam besonderen Flair rund um den Lendplatz. Das Gasthaus Lend-Platzl – Pläne des Hausesliegen seit 1613 im Grazer Stadtarchiv auf – hat den Schwung mitgenommen und sich ebensowie der erst vor wenigen Jahren umgestaltete Platz stetig weiterentwickelt und ist heute eineGastroadresse erster Klasse. Die Speisekarte bietet zahlreiche Klassiker der österreichischenKüche, zu Mittag auch als dreigängige Menüs und in jedem Fall in ausgezeichneter Qualitätzu vernünftigen Preisen. Das wunderbare alte Haus wurde mit viel Hingabe renoviert, jederder nett gestalteten Gasträume ist rauchfrei und bietet ausreichend Platz bzw. auch kleinereSitzbereiche für diskretere Gespräche. Aber gerade jetzt im Sommer bietet sich ohnehin derGastgarten an, in dem man den angenehmen, natürlichen Schatten des großen Ahornbaumsgenießen kann. Der Service ist freundlich, zuvorkommend und sehr aufmerksam. Buslinienhalten am Lendplatz, Parkplätze gibt es in der blauen Zone und im nahen Parkhaus. Ü

Lendplatz 11, 8020 GrazTel.: +43 (0) 316 71 65 67

[email protected], www.lendplatzl.atÖffnungszeiten: Mo-Sa 09:00-24:00 Uhr

Erreichbarkeit: 9 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 PunktenService: 9 von 10 PunktenKüche & Keller: 8 von 10 PunktenSumme: 34 von 40 Punkten

Erreichbarkeit: 9 von 10 PunktenAmbiente: 7 von 10 PunktenService: 8 von 10 PunktenKüche & Keller: 9 von 10 PunktenSumme: 33 von 40 Punkten

Foto: Hotel Das Reinisch

Foto: Symbol

38 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

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en die Tipps!

Die Kriterien Businesshotel:Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergrund, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit und Anbindung zu öffentlichenVerkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in und Check-out. Der Restaurant- und Seminarbereich sind wichtigund Serviceleistungen von W-Lan über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- und Hosenbügel (bitteherausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen undsich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso.

Hotel Himmelreich

Gasthaus HansyWer am Praterstern schon einmal im Kreisverkehr gefahren ist, kann es kaum übersehen ha-ben: das Gasthaus Hansy mit seiner blau-grün gekachelten Fassade. Es lohnt sich aber, esnicht beim Blickfang allein zu belassen, sondern das geschichtsträchtige Lokal mit einemBesuch zu beehren und dabei vielleicht auch das hauseigene Hansy-Bräu zu probieren. Al-ternativ wird offenes Budweiser Bier geboten, aber auch die Weinkarte verspricht eine guteAuswahl Wiener Weine, um hier nur die alkoholische Seite anzusprechen. Die Besonderheitdes Hansy liegt aber in der gelungenen Kombination aus moderner Küche und Wiener Tra-dition. Der Chef selbst – etliche Jahre als Koch in vielen Weltgegenden tätig – kreiert raffi-nierte Köstlichkeiten unter Berücksichtigung des saisonalen Angebots, ohne dabei die Bo-denständigkeit zu verlieren. Die Anreise gelingt einfach mit den Öffis oder dem Auto, Gast-stube und Extrazimmer sind rauchfrei, geräumig und gemütlich, der Gastgarten mit Blickzum Riesenrad bietet Platz für 120 Gäste. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt im Hansy(Tagesmenü: zwei Gänge unter 8 bzw. 9 Euro) ebenso wie der flotte, freundliche Service.Und dank dem netten und kompetenten Team, das für zufriedene Gäste sorgt, rennt hier da-zwischen auch der Wiener Schmäh auf sympathischste Art und Weise ... Ü

Heinestraße 42, 1020 WienTel.: +43 (0) 1 214 53 [email protected], www.hansy-braeu.atÖffnungszeiten: täglich 11:00-23:00 Uhr, Küche bis 22:00 Uhr

Im Salzburger Stadtteil Wals liegt das von der Familie Hasenöhrl geführte Vier-Sterne-HotelHimmelreich. Die familiäre Atmosphäre gereicht dem Hotel zum Vorteil, denn das Personalkann man als extrem zuvorkommend und lösungsorientiert beschreiben.Zwar liegt das kleine Hotel fünf Kilometer außerhalb der Altstadt, dennoch ist die Anbindungper Bus, Bahn und dank der Nähe zum Flughafen gegeben. Für Reisende mit dem Auto stehteine Tiefgarage bereit. Darüber bietet das Himmelreich eine spektakuläre Sicht auf die Salz-burger Berge. Die 22 bis 25 m² großen Zimmer sind nach dem Motto der Gestirne wie Jupiteroder Neptun gestaltet. Sie sind in drei Kategorien verfügbar, wobei vor allem die funktionellmit Schreibtisch und Beleuchtung ausgestatteten Standard und Superior-Zimmer für Ge-schäftsreisende attraktiv sind. Für diese stehen nach einem arbeitsreichen Tag auch ein Well-nessbereich mit Sauna und ein Schwimmteich im gepflegten Garten zur Verfügung. Ihr Preisschlägt sich mit 57 bis 100 Euro pro Person zu Buche, was das Himmelreich zu einem dergünstigsten Hotels in Hinsicht auf Preis-Leistung macht. Allerdings sind neben dem um-fangreichen – und überwiegend plastiklosen – Frühstücksbuffet Speisen nur in einem Res-taurant 200 Meter weiter erhältlich. Für Konferenzen steht ein übersichtlicher Seminarrauminklusive Beamer bereit. Ü

Himmelreichstraße 34, 5071 Wals-HimmelreichTel.: +43 (0) 662 853 071, Fax: +43 (0) 0662 853 071 [email protected], www.hotel-himmelreich.at

Erreichbarkeit: 8 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 PunktenService: 9 von 10 PunktenKüche & Keller: 9 von 10 PunktenSumme: 34 von 40 Punkten

Erreichbarkeit: 7 von 10 PunktenAmbiente: 9 von 10 PunktenService: 9 von 10 PunktenKüche & Keller: 6 von 10 PunktenSumme: 31 von 40 Punkten

Foto: Hotel Himmelreich

Foto: Gasthaus Hansy

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 39

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Im Mai 2017 haben – gemäß den Zahlen des Hauptverbandes –im Durchschnitt 196.978 Personen in Beherbergung und Gas-tronomie ohne geringfügig Beschäftigte gearbeitet – um 1.132Personen oder plus 0,6 Prozent mehr als im Mai 2016. Paralleldazu ging die Arbeitslosigkeit um 4,4 Prozent zurück und die of-fenen Stellen stiegen um 27,5 Prozent gegenüber dem Vorjah-resmonat. Innerhalb von 17 Jahren hat sich die Beschäftigungum rd. 60.700 Personen oder 41 Prozent erhöht. Ein solcher Zu-wachs war bei der demografischen Entwicklung der Bevölkerungin den vergangenen Jahren und einem merkbaren Urbanisie-rungstrend weder durch bestehende Ausbildungssysteme nochallein durch die vermehrte Einstellung inländischer Bevölkerungzu bewerkstelligen. So berichteten die AMS-Landesgeschäfts-führer 2016 von massiven Besetzungsproblemen im Tourismus,besonders in entlegeneren ländlichen Gebieten. Daher musstenzusätzliche Beschäftigte zunehmend aus dem Arbeitskräftean-gebot aus dem Ausland akquiriert werden.

Bei diesen Rahmenbedingungen haben auch Wiedereinstel-lungszusagen – insbesondere für Fachkräfte in den westlichenSaisonbundesländern in den Monaten April, Mai und Oktober,November – enorme Bedeutung für Arbeitnehmer und Arbeit-geber. Die Entwicklung und Einführung eines Saisonverlänge-rungsmodells könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein,um die Rahmenbedingungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeberzu verbessern und Arbeitnehmern die Chancen zu eröffnen, inder Region zu bleiben.

Um auch ausbildungstechnisch weiterhin am Ball zu bleiben,sind in Tourismus-Lehrberufen wie „Koch/Köchin“, „System-gastronomiefachmann/frau“, „Restaurantfachmann/frau“ und„Hotel- und Gastgewerbeassistent (HGA)“ Veränderungen ge-plant. Die Bundesregierung hat sich für 1.260 Stunden Berufs-schulzeit (im Laufe von drei Jahren) für alle Lehrberufe entschie-den und wollte mit den 180 Mehrstunden gegenüber dem aktu-ellen Stand den klassischen Unterricht in den Fächern Deutschund Fremdsprachen verlängern.

Das Ziel der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft,der Fachverbände Gastronomie und Hotellerie hingegen war es,für diese weiteren Stunden praxisrelevante Inhalte und somit ei-nen Mehrwert für Lehrlinge und Betriebe zu erreichen.

Dazu wurden klare Vorgaben formuliert:n Die Verteilung der Berufsschulzeit soll schwerpunktmäßig

abnehmend erfolgen (und nicht gleichmäßig auf alle Jahreverteilt): 13 Wochen im ersten Lehrjahr, neun Wochen imzweiten Lehrjahr und acht Wochen im dritten Lehrjahr.

n Kenntnisse im Bereich der zweiten lebenden Fremdsprache(Französisch, Italienisch) sollen verstärkt dort vermittelt wer-den, wo sie von praktischer Bedeutung sind. Koch/Köchin –40 Stunden, Restaurantfachmann/frau – 80 Stunden, HGA –120 Stunden.

n Ein nach den Wünschen der Arbeitgeber neugeschaffenesFach „Professional Behaviour und interkulturelle Kompe-tenz“ im Ausmaß von insgesamt 60 Stunden soll insbesonderezu Beginn der Berufsschulzeit zum Tragen kommen und Ju-gendliche besser auf das neue berufliche Umfeld vorbereiten.Elemente, die auch als „Social Skills“ bezeichnet werden,stehen dabei im Vordergrund.

Nun gilt es, die Lehrer zu schulen, sodass diese ab dem Schul-jahr 2018/2019 die neuen Inhalte vermitteln können. Ü

40 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Update zum Arbeitsmarkt und zur Ausbildung im Tourismus

Die Entwicklung des Tourismus in Österreich ist von steigenden Nächtigungszahlenund Deviseneinnahmen, hohen Investitionsquoten, kürzeren Aufenthaltsdauern undsteigenden Beschäftigtenzahlen geprägt. Von Petra Nocker-Schwarzenbacher

Autorin Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrauder Bundessparte Touris-mus und Freizeitwirtschaftder WKO, hält Entwick-lung und Einführung einesSaisonverlängerungsmo-dells für den Schritt in dierichtige Richtung, um dieRahmenbedingungen fürArbeitnehmer und Arbeit-geber zu verbessern undArbeitnehmern die Chan-cen zu eröffnen, in der Re-gion zu bleiben.Foto: Helge Kirchberger

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 41

VorreiterNachhaltigkeit, Sicherheit und Stabilität sindseit der Gründung vor 15 Jahren tief in derUnternehmensstrategie der VBV – Vorsor-gekasse verankert. Sowohl die klimafreund-liche Veranlagungsstrategie wurde durchzahlreiche Auszeichnungen gewürdigt, u.a.durch den Klimaschutzpreis 2016, als auchdie Unternehmensstrategie und -philosophie,wie zuletzt durch den Staatspreis Unterneh-mensqualität 2017. In welche Bereiche dieVBV investiert, wurde 2002 klar durchNachhaltigkeitskriterien festgelegt. „Wir ha-ben uns bereits bei der Gründung einer en-keltauglichen Zukunft verschrieben“, erklärtHeinz Behacker, Vorstandsvorsitzender derVBV – Vorsorgekasse. Ü

Neue Gondelbahn in KoreaDoppelmayr realisierte in Busan, der zweitgrößten Stadt der Republik Korea, eine Seilbahn-Neuheit: Die Busan Air Cruise führt über das Meer und erschließt von der Stadt aus einenFreizeitpark und einen interessanten Aussichtspunkt. Die kuppelbare 10er-Gondelbahn über-quert dabei die Songdo-Bucht im Südosten des Landes – zwei Stützen befinden sich direktim Meer. Am 20. Juni 2017 wurde die Anlage feierlich eröffnet.Ü Foto: Doppelmayr Seilbahnen GmbH

Auf ErfolgskursIm Jubiläumsjahr 2016 feierte der private Immobilienent-wickler Zima Holding AG mit Hauptsitz in Dornbirn sein45-jähriges Bestehen und konnte mit einer Jahresgesamt-leistung in Höhe von rund 174 Millionen Euro ein weiteresRekordergebnis erzielen. Mit dem weiteren Aufbau einerZima-Niederlassung in Wien wurde die sorgsame Expan-sions- und Wachstumsstrategie konsequent weiterverfolgt.Hier befinden sich aktuell drei Großprojekte mit rund 770Wohneinheiten und einem Projektvolumen von rund 180Millionen Euro in Vorbereitung. Ü

Projekt Donaufelder-straße, KirschblütenparkFoto: Zima

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42 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Der Familienbetrieb Szemes zum Bei-spiel sorgt mit seiner bekannten Wein-stube in Pinkafeld seit Generationen

für das leibliche Wohl der Gäste. Mit Lei-denschaft und viel Kreativität hält PhilippSzemes die Traditionen hoch und beein-druckt darüber hinaus seine Gäste mit aller-hand neuen Ideen. Flusskrebse stehenebenso auf der Speisekarte wie Shiitakepilze.Mit dem „Smoker“ werden feinste Burgeraus Eigenproduktion serviert. Amerika Fee-ling pur für Grill- und Smoker-Freunde. Erzüchtet selbst die exklusiven Shiitakepilzeund wurde sogar für sein veganes Angebotausgezeichnet. Außerdem wird der Hochge-nuss destillierter Getränke in neuem Stil ze-lebriert. Bei exklusiven Whisky-, Rum- undGin-Verkostungen steht das Getränk im Mit-telpunkt, während der Abend von Philipp

Szemes’ Kochkünsten untermalt wird. AlsSynonym für Gastlichkeit beweist der ideensprühende Wirt einmal mehr, dass Moderne und Tradition sich auch perfektvereinen lassen.

Uhudler und mehrNeue Wege zu gehen hat sich auch die Uhud-lerei Mirth zu eigen gemacht. Nomen estomen und die Liebe zum Uhudler spüren dieGäste an allen Ecken und Enden. Diese Di-rektrebe strahlt Kraft und Potenz aus. Sieüberrascht immer wieder mit spritziger Le-bendigkeit, die bei Familie Mirth auch schonTradition hat. Vom Dorfgasthaus zur Uhud-lerei mit allerhand Spezialitäten und herrli-cher Umgebung: Dieses Gesamtpaket machtdas großzügige Anwesen auch sehr interes-sant für Hochzeiten und Veranstaltungen. DieUhudlerspezialitäten werden im Weinbau so-wie in der Wilderei kreiert und bestechendurch Geschmack und Kreativität. So könnendie Gäste Spezialitäten in der Wilderei wieden Uhudlerkaviar genießen und dabei denVerführungen des Weinguts in der eigenen

Vinothek frönen. Mit regionalen Angebotenund individuellen Schmankerln steht auch dieUhudlerei bei den Gästen hoch im Kurs.

Gastlichkeit und RegionalitätIm kleinen Dorf Apetlon hat sich ein weiterergroßer Burgenländer seine Träume verwirk-licht. Johannes Tschida hat das Traditions-gasthaus zum Feinschmeckertempel gewan-delt und bietet seinen Gästen ausgewählte re-gionale Köstlichkeiten. Wildspezialitäten fin-den die Besucher bei dem findigen Wirt dasganze Jahr über. Mit seinem Gasthaus „Zumfröhlichen Arbeiter“ überzeugt er nicht nurdie Einheimischen, sondern lässt auch natio-nal mit diversen Auszeichnungen aufhor-chen. Der Seewinkel gilt als unerschöpflicheQuelle für herrliches Gemüse, beste Fleisch-qualität und unwiderstehliche Süßspeisen.Dieser Qualitätsanspruch zaubert dement-sprechende lukullische Genüsse auf denTisch. Von Bärlauchnockerln im Frühlingüber das Steppenrind im Sommer bis hin zumdelikaten Wildbret im Herbst und einem def-tigen Erdäpfelschmarrn im Winter bietet daseinladende Ambiente für jeden Geschmacketwas. Ausgezeichnet wurde auch der Wein-keller, der mit über 200 verschiedenen loka-len und internationalen Weinen ausgestattetist und nicht nur vom Falstaff prämiert wurde.Das großzügige Platzangebot wird auchgerne für Geburtstage, Hochzeiten oder Fir-menfeiern genutzt. Die burgenländischenSchmankerlwirte überzeugen ihre Gäste mitHerzlichkeit, Innovation, Qualität sowiehöchstem Geschmack und machen so ihremNamen alle Ehre. ÜMehr Informationen finden Sie auf der Hom-page der Pannonischen Schmankerlwirtewww.pannonische-schmankerlwirte.at

Außergewöhnliches BurgenlandSpezialitäten hoch drei. Einige burgenländische Wirte und Weinbauern haben sich alspannonische Schmankerlwirte einen Namen gemacht und überraschen dabei die Gästejeden Tag aufs Neue.

Die Getränke stehen im Mittelpunkt und Phi-lipp Szemes untermalt den Abend mit seinenKochkünsten. Foto: Philipp Szemes

Die eigene Zucht der exklusiven Shiitake-pilze bringt neues Flair in die burgenländi-sche Küche. Foto: Philipp Szemes

Viel Sonne sowie kreative Weinbauern und Wirte machen das Burgenland zum Erlebnisland der Köstlichkeiten.Foto: iStock.com/Mac99

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Das Urgestein: Nissan Navara

Kultiviert auf Asphalt und im GeländeEin kultiviertes Fahrerlebnis „on road“ und zu-gleich optimale Offroad-Qualitäten sind die Mar-kenzeichen des Navara. Die Japaner setzen bei derDoppelkabinen-Version auf eine für die aktuelleGeneration komplett neu entwickelte Mehrlenker-Hinterradaufhängung mit Schraubenfedern. DieKing Cab Variante tritt mit einer grundlegendüberarbeiteten Blattfeder-Aufhängung an. Dieneue hintere Radaufhängung verbessert nicht nurdas Handling, sondern bewirkt auch mit dem auf3,15 Meter reduzierten Radstand einen günstigenWendekreis von nur 12,4 Metern.

Starker und sauberer TurbodieselAngetrieben wird der Navara von einem 2,3 Litergroßen Turbodieselaggregat, das in zwei Leis-tungsstufen zur Auswahl steht. Die turbogeladeneEinstiegsmotorisierung stellt 120 kW/163 PS be-reit, die Top-Motorisierung mobilisiert dank Twin-Turboaufladung 140 kW/190 PS. Im kombiniertenNormverbrauch begnügt sich der Pick-up schonmit 6,1 Liter Diesel je 100 Kilometer. Mitverant-wortlich dafür ist auch die serienmäßige Start-Stopp-Automatik. Das Abgasreinigungssystem

SCR sorgt für eine wirkungsvolle Reduktion derStickoxid-Emissionen. Jeder Navara der aktuellenGeneration verfügt über einen separaten, 17 Litergroßen Tank für die AdBlue-Harnstofflösung, derfür etwa 10.000 Kilometer reicht. Eine Wiederbe-füllung ist bequem über Flaschen oder Pumpenmöglich. Die Tanköffnung befindet sich auf derdem Dieseltank gegenüberliegenden Fahrzeug-seite.

Die Macht der TraktionAllradantrieb ist beim Navara Standard, lediglicheine King-Cab-Einstiegsversion, die auch mitHeckantrieb angeboten wird, bildet eine Aus-nahme. Das Allradsystem richtet sich ganz nachden Wünschen des Fahrers und den Geländeerfor-dernissen: Über einen Drehregler im Armaturen-brett kann zwischen 2WD- und 4WD-Antrieb so-wie dem Lock-Modus mit permanentem Allrad-antrieb gewählt werden. Für das Fahren bei nied-rigem Tempo auf sehr anspruchsvollem Terraineignet sich der „4LO“-Lock-Modus, bei dem per-manent alle vier Räder angetrieben werden undzusätzlich ein mechanisches Sperrdifferenzial zu-geschaltet wird.

Serienmäßig sind alle Navara mit 4x4-Antrieb miteinem Berganfahr- und Bergabfahrassistenten aus-gerüstet. Sobald dieser per Knopfdruck aktiviertist, ermitteln Sensoren den Schlupf jedes einzel-nen Rades und verbessern die Kontrolle des Fahr-zeugs durch sanfte Bremseingriffe.

Mehr drin und dran: Navara Trek-1°Das auf 1.500 Stück limitierte Sondermodell ba-siert auf der Top-Ausstattung Tekna und wartetserienmäßig mit attraktiven Extras auf, die denPick-up im Straßenbild noch wirkungsvoller zurGeltung bringen: So etwa sind die Einstiegsleistenund die mächtigen 18-Zoll-Leichtmetallfelgen inSchwarz gehalten. LED-Suchscheinwerfer aufdem Dach verleihen dem Navara nicht nur einebesonders virile Optik, sondern stellen bei Nacht-fahrten einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt dar.Für Pkw-Komfort sorgen beheizbare Ledersitze,ein achtfach verstellbarer Fahrersitz und ein Elek-troschiebedach. Das NissanConnect InfotainmentSystem, Parksensoren hinten und der AroundView Monitor für 360-Grad-Rundumsicht sindweitere Serien-Goodies. Ü

Der Nissan Navara setzt seit Mitte der 1980er Jahre Maßstäbe in der Fahrzeuggattung der Pick-ups.Innovativ, modern, robust – das in der jüngsten Generation auf eine Außenlänge von 5,25 Meter an-gewachsene Arbeitstier aus dem Land der aufgehenden Sonne vereint diese Eigenschaften auf vor-bildhafte Weise und wird aktuell unter der Bezeichnung „Trek-1°“ als limitiertes Sondermodell auf-gelegt. Die Modellbezeichnung steht dabei für die geografische Lage der Halbwüste von Navarra,von der die Bezeichnung Navara abgeleitet wurde.

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VW Amarok mit neuem V6-Einsteiger VW erweitert beim Amarok dasMotorenangebot um einen neuenSechszylinder-Einstiegsmotormit 120kW/163 PS.  Mit Heckan-trieb oder zuschaltbarem Allrad-antrieb wird der neue Motor inden zwei neuen Ausstattungsli-nien Entry und Trendline sowie inder bekannten Comfortline ange-boten. Als neues Einstiegsmodell fungiert der Entry. Frontstoßfänger, Türgriffesowie Außenspiegelgehäuse sind in genarbtem Schwarz ausgeführt. Im Innen-raum kommt etwa anstatt eines Teppichs ein praktischer Gummiboden zum Ein-satz.

l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT

Auf zu neuen Ufern: Renault AlaskanRenault steigt mit dem Pick-upAlaskan in ein Marktsegment ein,das rund ein Drittel des globalenAbsatzes in der Transporterklasseund rund fünf Millionen Fahr-zeugverkäufe pro Jahr ausmacht.Der Alaskan ist mit Heckantriebsowie mit zuschaltbarem Allrad-antrieb erhältlich. Ergänzend zumAllradantrieb steigert die elektro-nische Differenzialsperre mit limitiertem Schlupf die Geländetauglichkeit. Fürbesonders schweres Gelände ist das mechanische Sperrdifferenzial erhältlich.Berganfahrhilfe und Bergabfahrassistent sind Serie.

Fünf Sterne für den neuen Toyota Hilux Toyota begeistert seit fast einemhalben Jahrhundert seine Fans mitder Hilux-Baureihe. Jetzt er-reichte die jüngste Generation desPick-ups beim Euro NCAP-Chrashtest ein Spitzenergebnisvon 93 Prozent in der KategorieInsassenschutz. Insbesondere beieinem Seitenaufprall sind alle kritischen Körperregionen hervorragend geschütztund das rechtfertigt in dieser Kategorie die maximale Punktzahl. Bei einem Heck-aufprall bieten die Vordersitze und ihre Kopfstützen zudem einen guten Schleu-dertrauma-Schutz. Der neue Toyota Hilux ist wahlweise mit Einzelkabine, viersitziger Extra Caboder einer Doppelkabine mit fünf Sitzen erhältlich. Den Vortrieb übernimmt ein110 kW/150 PS starker 2,4-Liter-Dieselmotor.

Mercedes-Benz Concept X-CLASS Mit dem Concept X-CLASS gibtMercedes einen ganz konkretenAusblick auf seinen neuen Pick-up, die X-Klasse. Die Marke mitdem Stern wird mit einer neuenBaureihe als erster Premiumher-steller das Segment der Midsize-Pick-ups besetzen. So viel stehtheute schon fest: Das Top-Modell wird von einem V6-Diesel in Verbindung mitdem permanenten Allradantrieb 4MATIC angetrieben und im Innenraum werdensich viele Komponenten aus der C-Klasse und V-Klasse wiederfinden. Darüberhinaus wird Mercedes für die X-Klasse ein eigenes Zubehörprogramm auf dieBeine stellen. Die Markteinführung ist ab Ende 2017 geplant. Ü

Nissan hat für den neuen Navara ein Aerodyna-mik-Paket entwickelt, das die Luftwiderstands-werte gegenüber dem Vorgängermodell wesent-lich verbessert. Eine spezielle Dichtung für dieMotorhaube, ein spezieller Spoiler an der Front-schürze und eine Spoilerlippe auf der Lade-klappe optimieren die Luftführung ebenfalls.

l FEINSCHLIFF

Fotos: Nissan

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Das elektronisch geregelte Sperrdifferenzialnutzt Bremssensoren, welche die Radgeschwin-digkeiten permanent abgleichen. Sobald ein Radschneller als ein anderes dreht, erfolgt ein sanftdosierter Bremsimpuls auf das schneller dre-hende Rad. Der Effekt: verbesserte Spurtreueauf schlechten Pisten und rutschigen Fahrbah-nen.

l VERBESSERTE SPURTREUE

l MEHR SICHERHEIT

Der Navara tritt als erster Pick-up mit einemautonomen Notbremsassistenten an. Einzigartigsind auch der Around View Monitor, der dasFahrzeug aus der Vogelperspektive zeigt und360-Grad-Rundumsicht liefert. Serienmäßig inKombination mit dem Allradantrieb ist derBergan- und Bergabfahrassistent.

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 45

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Was sich wie das Drehbuch ei-nes Science-Fiction-Filmsanhört, könnte in einigenJahren durchaus Realitätsein. Zumindest hat Europas

größter Autobauer, der Volkswagen Konzern,wiederholt seine Absicht bekundet, bis zumJahr 2025 Weltmarktführer in der Elektro-mobilität zu werden. Das Unternehmenplant, dass bis zum Jahr 2025 jeder vierteNeuwagen aus dem Konzern elektrisch an-getrieben sein wird. Und Elektroautos fahrenschließlich nicht nur lokal emissionsfrei,sondern auch lautlos. Wohin die Design-Reise in der Autoentwicklung gehen wird,verraten die auf den internationalen Auto-messen emsig präsentierten Studien und se-riennahen Concept Cars. Fest steht: Die E-Autos von morgen werden keine Ecken undKanten mehr haben, sondern aalglatt aufhöchste Aerodynamik getrimmt sein.

Die Gegenwart: der neue e-GolfNach sechsmonatigem Umbau in der Glä-sernen Manufaktur in Dresden ist im Früh-jahr 2017 der erste e-Golf der neuesten Ge-neration vom Band gelaufen. Der neue e-Golf leistet 100 kW/136 PS und weist auf100 Kilometer einen Stromverbrauch von

12,7 kWh auf. Was mindestens genausowichtig wie die Motorleistung ist – der Ak-tionsradius. Nach dem „Neuen EuropäischenFahrzyklus“ (NEFZ2) erreicht der rein elek-trisch angetriebene Kompaktwagen-Bestsel-ler eine Reichweite von 300 Kilometern. Fürden Alltag und die eine oder andere kleinereUrlaubsfahrt ist das sicherlich ausreichend.Um der Elektromobilität aber nachhaltigzum Durchbruch zu verhelfen, bedarf es je-doch einer tauglichen Ladeinfrastruktur undbahnbrechender Weiterentwicklungen aufdem Gebiet der Akkumulatortechnik. Der Start der Fertigung in Dresden ist Teilder Elektrifizierungsoffensive der MarkeVolkswagen. Die Elektromobilität soll zu ei-nem Markenzeichen von Volkswagen wer-den und ab 2020 wollen die Wolfsburger Au-tobauer die große Elektro-Offensive starten.

Die Vergangenheit: E-Mobilitystartete bereits vor JahrzehntenMit Strom Autos anzutreiben ist nicht neu.Bereits Ferdinand Porsche setzte Anfang des20. Jahrhunderts auf die Elektrizität als„Treibstoff“. 1899 zum ersten Mal gebautund 1900 auf der Pariser Weltausstellung derÖffentlichkeit vorgestellt, erreichte der so-genannte Lohner Porsche mit Allradantrieb

eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 50km/h und eine Reichweite von 50 km mit der410 Kilogramm schweren Bleibatterie.Schon vor mehr als 40 Jahren wurden inWolfsburg alternativ angetriebene Fahrzeugeentwickelt und in Serie gebracht. Als der„Elektro-Transporter“ vor 40 Jahren als ers-tes öffentlich bestellbares elektrisches Seri-enmodell von Volkswagen auf der IAA Pre-miere feierte, war der VW-Konzern seinerZeit voraus. Mit einer Reichweite von 50 bis80 Kilometern und einer elektrischen Dau-erleistung von 16 kW/22 PS war er für denstädtischen Lieferverkehr geradezu prädes-tiniert. Doch die Volkswagen-Forschungstellte nicht nur alternativ angetriebeneTransporter auf die Räder. Sie liefert auchim Pkw-Bereich permanent neue Ideen undemissionslose Antriebskonzepte. Bereits1976 wurde der erste Elektro-Golf I vorge-stellt. Ein 20 kW/27 PS leistender Gleich-strommotor ersetzte den Vierzylinderbenzi-ner mit 55 kW/75 PS. Die Blei-Säure-Bat-terien fanden im Kofferraumboden Platz.Der erste e-Golf blieb aber zunächst ein Uni-kat. Insgesamt wurden 25 Fahrzeuge alsKleinstserie gebaut. Zahlreiche Studien zeig-ten den mehr als vier Jahrzehnte währendenWeg der Forschung zu den heutigen alterna-

46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

An der E-Mobilität führt kein Weg vorbeiAuf den Straßen der Zukunft wird es keinen störenden Autolärm mehr geben. Brum-mende Motoren und qualmende Auspuffe werden der Vergangenheit angehören undhöchstens noch auf Oldtimer-Rallyes wahrnehmbar sein. Auf den Straßen wird zweifellosauch viel Verkehr sein. Nahezu lautlos werden aalglatte Karosseriekörper gleiten.

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tiven Antriebstechnologien auf. Dazu gehö-ren: der Diesel-elektrische Golf-Elektrohy-brid von 1987, der 2+2-Sitzer „Chico“ von1991, der einen Zweizylinder-Verbrennungs-motor mit einem auch als Booster zuschalt-baren 6-kW-Elektromotor kombiniert, sowieder futuristische Elektro-Kabinenroller„NILS“ oder auch der XL1.

Die Palette der e-AutosVolkswagen hat aber mehr zu bieten, als dene-Golf. Zur Palette der serienmäßig verfüg-baren Zero Emission Vehicles zählen der e-up! und die Hybriden Golf GTE und PassatGTE. Konkrete Ausblicke, wie die Zukunft

aussehen wird, geben bereits die Studien I.D.und I.D. BUZZ. Mit bis zu 600 KilometernReichweite setzt die I.D.-Familie nicht nurneue Maßstäbe in puncto Antriebs- und Spei-chertechnik.

Porsche Holding Salzburg undKreisel Electric kooperierenUm der Elektromobilität zum Durchbruchzu verhelfen, ist eine flächendeckende Infra-struktur von Ladestationen, die auch ein„Schnellladen“ ermöglicht, erforderlich. DiePorsche Holding Salzburg wird durch ihrTochterunternehmen, die Allmobil GmbH,mit der Firma Kreisel Electric GmbH (Krei-

sel) als Vertriebspartner kooperieren. Kreiselstellt neben zukunftsweisenden Speicher-technologien für nachhaltiges Energiemana-gement auch eine Schnellladestation mitBatteriespeicher her. Die Schnellladestatio-nen von Kreisel ermöglichen eine Ladeleis-tung von bis zu 320 kW und verfügen übereinen integrierten Speicher von 92 kWh.Mittelfristig sollen 30 Porsche Inter Auto-Betriebe in Österreich mit Schnellladestatio-nen mit integriertem Speichersystem vonKreisel ausgestattet und mittels Photovol-taik-Technologie betrieben werden. ÜFotos: Porsche

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Bei der Finanzierung der Infrastruktur gibt es viele Baustel-len. Vieles ist intransparent, wie zum Beispiel die Maut-berechnung. „Wir wissen immer noch nicht, wie die Bei-träge zur Maut für Lkw tatsächlich berechnet werden. Dasmuss klar und deutlich auf den Tisch“, betont Bundesspar-

tenobmann Alexander Klacska. Wie und aus welchen Teilen sich diese konkret zusammensetzt, bleibtnach wie vor ein Geheimnis. Daher fordert die Bundessparte Trans-port und Verkehr eine „Open-Book“-Kalkulation, wobei auch die In-frastrukturanteile neu berechnet werden müssen. Ein Hebel zu mehrFairness liegt im Umgang mit den Maut-Einnahmen: Lkw und Bussebezahlen alljährlich rund 1,2 Milliarden Euro an Maut. Die Gewinn-ausschüttungen der Asfinag legen jedes Jahr zwischen 100 und 150Millionen Euro zu. „Diese Mittel stellen eine unzulässige Überzah-lung durch unsere Betriebe von rund zehn Prozent dar, die abgeschafftgehört“, so der Bundesspartenobmann. Weiters fordert der Branchen-

sprecher, dass die bisher jährliche Valorisierung der Mauthöhe ge-strichen wird, die Schuldentilgung der Asfinag rascher erfolgt undein Vertreter der Verkehrswirtschaft in den Asfinag-Aufsichtsrat be-rufen wird. 

Verkehr soll Verkehr finanzieren – nicht Allfälliges Nicht nur transparenter, auch fairer muss die Mittelverwendung imVerkehr werden. Die Asfinag als Straßenbetreiber der Autobahnenund Schnellstraßen, des „hochrangigen Straßennetzes“, liefert jähr-lich rund 200 Millionen Euro an Ertragssteuern und zusätzlich biszu 100 Millionen Euro an Umsatzsteuern an die öffentliche Handab. Fair wäre es, diese Mittel auch dort einzusetzen, wo sie herkom-men: nämlich im Verkehr. „Wir fordern daher eine weitgehendeZweckbindung der von der Asfinag geleisteten Steuern für den Stra-ßenbau auf Landes- und Gemeindestraßen.“Für dieses sogenannte niederrangige Straßennetz sind Länder und

48 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Infrastrukturfinanzierung: Viele Baustellen – wenig EffizienzTransparenz, Fairness und Sparsamkeit bleiben bei der Infrastrukturfinanzierung derzeitauf der Strecke. Wo akuter Handlungsbedarf besteht und wo das Geld auf der Straßeliegt, hat die Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich ineiner Pressekonferenz aufgezeigt. 

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 49

Kommunen zuständig. Dass diese laufendüber Geldnot im Straßenbau und Straßener-halt klagen, ist nichts Neues. Auch das wäreaber nicht notwendig, wenn die vorhandenenMittel besser eingesetzt würden. Die Bundesländer und Gemeinden tätigtenim Jahr 2015 insgesamt 2,66 Milliarden Euroan Ausgaben für den Straßenbau, abzüglichAusgaben für Personal betrugen die Ausga-ben knapp über zwei Milliarden Euro. Wennnur 15 Prozent der Straßenbau-Ausgaben,wobei die Personalkosten nicht miteinbezo-gen sind, eingespart werden könnten – etwadurch Effizienzsteigerungen und Zusam-

menlegungen von Straßenverwaltungen –,ergäbe das ein zusätzliches Straßenbaubud-get von mehr als 300 Millionen Euro proJahr. In Summe versickern also rund 500 bis600 Millionen Euro pro Jahr. Dieses Poten-zial könnte man für den Straßenbau und Stra-ßenerhalt in Österreich einsetzen, ohne denSteuerzahler auch nur mit einen einzigenCent zusätzlich zu belasten.

Straße – Luft – Wasser: Verkehrswirtschaft braucht Rückenwind von PolitikMehr Effizienz fordern wir als Interessen-vertretung der heimischen Verkehrswirt-schaft auch in einem anderen Bereich vonder Politik: nämlich bei der Regelung derLeerfahrten quer durch Europa und Öster-reich. Man spricht von Kabotage, wenn aus-ländische Unternehmen regelmäßig natio-nale Transporte in Österreich durchführen.Kabotagefahrten sind per se nicht illegal, dadie bestehenden Vorgaben dazu aberschwammig sind, werden sie zum Schadenunserer Unternehmer ausgenutzt. Und dieserSchaden ist groß, wie erstmals durch eineStudie belegt werden konnte, welche wir ge-meinsam mit der Gewerkschaft vida beauf-tragt haben: Der Anteil der Kabotagefahrtenin Österreich, gemessen am Gesamtanteilder Binnenverkehre in Österreich, liegt bei20 Prozent. Laut Studie sind zumindest 15 Prozent derKabotagefahrten in Österreich illegal, dassind gut drei Prozent der gesamten österrei-chischen Binnenverkehre. Daraus berechnetsich ein Kabotageschaden allein für Öster-reich im Ausmaß von 500 Millionen Eurosowie rund 14.000 Jobs in Österreich, die da-durch gefährdet sind.Hier muss die Politik durchgreifen: Künftigmüssen eindeutige Belege mitgeführt wer-den. Und auf EU-Ebene braucht es eine ein-heitliche Definition von Kabotage und denpolitischen Willen, ruinöse Praktiken abzu-stellen. Das wäre gerade derzeit vonnöten, da dieKonjunktur in der Verkehrsbranche geradewieder an Fahrt aufnimmt, wie eine Mitglie-derbefragung in der Bundessparte Transportund Verkehr zeigt. Sowohl die Nachfrageda-ten als auch die Aussichten auf die Ge-schäftslage in der nächsten Zukunft fallenpositiver aus als zuletzt. Die Entwicklungzeigt, dass der international steigende Gü-

teraustausch zum Teil auch in ÖsterreichsBetrieben ankommt.Werden die Betriebe jetzt entlastet, bekom-men sie Rückenwind, zu wachsen und Be-schäftigung zu schaffen. Mit der Halbierungder Ticketsteuer ab Jahresbeginn 2018 ist einSchritt in diese Richtung gelungen, esbraucht aber noch viele weitere. Nicht nurLuftfahrt und Tourismus, sondern weite Teileunserer Wirtschaft drohen durch das Aus fürdie 3. Piste Schaden zu erleiden.Auch auf dem Wasserweg haben wir nochimmer akuten Handlungsbedarf: Bei der Do-nauschifffahrt ist das sprichwörtliche Nadel-öhr die Sicherstellung einer durchgängig be-fahrbaren Fahrrinne. Hier muss die Donau-kommission mit Exekutivgewalt gestärktwerden, um dies sicherzustellen, oder alter-nativ, eine neue EU-Agentur für die Binnen-schifffahrt auf den Weg gebracht werden.Der Verkehrsträger Schiene wird für die Er-reichung der Klimaziele einen wichtigenBeitrag leisten, gleiche Rahmenbedingungenbei der Infrastrukturfinanzierung für bundes-eigene Unternehmen und Privatbahnen soll-ten ideologiefrei umgesetzt werden. Das be-inhaltet auch die Sicherstellung der notwen-digen Mittel für dringend notwendige Inves-titionen in die Privatbahn-Infrastrukturen.Ü

Bei der Straßeninfrastruktur-Finanzierung hält die Bundes-sparte Transport und Verkehr folgende Punkte für notwendig:

n Open-Book-Kalkulation n Neuberechnung der Infrastrukturan-

teile n weg mit der Überzahlung (10 %) n keine jährliche Valorisierung n schnellere Schuldentilgung n Wirtschaftsvertreter in Asfinag-Auf-

sichtsrat

NOTWENDIGi

Die Asfinag als Straßenbetreiber der Au-tobahnen und Schnellstraßen liefert jähr-lich rund 200 Millionen Euro an Ertrags-steuern an den Staat und zusätzlich einigeHundert Millionen an Umsatzsteuern.Diese Mittel will die Bundessparte Trans-port und Verkehr für den Straßenbau aufLandes- und Gemeindestraßen zweckge-bunden wissen.

GEFORDERTi

Quelle: Geschäftsberichte Asfinag

201120122013201420152016

Gezahlte Ertragssteuern

Millionen Euro 150 200

„Wir wissen immer noch nicht, wie die Beiträge zur Maut für Lkwtatsächlich berechnet werden. Das muss klar und deutlich aufden Tisch“, betonen Bundesspartenobmann Mag. AlexanderKlacska und der Bundesgeschäftsführer Transport und Verkehr,Dr. Erik Wolf. Dabei braucht es auch eine Neuberechnung der Infrastrukturanteile, fordern beide.Foto: WKO/BSTV

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Unter der Leitung von Arno Klammin-ger wird das Thema Mobilität syste-misch in seiner Gesamtheit erfasst. 80

international anerkannte Expertinnen undExperten arbeiten in den drei Bereichen Per-sonenmobilität, Gütermobilität sowie Trans-port-Infrastruktur. In der Personenmobilität werden Konzepteund Lösungen für die Gestaltung von multi-modalen Verkehrssystemen für Straße,Schiene, Wasser und Luft erarbeitet. Und dasfür die unterschiedlichsten Arten der Fortbe-wegung: von zu Fuß gehen über Radfahren,Individualverkehr bis zum öffentlichen Ver-kehr. Spezialisten erforschen hierzu das Mo-bilitätsverhalten und die persönlichen Be-dürfnisse der Menschen, um mittels dieserDaten und angewandter Simulationsmodellebestmögliche Systemlösungen erarbeiten zukönnen. Im Bereich Gütermobilität arbeitet das Cen-ter for Mobility Systems an effizienten undnachhaltigen Logistiksystemen der Zukunft,

u.a. mit dem Ziel, die Transportmittel, Wegeund die Auslastung zu optimieren. Kernstückhierbei stellt eine multimodale und vernetzteRouten- und Tourenplanung dar. Die F&E-Arbeit im Infrastrukturbereich zieltauf die „intelligente und sichere Straße vonmorgen ab“. Das bedeutet, Fahrzeuge undMethoden werden zur Messung und Analysedes Zustandes der Straßenoberfläche entwi-ckelt und eingesetzt. Außerdem wird derstrukturelle, sicherheitsrelevante Zustandvon Transportinfrastruktur, wie z.B. Brückenund Tunnel, analysiert. Im Bereich Akustikwerden neue Methoden und Verfahren zurLärmerfassung, Analyse und Lärmreduktionentwickelt. Ü

Center for Mobility Systems

Seit Beginn des Jahres ist das Austrian Institute of Technology (AIT) um ein wesentlichesForschungs- und Entwicklungssegment reicher: das „Center for Mobility Systems“.

„Die Bedeutung von Mobilität als Gesamt-system steigt“, erklärt DI Arno Klamminger,Head of Center for Mobility Systems. Foto: AIT

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 51

Wie geht digitalisieren?In seiner Keynote zur digitalen Roadmap er-klärte Phillipp Depiereux von Etventure, wieUnternehmen durch die Ausgründung einerDigitalisierungsabteilung schnell und ohneSchaden für die Kernorganisation, ausge-hend von wahren Kundenbedürfnissen, neueGeschäftsmodelle entwickeln können. Alleweiteren vertiefenden Specials – mit Fokusauf Augmented Reality, 3-D-Druck, IoT, Ro-botics oder autonomes Fahren – verfolgtendas Ziel, aufzuzeigen, wie Technologien denNutzen für das Supply-Chain- und Logistik-management – und damit den Nutzen fürKunden und Unternehmen – erhöhen kön-nen.

Helle Freude bei der AbendgalaAuf die inspirierende Rede von Mario Her-ger („Der letzte Führerscheinneuling ist be-reits geboren“) folgte die Verleihung desÖsterreichischen Logistik-Preises 2017. RE-XEL siegte knapp vor Banner und EsacadaLogistik. Mit „Last mile is going digital“ konnte dasRexel-Projektteam die begehrte Trophäe für

das neu entwickelte Transport-Management-System (TMS) gewinnen. Das System mitder erfolgreichen Umsetzung eines Digita-lisierungsprojekts, das sich auf den Kunden-nutzen fokussiert und insgesamt elf externeTransportdienstleister auf einer cloudbasier-ten Plattform vereint, überzeugte nicht nurdie hochkarätige und durchaus kritische Ex-pertenjury. Mit dieser innovativen Lösungerhöht Rexel Austria die Transparenz und Ef-fizienz in der B2B-Zustellung, reduziertnicht wertschöpfende Tätigkeiten und ver-ringert drastisch den Archivierungsaufwandvon Papierdokumenten. Neben der durch dasTMS gewonnenen Zeitersparnis ergibt sichdaraus auch ein wertvoller ökologischer As-pekt. Jährlich werden dadurch rund 2,5 tCO2 eingespart.

Den Wandel gestaltenNach der Eröffnung von VNL-ObmannFranz Staberhofer folgte die Keynote vonMagna-President Günther Apfalter. Der Lin-zer Spitzenmanager zeigte beeindruckendden Wandel der Automobilindustrie und dieAuswirkungen auf die Supply Chain auf.

Die Fachsequenzen boten ein breites inhalt-liches Angebot für Logistiker aus Industrie,Handel und Dienstleistung. Digitale Spedi-tionsprozesse, Serviceinnovationen in derHandelslogistik, Omnichannel-Logistik,Produktionslogistik unter dem Aspekt derDigitalisierung, die Agilität der SupplyChain und die nutzenstiftende Digitalisie-rung der Logistikprozesse boten viele tief-gehende inhaltliche Einblicke. 50 Ausstellerin der ausverkauften Fachausstellung infor-mierten über neueste Entwicklungen in IT,Technologie und Logistikdienstleistung. Ü

n Der Verein Netzwerk Logistik (VNL)

zählt aktuell 430 Firmenmitglieder aus In-

dustrie, Handel und Dienstleistung.

nAm 12./13. Juni 2018 findet der 25.

Österreichische Logistik-Tag statt.

n Die Kurzfilme des Siegers REXEL und

der weiteren Finalisten Banner und Es-

cada können Sie auf www.vnl.at ansehen.

ÜBER DEN VNLi

Erfolgreich digitalisieren – Kundennutzen erhöhenExperten aus Industrie, Handel und Dienstleistung disku-tierten Wege zu neuen Geschäftsmodellen und höhererWettbewerbsfähigkeit. REXEL Austria wurde bei derAbendgala zum Österreichischen Logistik-Tag für das Pro-jekt „Last mile ist going digital“ ausgezeichnet.

Rexel-Geschäftsführerin Michaela Sadleder (3.v.l.) und Logistik-Chef Stefan Huemer (4.v.l.) ha-ben den Österreichischen Logistikpreis 2017 gewonnen. Es gratulierten der Gastgeber derAbendgala, RLB-Generaldirektor Heinrich Schaller, VNL-Beiratssprecher Herbert Eibensteiner(Vorstand voestalpine Stahl) und Veit Kohnhauser (Juryvorsitzender, FH Salzburg).

Keynote-Speaker Günther Apfalter (3.v.l.,President Magna Europa) mit JohannesHödlmayr, Herbert Eibensteiber und FranzStaberhofer

Helle Freude beim Bieranstich: ChristianSteindl (Cargo Center Graz), Andreas Brein-bauer (FH des BFI Wien), Peter Umundum(Österreichische Post), Markus Liebl (BrauUnion Österreich AG), Franz Staberhofer(VNL-Obmann), Herbert Eibensteiner (voest -alpine Stahl) und Heinrich Schaller (Raiffei-senlandesbank OÖ).

Über 800 Experten beim ÖsterreichischenLogistik-Tag Fotos: VNL

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2014war es so weit: Die Volksrepu-blik China überholte die USA

und wurde kaufkraftbereinigt mit einem An-teil von 16,5 Prozent an der WeltwirtschaftWirtschaftsmacht Nummer eins. Mittler-weile sind aber auch in China die Zeiten desTurbowachstums vorbei. Nach Jahren mitzweistelligem Wirtschaftswachstum, legteChinas Wirtschaft im Vorjahr „nur“ um 6,7Prozent zu. Obwohl die Wirtschaft damit solangsam wuchs wie seit 1990 nicht mehr. Al-lerdings: Nach wie vor schwächeln die pri-vaten Investitionen weiter – so legten die An-lageinvestitionen im vergangenen Jahr nurnoch um 8,1 Prozent zu, so langsam wie seit1999 nicht mehr. Auch die Industrieproduk-tion blieb mit einem Plus von sechs Prozentim Dezember hinter den Erwartungen zu-rück.Für heuer peilt die Regierung einen BIP-An-stieg von rund 6,5 Prozent an. Staats- undParteichef Xi Jinping bezeichnete erst kürz-lich diese Entwicklung als „neue Normali-tät“. Denn Peking ist dabei, das Wachstums-modell des Landes umzubauen: Statt Billig-produzent für den Rest der Welt zu sein, sol-len die heimischen Unternehmen innovativerwerden und der Binnenkonsum gestärkt wer-den. Stichwort Innovation: Bis 2025 soll„made in China“ für hohe Qualität stehen,

bis 2048 will das Reich der Mitte der mo-dernste Produktionsstandort der Welt sein.Für dieses Ziel nimmt die Regierung auchweniger Wachstum in Kauf. Diese neue In-dustriepolitik stößt allerdings internationalauf große Bedenken: Dadurch würden euro-päische Firmen diskriminiert und marktwirt-schaftliche Kräfte behindert, heißt es in einervor Kurzem präsentierten Studie der Euro-päischen Handelskammer in China. Dem-nach würden europäische Unternehmen zu-nehmend unter Druck geraten, Technologiefür kurzfristigen Marktzugang transferierenzu müssen. Ein Beispiel sei die Entwicklungvon Elektrofahrzeugen. Der „Made in China2025“-Plan stelle Milliardenhilfen für chi-nesische Unternehmen bereit, die – wie inder Vergangenheit bei Stahl und Solarzel-len – zu Überkapazitäten und neuen Span-nungen mit Handelspartnern führten. Auchwürden neue Marktbarrieren, etwa in der In-formationstechnologie, aufgebaut.

Wichtiger PartnerFür heimische Unternehmen ist der chinesi-sche Markt von großer Bedeutung. So istChina nach Angaben der AußenwirtschaftAustria mit einem bilateralen Handelsvolu-men von rund 11,3 Milliarden Euro im Jahr2016 der wichtigste Handelspartner Öster-

reichs in Asien. „Weltweit gesehen ist Chinahinter Deutschland, Italien, der Schweiz undden USA der fünftwichtigste Handelspart-ner“, sagt Raymund Gradt, Regionalmana-ger Fernost und Ozeanien in der Wirtschafts-kammer Österreich. Importen in Höhe vonrund acht Milliarden Euro standen heimischeExporte in Höhe von etwa 3,3 MilliardenEuro gegenüber. Nach Österreich eingeführtwurden vor allem elektronische Geräte, be-sonders Telefone, Maschinen für die Daten-verarbeitung, Bekleidung, Spielwaren,Schuhe sowie medizintechnische Geräte undBeleuchtungskörper. Nach China ausgeführtwurden andererseits Maschinen und Maschi-nenteile, Teile für die Autoindustrie Elektro-technik, Mess- und Prüfinstrumente, aberauch Pharmaprodukte und Nahrungsmittel.So liefern mittlerweile mehr als 80 WinzerWein ins Reich der Mitte.

Mehr WettbewerbDeutlich spürbar ist für österreichische Un-ternehmen nun der zunehmende Wettbewerbam chinesischen Markt – und zwar sowohlvon chinesischer als auch internationalerSeite. „Die Konkurrenz wird härter“, sagtGradt. Dennoch sei man guter Hoffnung,sich auch weiterhin zu behaupten. „Zu-kunftsmärkte sind für uns unter anderem die

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China ist Österreichs wichtigster Handelspartner in Asien. Zugangsbeschränkungen,Rechtsunsicherheit und auch die Mentalität stellen Europäer jedoch immer wieder vorgroße Herausforderungen.

Von Ursula Rischanek

„China ist speziell“

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Bereiche Infrastruktur – von Eisenbahntech-nik bis zur Luftfahrt – sowie Umwelt und Li-fesciences“, so Gradt. Große Chancen siehter weiters beispielsweise im Bereich Forst-technik, da die Entwicklung des ländlichenRaumes auch in China fortschreite.Doch nicht nur im Export, sondern auch alsInvestoren sind österreichische Betriebe gutvertreten: Nach Angaben der Oesterrei-chischen Nationalbank haben rot-weiß-roteInvestoren bis Ende 2015 rund 2,6 Milliar-den Euro in China investiert, das sind im-merhin knapp ein Viertel aller österrei-chischen Investitionen in Asien. Im Jahr2016 war Österreich nach einem Bericht derRhodium Group nach Deutschland, Frank-reich und Großbritannien der viertgrößte In-vestor der EU-28 in China – der Außenwirt-schaft Austria zufolge registrierten die chi-nesischen Behörden im Vorjahr insgesamt34 österreichische Direktinvestitionsprojektein China mit einem Gesamtvolumen von42,7 (2015: 78,4) Millionen US-Dollar.Insgesamt rund 700 heimische Unternehmensind mittlerweile in China vertreten. „140davon produzieren auch dort“, sagt Gradt.Die Liste der Namen liest sich wie das Whois who der heimischen Wirtschaft – Swa-rovski, Red Bull, AT & S, Internorm, North-land, der Kunststoffspezialist Chemson oderder Spritzgussanlagenhersteller Engel, umnur einige zu nennen. Besonders stark ist dierot-weiß-rote Präsenz laut Gradt im Auto-motivebereich: Immerhin 70 österreichischeUnternehmen wie AVL, Magna Steyr oderPollmann haben im größten Automotive-markt der Welt Produktionstätten.

Kein leichter MarktIn China Erfolg zu haben ist jedoch alles an-dere als einfach. Denn die kulturellen Unter-schiede sind nach wie vor groß, auch wennsie sich in den letzten Jahren angenähert ha-ben. Und sie betreffen eigentlich alle As-pekte des Alltags, von der Hierarchie überdie Kommunikation bis zu Zahlen und Far-

ben. So gilt etwa die Zahl vier als Unglücks-zahl, acht hingegen als Glückszahl. Gefragtnach den größter Herausforderungen, nenntGradt daher gleich als Erstes die chinesischeMentalität. „Chinesen machen Geschäfte nurmit ihrem Bezugskreis“, erklärt Gradt. Zuerkennen, wie diese verlaufen, sei schwierig,Beziehungsaufbau daher enorm wichtig.Auch ein klares „Nein“ wird man in Chinanicht hören – es gilt als unhöflich. Unter-schiede gibt es weiters in der Gesprächsfüh-rung: Während man in Österreich nach ei-nem kurzen Smalltalk bald zum Punktkommt, bewegt sich das Gespräch mit chi-nesischen Verhandlungspartnern in konzen-

trischen Kreisen um das Thema herum. „DasWichtigste kommt in China ganz zumSchluss“, erzählt Gradt. Verschlungen kön-nen auch die Distributionswege sein. „Wersolche sucht, sollte diese ganz genau prüfen,um sicherzustellen, dass nicht irgendwo viel-leicht doch der härteste Konkurrent dahin-tersteht“, empfiehlt der China-Kenner. Undnoch etwas gibt er zu bedenken: „Es hapertimmer wieder an der Rechtsdurchsetzung.“In den Mega-Metropolen sei dies zwar kaumnoch der Fall, andernorts würden jedoch im-mer wieder lokale Player bevorzugt. „Chinaist speziell“, sagt denn auch Gradt. Ü

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 53

Fläche: 9.562.911 km²

Einwohner: 1, 37 Milliarden (2015)

Hauptstadt: Peking (Beijing) Währung: Renminbi Yuan

CHINA IN ZAHLENi

Wirtschaftskennzahlen China 2014 2015 2016 Prognose für2017Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. USD 10.535 11.186 11.326 11.579Bruttoinlandsprodukt/Kopf in USD 13.667 14.709 15.871 17.103Bevölkerung in Mio. 1367,8 1374,6 1382,7 k.A.Reales Wirtschaftswachstum in Prozent 7,3 6,9 6,7 6,2Inflationsrate (CPI) in Prozent 1,6 1,7 2,1 2Arbeitslosenrate in Prozent (offiziell) 4,09 4,05 4,02 4,3Wechselkurs der Landeswährung CNY (auch: RMB) zu Euro; 100 CNY = in Euro 13,28 14,14 13,68 13,16Warenexporte des Landes in Mrd. US-Dollar 2.342 2.273 2.098 2.011Warenimporte des Landes in Mrd. US-Dollar 1.959 1.680 1.587 1.528

Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung: Rang 2

Die Metropole Shanghai ist einer jener Orte,von denen aus österreichische Firmen denchinesischen Markt erobern wollen.Foto: iStock.com/cuiphoto

Raymund Gradt, Regionalmanager Fernost und Ozeanien in derWirtschafts kammer ÖsterreichFoto: WKO

Foto: iS

tock.co

m/narvik

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Kreativität und Innovation sind in Ober-österreich wichtige Wirtschaftsfakto-ren. Die Creative Region Linz & Up-

per Austria unterstützt daher seit 2012 Krea-tivprojekte aus Bereichen wie Design, Mul-timedia und Kommunikation durch Bera-tungsaktivitäten zu den bundesweiten „im-pulse“-Förderungen der aws Kreativwirt-schaft. Das Ergebnis überzeugt: Bereits zumvierten Mal in Folge wurden die meistenKreativwirtschaftsschecks (KWS) in Ober-österreich vergeben – mit 430.000 Euro lan-deten über 30 Prozent der gesamten KWS-Fördersummen im Bundesland. Auch beiProjekteinreichungen im Rahmen der awsimpulse-Förderinstrumente waren Ober-österreichs Einreicher 2016 so erfolgreichwie noch nie: Nicht weniger als 14 Projektewurden durch Bundesgelder gefördert. Ins-gesamt ergibt sich damit 2016 eine Rekord-summe von über 1,5 Millionen. „Linz istnach Wien heute der bedeutendste Kreativ-Netzwerkknoten Österreichs. Die Aufbauar-beit der Creative Region mit ihren Bera-tungs- und Netzwerkleistungen macht sich

bezahlt“, so die Aufsichtsrats-Vorsitzende,Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer.Wie viel kreatives Potenzial in Oberöster-reich steckt, zeigten zuletzt im Rahmen der„Open Studios“ sechzehn Linzer Unterneh-men aus Werbe- und Filmwirtschaft, Design,Architektur und Fotografie. Bei einem inspi-rierenden Abendspaziergang ergaben sichanhand ausgewählter innovativer Unterneh-men interessante Einblicke in den Arbeits-alltag der Kreativschaffenden. Entweder inden jeweiligen Studios oder direkt am Ortder Projektumsetzung stellten die Beteiligenein ausgewähltes Projekt kurz vor und imAnschluss konnte man sich in entspannterAtmosphäre austauschen und informieren.Die Lage der Studios konzentriert sich dabeiauf die Linzer Innenstadt, die TabakfabrikLinz und den Bereich rund um das Ars Elect-ronica Center.

Neue BegegnungsflächeZu einem Hotspot der Kreativ- und Gründer-szene hat sich in den letzten Jahren zweifel-los die ehemalige Tabakfabrik entwickelt.

Hier hat kürzlich auch die „factory300 –Home to Startup Excellence“ eröffnet.factory300, positioniert im Bau 1 der Tabak-fabrik, ist ein Ort für Gründer, ein Platz fürStart-up- und Karriereevents, Workshop-Se-rien, Netzwerk-Treffen, Konferenzen undBeratung für Start-ups. In der factory300 be-kommen ausgesuchte Start-ups 300 Tagelang kostenlosen Zugang zu Know-how,Netzwerk und Arbeitsplätzen. Außerdemwinkt ein Investment durch das Business An-gel Netzwerk startup300. Die factory300steht aber auch allen anderen Start-ups undGründern sowie Investoren und innovations-suchenden Unternehmern offen. Auf Basiseiner Membership (monatlich ab 50 Euro)bekommen auch sie Zugang zur factory300mit allen Angeboten der Start-up-Commu-nity. „In der factory300 vermitteln wir Start-ups die Werkzeuge und Methoden, die an-dere erst nach langjähriger Erfahrung undvielen Fehlern erlernt haben“, so MichaelEisler, Co-Founder und Vorstand derstartup300 AG.Die factory300 ist auch eine Begegnungsflä-

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Aufbauarbeit trägt FrüchteVor sieben Jahren wurde in Oberösterreich die Creative Region Linz & Upper AustriaGmbH als Service- und Informationsplattform für die Kreativwirtschaft gegründet. Seitmehr als fünf Jahren ist sie mittlerweile operativ tätig und hat deutliche Spuren im Landhinterlassen.

Von Thomas Duschlbauer

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In der Vernetzung zwischen Kreativen und der Wirt-schaft liegt nach wie vor noch erhebliches Potenzial.Kathrin Lager, Expertin für Marketing und Organisa-tion, beschreibt exemplarisch anhand von Events, wiedies möglich ist.

Ihre neue Agentur „Eventure“ versteht die Konzeption und Ent-wicklung einer Veranstaltung nicht nur als die Vorbereitung einestemporären Ereignisses, sondern auch als einen Prozess, der bei-spielsweise bei einem Change-Event mit Mitarbeitern eines Unter-nehmens auch zu einem Wandel innerhalb der Unternehmensorga-nisation führen kann. „Natürlich kann ein Event bloß darin beste-hen, etwas emotional zu feiern, eindrucksvoll zu präsentieren odergemeinsam zu erörtern und dabei den direkten Dialog mit Ziel-gruppen zu forcieren. Das Event kann aber noch viel mehr, wennman die Phase davor intensiv nutzt, um bereits hier Partizipationund Interaktion zu ermöglichen“, so Kathrin Lager aus Wels.

Für sie ist das Event nicht nur ein Kommunikationsinstrument vonvielen, das es nach einem Briefing kreativ zu behübschen gilt, son-dern eine echte Chance, um sich intensiv mit einer Unternehmens-kultur, den Werten und Ritualen innerhalb der Organisation sowiemit dem, was eine Marke ausmacht, zu beschäftigen. Der Weg zurVeranstaltung kann beispielsweise im Falle eines Change-Events da-rin bestehen, sich mit Themen wie der Arbeit in Teams, mit derFehlerkultur oder mit der Offenheit für Neues zu befassen. Die da-bei mit den Mitarbeitern gewonnenen Erkenntnisse werden dannaufbereitet und im Rahmen des Events präsentiert. „Durch diese Formen der Entwicklung, die auf Prozessen des De-sign-Thinkings basieren, profitieren Auftraggeber mehrfach, dennsie lernen auch etwas über sich und erwecken bei Mitarbeitern,Kunden und Lieferanten nicht den Eindruck, dass ihre Events ledig-lich dazu dienen, sie auf etwas einzuschwören. Mehr Partizipationund Information im Vorfeld schaffen auch mehr Vertrauen undGlaubwürdigkeit in der Kommunikation“, so Lager. Für sie ist dieEntwicklung eines Events gleichzeitig die Arbeit an unterschiedli-chen gestalterischen und medialen Schnittstellen, die sie mit einerkomplexen Designaufgabe vergleicht. Auch die Auseinandersetzung

mit Prozessen der Selbstor-ganisation, wie etwa bei ei-nem Barcamp, sowie mit denAspekten rund um Gamifi-cation wird in ihren Augenkünftig noch wichtiger wer-den. „Das Event ist deshalbso spannend, weil es Men-schen auch ermöglichenkann, entweder eine neueRolle zu spielen oder sichmit der bestehenden Rollenoch eingehender auseinan-derzusetzen. Innerhalb einerOrganisation können wirdaher Handlungsspielräumeausloten.“

Infos unter:www.eventure.at

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 55

che für etablierte Unternehmen und Start-ups. Innovative Unterneh-men und Leitbetriebe können sich dem größten Start-up-Ökosystemin Österreich anschließen. Dazu habe man mit der think300 ein Un-ternehmen gegründet, das den perfekten Zugang und die perfekteBegleitung in den Gründerbereich für Unternehmen liefert. Als wei-tere Säule des Start-up-Campus wird der VC-Fonds capital300 seinenSitz in der factory300 haben. Der Fonds, der eine Zielgröße von rund50 Millionen Euro haben soll und derzeit finanziert wird, wird dieFolgefinanzierung jener Start-ups sicherstellen, die erfolgreich ausder factory300 hervorgegangen sind. Ü

EXPERTENTIPPi

Die Welserin Dr. Kathrin La-ger erweitert den Begriff einer Veranstaltung. Foto: Lager

Ein Raum für „Macher“ in SteyrAuch außerhalb der Landeshauptstadt gibt es etliche Initiativen und Projekte, die Neues und Kreatives hervorbringen.

So entstand in Steyr auf dem Areal des Museums Arbeitsweltauf rund 200 m² ein Makerspace mit dem klingenden Na-men „Steyr Werke“. Dieser vernetzt Kreative, Bastler, Unter-nehmer, Handwerker und Forscher. Er gibt den MenschenRaum und Equipment – von der Holzfeile bis zu 3-D-Dru-ckern und Laser-Cuttern. Der Verein Steyr Werke besteht seit2015. Im Herbst 2016 sorgte die Initiative mit der 2. MiniMa-kerFaire in Steyr für Aufsehen. Eine Maker-Messe dieser Artim September 2017 ist bereits fixiert.Das neue Workshop- und Innovationslabor soll ebenso als Re-paraturwerkstatt und Treffpunkt für die Makerszene dienenund sucht dabei die Zusammenarbeit mit höheren Schulen,Berufsschulen und Lehrwerkstätten. Seit Mai läuft der Be-trieb im Makerspace – viele Projekte wurden bereits umge-setzt. Parallel zum laufenden Betrieb wird derzeit am Zutritts-system und an den letzten Details zum Betreibermodell gear-beitet.

Infos unter: www.steyr-werke.at

Die Linzer Tabakfabrik entwickelte sich zu einem Hotspot der Kreativ- und Gründerszene.Fotos: Duschlbauer

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56 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Zahlen des Innenministeriums belegen2016 einen Gesamtanstieg der Anzei-gen im Zusammenhang mit Cybercrime

um 30,9 Prozent in fast allen Bereichen: DieZahl der Anzeigen ist von 10.010 im Jahr2015 auf 13.103 im Jahr 2016 gestiegen. Dietatsächliche Zahl von Cybercrime-Attackenist aber wesentlich höher, inklusive Dunkel-ziffer spricht man in Österreich von 25.000Angriffen am Tag. „Ein Riesenproblem, dasnicht nur hochtechnologische Start-ups be-trifft, sondern auch den Hotelier, die Werk-statt oder den Händler von nebenan. Aus die-sem Grund weiten wir im Zuge der WKO-4.0-Reform unsere Services und Dienstleis-tungen in diesem Bereich aus“, erklärtWKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. Unter der Nummer 0800-888-133 stehenWKO-Mitgliedern IT-Experten kostenlos mitRat und Tat zur Seite. Getragen und finanziertwird dieses Pilotprojekt gemeinsam von denWirtschaftskammern Steiermark, Burgen-land, Kärnten, Oberösterreich, Vorarlberg so-wie Tirol. Auch von der WKO gibt es volleUnterstützung, wie Präsident Christoph Leitlbetont: „Wir wollen zur weltweit leistungs-stärksten WK-Organisation werden – durchFairness bei der Finanzierung inklusive einerEntlastung aller Mitglieder, durch eine klareAufgabenverteilung zwischen WKO undLandeskammern, die Bündelung von Leis-

tungsangeboten und durch neue Services wiedie nun startende Cyber-Security-Hotline.“

0800-888-133: So funktioniert die HotlineDie Cyber-Security-Hotline unterstützt in al-len kritischen Fällen von Sicherheitsvorfäl-len mit Bezug auf IKT-Infrastruktur (PC,Server, Handy etc.), etwa bei Virenbefall,Verschlüsselungstrojanern oder digitaler Er-pressung, z.B. Zahlung mit Bitcoins – alsobei allen Fällen, die unter dem Begriff Cy-ber-Kriminalität zusammengefasst werden.Die „Erstversorgung“ ist rund um die Uhrsieben Tage die Woche erreichbar.

Bereitschaftsdienst von IT-Security-ExpertenFür Hilfe darüber hinaus sorgt ein ebenfallsneu eingerichteter Bereitschaftsdienst vonIT-Security-Experten (Montag bis Freitag: 8 bis 18 Uhr). Insgesamt stehen hier hoch-spezialisierte IT-Unternehmen zur Verfü-gung, die allesamt Mitglied der UBIT-Ex-perts-Group IT-Security sind. Auch hier istdas Erstgespräch kostenlos, erst ein weitererEinsatz muss dann vom Kunden an die Firmabezahlt werden. Ü

Mehr Infos zur Hotline:www.cys.at

Soforthilfe bei Cyber-AttackenDas Wirtschaftsleben verlagert sich Schritt für Schritt ins Netz und die Kriminalität zieht mit. Angriffe auf IT-Infrastrukturen sind bereits ein ernst zu nehmendes Risiko. Unter 0800-888-133 erhalten Mitglieder der Wirtschaftskammer Oberösterreich deshalbab sofort kostenlose Hilfe bei Cyber-Attacken aller Art.

ÖÖCyber-Attacken sind ein Riesenproblem. Aus diesem Grund weiten wir im Zuge derWKO-4.0-Reform unsere Services und Dienst-leistungen in diesemBereich aus.

Doris Hummer, WKOÖ-Präsidentin

Fotos: WK OÖ

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Aufgrund der enormen Dimensionenkonnte die Beförderung nach Bayernnicht über die Autobahn durchgeführt

werden. Zunächst erfolgte die Verladung aufeinen Tieflader auf dem Firmengelände vonCEMTEC. Anschließend ging es über dieBundesstraße auf das Roll-on-Roll-off-Bin-nenschiff – und die Donau flussaufwärts.Den letzten Transportabschnitt bildete dieFahrt über Land von Passau in RichtungZieldestination. Um die Steigungen von fast14 Prozent bewältigen zu können, waren zu-sätzliche Schwerlastzugfahrzeuge nötig.Auch sonst war der Transport eine logisti-sche Meisterleistung: So mussten unter an-derem Strom- und Telefonkabel abgeschaltetbzw. gehoben sowie Fahrbahnplatten anKreuzungen verlegt werden. Die Autobahnwurde für mehrere Stunden in beide Rich-tungen gesperrt, um diese queren zu können.Der Transport wurde nach einer Vorberei-

tungszeit von über einem Jahr innerhalb vonacht Tagen abgewickelt. In weiterer Folge

wird das Mühlenrohr in der Mahlanlagemontiert. Ü

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Markus HeinStadtrat für Infrastruktur

Wir bauen die neue Donaubrücke Linz!

Planung Behördenverfahren Finanzierung

Eröffnung 2020

Sondertransport einer großen ZementmühleAm 23.05.2017 machte sich das bisher größte jemals von CEMTEC im Ennshafen gefer-tigte Mühlenrohr für eine Zementmühle auf die Reise nach Südbayern. Die stolzen Ab-messungen des Transportguts: Innendurchmesser: 4,60 m, Außendurchmesser 5,20 m,Länge über 17 m. Das gesamte Transportgewicht betrug in etwa 170 Tonnen.

Foto: C

emtec

15 Jahre Club Cuvée15 Jahre Club Cuvée mit über 150 Veranstaltungen, 150 Vortragendenund Winzern wurde im Novomatic Forum gefeiert. Die Laudatio undGrußworte sprach Stadtrat Michael Ludwig, der auf die langjährigegute Kooperation mit Wirtschaft und Politik verwies: „So viele Jahreerfolgreich eine Kommunikationsplattform zu betreiben zeigt, dassdie Akzeptanz bei den Mitgliedern, den Vortragenden und Winzerngegeben ist. Ich habe mich immer noch sehr wohl im Club Cuvéegefühlt.“  Ü

Daniel Serafin, Stadtrat Dr. Michael Ludwig und Club-Cuvée-GründerDr. Ralph Vallon. Foto: Katharina Schiffl/Vallon Relations

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Ob Miete, Leasing oder Kauf – im Zu-sammenspiel mit der 2011 gegründe-ten MG Handel GmbH, die auf den

Vertrieb von Gebrauchtfahrzeugen speziali-siert, ist bieten die Spezialisten in Hörschingfür jeden Geschmack etwas. Selbst die Fi-nanzierung wird im eigenen Haus dank dervor vier Jahren gegründeten „Finleas“ mitregionalen Finanzdienstleistern bearbeitet.Mit einem aktuellen Bestand von etwa 800Fahrzeugen sowie rund 200 besichtigbarenFahrzeugen können ihre Partner aus demVollen schöpfen. Der profunde Brancheken-ner und Geschäftsführer Martin Gahleitnersieht den großen Vorteil von Hama Austriavor allem darin, keine Angebote von derStange zu bieten. „Wir versuchen uns unab-hängig von der Größe seines Unternehmensin die Lage unseres Kunden zu versetzen undVorschläge zu bringen. Das ist aber nur mög-lich, wenn du flexible, individuelle Lösungenanbieten kannst.“ Auf die aktuellen Kunden-bedürfnisse Rücksicht zu nehmen ist für dasTeam von Hama Austria oberstes Gebot.Dies umfasst auch ein Servicepaket, dassämtliche Wartungs- und Reparaturarbeiten,

§57a-, §24a- und §8b-Überprüfungen sowieverschiedene Versicherungsvarianten ent-hält. „Seit 1. April haben wir am Standort

Hörsching in Zusammenarbeit mit der Do-nau-Versicherung eine eigene Zulassungs-stelle. Damit sind die Fahrzeuge für unserePartner noch schneller verfügbar“, ist Ge-schäftsführer Gahleitner stolz auf die Ent-wicklung und das Angebot. Ü

58 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Flexible MobilitätWenn es um die Erweiterung des Fuhrparks geht, hat sich die Hama Austria GmbH mitSitz in Hörsching seit 2004 zweifellos als bedeutender Partner der heimischen Transport-branche etabliert. Ihre Kunden erhalten maßgeschneiderte Lösungen und jede MengeAuswahl.

Die neue Zulassungsstelle ist eine große Erleichterung für jegliche Form von Kraft-fahrzeugen. Fotos: Gerhard ÖllerW

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 59

Das Konzept scheint zu funktionieren:Im vergangenen Jahr steigerte Um-weltpionier den Umsatz im Vergleich

zum Jahr davor um rund 70 Prozent aufknapp 170.000 Euro. Geht es nach den bei-den ambitionierten oberösterreichischen Un-ternehmern Stephan Hinterkörner und Ale-xander Götzl, war dies wohl erst der Anfang.Die Rohstoffe dafür kommen aus dem Tage-bau „KAMIG“ im unteren Mühlviertel. Mitihren Produkten möchten die Umweltpio-nier-Gründer Konsumenten eine wirksameAlternative zu synthetischen Düngemittelnbieten. Dafür soll die richtige Mischung ausTonmineralien, rein pflanzlicher Organikund Mikroorganismen sorgen, mit der natür-liche Kompostierungsvorgänge im Bodenherbeigeführt werden, was die Bodenstruk-tur nachhaltig verbessert und Humus bildet.

Warnhinweise obsoletDer Naturdünger ist gänzlich schadstofffreiund kommt ohne tierische Anteile aus. Kon-sumenten müssen sich keine Sorgen übermögliche negative Folgen für Mensch undTier machen, denn Umweltpionier wurde peramtlichen Bescheid davon befreit, die grund-sätzlich im österreichischen Düngemittelge-setz vorgesehenen Kennzeichnungspflichtenwie „Für Kinder und Tiere unerreichbar auf-bewahren“ anführen zu müssen. Mehr noch:„Laut Spruch des Bundesamtes für Ernäh-rungssicherheit sind unsere Dünger als le-bensmitteltauglich eingestuft. Sie sind alsoso rein, dass man sie auch essen könnte“, er-klärt Hinterkörner. Damit hat der Betrieb einAlleinstellungsmerkmal auf dem Markt. Umdie Unbedenklichkeit ihrer Produkte zu de-monstrieren, lassen die beiden UnternehmerInteressierte gerne eigens produzierte Cra-cker knabbern, die Dünger-Bestandteile ent-halten.

Ökologische WiederholungstäterDie Hauptzielgruppe von Umweltpioniersind private Gartenbesitzer. Die Produktekommen jedoch auch in der biologischenLandwirtschaft zum Einsatz. Weiters bestehteine Zusammenarbeit mit Kommunen. „Ei-nige Gemeinden düngen sämtliche öffentli-che Flächen nur mit unseren Produkten. Esgeht da vor allem um Freibäder, Gärten inKindergärten und Schulen sowie Parks.

Auch hier ist die völlige Unbedenklichkeit,die durch die nachgewiesene Lebensmittel-eigenschaft bewiesen wird, von großer Be-deutung“, erläutert Götzl. Hotels, die ihreGärten umweltbewusst düngen, sind eben-falls Umweltpionier-Kunden. Von der Wirk-samkeit ihrer Produkte sind die Mühlviertlerüberzeugt, jetzt geht es für sie darum, dieBekanntheit zu steigern. „Mit einer Wieder-kaufsquote von 80 Prozent wissen wir, dassdie meisten Kunden, die einmal unsere Pro-dukte probiert haben, begeistert sind undauch dabei bleiben. Die Herausforderung ist,die richtigen Menschen anzusprechen unddazu zu animieren, unsere hochwertigen,nachhaltigen Düngemittel einmal zu versu-chen“, glaubt Götzl.

Binnen drei Jahren zur MillionBei den Absatzzahlen hat sich der Rasendün-ger klar als Nummer eins im Sortiment etab-

liert. Für die nächsten Jahre haben sich Hin-terkörner und Götzl einiges vorgenommen.Ein erfolgreiches Crowdinvesting-Projektbei CONDA im Herbst 2016 brachte demUnternehmen Kapital in der Höhe von110.500 Euro. Das Geld soll größtenteils di-rekt in verkaufsfördernde Maßnahmen flie-ßen „Mittelfristig, also in den nächsten dreiJahren, wollen wir eine Million Euro Umsatzerreichen“, definiert Götzl ein ehrgeizigesZiel. Das Unternehmen sieht zwar auch hier-zulande noch viel Potenzial, möchte aberauch die Internationalisierung vorantreibenund startet damit in Deutschland und Nord-italien. Dabei soll auf Dauer nicht Mühlviert-ler Dünger exportiert, sondern Strukturenvor Ort aufgebaut werden. „Wir wollen welt-weit, aber regional, mit regionalen Rohstof-fen produzieren und unsere Produkte vertrei-ben“, so Götzl. Ü

Umweltpionier: Dünger zum AnbeißenDas Bewusstsein für Gesundheit, Umwelt und klimarelevante Veränderungen steigt konti-nuierlich. Davon profitiert auch das im Mühlviertel beheimatete Unternehmen Umwelt-pionier, das konsequent ökologische Naturdünger für Rasen, Pflanzen sowie Obst undGemüse auf den Markt bringt.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Umweltpionier-Gründer Stephan Hinterkörner und Alexander Götzl wollen in den nächstenJahren kräftig expandieren. Foto: Umweltpionier

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Im Süden von Linz, in Ebelsberg, entsteht ein völlig neuer Stadtteil.Das einstige Kasernenareal mit seinen anschließenden landwirt-schaftlichen Gründen umfasst 33 Hektar: „Es sind die größten

Entwicklungsflächen der Stadt“, erzählt Stadtrat DI Markus Hein,zuständig für die Raumplanung der Stadt.

Eine Stadt, die am Wachsen istHatte Linz 2007 nur noch 189.000 Einwohner, sind es zehn Jahrespäter rund 204.000. Damit ist die Landeshauptstadt um die Einwoh-nerzahl von Gmunden gestiegen. Das muss sich natürlich auch inder Stadtentwicklung widerspiegeln.

Erstmals kooperatives BauverfahrenHein schlägt dabei einen anderen Weg ein als bisher üblich: „Erst-malig wenden wir ein sogenanntes kooperatives Verfahren an, dasheißt, es werden nicht an einzelne Bauträger Grundstücke verkauftund jeder kocht sein eigenes Süppchen oder baut Wohnungen, wieer will.“ Beim kooperativen Bauverfahren werden Architekten, Bau-träger, Planer und die Stadt einen gemeinsamen Masterplan erstellen.

Statt bisherigem Stückwerk gibt es nun eine akkordierte Strategieund die geht eindeutig in Richtung „Schaffung hochwertigen Le-bensraums“. „Es wird ein richtig toller Stadtteil entstehen, der Woh-nen, Arbeit und Freizeit ideal miteinander verbindet.“

Schwebender grüner TeppichDer Masterplan bekam daher den Arbeitstitel „Garten Ebel“ und solldie „Idee von Leben und Arbeiten in der Landschaft“ verfolgen. Da-bei scheint nichts dem Zufall überlassen zu sein. Die stark frequen-tierte B1 wird durch Nahversorger, Handel und Dienstleistung ge-nutzt. Die Wohnflächen selbst werden durch Baumbepflanzung unddurch Dachbegrünung aufgewertet. Die hohe Dichte von Grünanal-gen sorgt für einen aktiven Emissionsfilter. Die Bewohner selbst sol-len über den Baumkronen leben und auf eine Art „schwebenden grü-nen Teppich“ herabblicken. Verschieden strukturierte Stadtteile imStadtteil wie die Gartenwelt, das Wohnen mit Weitblick – mit einemPanorama bis zum Pöstlingberg – schaffen Lebensraum für jedenBedarf und nach jedem Geschmack. Ebelsberg wird damit von seinerRandlage zu einem Hotspot in der Stadt „befördert“. Ü

60 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Der Linzer Stadtteil Ebelsberg mit den größten Entwicklungsflächen in der Stadt wird sichdurch den neuen Masterplan zu einem echten Hotspot entwickeln.

„Garten Ebel“Der Linzer Stadtrat DI Markus Hein ist für dieStadtentwicklung zuständig. Beim Master-plan Ebelsberg wurde erstmals das koopera-tive Bauverfahren eingesetzt.

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Der Bericht zur Lage des Unternehmer-tums in Österreich, der im Rahmendes Global Entrepreneurship Monitors

(GEM), der weltweit größten Vergleichsstu-die zum Unternehmertum, präsentiert wurde,ist eindeutig: Österreich ist in der europä-ischen Gegenüberstellung in puncto Unter-nehmensgründungen auf dem guten 5. Platz.Die Aussagen über die Wiener Unterneh-menslandschaft sind jedoch ernüchternd. InWien gibt es gemessen an der Bevölkerungs-zahl mit 7,5 Prozent einen sehr hohen Anteilan Vorgründern, also jenen Personen, die un-ternehmerisch aktiv sind, aber noch vor derGründung stehen. Österreichweit sind esdiesbezüglich nur sechs Prozent. Der Anteilder tatsächlichen Gründer schrumpfte aller-dings auf 2,5 Prozent, im Jahr 2014 warenes noch 3,1 Prozent. Österreichweit ist der Anteil von 3,1 Prozentim Jahr 2014 auf 3,7 Prozent gestiegen. So-wohl bei den Gründern als auch beim Anteilder etablierten Unternehmen bildet die Bun-deshauptstadt das nationale Schlusslicht.Ähnliches gilt für die innovativen Unterneh-men, deren Anteil in Wien seit 2012 deutlichrückläufig ist und mittlerweile mit 34,1 Pro-zent unter den österreichischen Durchschnittvon 35 Prozent gesunken ist. „Zwar ist Wien

mit 8.982 Neugründungen im Jahr 2016 nachwie vor Österreichs Gründerland Nummereins, der relative Anteil der Jungunternehme-rinnen und Jungunternehmer an der Bevölke-rung hat in den letzten Jahren aber kontinu-ierlich abgenommen“, zeigt sich Jürgen Tar-bauer, Vorsitzender der Jungen WirtschaftWien, über die Ergebnisse besorgt und stelltklar: „Hier muss rechtzeitig gehandelt wer-den, bevor Wien weiter abrutscht und schluss-endlich den Anschluss verliert. Als Hauptstadtsollte Wien eigentlich ganz vorne liegen.“

Unternehmer-Image aufwertenAuffällig an der Studie ist die zunehmendpessimistische Einstellung zum Unterneh-mertum, die sowohl die Wiener als auch dieübrigen Österreicher pflegen. Viele stellenihre eigenen unternehmerischen Fähigkeiteninfrage und sehen somit keine guten Grün-dungsmöglichkeiten, was wohl an der pro-blematischen Ausbildungssituation liegt.„Österreich liegt im Bereich der unterneh-merischen Aus- und Weiterbildung EU-weitauf dem letzten Platz, schlechter noch als inden Vorjahren“, sagt Tarbauer. Zum anderenist die Angst vor dem Scheitern im Vergleichzu anderen Ländern relativ hoch, ähnlich wiein Griechenland oder Zypern. „Hier müssen

wir klar gegen die Stigmatisierung des un-ternehmerischen Scheiterns ankämpfen“,fordert er. Die im Zuge der Studie befragtenExperten raten, das Unternehmer-Image zustärken, und schlagen eine bessere Vermitt-lung der gesellschaftlichen Rolle des Unter-nehmertums vor. Überdies müsse die Politik für bessere Rah-menbedingungen sorgen, sind sich die Ex-perten einig. Als konkrete Beispiele nennensie die Senkung der Abgabenlast und eineEntbürokratisierung, um das Gründen zu er-leichtern und eine nachhaltige Unterneh-mensentwicklung zu fördern. In diesemPunkt sieht sich die Junge Wirtschaft Wienbestärkt. „Seit Jahren machen wir darauf auf-merksam und bringen konstruktive Vor-schläge ein, um diese Rahmenbedingungenzu verbessern. Zwar konnten wir mit derLohnnebenkostenbefreiung und der Öffnungder Anrainerparkplätze in Wien einige Er-leichterungen erzielen, jedoch sind das nureinzelne Schritte auf einem langen Weg“,meint Tarbauer. „Die Studie ist ein Warnzei-chen dafür, dass endlich mehr getan werdenmuss. Wien hat großes unternehmerischesPotenzial, um das zu nutzen, müssen in derPolitik aber weitere Taten folgen, nicht nurWorte“. Ü

62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Raus aus der KomfortzoneNoch ist die Bundeshauptstadt Wien Österreichs Gründerland Nummer eins. Doch dieZeichen stehen auf Sturm, sollten sich die Rahmenbedingungen nicht bald ändern.

Von Marie-Theres Ehrendorff

„Die Junge Wirtschaft Wien sieht imErgebnis der weltweit größten Ver-gleichsstudie zum Unternehmertumeinen klaren Aufruf an die Politik, Be-triebe zu entlasten und den Gründer-

geist zu fördern“, erklärt Jürgen Tarbauer, Vorsitzender der Jungen Wirtschaft Wien.

Foto: Junge Wirtschaft Wien

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Unsere Investitionen in den Hafenausbau, die Maßnahmen zurEffizienzsteigerung und die Erhöhung der Wettbewerbsfähig-keit haben sich gelohnt. Das Wachstum steigt konsequent, so-

wohl beim Kernunternehmen Hafen Wien als auch den Tochterge-sellschaften. In nahezu allen güterbezogenen Geschäftsbereichenwie auch in der Personenschifffahrt hat sich das Jahr 2016 zu einemRekordjahr entwickelt. So konnten wir mit dem Abschluss des Land-gewinnungsprojektes den Autoterminal erweitern und die Anzahl derumgeschlagenen Fahrzeuge um 22.000 Stück steigern, das entsprichtrund 30 Prozent. Besonders erfreulich: Im Jahr 2016 sind auch wiedermehr Güter per Schiff umgeschlagen worden, und zwar um 8,6 Pro-zent. Der Aufwärtstrend hält insgesamt auch in den ersten Monaten2017 an. Wir liegen auf dem Niveau des Jahres 2016 bzw. in einigenSparten sogar leicht darüber“, erklärte Wien-Holding-Geschäftsfüh-rer Peter Hanke bei der Präsentation der Vorjahres-Bilanz.Der Hafen Wien punktet durch seine Trimodalität, die perfekte An-bindung an die Straßen-, Schienen- und Wasserinfrastruktur. Im Ha-fen Wien werden jährlich bis zu sieben Millionen Tonnen Güter um-geschlagen. Mit einer Fläche von drei Millionen Quadratmetern istdieses Logistikzentrum das größte Güterverkehrszentrum in Öster-reich und mit rund 100 Unternehmen und bis zu 5.000 Arbeitsplätzenam Standort ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Ü

Hafen Wien segelt auf ErfolgskursDie Bilanz kann sich sehen lassen: Der Hafen Wien hat sich im Jahr 2016 in so gut wie al-len Geschäftsbereichen positiv entwickelt – vom Lagergeschäft über den hafeneigenenImmobilienbereich bis hin zur Schifffahrt.

Peter Hanke, GF Wien Holding, Renate Brauner, Wirtschaftsstadträtin,Doris Pulker-Rohrhofer, technische GF Hafen Wien, sowie Fritz Lehr, kaufmännischer GF Hafen Wien, präsentieren das Rekordergebnis 2016. Foto: Markus Reitler

WIR STEUERN.

Angermayr GmbH, Auleiten 2, A-4910 Ried im Innkreis, E-Mail: [email protected], Tel.: +43 7752 83521, Fax: 07752 87858, www.angermayr.at

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Blühende Birnbäume verwandelnjedes Jahr das Mostviertel in einweißes Blütenmeer und machenes zu einem beliebten Ausflugs-ziel. Sie sind daher oftmals auch

die erste Assoziation, wenn der Name„Mostviertel“ fällt. Dass die Region rund umAmstetten, Waidhofen an der Ybbs, Wiesel-burg und Scheibbs nicht nur eine Tourismus-destination, sondern auch ein bedeutenderWirtschaftsstandort ist, bleibt hingegen vie-len verborgen. Dabei bräuchte sie den Ver-gleich mit anderen Wirtschaftsstandortennicht zu scheuen. „Es gibt hier einige Welt-marktführer und Vorreiter in ihren Berei-chen“, sagt Rosemarie Pichler von der Zu-kunftsakademie Mostviertel. Umdasch,Bene, Forster, Mondi, Lisec oder auch RiessEmail, Worthington, Vetropack und Zizalasind nur einige der Leitbetriebe, die teilsschon seit Generationen in der Region an-sässig und am Weltmarkt erfolgreich sind. „Der Punkt ist, dass das Mostviertel starktouristisch, aber weniger wirtschaftlich po-sitioniert ist“, sagt Pichler. Den Blick auchauf die Bedeutung von Amstetten und Co.als Industrie- und Gewerbestandort zu len-ken wäre jedoch eine absolute Notwendig-

keit. Und das nichtnur in Hinblick aufBetriebsansiedlun-gen, sondern auchum Fachkräfte in dieRegion zu bringenoder hier zu halten.„Es geht darum, dieRegion jungen Leute,die zur Ausbildungnach Wien, Linz oderanderswo hingehen,so schmackhaft zumachen, dass sie da-nach wieder zurück-kommen“, erklärt

Pichler. Denn auch den Betrieben rund umAmstetten und die anderen Wirtschaftsstand-orte der Region würde es nicht gelingen, dasThema Fachkräfte in den Griff zu bekom-men. „Der Mangel ist groß“, weiß Pichler.

Maßgeschneiderte WeiterbildungUm diesen zu beheben, hat die Zukunftsaka-demie Mostviertel, die 2009 von Leitbetrie-ben der Region gegründet wurde, gemein-sam mit Unternehmen unter anderem vor ei-niger Zeit das Qualifizierungsprogramm

„Future of Production-Net“ ins Leben geru-fen. Dieses ist speziell auf den KMU-Bedarfausgerichtet und dient der fachlichen Wei-terbildung von Beschäftigten in produzie-renden und produktionsnahen Bereichenzum Thema Digitalisierung. „Die Betriebehaben jene Bereiche erhoben, wo sie Quali-fizierungsbedarf haben, und wir haben dannein entsprechendes Seminarangebot erstellt“,beschreibt Pichler. Mehr als 1100 Teilneh-mer hätten diese Seminare bis jetzt besucht,das Projekt läuft noch bis 2018. Angesichtsdes Erfolges wird es nun übrigens auf ganzNiederösterreich ausgeweitet. Zur Stärkungdes Forschungsstandortes – ein zentralerStandort dafür ist das Technopol Wieselburg– haben verschiedene Unternehmen schon2010 im Rahmen der ZukunftsakademieMostviertel das Forschungsnetzwerk Most-viertel gegründet. Branchenübergreifendwerden Themen identifiziert, zu denen eingemeinsames Forschungsinteresse besteht,Forschungsprojekte und Technologievorha-ben entwickelt und umgesetzt.

Vernetzung ist die StärkeDie Kooperations- und Austauschbereit-schaft der Unternehmen, die von Fair Play,

64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Attraktiver Wirtschaftsraum mit viel Potenzial

Eine gute Verkehrsinfrastruktur sowie verschiedene Wirtschaftsparks machen die RegionAmstetten und das gesamte Mostviertel als Standort interessant. Der Fachkräftemangelist jedoch erheblich.

Von Ursula Rischanek

Rosemarie PichlerFoto: ZukunftsakademieMostviertel

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017 65

Offenheit und Vertrauen geprägt sei, be-zeichnet Pichler denn auch als „definitiv eineder größten Stärken des Wirtschaftsstandor-tes“. Weitere seien der gute Mix aus Industrieund Klein- und Mittelbetrieben. „Auch derBranchenmix passt“, sagt Pichler. Ausge-zeichnet seien darüber hinaus die geografi-sche Lage gleichsam in der Mitte Öster-reichs, die Nähe zu den BallungsräumenSteyr und Linz sowie die Verkehrsanbindungan Westautobahn und Westbahn. Punktenkann die Region weiters mit dem Ennshafen,dem Ecoplus Wirtschaftspark Ennsdorf so-wie weiteren sieben interkommunalen Wirt-schaftsparks, die ebenfalls von Ecoplus un-terstützt werden. Das Mostviertel habe sich in den letzten Jah-ren und Jahrzehnten unglaublich dynamischentwickelt – und sich dabei eine wirtschaft-liche Vielfalt erhalten, die man nicht oftfinde,

betonte vor Kurzem auch Ecoplus-Ge-schäftsführer Helmut Miernicki bei einerPressekonferenz. Es sei gleichzeitig moder-ner Wirtschaftsstandort, Ganzjahres-Touris-musregion, Top-Messe-Standort und Stand-ort für Forschung, Aus- und Weiterbildung,so Miernicki. Dass gerade der Bezirk Ams-tetten ein Wirtschaftsmotor für die gesamteRegion ist, zeigt sich in den Zahlen der Be-triebsansiedlungen bzw. Betriebserweiterun-gen. In den letzten fünf Jahren gab es nachAngaben von Wirtschaftslandesrätin PetraBohuslav mit Unterstützung der Ecoplus imgesamten Mostviertel 39 Betriebsansiedlun-gen beziehungsweise -erweiterungen, mitdenen 470 Arbeitsplätze neu geschaffen odergesichert wurden. Davon entfielen 23 An-siedlungen oder Erweiterungen auf den Be-zirk Amstetten, wo so 286 Arbeitsplätze ge-schaffen wurden.

Gute AussichtenInsgesamt gibt es allein im Bezirk Amstettennach Angaben von Andreas Geierlehner, Lei-ter der Bezirksstelle der WirtschaftskammerAmstetten, zurzeit 8.912 Betriebe. Dies seienum knapp 1,5 Prozent mehr als im Jahr 2016,so Geierlehner im NÖ Wirtschaftspresse-dienst. Seit Jahresbeginn seien knapp über450 neue Gewerbeunternehmen, überwie-gend Dienstleistungsbetriebe, angemeldetsowie etwa 490 Beratungen im Sinne desNeugründungsförderungsgesetzes durchge-führt worden. Mit elf Konkursverfahren undsieben Sanierungsverfahren bleibt die Insol-venzstatistik im Vergleich zum Vorjahr un-verändert. Für das Gesamtjahr ist Geierleh-ner durchaus positiv: Die Wirtschaft der Re-gion entwickle sich seit Jahresbeginn deut-lich positiv, quer durch alle Branchen sei dieAuftragslage gut bis sehr gut. Der Arbeits-markt profitiert ebenfalls von dieser Ent-

wicklung: Nach Angaben des AMS Amstet-ten seien bereits im Vorjahr die Arbeitslosen-zahlen, anders als in Österreich und Nieder-österreich, im Jahresvergleich um 1,8 Pro-zent zurückgegangenen. Der Trend setzt sichauch heuer fort: So ist in den vergangenenMonaten die Zahl der Arbeitslosen im BezirkAmstetten deutlich zurückgegangen. Im Mailag die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosenmit 1.957 um 13,1 Prozent niedriger als imMai 2016. Teils zweistellig ist im erstenHalbjahr die Zahl der Arbeitslosen auch inWaidhofen an der Ybbs und Scheibbs gesun-ken. „Das Mostviertel hat sich in den vergange-nen Jahren zu einem attraktiven Wirtschafts-standort mit großem Zukunftspotenzial ent-wickelt. Die Region ist in allen wichtigenBelangen für die Herausforderungen der Zu-kunft bestens gerüstet“, sind sich Bohuslavund Miernicki einig. Ü

Zukunftsakademie MostviertelDie Plattform für Bildung, Forschung und

Zukunft wurde im Jahr 2009 von Leitbe-

trieben der Region gegründet und ist als

gemeinnütziger Verein organisiert. Mehr

als 100 Mitglieder aus Wirtschaft, aber

auch Gemeinden und wirtschaftsnahe

Organisationen unterstützen diese Initia-

tive. Mit den Aktivitäten soll die Wirt-

schaftsregion gestärkt und in ihrer Ent-

wicklung gefördert werden. Schwer-

punkte sind die Themen Aus- und Wei-

terbildung, Forschung und Entwicklung

sowie Projekte und Veranstaltungen.

So bietet sie mit den Fachhochschulen St.

Pölten und Wiener Neustadt als wissen-

schaftliche Partner drei Master-Lehrgänge

in den Bereichen Sales & Innovationsma-

nagement, Agrar- sowie Produktions-

und Technologiemanagement an. Um die

Forschungs- und Entwicklungstätigkeit im

Mostviertel weiter zu steigern, hat sich

die Zukunftsakademie Mostviertel wei-

ters Ende 2016 mit zehn Prozent an der

Profactor GmbH beteiligt. Das außeruni-

versitäre Forschungsunternehmen mit

Standorten in Steyr und Wien betreibt

angewandte Produktionsforschung mit

den Schwerpunkten Industrielle Assis-

tenzsysteme und Additive (Mikro-

/Nano-) Fertigung.

INFORMATIONi

Der Schalungs- und Ladenbauspezialist Um-dasch ist einer der Leitbetriebe in Amstetten.Foto: Umdasch Group

Häufig wird das Mostviertel eher mit touristischen Highlights wie der Blüte der mehr als einerMillion Obstbäume assoziiert. Als Wirtschaftsstandort wird es dann oft weniger wahrgenom-men. Foto: iStock.com/Bruno_il_segretario

Sinkende Arbeitslosenzahlen, eine gute Auf-tragslage und somit optimistische Unterneh-men erhöhen die Attraktivität des StandortsAmstetten. Foto: Gerhard Streißlberger

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66 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2017

Umdasch Group wächst erneutDie in Amstetten beheimatete und zur Gänze in Familienbesitz be-findliche Umdasch Group ist im vergangenen Jahr zum sechsten Malin Folge gewachsen. Die Zuwächse begründen sich sowohl durch er-freuliche Marktentwicklungen, aber auch durch eine auf Beteiligun-gen und Akquisitionen ausgerichtete Wachstumsstrategie. So liegtdas Wachstum des Konzerns mit einem Umsatz von 1,28 MilliardenEuro bei plus 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ü

Neue LeiterinMichaela Berger übernimmt ab 1. Sep-tember die Leitung der Konzernkommu-nikation der HYPO NOE Gruppe BankAG. Berger ist seit 2013 im Bundesminis-terium für Finanzen und aktuell die Spre-cherin des Bundesministers für Finanzen.Nach elf Jahren Kommunikation und PRin verschiedensten Funktionen wird Ber-ger die Neuaufstellung des Kommunika-tionsteams in der Bankengruppe als Lei-terin der Stabstelle PR und Kommunika-tion verantworten. Ü

Neue Publikumsmesse in SalzburgIm fortschreitenden Zeitalter des Internets nimmt das Messewesenim Marketingmix erfolgreicher Unternehmen einen immer wichti-geren Stellenwert ein. Diesen Trend will das heimische Start-up-Un-ternehmen „JU.connects“ von Thomas Jungreithmair nutzen und imHerbst 2018 erstmals eine Publikumsmesse für die EuRegio-Regionam Messestandort Salzburg veranstalten. „Messen sind immer nochdas wichtigste Instrument zur persönlichen Kommunikation, in derVertrauen aufgebaut und Authentizität vermittelt werden“, erläutertJungreithmair. Ü

ErfolgsgeschichteSeit 25. Februar 2016 fährt die Linie 3 bis zur Trauner Kreuzung undseit 10. September die Linie 4 bis zum Schloss Traun. Die mittel-fristigen Planungen prognostizierten einen Fahrgastzuwachs vonetwa zwei auf dann rund sechs Millionen Fahrgäste jährlich. Bereits2016 nutzten 5,82 Millionen Fahrgäste die StraßenbahnverbindungHauptbahnhof – Schloss Traun. „Ich bin davon überzeugt, dass wirdie mittelfristigen Prognosen von etwa sechs Millionen Fahrgästenbereits heuer überschreiten werden“, betont Günther Steinkellner,Landesrat für Infrastruktur. Ü

Neues Forschungszentrum Oberösterreich erhält ein neues COMET K2 Kompetenzzentrum fürSpitzenforschung: Symbiotic Mechatronics steht für einen neuenForschungsansatz, durch den Maschinen autonom und intelligentagieren sollen. Es wurde von der Österreichischen Forschungsför-derungsgesellschaft FFG bzw. vom Wirtschafts- und Infrastruktur-ministerium mit einer Laufzeit von vorerst vier Jahren und einemGesamtbudget von 48 Millionen Euro genehmigt. „Das neue K2Kompetenzzentrum wird einen massiven Innovationsschub auslösenund den Technologiestandort OÖ weiter stärken“, zeigt sich For-schungsreferent LH-Stv. Michael Strugl erfreut. Ü

JKU mit neuartiger Ausbildung„The sexiest job of the 21st century“ (Copyright Harvard BusinessReview): Data Scientist ist einer der gefragtesten Berufe der IT-Bran-che. Die Johannes-Kepler-Universität startet im Herbst eine inter-disziplinäre Spezialisierung in dem Bereich und bietet damit ein indieser Form österreichweit einzigartiges Studium an. Ü

Kellner & Kunz AG expandiert Das Welser Großhandels- und Dienstleistungsunternehmen gliedertdas Unternehmen „Walter Martínez“ aus Saragoza, Spanien, in dieKellner-&-Kunz-Gruppe ein. Martínez ist auf den Vertrieb von Be-festigungselementen für Industriekunden, vorwiegend für die Auto-mobilindustrie, spezialisiert und das nunmehr elfte Tochterunterneh-men der Kellner & Kunz AG. Ü

Luxuriöses Dachgeschoß in GrazIn bester Lage, nämlich in der Grazer Innenstadt - Nähe Hauptplatz,wurde in der Jakoministraße auf das ehemalige Hotel „Wilder Mann“ein spektakulärer Dachausbau der Graf-Holztechnik als Teil-Gene-ralunternehmer gesetzt. Im aufgestockten Dachgeschoß in Massiv-holzbauweise sind acht Penthäuser und vier weitere Wohnungen mitgroßen Terrassen auf drei Ebenen entstanden. ÜFoto: Jasmin Schuller, LOVE Architects

Mag. Michaela Berger,Leitung der Konzern-kommunikation derHYPO NOE GruppeBank AGFoto: Benedikt Loebell

Thomas Jungreithmair mit seinem Vater Johann Jungreithmair, derihm als Exhibition-Consultant zur Seite steht (v.l.). Foto: Neumayr

Page 67: Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Oberösterreich ...€¦ · Die Republik Österreich erwartet heiße Zeiten. Nicht nur was die hochsommerlichen Temperaturen betrifft, sondern

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Der SEAT Alhambra jetzt mit 127 Gramm CO2-Emission.Vorsteuerabzugsberechtigt!

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Verbrauch: 5,0-7,3 l/100 km, CO2-Emission: 127-168 g/km. Symbolfoto.*Die Garantie von bis zu 5 Jahren und 100.000 km Laufl eistung endet, wenn entweder die vereinbarte Zeitdauer abgelaufen ist oder die maximale Laufl eistung überschritten wird, je nachdem, welches der beiden Ereignisse zuerst eintritt. Aktion gültig bis bis auf Widerruf.