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Ufinšfigßßflß M@1NA¶§EEà 1986 - XXXII 10

Ufinfigßßflß M@1NA¶§EEà Monatsblätter... · Musik zur Seidenstraße - Silk Road v. Kitaro 255 Berichte Buddhismus in Deutschland 1986 256 BRG-Konventsitzung u. Buddhistische

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1986 - XXXII 10

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I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

CH'AN und ZENv. L. Stützer 235

HINAYANA und MAHAYANAv. Hellmuth Hecker 247

Gehört - GelesenDas wunderbare Sein v. F. Küster 251

LitaraturEin Heg der Selbsterziehung desdes Menschen v. C. BraunMusik zur Seidenstraße - Silk Roadv. Kitaro 255

BerichteBuddhismus in Deutschland 1986 256BRG-Konventsitzung u. Buddhistische Tagung 257

Mitteilungen 258

Veranstaltungen der BGH im Oktober 1986 259Veranstaltungen der BGB im Oktober 1986 260

Jeder der in den Originalbeiträgen zu Hort kommenden Autorenist für seinen Beitrag selbst verantwortlich. Der Inhalt mußnicht immer mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Herausgeber u. Versand Buddhistische Gesellschaft Hamburg e.V.Beisserstraße 23, 2000 Hamburg 63Telefon: 040 / 631 36 96

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Auf Antrag kann Ermäßigung gewährt werden.

Redaktion der Buddhistischen Monatsblätter : Jägerstraße 12 b,2070 Ahrensburg - Telefon 04102 / 55 662

Redakteure: Karla HinrichsenMax Glashoff

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Religion ist nicht Moral oder Lehre, sondernAnschauung und Gefühl, eine Erfahrung, einheiliger Instinkt, die zarteste Blume derFantasie. Der heilige Moment eines mystischenEinswerdens mit dem Universum: das ist daseigentliche Hesen der Religion. Sinn undGeschmack für das Unendliche möchte er wecken(Schleiermacher) 8

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cH'AN UND zEN

von L. Stützer

Wenn man die Frage nach dem Wesen des Zen stellt, so erwartet manzunächst eine genaue Definition dessen, was unter Zen zu verste-hen ist. Davon ausgehend könnte man dann unterschiedlichste Be-trachtungen und Vergleiche über Zen anstellen, um dann über Zenein schnelles Urteil zu fällen, ja womöglich mit der Uberheblich-keit des Halbgebildeten zu einer Verurteilung zu kommen. Für unsentsteht die Frage, wie wir uns ein annäherndes Verständnis vondem verschaffen können, was Zen ist. Die Legende erzählt, daßeinst einer der großen chinesischen Kaiser einen berühmten Ch'an-Meister zu sich kommen ließ, um von ihm Belehrung zu empfangen.Als erstes wollte der Kaiser nun wissen, was denn die Zen-Lehreausmache bzw. was sie sei. Der Meister antwortete: "Davon versteheich nichts. Wenn man mich mit derselben Frage konfrontiert, somüßte ich ehrlicherweise dieselbe Antwort geben: 'Davon versteheich nichts."

Wie kann nun aber einer, der eingesteht, daß er vom gestelltenThema nichts versteht, sich erdreisten, dennoch darüber zu reden?Die Antwort wäre: Er versteht Zen, weil nichts davon zu verstehenist. Dies ist eine dem Zen eigentümliche Paradoxie, die nichtleicht zu erklären ist. Das Ganze ist einer Situation vergleich-bar, in der jemand einen Witz erzählt, der jedoch nicht "zündet".Der Erzähler versucht nun, den anderen klarzumachen, was an derSache eigentlich witzig sei und wann das Lachen einzusetzen hätte.Mit einer solchen Erklärung aber verpufft die Wirkung des Witzigen

Für den Anfang genügt es wohl zu wissen, daß Zen eine Methode ist,die uns helfen soll, gedankliche Verknotungen aufzulösen und an-stelle des Erwägens, diskursiven Denkens, des Bewertens und desArbeitens mit Begriffen eine unmittelbare Einsicht bzw. ein"Einschnellen" in die Wirklichkeit zu bewirken.

Überlegen wir einmal: Wie kann Ichlosigkeit verwirklicht werden,solange ein sich selbst bewußtes Ich darüber meditiert und solangedieses Ich Ichlosigkeit erreichen will bzw. ein Ich Nirvana zuerlangen strebt? Gedankliche Erwägungen darüber, daß das, was

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"Ich" und "mein" genannt wird, lediglich ein Bündel - bestehendaus Körperlichkeit, Empfindung, Wahrnehmung, geistig-willentlichenProzessen und Bewußtwerdung - ist, hilft uns gar nichts, solangeda ein Ich ist, das sich gekränkt, verkannt, enttäuscht, entmu-tigt oder beglückt, begeistert, bestätigt oder stolz fühlt unddas ja auch gar nicht anders empfinden kann, solange die Erkennt-nis der Ichlosigkeit sich nur in der Sphäre des Denkens abspielt.

Ein altes Zen-Sprichwort besagt: "Unmittelbare Erfahrung ist einewundervolle Übung." Mit anderen Worten: Zwischen intuitiven Erleb-nissen, einschließlich dem Erlebnis der Erleuchtung, und dem Medi-tieren oder Handeln im Sinne des Zen wird kein Unterschied ge-macht. Wer Zen lediglich zu einem Mittel degradiert, um Erleuch-tung zu erlangen, geht in die Irre. Erleuchtung ist zweckfrei,sie ist das in sich selber wurzelnde Erleben zweckloser Gegenwart.Wer zweckbestimmt denkt und nur fixiert ist auf eine bestimmteZielvorstellung, deren wahres Wesen er nicht kennt, dem fehlt esan Spontaneität, und er ist unfähig, sich zu öffnen, da er durchsein Wollen verhaftet ist. .

Man übt Zen nicht, um ein Buddha zu werden. Man übt es, um sichunmittelbarer Erfahrung zu öffnen, die dem Niederreißen von Wändengleichkommt und uns die immer vorhandene Buddhanatur in allen Wesenoffenbart. Diese Urerfahrung ist Einswerdung und Verwirklichungzugleich, die als Weisheit iprajnål und Erbarmen (mahakarunå)das Wesen der Bodhisattvaschaft in dieser Wandelwelt ausmachen.

Wie aber vollzieht sich ein Leben aus dem Geiste des Zen in derKontemplation wie im Alltag? Um diese Frage zu beantworten, könnenwir nur von dem Leben der heute noch bestehenden Zen-Gemeinschaf-ten ausgehen. Es wäre töricht, wollten wir Bilder entwerfen voneinem Ch'an oder Zen, wie es in der Vergangenheit wirkte. Denngeschichtliche Überlieferungen können uns nur Anhaltspunkte geben,die selbst bei einem ernsthaften Bemühen um Objektivität von sub-jektiven Momenten - geprägt von einem Bewußtsein der Moderne -beherrscht werden. Wir erleben es ja immer wieder, wie Menschenheute so vieles besser zu wissen glauben - und entsprechend darüberschreiben - als jene Augenzeugen der Geschichte, die uns aus eige-nem Erleben berichteten.

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Von den geschichtlichen Schulen des Ch'an und Zen wurden in Euro-pa zwei bekannt: die Rinzai-Sekte, die neben dem Sitzen mit ver-schiedenen Kamm arbeitet, und die Soto-Schule, die sich im Za-zen, dem meditativen Sitzen, übt. Da sieht man gesunde, kräftigeund lebenstüchtige Männer regungslos mit untergeschlagenen Beinenstundenlang sitzen. Der überaktive Mensch des Westens mag hiervielleicht zugeben, daß ein solches Sitzen eine Übung in Geduldsei, in der man innere Stärke entwickeln kann. Dennoch wird erder Überzeugung sein, daß ein solches Sitzen Zeitverschwendungsei und daß man die Stunden besser produktiv verbringen sollte.Zwar wird die Kontemplation christlicher Mystiker noch geschätzt,aber unsere soziale Ordnung ist jeglicher Beschaulichkeit abhold,weil sie scheinbar nichts zur Verbesserung der gesellschaftlichenund wirtschaftlichen Lage beiträgt. Aber kann man denn etwas ver-bessern, wenn man die Welt, die im Grunde genommen nur im eigenenInnern erlebt wird, nicht gründlich kennt? Nur wenn ein See zurRuhe kommt, kann der aufgewühlte Sand zu Boden sinken und das Was-ser klar und rein den Grund erschauen lassen.

Wie der Kapitän, der alle Untiefen und Riffe kennt, der wichtigsteMann an Bord ist, so ist auch der, der im ruhigen Sitzen Einsichtin das Wesen der Dinge gewann, Helfer und Führer für Menschen inden Nöten unserer turbulenten Welt von heute. Er ist vergleichbardem fest in der Brandung stehenden Leuchtturm, der dem in Seenotbefindlichen Schiff Richtung und Weg signalisiert.

Der unruhige, nervöse Mensch des Abendlandes ist oft unfähig, auchnur einen Augenblick in Ruhe zu verharren und sich in Beschaulich-keit zu üben. Er glaubt, er müsse sich ständig mit irgend etwasbeschäftigen, und erkennt nicht, daß dies nur eine ständige Fluchtvor sich selber ist. Aber wer ist "er selbst“? Doch nur ein Bündelder Erregtheit und des Hungers nach Veränderung, da ihm das jeweilsvon ihm Ergriffene keine dauernde Sättigung und Befriedigung bie-tet. Völker, die ihre enge Verbundenheit mit der Natur noch nichtverloren haben, wissen die regungslose Beschaulichkeit zu schätzen

Doch allein durch Beschaulichkeit, meditative Betrachtung, gedank-liche Erwägungen und gefühlige Anmutungen kann man die Welt nichterkennen noch in ihrem Wesen erfassen: denn von Wünschen gewobe-nes Spiel der Gedanken und Hoffnungen erschafft eine Fata Morgana.

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Wirklichkeit kann nur direkt erfahren werden, indem sie ohnejegliche Überstürzung Zeit findet auszureifen.

Hier hilft nun Za-zen, die So-und-nicht-Andersheit der Welt zusehen, indem es uns unter anderem auch dazu befähigt, die ofttäuschende Natur der Empfindungen, Wahrnehmungen, Geistvorgängeund Bewußtwerdung zu erkennen, und zwar nicht nur von irgendeinemtheoretischen Standpunkt aus, sondern durch ein unmittelbaresErleben. Zazen bedeutet aber weder, daß ein Mensch nur stumpf da-sitzt und vor sich hindöst, noch ist es identisch mit Konzentra-tion im üblichen Sinne, wie etwa das Fixieren eines inneren oderäußeren Objektes, wodurch die Aufmerksamkeit - die auf dieseneinen Punkt gerichtet ist - eine Einschränkung erfährt. Zazen istvielmehr ein unvoreingenommenes Wahrnehmen, ein Geschehenlassenohne die übliche "Stellungnahme". Dadurch wird aber die Unter-schiedslosigkeit zwischen Außen- und Innenwelt erfahren, eine Er-fahrung, die nicht als Folge eines Strebens entsteht, sondernunmittelbar im absichtslosen, vollbewußten "Dasitzen".

Der Meditationsraum einer Zen-Gemeinschaft ist ein offener Raum,der von der Außenwelt in keiner Weise hermetisch abgeschlossen _ist. Er ist zumeist länglich, und an seinen Seitenwänden sindlange, erhöhte Bänke angebracht, auf denen die Mönche meditieren.Töne, wie etwa das Glockengeläut oder die dumpfen Trommeltöne ausanderen Teilen der Klosteranlage, Vogelgezwitscher, die Geräuschevon Regen und Wind etc. werden nicht als störend empfunden. Viel-mehr wird die Stille dadurch noch intensiver erlebt. Und da dieKlöster zumeist auf Anhöhen errichtet wurden, wird die Bergluft,der Duft der Koniferen ebenso wie der des Weihrauchs wohltuendempfunden und wahrgenommen.

Zur Meditation soll der Lotos- oder Palanka-Sitz eingenommen wer-den, wobei die Beine ineinander verschränkt und die Fußsohlen nachoben gekehrt sind. Die Hände ruhen in Dhyšna-Mudrä im Schoß, wobeidie Daumen einander berühren. Ohne Verkrampfung sitzt man bequemmit aufgerichteter Wirbelsäule, den Blick auf einen Punkt etwaeinen dreiviertel Meter vor sich auf den Boden gerichtet. DieAtmung soll mühelos und die Einatmung langsam erfolgen in Rich-tung auf den Schwerpunkt des Körpers unterhalb des Nabels. DieseHaltung gibt uns das Gefühl des Gegründetseins auf dem Boden,und die ruhige, in der Tiefe zentrische Atmung klärt das Bewußt-sein.

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Die Meditationsübungen selber werden mit milder Strenge geleitet.Wer dabei einnickt, sich in Träumereien verliert oder dessen Hal-tung erschlafft, bekommt in einem rituellen Vollzug zwei Schlägemit Kyosaku, einem abgeflachten Stab (dem Symbol des Prajna-Schwertes) auf den Trapezmuskel. Ein solcher Schlag ist jedochkeine Bestrafung, sondern soll dem Meditierenden helfen, Ver-krampfungen zu lösen und den Geist wacher zu machen. Deshalbverbeugt sich zuvor der Meister vor dem Schüler, und dieser wiede-rum verbeugt sich vor dem Meister aus Dank für die empfangeneHilfe. Um durch allzu langes Sitzen aufkommende Trägheit wirksamzu bekämpfen, wird das Sitzen in geregelten Abständen durch ri-tuelle Rundgänge unterbrochen.

Das Leben in einem Zenkloster mutet fast militärisch streng an.Hier gibt es kein "dolce far niente", kein süßes Nichtstun undkeinen Müßiggang, denn hier wird eine Charakterschulung eigenerArt praktiziert. In seinem "Shobogenzo" sagte Dogen: "Nur an dieseStunde und an diesen Tag sollst du denken, aber nicht an morgen:denn morgen entzieht sich deinem Erkennen. Sei darauf bedacht,nur in der Gegenwart zu leben und im Hier und Jetzt den Dharmazu verwirklichen. Ohne irgend etwas auf später zu verschieben,muß Zen geübt werden, immer der Tatsache eingedenk, daß es nurdas Jetzt, nur diesen Tag und diese Stunde gibt. Auf diese Artmeisterst du die Schwierigkeiten. Auch das Gute wie das Schlechtein dir - seist du nun krafterfüllt oder schwach: Alles mußt duvergessen! Kein Gedanke an ein Ziel darf in dir aufkommen, nichteinmal an Satori oder an das Aufhören des Kreislaufs von Geburtund Tod noch irgendein zukünftiges Streben. 'Wird Leben zuteil,so ist es das Leben. Kommt der Tod, so ist es der Tod.' Ohne Grundbist du ihnen unterworfen. Setze weder Hoffnung auf das Leben nochauf den Tod. Beide sind das Leben des Buddha. Versuchst du, sievoll Verachtung fortzuwerfen, so verlierst du das Leben des Bud-dha."

Im Sinne des Zen sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zeit-

lich nicht getrennt. So heißt es in "The Standpoint of Dogen andhis Treaties on Time": "Was wir Vergangenheit nennen, ist die Kup-pe des Herzens, die Gegenwart ist der Gipfel der Faust und dieZukunft der Scheitel des Kopfes."

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Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind in diesem Leib beschlos-sen, der der Körper des Buddha ist. Die Vergangenheit lebt nochin seiner Erinnerung, und in seiner Vorahnung ist Zukunft bereitsbegonnen: Beide sind jetzt und gegenwärtig im ungetrübten Geiste.

Der große Zenmeister Bankei lehrte: "Von Anfang an seid ihr Bud-dha. Ihr werdet es nicht erst. Hegtet ihr auch nur den leisestenWunsch, besser zu sein, so wäret ihr es bereits. Wenn ihr aberetwas sucht, so lehnt ihr euch gegen das Ungeborene auf." Techni-sche Vollendung beim Abhalten kultischer Gebräuche wird in derZen-Praxis gering geachtet, denn sie könnte bloße Dressur sein.Dennoch wird der Wert innerer Ausrichtung durch Disziplinierungvon Bild, Ton und Gebärde keineswegs gering geachtet. Ganz imGegenteil! In einem Zenkloster werden die rituellen Gepflogen-heiten strengstens eingehalten, sollten aber nie bloße Äußerlich-keiten sein. Wenn bei Meditationen psychische Ausnahmezuständeauftreten, so besagt dies nicht, daß Satori, eine den Meditieren-den wandelnde Inspiration, wirklich erlebt wurde. Auch können ver-borgene Eitelkeiten und Geltungsdrang einer falschen Selbstein-schätzung Vorschub leisten. '

Im Rinzai-Zen werden Koans - Fragen, die rational nicht lösbarsind - dem Schüler vorgelegt, die ursprünglich die Einsicht unddas Sehen der Wirklichkeit in intuitiver Schau provozieren soll-ten. Sie waren einst einmalig und auf einen bestimmten Schülerzugeschnitten und dienten weder als Examensfragen noch solltensie den Nachweis erbringen, daß der Schüler strebsam und fleißiggewesen war. Auch heute noch sollte es darauf hinauslaufen, daßder Schüler wirklich zu einer intuitiven Erkenntnis durchgebro-chen ist, sie erlebt und erfahren hat und nicht eine vorprogram-mierte Antwort von sich gibt. So muß ein Koan - auch wenn es denklassischen Sammlungen entstammt - für den Schüler etwas Einmali-ges sein, das seiner ganz individuellen psychologischen Situationentspricht.

Da heute Koans oft entsprechend den Sammlungen der jeweiligenTradition gegeben werden, ist es eine große Kunst zu erfühlen,ob die Antwort des Schülers das Resultat seiner Belesenheit oderseines Denkens ist oder gar ein Zufallsergebnis bzw. ein glück-licher Einfall oder wirklich einer intuitiven, unmittelbaren Ein-sicht entspringt.

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Es scheint mir, daß die in den Büchern zitierten sog. "klassischen"Koans völlig wertlos sind; denn echte Koans gehen auf buddhistischenicht-rationale Erfahrungen zurück, wie sie uns in den Sutren ent-gegentreten und die für den Nicht-Initiierten und Nicht-Meditieren-den ein "Geheimnis" darstellen. Da er eigener Erfahrung ermangelt,kann er sie auch nicht würdigen. Hat er aber eine entsprechendeErfahrung gemacht, so kann er diese nur schwer verbalisieren, al-lenfalls durch Andeutungen und Paradoxa denen verständlich machen,die gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben. So wird dennjede ergrübelte Antwort auf ein Koan völlig wertlos. Eine spontaneReaktion auf eine geistige Erschütterung dürfte dem Wesen einesKoans wesentlich näher kommen. Eine Antwort, die auf einer solchengeistigen Erschütterung beruht, logisch analysieren zu wollen,gleicht dem Versuch, den nicht zündenden Witz als witzig logischzu beweisen. -

Um das Wesen des Zen zu erläutern, wird oft die Geschichte erzählt,wie der Buddha einmal im Kreise seiner Jünger eine Blume in dieHand nahm, sie anschaute und lächelte. Nur Kassapa lächelte zu-gleich im wortlosen Verstehen: nicht nachahmend, sondern aus inneremGleichschwingen, aus der Gleichzeitigkeit des Erlebens und nichteiner bloßen intellektuellen Übereinstimmung oder im solidarischenVerhalten aus irgendwelchen erdachten Gründen. Der Buddha aber,Kassapas schweigendes Verstehen erkennend, überreicht ihm die Blumelächelnd. Das aber war kein Augurenlächeln, sondern synchrone Reali-sation eines Erlebnisses, das wir als Einssein mit allen Buddhasder Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bezeichnen.

Zen geht davon aus, daß Buddhaschaft etwas allen Wesen Inhärentesist. Im Akt der Erleuchtung bricht die Erkenntnis durch, daß dieeigene Natur - wie die aller Wesen - Buddhanatur besitzt und wieder Tathagatha "unergründlich wie das Weltenmeer" ist.

Es gab sicherlich immer einige Zenmeister, die zwar viel gutenWillen aufwiesen, aber keine Meister im eigentlichen Sinne waren.In der heutigen Zeit dauert im allgemeinen der Reifungsprozeß zumRoshi etwa dreißig Jahre. Denn das völlige Umpflügen des Charak-ters, die Überwindung aller Belastungen karmischen oder gewohn-heitsmäßigen Ursprungs sind in einem Schnellkurs kaum zu bewäl-tigen. Dabei ist die harte Arbeit unter einem Meister unerläßlich.

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Leben ist immer Wachstum und Entfaltung von der Geburt bis zumTode, und zwar Entfaltung jener immer wieder erneut gebildetenTendenzen, die wir Sankhårå nennen. Ein aus der Erde wachsenderSprößling ist noch nicht als der zukünftige Baum zu erkennen: denner trägt keine Äste, Zweige und Blätter. Und doch ist der Baummit all seinen Ästen, Zweigen, Blättern und Früchten bereits imSamenkorn enthalten und aus seinen Früchten wird - wenn entspre-chende Wachstumsbedingungen bestehen - wieder ein Baum entstehenund die Ansammlung des einst Gewesenen entfaltet sich aufs neueimmer wieder und wieder.

Wenn es einem Menschen gelingt, jene im unterschwelligen Bereichwirkenden willentlich-dranghaften Kräfte im eigenen Innern zu er-kennen, so ist er zunehmend auch imstande, diese bei anderen zusehen, da die Trennung zwischen dem, was wir als unser Ich oderSelbst empfinden, und dem Ich oder Selbst der anderen transparen-ter wird und die Einengung unseres Bewußtseins durch die Vorstel-lung von voneinander völlig getrennten Individuen in ihrer Frag-würdigkeit erkannt wird. Wenn so die Grenzen, die Mensch von Menschund Wesen von Wesen trennen, durchbrochen werden, vermag ein Zen-meister - so wie jeder wahre Meister - den Charakter seines Schü-lers völlig zu durchschauen. Aufgrund der Reaktion des Schülersauf ein Koan, die nicht unbedingt einen verbalen Ausdruck zu fin-den braucht, ersieht er, welche Ungelöstheiten, Verklemmungen undBelastungen noch vorhanden sind. Ein wirklicher Meister weiß auchum die Mittel und Wege, sie zu lösen, was jedoch immer die rück-haltlose Mitarbeit des Schülers erfordert. Ein weiches Nachgebenund eine falsche Rücksichtnahme auf die Schwäche des Schülers vonSeiten des Meisters dürfte hier kaum hilfreich sein. Oft ist hierein hartes Anpacken, eine starke Erschütterung die größere Hilfe.Gutes Zureden, sanfte Worte, die niemanden verletzen sollen, sindhier oft fehl am Platze. Denn wer die menschliche Natur, die sichso viele Hintertürchen offenhält, kennt, weiß, daß das Befreiungs-werk oftmals unkonventionelle Mittel benötigt. Die Geschichtender Siddhas ebenso wie die des Naropa, Marpa und Milarepa sindvoll davon. '

An dieser Stelle sei noch einmal herausgestellt, daß die Kunstdes Zen nicht dadurch beherrscht wird, daß man die Lehrer frühererZeiten imitiert oder kopiert. Zweifellos bedarf ein angehender

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Künstler zunächst einer gründlichen Schulung und muß lernen, seinHandwerkszeug zu beherrschen. Wenn er jedoch dann die Bilder alterMeister immer nur so exakt wie möglich kopiert, so wird er besten-falls ein hervorragender Imitator, aber kein einmaliger Künstlermit einem nur ihm eigenen Stil. Wenn wir uns das vergegenwärtigen,so verstehen wir auch, daß Koans als Hilfen zur Befreiung nichtbeliebig wiederholbar sind. Die Sammlungen sog. "klassischer"Koans sind daher geschichtlich gewiß interessant, teilweise auchamüsant, aber für den auf dem Pfade Strebenden letztlich wertlos.

Ein vertrauenswürdiger Mensch, der durch die strenge Schulung ineinem Zenkloster gegangen war, berichtete mir, daß immer, wenneiner der Schüler sein Koan so gelöst hatte, daß der Meister er-kannte, daß dieser - und sei es auch nur für den Bruchteil einerSekunde - Satori erfahren habe, sich eine unbeschreibliche Freudeim ganzen Kloster ausbreitete.

Wie anders ist diese Reaktion in diesen klösterlichen Gemeinschaf-ten als in der Welt, wo der Mensch allzu leicht von der Schwächeder Mißgunst und des Neides übermannt wird. Erst aus dem intuitivenWissen und dem Verstehen der vier edlen Wahrheiten erwächst unsdie Kraft, jene vier Brahmavihäras zu verwirklichen, wo Mitfreudeam Glück eines anderen Wesens zu eigenem Glück wird.

Diese Einsicht in das Wesen unserer Verhaltensweisen sollte unsaber darüber hinaus noch an etwas anderes gemahnen. Wir müssenlernen, daß wir alles, was wir erleben und erfahren, wie einenSpiegel betrachten, der uns vorgehalten wird. So wird es uns zuneh-mend gelingen, die Welt - und damit uns - der Wirklichkeit gemäßzu erkennen: Die Welt ist so, wie sie ist, weil du so bist! Wennwir so auf die Welt blicken, wird es uns leichter fallen, nichtimmer andere anzuklagen und zu beschuldigen, wenn die Dinge nichtso ablaufen, wie wir es uns wünschen oder vorstellen. Ist denndas Ich mit seinen Wünschen und Verwünschungen, seinen Hoffnungenund Sehnsüchten wie seiner Besserwisserei so wichtig, daß eineLücke in der Weltgeschichte entstehen würde, wenn es nicht bestünde?Wichtig ist der Augenblick, das Jetzt; denn dieser Augenblick könnteder letzte in diesem Leben sein, und es ist - nach der Lehre desBuddha - nicht gleichgültig, in welcher geistigen Verfassung manin die Verwandlung zu neuem Werden eingeht.

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Die geistige Haltung des Ch'an und Zen soll uns dazu befähigen,daß wir uns der Unendlichkeit und Zeitlosigkeit in jedem Augenblickbewußt werden. Das aber heißt nun nicht, daß wir über die Begriffeder Unendlichkeit und der Zeitlosigkeit Überlegungen und müßigeSpekulationen anstellen, sondern daß wir im Sinne jenes Versesaus dem Dhammapada an die Arbeit gehen, der da besagt: "Mach leer,o Mönch, dir dieses Schiffl" Mit anderen Worten: Wir müssen, ohneuns in Grübeleien und Gedankenkonstruktionen zu verlieren, vorbe-haltlos die So-und-nicht-Andersheit im Geiste der Anattä-Lehrerealisieren. So lehrt uns auch das Prajnaparamita-Sutra, daß Form,Empfindung, Wahrnehmung, geistige Prozesse und Bewußtsein von Na-tur leer sind. Und wie eine Ergänzung dazu heißt es im ersten Versdes Dhammapada:"Geistgeboren alle Dinge sind, sind geistgeführt und geistgeformt."Und im Majjhima-Nikäya heißt es:"Da hat einer nichts erfahren, ist ein gewöhnlicher Mensch, ohneSinn für das Heilige, der heiligen Lehre unkundig und unzugänglich,ohne-Sinn für das Edle. Er nimmt die Erde ... das Wasser ... dasFeuer ... die Luft ... die Natur ... die Götter ... die Bewußtseins-vorgänge ... als erkannt und denkt an und über das Erkannte undmeint: "Mein ist das Erkanntel' und freut sich des Erkannten. -Und warum? Weil er es n i c h t kennt ... Und dem Vollendeten,dem Heiligen, Vollkommen Erwachten, gilt die Erde ... als Erde.Und hat ihm die Erde als Erde gegolten, dann denkt er nicht Erde,denkt nicht über die Erde, denkt nicht: 'Mein ist die Erde', undfreut sich nicht der Erde. Und warum nicht? 'Genügen ist die Wur-zel des dukkha', das hat er erkannt. Werden gebiert, Gewordenesaltert und stirbt. Darum sage ich, der Vollendete ist dem Lebens-durst erstorben, entwöhnt, hat ihn ausgerodet, ist ihm entgangenund in der unvergleichlichen vollkommenen Erleuchtung erwacht.Die Erlöschung des Ich-Wahns gilt dem Vollendeten als Wahnerlö-schung. Und hat ihm die Wahnerlöschung als Wahnerlöschung gegol-ten, dann denkt er nicht an Wahnerlöschung, denkt nicht über Wahn-erlöschung, denkt nicht: 'Mein ist die Wahnerlöschung.' Und warumnicht? 'Genügen ist die Wurzel des dukkha,' das hat er erkannt.Werden gebiert, Gewordenes altert und stirbt ... Darum sage ich,der Vollendete ist dem Lebensdurst erstorben, entwöhnt, hat ihnausgerodet, ist ihm entgangen und in der unvergleichlichen voll-kommenen Erleuchtung erwacht."

Zen ist ebenso wie das chinesische Ch'an, aus dem es hervorging,eine der vielen Schulen des Buddha-Dharma, die, wie jede der ande-ren Schulen, einen spezifischen Aspekt der Lehre betont und verkör-pert. Das Wort Zen leitet sich von dem chinesischen Wort Ch'anher, das seinerseits eine chinesische Wiedergeburt des Sanskrit-wortes dhyäna ist, ein Wort, das Meditation bedeutet. Damit aberwird das Wesen des Zen nicht erklärt, denn auch fast alle anderen

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Schulen des Buddhismus stellen Meditation zentral in ihre reli-giöse Praxis. Das, was Zen von allen anderen Schulen unterschei-det, ist die Auffassung, daß Erleuchtung, das Ziel aller buddhisti-schen Schulen, nicht auf einem mühsamen, stufenweise aufwärts füh-renden Weg verwirklicht werden müsse, sondern spontan im Hier undJetzt erfahren werden muß. Buddhaschaft ist in allen Wesen gegen-wärtig und kann durch eine innere Erschütterung oder auch durchdas Ausschalten des in die Irre und Vielfalt gehenden Denkvorgan-ges unmittelbar erfahren werden. Die Grundkonzeption dieser Me-thode findet man schon früh im Kleinen wie im Großen Fahrzeug.So lehrt beispielsweise das Lankšvatära-Sutra bereits beide Mög-lichkeiten, zur Erleuchtung zu gelangen: den plötzlichen Durch-bruch und die stufenweise Annäherung, das spontane Umwenden desGeistes zu den Tiefen des Bewußtseins und den mühsamen Weg derKlärung und Reinigung des Geistes von allen Verunreinigungen(klešas). Die Radikalität des Zen aber findet seine Erklärung imDiamant-Sutra, wo es heißt, daß die Erlangung des Nirväna ebenNicht-Erlangen ist. Dieses Paradoxon wird dadurch verständlich,daß Nirvana immer gegenwärtig war, ist und sein wird und deshalbaus seiner Gegenwärtigkeit immer da ist.

Es sind in den letzten Jahrzehnten viele historische Untersuchun-gen über das Zen geschrieben worden. Hier wäre besonders das Buchvon Alan Watts "Zen-Buddhismus, Tradition und lebendige Gegenwartzu nennen. Folgende Fakten seien kurz festgehalten: Die Methodikdes Zen bzw. des Ch'an war schon vor dem Entstehen der Schule imTaoismus und im Vajrayäna bekannt. Im Jahre 520 brachte sie derindische Mönch Bodhidharma nach China (einer Tradition des Ch'anund Zen entsprechend, die heute von verschiedenen Gelehrten an-gezweifelt wird). Bodhidharma wird als der 28. Patriarch in derSukzession des Buddha Säkyamuni verehrt. Er soll zunächst nachKanton gekommen sein und wurde vom Kaiser Wu, einem Beschützerdes Buddhismus im Staate Liang, empfangen. Dem Kaiser gefiel dieLehre und die schroffe Art des Bodhidharma nicht, worauf diesersich in ein Kloster im Staate Wei zurückzog, wo - so wird berich-tet - er jahrelang eine Wand anstarrt, die ihm das Erlebnis der -Leerheit vermitteln sollte. In Hui-k'u hatte er einen würdigenNachfolger, der später zum Zweiten Patriarchen des Ch'an in Chinaerklärt wurde. Um die gleiche Zeit waren verschiedene andere große

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buddhistische Lehrer aus Indien nach China gekomen wie Kumarajiva,Buddhabhadra und Paramšrtha. Weil die Lehrimpulse sich vermisch-ten und somit eine klare Trennung und namentliche Erfassung undRegistrierung in jener zeitungs- und journallosen Zeit nicht be-stand, ist es nicht weiter verwunderlich, wenn die Festlegung ge-schichtlicher Fakten mit all deren Unwichtigkeiten und Ungenauig-keiten erst späteren Generationen vorbehalten blieb.

Dhyana {Meditation} ist allen buddhistischen Schulen gemeinsam,und die Zen-Methode ist e i n e r der Schulungswege. Besser alsalle theoretischen Erörterungen über die feinen methodischen Un-terschiede gibt uns ein legendäres Gespräch zwischen Bodhidharmaund dem Kaiser Wu einen Einblick in das Wesen des Ch'an:"Der Kaiser hatte Bodhidharma zu sich befohlen und zählte allesauf, was er schon zur Förderung des Buddhismus und buddhistischerLebensführung in seinem Reich getan habe. Er wollte nun wissen,welche Verdienste er sich damit erworben habe, um in einem höhe-ren geistigen Bereich wiedergeboren zu werden und um schließlichdas Nirvana zu erreichen. Bodhidharma antwortete kurz: "Über-haupt keiñe Verdienste." Beim Kaiser regten sich Zweifel: Solltealles umsonst gewesen sein? So fragte er weiter: "Was ist dennder Sinn dieser heiligen Lehre?" Bodhidharma antwortete: "OffeneWeite, nichts Heiligesl" Der Kaiser wurde erzürnt. "Wer bist du,der es wagt, Uns derart entgegenzutreten?" Bodhidharma sagte:"Ich weiß es nicht."

(Aus: "Der Kreis", Nr. 168)

*ii*

Wir gratulieren!Der Verfasser des vorstehenden Artikels, Rev.Lione1 S t ü t*z e r

(AMML vollendet am 1. November 1986 sein 85. Lebensjahr. Wir wün-

schen ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute.

-í~++

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HINAYANA UND MAHAYANA

von Hellmuth Hecker

Der Buddha prophezeite einmal, daß die gute Lehre nur 500 Jahre nachseinem Tode bestehen würde (A VIII/51). Ferner sagte er, wenn dieLehre unterginge, würde sie das nie aus äußeren, sondern nur aus in-neren Gründen, so wie ein Schiff nicht wegen der großen Wassermengedes Ozeans, sondern wegen seines Lecks untergehen würde; der Unter-gang der Lehre träte ein, wenn ein Gegenbild der Lehre aufkommen'werde (S 16,13).Ein solches Gegenbild trat bereits-im Hinayåna (sog.Kleines Fahr-zeug) vor der Zeitwende auf. Es hatten sich, wie die singhalesischeChronik berichtet, nach dem Tode des Buddha allmählich 18 Schulenherausgebildet. Ob die Zahl etwas hoch gegriffen ist, mag dahinge-stellt bleiben, jedenfalls ist eine größere Zahl von Sekten erwiesen.Von diesen schrieben die meisten in Sanskrit, nur die Theravadins inPali. Alle Sekten gingen aber auf Lehrreden und Ordensregeln desBuddha zurück, mit nur geringen Unterschieden. Der eigentliche Unter-schied der Sekten bestand in der A.us le g urig der Lehre, in derScholastik (Abhidhamma).Etwa um die Zeitwende entstand eine Richtung des Buddhismus, die alsMahåyåna (Großes Fahrzeug) bezeichnet wird. Das Mahåyåna verstandsich anfänglich als eine Reformation, als eine Zurückführung derLehre auf den eigentlichen Sinn der Erwachung (bodhi). Diese Refor-mation läßt sich in drei Hauptpunkten zusammenfassen: Philosophie,Laientum, Hagiographie.

1) P h i l o s o p h i e

Der Buddha hatte deutlich gelehrt, daß alle Erscheinungen vom MalerHerz gemalt sind (5 22,100), daß dies Ganze nicht wirklich gilt(Sn 9), daß letztlich nur das Nirvåna wahr und wirklich ist (M 140).Erwachung heißt: aus dem Traum von Ich und Welt zu erwachen, der al-lein aus Nichtwissen ausgesponnen wurde.Gegenüber dieser Anschauung, die dem philosophischen Idealismus einesSchopenhauers ungefähr vergleichbar ist, bildete sich im Hinayånaallmählich wieder ein Realismus heraus. So begründete die Sekte derSarvastivådin (sarva asti = alles ist) die Theorie, daß Raum undZeit und damit alle Dinge in ihnen objektiv und an sich bestünden,eine Eigennatur (sva-bhäva) hätten und eine reale Wirklichkeit außer-halb des Nirvåna darstellten. Sie betonten, der Raum sei ebenso unge-

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schaffen und ungeworden wie das Nirvana. Dieser der alltäglichenOberflächlichkeit verfallende Realismus fand untergründig auch inden Theravåda Eingang. So steht jene Auffassung vom objektiven Raumschon im Milindapafiha, einem Påliwerk aus dem 2. 3h.v.Chr. Diesernaive Realismus ist heute im Theravåda weit verbreitet.Gegen diesen Realismus wandte sich die Reformation des Mahåyåna, soschon in den Prajnaparamita-Versen und der Mittleren Lehre des Na-gärjuna bis hin zur Nurbewußtseinslehre (citta-matra, vinnåna-våda)der Yogacärin. Die Idealität der Welt, die keine Eigen-Existenz be-sitze (dharma-nairätmya) und leer von Eigennatur (svabhåva-šünya)sei: das ist im Sinne des Mahåyåna die höchste und vollkommene Weis-heit (prajna-paramita). So wie der Buddha zwischen wahnhafter undwahnloser Anschauung genau unterschied (M 117), ebenso berücksich-tigte das Mahåyåna den Unterschied von relativer und absoluter Wahr-heit (samvriti-satya und paramartha-satya). Nur wenn die relativeWahrheit, insb. das Karmagesetz, gründlich verstanden ist, kann mandie absolute Wahrheit von der Leerheit alles Geschaffenen verstehen:"Der Begriff der Leerheit hat überdies nur vorläufigen Wert: Er istein Floß, das man verläßt, wenn der Fluß überquert ist: eine Medizin,die man wegwirft, wenn man geheilt ist." (E.Lamotte,in: Die Welt desBuddhismus, München l984,S.93)Die zweifache Wahrheit ist überhaupt der Schlüssel zum Verständnisder Lehre des Buddha. So sagt Någärjuna mit Recht:

'Zwiefache Wahrheit gibt es nach der Buddhas Meinung - die höchsteWahrheit und die Wahrheit der Erscheinung. Die beider Unterschiedzutiefst heraus nicht fanden, die haben auch den Sinn der Lehrenicht verstanden." (MK 24,8-9; übersetzt v.Glasenapp, Weisheit desBuddha, Baden-Baden l946,S.l80)

2) L a i e n t_u m

Der Buddha betonte immer wieder, daß der entscheidende Unterschiedin der Praxis der Lehre nicht zwischen Mönch und Laie besteht, son-dern zwischen Weltling und Heilsgärger. Heilsgänger ist, wer die Lehreso verstanden hat, daß er in seinem Wesen auf Erwachung programmiertist. Dabei besteht zwischen einem Heilsgänger, der Mönch und einem,der Laie ist, nur ein gradueller Unterschied, indem der Mönch i.a.intensiver und schneller zum Ziel kommen kann - jedenfalls unter einenBuddha oder einem ihm kongenialen Heiligen.im Hinayåna hatte sich aber das Mönchstum im Lauf der Jahrhunderteallmählich in eine Priesterkaste verwandelt. Als Orden (Sangha) sahman allein den Mönchsorden an, statt die Gemeinschaft der Ariyas, derHeilsgänger. Die Auffassung griff um sich, daß man nur im Orden Bud-dhist sein könne. Die Laien waren lediglich Nahrungsmitte1-Lieferan-

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ten, deren Pflicht im Almosengeben und der Verehrung der Mönche be-stehe. Die Tatsache, daß zu Lebzeiten des Buddha Tausende im Hausedie Hörerschaft, ja viele sogar die Nichtwiederkehr erreicht hattenwurde verdrängt. Buddhismus wurde so zum Mönchsbuddhismus - und dasMönchstum wurde immer mehr zur Gelehrsamkeit, zur Scholastik mitriesigen Universitäten.Hiergegen wandte sich das Mahåyåna und setzte die Laien wieder in dieStellung ein, die sie beim Buddha hatten. Das fand seine Formulierumim sog. Bodhisattva-Gelübde. Bodhisattva war jeder, der - als Mönchoder als Laie - die Bodhi erreichen wollte und einen Entwicklungs-gang der Vollkommenheiten (Heilsfähigkeiten) begann. Ein solcherBodhisattva hatte verstanden, daß ein Heiliger das Heil nicht nurfür sich erlangt und eine unerlöste Welt bei seinem Tode zurückläßt,sondern daß die Erlösung auch die Welt mit umfaßt. "Ich gelobe, alleWesen zu erlösen - in meinem Herzen", so lautet das Bodhisattva-Ge-lübde in der tiefen Weisheit des frühen chinesischen Zen. Von der ab-soluten Wahrheit aus gesehen gibt es weder ein Ich noch andere Wesen;von der relativen Wahrheit aus gesehen hilft ein Heiliger wie derBuddha nach der Erwachung auch anderen zum Heil und behält es nichtnur für sich.

3) H a 3 i ogg r a p h i e

Hagio-graphie (Heiligen-Geschichtsschreibung) ist ein unverzichtbarerBestandteil jeder Religion. Jede Religion lebt von der Tradition ih-rer Nachfolger, ihrer jeweiligen Heiligen, die das Heilsziel durchihre Verwirklichung lebendig erhalten. Die Lebensgeschichten derHeiligen sind ein Herzstück der praktischen Nachfolge. Sie lieferndie Beispiele und Vorbilder, die das Gemüt ansprechen und ihm zeigen:"Man kann es." So wie die Heiligenverehrung den Katholizismus vor derAustrocknung bewahrt hat, der im Protestantismus weitgehend um sichgegriffen hat, ebenso hatte die Kenntnis der "Lieder der Mönche undNonnen" im ursprünglichen Buddhismus die 'Praxis lebendig gehalten.Diese Lieder betrafen aber allein Ordensangehörige. Entsprechende Be-richte über Viten von Laien wurden zuerst mündlich überliefert, dannaber nur in den Kommentaren aufgeschrieben, wo sie ein Schattendaseinfristeten.Als im Hinayåna die hagiographische Tradition _ der Mönche und derLaien - abgerissen war, förderte dies die intellektuelle Austrock-nung. Die Tradition war so sehr abgerissen, daß das Mahåyåna nichtan die alten Berichte anknüpfte, sondern glaubte, etwas Neues schaf-fen zu müssen. So schuf man als Gegenstand der Verehrung unzählige

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Buddhas und Boshisattvas. In das neue Pantheon bezog man auch dasJenseits, das im Hinayäna ebenfalls verdrängt war, wieder mehr mitein. Man richtete das Gemüt auf Schutzgeister und Nothelfer, aufeingreifende Bodhisattvas und auf jenseitige Ebenen, in denen mannach dem Tode weiter der Lehre nachfolgen konnte.Die stärkere Berücksichtigung der Laien führte auch wieder zur stär-keren Rücksicht auf die Ziele relativer Wahrheit, nämlich auf Wohl-ergehen im Diesseits und Wiedergeburt in einem buddhistischen Himmel(Westliches Paradies). Im Zusammenhang damit standen dann die Symbokeder Bodhisattvas und Buddhas und der buddhistischen Gottheiten.

Das Mahåyåna als Reformationsbewegung, die zurück zum Ursprung streb-te, blieb sich aber selber nicht immer treu und lieferte schon baldein neues Gegenbild der Lehre. Etwa 500 Jahre nach dem Untergang derursprünglichen Lehre in Indien um die Zeitwende hielt sich dort dasfrühe Mahåyåna mit seinen Idealen von prajna und karuna (Weisheitund Erbarmen). Danach aber begann jener Prozeß, der in Indien baldzum Wiedereintauchen des Buddhismus in den Hinduismus führte. DieserProzeß, der mit dem Aufkommen eines hinduistischen und buddhistischenTantra begann, ist zu kompliziert, als daß er hier geschildert wer-den könnte. Glasenapp spricht hier von einer dritten Drehung des Ra-des der Lehre. Andere sprechen von der Auflösung der Lehre. Jeden-falls wurden die letzten Ausprägungen des Spätbuddhismus in Indien(Scholastik des Hinayåna und Tantrismus des Mahåyäna) bald vom Islamüberrollt und verschwanden vom indischen Subkontinent bis auf gerin-ge Reste.Man kann sagen: Nur weil der Buddhismus in Indien bereits von innenausgehöhlt war, konnte er dort so leicht von Islam und Hinduismusbesiegt werden. Der Buddhismus verlagerte sich dann in andere Län-der Asiens: der Theravåda nach Ceylon und Hinterindien, das Mahå-yåna in den Fernen Osten.

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BerichtigungNyanaponika Mahathera bittet uns um folgende Korrekturen in seinerUbersetzung des 36. Kapitels des Samyutta-Nikaya in den BM 7/8-1986:1.) S. 159, Einleitung, 1.Zeile: statt "Fühlen ist alles" - "Gefühlist alles" “"___“2.) S. 174, 7.Zei1e von unten und letzte Zeile: statt "die Sinnes-wahrnehmung, die ..." - "das Gefühl, das ...".

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G EfiÖR T-G EL.EE5EIV

Das wunderbare Sein. Von Fritz Küster.

Die Buddha-Wahrheit entsteht nicht und sie vergeht nicht. Sie ist"die Sache, so wie sie ist".Torakazu Doi sagt:"Ganz so wie Buddha als geschichtliche Person'Gautama' sich mit Buddha als Kosmosleib deckt, so steht der ganzeKosmos in inniger Verbindung mit der heiligen Wahrheit, d.h. 'derSache, so wie sie ist'.""Die Sache, so wie sie ist", das klingt so einfach. Ist es geradedarum so schwierig zu erfahren, was gemeint ist?Lao-tse, der sicher Einfluß auf die Ausformung des Mahayana-Buddhis-mus in China genommen hat, sagt es im ersten Vers seines Tao-Te-Kingso: "Das Wesen, das begriffen werden kann, ist nicht das Wesen desUnbegreiflichen. Der Name, der genannt werden kann, ist nicht derName des Namenlosen."Das heißt: Wir können mit unseren Begriffen niemals das namenloseGeheimnis der Welt und unseres eigenen Daseins ergründen.

Die Menschen im Westen suchen auf ganz andere Art die Welt zu be-greifen. Wir treiben eine Art Puzzlespiel und leben in der Überzeu-gung, das Bild der Welt, das wir aus zahllosen Teilaspekten zusam-mensetzen, werde uns nach und nach die Geheimnisse des Unendlichenoffenbaren. Lao-tse hält das für eine Illusion, denn das Unendlichehat gar keine Teile, aus denen man es zusammensetzen könnte. DiesemGrundkonflikt unseres intellektuellen Lebens ist auch das Herzstückder Lehre des Buddha gewidmet.Achthundert Jahre nach Lao-tse hat Nagarjuna, der tiefste Denker inder Nachfolge des Buddha, das Streben des Menschen nach rationalerSelbstorientierung im Unendlichen scharfsimüg analysiert. Was derMensch in seinem Bemühen, sich im Unendlichen zu finden, gewinnt,das nennt Nagarjuna eine "relative Wahrheit"! Es ist eine mit Hilfevon Begriffen erfaßbare Wahrheit. Dabei markiert das Ich-Bewußtseinden Standpunkt, von dem aus das Unendliche gesehen wird. Im Rahmenunseres Lebens bleibt diese relative Wahrheit gültig und ist für die-ses Leben auch unentbehrlich, also keine Illusion oder "Maya". DerMensch könnte nicht leben ohne die Hilfsinstrumente der relativenWahrheit, die er sich selbst geschaffen hat. Darum nennt sie Nagarju-na auch "die Wahrheit des weltlichen Umganges". Die "absolute Wahr-heit" oder die "Wahrheit des höchsten Sinnes" wird mit der "relativmi

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Wahrheit" verglichen. Im ersten Vers des Tao-Te-King heißt es daherweiter: "Beides ist eins dem Ursprung nach und nur verschieden durchden Namen. In seiner Einheit ist es das Geheimnis. Des Geheimnissesnoch tieferes Geheimnis ist das Tor, durch das alle Wunder hervor-treten."Das Namenhabende ist unsere begrifflich fixierte Welt. Das Keinen-Namenhabende entspricht der absoluten Wahrheit. Weder das begriffiücherfaßte noch das idealistisch gedachte Weltbild öffnet für sich al-lein den Weg zu jenem geheimnisvollen Tor, zum Erschauen der Sache,so wie sie ist!

Mit dem Eintritt in das historische Zeitalter verloren die Menschendie Einheit des Schauens. Durch Fixierung der Begriffe in Sprache undSchrift wurde die Spaltung erreicht. Es wurde eine objektive Welt ge-schaffen, die den Menschen eine ungeheure Machtfülle beschert hat.Gleichzeitig gerieten die Menschen durch zunehmende Ichhaftigkeit indie Isolation. Trotz aller Versuche des Begreifens bleibt die Welträtselhaft. Ichheit aber wird als aller Gefährdung Born bezeichnet.

Viele der westlichen Denker machen heute noch einen Unterschied zwi-schen Rationalismus und Irrationalismus. In der absoluten Wahrheitist jedoch diese Unterscheidung völlig aufgehoben. Auch der Versuch,eine Hierarchie der Abstraktionen zur Erklärung heranzuziehen, kanndem Menschen nicht helfen, zu der "Sache, so wie sie ist" zu gelan-gen. Europäische Mystiker, wie etwa Nikolaus von Cues, sind der Sacheoft ganz nahe gekommen. "Das absolut Größte ist daher eine Einheit,die Alles ist und in der Alles ist. Weil es keinen Gegensatz hat, socoincidiert mit ihm das Kleinste, es ist daher in Allem."Und noch einmal Nikolaus von Cues: "Jenem Urgrund kommt nämlich keinName in dem Sinne zu, wie wir ihn geben oder verstehen. Sein undNichtsein widersprechen dort einander nicht, noch sind sie irgendwüaGegensätze, die einen Unterschied bejahen oder verneinen. Der Namejenes Urgrundes ist der Name der Namen."

Das Wunder ist "die Sache, so wie sie ist". Im Zen wird es das "wun-derbare Sein" genannt. Urgrund, formloses Selbst, wahres Selbst, Sun-yatå, wahre Leerheit, das alles sind nur spärliche Hilfen, um das na-menlose Geheimnis ansprechen zu können. Alle diese schönen Worte blebben Schall und Rauch, wenn wir nicht bereit sind, ihrem Anruf zu fol-gen, der uns hinweist zum "Tor, durch das alle Wunder hervortreten"!

Es gibt keine gesonderten Wahrheiten für Ost und West. Es gibt auch

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keine gesonderten Wahrheiten zwischen Alltag und Erleuchtung. DerAlltag wird zum "wunderbaren Sein", wenn die "Sache, so wie sie ist"richtig erschaut worden ist. '

(Zusammenfassung: G. Neumeyer)+ +

+

L I T E R A T U R

Buddhistische Erziehung. Ein Weg der Selbsterziehung des Menschen.Von Claudia Braun. Octopus Vlg. Wien 1985, Paperback, 217 S. +

Dieses Buch über buddhistische Erziehung ist das erste seiner Artim deutschen Sprachraum. Der Untertitel lautet: "Ein Weg de1~Se1bst-erziehung des Menschen". Das klingt sehr einfach, aber es ist dochunendlich schwer, dies zu verwirklichen. Die Basis einer buddhi-stischen Erziehung muß notwendigerweise die vorherige Selbsterzie-hung der Erzieher sein. Jeder Schritt auf dem Erziehungsweg wirdvon Claudia Braun durch die Lehre des Buddha begründet. Die Ver-fasserin erweist sich als eine hervorragende Kennerin des Buddhis-mus. Fast die gesamte Lehre wird hier im Zusammenhang mit den ver-schiedenen Erziehungsproblemen abgehandelt. e

Ein Kind buddhistisch zu erziehen, sollte eine Herausforderungsein, ein willkommener Anlaß, sich selbst zu erziehen. Darüber-hinaus können sogar diejenigen wertvolle Anregungen und Erkennt-nisse aus diesem Buch schöpfen, die überhaupt nicht mit buddhisti-scher Erziehung befaßt sind, sei es, weil sie selbst keine Kinderhaben oder weil letztere schon erwachsen sind. Jeder Buddhist kanndaraus für seine Selbsterziehung und Selbstverwirklichung unerhörtviel lernen. Somit gehört das Buch (ebenso wie jenes von H.W.Schu-mann: "Der historische Buddha") in jede buddhistische Familie.

Nachdem Claudia Braun die Richtlinien für eine buddhistische Er-

ziehung und Selbsterziehung dargelegt und fest in der Lehre veran-kert hat, werden die einzelnen Bereiche der Erlebnissphäre des Kindes und seine Entwicklungsstadien erörtert: von der Ernährung überdie Sittlichkeit und die Beziehung zur Gesellschaft, über Lob undStrafe, Arbeit und Freizeit, über das Feiern buddhistischer Festebis zu der Begegnung des Kindes mit dem Tod. Einzelne Kapitel sindsodann: Mit Kindern meditieren, lesen, zeichnen, spielen und mit

L) s.auch BN 2/1986

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den Kindern die Natur erleben, um nur einige wenige Abschnitteherauszugreifen.Immer wieder werden treffende Beispiele für eine spezifisch bud-dhistische Erziehung genannt, die so gut sind, daß sich mancherLeser gern noch mehr solcher Beispiele gewünscht hätte. Aber eskommt nicht so sehr darauf an, für jede spezielle Erziehungssitua-tion an Hand eines Stichwortverzeichnisses eine Problemlösung zufinden, als vielmehr darauf, die buddhistische Erziehung selberaus der Lehre heraus zu verstehen und ableiten zu können und selbstimmer wieder Lösungen zu erarbeiten, die mit der Lehre in Einklangstehen.Nur wer das verstanden hat, wird sich als buddhistischer Erzieherauch in schwierigen Situationen richtig verhalten können. Man mußzugeben, das ist nicht einfach. Schließlich dürfen wir nicht ver-gessen, daß die Probleme einer buddhistischen Erziehung Neulandsind. Deshalb wird es nicht zu vermeiden sein, daß immer wiederFehler gemacht werden. Leider können wir uns bei unseren Bemühungen,es richtig zu machen, weder auf eine buddhistische Tradition stützennoch können wir von den buddhistischen Ländern lernen, denn dortherrschen völlig andere Verhältnisse. Es muß vielmehr alles neu er-arbeitet werden. Hierfür gibt Claudia Brauns Buch eine vortrefflflflmGrundlage.

` _

Das Buch über buddhistische Erziehung ist kein "Kochbuch", in demman für jede Situation fertige "Rezepte" nachschlagen kann! Man mußsich schon zu einem echten Verständnis der Lehre selbst durchringen,um dann an Hand der notwendigen Selbsterziehung zu verständnisvollenLösungen zu kommen. Mit Märchenerzählen ist buddhistische Kinderer-ziehung nicht abgetan - auch nicht mit buddhistischen Märchen! Nurdurch die immer wieder bewiesene Zuwendung eines Menschen, der aufdem Wege des Dhamma wandelt, können Fortschritte einer buddhisti-schen Erziehung erwartet werden. Kinder haben nämlich ein feinesGespür dafür, wie es jemand mit ihnen meint.Nicht unerwähnt darf bleiben, daß zahlreiche Amerkungen zum Ver-ständnis des Textes beitragen und daß ein ausführliches Literatur-verzeichnis beigefügt ist.

Besonders muß hervorgehoben werden, daß Claudia Braun bei den bud-dhistischen Fachausdrücken stets die Pali-Entsprechung in Klammernhinzugefügt hat. Auch das trägt wesentlich zum Verständnis der

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schwierigen Materie bei. Es darf nämlich nicht umgekehrt verfahrenwerden und das Pali-Wort vorangehen, denn sonst könnte der Ein-druck entstehen, daß Pali-Kenntnisse eine notwendige Voraussetzungfür das Verständnis der Lehre seien. Es heißt also z.B. Achtsam-keit (sati), Wurzelbedingung (hetu-paccaya). Pali ist auf jedenFall sehr hilfreich, sonst hätte ich wohl nicht in langjähriger Ar-beit ein Deutsch-Pali-Wörterbuch zusammengestellt (Octopus-Verlag,Wien 1982). Maßgebend für das, was Buddhismus ist, sind nun einmaldie ältesten buddhistischen Texte und die sind eben in Pali abge-faßt, nicht in Tibetisch oder Chinesisch, so interessant dieseTexte und deren Kommentare auch sein mögen und so wichtig diesefür die jeweiligen Völker sind. Wir müssen uns an die Quellen derbuddhistischen Lehre halten!Man kommt zu der Überzeugung, daß Claudia Braun aufgrund dieserQuellen zu einer gutfundierten Kenntnis der Lehre des Buddha vor-gedrungen ist. Deshalb kann man Vertrauen fassen zu ihren Ausfüh-rungen über buddhistische Erziehung und versuchen, ihr zu folgenund so viel wie möglich in die Praxis umzusetzen.

H. Klar

+

Musik zur Seidenstraße - Silk Road. Von Kitaro.Album mit 2 Langspielplatten oder Kassette.

Daß der Geist des Zen seinen Einfluß auf das gesamte kulturelleLeben Japans schon seit Jahrhunderten ausübt, wissen wir aus sei-nen verschiedenen Ausprägungen, wie z.B. im Tee-Weg (Cha-do) = Tee-zeremonie, im Blumenweg (Ka-do) = Ikebana, im Mal- und Schreibweg,in der Kunst des Bogenschießens, in der Gartengestaltung und vielenanderen Künsten und Wegen.In der Musik zur "Seidenstraße" hat der japanische Komponist Kitarouns ein Tongemälde besonderer Art geschaffen. Auch diese Musik istvom Geist des Zen geprägt, was letzten Endes nicht nur durch dieUntertitel, wie z.B. Bodhisattva, Reinkarnation, Silber-Mond u.a.,belegt wird. Die meditative Durchdringung der einzelnen Sätze, dievom Komponisten selbst meisterhaft auf dem Syntheziser wiedergege-ben werden, lassen in uns die Seidenstraße, von der man auch sagenkönnte "Leidenstraße"›mit all ihren Schrecken und Freuden vorüber-ziehen. Auch ohne bildliche Darstellung ist es ein inneres Erlebnis«Wird der Baum der Zen-Künste jetzt durch einen musikalischen Zweigvervollständigt? H Scheffer

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B E R I C H T E

B rLd_dwhWi s m u sfiijfin D e u t s c h lfa nd l9g8,6Aus einem Rundschreiben der DBU / BRG

Warum gibt es zwei buddhistische Gesamtvereinigungen in Deutschlan d?

Die buddhistische Dachorganisation "Deutsche Buddhistische Union"

(DBU) bemüht sich seit nunmehr 30 Jahren, den Gedankenaustausch unddie Zusammenarbeit zwischen buddhistischen Gruppen der unterschied-lichsten Traditionen zu fördern. Wie in den meisten westlichen Län-dern stehen praktizierende Buddhisten aller Schulen vor der völligneuen Situation, daß es in ihrem Land nicht eine kulturell und histo-risch gewachsene Tradition oder Schule des Buddhismus gibt, sondernein Nebeneinander fast aller existierenden Schulen auf engstem RaumSolange die Gruppen klein waren, gab es kaum Kommunikations- odersonstige Probleme, da man eher nebeneinander her lebte. Besondersseit dem Aufkommen der recht kommunikativen tibetisch-buddhistischenGruppen besteht ein stärkeres Bedürfnis nach Austausch und gemein-samen Veranstaltungen.

Der Wunsch nach einer stärkeren Verbindung von privater buddhisti-scher Praxis und einem Leben in unserer westlichen Gesellschaft führ-te zusammen mit vertiefenden Gesprächen der buddhistischen Gemein-schaften innerhalb und außerhalb der DBU dazu, die Anerkennung desBuddhismus in Deutschland anzustreben. Rechtlich formuliert heißtdas, die Buddhisten bemühten sich um die Anerkennung ihrer Organisation als Körperschaft des öffentlichen Rechts (KÖR). Damit wäre eineGleichstellung mit Christen und Juden erreicht, die sich_z.B. im Zu-gang zu den Medien ausdrücken würde.

Eine Dachorganisation von Vereinen wie die DBU kann nun nach unsereGesetzen allerdings nicht KÖR werden; dies kann nur eine Organisatianstreben, die sich aus Einzelmitgliedern zusammensetzt. Aus diesem

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Grunde arbeiteten die DBU-Vertreter seit 1984 auf die Gründung einersolchen Buddhistischen Religionsgemeinschaft hin, die im Septemberin Hamburg als "Buddhistische Religionsgemeinschaft in Deutschland"(BRG) Wirklichkeit wurde. Aus diesem Grunde sind DBU und BRG nichtzwei Organisationen mit unterschiedlichen Interessen, sondern zweistrumente, mit deren Hilfe Unterschiedliches erreicht werden kann.Solange die BRG nicht als KÖR anerkannt ist, wäre es unangemessen,die DBU aufzulösen. ... Solange es beide Organisationen gibt, sind

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diese beiden bemüht, sich die notwendige Vorbereitungsarbeit zu tei-len, die Zusammenarbeit aller buddhistischen Vereinigungen zu koor-dinieren und die Praxis des Buddhismus in Deutschland gemeinsam zufördern. Aufgrund der engen Vernetzung von DBU und BRG sind auch dieAufgaben nicht säuberlich zwischen den Organisationen zu trennen,son-dern überschneiden sich häufig.

Doppelmitgliedschaft?

Einige DBU/BRG-Vertreter wurden wiederholt um eine Klärung der Fragegebeten, ob eine Doppelmitgliedschaft in der BRG und einer christli-chen oder anderen Religionsgemeinschaft möglich und akzeptabel sei.Der Rat war der Meinung, daß jeder Buddhist diese Entscheidung fürsich selbst treffen müsse und die BRG ihm diese Entscheidung nichtabnehmen könne. Die meisten Anwesenden waren allerdings der Ansicht,daß es hier eher um eine formelle Doppelmitgliedschaft gehe, da manletztlich nur einem Weg wirklich folgen könne.

BRG-Konventssitzung und Buddhistische Tagungzfiu-26.10.1936 auf schloß wachendorfEnde Oktober wird die dann 1 Jahr alte BRG eine öffentliche Konvents-sitzung abhalten, zu der alle Mitglieder und Freunde der BRG herz-lich eingeladen sind.Die nicht in einer Gruppe organisierten Buddhisten wählen in Wachen-dorf ihre regionalen Delegierten (zunächst je l Delegierter für Nord-una suadeutschıand). EDie Mitglieder jeder mitarbeitenden buddhistischen Gruppe entsendenihre Delegierten in den Konvent. Die Delegierten bilden den Konvent.Aus ihrer Mitte heraus wählen sie einen 19-köpfigen Rat, der eine aus-gewogene Repräsentation aller in Deutschland vertretenen Schulen undTraditionen des Buddhismus ausdrückt.Kurzvorträge und Arbeitskreise zu dreien der fünf Silas geben einenRahmen für einen gründlichen Meinungsaustausch unter Buddhisten imWesten. (Stichworte: Gewalt gegen Tiere, Umwelt und Menschen, Sexua-lität und Drogen). - Geleitete Meditationen in 6 Traditionen.

Einladungen können angefordert werden bei:DBU, Postfach 1244, 7310 PlochingenBRG, Postfach 440402, B000 München 44

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M I T T E I L U N G E N

Neues Zentrum für die Eehre

Unsere Freunde vom Verein "Buddhismus im Westen e.V.", der seineSeminare bisher in Kemmenau veranstaltete, teilen uns mit, daß ih-nen dieses Haus nicht mehr lange zur Verfügung stehen wird. Sie ha-ben jetzt ein Anwesen gefunden, daß für ihre Zwecke ideal wäre. Eshandelt sich um ein großes Haus, eine ehemalige Heimschule beim Laa-cher See (30 km von Koblenz), in herrlicher Alleinlage und trotzdemverkehrsmäßig sehr gut zu erreichen. Sehr günstig ist auch der Kauf-preis von DM 240.000. Um diese Gelegenheit wahrnehmen zu können, bib-tet der Verein um Spenden und Darlehen auf das Sonderkonto Dhammahaus,Volksbank Bad Ems, Nr.2167484, BLZ 57092800.

Nähere Auskünfte: Buddhismus im Westen e.V., Im Klrschengarten 26,5421 Kemmenau.

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Buddhistische Morgenandacht

Am 12. Oktober 1986 um 7.15 Uhr wird Herr Guido A u s t e r wiederim Rahmen der AKR im RIAS I über ein buddhistisches Thema sprechen.

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Dharma und Musik

Ich möchte auf die Europa-Tournee des "Tibetan Institute of PerformüçArts" aus Dharamsala hinweisen. Die Künstler kommen zum ersten Malnach Deutschland. Ihr Programm besteht aus Alche Lhamo", tibetischerOper. Sie werden am l.Oktober 1986 in der Musikhochschule Köln auf-treten und am 2. und 3. Oktober vor dem Kölner Dom, open air. Am4.0ktober werden sie in Freiburg sein. ...In New York ist 1981 die Samaya-Foundation von Kalu Rinpoche gegrün-det worden. Ihr Ziel besteht darin, Dharma und Musik, Dharma undKunst zusammenzubringen. Ähnliches stelle ich mir für Europa vor.Alle, die an einem solchen Projekt mitarbeiten wollen, möchte ichbitten, mit mir Kontakt aufzunehmen.

Thomas Kohl, Peter-Sprung-Str.3, 7800 Freiburg i.Br.,Tel.O76l/702098.(Auszug aus einem Brief)

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BUDDHISTISCHE GESELLSCHAFT HAMBURG E.V.Beisserstraße 23, 2000 Hamburg 63Tel. 040 / 631 36 96. Sprechzeiten: in der Regeldienstags, mittwochs, donnerstags 18.30 - 19.30

Yšíšflšššlšäflflšfl-10---9-E-E-9-P-§-E--l2§§

donnerstags 20.00

freitags 19.00

Samstag, 04.10.,Sonntag, 05.10.,

Sonntag, 05.10.,

Samstag, 11.10.,

Mittwoch, 15.10.

Freitag, 24.10.,Samstag, 25.10.,Sonntag, 26.10.,

\

Freitag, 31.10.,Samstag, 01.11.,Sonntag, 02.11.,

19.009.00

18.00

19.009.009.00

19.009.009.00

21.0017.00

18.00

20.00

13.30

21.0018.0017.00

21.0018.0017.00

)Zen-Gruppe um Prabhasadharma Roshi

)Dhamma-Begegnung im Gespräch, inider Bewegung, in der MeditationDin der Meditation mit H. Krohn)(nicht am 24.10.und 31.10.)

lvipassana - Seminar mit VIMALO.)Bitte in der Geschäftsstelle 'janmelden.

)Reisebericht mit Dias. Karin u.)Holger Börnsen erzählen von ihrer)Reise nach Sri Lanka.

)Erarbeitung einer Lehrrede -lßemeinsames Gespräch 1

)0bertonsingen, Einführungsabendjmit Holger Börnsen.)Um Anmeldung wird gebeten.

jKUM NYE - Seminarjmit Matthias STEURICH)Bitte Decke und Kissen mit-Lbringen. Selbstverpflegung.

DRAUM, ZEIT, ERKENNTNISlwochenendseminar mit Matthias DEHNE)Bitte Decke und Kissen mitbringen.}Selbstverpflegung S

5912252-YEfšflššš122099E-1E-!E§šEE@-ÜšE§§íSamstag, 18.10., 13.30 - 18.00 )"Führungen ins Unbewußte"Sonntag, 19.10., 10.00 - 17.00 lfür "Anfänger" mit Klaus Lange.

)Bitte unbedingt bei Klaus an-Lmelden. Tel. 22 18 43

mittwochs 19.30 - 22.15 }"Führungen ins Unbewußte" Vier ijAbende aufbauend auf das Wochen-lande.

ZEN00, Zen-Vereinigung e.V. Anmeldung und Auskunft bei Michael André,Adlerhorst 9, 2359 Henstedt-Ulzburg,

51Tel. 04193 / 58Seminargebühren bitte in der Geschäftsstelle erfragen.

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260BUDDHISTI

il!

SCHE GESELLSCHAFT BERLIN E.V.Hulffstraße 6, Parterre, links, 1000 Berlin 41Tel. 404Tel. 792

38 38 (Dr. Angermann, Vorsitzender)85 50 (Hulffstraße 6, Geschäftsstelle)

1'§E§'l§E?.1E!E9E!-1E-§§1`11E-1'l'--9-§-E-9-l2-§-L`-l2§§----Regelmäßi ge Veranstaltungen in der Vulfstraße 6, 1/41Feiertage ausgenommen

Jeden

Jeden 3.

Jeden 3.

Jeden

Jeden

Jeden 2.

Jeden 2.

Mittwoch 19.00

Freitag 15.00 -

1. u.

WStille Meditation" ,

)Kein Eintritt nach 19.10 Uhr

Donnerstag 16.00 - 18.00 )Frau Auster enzahlt aus,dem Jataka

Wlheravada-Treffen18.30 ,)Ayya Khema Kassetten

Donnerstag

18.00 Dlnformation

3. Freitag 19.30 )Vajrayana-Treffen

u. 4. Freitag 18.00 )Dr. Ochmann (Debes)

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Sonntag 10.00 ›"Buddh. Vereinigung der›Vietnamesen Berlins“§voranmeıaung= reı. 3821336

Weitere Veranstaltungen

Freitag,Samstag,

Freitag,

Sonntag,

Freitag,Samstag,Sonntag,

Regelmäßiunter Tel

03.10. 19.30 )Ehrw. Ann Mc Neil04.10. l"Gewahrsein im Alltag.

›Mit der Liebe leben."μwulffstr. 6, 1/414ı~4>

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12.10. 7.15 - 7.30 ›Guido Auster, Buddh. Morgen-andacht in A Rias I

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421.10. 15.00 Vortrag: Elisabeth Deutsch,›"Hestl. Psychologie u. Buddhisımus." Reihe Buddhismus undjhaturwissenschaften, Buddh.)Haus Frohnau, Edelhofdamm 54;1/28

μg.4§›4;

31.10.01.11.02.11.

Acharya AMM Dr. Karl Gottmann›“Probleme der Symbolik undlvisualisation" wulffstr. 6 1/41

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ge Veranstaltungen im Buddh. Haus Frohnau, bitte anrufen. 40 155 80.

Genaue Uhrzeiten und Seminargebühren bei der Geschäftsstelle Wulff-straße 6

Buchpreis

erfragen.OU

Ein Weg der Selbsterziehung des DM 30,00Menschen von C. Braun