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Kaizen Modul 6 Dr.-Ing. Klaus Oberste Lehn Fachhochschule Düsseldorf Sommersemester 2012

UniDusseldorf 6 2012 Kaizen [Kompatibilitätsmodus] · Prinzip Der Begriff Kaizen kommt aus dem Japanischen. Er setzt sich zusammen aus Kai = Veränderung, Wandel; Zen = zum Besseren

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  • Kaizen Modul 6

    Dr.-Ing. Klaus Oberste Lehn Fachhochschule DüsseldorfSommersemester 2012

  • Quellen

    � www.business-wissen.de

    � www.wikipedia.de

    � www.lufthansatechnik.de

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  • Prinzip

    � Der Begriff Kaizen kommt aus dem Japanischen. Er setzt sich zusammen aus Kai = Veränderung, Wandel; Zen = zum Besseren. Damit ist die schrittweise und stetige Verbesserung von Abläufen, Produktionsverfahren oder Produkten durch alle Mitarbeiter eines Unternehmens Produkten durch alle Mitarbeiter eines Unternehmens gemeint. Es kommt dabei nicht auf große Innovationen an, sondern auf die Einbeziehung aller Mitarbeiter, die Vielzahl an Verbesserungsvorschlägen, die schnelle Umsetzung und die Sichtbarkeit der Erfolge.

    � In westlichen Unternehmen wurde Kaizen unter dem Begriff kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)eingeführt. Oft wurde es in einen gegensätzlichen Bezug zum bekannten betrieblichen Vorschlagswesen gestellt.

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  • Prinzip (I)

    � Es geht darum, die Arbeitsproduktivität zu erhöhen, Leistung zu verdichten und Mitarbeiter zu entlasten. Mit Kaizen soll vor allem Verschwendung vermieden

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    vor allem Verschwendung vermieden werden.

  • Prinzip (II)

    � Kaizen ist dabei weniger eine konkrete Methode, als viel mehr eine allgemeines Denkweise, die alle Mitarbeiter verinnerlichen und bei ihren Aktivitäten verwirklichen sollen.

    � Masaaki Imai beschreibt es so: „Die Botschaft von Kaizen heißt, es soll kein Tag ohne irgendeine Verbesserung im Unternehmen vergehen.“vergehen.“

    � Es ist deshalb vor allem die Aufgabe des Managements, dieses Prinzip im Unternehmen durchzusetzen und zu einem wesentlichen Element des Unternehmens zu machen. Aber auch alle anderen Mitarbeiter müssen über Verbesserungen nachdenken und diese in ihrem Umfeld umsetzen.

    � Im engeren Sinne ist eine stetig-inkrementelle Verbesserung gemeint, in die Führungskräfte wie Mitarbeiter einbezogen werden

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  • Philosophie

    � Gemäß der Philosophie des Kaizen weist nicht die sprunghafte Verbesserung durch Innovation, sondern die schrittweise erfolgende Perfektionierung des bewährten Produkts den Weg zum Erfolg. Dabei wird davon ausgegangen, dass der wirtschaftliche Erfolg davon ausgegangen, dass der wirtschaftliche Erfolg das Ergebnis von Produkten und Dienstleistungen ist, die mit ausgezeichneter Qualität höchste Kundenzufriedenheit erzielen. Aus dieser Überzeugung leitet sich die stetige Suche nach Verbesserung auf allen Ebenen eines Unternehmens als Kernfunktion eines Kaizen-Programms ab.

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  • Kaizen - KVP

    � Im Westen wurde Kaizen unter dem Namen Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) in vielen Unternehmen eingeführt. Dazu gehören zum Beispiel:� Perfektionierung des betrieblichen Vorschlagswesens

    � Investition in die Weiterbildung der Mitarbeiter � Investition in die Weiterbildung der Mitarbeiter

    � Mitarbeiterorientierte Führung

    � Prozessorientierung

    � Einführung eines Qualitätsmanagements

    � Insgesamt soll durch Kaizen bzw. durch einen KVP eine höhere Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen erreicht werden, was zu einer stetigen Verbesserung der Wettbewerbsposition beitragen soll.

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  • Beispiel KVP-Kaizen

    � In einer größeren Lagerhalle ist während der gesamten Arbeitszeit die Beleuchtung an, obschon aufgrund der großen Fensterflächen die Beleuchtung des Lagers sichergestellt wird. Zudem sind die Mitarbeiter nur partiell im Lager tätig (frühmorgens 1 h, mittags 1h, nachmittags 1 im Lager tätig (frühmorgens 1 h, mittags 1h, nachmittags 1 h). - Wie?

    � Ein Einlegeteil muss in der Montage richtige eingelegt werden. Die Fehlerquote falsch eingelegter Teile beträgt je nach Mitarbeiter 0,5 …. 1,2 % . Die nachträglichen Reparaturkosten betragen ca. 400 EUR pro Monat. – Wie?

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  • 5S

    � Die 5S-Arbeitsplatzorganisation, im deutschen Sprachraum oft auch 5A genannt, ist eine hauptsächlich in der Produktionsindustrie und zunehmend im Dienstleistungsbereich angewandte Methodik, wobei der Begriff für einen definierten Methodik, wobei der Begriff für einen definierten Maßnahmenbereich steht. Es ist eine Idee aus den japanischen Produktionskonzepten. 5S dient als Instrument, um Arbeitsplätze und deren Umfeld sicher, sauber und übersichtlich zu gestalten. Ordnung und Sauberkeit sind Grundvoraussetzungen zur Verbesserung der Arbeitsprozesse, welche an ihnen ablaufen.

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  • 5S (6S)

    Die 5S (6S) kann man ins Deutsche übertragen mit:

    � Seiri: Sortiere aus. Alles was für die Arbeit an diesem Platz nicht benötigt wird, aussortieren.

    � Seiton: Stelle ordentlich hin. Was tatsächlich gebraucht wird, bekommt einen unter ergonomischen Gesichtspunkten ausgesuchten, definierten und gekennzeichneten festen Platz.

    � Seiso: Säubere. Der Arbeitsplatz wird von Grund auf gereinigt.

    � Seiketsu: Sauberkeit bewahren. Das bedeutet stetiges Aufräumen und verhindern, dass neue Gegenstände ungeplanten Zugang zum Arbeitsplatz finden.

    � Shitsuke: Selbstdisziplin üben. Damit Ordnung und Sauberkeit aufrechterhalten werden, ist Disziplin erforderlich. Ist eine Stellfläche für ein Werkzeug definiert, gehört es auch dahin - immer. Diese Disziplin ist von den Vorgesetzten anfangs oft aber auch später immer wieder einzufordern.

    � Shukan: Sich daran gewöhnen. Bei nachhaltiger Disziplin gehen Ordnung und Sauberkeit schließlich in Fleisch und Blut über

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  • Die 3-Mu-Checkliste

    � Muda (Verschwendung), Muri (Überlastung der Mitarbeiter und Maschinen) Mura(Unregelmäßigkeit der Prozesse)

    Diese drei Punkte beziehen sich auf die Diese drei Punkte beziehen sich auf die Mitarbeiter, die Technik, die Methode und die Zeit und gelten als negativ, das heißt sie sind zu vermeiden.

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  • Die 7 Verschwendungsarten

    � Muda durch Überproduktion: Mehr als notwendig fertigen.

    � Muda der Bestände End-, Halbfertigprodukte, Zulieferteile u. Materialien, die als Bestände lagern sind nicht wertschöpfend.

    � Muda durch Nacharbeit/Fehler: Fehlerhafte Produkte stören den Produktionsfluss und erfordern teure Nachbesserung.

    � Muda der Bewegung: Jede Körperbewegung, die nicht zum Wertzuwachs � Muda der Bewegung: Jede Körperbewegung, die nicht zum Wertzuwachs beiträgt ist unproduktiv Muda in der Herstellung Unzureichende Technologie oder Konstruktion.

    � Muda durch Warten: Untätige Hände eines Mitarbeiters. Prozesstaktung nicht optimiert.

    � Muda beim Transport: Bewegung von Materialien oder Produkten ist nicht wertschöpfend Inzwischen werden oft 2 weitere Arten der Verschwendung diskutiert:

    � Verschwendung durch schlechte Ergonomie speziell im Hinblick auf Mitarbeiter

    � Nicht oder falsch genutztes Talent

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  • Just in time (JIT)

    � Punktgenaue Lieferung der Rohstoffe bzw. Produkte mit der angeforderten Qualität in der gewünschten Menge (und auch Verpackung) zum Zeitpunkt, an welchem sie tatsächlich gebraucht werden, zum gewünschten Ort. Somit entfallen nicht nur die Lagerkosten, sondern auch der übrige Verwaltungsaufwand lässt sich auf ein relatives Minimum reduzieren.

    � Eine Steigerung von „just in time“ ist das sogenannte „just in sequence“ (JIS). Aufbauend auf dem JIT-Prinzip werden die Produkte zusätzlich in der richtigen Aufbauend auf dem JIT-Prinzip werden die Produkte zusätzlich in der richtigen Reihenfolge beim Kunden angeliefert. Marktführer bei der Weiterentwicklung dieses Systems in Europa ist die Firma Porsche, die Anfang der 90er Jahre durch japanische Unternehmensberater restrukturiert wurde. Dieses Prinzip wurde in der Automobilindustrie später auch von DaimlerChrysler bei der Produktion des Maybach 57 und 62 angewendet – beispielsweise für die Anlieferung von Sitzen, Airbags, Lenkrädern oder Armaturenbrettern.

    � Inzwischen ist ein JIS-Prozess in der gesamten Automobilindustrie Standard. Er wird beispielsweise bei kundenspezifischen Teilen der Innenausstattung oder Lackierteilen eingesetzt. Überall dort, wo die durch JIT oder JIS verursachten prinzipiell höheren Transport- und Handlingskosten durch Einsparungen bei Bestands-, Lager- oder Flächenkosten aufgewogen werden.

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  • The genesis of LeanToyota Production System

    � Toyota’s Prediction in 1991:� We get brilliant results from average people

    managing and improving brilliant processes.

    � Our competitors get mediocre results from� Our competitors get mediocre results frombrilliant people managing around brokenprocesses. When they get in trouble, they try to hire even more brilliant people.

    � We’re going to win…

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