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INHALT Jahrgang 6, Ausgabe 1 | 2010 Zeitschrift von und für Studenten/innen des Geographischen Instituts der Universität Heidelberg themen 02 Weltklimakonferenz Ein Bericht aus Kopenhagen 04 Prof. Dr. Alexander Zipf Der neue Prof bringt die Geoinformatik nach Heidelberg - ein Interview 08 „Ach, sie sind Geograph?“ Das Kolloquium „Berufsfelder in der Geographie“ klärt auf! 09 Das Wesen der Bürgerkriege Ein Vortrag der HGG beschreibt dieses Phänomen am Beispiel Sri Lankas 11 Masterstudiengänge Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe in Berlin und Bonn 17 20 Ausgaben Columbus Das Jubiläum ausland 13 Praktikum in Bethlehem Kulturtourismus und Entwicklungs- zusammenarbeit im Westjordanland rubriken 18 Neuigkeiten 19 Impressum Weltklimakonferenz in Kopenhagen Heidelberg war dabei 0 4 Der neue Lehrstuhl für Geoinformatik 0 2 17 Jubiläum 20 Ausgaben Columbus 13 Mit ASA nach Bethlehem

und die Uni Heidelberg war dabei! U · Lehrstuhl für Kartographie übernahm. ... auftragter hier am Institut war, ... In Bonn hatte ich ja die Profes - sur für Kartographie inne

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I N H A L T Jahrgang 6, Ausgabe 1 | 2010

Z e i t s c h r i f t v o n u n d f ü r S t u d e n t e n / i n n e n d e sG e o g r a p h i s c h e n I n s t i t u t s d e r U n i v e r s i t ä t H e i d e l b e r g

t h e m e n

02 Weltklimakonferenz

Ein Bericht aus Kopenhagen

04 Prof. Dr. Alexander Zipf Der neue Prof bringt die Geoinformatik nach Heidelberg - ein Interview 08 „Ach, sie sind Geograph?“

Das Kolloquium „Berufsfelder in der Geographie“ klärt auf!

09 Das Wesen der Bürgerkriege Ein Vortrag der HGG beschreibt dieses Phänomen am Beispiel Sri Lankas

11 Masterstudiengänge Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe in Berlin und Bonn

17 20 Ausgaben Columbus Das Jubiläum

a u s l a n d

13 Praktikum in Bethlehem

Kulturtourismus und Entwicklungs- zusammenarbeit im Westjordanland

r u b r i k e n

18 Neuigkeiten19 Impressum

Weltklimakonferenz in Kopenhagen

Heidelberg war dabei

04Der neue Lehrstuhl für Geoinformatik

02

17Jubiläum20 Ausgaben Columbus

13Mit ASA nach Bethlehem

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Weltklimakonferenz Weltklimakonferenz2 >> << 3

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Unter den ca. 15.000 Besuchern der Weltkli-makonferenz in Kopenhagen befand sich auch eine 45-köpfige Delegation der Univer-

sität Heidelberg, unter ihnen eine Hand voll Geogra-phen. Pünktlich zum Beginn der Konferenz wurde ganz Kopenhagen ins Klimafieber versetzt: Neben zahlreichen NGOs, die auf den Straßen und Plätzen der Stadt ihre Positionen deutlich machten, ließen sich auch zehntausende Demonstranten nicht von Witterungsbedingungen abschrecken, die von Erder-wärmung wohl noch nichts gehört hatten. Auch die in der ganzen Stadt aufgestellten Eisfiguren schmolzen nur sehr langsam hinweg – ein etwas seltsamer Rah-men für eine Konferenz zur Erderwärmung. Doch auch die Delegierten verschonte der skandinavische Winter nicht, so dass sich Abgeordnete und Medien-vertreter stundenlang bei Minusgraden bis zu ihrem Einlass in die heiligen Hallen gedulden mussten.

Da in Den meisten Medien jedoch vor allem über die weniger erfreulichen Aspekte berichtet wurden, lohnt es sich diesen Bericht mit einigen positiven Erlebnissen zu beginnen. Gleich der erste Eindruck, den man im Konferenzzentrum bekam, konnte nur gefallen: Neben Delegierten der teilnehmenden Staa-ten fanden sich auch zahlreiche Indigene aus den vom Klimawandel am meisten betroffenen Regionen im Konferenzzentrum wieder, genau wie unzählige NGOs, die an Messeständen ihre Standpunkte ver-traten. So bot sich dem Beobachter ein erfreulich

buntes Bild, das mit einer eintönigen Konferenz von Bürokraten wenig Ähnlichkeit hatte.

ebenso erfreulich ist es zu bewerten, dass keines der teilnehmenden Länder noch darüber dis-kutierte, ob es überhaupt nötig ist den Klimawandel zu bekämpfen. Stattdessen stand die Frage nach dem Wer und Wie im Mittelpunkt des Interesses.

leiDer hat Der Klimagipfel jedoch auch gezeigt, dass diese Differenzen um das Wer und Wie be-deutend genug sind, um eine verbindliche Einigung zu verhindern. So wurde über die Höhe der CO2-Einsparungen jedes einzelnen Landes diskutiert, den Weg, wie diese Reduktionen zu realisieren sind, und vor allem wer die Kosten einer Einigung tragen sollte. Viele dieser Verhandlungen fanden hinter verschlos-

COP15 – Weltklimakonferenz in Kopenhagen

und die Uni Heidelberg war dabei!

Der größte Konferenzsaal der Weltklimakonferenz, in dem jede Nation mit 2 Delegierten vertreten ist.

. Text und Fotos: Jacob Hörisch

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Weltklimakonferenz Weltklimakonferenz2 >> << 3

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senen Türen statt, die offiziellen Beschlussfassungen der einzelnen Komitees standen jedoch allen Teil-nehmern der Konferenz offen. Dadurch konnte jeder selbst erleben, wie eine solche Sitzung mit meist ca. 150 anwesenden Delegationen abläuft. Was auf einer Komitee-Sitzung allerdings tatsächlich passiert, ist weniger spannend, sondern viel eher technokratisch: So kann es durchaus passieren, dass 30 Minuten in Juristen-Englisch darüber diskutiert wird, ob in der Beschlussfassung ein Nebensatz in Klammern steht oder nicht, ob das Wort „könnte“, „sollte“ oder „müsste“ verwendet wird und sofern man sich nicht einigen konnte, wurde auch noch darüber gestritten, welche Delegation im Protokoll als Verursacher fest-gehalten wird – oft mit dem Ergebnis, dass sich die einzelnen Parteien nicht darauf einigen konnten auf welche Nation das Scheitern zurückzuführen ist. In diesen Sitzungen der einzelnen Komitees offenbarte sich somit auch, welch ein riesiger organisatorischer Aufwand dahinter steckt, wenn über 150 Nationen gleichberechtigt miteinander verhandeln.

Die nGos, sowie einzelne nationale Delegationen konnten sich dagegen in so genannten Side-Events Gehör verschaffen. Dort wurden nicht nur eigene Standpunkte dargelegt, die Side-Events boten auch Wissenschaftlern aus aller Welt eine Plattform Neues von der Forschungsfront zu berichten.

Das erGebnis Der Konferenz ist allgemein be-kannt: Eine nicht bindende zur Kenntnisnahme, dass die Erwärmung auf 2°C beschränkt werden sollte. Im Anhang der gemeinsam erzielten Einigung, kann nun jede Nation kund und zu wissen geben, welche Leistungen sie bereit ist zu erbringen. Einen Kon-trollmechanismus für die Einhaltung dieser Leistun-gen sieht der „Copenhagen Accord“ allerdings nicht vor. Wer sich für den genauen Wortlaut des Accord interessiert, muss wider Erwarten keinen hundert

Seiten dicken Vertrag durcharbeiten: Das Ergebnis der vierzehntägigen Konferenz umfasst nicht mehr als zweieinhalb Seiten Text und steht unter: http://en.cop15.dk/files/pdf/copenhagen_accord.pdf zum Download bereit.

trotz klirrenDer kälte und enttäuschendem Ausgang würde wohl jeder Heidelberger Teilnehmer sich nochmal dafür entscheiden zur Weltklimakonfe-renz nach Kopenhagen zu reisen. Nicht zuletzt weil Kopenhagen auch ohne Konferenz eine Reise wert ist.

Die Haupthalle des Konferenzzentrums.

Kopenhagen – auch ohne Weltklimagipfel eine Reise wert.

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Geoinformatik Geoinformatik4 >> << 5

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. Text: Stephanie Pedlow

Mit der Einrichtung des Lehrstuhls für Geoinformatik geht in Heidelberg ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. Im März 2009 erhielt Professor Alexander Zipf von der Universität Bonn den Ruf nach Heidelberg, der nun die Geoinformatik als neues Standbein des Geographischen Instituts etablieren wird.

Ein neuer Lehrstuhl für die Geographie

COLUMBUS: Sehen Sie den Aufbau der neuen Abteilung als eine Herausforderung?

ZIPF: Das wird es sicherlich sein. Glücklicherweise gibt es schon einige Anknüpfungs-punkte, da ich Heidelberg be-reits kenne und in umliegenden Institutionen erste Kontakte aufbauen konnte. Es ist mir ein Anliegen, den Standort Heidel-berg mit der Fachrichtung Geo-informatik international be-kannt zu machen. Das ist die eigentliche Herausforderung.

Woher kennen Sie Heidelberg?Ich habe hier 1992 bis 1996

studiert und danach bis zum Jahr 2000 am European Media Lab promoviert. Am Lehrstuhl von Professor Meusburger war ich zuerst Hiwi und habe da-

sor Meusburger ein Projekt am European Media Lab beantragt, dort promoviert und danach zwei Jahre lang als Postdoc ge-arbeitet. 2003 erhielt ich einen Ruf an die Fachhochschule Mainz für die Professur der Geoinformatik im Bereich Ver-messung und Geoinformatik. Der Wechsel an die Universität Bonn erfolgte 2007, wo ich den Lehrstuhl für Kartographie übernahm. Nur zwei Jahre spä-ter kam dann der glückliche Ruf nach Heidelberg, worüber ich mich sehr freue.

In welche Räumlichkeiten wird der Lehrstuhl einziehen?

Das ist ein großes Problem. Wir haben in der Berliner Stra-ße einige Räume identifiziert, die wir durch dichtere Belegung

mals angefangen den ersten GIS-Pool des Instituts aufzu-bauen. Der lag damals in INF 348, da es die Abteilung in der Berliner Straße noch nicht gab. Im Selbststudium hatte ich mir meine GIS-Kenntnisse angeeig-net und dann zusammen mit dem damaligen EDV-Beauftrag-ten Ingolf Keck die ersten GIS-Kurse konzipiert. Damals hatten wir überlegt, wohin das alles führen könnte, deshalb freue ich mich umso mehr, hier – mit ei-niger zeitlicher Verzögerung – den Lehrstuhl aufbauen zu kön-nen.

Wie ging Ihre Hochschullauf-bahn weiter?

Nachdem ich erst EDV-Be-auftragter hier am Institut war, habe ich zusammen mit Profes-

– Die Geoinformatik kommt

nach Heidelberg

Ein Interview mit

Prof. Dr. Alexander Zipf

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Geoinformatik Geoinformatik4 >> << 5

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anderer Räume frei machen wollen. Die Emeriti müssen lei-der etwas enger zusammenrü-cken und die HGG muss in den Keller, wo gut nutzbare Räume eingerichtet worden sind. Das wird allerdings nicht reichen, da viele Mitarbeiter aus Bonn mitkommen werden. Uns wur-den daher im Sommer einige Räume im Theoretikum zuge-sagt. Das entspannt zwar die Raumnot, die räumliche Tren-nung ist aber für die Arbeits-gruppe eine sehr unglückliche Situation. Gerade bei der Geo-informatik kommt es auf Zu-sammenarbeit an, da man bei technischen Problemen auch

sierung der Daten sind spannen-de Forschungsfragen, sowie 3D-GIS in vollem Umfang ins Web zu bringen. Dementsprechend gibt es auch andere Projekte, die sich mit der Analyse und Prozessierung von Geländemo-dellen beschäftigen. Das sind sehr großvolumige Daten, die auf entsprechenden Computer-clustern rechnen müssen. In den Projekten geht es auch um wei-tere Anwendungsgebiete wie Flottenmanagement oder Rou-tenplanung. Darunter fällt die individualisierte Routenplanung für spezifische Benutzergrup-pen oder gar für individuelle User, wie Touristen oder Roll-

mal anderen über die Schulter schaut. Hoffentlich werden wir bald alternative Lösungen fin-den, aber das ist momentan sehr schwierig. Alle Lehrstühle des Instituts sind belegt und wach-sen ebenso.

Welche Forschungsprojekte bringen Sie mit?

Ich bringe eine Reihe von Projekten mit, die auch alle auf der Homepage aufgelistet sind. Schwerpunkte sind webbasierte Geoinformationsdienste in ver-schiedenen Ausprägungen, hier ist vor allem die dreidimensio-nale Visualisierung zu nennen. Auch 3D-Analysen und Prozes-

Dreidimensionaler Blick über das Neuenheimer Feld durch das web-basierte Programm Heidelberg-3Dhttp://www.giub.uni-bonn.de/karto/heidelberg-3d/screenshots.de.htm

Das Projekt OpenStreetMap 3D Germany als Routenplaner und

Navigationshilfehttp://www.osm-3d.org/

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Geoinformatik Geoinformatik6 >> << 7

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stuhlfahrer. Bekannt ist sicher-lich der OpenRouteService als Vorzeigemodell für einige Spe-zialanwendungen wie beispiels-weise das Fußgängerrouting. In diesem Umfeld sind auch The-men wie mobile Navigation in 3D angesiedelt. Ein weiteres Projektbeispiel ist „Sutren-3D“, wo wir in Zusammenarbeit mit der Sinologie in Heidelberg ei-nen Atlas über buddhistische Inschriften in China erstellen.In Bonn hatte ich ja die Profes-sur für Kartographie inne. Eine Verbindung der genannten The-men zur Kartographie besteht darin, dass es um die Nutzbar-keit von interaktiven, webba-sierten oder mobilen Karten geht. Was sind die relevanten Objekte? Wie kann ich alles möglichst algorithmisch erfas-sen, berechnen und automatisie-ren? Es sollen Systeme entwi-ckelt werden, die möglichst gute Karten für einen bestimmten Anwendungsbereich zur Verfü-gung stellen.

Sie bieten den Studierenden im Rahmen Ihrer Projekte die Möglichkeit ihre Diplomar-beit zu verfassen. Können Sie diese näher erläutern?

Wir haben mehrere Diplom-arbeiten, die an aktuellen For-schungsfragen, die wir derzeit behandeln, angegliedert sind.

und die Evaluierung für ver-schiedene Nutzungsfelder. Un-sere Arbeitsgruppe hat im Be-reich der von Nutzern freiwillig generierten Geodaten und dar-auf aufbauender neuer Anwen-dungsbereiche einiges an Ex-pertise aufgebaut und möchte diese im Rahmen weiterer Di-plomarbeiten vertiefen.

Was für Lehrangebote erwar-ten die Heidelberger Studenten im Bereich der Geoinformatik im nächsten Semester?

Beispielsweise werden in den kommenden Semestern zu-sätzliche Veranstaltungen zu 3D-GIS und Kommunikation mit Webmapping angeboten. Es soll ein Seminar zu OpenStreet-Map geben, wo Grundlagen und Datenerfassung unter anderem behandelt werden. Im Bereich der Datenmodellierung wird als Grundlagenveranstaltung etwas zu Geodatenbanken angeboten. Im Rahmen der fortgeschritte-nen Technologien soll ArcGIS mit dem ModelBuilder oder gar Scripting eingesetzt werden, um Prozesse und Workflows zu automatisieren. Es wird Veran-staltungen geben, die die Ent-wicklung von Geoinformati-onssystemen oder der dazugehörigen Komponenten thematisieren. Diese werden stärker informatisch geprägt

Teilweise stehen sie auf der Homepage, aber das ist nur eine Teilmenge. Es gibt ansonsten prinzipiell die Möglichkeit aus Fragen, die sich stark mit GIS auseinandersetzen, eine Dip-lomarbeit zu erstellen. Mich in-teressiert vor allem die Metho-dik dahinter. Webbasierte Geoin for mat ionsvisua l isie -rung, -verwaltung und -analyse interessieren dabei unabhängig von der konkreten Anwendung. Indem wir verschiedene An-wendungen integrieren, versu-chen wir daraus zu lernen, wel-che Methoden und Funktionen eines GIS wo gebraucht werden und inwieweit heutige Techno-logien dazu schon in der Lage sind, das im Web umzusetzen. Ganz konkret habe ich z.B. et-was zu OpenStreetMap ausge-schrieben. Dieses Web2.0-Pro-jekt ist zurzeit ein extrem aktives und sehr spannendes Feld, weil dort Daten entstehen, die es in der Form bisher nicht gab und durch einen ganz ande-ren Aufnahmeprozess entste-hen. Es ist wichtig, deren Da-tenqualität und Eignung für verschiedene Anwendungsbe-reiche besser einschätzen zu können. Dazu gab es schon ers-te Diplomarbeiten, nun geht es um weiterführende Fragen, wie z.B. der Vergleich mit amtlich- en und kommerziellen Daten

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Geoinformatik Geoinformatik6 >> << 7

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sein. Auch wird es durch die eingangs erwähnten Kontakte Lehrveranstaltungen zu be-stimmten Themenbereichen ge-ben, wie z.B. Tourismus oder Katastrophenmanagement mit GIS. Es gab schon eine Reihe von GIS-Veranstaltungen hier am Institut, nun sollen aufbau-ende und vertiefende Angebote folgen. Die Studierenden haben damit die Möglichkeit Kompe-tenzen in Geoinformatik aufzu-bauen. Wir hoffen natürlich, dass das Angebot ausgiebig ge-nutzt wird.

Welche Berufschancen haben Geographieabsolventen im Bereich der Geoinformatik?

Sehr gute. Wenn man sich in

ge den Einstieg gefunden. Das ist also sicherlich etwas, das man empfehlen kann. Wenn ich jetzt den wissenschaftlichen Bereich betrachte – ich suche ja gerade nach Mitarbeitern für Postdoc-Stellen – da ist der Markt wie leergefegt, es gibt kaum Bewerber. Meist bekom-men die Absolventen einen gut bezahlten Job in der Wirtschaft und diejenigen, die in der Wis-senschaft bleiben, können sich bei der Vielzahl der Angebote den Standort aussuchen. Mein Ziel ist es dabei Heidelberg auch hier zu einem besonders attrak-tiven Standort zu machen.

Vielen Dank für das Interview!

Geoinformatik vertieft und fort-geschrittene Kenntnisse und Technologien nachweisbar be-herrscht, hat man auf dem Ar-beitsmarkt relativ gute Chancen. Auch in Krisenzeiten wird in GIS investiert, um durch Auto-matisierung und Digitalisierung eine Effizienzsteigerung und folglich eine Senkung der Kos-ten zu erreichen. Wir haben in Bonn immer wieder Absolven-tenbefragungen durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass Geoin-formatikkenntnisse mit Abstand die wichtigste Kompetenz sind, die auf dem Markt nachgefragt werden. Die meisten der Absol-venten haben beruflich irgend-etwas in diesem Umfeld zu tun oder haben mit dieser Grundla-

Katastrophenmanagement mit freiem GIShttp://okgis.geoinform.fh-mainz.de/pro-

jektziele.htm (verändert)

Einsatz von GIS im Katastrophenmanagement, z.B. als Notfallroutenplaner, der passierbare Straßen im Einsatzgebiet aufzeigt http://en.wikipedia.org/wiki/2010_ Haiti_earthquake

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Kolloquium- Berufsfelder HGG Bürgerkrieg8 >> << 9

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. Text: Carsten Kropp

„Vom Landkartenmalen zur Wirtschaftsförderung“Ehemalige Geographieabsolventen

stellen ihren Beruf vor„ach, sie sinD Geograph? Sie

malen also Landkarten!“ und „Aha, Sie sind Geograph... und wie kommt man vom Landkarten-malen zur Wirtschaftsförderung?“ sind wohl typische Sätze, die viele Geographinnen und Geographen im Anschluss zu ihrem Studium in Bewerbungsgesprächen hören mussten.

Diese erfahrunG haben zum großen Teil auch die Gastrefe-renten aus den Bereichen GIS, Verlagswesen, Wirtschaftsförde-rung und Stadtplanung gemacht, wie sie im neuen Kolloquium „Geographie in verschiedenen Berufsfeldern“ von Dipl.-Geogr. Christina Preusker den Teilneh-mern schildern. Und dennoch die Tatsache, dass sie dort als ehema-lige Geographieabsolventen über ihren Beruf referieren, zeigt ganz klar: Ein Studium in Geographie hat Perspektive.

so bezeichnet auch Hans-Jo-achim Böhler, Berater für akade-mische Berufe im Hochschulteam der Arbeitsagentur Heidelberg, in seinem Vortrag die Lage auf dem Arbeitsmarkt als „derzeit nicht ungünstig“. Im weiteren Verlauf erklärt Hans-Joachim Böhler, dass Geographen durch die gro-ßen Schnittmengen zu anderen

jedem zu raten sich diese span-nende Veranstaltung nicht entge-hen zu lassen. Denn neben den wertvollen Tipps bekommen die Teilnehmer einen Eindruck über die zahlreichen beruflichen Mög-lichkeiten, die sich mithilfe eines Geographiestudiums ergeben kön-nen.

hinweis: Das kolloquium wirD voraus-

sichtlich im Rahmen des Moduls „Geographie in Praktikum und Beruf, Teil 2“ auch künftig ange-boten werden. Die Vortragsinhalte werden darüber hinaus in einem Reader zu geographischen Tätig-keitsfeldern zusammengefasst, der stetig weiter ausgebaut werden soll und Studieninteressierten wie auch Studierenden in der beruf-lichen Orientierungsphase Hilfe-stellungen geben soll.

ausserDem plant chris-

tina Preusker im Sommer die Durchführung eines Workshops für Diplom/M.A./Lehramts-Studierende zum Thema „Be-werbertraining“ mit den Inhalten Stellensuche, Kontaktaufnahme, vollständige Bewerbungsunterla-gen, Vorstellungsgespräche sowie Test- und Einstellungsverfahren.

Fachbereichen in den vielfältig-sten Bereichen von der Öffentli-chen Verwaltung (20 %) bis hin zu Krankenhäusern (1,7 %) eingesetzt werden (BA-Statistik 2007).

in spannenDen VorträGen berichten die ehemaligen Geogra-phieabsolventen über ihren beruf-lichen Werdegang und geben den Studenten wertvolle Tipps mit auf den Weg für den Start ins Berufs-leben. „Spielen Sie ihre Fähigkei-ten aus“, rät Dipl. Geogr. Hartmut Gündra in seinem Vortrag den anwesenden Studenten. Mit einem thematisch breit angelegten Studi-um, der Fähigkeit zur Erfassung und Bündelung von Informationen sowie der Fähigkeit zum „Blick über den Tellerrand“ bringen Geo-graphen für Verlage interessante Qualifikationen mit, erläutert Dr. Rainer Aschemeier, Lektorat im Bereich der Geowissenschaften von der WBG Darmstadt. Darü-ber hinaus stellen die Referenten spannende aktuelle Projekte aus ihrem Berufsleben vor, stehen den Teilnehmern für Fragen offen und bieten sogar Praktika an.

noch bis mitte Januar läuft das Kolloquium und es ist nur

Weitere Infos: http://www2.geog.uni-heidelberg.de/media/aktuelles/programm_kolloquium_ws0910.pdf

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Am 3. November 2009 präsentierte Prof. Dr. Benedict Korf von der

Universität Zürich im Kirchhoff-Institut im Neuenheimer Feld seine Ansätze und Theorien zum Thema Gewalt und Bürgerkrieg. Dies verdeutlichte er am Sri Lan-kischen Beispiel, wo noch bis zum Mai diesen Jahres ein erbitterter Kampf zwischen den tamilischen Rebellen und den Militärgruppen seitens der Regierung tobte. Der seit 1983 bewaffnete Konflikt hat mindestens 7000 Menschen das Leben gekostet.

um Das thema Bürgerkriege sinnvoll einzuleiten wurde zu Be-ginn über das Wesen der Gewalt sinniert und wie man sie definiert. Angesichts des sprachlichen Un-terschiedes eine lohnende Über-legung. Während im Deutschen lediglich ein meist negativ kon-notierter Begriff existiert, haben wir im Englischen gleich vier verschiedene Möglichkeiten uns

weiterhin wurDe man dazu angeregt den Gewaltausbruch in dem afrikanischen Staat Ruan-da im vergangenen Jahrhundert mit in die Überlegung zum Ge-waltbegriff einzubeziehen. Das Streben vieler Wissenschaftler, verstehen und erklären zu wollen, warum es zu solchen Ausbrüchen kommt, liegt nicht fern von der Tatsache, dass es gerade solche kriegerischen Konflikte sind, die in unserem Verständnis mit einem zivilisierten Miteinander nicht vereinbar sind.

Warum entstehen Bürger-kriege? Warum ziehen sie sich über so lange Zeiträume hinaus? Warum sind sie so schwer zu beenden? Oder ein-fach: Was ist das Wesen des Bürgerkrieges?

Das waren Die Leitfragen des Vortrages und verschiedene Kon-zepte wurden angegangen, allen voran natürlich die geographische Bürgerkriegsforschung. Was ma-chen die Geographen anders, was

gezielt auszudrücken. Je nach Kontext redet man von power, force, violence und control. Im Deutschen sprechen wir von ju-gendlicher Gewalt und von Staats-gewalt. Letzteres ist alles andere als negativ einzuordnen. In diesem Zusammenhang wollte Prof. Dr. Korf dem Publikum auch Thomas Hobbes und seine Theorie zum Leviathan von 1651 nicht vorent-halten. Der Leviathan entstand vor dem Hintergrund des eng-lischen Bürgerkrieges von 1642 bis 1649 und schildert den Men-schen als in einem barbarischen Naturzustand lebend, in dem alle gegen alle Kriege führen. Dieser Zustand könne nur aufgehoben und kontrolliert werden, wenn alle Gewalt auf einen souveränen Herrscher übertragen werde. Der Grundgedanke dabei ist die Angst der Bevölkerung vor einer Strafe durch eine höhere und mächtigere Instanz. Gewalt ausgehend vom Staat wird in diesem theoretischen Konstrukt durchaus legitimiert.

. Text: Vanessa Didion

Das Wesen des Bürgerkriegs

Ein Vortrag der HGG

am Beispiel Sri Lanka

Auch in diesem Semester bot die Heidelberger Geographische Gesellschaft (HGG) wieder eine Reihe interessanter Vorträge an, die sich diesen Winter rund um das Thema Konfliktherde der Erde drehten. An insgesamt sechs verschiedenen Terminen konnten wir uns Vorträge zu Bür-gerkriegen, Gewaltökonomien oder Klimaschutz anhören und hatten im Anschluss die Chance Fragen zu stellen oder Diskussionsanregungen einzuwerfen.

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HGG Bürgerkrieg Masterstudiengänge10 >> << 11

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spezialisiert sie? Es ist die Nähe zum Feld, die die Geographen von anderen Disziplinen unterscheidet und die Prof. Dr. Korf durchaus unterstützt. Im Gegensatz zu an-deren Fragestellungen fragt sich der Geograph nicht nur nach dem ökonomischen Wesen eines Bür-gerkrieges, sondern vor allem auch, was ein Leben mit und im Bürgerkrieg bedeutet. Ist es denn tatsächlich ausreichend einen jah-relangen erbitterten Kampf allein mit Ressourcenverfügbarkeit zu erklären oder nur von dieser Sei-te zu betrachten? Nach Prof. Dr. Korf reicht das nicht aus.

statt sich leDiGlich am Ma-terial statistischer Datenbanken und Fachartikel zu bedienen, oder bei der Forschung auf der staat-lichen Ebene hängen zu bleiben ohne die Gesamtbevölkerung mit einzubeziehen, lernt der Geo-graph, ähnlich dem aktiven Ethno-logen, das Leben vor Ort kennen und beginnt meist die Situation aus einer völlig neuen Perspekti-ve zu betrachten. Genauso wenig entgeht dem Forscher vor Ort, der eventuell bereits das dritte Mal eine Region bereist, der natürliche Wandel, der sich vollzieht. Sicher-lich sieht die Kriegsituation für die

für den Verkauf geeignet. Ganz anders jedoch sah im Gegenzug die Situation für die muslimische Bevölkerung aus, die diese Chance nutzten. Sie standen unter keinem Verdacht, das Check- Point- Sys-tem hielt sie somit nicht lange auf und sie konnten völlig neue Han-dels- und Umsatzmöglichkeiten ausschöpfen.

letztenDlich sollte es im Vortrag darum gehen, wie Bür-gerkriege gelöst werden können. Prof. Dr. Korf plädierte an dieser Stelle, dass man vorher das We-sen der Gewalt und des Krieges verstanden haben muss, um eine angemessene Lösungstheorie auf-stellen zu können. Lokale Struk-turen und Lebensweisen, sowie Tradition und Geschichte eines Landes und die Anpassung an die räumlichen Gegebenheiten müssen erforscht und verstanden werden. Schließlich werden wir auch als Familientherapeut keine Erfolge erzielen, wenn wir ledig-lich nach einer schriftlichen Prob-lemdarstellung seitens der Zielfa-milie ein Konfliktlösungskonzept ausarbeiten und es blindlings an-wenden wollen.

Gesellschaft nach zehn Jahren des Krieges deutlich anders aus, als noch zu Beginn des Konfliktes. Die gesellschaftliche Dynamik darf nach Prof. Dr. Korf keines-falls vernachlässigt werden oder als nichtig eingestuft werden.

Das Von ihm erbrachte Beispiel Sri Lanka veranschaulichte, wie unterschiedlich sich solche öffent-lichen politischen Auseinanderset-zungen auf die Zivilbevölkerung auswirken und verdeutlichte, dass die Bürgerkriegssituation für die Bevölkerung zwei Seiten hat. Eine im Krieg lebende Gesellschaft ist tagtäglich von Gewalt und Über-wachung umgeben und was dem Vollzeitstatistiker an dieser Stelle wohl sicherlich entgeht, ist wie sich eine Gruppe Menschen mit den Gegebenheiten vor Ort ab-gefunden und auseinandergesetzt haben. Ja, sogar versucht haben ihren Vorteil aus der Situation zu ziehen. Das Check-Point-System Sri Lankas zur Kontrolle vor-wiegend der Landbevölkerung machte den Tagesablauf vor allem für tamilische und singhalesische Händler zu einer Herausforde-rung. Verderbliche Ware war oft Stunden dem tropischen Klima ausgesetzt und danach nicht mehr

Die Vorträge der HGG sind abwechslungsreich und lohnen sich in jedem Fall. Wir dürfen uns auf das kommende Programm freuen.

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HGG Bürgerkrieg Masterstudiengänge10 >> << 11

Die neuen stuDienGänGe sind in vollem Gang und nächstes Jahr im Winter werden die ersten Geographiestudenten Heidelbergs ihren Bachelorab-schluss in der Hand halten. Doch was danach? Der Bachelor Abschluss qualifiziert die Absolventen für den Einstieg ins Berufsleben, doch werden die meis-ten mit dem Gedanken spielen weitere zwei Jahre die Unibank zu drücken und den Masterabschluss an-streben. Doch welche verschiedenen Möglichkeiten bieten sich uns?

neben Den proGrammen zur Fortsetzung der allgemeinen Geographie bietet uns der Bachelor die Möglichkeit, uns nach dem dreijährigen Studium zu spezialisieren. Die Vertiefungsmöglichkeiten für Geographen sind zahlreich. Ein sehr bedeutendes und häufig angestrebtes, allerdings auch schwer er-reichbares Berufsfeld bildet in der Geographie vor allem die Entwicklungszusammenarbeit. Welche Möglichkeiten haben wir, mit dem Master dieses Be-rufsfeld in greifbare Nähe zu rücken?

seit Dem wintersemester 2007/2008 kann man an der Freien Universität Berlin den Master of Sci-ence in Geographischen Wissenschaften mit insge-samt drei verschiedenen Spezialisierungen studieren. Nach dem drei Module umfassenden Kernbereich, der die Module GIS, geographisches Arbeiten und Mensch-Umwelt-Beziehungen einschließt, können die Masterstudenten zwischen den Vertiefungen ter-restrische Systeme, Umwelthydrologie oder Entwick-lungsforschung, um welche es im Folgenden geht, wählen.

Die masterstuDenten mit Schwerpunkt Ent-wicklungsforschung werden sich zwei Jahre lang mit sozialwissenschaftlichen Theorien, sowie Theorien der Entwicklungsforschung auseinandersetzen. Die-se Theorien und Ansätze werden zwar global behan-delt, doch gibt es auch einen deutlichen regionalen Schwerpunkt auf Zentral- und Südasien. In diesem Rahmen sind von den Masterstudenten auch regio-nale Kenntnisse gefordert, die in den Modulen ange-boten werden. Gerade für uns in Heidelberg ist das einerseits eine willkommene Möglichkeit das Lehr-angebot vom SAI auch im Master fortzuführen, an-dererseits qualifiziert es uns natürlich, da wir schon eine ganze Menge an Vorkenntnissen mitbringen.

weitere thematische schlaGworte sind De-zentralisierung, Kommunalmanagement, Regio-nalplanung und Entwicklungspolitik. Das erreichte theoretische Wissen soll in einem Praktikum, wel-ches während der Semesterferien zu absolvieren ist, angewandt und vertieft werden. Darüber hinaus sind Module aus den Bereichen der Ethnologie, Islamwis-senschaft, Turkologie und Zentralasienwissenschaf-ten zu belegen.

Der stanDort berlin bietet sich gerade für die Entwicklungsforschung an, da ein direkter Kontakt und Austausch zwischen ZELF (Zentrum für Ent-wicklungsländerforschung) und dem geographischen Institut besteht und man von den zahlreichen orts-ansässigen entwicklungspolitischen Organisationen profitieren kann und auch sollte.

. Text: Vanessa Didion

Master in Entwicklungszusammenarbeit und internationaler humanitärer Hilfe? Zwei Beispiele aus Berlin und Bonn

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Masterstudiengänge Praktikum- Bethlehem12 >> << 13

Doch nun zu der alles entscheidenden Frage: Wer kann sich alles bewerben?

pro schwerpunkt werDen jährlich 10 Bewer-ber einen Platz in diesem Masterprogramm erhalten. Grundvoraussetzung hierfür ist ein erfolgreicher Ba-chelorabschluss in einem geowissenschaftlichen Be-reich mit Anteil Geographie, ein Nachweis über die englische Sprache, als auch natürlich die entsprechen-de Abschlussnote, über die allerdings keine verbind-liche Auskunft gegeben wird. Besonders interessant für 25% Bachelor ist, dass es nicht notwendig ist, die BA- Arbeit in Geographie zu schreiben. Beispiels-weise qualifiziert sich ein Ethnologie- Student, der seine BA-Arbeit dem Themenbereich Entwicklungs-zusammenarbeit widmet und im Nebenfach Geogra-phie studiert, ebenso gut wie ein 100% Geograph, selbstverständlich gemessen am Notendurchschnitt. Interessiert?

Das proGramm beGinnt immer zum Winterse-mester. Bewerbungen sind vom 1. Juli bis zum 15. August einzureichen. Ihr wollt euch das mal selbst ansehen?

Schaut auf http://www.fu-berlin.de/studium/stu-dienangebot/master/geographie/index.html.

eine anDere möGlichkeit bietet sich uns in Bonn, wo seit dem Wintersemester 2006/07 der Master in Katastrophenmanagement und Vorsorge angeboten wird. Zugelassen werden hier Absolventen der ver-schiedensten Studiengänge, darunter auch Geogra-phen, und eignet sich besonders gut für diejenigen, die nach den drei Jahren Studium erst mal in den Berufsalltag eintauchen wollen. Im Kathastrophen-management werden die unterschiedlichsten Qua-lifikationen verlangt, die von Durchsetzungskraft, bis Entscheidungsfreude, politischem Gespür, sozi-alwissenschaftlichen sowie naturwissenschaftlichen Kompetenzen bis hin zu planerischen Fähigkeiten

und technischem Wissen reichen, um nur einige we-nige Kompetenzen an dieser Stelle aufzulisten. Der Bonner Masterstudiengang vereint diese Kompeten-zen und steuert somit direkt auf die Ziele der Inter-national Strategy for Disaster Reduction (IDSR) zu. IDSR ist eine Abteilung der United Nations und zielt im großen und ganzen darauf ab, Katastrophen wie den Tsunami in Südostasien im Jahr 2004 zwar nicht zu verhindern, aber die Auswirkungen einer solchen Naturkatastrophe zu mindern und die Bevölkerung für Ereignisse wie diese sowohl technisch, organisa-torisch als auch emotional zu wappnen. Das Beispiel Südostasien hat veranschaulicht welche sozialen und wirtschaftlichen Einbrüche eine solche Katastrophe nach sich ziehen kann, wenn nicht im Vorfeld ent-sprechende Maßnahmen unternommen wurden.

in bonn bieten sich uns nun 2 Möglichkeiten: Als Vollzeitstudiengang hat man bereits nach etwa einem Jahr seinen zweiten Studienabschluss in der Hand. Ideal ist es, dass sich uns auch die Möglich-keit bietet, das Studium auf zwei Jahre auszulegen und nebenher praktische Berufsausbildung zu sam-meln. Daher sind keine Pflichtpraktika während der Studienzeit gefordert, was angesichts des praktisch ausgelegten Lehrplans aber keineswegs negativ ist, vor allem dann, wenn man sich für Variante B ent-schieden hat.

Doch nun zu den entscheidenden Fragen:

wann kann man sich bewerben und wie stehen die Chancen? Immer bis zum 15. Juli, Studienbeginn ist nur zum Wintersemester möglich. Jedes Jahr wer-den rund 30 neue Studierende aufgenommen. Aber Achtung: hier werden praktische Berufserfahrungen, und gemeint sind keine Praktika, verlangt. Der Mas-ter in Bonn kommt somit allen denen entgegen, die einen etwas praxisorientierteren Verlauf des Studi-ums anstreben.

Interesse? Dann schaut nach unter: http://www.kavoma.de/index.html

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Masterstudiengänge Praktikum- Bethlehem12 >> << 13

So oder ähnlich fielen die meisten Reaktionen der Leute aus, denen ich erzählte, dass ich ein dreimonatiges Praktikum im Westjordanland

– genauer, in Bethlehem absolvieren würde.

Genau hierin lieGt aber auch ein großes Prob-lem der Palästinensergebiete, wenn nicht sogar des gesamten Nahen Ostens, nämlich ihr in der hiesigen öffentlichen Wahrnehmung allgemein „schlechter“ Ruf als Konfliktregion, politischer Hotspot oder Kri-senherd. Ob dies berechtigt ist oder nicht, sei hier dahin gestellt, auch wenn jeder Geographiestudent spätestens nach seiner Vorlesung zur Politischen Geographie solche pauschalen, die komplexe Wirk-lichkeit vernachlässigenden Raumbilder natürlich kritisch zu hinterfragen und dekonstruieren weiß. Denn eigentlich besäße die gesamte Region ein gro-ßes touristisches Potenzial, sowohl landschaftlich als auch kulturell. Als Wiege alter Hochkulturen und – im Falle Israels und der palästinensischen Gebiete – auch des Juden- und Christentums wimmelt es dort

geradezu an historischen und religiösen Sehenswür-digkeiten. Was die palästinensischen Gebiete angeht, haben der anhaltende Konflikt mit Israel und die Er-eignisse der letzten Jahre, allen voran die zweite In-tifada von 2000 bis 2005, jedoch dazu geführt, dass der dortige Tourismus massiv eingebrochen ist – von den Pilgerscharen, die es täglich zur Geburtskirche nach Bethlehem zieht, einmal abgesehen.

Genau hier setzt die Organisation an, bei der ich von August bis November ein Praktikum absolviert habe: Die Abraham Path Initiative (API) arbeitet dar-an, einen Kulturwanderweg in den palästinensischen Gebieten umzusetzen und damit zur Wiederbelebung des palästinensischen Tourismus beizutragen. Da der Weg größtenteils durch ländliches Gebiet führt und Wanderer die Möglichkeit haben, bei Gastfamilien in palästinensischen Dörfern zu übernachten, leistet das Projekt außerdem einen Beitrag zur ländlichen Entwicklung und zum interkulturellen Austausch. So jedenfalls die Theorie, denn tatsächlich steckt das

„Ist das denn nicht gefährlich?“

Kulturtourismus und Entwicklungszusammenarbeit in Bethlehem

. Text und Bilder: Henning Götz

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erst 2006 ins Leben gerufene Projekt trotz großer Fortschritte noch in den Kinderschuhen. Denn wie so oft bei kleinen internationalen Nichtregierungsor-ganisationen sind auch bei API Budget und Kapa-zitäten stark begrenzt – was die Arbeit andererseits noch herausfordernder und spannender macht.

meine aufGabe laG vor allem darin, das bereits fertig gestellte, rund 60 km lange Wegsegment von Nablus bis Ramallah per GIS zu kartieren. Dies war insofern nicht ganz einfach, als ich wirklich von ganz vorne beginnen und zuerst einmal die nötige Software und Kartengrundlagen besorgen musste. Darüber hinaus arbeitete ich an einer Art Wegbe-schreibung, die Teil eines künftigen Reiseführers sein soll. Neben dem Verlauf des Wanderwegs ging ich dabei auch auf seine Umgebung ein, lieferte also einen kleinen landeskundlichen Überblick, der vor allem die Topographie, Geomorphologie, Vegetation, Landnutzung und Siedlungsgeographie im Groben umfasste. Hierzu musste ich natürlich immer wieder ins Gelände – meistens zusammen mit Wanderern und einem Guide, der den Weg kannte –, was eine

willkommene Abwechslung zur Büroarbeit und tolle Gelegenheit war, die landschaft-

lich sehr reizvolle Westbank und ihre traditionell überaus gastfreundlichen Bewohner kennen zu lernen. Abge-sehen von diesen Aufgaben war die Arbeit bei API aber auch ganz all-gemein schon sehr lehrreich: Man lernt, in einem internationalen Team

– in meinem Fall mit drei Palästinen-sern und einem Franzosen, gesprochen

wurde Englisch und Arabisch – und einer zunächst ungewohnten Umgebung zu arbeiten

und sich zu arrangieren. Da API vom Deutschen Entwicklungsdienst (DED) unterstützt wird, habe ich schnell einige seiner Mitarbeiter kennen gelernt, die mir auch gleich sehr offen und bereitwillig ei-

Auf Hügeln gebaut und Ziel großer Pilgerströme: Bethlehem, die Geburtsstadt Jesu Christi.

Über Stock und Stein durch

die Westbank- Wie hier mit deutschen und palästinensischen Studenten.

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nen Einblick in ihre Arbeit in den palästinensischen Gebieten gewährt haben. Überhaupt bekommt man doch recht schnell einen guten Überblick über die „German Community“ von Ramallah und Jerusalem, was einerseits eine gute Gelegenheit ist, Kontakte zu knüpfen, andererseits aber auch Anreiz gibt, kritisch über den Sinn- oder Unsinn (?) der Entwicklungs-zusammenarbeit in den palästinensischen Gebieten (oder sogar generell?) nachzudenken.

schliesslich ist ein längerer Aufenthalt in Israel und den palästinensischen Gebieten an sich noch ein-mal etwas ganz Spezielles – bis hierher und insofern muss ich all den anfangs erwähnten Leuten in ih-rer Bestürzung Recht geben. Ohne hier auf einzelne Erfahrungen eingehen zu können, was den Rahmen dieses Artikels bei weitem sprengen würde, ist der is-raelisch-palästinensische Konflikt unübersehbar: Sei es die bis zu acht Meter hohe Grenzmauer zwischen Bethlehem und Jerusalem, die unzähligen Kontrol-len an israelischen Checkpoints oder in öffentlichen Gebäuden, das in der israelischen Öffentlichkeit om-nipräsente Militär, die palästinensischen Flüchtlings-lager, die an etlichen Straßenecken in Bethlehem hängenden Märtyrerplakate oder eben auch einfach nur das, was einem die Leute auf der Straße erzäh-len – mir wurde sehr schnell und schonungslos vor Augen geführt, dass sich die beiden Länder seit mehr als 60 Jahren in einem geradezu alltäglich geworde-nen Ausnahmezustand befinden. So merkwürdig das

jetzt auch klingen mag, aber trotz alledem habe ich meine drei Monate im Westjordanland genossen und möchte diese gleichermaßen lehr- wie erlebnisreiche Zeit nicht missen – wirklich gefährlich war es im Übrigen eigentlich nie!

bleibt Die fraGe, wie ich letztendlich auf ein Praktikum bei dieser Organisation gekommen bin? Über ASA („Arbeits- und Studienaufenthalte“), ein entwicklungspolitisches Bildungsprogramm der Bun-desregierung, das Interessierten einen direkten Ein-blick in die Arbeit der Entwicklungszusammenarbeit bietet. Hierzu werden jährlich rund 250 Teilstipendi-en vergeben, die alle direkt an die unterschiedlichsten Projekte in so genannten „Entwicklungsländern“ ge-bunden sind. Das thematische Spektrum dieser Pro-jekte ist sehr breit gefächert, sodass für Studierende fast jeder Fachrichtung etwas Interessantes dabei ist. Neben der dreimonatigen Praxisphase im Ausland umfasst die Teilnahme am ASA-Programm außer-dem noch zwei fünftägige Vorbereitungsseminare in Deutschland, in denen vor allem entwicklungspoli-tische Grundlagen und interkulturelle Kompetenzen vermittelt werden und in das ASA-Netzwerk einge-führt wird. ASA legt großen Wert darauf, dass sei-ne Teilnehmer/innen ihre während der Projektphase gemachten Erfahrungen an die Öffentlichkeit weiter-geben und zum Nach-den- ken

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Die andere Seite

einer Pilgerstadt und bittere Realität: Die Grenzmauer zwischen

Israel und den palästinensischen Gebieten

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über entwicklungspolitische Themen anregen. Dies kann etwa in Form eines Artikels in einer Zeitung, einer Ausstellung, eines Vortrages oder auch einer Straßenaktion erfolgen – den Rahmen lässt ASA da-bei völlig offen. Damit noch nicht genug, wird aus-drücklich auch zum weiteren Engagement innerhalb und mit ASA aufgerufen: Etwa in den verschiedenen Arbeits- oder Regionalgruppen und den das ASA-Programm konstituierenden Gremien.

bewerben kann man sich nur vom 15. November bis 15. Januar. Die Bewerbung erfolgt online und geht direkt an ASA, muss jedoch immer auf ein konkre-tes Projekt bezogen sein, sodass das Bewerberprofil fachlich gut zum Projekt passen sollte. Da während der Projektphase im Ausland eigentlich immer in ei-nem internationalen, nicht deutschsprachigen Team gearbeitet wird, sind entsprechende Fremdspra-chenkenntnisse unerlässlich. Abgesehen von diesen fachlichen Aspekten und einem Interesse an ent-wicklungspolitischen Fragestellungen sollte man als Bewerber/in natürlich über eine generelle Offenheit und Teamfähigkeit verfügen, wobei Improvisations-vermögen und eine gewisse Belastbarkeit sicherlich auch von großem Vorteil sind.

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Weitere Informationen:

ASA Programm:www.asa-programm.de

Abraham Path Initiative:http://www.abrahampath.org

Der Blog zum Praktikum in Bethlehem:http://hanistan-times.blogspot.com/

Kontakt zum Autor:[email protected]

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Malerische Landschaften-Der Abrahampfad führt vor allem durch die ländlichen Gebiete des Westjordanlands fernabder städtischen Zentren.

Willkommener Schattenspender bei gefühlten 35 °C im Ok-tober (!): Das Kloster des Hl. St. Georg im Wadi Qelt zwischen Jerusalem und Jericho.

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it dieser Ausgabe feiert der COLUMBUS ein kleines Jubiläum. Es ist das 20. Mal, dass

unsere Zeitung auf eurem Bildschirm erscheint oder in euren Händen liegt.

seinen anfanG nahm die Geschichte vor knapp fünf Jahren, als zwei Mitarbeiterinnen der Prakti-kumsinitiative Geographie (PIG) des Heidelberger Geographischen Instituts im Juni 2005 die erste Aus-gabe des COLUMBUS veröffentlichten – immerhin sieben Seiten stark. Gedacht war der COLUMBUS ursprünglich als Orientierungshilfe für Praktika und Beruf, doch schon mit der zweiten Ausgabe erweiter-te sich das Themenspektrum rund um die Geographie und das Institut. Die Initiatoren Christina Preusker und Kathrin Heinzmann begeisterten schnell weitere Mitstreiter für das Projekt und so entwickelte sich das Blatt zur regelmäßig erscheinenden Studieren-denzeitung.

zwei mal im Semester stellt unsere derzeit zehn-köpfige Redaktion eine Zeitung auf die Beine, beglei-tet von diskussionsfreudigen und anregenden Redak-tionssitzungen, vielen Stunden redaktioneller Arbeit und langen Nächten in der Endphase. An dieser Stel-le möchte ich ein großes Lob an Verena Flörchinger, der gestalterischen Kraft des COLUMBUS, ausspre-chen, die sogar während ihres Auslandssemesters in Barcelona ein tolles Layout für uns hinzauberte. Ebenso gilt mein Dank allen mitwirkenden und un-terstützenden Kräften, die die Zeitung Ausgabe für Ausgabe auf den Weg bringen.

heute können wir stolz auf das Erreichte zurück-blicken. Im Laufe der Jahre haben immer wieder neue Engagierte den Weg zu COLUMBUS gefunden, die mit ihren Ideen die Zeitung bereichern. Nachwuchs ist wichtig, denn ewig bleibt kein Redaktionsteam – Auslandssemester, Praktika oder Studienabschluss lassen andere Ziele in den Vordergrund rücken. So wird der Weg frei für nachfolgende Studierendenge-nerationen, die die Chance nutzen können, das Auf-gebaute weiterzuführen. Der COLUMBUS versteht sich als Navigationshilfe durchs Studium, indem er Studenten die Möglichkeit bietet, Erfahrungen über Auslandsemester, Praktika, Beruf, Stipendien etc. mit ihren Kommilitonen zu teilen. Denn auch der berühmte Namensgeber der Zeitung hätte etwas mehr Orientierung auf seiner Reise gebrauchen kön-nen. Hätte er sich damals besser informiert, wäre er vielleicht doch in Indien statt Amerika gelandet. Damit es euch im Studium nicht ebenso ergeht und ihr weiterhin euren Kurs findet, hoffen wir dass der COLUMBUS noch viele Jahre „weitersegelt“.

Eure Chefredakteurin, Stephanie Pedlow

Habt ihr Interesse an erster journalistischer Erfahrung?Die Columbus-Redaktion ist stets auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Schreibt uns einfach eine Mail oder kommt zur nächsten Redaktionssitzung. Wir freuen uns über neue Gesichter!

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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Mitarbeiter gesuchtWer beim COLUMBUS mitarbeiten will, ist jederzeit willkommen. Kommt doch einfach mal bei uns vorbei oder schreibt uns eine e-mail.

Alles was wichtig ist, wer neu

ist im Institut und was sonst so

läuft erfahrt ihr hier

N E U I G K E I T E N !

Nasca-Projekt im ZDF

Im Dezember strahlte das ZDF eine spannende Dokumentation über das Rätsel der Geoglyphen (riesige Bodenbilder) in der Atacamawüste Perus aus. Mitarbeiter des Heidelberger Geographischen Instituts präsentieren darin Ergebnisse ihrer Untersuchungen zur Rekonstruktion der Klima- und Landschaftsgeschichte zur Zeit der Nasca-Kultur. Zu sehen ist die Sendung „Terra X: Tatort Peru – Im Bann der Nasca“ in der ZDF-Mediathek unter www.zdf.de/ZDFmediathek

@ Fragen, Anregungen, Kritik?

Schreibt uns ein e-mail

[email protected]

Diplom- und Bachelorarbeiten GIS

Der neu gegründete Lehrstuhl

Geoinformatik bietet bereits erste,

an laufende Forschungsprojekte

angelehnte Diplomarbeitsthemen an.

Schwerpunktthemen sind u.a. Web-

Mapping, GeoWeb 2.0, 3D-GIS etc.

Mehr Infos unter: http://www.geog.uni-

heidelberg.de/lehrstuehle/gis/theses.

html

Von Januar bis Juli 2010 begrüßen wir im Rahmen eines DAAD-Stipendiums Dr. Mohamed Yousif vom Desert Research Center (Geology Department, Water Resources Devision) in Kairo, Ägypten am Lehrstuhl von Herrn Prof. Bubenzer.

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Exzellenzinitiative II: Global Change

and Globalization

Arne Egger konnte Ende letzten Jahres erfolgreich

seine Promotion mit dem Thema

“Geoökologische Untersuchungen in ländlichen

Siedlungen (Faxinais) mit kollektiver Weidenutzung des

Araukarienwaldes, Paraná (Südbrasilien)” abschließen

- im direkten Anschluss wurde Dr. Egger die

Projektkoordination “Global Change and Globalization”

(Exzellenzinitiative II) übertragen, in welcher auch zwei

neue Promotionsstipendiaten der Geographie, Barbara

Brilmayer Bakti (Lehrstuhl Prof. Bubenzer) und Thomas

Bonn (Lehrstuhl Prof. Gebhardt) forschen werden.

Diplom- und Bachelorarbeiten Physische GeographieIn der Physischen Geographie werden im URBAN SMS - Soil ManagementStrategy Projekt, sowie zum Kreta-Projekt zur Rekonstruktion des Umweltwandels und im Rahmen der Hochschulexkursionskarte (HEK) verschiedene Diplom- sowie Bachelorarbeiten angeboten. Bitte beachtet hierzu die Aushänge im Gebäude INF 348.

IMPRESSUM

HerausgeberColumbus - RedaktionsteamRuprecht-Karls-Universität

Geographisches InstitutBerliner Str. 48

69120 Heidelberg

[email protected]

Internetwww.geog.uni-heidelberg.de/institut/

columbus.html(Hier können auch die alten Ausga-

ben gelesen werden)

ChefredaktionStephanie Pedlow

RedaktionsteamVanessa Didion, Verena Flörchinger,

Jacob Hörisch, Carsten Kropp,Constanze Lucht, Martina Ries,

Natascha Schneider, Alexandra Stein

Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren/innen verantwortlich.

Layout und GestaltungVerena Flörchinger

Freie MitarbeiterHenning Götz,

Dr. Erich Streitenberger

Redaktionsschluss12. April 2010

Geoinformatik unterstützt Katastrophenmanagement für Haiti mit Notfallroutenplaner

Zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben am 12. Januar auf Haiti konnte das Team der Abteilung Geoinformatik ein-en neuen Online-Routenplaner für Haiti online stellen. Mit diesem können u.a. auch Umwege bei zerstörten Straßen berücksichtigt werden. Er basiert auf dem OpenRouteSer-vice der Arbeitsgruppe und nutzt die freien Geodaten der Wiki-Weltkarte OpenStreetMap (OSM).

Die erste Version des neuen Routing-Dienstes findet sich unter http://openls.geog.uni-heidelberg.de/osm-haiti/. Die Daten werden stündlich aktualisiert.Weitere Informationen zur OSM-Haiti Hilfsaktion: wiki.openstreetmap.org. Jeder kann mitmachen!

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