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der leopold-franzens-universität innsbruck unimagazin Nr. 01/08 2005 Uni Innsbruck steigt auf Forschungsmillion Uni investiert in Nachwuchs IT-Offensive Kompetenzzentrum entsteht Forscher im Gespräch Prof. Rudolf Grimm Studiengarantie Alle werden zugelassen sub auspiciis Die besten AbsolventInnen Absolventeninterview Dr. Maria Schaumayr Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b., Bureau de poste A-6020 Innsbruck, Austrice Taxe percue, Imprimé a taxe réduite Zulassungsnummer: GZ 02Z032516 M

unimagazin - Universität Innsbruck · deutsche Studierende vor allem in den Fächern Biologie, Pharmazie und Psychologie nach Innsbruck kommen werden“, so Gantner. In der Betriebswirtschaft

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der leopold - f ranzens -univers i tät innsbruckunimagazin

Nr. 01/08 2005

Uni Innsbruck steigt auf

ForschungsmillionUni investiert in Nachwuchs

IT-OffensiveKompetenzzentrum entsteht

Forscher im GesprächProf. Rudolf Grimm

StudiengarantieAlle werden zugelassen

sub auspiciisDie besten AbsolventInnen

AbsolventeninterviewDr. Maria Schaumayr

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unimagazin 3inhalt

Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck ist eine Universität in Bewegung. An unserer modernen Lehr- und Forschungsstätte arbeiten 20.000 Studierende und 3.500 MitarbeiterInnen. Sie schaffen, bewahren, evaluieren, verbreiten und nutzen Wissen. Sie machen die LFU Innsbruck zu einem Kraftwerk für Innovationen und zu einem Impulsgeber für die Gesellschaft und die Wirtschaft.

In diesem neuen unimagazin wollen wir ihre Leistun-gen in Forschung, Lehre und Verwaltung vorstellen. Zudem werden wir über zentrale hochschulpolitische Themen sowie über aktuelle Entwicklungen an der LFU Innsbruck berichten.

Thematischer Schwerpunkt der ersten Ausgabe ist der kürzlich vorgelegte Entwicklungsplan der LFU Inns-bruck sowie das EuGH-Urteil und seine teils problema-tischen Auswirkungen auf bestimmte Studienrichtun-gen an österreichischen Universitäten.

Das unimagazin soll aber auch eine Plattform sein, um jene Studierende, Forschende, Lehrende, Mitarbeiter-Innen und AbsolventInnen zu würdigen, die in ihrem Bereich herausragende Leistungen erbracht haben. Eine Universität ist die Summe ihrer Universitätsan-gehörigen und wir wollen mit diesem unimagazin ihre Aktivitäten darstellen sowie die verborgenen Schätze unserer LFU Innsbruck sichten und heben.

Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre eine kurzweilige Unterhaltung und erholsame Sommermonate!

Ihr Manfried Gantner

EditorialRektor Manfried Gantner

inh

alt

04 uni innsbruck04 Keine Zugangsbeschränkungen an der Uni

06 Indonesien an Know-how interessiert

07 LH Dr. Herbert Sausgruber zu Besuch

08 Absolventeninitiativen starten durch

10 Absolventeninterview

Dr. Maria Schaumayr

12 PISA-Studie: Hausaufgaben gemacht

ÖH-Wahl 2005

13 uni forschung13 Forschungsmillion für Nachwuchs

14 JungforscherInnen sichern Zukunft

16 Neues IT-Kompetenzzentrum entsteht

18 Forscher im Gespräch

Prof. Rudolf Grimm

20 Interaktives Geographievergnügen

Forscher nehmen Transit unter die Lupe

21 Forschung lernt aus Katastrophen

22 Die Wirtschaft als Experiment

24 uni studium24 Uni International: Summer Schools boomen

26 Studierendeninterview

Stephanie Gapp

29 Creative Campus erfolgreich

Mit der Hypo Money Trophy nach London

30 uni rundschau30 „French Connections“ in Innsbruck

31 Uni Innsbruck auf italienisch

32 Obergurgl zieht Spitzenforscher an

33 Uni Innsbruck erhält Prachensky-Nachlass

34 Rechtschreibreform: Übergangsphase vorbei!

35 Allianz unterstützt neue Stiftungsassistenz

36 thema der ausgabe36 Uni Innsbruck steigt auf

Entwicklungsplan wird vorgestellt

38 uni seitenblicke38 Uni Innsbruck ehrt Vorbilder

40 Die besten AbsolventInnen

42 Das Fest für die Allgemeinen Bediensteten

44 60 Jahre Rektor Manfried Gantner

45 Winteruniversiade: Innsbrucker Sportfest

46 Uni-Perspektiven für SpitzensportlerInnen

imp

ress

um Impressum

unimagazin: Informationsmagazin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Medieninhaber und Herausgeber: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck,Christoph-Probst-Platz, Innrain 52, A-6020 Innsbruck, Tel.: +43.512.507-2591, Fax: +43.512.507-2814, e-Mail: [email protected]

Chefredakteur: MMag. Jürgen Steinberger stellvertr. Chef-redakteurin: Manuela Rainalter Druck: Wagner´sche Univer-sitäts-Druckerei Layout: Stephanie Eibl Titelfoto: Tirol Wer-bung Fotos: Archiv für Baukunst, Nero, Fotosearch, Kocher, Vandory, Bstieler, Lackner, Oberhofer, TVB Obergurgl, Uni-versity of New Orleans (UNO) Auflage: 30.000 Stück

unimagazin4 uni innsbruck

Es gibt an der LFU Innsbruck keine Auswahlverfahren vor

dem Studienbeginn: „Es wäre gegenüber den Studien-

anfängerInnen nicht fair. Viele arbeiten oder absolvie-

ren Praktika. Sie haben ihre Planungen für den Sommer

bereits abgeschlossen“, erklärt Gantner. Daher werden

alle zum Studium an der Uni Innsbruck zugelassen: „Es

spielt keine Rolle, wann sich jemand an unserer Universi-

tät inskribiert. Es gelten für alle die gleichen Spielregeln.

Unser Ziel ist es, ein qualitätsvolles Studium anzubieten.

Dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen.“

Vier Fächer sind betroffen

Mit dem Wegfall der Zugangsbeschränkungen in Öster-

reich für deutsche Studierende durch das EuGH-Ur-

teil werden vor allem in jenen Fächern, in denen es in

Deutschland einen bundesweiten Numerus Clausus

gibt, Engpässe befürchtet: „Wir erwarten, dass viele

deutsche Studierende vor allem in den Fächern Biologie,

Pharmazie und Psychologie nach Innsbruck kommen

werden“, so Gantner. In der Betriebswirtschaft wurde

der Numerus Clausus in diesem Jahr in Deutschland

aufgehoben. Aufgrund der Zugangsbeschränkung in den

vergangenen Jahren wird aber auch in der Betriebswirt-

schaft ein Anstieg der Studierenden erwartet.

Kapazitätsbeschränkungen erlassen

Das Bildungsministerium hat auf die neuen Rahmenbe-

dingungen reagiert: Es wurde ein Gesetz verabschiedet,

das es den österreichischen Universitäten ermöglicht,

Kapazitätsbeschränkungen zu erlassen. „Durch die Ge-

setzesänderung wird ein Zustand der Rechtsunsicherheit

vermieden. Die jetzt beschlossenen Notmaßnahmen

sind unabdingbar und werden als Übergangsregelung

betrachtet“, erklärt Prof. Christoph Badelt, Präsident der

Rektorenkonferenz Österreichs.

Studieneingangsphase denkbar

Das Rektorenteam an der LFU Innsbruck mit dem Vi-

zepräsidenten der Rektorenkonferenz Gantner plant in

Innsbruck im Fall der Fälle die Einführung einer Studien-

eingangsphase: „Wir werden das EuGH-Urteil unaufge-

regt umsetzen. Für das Auswahlverfahren ist eine Studien-

eingangsphase von maximal zwei Semestern vorgese-

hen“, so Gantner. „Jeder wird die gleiche Chance auf

ein Studium in Innsbruck haben“, versichert Prof. Eva

Bänninger-Huber, Vizerektorin für Lehre und Studieren-

de. Das künftige Auswahlverfahren für die neuen Studi-

en wird bis spätestens 10. Oktober festgelegt und kom-

muniziert werden.

Wien und Graz schließen sich an

Neben der LFU Innsbruck können sich auch die beiden

anderen österreichischen Volluniversitäten eine Studien-

eingangsphase vorstellen. So wurde an der Universität

Wien ein Frühwarnsystem installiert. Wenn die Zulas-

sungszahlen der letzten Jahre überschritten werden,

Alle werden zum Studium zugelassen

„An der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck wird es keine Zugangsbeschränkungen geben. Alle

Studieninteressierten werden zum Studium zugelassen“, stellt Rektor Manfried Gantner fest. Die

Zulassungsfrist hat am 1. August begonnen und läuft bis zum 15. Oktober.

2.400 Lehrende bieten in

3.300 Kursen eine hochwertige

Berufsvorbildung an.

unimagazin 5uni innsbruck

wird es zu einer Neugestaltung der Studieneingangspha-

se kommen. Es sind ein Semester und mehrere Prüfun-

gen im Gespräch.

Verdrängungseffekt befürchtet

Rektor Gantner befürchtet in den betroffenen Studien ei-

nen Verdrängungseffekt bei den österreichischen Studie-

renden: „Es werden mehr Abiturienten aus Deutschland

in Innsbruck studieren und die Zusammensetzung der

Studierenden wird sich ändern. Sie sind zum Studien-

beginn auch älter als ihre KollegInnen aus Österreich,

da die Oberstufe in Deutschland ein Jahr länger dauert.

Dies kann bei den verschiedenen Auswahlverfahren an

den österreichischen Universitäten für deutsche Studien-

anfängerInnen ein Vorteil sein.“

Keine Auswirkungen für aktive Studierende

„Das EuGH-Urteil hat auf alle bereits inskribierten Stu-

dierenden an der Leopold-Franzens-Universität Inns-

bruck keine Auswirkungen“, erklärt Bänninger-Huber.

Die Studierenden werden seit dem Vorjahr über einen

LFU-Newsletter via Mail über die aktuellen Entwick-

lungen an ihrer Universität informiert. Mit der Interes-

sensvertretung der Studierenden, der Österreichischen

Hochschülerschaft, gibt es seit 2003 monatliche Treffen

und einen kontinuierlichen Gedanken- und Informations-

austausch. Die Vizerektorin erarbeitet mit den Fakultäts-

studienleiterInnen unter Einbindung der ÖH Vertretung

einen Vorschlag zur Gestaltung der Studieneingangspha-

se, der im Rektorenteam im Laufe des Septembers be-

schlossen werden soll.

stu

die

ng

ara

ntie

„Für das Studienjahr 2005/06 bleibt das der-

zeitige Studienangebot an der Leopold-Fran-

zens-Universität Innsbruck im vollen Umfang

bestehen. Alle Studien können belegt und abge-

schlossen werden“, verspricht Rektor Manfried

Gantner. Mit dieser Zusage sorgt das Rektorat

für die nötige Planungssicherheit der Studien-

interessierten. Im Zuge der Harmonisierung der

Studien in Europa, dem Bologna-Prozess, wird

derzeit weiter intensiv am Aufbau zukunfts-

orientierter Studien gearbeitet.

Mit der Umstellung eines Großteils der Innsbrucker

Studien auf das zweistufige System von Studienab-

schlüssen mit Bakkalaureaten und Masterstudien

nach den Vorgaben von Bologna, der Weiterent-

wicklung neuer Lerntechnologien und der Einfüh-

rung innovativer Lehr- und Lernmethoden sei die

derzeit laufende Studienreform an der LFU Inns-

bruck notwendig geworden: „Erfolgsmodelle müs-

sen laufend überarbeitet werden“, erklärt Gant-

ner. Das Studium vor zehn Jahren wäre mit dem

heutigen nicht mehr vergleichbar. Der technische

Fortschritt hat das wissenschaftliche Arbeiten revo-

lutioniert und die Halbwertszeit des Wissens wird

immer kürzer: „Um wettbewerbsfähig zu bleiben,

müssen die Studien an diese Entwicklungen ange-

passt werden“, stellt Gantner fest.

Prof. Eva Bänninger-Huber, Vizerektorin für Lehre

und Studierende, ergänzt: „Es wird für alle Studie-

renden geeignete Übergangsbestimmungen geben

und es werden jedenfalls keine bis dahin erbrachten

Studienleistungen verloren gehen.“ Soweit es die

Universität Innsbruck betrifft, werde daher jede/r

Hochschüler/in ihr/sein Studium in Innsbruck auch

beenden können. Die Zulassung zum Studium läuft

bis zum 15. Oktober. Mehr über den Diskussionspro-

zess zum künftigen Studienangebot ab Seite 36.

Studiengarantie an LFU Innsbruck

Studienabteilung

Christoph-Probst-Platz, Innrain 52

A-6020 Innsbruck

Tel.: +43 (0512) 507 - 2061

Fax: +43 (0512) 507 - 2804

E-Mail: [email protected]

Informationen zur Zulassung

zum Studium

unimagazin6 uni innsbruck

„Wir sind sehr interessiert an einem Austausch von

Forschungskooperationen im Bereich von Wissenschaft

und Technologie mit Indonesien“, freut sich Rektor

Manfried Gantner über den Besuch des indonesischen

Wissenschaftsministers H.E. Prof. Dr. Kusmayanto Ka-

diman. Die langjährige gute Beziehung der Universität

Innsbruck mit dem Minister rührt daher, dass er vor sei-

nem Ministeramt Rektor der Technischen Universität

Bandung in Indonesien war. Die Universität Bandung ist

eine der Partneruniversitäten der Uni Innsbruck und des-

halb herrscht bereits ein reger Austausch von Wissen

und Technologien vor.

„Ich bin immer wieder beeindruckt von den akademischen

Errungenschaften der Forschenden und Lehrenden hier

an der Universität Innsbruck“, so der Uninet-Koordinator

für Indonesien und Gesamtasien, Wissenschaftsminister

Dr. Kusmayanto Kadiman bei seinem Eintrag ins Gäste-

buch der Uni Innsbruck: „Ich bin seit langer Zeit Mitglied

des ASEAUninets und ich bin der Meinung, dass es ein

wirklich großartiges Netzwerk ist.“ So will der Wissen-

schaftsminister nun eine verstärkte Forschungskoopera-

tion sowie auch Beziehungen im Bereich der Wirtschaft

mit der Universität aufbauen.

Internationalen Austausch fördern

Eine geplante Initiative ist der gegenseitige StudentIn-

nenaustausch auf der PHD-Ebene, der auch von Bildungs-

ministerin Gehrer unterstützt wird. „Wir möchten diese

Universität vor allem für den internationalen Austausch

öffnen, um die Zahl unserer ausländischen Studierenden

zu erhöhen“, betont Rektor Manfried Gantner.

Neben dem Interesse an der Geschichte der Universi-

tät Innsbruck stellte der indonesische Wissenschafts-

minister vor allem Fragen nach der Neuorganisation

der Universität, nach dem Bologna-Prozess sowie nach

der Akzeptanz der Autonomie. „Die ganze Welt ändert

sich und so ändert sich auch die Struktur der Universi-

täten“, erklärt Rektor Manfried Gantner. „Trotzdem wol-

len wir eine Universität bleiben und kein Unternehmen

werden“, antwortet Rektor Gantner auf die Frage des

Ministers bezüglich einer Überkommerzialisierung von

Universitäten.

Indonesien an Innsbrucker Know-how interessiert

Neben langjährigen guten wissenschaftlichen Beziehungen mit der Universität Innsbruck verstärkt

Indonesien nun auch die Kooperationen in der Wirtschaft. Hier sind vor allem Unternehmen im

Bereich Biotechnologie und Nanotechnologie gefragt.

sp

en

de

Die Spendenwilligkeit der Besucher des heurigen

Uniballs brachte eine Gesamtsumme von 10.000,-

Euro für die Opfer der Flutkatastrophe in Thailand

ein. Das Geld wird im Rahmen des ASEA-Aus-

tauschprogramms direkt an das SOS-Kinderdorf

Thailand übergeben und kommt so Waisenkindern

zugute.

Auch die MitarbeiterInnen der LFU Innsbruck

leisteten im Rahmen einer internen Spenden-

aktion einen Beitrag für den Wiederaufbau nach

der verheerenden Flutkatastrophe in Asien. Mit

insgesamt 3.000,- Euro wurde nach der Vielzahl an

Hilfsaktionen anderer Institutionen ein unerwartet

hoher Erlös erzielt. Die Gelder werden in Stipendien

für die Ausbildung der jungen Menschen in den

betroffenen Regionen investiert.

Flutopfer erhalten 13.000 Euro aus Innsbruck

[Bild links]

Wissenschaftsminister

Kusmayanto Kadiman trägt

sich ins Gästebuch ein.

[Bild rechts]

v.l. Dr. Andreas Altmann, UMIT-

Rektor Bernhard Tilg, Rektor

Manfried Gantner, Rektor

Hans Grunicke und Mag.

Anton Bodner (Organisator

des Uniballs) präsentieren

Spendenscheck.

unimagazin 7uni innsbruck

„Die Universität Innsbruck hat sich seit meinem letzten

Besuch vor acht Jahren viel weiter entwickelt als in den

zwanzig Jahren davor“, so LH Sausgruber. Er ist vom

richtigen Weg der LFU Innsbruck überzeugt: „Ich freue

mich, dass neben der Grundlagenforschung auch der

wichtige Technologietransfer und die Kontakte zur Wirt-

schaft verstärkt wurden.“ Der Brückenschlag zwischen

Theorie und Praxis sei mit den Beteiligungen der LFU

Innsbruck am Entwicklungs- und Transfercenter der Uni-

versität Innsbruck (transIT) und am Center for Academic

Spin-offs Tyrol gelungen.

LFU Innsbruck überzeugt

Die Universität Innsbruck ist im Bereich der Bildung ein

wichtiger Partner des Landes“, betonte Sausgruber,

„denn die meisten unserer jungen Studierenden absol-

vieren hier in Innsbruck ihr Studium.“

„Diese Kooperation zwischen der Universität und dem

Land Vorarlberg soll nicht nur Tradition allein, sondern

sie soll für beide Seiten nutzbringend sein“, freut sich

Rektor Manfried Gantner und ehemaliger Studienkollege

von LH Sausgruber. „Die Universität Innsbruck befindet

sich im Wettbewerb und kann hier in Forschung und

Lehre nachhaltig überzeugen“, meint Sausgruber. So

sind die ForscherInnen der LFU Innsbruck in den Berei-

chen Alpiner Raum, Mensch und Umwelt, Materialwis-

senschaften und vor allem Physik führend.

Nach einer kurzen Vorstellung der LFU Innsbruck lud Rek-

tor Manfried Gantner die Delegation aus Vorarlberg zur

Besichtung des neuen ICT-Gebäudes ein. Highlight war

die Führung durch die Labors der Quantenphysiker – ei-

nem der Aushängeschilder der LFU Innsbruck. Prof. Peter

Zoller zeigte den Gästen Apparaturen und Experimente

zur Entwicklung des visionären Quantencomputers.

LH Dr. Herbert Sausgruber besucht Uni Innsbruck

Dr. Herbert Sausgruber, Landeshauptmann von Vorarlberg, besuchte im Juni nach acht Jahren

wieder die LFU Innsbruck. Derzeit studieren rund 2.600 VorarlbergerInnen an der Landesuniversität

für Tirol, Vorarlberg und Südtirol. Im Bereich der Berufsvorbildung ist die LFU Innsbruck daher ein

wichtiger strategischer Partner des Landes Vorarlberg.

un

-besu

ch

Staatsbesuche sind an der LFU Innsbruck kei-

ne Seltenheit mehr. Letztes Jahr war Prinzessin

Sirindhorn von Thailand an der Uni zu Gast. Heuer

konnte Jean Ping, Präsident der 59. UN-General-

versammlung, für einen Vortrag an unserer Alma

Mater gewonnen werden. Vor einer sehr gut be-

suchten Aula referierte er über Kooperationen zwi-

schen reichen und armen Ländern.

Anlässlich seines Österreichbesuches hielt Dr.

Jean Ping an der LFU Innsbruck einen Vortrag zum

Thema „The role of Local and Regional Authorities

in Global Governance“. „Ich bin äußerst erfreut

Hoher UN-Besuch in Innsbruck

heute hier sein zu dürfen - in dieser Universität - in

der wunderschönen Stadt Innsbruck - der Haupt-

stadt von Tirol“, erklärte Ping.

In seinem Vortrag sprach er von der tragenden Rol-

le der reichen nördlichen Staaten zur Entwicklung

der südlichen Länder. „Internationale Ko-operatio-

nen sind nicht länger nur mehr Sache von Regie-

rungen“, betonte Ping, „auch regionale Akteure

werden immer wichtiger“. So könnten beispiels-

weise lokale und regionale Akteure mit ihren Res-

sourcen und ihrer Stärke ihre Partner im Süden

unterstützen.

Rektor Manfried Gantner

übergibt LH Dr. Herbert

Sausgruber Gastgeschenke der

LFU Innsbruck.

unimagazin8 uni innsbruck

Der Deutsche Freundeskreis unterstützt seit 1922 die

LFU Innsbruck. Mit dem neuen gesamtuniversitären

Alumni Verein wurde im Jahr 2004 eine Plattform für alle

AbsolventInneninitiativen der Innsbrucker Universität

geschaffen.

Netzwerk aufbauen

Die Zahl der Studienabschlüsse an der LFU Innsbruck ist

in den letzten drei Jahren um 15,4 Prozent von 2.234 auf

2.578 gestiegen. Mit dem Alumni Verein unter der Lei-

tung von Obmann Dr. Dieter Bachmann und Geschäfts-

führer Ernst Haunholter soll die Verbindung zwischen

ehemaligen Studierenden und ihrer Universität über das

Studium hinaus erhalten bleiben und schrittweise ein

umfassendes Netzwerk mit Einbindung aller aktiven Ab-

solventenvereine aufgebaut werden.

Auftakt gelungen

Zur Förderung der Kontaktpflege und Netzwerkbildung

plant der Alumni Verein die Organisation von attraktiven

Veranstaltungen. Zur Auftaktveranstaltung im Jahr 2005

referierte der bekannte Physiker, Prof. Rainer Blatt, zum

Thema „Die Welt seit Einstein“. Einsteins Werke stellen

eine wichtige Grundlage für die heutige erfolgreiche For-

schung an der LFU Innsbruck im Bereich der Quanten-

physik und –informatik dar.

Absolventeninitiativen stärken das Netzwerk der Uni Innsbruck

Jährlich beenden 2.500 HochschülerInnen ihr

Studium an der LFU Innsbruck. Die bestehenden

Absolventenvereine vernetzen ihre Lebens- und

Karriereschritte. Mit dem traditionellen Deut-

schen Freundeskreis (DFK) und dem neu gegrün-

deten Alumni Verein stehen den LFU-Absolvent-

Innen zwei starke Netzwerke offen.

arb

eit

sw

elt

Im Rahmen der Sommerbilanz des SoWi-Clubs

setzte sich eine Expertenrunde mit dem Thema

„Arbeitswelt im Umbruch“ auseinander. „Nur

wer bereit ist, alte Strände zu verlassen, kann

neue Ufer erreichen“, resümierte Prof. Ursula

Schneider von der Uni Graz nach einer span-

nenden Diskussion.

Auf Einladung des SoWi-Clubs, dem Absolventen-

verein der Sozial- und Wirtschaftswissenschaft-

lichen Fakultäten, fanden sich viele Gäste an der

LFU Innsbruck ein: „Wir verstehen uns als Binde-

glied und wollen den Austausch zwischen Ab-

solventInnen und Studierenden fördern“, erklärt

SoWi-Club-Obmann Dipl.-Vw. Hellmut Buchroith-

ner in seiner Begrüßung.

In ihrem Impulsreferat prognostizierte Prof. Ursula

Schneider Trends für die Arbeitswelt der Zukunft:

„In einer sich verändernden Berufswelt ist es

wichtig, sich individuelle Strategien festzulegen.

Die Klärung der persönlichen Prioritäten stehen im

Vordergrund.“

Komm.-Rat. Dr. Oswald Mayr, Präsident der Indus-

triellenvereinigung Tirol, wünscht sich „Self-Star-

ter“. MitarbeiterInnen, die Lösungen anbieten und

motiviert sind, Neues in Angriff zu nehmen. „Wir

brauchen eine Veränderungsmentalität, die einer

Arbeitszeitflexibilisierung offen gegenüber steht.

Es muss möglich sein, dann zu arbeiten, wenn Ar-

beit da ist“, bekräftigt Mayr.

Für Detlef Bartsch, Konzernpersonalleiter Inter-

national bei Plansee AG, hat Personalentwicklung

oberste Priorität: „Die Ausbildung der Mitarbeiter

steht in einem direkten Zusammenhang mit dem

Wohlstand des Unternehmens. Es liegt jedoch in

der Verantwortung des Einzelnen, sich für den Ar-

beitsmarkt fit zu machen“, kommentiert Bartsch.

Bertram Wolf vom Zukunftszentrum Tirol kritisiert

die fehlende Mobilisierung von langjährigen Ar-

beitslosen: „Arbeitslose werden in Österreich ver-

waltet statt aktiviert.“ In der Diskussion mit dem

Publikum wurden u.a. Aspekte der Globalisierung

und der damit verbundenen Umverteilungsproble-

matik thematisiert.

Alumnis diskutieren Zukunft der Arbeitswelt

unimagazin 9uni innsbruck

Astrophysik besucht

Der Deutsche Freundeskreis ist ein Zusammenschluss

deutschsprachiger Persönlichkeiten aus allen Bereichen

der Arbeitswelt. Jährlich wird ein Jahrestreffen und der

Besuch einer Fakultät an der LFU Innsbruck organisiert.

Heuer war der Deutsche Freundeskreis bei Fr. Prof. Sa-

bine Schindler an der Astrophysik zu Gast: „Wir kom-

men fast alle aus der Wirtschaft, für uns ist das eine

völlig neue Welt“, freute sich der Vorsitzende Dipl.-Kfm.

Michael Pega. Über Computersimulationen und 3D-Pro-

jektionen konnten die Besucher tiefere Einblicke ins

Weltall gewinnen.

Van Staa feiert Geburtstag

Im Rahmen des diesjährigen Jahrestreffens am 10. Juni

feierte Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa seinen

Geburtstag inmitten des Deutschen Freundeskreises.

Neben Bürgermeisterin Hilde Zach, dem Obmann des

Alumni Vereins, Dr. Dieter Bachmann, war auch Rektor

Manfried Gantner beim Jahrestreffen dabei.

DFK fördert die Universität

„Es ist aber nicht nur Nostalgie, die zählt“, so Pega,

„wir wollen die Universität vor allem fördern, die guten

Kontakte pflegen und zum Wohl der Universität einset-

zen.“ Es soll eine Brücke zwischen Wissenschaft und

Wirtschaft, sowie zwischen den Studierenden und den

Mitgliedern des Vereins in den deutschsprachigen Län-

dern gebaut werden.

Der Deutsche Freundeskreis bietet eine attraktive Platt-

form zur Pflege und Vertiefung der Gemeinschaft durch

die Organisation von kulturellen und sportlichen Veran-

staltungen sowie Reisen.

Alumni Verein

Geschäftsführer Ernst Haunholter

Christoph-Probst-Platz, Innrain 52

A-6020 Innsbruck

Tel.: +43 (0512) 507 – 2590

Fax: +43 (0512) 507 - 2814

E-Mail: [email protected]

Deutscher Freundeskreis

Vorsitzender Dipl.-Kfm. Michael Pega

Am Hauptbahnhof 10

D-60329 Frankfurt am Main

Absolventeninitiativen:

[Bild links oben]

Prof. Rainer Blatt (Bildmitte)

führte die Alumnis in die Welt

der Physik ein.

[Bild rechts oben]

Dipl.-Kfm. Michael Pega (l)

und Villa-Blanka-Chef Klaus

Ennemoser (r) übergeben

LH Herwig van Staa die

Geburtstagstorte.

[Bild links unten]

LH Herwig van Staa feiert

im Rahmen des Deutschen

Freundeskreises in der Villa

Blanka.

[Bild rechts unten]

Expertenrunde diskutiert

mit den Mitgliedern des

SoWi-Clubs die aktuelle

Arbeitssituation.

unimagazin10 uni innsbruck

Warum haben Sie sich für ein Wirtschaftsstudium ent-

schieden?

Ich wollte ursprünglich Lehramt Mathematik und Latein

studieren. Aber mir wurde erzählt, dass es in diesen Fä-

chern keinen Bedarf an AbsolventInnen gäbe. Daher habe

ich mir ein Studium gesucht, in dem ich meine mathema-

tischen und sprachlichen Interessen vereinen konnte. Bei

dieser Planquadratsuche fiel meine Wahl auf das Studium

Welthandel und Wirtschaftswissenschaften in Wien.

Warum sind Sie für Ihr Doktorat nach Innsbruck ge-

wechselt?

Die Rechtsfächer in Wien waren zu meiner Zeit nicht sehr

gut vertreten und wurden trotz ihrer Bedeutung für ein

Wirtschaftsstudium sehr vernachlässigt. Innsbruck war in

diesem Bereich österreichweit führend und mit Professo-

ren wie Antoniolli, Reut-Nicolussi oder Gschnitzer promi-

nent besetzt. Die Volkswirtschaftslehre war ebenfalls auf

einem sehr hohen Niveau. Ich habe viel von dem gelern-

ten Wissen aus Innsbruck in meinen späteren Tätigkeiten

selbst noch in der Nationalbank anwenden können.

An welche Anekdote aus Innsbruck erinnern Sie sich

gerne zurück?

Ich war ein selbstbewusster, junger Mensch und habe die

Leute auch wissen lassen, dass ich gut bin. Diese Eigen-

schaft war mir bei einem Rigorosum bei Prof. Ulmer nicht

sehr förderlich. Ich wollte ihn bei meiner Prüfung von der

Richtigkeit meiner Antwort überzeugen. Das hat der Note

nicht sehr gut getan und hat mir letztendlich auch die sub

auspiciis – Auszeichnung gekostet. Aber es war die Sache

wert und außerdem hatte ich tatsächlich Recht.

Arbeit und Beruf

Haben Sie während Ihres Studiums gearbeitet?

Ich war während meines Studiums in Innsbruck in den

AGA-Werken mit einer Niederlassung in der Sillschlucht

tätig. Mein aufgeschlossener, moderner Chef, Hr. Gene-

raldirektor Larger, hat mich von der Betriebszeitung bis

zum Marketing überall eingesetzt. Ich sollte ein Gesamt-

bild vom Unternehmen bekommen und Erfahrungen in al-

len Bereichen des Betriebes sammeln. Ich bin auch nach

dem Studium in der Industrie geblieben und anschließend

in das Bankwesen eingestiegen.

Als Stadträtin haben Sie u.a. die Wiener Stadtwerke

modernisiert. Welche Erfahrungen haben Sie hier mit

Reformen und Widerständen gemacht?

Wichtig ist die Hingabe an die Aufgabe und das Bemühen

zu Zielen zu motivieren. Das war eine meiner Schwächen

in der Politik. Es reicht nicht aus, rationale Entscheidun-

gen zu treffen. Das habe ich „the hard way“ gelernt. Es

ist auch notwendig, sehr viel Zeit in die Vermittlung von

Zielvorstellungen zu investieren. Es müssen Mitträger für

die eigenen Ziele gefunden und motiviert werden, sonst

kann nicht nachhaltig reformiert werden.

Ziele müssen vermittelt werdenAbsolventInneninterview mit Dr. Maria Schaumayr

Es gibt nur wenige Frauen, die es in einer Männerdomäne geschafft haben, Karriere zu machen. Dr.

Maria Schaumayr gehört zu diesen großen Ausnahmen. Sie erhielt heuer von ihrer Alma Mater die

Auszeichnung zur Ehrensenatorin.

Dr. Maria Schaumayr feierte im

Vorjahr ihr 50. Doktorjubiläum in

Innsbruck. Heuer wurde ihr der

Titel einer Ehrensenatorin der

LFU Innsbruck verliehen.

unimagazin 11uni innsbruck

Was war letztendlich aus Ihrer Sicht entscheidend für

Ihren Erfolg?

Es war wohl ein gesundes Selbstvertrauen und Sachkom-

petenz gepaart mit Glück. Aber die Zeit war auch günstig.

In der Zeit des Wiederaufbaus war es leichter greifbare

Zielvorstellungen zu formulieren. Heute sind es nicht

mehr quantitative Aufgabenstellungen, sondern qualitati-

ve. Es müssen nicht mehr die Vorteile des Euros erklärt

werden. Die Bevölkerung ist heute so zu informieren,

dass die weiteren Integrationsschritte nicht nur verstan-

den, sondern auch als nützlich akzeptiert werden.

Uni und Frauen

Wie sehen Sie die Diskussionen um den Freien Hoch-

schulzugang?

Ich sehe den Freien Hochschulzugang nicht gefährdet. Es

wäre jedoch wichtig, den jungen Menschen eine quali-

tätsvolle Studien- und Maturantenberatung anzubieten,

damit sie nicht ihre Lebenszeit vergeuden.

Wie beurteilen Sie eine Studieneingangsphase?

Ich war lange Zeit auch Mitglied des Universitätsbeirates

an der Montanuniversität Leoben. Die Professoren in Le-

oben haben früh erkennen müssen, dass die Maturant-

Innen mit völlig unterschiedlichen Wissensniveaus mit

dem Studium an ihrer Hochschule beginnen. Sie haben

sich daher für eine Studieneingangsphase entschieden.

Auf diese Weise wurde der Umstieg auf das Studium er-

leichtert und diese Maßnahme hat auch die Studiendauer

positiv beeinflusst. Eingangsphasen sind nicht diskrimi-

nierend. Sie können zum Vorteil für Lehrende und Stu-

dierende sein.

Im Profil stand geschrieben, dass Sie früher nie darü-

ber nachdenken mussten, ob Sie die Zuhörer bei Ver-

anstaltungen mit „Sehr geehrte Damen und Herren“

begrüßen sollen, denn es wäre nur selten eine Frau

da gewesen. Was würden Sie den Studierenden – vor

allem den weiblichen – für ihre Karriere raten?

Ich kann beiden Geschlechtern dasselbe raten mit einer

Akzentuierung auf dem Wort Selbstbewusstsein bei den

weiblichen Kolleginnen. Ich habe eine Stiftung zur Förde-

rung von Frauenkarrieren ins Leben gerufen. Wir unter-

stützen jährlich hauptsächlich Frauen aber auch Männer,

wenn es sich um Arbeiten zu einem frauenspezifischen

Thema handelt. Vor kurzem waren auch Physikerinnen

aus Innsbruck dabei. Ich habe einen großen Respekt vor

diesen Frauen. Die Frauen von heute wissen auch, auf

welche Kongresse sie gehören und welche Ziele sie in

der Forschung erreichen wollen.

Persönlich und Privat

Sie sind eine leidenschaftliche Raucherin. Wann ha-

ben Sie mit dem Rauchen begonnen?

Im Jahr 1945 habe ich mit dem Rauchen angefangen. Auf

der Flucht wurde ein Wehrmachtslager in Mariazell geöff-

net. Während alle anderen Frauen Marmelade und Käse

einsammelten, habe ich mich auf den Tabak konzentriert.

Er war leicht zu transportieren und außerdem bin ich da-

von ausgegangen, dass ich damit ein sehr gutes Tausch-

mittel zur Verfügung hätte. Allerdings habe ich keine Ab-

nehmer gefunden. Daher habe ich eigentlich aus Hunger

meine erste Zigarette geraucht. Ich hätte in den besseren

Zeiten zwar wieder aufhören können, aber beharrlich wie

ich bin, bin ich dabei geblieben.

Was ist Ihr Lebensmotto?

Ich habe kein spezielles Motto, aber es war immer mein

Ziel, ein sinnerfülltes Leben zu führen. Ich habe keine Fa-

milie, daher habe ich mir meine Herausforderungen im-

mer außerhalb der eigenen vier Wände gesucht.

Was würden Sie noch gerne erreichen?

Ich würde gerne griechisch und hebräisch lernen, aber

aufgrund meiner bestehenden Verpflichtungen vor allem

in gemeinnützigen Organisationen würde ich dazu leider

ohnehin keine Zeit finden. Außerdem möchte ich eigent-

lich keine Prüfungen mehr ablegen müssen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Maria Schaumayr wurde am 7. Oktober 1931 in Graz

geboren. Sie studierte Welthandel und Wirtschafts-

wissenschaften. Ihre Karriere begann 1954 bei der

Creditanstalt.

Elf Jahre später wechselte sie als VP-Stadträtin für

städtische Unternehmen ins Wiener Rathaus. 1974

wurde sie Vorstandsmitglied der Kommunalkredit AG

und später Vorstandsmitglied der ÖMV. Von 1990 bis

1995 war sie Präsidentin der Nationalbank. Im Jahr

2000 war sie Regierungsbeauftragte für die Entschä-

digung von NS-Zwangsarbeitern.

Zur Person:

unimagazin12 uni innsbruck

Die Veröffentlichungen der weltweiten PISA-Studie

durch die OECD (Programme of International Student

Assessment) weist Österreich schwache bis mittel-

mäßige Schülerleistungen in den Naturwissenschaften

nach. Es mangelt einerseits an Problemlösefähigkeiten,

andererseits bei der Lernmotivation.

Mehr Fachdidaktik und Praxis gefordert

„Den Universitäten wird häufig vorgeworfen, dass die

Lehramtsstudien zu wenig praxisbezogen sind“, erklärt

Prof. Michael Schratz vom Institut für LehrerInnenbil-

dung und Schulforschung der Universität Innsbruck.

„Deshalb wollen wir nun verstärkt innovative Lehrme-

thoden in die Praxis einbeziehen“, ergänzt Vizerektorin

Prof. Eva Bänninger-Huber.

Der gesetzlich vorgeschriebene Rahmen für die Anzahl

der Praxisstunden wurde bereits österreichweit erhöht.

Die Universität Innsbruck hat als einzige Universität

Österreichs das Maximum der vorgeschriebenen Pra-

xisstunden ausgeschöpft und im Studienplan verankert.

Der fachliche Anteil im Studium ist nach wie vor höher

als die praktische Ausbildung. Jedoch ist es nötig, dass

die Studierenden das Fach, das sie in der Schule unter-

richten sollen, „von Grund auf erlernen und verstehen,

damit sie den Stoff auch erklären können“, erläutert

Prof. Franz Pauer vom Institut für Mathematik.

Derzeit sind die Verantwortlichen an der LFU Innsbruck

damit befasst, den neuen Studienplan in die Praxis um-

zusetzen. Vizerektorin Bänninger-Huber wünscht sich

eine klare Struktur des Lehramtsstudiums, den Ausbau

der Fachdidaktik, eine systematische Nachbearbeitung

der Schulpraxis sowie eine gesetzlich verankerte Weiter-

bildung. Prof. Schratz sieht eine Bündelung der Studien-

anteile des Lehramtsstudiums als sinnvoll an.

Selbstselektion fördern

Ein umstrittener Punkt ist eine schon öfter angedachte

stärkere Selektion der Lehramtsstudierenden. Öster-

reich benötigt die besten SchulabsolventInnen für den

Lehrerberuf. Schratz ist deshalb der Meinung, dass stär-

ker auf die Eignung der StudentInnen geachtet werden

soll. Die Studieneingangsphase soll die Studierenden

mit ihrem künftigen Arbeitsfeld konfrontieren.

Die Hausaufgaben sind gemacht

Die PISA Studie hat in Österreich Defizite der schulischen Bildung aufgedeckt. Sie betrifft unter

anderem Institutionen, die in der LehrerInnenbildung tätig sind, also die Universitäten und die

Pädagogischen Hochschulen. In einer Pressekonferenz zur PISA-Studie stellte die LFU Innsbruck

ihre Ziele einer neuen Schwerpunktsetzung in der LehrerInnenausbildung vor.

rot-g

rün

Vom 31. Mai bis 2. Juni waren rund 210.000 Studie-

rende an 21 Universitäten zur Wahl aufgerufen. Die

Wahlbeteiligung stieg in Innsbruck leicht an. Das

Wahlergebnis lag ebenfalls im Bundestrend: AG

mit 30, 94% (- 10%) vor PUFL-GRAS mit 25,73%

(-6%) und VSStÖ mit 22,24% (+3%). Die Pfiff-Partei

kam auf 8,71%, das Liberale Studentenforum auf

6,64%. Die Plattform für Innsbrucker Forschungs-

förderung, der Ring Freiheitlicher Studenten und

der Kommunistische Studentenverband kamen ins-

gesamt auf rund 6% der Stimmen.

Die neue Exekutive der ÖH Innsbruck wird nun aus

PUFL-GRAS und VSStÖ gebildet. „Wir setzen um,

was wir versprochen haben“, erklärt PUFL-GRAS

Spitzenkandidatin Maria Furtner. Vom guten Ergeb-

nis überrascht zeigt sich VSStÖ-Spitzenkandidatin

Karin Blum: „Wir sind überglücklich. Dass wir bei

der Wahl so stark waren, ist wunderbar“, freut sie

sich. Sie ist in der rot-grünen Koalition die neue ÖH-

Vorsitzende der LFU Innsbruck.

ÖH-Wahl: Rot-grün an der Uni Innsbruck

[Bild links]

Schulräte dürfen sich freuen:

Klare Strukturierung der

Lehramtsstudien geplant.

[Bild rechts]

Rot-grüne Studierenden-

vertreterInnen

feiern ÖH-Wahlsieg 2005.

© f

otos

earc

h

unimagazin 13uni forschung

„Wir wollen optimale Rahmenbedingungen für junge

Forscherinnen und Forscher schaffen und unserem

Nachwuchs eine attraktive Karriere ermöglichen“, er-

klärt Rektor Manfried Gantner die neue Initiative zur For-

schungsförderung an der LFU Innsbruck.

Beste Köpfe halten

Die forschungsgeleitete Lehre wird damit weiter gestärkt

und die Attraktivität der Doktorstudien erhöht: „Wir wol-

len die besten Köpfe an der Universität Innsbruck halten.

Sie sind unser Kapital“, führt Gantner aus. Mit dieser in-

novativen Form der Nachwuchsförderung übernimmt die

Uni Innsbruck in Österreich eine Vorreiterrolle: „In Inns-

bruck entsteht eine neue Dissertationskultur. Ein Inns-

brucker Doktorat ist ein Gütesiegel.“

Vergeben werden heuer erstmals 100 Doktoratsstipen-

dien der „Nachwuchsförderung der Leopold-Franzens-

Universität“. Zur Förderung der Frauen werden mindes-

tens 50 Prozent der Forschungsmillion dem weiblichen

wissenschaftlichen Nachwuchs gewidmet: „Das Wahl-

versprechen des Rektorats zur Intensivierung der Nach-

wuchs-, Frauen- und Forschungsförderung wird mit die-

sem Projekt eingelöst“, freut sich Gantner.

Forschung ist Zukunft

„Die Zukunft gehört den Forschungsuniversitäten“, be-

stätigt Forschungsvizerektor Tilmann Märk: „Nach Ab-

schluss des Doktorats soll den Forschenden künftig eine

durchgehende Universitätskarriere ermöglicht werden.“

Kriterien für die Vergabe sind die Studienleistungen der

Antragsteller und die Ziele der Dissertation: „Die Ent-

scheidungen müssen nachvollziehbar sein“, so Märk.

Chancen für alle

Studierende im Bereich der Naturwissenschaften fi-

nanzieren ihr Doktorat meist über die Mitarbeit bei

Forschungsprojekten. Die neue Forschungsförderung

spricht deshalb besonders Doktorate in Fächern an, die

in geringerem Maße über diese Möglichkeiten verfügen:

„Es wird mehr Chancengleichheit für alle geben“, kün-

digt Märk an. Gefördert werden heuer erstmals auch

Forschungsprojekte von jungen WissenschaftlerInnen in

der Höhe von 300.000 Euro. Es soll die Basis für eine

nachhaltige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit

dem Forschungsgegenstand geschaffen werden.

Refinanzierung möglich

Finanziert wird die Forschungsmillion durch Umschich-

tungen innerhalb der Universität: „Wir bemühen uns

bereits um eine Refinanzierung beim Bund. Aber als

Wirtschaftler sollte man nie eine Handlung setzen, um

Subventionen zu erhalten oder Steuern zu sparen. Das

Grundgeschäft muss stimmen. Wer sich ausschließlich

an Vergünstigungen orientiert, produziert am Markt vor-

bei“, erklärt der Finanzwissenschaftler Gantner. Daher

werde diese Initiative jedenfalls in den nächsten beiden

Jahren durchgeführt.

Uni Innsbruck setzt auf den Nachwuchs

Über diese österreichweit einzigartige Initiative zur Forschungsförderung werden universitätsintern

Stipendien für herausragende Doktorate an der Uni Innsbruck vergeben.

In Innsbruck entsteht

eine neue

Dissertationskultur.

© L

ackn

er

unimagazin14 uni forschung

Im Jahr 2004 wurde vom Land Tirol der neue Fonds zur

Förderung der wissenschaftlichen Forschung und des

wissenschaftlichen Nachwuchses in Tirol (Tiroler Wis-

senschaftsfonds) gegründet. 2005 erhielten die ersten

35 ForscherwerberInnen eine Unterstützung aus dem

Fonds.

Tirol investiert 700.000 in den Nachwuchs

Der Fonds wurde auf Initiative des Landes Tirols zur Si-

cherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der

wissenschaftlichen Forschung geschaffen. Der Tiroler

Wissenschaftsfonds richtet sich an WissenschafterIn-

nen und an den wissenschaftlichen Nachwuchs der LFU

Innsbruck, der Medizinischen Universität Innsbruck so-

wie der Fachhochschulstudiengänge in Tirol für wissen-

schaftliche Forschungsprojekte im In- und Ausland. Heu-

er wurden Fördermittel in Höhe von rund Euro 700.000

ausgeschüttet.

Kilimanjaro-Projekt gefördert

Dr. Thomas Mölg vom Institut für Geographie, Meteo-

rologie und Geophysik untersucht in seinem geförder-

ten Projekt den Gletscherrückgang am Kilimanjaro im

Kontext von regionaler und globaler Klimaänderung.

Das Projekt hat das Ziel, die Gletscher-Klima Interaktion

am Kilimanjaro festzulegen. Eine derartige Kombination

von lokalen Klimaindikatoren mit Modellierungen der

atmosphärischen Dynamik wurde in den letzten Jahren

verstärkt gefördert. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass

vor allem Niederschlagshäufigkeit und -frequenz den

Massenhaushalt der Gletscher kontrollieren. Die Nieder-

schlagsverhältnisse am Kilimanjaro wiederum scheinen

entscheidend von der Meeresoberflächentemperatur im

Indischen Ozean abzuhängen.

Laufkäfer frisst Engerling

Die Forschungsgruppe um Dr. Michael Traugott vom

Zentrum für Berglandwirtschaft beschäftigt sich mit der

Bedeutung von Engerlingen. Sie zählen zu den am wei-

testen verbreiteten Bodenschädlingen und verursachen

in Europa Schäden von über eine Milliarde Euro pro Jahr.

Im alpinen Raum können die Schäden auch zu Erosion

führen und die maschinelle Bewirtschaftung der Flächen

behindern. Als natürliche Gegenspieler können z.B.

Laufkäfer entscheidend zur Regulation von Engerlingen

beitragen.

Mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden soll erstmals

die Bedeutung alternativer Beute für natürliche Feinde

von Engerlingen untersucht werden. Einerseits könnten

durch zusätzliches Nahrungsangebot die Räuber in ihrer

Dichte gefördert werden, andererseits könnte alternati-

ve Beute die natürlichen Gegenspieler von der Regula-

tion der Engerlinge „ablenken“. Die Ergebnisse tragen

zur Entwicklung neuer und nachhaltiger Bewirtschaf-

tungsstrategien für Grünlandökosysteme bei.

Forschungsnachwuchs fördert Wettbewerbsfähigkeit

Junge WissenschaftlerInnen sichern die Zukunft der LFU Innsbruck. Die Unterstützung des For-

schungsnachwuchses hat an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck daher oberste Priorität. Die

Förderungen sind meist projektgebunden.

Junge WissenschaftlerInnen

sind die Zukunft der LFU

Innsbruck. ©

Lac

kner

unimagazin 15uni forschung

Nachwuchswissenschafter ausgezeichnet

Der Liechtensteinpreis 2004 ging heuer an Prof. Magda-

lena Pöschl vom Institut für Öffentliches Recht, Finanz-

recht und Politikwissenschaft und an Dr. Selim Jochim

vom Institut für Experimentalphysik der LFU Innsbruck

sowie an Dr. Michael J. Außerlechner von der Medizini-

schen Universität. Der mit 7500 Euro dotierte Liechten-

steinpreis wird seit 1983 verliehen.

„Es freut mich, den Preis persönlich zu überreichen,

und damit unserer so genannten Hausuniversität zu dan-

ken“, betont Rita Kieber-Beck, die stellvertretende Re-

gierungschefin Liechtensteins. Prof. Magdalena Pöschl

vom Institut für Öffentliches Recht, Finanzrecht und

Politikwissenschaft hat sich in ihrer Habilitationsschrift

mit Fragen der Gleichheit auseinander gesetzt. Dr. Se-

lim Jochim vom Institut für Experimentalphysik konnte

mit seiner Dissertation zeigen, dass es möglich ist, eine

bisher nur in der Theorie erdachte Wolke aus kleinen

Teilchen, ein so genanntes Bose-Einstein-Kondensat zu

erzeugen, und für einige Zeit stabil zu halten. Diese Ent-

wicklung wird im Bereich der Supraleitung und bei der

Computertechnologie zur Anwendung kommen.

Swarovski unterstützt Forschungsprojekte

Vizerektor Tilmann Märk überreichte 2005 gemeinsam

mit Dr. Karlheinz Kolb und Dr. Christian Riml vom Inter-

national PR Department die Swarovski Fördermittel aus

dem „D. Swarovski - Leopold - Franzens - Universität In-

nsbruck Förderungsfonds“. Diese Fördergelder vergibt

Swarovski jährlich an evaluierte, ausgewählte Projekte,

wissenschaftliche Arbeiten, Veröffentlichungen und Ver-

anstaltungen. Heuer wurden 24 WissenschafterInnen

unterstützt.

Der „D. Swarovski - Leopold - Franzens - Universität In-

nsbruck Förderungsfonds“ wurde im Jahr 1990 errich-

tet. Der Fonds dient zur Unterstützung aller Fakultäten

der LFU Innsbruck in Bezug auf Forschung und Lehre.

Strategien gegen UV-Strahlen entwickeln

Prof. Ruben Sommaruga vom Institut für Zoologie und

Limnologie untersucht in seinem Projekt „UV photobiolo-

gy of Himalayan lakes“ die Auswirkungen von UV-Strah-

lung auf Hochgebirgsseen.

„Wenn wir verstehen, wie sich diese Mikroorganismen

selbst gegen ultraviolette Strahlung schützen, können wir

auch Strategien eines UV-Schutzes für Menschen entwi-

ckeln“, erklärt Sommaruga.

RLB fördert Innsbrucker Wissenschaft

Jedes Jahr stellt die Raiffeisen Landesbank der LFU

Innsbruck Fördermittel zur Unterstützung in Forschung

und Lehre zur Verfügung. Heuer wurden neun Förder-

werber mit einer Summe von 15.000,- Euro berücksich-

tigt. Sie wurden im Sommer vom Vorstandssprecher der

RLB Tirol AG Dir. MMag. Reinhard Mayr an ausgewählte

Forschende der LFU Innsbruck übergeben.

„Als größte Bankengruppe Tirols ist uns die Förderung

der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck schon seit

Jahrzehnten ein besonderes Anliegen“, betont RLB-Di-

rektor Mayr. Die RLB fördert die LFU Innsbruck durch

finanzielle Zuwendungen oder in indirekter Form wie

durch die Unterstützung der Studentenkarte.

Vom Gesicht ablesen

Das Ziel des Projekts „Emotionserkennungstest für

Kinder“ von Dr. Doris Peham vom Institut für Psycho-

logie besteht darin, ein standardisiertes und auf objek-

tiven Kriterien der Kodierung des Gesichtsausdruckes

beruhendes Untersuchungsinstrument zu entwickeln.

Dieses Instrument soll zur Erfassung der Emotionser-

kennungsfähigkeit bei Kindern eingesetzt werden. Die

RLB Tirol AG fördert dieses Projekt mit einer Summe

von 2.500,- Euro.

unimagazin16

Ziel ist ein wettbewerbsfähiges Kompetenzzentrum für

informatiknahe und –gestützte Grundlagen- sowie An-

wendungsforschung: „Wir suchen Marktnischen, die

den Standort Tirol sichern“, erklärte LH DDr. Herwig van

Staa. Mit dem Forschungs-Know-how der LFU Innsbruck

soll die regionale Wirtschaft gefördert werden. Das ICT-

Gebäude ist ein wichtiger Teil der umfassenden IT-Of-

fensive des Landes Tirol. Gemeinsam mit den Partnern

der Tiroler Zukunftsstiftung, der Stadt Innsbruck und der

Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) in Zusammenarbeit

mit der BOE wurde der innovative Bau ermöglicht.

Top-Karriere mit Informatik

Im Jahr 2001 wurde das Institut für Informatik als

Kernstück einer fundierten IT-Grundlagenforschung ge-

gründet. Im Vorjahr haben die ersten AbsolventInnen

ihr Bakkalaureatsstudium abgeschlossen und in vielen

Praxisprojekten IT-Lösungen für vor allem klein- und

mittelständische Betriebe entwickelt. Mit der Errichtung

zusätzlicher Professuren im Bereich e-tourism und e-

business wird die Lehr- und Forschungskapazität konti-

nuierlich erweitet.

Derzeit absolvieren 650 Studierende ihre Ausbildung

am Institut für Informatik. Jährlich beginnen 110 Studie-

rende ein Informatikstudium. Im Jahr 2006 werden die

ersten Bakkalaureatsabsolventen als Diplomingenieure

graduieren.

IT-Transfer in die Wirtschaft

Aufbauend auf der universitären Grundlagenforschung

stellt das „trans IT“ als Entwicklungs- und Transfercen-

ter GmbH das Know-how der Innsbrucker Uni der hei-

mischen Wirtschaft zur Verfügung. Die Praxis liefert die

wichtigen Frage- und Problemstellungen und das „trans

IT“ unterstützt den Wissenstransfer zur Stärkung der Ti-

roler Unternehmen.

„Damit ist die Universität Innsbruck in Abstimmung mit

dem Land Tirol eine sichtbare Institution der regionalen

Wirtschaftsförderung in einem zukunftsorientierten Be-

reich der Wirtschaft“, so Rektor Gantner.

Know-how gebündelt

Die zentrale Schnittstelle für alle IT-Initiativen ist künftig

das neue ICT-Gebäude. Neben dem Informatikinstitut

IT-Offensive trägt Früchte

Auf 10.000 m² wird ein neuer Marktplatz für Forschungsideen und IT-Lösungen geschaffen: Im Be-

reich „Information and Communication Technology“ (ICT) werden künftig alle Aktivitäten an der LFU

Innsbruck gebündelt und das Know-how aus einer Hand angeboten.

Mit dem ICT-Gebäude entsteht

ein neues Kompetenzzentrum

für Informatik.

uni forschung

unimagazin 17

und dem „trans IT“ befindet sich mit dem „CAST – Cen-

ter for Academic Spin-offs Tyrol“ ein weiteres Unterneh-

men mit Uni-Beteiligung am neuen Standort. Zusätzlich

werden das projekt.service.büro als Fördermittelbera-

tungsstelle und ein Datensicherheitsraum eingerichtet.

Mit der Unterbringung des Akademieinstituts für Quan-

tenoptik und –information werden die weltweit anerkann-

ten Forscher Rainer Blatt, Rudolf Grimm und Peter Zoller

in dem derzeit am stärksten expandierenden Feld der

Physik nachhaltig unterstützt: „Die Saat der IT-Offensive

ist an der Universität Innsbruck aufgegangen“, resümiert

ein zufriedener Rektor Gantner. Mit 4.000 m² ist die Uni-

versität Innsbruck Hauptmieterin des ICT-Gebäudes.

Die Zukunft heißt „Semantic Web“

Mit dem ICT-Gebäude und dem Informatikinstitut wurde

der Grundstein für Spitzenforschung im Bereich der In-

formationstechnologie in Innsbruck gelegt. So beschäf-

tigt sich die internationale Forschergruppe um Prof. Die-

ter Fensel am Standort Innsbruck mit der Erforschung

eines „Semantic Web“.

Das Semantic Web ist die neue Generation des Internet,

in dem Computer die Informationen verstehen lernen,

die sie austauschen: „Das Semantic Web ermöglicht

so eine gezieltere Suche im Internet“, so Fensel. Mit

der Gründung des Digital Enterprise Research Institute

(DERI) zwischen den Universitäten Galway (Irland) und

Innsbruck wurde eines der größten Forschungsinstitute

im Bereich Semantic Web errichtet. Mit Fördermitteln

von mehr als 30 Mio. Euro und 95 MitarbeiterInnen wird

an der Entwicklung der Basistechnologie für die elek-

tronische Verständigung gearbeitet. Das Konzept „Se-

mantic Web“ soll sich innerhalb der nächsten fünf Jahre

durchsetzen.

frau

en

po

wer

Kathrin Prantner und Katharina Siorpaes sind

die ersten Frauen mit einem IT-Abschluss an

der LFU Innsbruck.

„Die Vermittlung einer soliden Grundausbildung in

den Kernbereichen der Informatik gekoppelt mit

Projektpraktika ist ein besonderes Plus des Stu-

diums“, erzählen Prantner und Siorpaes. Beide

haben ihr Informatikstudium kürzlich mit Auszeich-

nung abgeschlossen. Die Bakkalaureatsarbeiten

der beiden IT-AbsolventInnen beschäftigen sich

mit einem der innovativsten Bereiche der Informa-

tik, dem Semantic Web. (Beitrag links)

Die beiden jungen Frauen gehören zur ersten Ab-

solventInnengeneration des 2001 eingerichteten

Informatikstudiums. Sie haben belegt, dass sich

Frauen in der Technik immer mehr durchsetzen.

Der Frauenanteil bei den Studierenden an der LFU

Innsbruck beträgt insgesamt 52 Prozent und die

Tendenz ist weiter steigend.

Uni-Frauenpower erobert Computerwelt

„Das jüngste Institut der Universität Innsbruck hat sich

seit seiner Einrichtung sehr gut entwickelt. Als Nachzüg-

ler auf die Welt gekommen, hat es bereits zu den gro-

ßen, etablierten Fächern wie Physik aufgeschlossen“,

freut sich Gantner über die Leistungen der Mitarbeiter-

Innen vor Ort.

uni forschung

unimagazin18

Sie waren bereits an der ETH Zürich und an der re-

nommierten Universität Heidelberg tätig. Was unter-

scheidet die LFU Innsbruck gegenüber ihren bisheri-

gen Forschungsstationen?

Die Quantenphysik-Aktivitäten stellen hier in Innsbruck

ein Zentrum dar, das eine bedeutende internationale Po-

sitionierung hat, wie es sie kaum anderswo auf der Welt

gibt. Vor fünf Jahren musste ich eine Entscheidung zwi-

schen Erlangen/Nürnberg und Innsbruck treffen. Die Kon-

zentration guter Quantenphysik hier in Innsbruck hat mich

sehr gereizt.

Wie würden Sie Ihr Forschungsgebiet in einfachen

Worten umschreiben?

Mein Forschungsgegenstand sind ultrakalte Gase – das

sind Ansammlungen von zirka 1 Million Atomen in gasför-

migem Zustand in einem elektromagnetischen Behälter,

beispielsweise in einem fokussierten Laserstrahl. Durch

eine Reihe von ausgefeilten Kühltechniken wie Laser-

kühlung oder Verdampfungskühlung können wir Tempe-

raturbereiche bei wenigen Milliardstel Graden über dem

absoluten Nullpunkt erschließen.

Atome haben Wellencharakter. Je langsamer sie werden,

desto stärker zeigen sie Phänomene wie Interferenz und

Beugung. Bei extrem tiefen Temperaturen kommt es dazu,

dass die Wellenzüge einzelner Atome überlappen. Dann

synchronisieren sich die Materienwellen und die Wolke

aus Millionen von Atomen schwingt im Gleichtakt. Man

nennt solche Phänomene makroskopische Quantenzu-

stände. Laserlicht resultiert aus einem makroskopischen

Quantenzustand von Photonen und Supraleiter (Materia-

lien, die reibungslos und verlustfrei Strom leiten können)

resultieren aus einem makroskopischen Quantenzustand

von Elektronen. Diese Zustände sind insgesamt von gro-

ßem technologischem Interesse. Wir schaffen ideale

Modellsysteme, um makroskopische Quantenzustände

besser zu verstehen.

Welchen Nutzen für die Gesellschaft haben Ihre For-

schungsergebnisse?

Unsere Arbeit beschäftigt sich mit Grundlagenforschung.

Sie ist nicht darauf ausgerichtet Dinge zu produzieren die

z.B. in drei Jahren für die Gesellschaft von Nutzen sind.

So wurde z.B. auch der Laser nach seiner Erfindung zu-

nächst als Lösung ohne Problem, als nutzloses Ding emp-

funden.

Wir versuchen Grundlagen für mögliche technologische

Anwendungen zu schaffen, die vielleicht erst in 20 Jahren

von Bedeutung sind – vielleicht auch nie, aber vielleicht

auch schon viel schneller. Wir dringen in Bereiche vor,

die vorher noch niemand erforscht hat. Wenn wir großes

Glück haben, entwickeln wir ein Material, das bei Zimmer-

temperatur supraleitend ist. Wahrscheinlich wird es aber

eher etwas Anderes und Unerwartetes.

Forscher im GesprächProf. Rudolf Grimm macht Innsbruck zum kältesten Ort der Welt

Rudolf Grimm ist einer der bekanntesten Forscher der LFU Innsbruck. Mit seinen Forschungsarbeiten

rund um ultrakalte Gase reihte ihn das Forschungsmagazin Science unter die Top-Ten-Entdeckungen

des Jahres 2004. Kürzlich erhielt er den höchstdotierten und prestigeträchtigsten Preis Österreichs

– den Wittgenstein-Preis. Im Gespräch mit dem unimagazin spricht er über Ziele, Visionen und Errun-

genschaften

uni forschung

© L

ackn

er

unimagazin 19

Ruhm und Ehre

Science reihte Ihre Erforschung eines neuen Materie-

zustandes, dem Fermionen-Kondensat, zu den Top Ten

Forschungsergebnissen weltweit im Jahr 2004. Was

bedeutet dieses international beachtete Forschungs-

ergebnis für Ihre weitere Arbeit?

Das ist für mich eine internationale Anerkennung mit

Weltmaßstab. Diese Auszeichnung beschert uns stark

erhöhte Attraktivität in verschiedener Hinsicht. Es erge-

ben sich noch stärker vermehrte internationale Kontakte,

um ganz vorne am Puls der Entwicklung sein zu können.

Weiters besteht ein vermehrtes Interesse hochklassiger

Postdoktoranden aus aller Welt und verstärktes Interesse

von Studierenden und Doktoranden. Nicht zuletzt stellt

sie die beste Positionierung in der Forschungsförderungs-

welt dar.

Sie haben im Juli den Wittgenstein-Preis 2005 erhal-

ten. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Dieser Preis ist eine große Anerkennung für die Leistun-

gen der letzten fünf Jahre. Außerdem bietet er uns eine

flexible Förderung der wissenschaftlichen Projekte der

nächsten fünf Jahre und damit die Möglichkeit, unsere

Arbeiten auch nachhaltig an der absoluten Weltspitze zu

halten. Der Preis, den es jetzt seit zehn Jahren gibt, stellt

ein äußerst beachtetes Gütesiegel dar.

Uni und Politik

Wie stehen Sie als ausgewiesener Top-Forscher zu der

Gründung einer Eliteuniversität?

Grundsätzlich begrüße ich es sehr, dass man sich um

die besondere Förderung von erstklassiger Forschung

Gedanken macht und dass Österreich möglicherweise ei-

nen Leuchtturm setzt, der große internationale Ausstrah-

lung haben soll. Das Problem beginnt aber dort, wo man

„Elite“ per Definition einrichtet, d.h. alles was an einem

bestimmten Ort arbeitet ist Elite und alles andere nicht.

Ein solches Exzellenzkonzept muss eine starke föderale

Komponente aufweisen und auf bereits existierender

Exzellenz und deren Vernetzung basieren. Es kann schon

einen Leuchtturm geben, aber der muss für alle Orte Ös-

terreichs leuchten.

Sie stellen sich als Dekan der Fakultät für Mathematik,

Informatik und Physik auch in den Dienst der Verwalt-

ung. Wie sehen Sie Ihre Aufgabe?

Ich habe mich dazu bereit erklärt, weil ich die Notwen-

digkeit und auch das große Potential sehe, das in dieser

gemeinsamen Fakultät für die drei Teilbereiche steckt.

Die bisher eher getrennten Bereiche müssen zusammen

wachsen, eine Einheit bilden und so auch nach außen

erscheinen. Unsere Vision ist das Synergie-Dreieck aus

drei starken Teilbereichen mit ausgeprägtem Forschungs-

profil, die sich ergänzen und ihre Synergien gemeinsam

nutzen. Die Fakultät hat schon jetzt eine ausgeprägte

Schwerpunktstruktur mit international sehr anerkannten

Aktivitäten.

In der Lehre wollen wir ein gemeinsames erstes Studien-

semester einrichten. Studierende sollen Grundlagen aus

den anderen Fachgebieten erlernen – von Anfang an über

den Tellerrand hinausschauen und auch persönliche Kon-

takte mit Studierenden und Lehrenden verschiedener

Fachrichtungen knüpfen.

Persönlich und Privat

Sie haben bereits sehr viel erreicht. Was reizt Sie noch?

Wir haben in den letzten zwei Jahren mit spektakulären

wissenschaftlichen Arbeiten und auch einer Portion Glück

die Weltspitze erreicht. Es ist nun die Herausforderung

sich längerfristig an der Spitze zu halten. Die einzigartige

Forschungskooperation zwischen der Universität Inns-

bruck und dem Institut für Quantenoptik und Quanten-

information der Österreichischen Akademie der Wissen-

schaften gibt uns die besten Möglichkeiten.

Wie gefällt Ihnen Tirol als Region?

Kurz: Es passt! Die Region hat unbestritten eine hohe

Lebensqualität. Ich habe sogar das Skifahren erlernt. Im

Alter von 40 Jahren war das zwar etwas frustrierend, hat

aber dann doch noch geklappt.

Vielen Dank für das Gespräch!

Rudolf Grimm, geboren 1961 in Mannheim, stu-

dierte Physik an der Universität Hannover. Nach

Tätigkeit an der ETH Zürich und am Max-Planck-

Institut in Heidelberg habilitierte er sich 1994 im

Fach Experimentalphysik. Seit 2000 ist er Profes-

sor an der LFU Innsbruck und seit 2003 Wissen-

schaftlicher Direktor am Institut für Quantenop-

tik und Quanteninformation der Österreichischen

Akademie der Wissenschaften. 2005 wurde er

zum Dekan der Fakultät für Mathematik, Infor-

matik und Physik bestellt.

Zur Person:

uni forschung

unimagazin20

Mit diesem grenzüberschreitenden Projekt positioniert

sich die LFU Innsbruck einmal mehr als die Landesuni-

versität für Tirol, Südtirol und Vorarlberg: „Die Kartogra-

phie hat bereits eine jahrelange Tradition an der Universi-

tät Innsbruck“, erklärt Vizerektorin Eva Bänninger-Huber.

Der gedruckte Vorgänger-Atlas ist in den Jahren 1969 bis

1999 in zwölf Auflagen erschienen. Der Tirol Atlas bietet

heute Texte und Daten zu allen 395 Gemeinden und zu

insgesamt 17 Bezirken in Nord-, Ost- und Südtirol.

Verbindung von Tradition und Innovation

„Der Tirol-Atlas stellt eine Verbindung zwischen Tradition

und Innovation dar. Der herkömmliche gedruckte Tirol

Atlas wurde vor etwa fünf Jahren vom neuen digitalen

Atlas abgelöst. Viele Elemente und Fachwissen ergeben

sich heute noch aus der Tradition heraus, werden aber

jetzt mit innovativer Technologie verbunden“, erläutert

Institutsvorstand Prof. Johann Stötter. Mit einer eigen-

ständigen Programmierung unter Einsatz innovativer

Technik reiht sich der Atlas nahtlos in die universitäre

IT-Initiative ein. Die derzeitige Version, die noch bis 2007

ständig erweitert wird, ist unter http://tirolatlas.uibk.

ac.at jederzeit kostenlos abrufbar.

„Wir unterstützen den Tirol Atlas schon seit Jahren“, be-

tont LR Dr. Elisabeth Zanon: „Die Universität Innsbruck

als Landesuniversität ist eine wesentliche und wichtige

Einrichtung im Land Tirol. Bei diesem grenzenlosen EU-

Projekt geht es nicht mehr nur darum, über eine Region

zu reden, sondern eine Region zu sein. Der Tirol Atlas

stellt wirklich ein grenzenlos interaktives Geographie-

und Geschichtsvergnügen dar.“

„Das Projekt des digitalen Tirol-Atlas ist mit einem fi-

nanziellen Gesamtvolumen von 785.702 Euro für den

Südtiroler Anteil, das finanzstärkste Interreg-Projekt der

Abteilung Kultur. Allein diese Aussage macht deutlich,

welchen Stellenwert das Land Südtirol diesem Projekt

zukommen lässt“, erklärt LR Sabina Kasslatter Mur von

der Südtiroler Landesregierung.

Grenzenlos interaktives Geographievergnügen

Das Institut für Geographie der LFU Innsbruck bietet mit dem digitalen Tirol Atlas ein interaktives

Informationsmedium im Internet für die Region an. Der Tirol Atlas wurde vergangenes Sommerse-

mester unter dem Motto „Grenzenlos“ an der LFU Innsbruck vorgestellt.

tran

sit

Die Universitäten in Innsbruck beteiligen sich

mit zwei Instituten am EU-Projekt ALPNAP:

Überwachung und Minimierung von verkehrs-

induziertem Lärm und Luftverschmutzung ent-

lang alpiner Hauptverkehrswege.

Elf Partner aus Deutschland, Österreich, Italien

und Frankreich nehmen an diesem Projekt teil. Es

ist das Ziel, einen Beitrag zur Verringerung der Be-

lastung durch Verkehr in den Alpen zu leisten.

Das Institut für Meteorologie und Geophysik der

LFU Innsbruck entwickelt im Rahmen des Projek-

tes ein Kurzfrist-Schadstoff-Vorhersagemodell und

erstellt einen regionalen Wetterlagenkatalog.

Die Sektion Sozialmedizin für Hygiene, Mikrobiolo-

gie und Sozialmedizin der Medizinischen Universi-

tät Innsbruck beschäftigt sich mit der integrierten

Wirkung von Lärm, Stress und Luftverschmutzung

auf Gesundheit und Lebensqualität der Bewohner-

Innen.

Nähere Informationen unter

http://imgi.uibk.ac.at/alpnap/

Transitverkehr wird unter die Lupe genommen

v.l. LR Elisabeth Zanon,

Prof. Johann Stötter, VR Eva

Bänninger-Huber und LR

Sabina Kasslatter Mur freuen

sich über das interaktive

Geographieprojekt.

uni forschung

unimagazin 21

Das Lawinenunglück vor fünf Jahren in Galtür hat ge-

zeigt, wie wichtig Naturgefahrenmanagement ist, um

die Ergebnisse von Analysen wie Lawinen zielgerichtet

u.a. mit Verbauungsmaßnahmen umsetzen zu können.

Bei der Nutzung des Naturraums in Berggebieten gibt es

aber kein so genanntes Null-Risiko.

Lawinenradar soll Leben retten

Über 120 WissenschafterInnen verschiedener Fakul-

täten der LFU Innsbruck sind in über 20 Projekten mit

dem Erkennen von möglichen Gefahrenquellen in den

Alpen beschäftigt. „Wir haben aus den Katastrophen der

letzten Jahre gelernt und viele Maßnahmen ergriffen“,

stellt BM Hubert Gorbach fest. Er hofft, dass vor allem

in Zusammenarbeit mit den Forschenden der Universi-

tät künftig Katastrophen im alpinen Raum abgewendet

werden können.

Neue Strategien und Technologien wie etwa ein Lawi-

nenradar sollen helfen, die Schneedecke zu analysieren

und eine mögliche Lawinengefahr besser einschätzen

zu können. Auch die Suche nach Lawinenopfern soll

mit dieser Technologie schneller und damit erfolgreicher

werden.

Uni nimmt sich den Problemen an

Die LFU Innsbruck nimmt sich im Rahmen von alpS in

Forschung und Lehre der ökologischen, sozialen und

wirtschaftlichen Probleme des Alpenraumes an. Zentra-

le Forschungsbereiche sind Datenbanken und Modellie-

rung, technische Schutzmaßnahmen und sozio-ökono-

mischen Risikoanalysen.

Rektor Manfried Gantner sieht die Aufgabe der Universi-

tät darin, für die Region, die sie umgibt, Wissen zu erar-

beiten: „Wir stellen die besten Köpfe bereit, um für das

alpine Kompetenzzentrum alpS zu forschen.“

Auch Toni Mattle, Bürgermeister der Gemeinde Galtür,

freut sich über die Verzahnung von Wissenschaft und

Erfahrung. In der Beteiligung der LFU Innsbruck am Zen-

trum für Naturgefahrenmanagement sieht er ein gelun-

genes Beispiel für die Zusammenarbeit von Forschung,

Politik und Wirtschaft.

Für die LFU Innsbruck und die alpine Forschung sind die

Alpen ein Großlabor für die Untersuchung globaler Ver-

änderungen und deren Auswirkungen auf die Umwelt.

Ursachen für Naturkatastrophen sollen gefunden und

Schutzmaßnahmen entwickelt werden, damit in Zukunft

Naturkatastrophen im Alpenraum schon im Vorfeld ver-

hindert werden können.

Forschung lernt aus Katastrophen

Als Reaktion auf das Lawinenunglück von Galtür wurde 2002 das Zentrum für Naturgefahren Ma-

nagement alpS in Innsbruck gegründet. Die LFU Innsbruck ist derzeit weltweit führend in der Erfor-

schung von alpinen Naturgefahren und stellt als wichtigster Forschungspartner ihr Know-how zur

Verfügung.

v.l. Dr. Eric Veulliet, alpS-Ge-

schäftsführer, BM Hubert Gor-

bach, Rektor Manfried Gantner

und Hypo-Vorstand Dr. Hannes

Gruber ziehen erfolgreich Bilanz

über zwei Jahre alpS.

uni forschung

unimagazin22

Wie in der Physik entwickeln im ökonomischen Bereich

Wirtschaftswissenschafter zuerst Theorien, in diesem

Fall über das wirtschaftliche Verhalten von Menschen.

Experimentelle Ökonomen testen, welche Theorien

Aussagen über die Realität zulassen und in welchen

Bereichen sie Schwachpunkte aufweisen und weiter-

entwickelt werden können. Im Forschungsschwerpunkt

„Experimentelle Ökonomik und angewandte Spieltheo-

rie“ gehen Theoretiker und Experimentalisten nun eine

sinnvolle Symbiose ein.

Anwendung der Forschung

Ein spektakuläres Anwendungsgebiet dieser Forschung

sind Auktionen von den täglich tausenden Auktionen

des Online-Auktionshaus ebay bis hin zu den bekann-

ten UMTS-Lizenzauktionen. Auktionatoren wollen einen

möglichst hohen Preis erzielen, Bieter hingegen einen

möglichst niedrigen. Beide suchen nach optimalen

Strategien, um ihr Ziel zu erreichen. Beiden helfen die

theoretischen und experimentellen Erkenntnisse des

Schwerpunkts.

In der Forschungspraxis werden zuerst theoretische Er-

wartungen generiert. Danach dient das Experimentalla-

bor quasi als „Windkanal“, um die Erwartungen auf ihre

tatsächliche Vorhersagekraft zu überprüfen. Dafür wer-

den in der Regel hunderte ExperimentteilnehmerInnen

in einzelnen Sitzungen in das Labor eingeladen, wo sie

in einem Computernetzwerk, das die Bieter verbindet,

Gebote abgeben können. Dabei verdienen die Teilneh-

merInnen gemäß ihren Entscheidungen auch Geld, um

einen Anreiz für realitätsgetreues Handeln zu haben. Die

Beträge für die Durchführung der Experimente kommen

fast ausschließlich aus Drittmitteln, vor allem vom FWF,

dem Jubiläumsfonds der OeNB, dem Tiroler Wissen-

schaftsfonds und vom durch die Raiffeisen Landesbank

Tirol gesponserten Zentrum für Experimentelle Öko-

nomik am Institut für Finanzwissenschaft. Die aus den

Experimenten gewonnenen Daten werden schließlich

statistisch analysiert.

Erforscht werden nicht nur Auktionen, sondern eine Viel-

zahl von Fragen im Zusammenhang mit wirtschaftlicher

und sozialer Interaktion. Dazu gehören unter anderem

die Voraussetzungen für Kooperation in Kleingruppen,

das Ausmaß von Vertrauen und Altruismus in verschie-

denen Situationen und das Verhalten in Verhandlungen.

Alleinstellungsmerkmal

„Dieser Forschungsschwerpunkt ist ein Alleinstellungs-

merkmal der Universität Innsbruck in Österreich“, so

Martin Kocher, der provisorische Leiter des Schwer-

punkts. Innsbruck sei dabei in guter Gesellschaft im

Konzert der europäischen Universitäten.

Ähnliche Schwerpunkte gibt es etwa auch an den Uni-

versitäten Amsterdam, Jerusalem, Nottingham oder Zü-

rich. Auch die Forschungsrichtung selbst ist international

höchst aktuell: 2002 ging der Wirtschaftsnobelpreis an

einen der Begründer der experimentellen Wirtschafts-

forschung.

Die Wirtschaft als Experiment?

Experimentallabors der Universität Innsbruck werden eher an den naturwissenschaftlichen Fakul-

täten vermutet. An der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik wird allerdings auch seit Jahren

erfolgreich experimentiert. Es werden keine Quanten oder physikalische Prozesse erforscht, sondern

die Grundlagen menschlicher Entscheidungen.

Studierende nehmen an

Experimenten am Institut für

Finanzwissenschaften teil.

uni forschung

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unimagazin24 uni studium

Forschung ist ein wichtiger Motor für wirtschaftlichen

und gesellschaftlichen Aufschwung. Die Beteiligung an

internationalen Forschungsnetzwerken fördert den Erfah-

rungs- und Gedankenaustausch.

Austausch fördern

Da jedoch Europa im Gegensatz zu den USA kein einheit-

liches Staatengefüge ist, müssen Mobilitätshindernisse

für Forschende beseitigt werden. Deshalb wurde ein eu-

ropaweites Netzwerk an Beratungseinrichtungen (ERA-

MORE) gegründet.

„Dieses europaweite Netzwerk ist ein wichtiges Instru-

ment, um Forschung in Europa maßgeblich zu unterstüt-

zen“, erklärt Markus Pasterk, stellvertretender Sektions-

chef für Wissenschaftliche Forschung; Internationale

Angelegenheiten – Bereich Wissenschaft.

Im Ausland studieren

Der Großteil der Studierenden nützt das von der EU und

dem Bildungsministerium geförderte Erasmus-Programm

für einen Auslandsaufenthalt. Der Plan der Deckelung der

Erasmus-Zuschüsse auf sechs Monate konnte auf Initia-

tive der LFU Innsbruck erfolgreich abgewendet werden:

„Wir kämpfen für die Mobilität unserer Studierenden und

ihre Chance, wertvolle Auslandserfahrungen sammeln zu

können“, erklärt Rektor Manfried Gantner. Auf Betreiben

der Universität hat BM Elisabeth Gehrer allen Universitä-

ten ein zusätzliches Budget von insgesamt 500.000 Euro

für das Erasmus Programm zur Verfügung gestellt.

Im Vorjahr haben 400 HochschülerInnen der LFU Inns-

bruck im Ausland studiert. Einerseits sind im Rahmen des

österreichweit einzigartigen Studiums der „Internationa-

len Wirtschaftswissenschaften“ zwei Auslandssemester

verpflichtend vorgeschrieben. Andererseits nehmen viele

Studierende an Jahresstudienprogrammen der knapp 300

Partneruniversitäten der LFU Innsbruck teil.

Innsbruck ist beliebter Studienort

Aber auch die Anzahl der ausländischen Studierenden

steigt. Von 250 Partnerinstitutionen im Rahmen des Eras-

mus-Programms kommen Studierende aus allen europä-

ischen Staaten jedes Semester nach Innsbruck. Sie stel-

len Botschafter für die Universität, für die Stadt Innsbruck

und für das Land Tirol dar.

Zusätzlich fördern unterschiedliche Sommerinitiativen

den Kulturaustausch von Studierenden der LFU Innsbruck

vor allem mit den Vereinigten Staaten von Amerika und

mehreren asiatischen Ländern.

Uni Innsbruck ist international engagiert

„Internationalität ist ein absolutes Muss für unsere Universität“, betont Rektor Manfried Gantner. Die

Partnerschaften mit rund 300 Universitäten weltweit können so vertieft werden, die Attraktivität der

Universität Innsbruck wird gesteigert und die besten Köpfe finden ihren Weg nach Innsbruck.

Dr. Timothy P. Ryan, Chancellor

of the University of New

Orleans, (r) nimmt mit Rektor

Manfried Gantner den „Euro-

Atlantic Culture Award for

International Education“ für die

gemeinsame 30jährige Uni-

Partnerschaft entgegen.

© U

NO

unimagazin 25uni studium

Summer School wird 30

Kürzlich feierte im Innsbrucker Congress die Internatio-

nal Summer School der University of New Orleans (UNO)

ihr 30jähriges Bestehen. Die UNO und die LFU Innsbruck

erhielten für dieses Gemeinschaftsprojekt den „Euro-At-

lantic Culture Award for International Education“ der Eu-

ropäischen Kulturstiftung.

Die sechswöchige International Summer School der

UNO, an der heuer insgesamt 300 Studierende teilnah-

men, ist das größte im Ausland organisierte US-Sommer-

Programm. In rund 60 Kursen wird eine Berufsvorbildung

auf hohem Niveau angeboten. Dr. Timothy P. Ryan, Chan-

cellor der University of New Orleans, ist überzeugt: „This

is one of the best summer programs of the world!“

Über 7.000 Studierende und Vortragende haben im Laufe

der letzten 30 Jahre am Programm teilgenommen. Die

freundschaftlichen Beziehungen zwischen der UNO und

der LFU Innsbruck führten im Jahr 1983 zur Unterzeich-

nung des offiziellen Partnerschaftsabkommens. 1989

konnte die University of Georgia als weiterer Partner ge-

wonnen werden.

Taiwanesen lernen Innsbruck kennen

48 Studierende von drei taiwanesischen Universitäten

verbringen jeden Sommer anlässlich der „Summer School

for European Economics and Politics“ der LFU Innsbruck

rund vier Wochen in Innsbruck um Tirols Kultur, aber auch

dessen Wirtschaft und Politik kennen zu lernen. Exkurs-

ionen wie u.a. zu den Swarovski-Kristallwelten, zum Plan-

seewerk in Reutte und zu KTW Kirchbichl sind ein fixer

Bestandteil der Summer School wie die Deutschstunden

an der LFU Innsbruck. Im Austausch besucht eine Studie-

rendengruppe der LFU Innsbruck im August den unab-

hängigen Staat Taiwan.

1995 kam die erste Gruppe von taiwanesischen Studie-

renden auf Initiative von Altdekan John-ren Chen an die

LFU Innsbruck. Es war das Ziel ein besseres gegensei-

tiges Verständnis zweier äußerst unterschiedlicher Kultu-

ren zu schaffen. Seit dieser Zeit ist die Summer School

eine traditionelle Einrichtung an der LFU Innsbruck.

Auf den Spuren von Franz Gschnitzer

Bereits seit 20 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen

der LFU Innsbruck und der Law School der St. Mary’s Uni-

versity von San Antonio in Texas. Mitte Juli wurde der

Kooperationsvertrag zwischen den zwei Universitäten um

weitere fünf Jahre verlängert.

„In einer globalen Welt müssen auch die Universitäten

vernetzt sein, um wettbewerbsfähig zu sein und zu blei-

ben. Internationale Partnerschaften mit Universitäten

bringen neben dem kulturellen Austausch auch wissen-

schaftliche Kooperationen mit sich“, freut sich Rektor

Manfried Gantner über die Verlängerung des Kooperations-

vertrages.

Jedes Jahr findet an der Fakultät für Rechtswissen-

schaften der LFU Innsbruck ein sechswöchiger Sommer-

kurs für Studierende statt. Derzeit nehmen 68 Studieren-

de aus den USA an der Summer Law School in Innsbruck

vom 4. Juli bis zum 11. August 2005 teil. Der Summer

Course ist von der American Bar Association (ABA) aner-

kannt und wird auf das amerikanische Studium angerech-

net. Acht Innsbrucker Studierende können jedes Jahr

kostenlos an der Summer School teilnehmen.

[Bild links]

Hilde Zach begrüßt

Taiwanesische Studierende

unter der Leitung von Altdekan

John-ren Chen in Innsbruck.

[Bild rechts]

Amerikanische Studierende

freuen sich auf die Summer

School an der LFU Innsbruck.

© U

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unimagazin26 uni studium

Warum hast Du Dich für ein Studium entschieden?

Ich habe mich schon in der HBLA entschieden, dass ich

Wirtschaft studieren werde. Die Universität Innsbruck

wählte ich wegen des IWW-Studiums. Bei diesem Stu-

dium kann ich das Internationale und die Sprachen mit

Wirtschaft kombinieren.

An der Universität - im Gegensatz zu einer Fachhoch-

schule - ist man bei der Zeiteinteilung flexibler, kann die

Fächerkombination selber wählen und bei verschiedenen

Projekten mitarbeiten. Über das Studium habe ich mich

bei der Studentenberatung informiert. Ich habe mir den

SoWi-Wegweiser im September besorgt und mich bei

Freunden erkundigt, die bereits studierten.

Warum die Kombination Wirtschaft und Politik?

Mein Interesse für Politik hat sich im Zuge des Wirt-

schaftsstudiums ergeben. Wirtschaft und Politik sind eng

miteinander verbunden. Ich hatte wenig Ahnung von po-

litischen Systemen, dem politischen Prozess an sich und

dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Ich wollte die

Wechselwirkungen besser verstehen. Die zwei Richtun-

gen ergänzen sich meiner Meinung nach sehr gut.

Wie findest Du das Studium an der SoWi?

Ich bin eindeutig eine VWLerin. Ich mag Kurven, Modelle,

Interpretationen und Experimente. Für das IWW-Studium

habe ich meine Spezialisierung im Bereich Marketing ge-

wählt. Daran mag ich besonders, dass man seine kreative

Seite einbringen kann. Ich finde beide Richtungen span-

nend, deshalb auch die Kombination der beiden Studien.

Was bedeutet Dir persönlich die Auszeichnung Stu-

dent of the year 2004?

Es gab mehrere Zeitungsartikel und einen Fernsehbericht

darüber. Freunde, Bekannte, ehemalige Lehrer und Mit-

schüler haben mir gratuliert, mir kleine Aufmerksamkei-

ten und Bücher mit Widmungen geschickt. Es ist schön

zu sehen, wie groß die Wertschätzung für Bildung bei

vielen Menschen ist. Es freut mich sehr, dass auch das

soziale Engagement und der außeruniversitäre Aspekt bei

diesem Preis gewürdigt werden. Besonders stolz bin ich

jedoch auf den Ehrenring der Universität Innsbruck. So

eine Ehre wird einem schließlich nicht jeden Tag zu Teil.

Theorie und Praxis

Wie lässt sich Deine Tätigkeit beim Kuratorium für

Verkehrssicherheit und bei Vibrant MED-EL mit dem

Studium vereinen?

Ich finanziere das Studium komplett ohne die Hilfe mei-

ner Eltern. Für das Kuratorium arbeite ich seit ich 15 bin.

Dort kann ich mir meine Zeit flexibel einteilen. Bei Vibrant

MED-EL habe ich im Jänner 2005 im technischen Bereich

begonnen. Jetzt darf ich in der Marketingabteilung assis-

tieren. Es ist ein international tätiges Unternehmen. Das

Team ist jung und flexibel und das Arbeitsklima überaus

kollegial. Ich kann dort wertvolle praktische Erfahrung

sammeln.

Welche Praxisprojekte hast Du bisher absolviert?

Das Projekt „Social Ties in Ethnic Minorities“ im Fach

Consumer Behaviour beschäftigte sich mit Kaufentschei-

Studentin aus Leidenschaft Stefanie Gapp – Student of the Year 2004

Im Studienjahr 2004/05 wurde Stefanie Gapp als beste SoWi-Studentin des Jahres 2004 ausgezeich-

net. Neben einem herausragenden Studienerfolg waren vor allem zahlreiche Auslandserfahrungen

sowie ihr soziales Engagement dafür ausschlaggebend. Im Gespräch mit dem unimagazin erzählt sie

über Studium, Privatleben und Zukunftspläne.

unimagazin 27uni studium

dungen ethnischer Minderheiten. Es wurde eine Mach-

barkeitsstudie für soziometrische Methoden zur Iden-

tifikation von „Opinion leader“ in sozialen Netzwerken

durchgeführt. Dieses Projekt wurde von der All Wales

Ethnic Minority Association (AWEMA) als beste Arbeit

prämiert. Ein anderes Projekt war eine Marktanalyse über

die Take-Away-Industrie in Swansea/Wales. Die Veröf-

fentlichung der Ergebnisse ist geplant.

Ab Herbst 2005 nehme ich an dem studienbegleitenden

Programm „Euromobil“ teil und werde ein Jahr lang mit

einem Unternehmen zusammenarbeiten und die Ausar-

beitung eines Projektes übernehmen.

Ausland und Studieren

Wie war Dein Auslandsjahr in Wales?

Das Auslandsjahr war eine sehr bereichernde Erfahrung in

menschlicher wie auch universitärer Hinsicht. Die außer-

gewöhnliche Offenheit und Zugänglichkeit der Menschen

und der Einsatz der Professoren, die Internationalität und

das gelebte Europa haben mich sehr beeindruckt.

Besonders der Zugang zur englischsprachigen Literatur,

die familiäre Atmosphäre aber auch die Praxisnähe waren

überaus positiv. Den Vorteil, den ich jedoch an der LFU Inns-

bruck sehe, ist die fundierte theoretische Basis, die uns

hier mitgegeben wird. Die Ausbildung in England ist pra-

xisorientierter - vor allem für das Bakkalaureat. Durch eine

verstärkte Verbindung von Theorie und Praxis könnte man

das Lehrangebot hier bestimmt noch verbessern.

Welche Bedeutung haben Fremdsprachen für dich?

Die Liebe zu Fremdsprachen habe ich seit frühester

Kindheit an. Mein Opa hat bereits fünf Sprachen gespro-

chen. Bis jetzt spreche ich neben meiner Muttersprache

Deutsch vier Sprachen: Englisch, Italienisch, Französisch

und Spanisch. Vielleicht wird es ja noch die eine oder an-

dere mehr. Die vorlesungsfreie Zeit im Sommer nütze ich

gerne für Sprachferien in unterschiedlichen Ländern.

Zudem bin ich Buddy – ein Tutor - für ausländische Stu-

dierende. Ich möchte die positiven Erfahrungen, die ich

im Ausland gemacht habe, an andere weitergeben. Es ist

eine gute Gelegenheit sprachlich in Übung bleiben. Ich

möchte auch in Innsbruck nicht auf eine internationale

Atmosphäre verzichten. Dieses Jahr werde ich die An-

sprechperson für eine irische Austauschstudentin sein.

Persönlich und Privat

Warum gibst Du Nachhilfe?

Aus meinem Bekanntenkreis wissen viele, dass ich eine

gute Studentin bin und sind deshalb an mich herangetre-

ten. Es gibt viele Kinder und Jugendliche, die beim Lernen

wenig organisiert sind bzw. nicht wissen, wie man sich

Inhalte aneignet. Bereits nach ein bis zwei Wochen zei-

gen sich die ersten Erfolge, schließlich will auch lernen

gelernt sein. Es ist schön, die Erfolgserlebnisse der Kin-

der mitzuerleben.

Welche Zukunftspläne hast Du?

In diesem Sommer treffe ich die Vorbereitungen für

das Wirtschaftsexperiment „Gift Exchange Game“ im

Rahmen meiner Diplomarbeit im Herbst. Die Arbeit be-

schäftigt sich mit dem Arbeitsmarkt, Reziprozität von

Arbeitnehmern sowie Fairnessaspekten und Vertragsaus-

gestaltung. Für das Doktorat habe ich mich noch nicht

entschieden. Ich würde mir gerne vorher etwas Wissen in

der Praxis aneignen. Vielleicht mache ich auch noch einen

Master an einer englischsprachigen Uni.

Vielen Dank für das Gespräch!

Stephanie Gapp wurde 1982 in Rum geboren.

Nach der mit Auszeichnung abgeschlossenen

Matura an der HBLA für wirtschaftliche Berufe in

Innsbruck begann sie mit dem Studieren. 2001

inskribierte sie sich für die drei Studienrichtun-

gen IWW, VWL und Politikwissenschaften. Nach

dem 1. Platz im IWW-Notenranking verbrachte

sie ihr Auslandsjahr in Wales. 2004 wurde sie

zum Student of the year gewählt. Seit Jänner

2005 arbeitet sie in der Marketingabteilung von

Vibrant MED-EL.

Zur Person:

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unimagazin 29uni studium

„Es ist eine Freude zu sehen, welches kreative Potenzial

in den Studierenden steckt“, freut sich Vizerektor Prof.

Tilmann Märk über die Leistungen des diesjährigen Cre-

ative Campus. „Die Kernaufgaben der Uni sind zwar die

Lehre und Forschung. Die dafür nötigen Prozesse sind

aber genauso schöpferisch wie die Kunst“, so Märk wei-

ter. Kunst genießt an der LFU Innsbruck einen hohen

Stellenwert. „Dies zeigt die Gründung einer eigenen Fa-

kultät für Architektur. Auch die Gründung einer Kunstfa-

kultät wird bereits angedacht. In Innsbruck gibt es viele

Fächer und Studienrichtungen, die sich mit Kunst befas-

sen“, betont Märk.

Kreatives Potenzial entfalten

Die Studierenden investierten viel Arbeit und Zeit in das

Seminar und in die Organisation des Wettbewerbs. „No-

ten und Credits können das gar nicht aufwiegen“, gibt

Seminarleiterin Mag. Dagmar Abfalter zu. „Wir wollen

ein Netzwerk zwischen den Menschen schaffen, die

hier am SoWi-Campus lehren, leben und arbeiten und

sie dazu bringen, ihr kreatives Potenzial zu entfalten“,

umreißt Abfalterer das Ziel des „Creative Campus“.

„today i was a fish“

Von 22 Filmen zum Thema „Leben - Lernen - Lehren“,

präsentierten die Studierenden, SchülerInnen und Hob-

byfilmer neun Filme - vorab ausgewählt von einer Jury

- dem Publikum im SoWi-Neubau. Als Sieger in der

Hauptkategorie wurde der Film „today i was a fish“ ge-

kürt. Die Sieger Martina Reiter und Andreas Lidicky freu-

en sich über 1.000 Euro Preisgeld, gesponsert von der

Hypo-Tirol-Bank AG.

„Creative Campus“ wird erfolgreich fortgesetzt

Studierende der Betriebswirtschaft haben nicht nur Zahlen im Kopf, sondern sind auch äußerst krea-

tiv. Im Seminar „Kulturprojekt-Management“ entwickelten sie einen Kurzfilmwettbewerb unter dem

Titel „360 Sekunden BILD(ung)“. Die Siegerfilme des „Creative Campus 2005“ wurden Mitte Juni

2005 präsentiert.

„Ein bisschen Schnelligkeit und ein bisschen Glück hat

auch die heurige Hypo Money Trophy geprägt“, eröffne-

te Dr. Günter Unterleitner, stellvertretender Vorstands-

vorsitzender der Hypo Tirol Bank AG, die Verleihung der

Preise anlässlich der dritten Hypo Money Trophy 2005.

Wie auch in den Vorjahren zählte bei dieser Trophy nicht

nur das Wissen. Zur Beantwortung der 20 Fragen war

auch Schnelligkeit gefragt.

Der 22-jährige Andreas Sauerwein, Wirtschaftsrecht- und

BWL-Student im vierten Semester, konnte die höchste

Punktezahl aller Teilnehmer erreichen und somit einen

Fixplatz für die Reise nach London gewinnen. Das Los

entschied über die Vergabe des zweiten Reiseplatzes.

Lustenauer im Glück

Unter den besten 30 TeilnehmerInnen der Hypo Money

Trophy wurde in einer Verlosung der zweite Teilnehmer

an der Reise nach London ermittelt. Der 21-jährige BWL-

Studenten Patrick Wiedl aus Lustenau hatte das Glück

auf seiner Seite. Die beiden Gewinner können sich nun

auf ein spannendes Abenteuer im Großstadtdschungel

von London freuen.

Studierende gewinnen Börsentrip nach London

Für zwei junge „Nachwuchsbanker“ wurde im Mai dieses Jahres ein Traum Wirklichkeit. Als Gewin-

ner der Hypo Money Trophy, einem Gewinnspiel der Hypo Tirol Bank in Zusammenarbeit mit der

Stiftungsprofessur Banking und Finance, wird Andreas Sauerwein und Patrick Wiedl ein „Börsen-

gang“ in London ermöglicht.

[Bild links]

Der „Creative Campus“ ist zu

einer Marke geworden.

[Bild rechts]

Patrick Wiedl (l) und Andreas

Sauerwein erhalten von Prof.

Matthias Bank und Hypo-

Vorstand Günter Unterleitner

zwei Gutscheine nach London.

© r

enz

unimagazin30 uni rundschau

„Wo Raum ist, kann sich etwas bewegen“, freut sich

Rektor Manfried Gantner anlässlich der Eröffnung. „Wir

haben in den Räumlichkeiten der Claudiana mehrere Län-

derschwerpunkte angesiedelt. Nach dem Kanada-Zen-

trum und dem neu gegründeten Italienzentrum ist nun der

Frankreich-Schwerpunkt dort unser jüngster Spross“, so

Gantner. Mit den drei Länderinitiativen an einem Standort

werden Synergieeffekte genutzt.

Botschafter besucht Zentrum

Eine besondere Ehre war die Anwesenheit des französi-

schen Botschafters: „Ich freue mich besonders, die neu-

en Büros dieser wichtigen Einrichtung eröffnen zu dür-

fen“, unterstreicht Botschafter Son Excellence Monsieur

l‘Ambassadeur Pierre Viaux bei seinem Antrittsbesuch in

Innsbruck.

Mit Prof. Eva Lavric hat der Schwerpunkt eine kompe-

tente Leiterin. „Sie ist ein Energiebündel und wie keine

Zweite berufen, den Frankreich-Schwerpunkt zu leiten“,

ist Rektor Gantner überzeugt: „Ihr Vater ist Franzose, ihre

Mutter ist Österreicherin - die Liebe Prof. Lavrics gilt Ös-

terreich und Frankreich gleichermaßen.“

Initiative ist einzigartig

Seit dem Jahr 2001 gibt es die Kooperation mit Frank-

reich. Der interdisziplinäre Schwerpunkt ist österreichweit

einzigartig. Er wurde ins Leben gerufen, um die wissen-

schaftliche Zusammenarbeit zwischen Lehrenden und

Forschenden der LFU Innsbruck und ihren französischen

KollegInnen zu intensivieren.

Der von Frankreich und der LFU Innsbruck gemeinsam fi-

nanzierte Schwerpunkt organisiert Tagungen, Gastvorträ-

ge, gemeinsame Projekte sowie Veranstaltungen. „Der

Frankreich-Schwerpunkt ist interfakultär. Das Fördervolu-

men von 30.600 Euro jährlich soll allen Fakultäten zugute

kommen“, betont Lavric. Im letzten Jahr wurden Wis-

senschaftlerInnen aus elf Fakultäten der LFU Innsbruck

unterstützt.

Frankreich-Schwerpunkt intensiviert Beziehungen

Im Sommer eröffnete der neue französische Botschafter Son Excellence Monsieur l’Ambassadeur

Pierre Viaux im Zuge seines Innsbruck-Besuches die neuen Räumlichkeiten des Frankreich-Schwer-

punktes der LFU Innsbruck in der Claudiana.

[Bild unten]

v.l. LR Sebastian Mitterer, Prof. Eva Lavric,

Botschafter Pierre Viaux und VR Tilmann

Märk eröffnen Frankreich-Schwerpunkt.

unimagazin 31uni rundschau

Die LFU Innsbruck ist aufgrund der geographischen Lage

der ideale Standort für ein Italien-Zentrum in Österreich.

„Die Universität Innsbruck verfügt über die nötige Italien-

Kompetenz und die Möglichkeiten, um die wissenschaftli-

chen und kulturellen Beziehungen zu Italien systematisch

weiter auszubauen“, betonte Rektor Manfried Gantner

anlässlich der Eröffnung des neuen Italien-Zentrums in

der Claudiana.

Italien-Zentrum soll Marke werden

Das Italien-Zentrum soll unter der Leitung von Dr. Barbara

Tasser zu einem Markenzeichen werden: „Italien hat eine

große Bedeutung für die Entwicklung des Landes Tirol.

Unser Zentrum soll die Kooperation zwischen Italien und

Österreich sowie auch den wirtschaftlichen und sozialen

Austausch fördern.“

„Ich freue mich, dass das Italien-Zentrum an der Univer-

sität Innsbruck nach langjährigen Bemühungen eröffnet

werden kann“, erklärte LH Herwig van Staa. Die Errich-

tung des Italien-Zentrums wurde bereits unter Rektor

Prof. Hans Moser eingeleitet. Zur Umsetzung gelangte es

durch das Engagement von Rektor Manfried Gantner und

Vizerektor Tilmann Märk gemeinsam mit Landeshaupt-

mann Dr. Herwig van Staa.

Kräfte bündeln

Besonders erfreut zeigt sich der Vorsitzende des Universi-

tätsrats Prof. Johannes Michael Rainer über die Eröffnung

des Italien-Zentrums. Er war selbst als Gastprofessor un-

ter anderem in Rom und Trient tätig und ist ein Freund der

italienischen Kultur und Sprache. „Das Italien-Zentrum

soll die Kräfte der Innsbrucker ForscherInnen sowie der

Studierenden mit Blick auf Italien bündeln“, wünscht sich

Rainer.

Finanziert wird das Italien-Zentrum für die Dauer von drei

Jahren durch das Bundesministerium für Bildung, Wissen-

schaft und Kultur, das Land Tirol und die Hypo Tirol Bank

AG. Für das Italien-Zentrum zuständig ist Forschungsvi-

zerektor Märk.

Uni Innsbruck eröffnet Italien-Zentrum

Mit dem Italien-Zentrum baut die LFU Innsbruck eine Brücke zum südlichen Nachbarn. Es soll zur

Intensivierung der traditionell guten Beziehungen beitragen. Wissensentwicklung, Kulturtransfer und

die wirtschaftlichen und sozialen Verbindungen nach Italien sollen gestärkt werden.

[Bild oben]

Uniratsvorsitzender Prof. Johannes Michael Rainer,

Stadträtin Christine Oppitz-Plörer, Rektor Manfried Gantner,

BM Elisabeth Gehrer, LH Herwig van Staa und LH Lorenzo

Dellai von Trient bei der Eröffnungsfeier des neuen Italien-

Zentrums.

© O

berh

ofer

unimagazin32 uni rundschau

„An der Universität Innsbruck ist es gelungen, einen von

acht Konferenzstandorten in Europa zu etablieren. Mit

dem Universitätszentrum Obergurgl bieten wir auch ei-

nen idealen Veranstaltungsort, quasi ein Trainingszentrum

für die wissenschaftliche Elite“, freut sich Vizerektor Til-

mann Märk. Eine Einladung zu den hochkarätig besetz-

ten Konferenzen setzt er mit einer Publikation in einem

renommierten Wissenschaftsjournal wie „Nature“ oder

„Science“ gleich.

Wohlstand basiert auf Wissen

Vorbild für die Veranstaltungen der Universität Innsbruck

sind die „Gordon Research Conferences“, die Ende der

20er Jahre in den USA mit dem Ziel gegründet wurden,

Spitzenforschern gute und direkte Kontaktmöglichkeiten

zu bieten. „Ein ähnliches Modell gibt es nun auch in Eu-

ropa“, erklärt Prof. Georg Wick, ehemaliger Präsident des

FWF. „Der künftige Wohlstand in Europa ist sicher wis-

sensbasiert“, blickt Ökonom und Rektor Manfried Gant-

ner in die Zukunft: „Es ist daher wichtig, Voraussetzungen

und Standorte dafür zu schaffen.“

Die Basis der Konferenzen sind Vorträge von ausgewähl-

ten internationalen SpitzenwissenschafterInnen zu noch

nicht publizierten, aktuellen Forschungsergebnissen. Um

vor allem den jüngeren ForscherInnen die Möglichkeit zu

geben, Kontakte zu knüpfen, gibt es auch gemeinsame

sportliche Aktivitäten außerhalb des Universitätszent-

rums.

Obergurgl zieht Forscher an

Das Universitätszentrum Obergurgl hat den turnaround

geschafft: Ein Nächtigungsplus von 5 Prozent und ein

Einnahmenanstieg von 10 Prozent sind das Ergebnis. Die

Veranstaltungskurve zeigt ebenfalls steil nach oben: Wur-

den 2003 nur 7 Kongresse durchgeführt, konnten 2004

27 Veranstaltungen betreut werden. Heuer wurden bis

Ende Juli 2005 35 Veranstaltungen durchgeführt und 27

weitere sind noch bis zum Ende des Jahres eingeplant.

Dr. Ruth Jochum-Gasser zur neuen, erfolgreichen Stra-

tegie: „Das Universitätszentrum bietet Wissenschaftern

und Sportlern ein einzigartiges alpines Forum für interna-

tionalen Wissenstransfer mit erstklassigem Service.“

Nicht nur die Universität Innsbruck nutzt den höchstge-

legenen Universitätsstandort Europas. Ein Fünftel der

Kongresse veranstalten deutsche Universitäten. Jeder

zehnte Kongress wird von der Uni Wien organisiert. Die

Veranstaltungen werden durchschnittlich für 20 bis 150

BesucherInnen ausgerichtet.

Spitzenforscher nutzen Obergurgl

Die Umstrukturierungen haben sich gelohnt: Ab dem Jahr 2006 werden in Zusammenarbeit mit der

European Science Foundation (ESF) und dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung

(FWF) internationale Konferenzen auf höchstem wissenschaftlichen Niveau in Obergurgl angeboten.

Das Universitätszentrum

Obergurgl blüht auf.

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unimagazin 33uni rundschau

Die Freude von Seiten der Universität über die wertvollen

Bestände ist groß: „Wir haben jetzt fast alle Vertreter der

so genannten „Klassischen Moderne“ im Archiv für Bau-

kunst vereint“, freut sich Prof. Rainer Graefe, Leiter des

Archivs für Baukunst.

Die LFU Innsbruck hat ein hervorragend geführtes Archi-

tekturarchiv der Familie Prachensky in sehr gutem Zu-

stand erhalten. „Es wird uns als Universität ein Vergnü-

gen sein, diese Bestände zu pflegen und wissenschaftlich

zu betreuen“, so Rektor Manfried Gantner.

Architektur wird erlebbar

In seiner aktiven Zeit sammelte Prachensky über 20.000

wertvolle Pläne, Zeichnungen, Modelle und Aquarelle.

Sie dokumentieren zahlreiche Projekte, Bauten, Wettbe-

werbsbeiträge und visionäre städtebauliche Konzepte für

ganz Tirol. Seine Büchersammlung umfasst neben Fachli-

teratur aus den Themenbereichen Architekturgeschichte,

Ingenieurbau und Baukonstruktion auch seltene Bestän-

de an Zeitschriften für Architektur und Kunsthandwerk

der 20er, 30er und 40er Jahre.

Diese Sammlung macht die wesentlichen Epochen der

architektonischen Entwicklung Tirols erlebbar.

„Haus der Architektur“ gewinnt

Der Nachlass von Hubert Prachensky wurde in die bishe-

rige Sammlung des Archivs für Baukunst im neuen Haus

der Architektur integriert. Das Haus für Architektur ist aus

dem Sudhaus, dem Komplex der ehemaligen Adambrau-

erei des bedeutenden Tiroler Architekten Lois Welzenba-

cher, entstanden.

Der Bau wurde neu belebt und zu einem Schaufenster

der Leistungsfähigkeit der Innsbrucker Architektur mitten

in der Stadt Innsbruck ausgebaut. Die Räumlichkeiten

werden nun vom Archiv für Baukunst der LFU Innsbruck

und dem gemeinnützigen Verein, dem Architekturforum

Tirol „aut. Architektur und Tirol“, gemeinsam genutzt.

Sichten und erweitern

Unter der Leitung von Prof. Graefe vom Institut für Bau-

geschichte und Denkmalpflege der LFU Innsbruck wird

die systematische Erfassung, Ordnung und Ausstellung

der Architektur der Region sichergestellt.

Es soll hier ein wesentlicher Beitrag zur Bewahrung des

kulturellen Erbes und zur universitären sowie außeruni-

versitären Architekturforschung geleistet werden.

Archiv für Baukunst wird aufgewertet

Architekt Baurat Prof. Hubert Prachensky übergab über 20.000 wertvolle Pläne, Zeichnungen, Model-

le und Aquarelle aus seinen Privatbeständen dem Archiv für Baukunst. Neben dem Prachensky-

Nachlass konnten auch die Sammlungen der Architekten Feßler und Mazagg für das Archiv gewon-

nen werden.

Das Adambräu des bedeuten-

den Architekten Lois Welzen-

bacher ist die neue Heimat des

Archivs für Baukunst der LFU

Innsbruck.

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nst

unimagazin34 uni runschau

Anfang der achtziger Jahre organisierte der Schweizer Ger-

manist Heinz Rupp einen Kongress in Basel und lud Wis-

senschafterInnen aus der Schweiz, Österreich, Deutsch-

land und der damaligen DDR ein, um über die Frage einer

Rechtschreibreform zu diskutieren. Dieses Treffen ging

als Geburtsstunde des Internationalen Arbeitskreises für

Orthographie und somit als Beginn zur Vorbereitung der

Rechtschreibreform in die Geschichte ein.

Vier Forschungsgruppen des Arbeitskreises fungierten

als Wegbereiter für die Rechtschreibreform. Prof. Hans

Moser, heute Dekan der Philologisch-Kulturwissenschaft-

lichen Fakultät der LFU Innsbruck, war von 1982 bis 1990

Mitglied dieser Arbeitsgruppe. 1996 kam es zum Ab-

schluss der Reform und seit 1998 gilt die neue Regelung

mit einer Übergangsfrist von sieben Jahren in Schulen

und Ämtern. Am 1. August ist diese Frist abgelaufen.

Von 200 auf 100 Regeln reduziert

„In bestimmten Bereichen hat die neue Rechtschreibung

sicherlich Vereinfachungen mit sich gebracht“, betont

Moser: „Das Regelwerk der deutschen Rechtschreibung

wurde von etwa 200 auf rund 100 Regeln reduziert und

somit durchschaubarer.“ Eine deutliche Vereinfachung

brachte seiner Meinung nach auch die s-Schreibung. „Un-

befriedigend ist jedoch die Regelung der Getrennt- und

Zusammenschreibung von Wörtern, die zwar klar aber

doch recht formal definiert wurde und somit sicherlich

einer Überarbeitung bedarf“, kritisiert Moser.

Hier knüpfen nun die Bemühungen und Vorschläge des

Rats für deutsche Rechtschreibung vom 3. Juni und vom

1. Juli 2005 an. Künftig soll wieder zusammen geschrie-

ben werden, was zusammen gehört, das heißt, was vom

Sinn her eine Einheit bildet.

So wird beispielsweise „kennen lernen“ wieder zu „ken-

nenlernen“. Derzeit hat dieser Beschluss jedoch nur Emp-

fehlungscharakter. Änderungen am amtlichen Regelwerk

können nur von den zuständigen staatlichen Stellen Ös-

terreichs, Deutschlands und der Schweiz vorgenommen

werden.

Moser fordert Nachjustierung

„Bei der Reform wurde die deutsche Rechtschreibung si-

cherlich nur unvollkommen optimiert. Man sollte aber aus

den bestehenden Schwierigkeiten lernen und nicht eine

Globalreform nach hinten machen, sondern die Sprach-

beiräte ihre Arbeit tun lassen und dann behutsam nach-

justieren“, appelliert Moser an die zahlreichen Kritiker und

Gegner aus Politik und Wirtschaft.

Rechtschreibreform: Übergangsphase ist vorbei!

Seit 1. August werden Fehler in der neuen Rechtschreibung an Österreichs Schulen gezählt. Zeit-

gleich wird das Ende der Rechtschreibreform in Deutschland und Österreich öffentlich diskutiert.

Germanist Hans Moser spricht sich gegen eine Aufhebung aus: „Chaos wäre vorprogrammiert.“

Dekan Hans Moser arbeitete

bis 1990 an der neuen

Rechtschreibreform mit.

unimagazin 35uni rundschau

Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, ein stärkeres Be-

wusstsein für die Problemfelder unseres staatlichen Pen-

sionssystems zu schaffen und Reaktionsmöglichkeiten

darauf aufzuzeigen.

Experte leitet neuen Kurs

Für den Lehrauftrag steht mit Herrn Mag. Dr. Ralph Fel-

binger ein erfahrener Experte und LFU-Absolvent zur

Verfügung, der sich durch zahlreiche Fachbücher, Publi-

kationen in Wirtschaftsmedien und Vortragsreihen einen

ausgezeichneten Ruf erworben hat. Felbinger ist Berater

für betriebliche Altersvorsorge im Allianz Konzern und als

unabhängiger und auf das Gebiet der (betrieblichen) Al-

tersvorsorge spezialisierter Konsulent tätig. Dabei zeich-

net er für die Umsetzung betrieblicher Vorsorgekonzepte

in renommierten internationalen Großunternehmen ver-

antwortlich.

Die Motivation für die Abhaltung dieser Lehrveranstaltung

findet Felbinger einerseits in einer Art Rückkehr an die

LFU Innsbruck, die einen wesentlichen Teil seines Lebens

geprägt hat, andererseits in einem Beitrag zur Erhöhung

des Problembewusstseins, was unser Pensionssystem

und eine Vielzahl damit verbundener Fragestellungen be-

trifft.

Stiftung eingerichtet

Begleitet wird Felbinger in dieser Lehrveranstaltung von

Manfred Reinalter, dem Geschäftsführer der „Betriebli-

che Altersvorsorge Consulting GmbH“ mit Sitz in Inns-

bruck. Um die wissenschaftliche Vertiefung aller Aspekte

der Vorsorge längerfristig sicherzustellen und zur intensi-

veren Durchführung von Forschungs- und Lehraufgaben,

hat die „BAV Consulting GmbH“ die Einrichtung einer ei-

genen Assistentenstelle (Stiftungsassistenz) am Institut

für Organisation und Lernen ermöglicht.

Unterstützt wird diese Einrichtung durch die Allianz Ele-

mentar Lebensversicherungs AG, die seit Jahren eine

Vorreiterrolle auf dem Sektor der Betrieblichen Altersvor-

sorge übernommen hat und hiermit einen Beitrag leisten

möchte, den Vorsorgegedanken auf eine breite, kompe-

tente und fachlich seriöse Basis zu stellen.

SoWi-Absolventin engagiert

Die Stelle wurde mit Frau Mag. Daniela Arnold besetzt.

Frau Arnold studierte in Innsbruck Betriebswirtschaftsleh-

re und hat sich im Zuge ihrer Diplomarbeit intensiv mit der

Thematik der betrieblichen Altersvorsorge beschäftigt.

Die Motivation für die Ausübung dieser Funktion sieht sie

vor allem in der Möglichkeit, das bereits aufgebaute the-

oretische Wissen einerseits zu vertiefen und andererseits

einen durch die Kooperation mit der Betrieblichen Alters-

vorsorge Consulting GmbH und der Allianz Elementar Le-

bensversicherungs AG sinnvollen Praxisbezug herstellen

zu können.

Ihre Aufgabe wird es daher sein, zentrale Vorsorgethe-

men wissenschaftlich zu bearbeiten, weitere Institute

und Fakultäten in den Prozess der Wissensgenerierung

einzuladen und für die Verbreitung der Erkenntnisse zu

sorgen.

Betriebswirtschaft übernimmtVorreiterrolle zum Thema „Vorsorge“

Im Sommersemester 2005 wurde an der LFU Innsbruck erstmals eine eigene Lehrveranstaltung zum

Thema „(Betriebliche) Altersvorsorge als Instrument der Personalpolitik“ am Institut für Organisation

und Lernen angeboten.

Neue Stiftungsassistenz an der

Fakultät für Betriebswirtschaft

nimmt sich zentralen

Vorsorgethemen an.

unimagazin36 thema der ausgabe

Die Innsbrucker Universitätsleitung hat bei der Erstellung

ihres Entwicklungsplanes auch die „heißen Eisen“ in

Angriff genommen: Mit der Festlegung der Forschungs-

schwerpunkte, der Umstellung des gesamten Studienan-

gebots nach den Vorgaben von Bologna und mit einem

Stellenplan für die Nachbesetzung von Professuren bis

2009 sowie der Neugliederung der Institute eingebettet

in ein Budgetprogramm bis 2012 wurden wichtige Eck-

pfeiler einer künftigen LFU Innsbruck diskutiert und Lö-

sungsvorschläge präsentiert.

Entscheidungen sind nachvollziehbar

In einem Methodenanhang werden die Entscheidungs-

grundlagen mit Rechenmodellen transparent und nach-

vollziehbar dargestellt: „Der Gesamtentwicklungsplan der

Universität Innsbruck kann nicht die Summe der jeweils

für sich subjektiv berechtigten 15 Fakultätsentwicklungs-

pläne sein. Gerade deshalb sind die Entscheidungen,

Begründungen und Lösungsmethoden offen zu legen“,

erläutert Rektor Manfried Gantner.

Fünf strategische Ziele gesetzt

Es werden die finanziellen Rahmenbedingungen für den

Planungszeitraum aufgezeigt. Bei steigenden Studieren-

denzahlen und offenem Hochschulzugang bringt dies bei

einem im Wesentlichen gedeckelten Budget ebenso wie

der verstärkte internationale Wettbewerb eine existenti-

elle Herausforderung für die LFU Innsbruck mit sich: „Es

wurde nun gemeinsam mit den Fakultäten eine sorgfälti-

ge Profilbildung sowie Prioritätensetzung vorgenommen

und Rückzugsfelder definiert. Hier wurden die Autono-

miespielräume des Universitätsgesetzes 2002 aktiv ge-

nutzt“, erklärt Gantner.

Die LFU Innsbruck hat sich fünf strategische Ziele ge-

setzt:

> Stärkung der Forschung

> Schwerpunktsetzung und Profilbildung in der Lehre

> Öffnung der Universität

> Professionalisierung und Qualitätsmanagement

> Optimierung von Planung und Steuerung

Vor allem die Bereiche Forschung und Lehre werden der-

zeit offen diskutiert.

Forschung wird gestärkt

Die Basis zur Stärkung der Forschung bildet die Betonung

der forschungsgeleiteten Lehre, die Förderung des wis-

senschaftlichen Nachwuchses, die Weiterentwicklung,

qualitätsvoller, strukturierter Doktoratsprogramme und

höchstqualifizierter Berufungen. Nach einer Phase der

fortschreitenden Spezialisierung in einzelnen Fächern

kehrt die LFU Innsbruck verstärkt zur interdisziplinären

Betrachtungsweise zurück. Das interdisziplinäre Erfor-

schen und Verstehen wird durch die Bildung von fächer-

übergreifenden Forschungsschwerpunkten, -zentren und

–plattformen unterstützt.

Der Fokus wird auf zwei Forschungszentren (Centrum

für Molekulare Biowissenschaften, Forschungszentrum

für Physik), zwei Forschungsplattformen (Alpiner Raum

– Mensch und Umwelt sowie Informatik und Applied

Computing) sowie 25 Forschungsschwerpunkte und 14

mögliche Forschungsschwerpunkte gelegt. Kriterien für

die Auswahl in der Forschung waren eine international

sichtbare Exzellenz, die Bildung von Forschergruppen, die

Drittmittelquote und internationale Kooperationen.

Uni Innsbruck entwickelt Plan für die Zukunft

Im Sommer hat das Rektorat seinen Entwurf des Entwicklungsplanes vorgestellt. Die LFU Innsbruck

soll verstärkt zur Forschungsuniversität werden und eine breite Berufsvorbildung für Studierende auf

höchstem Niveau soll erhalten bleiben.

Die Entwicklungspläne

bilden eine sachlich fundierte

Sollvorstellung der künftigen

Entwicklung der heimischen

Universitäten ab.

unimagazin 37thema der ausgabe

Lehre wird neu gestaltet

Im Zuge des Bologna-Prozesses müssen alle Studien der

LFU Innsbruck umgestellt werden. Dies soll den Aufbau

sämtlicher Studien in Europa vereinheitlichen und eine

gegenseitige Anrechenbarkeit von Studien ermöglichen,

um damit eine verstärkte Mobilität und Internationalisie-

rung der Studierenden zu erreichen. In dem derzeitigen

Entwurf des Entwicklungsplanes sind künftig 88 statt bis-

her 77 Studienmöglichkeiten vorgesehen. Davon wird der

Großteil als Bakkalaureatsstudien (BA) bzw. Masterstudi-

en (MA) angeboten.

Ab dem Wintersemester 2006/07 ist die Einrichtung fol-

gender neuer Studien geplant:

> MA Wirtschaftsinformatik

> BA Soziologie

> MA Contemporary Europe

> MA Soziale und politische Theorie

> MA Applied Economics

> BA Altertumswissenschaften

> MA Philosophie und

vergleichende Religionswissenschaften

> BA Sprachen, Medien und Kommunikation

> BA Kombinationsstudium Sprachen

> BA Geo- und Atmosphärenwissenschaften

> LA Informatik und Informatikmanagement (Lehramt)

> MA Material- und Nanowissenschaften

Fächer werden in neue Studien integriert

Der Reformprozess gewährleistet auch in Zukunft die

Vielfalt der Studien an der LFU Innsbruck. Zwar wird es

künftig aufgrund der Kriterien zur Auswahl von Studien

(Nachfrage, Betreuungsverhältnisse, Beitrag zur Profilbil-

dung, Arbeitsmarkt, rechtliche Vorgaben und finanzielle

Bedeckbarkeit) acht bisher eigenständige Studienrichtun-

gen weniger geben:

> Katholische Religionspädagogik

> Klassische Archäologie

> Ur- und Frühgeschichte

> Volkskunde

> Musikwissenschaften

> Sprachen und Kulturen des Alten Orients

> Vergleichende Literaturwissenschaften

> Klassische Philologie - Griechisch

Diese Studien werden aber im Wesentlichen in neue,

breitere Bakkalaureatsstudien integriert. Im Bereich der

Lehrämter wird ab dem Wintersemester 2006/07 die In-

skription der Lehrämter Latein (derzeit insgesamt 15 Stu-

dierende), Griechisch (1), Russisch (4) sowie Psychologie

und Philosophie (49) nicht mehr möglich sein. Latein wird

als Masterstudium in jedem Fall weiter angeboten werden.

Beschluss im September geplant

Am 25. Juli wurde der Entwicklungsplan formell vom

Rektorat an den Senat übermittelt. Der Senat hat nun bis

spätestens 26. September Zeit für seine Stellungnahme.

Die Beschlussfassung im Universitätsrat ist für den 28.

September geplant.

„Am Ende dieses Diskussionsprozesses soll die Univer-

sität Innsbruck einen Entwicklungsplan erhalten, der ihr

und möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

sowie ihren Studierenden einen sicheren Anker für eine

zukunftsfähige Entwicklung bietet“, so Gantner. kom

munik

ation

Im Jahr 1998 wurde das Leitbild der LFU Innsbruck

erstellt. In den Jahren 2000 bis 2002 wurde erstma-

lig an Fakultätsentwicklungsplänen gearbeitet. Im

Jahr 2002 wurde eine Studie für die künftige Ent-

wicklung der LFU Innsbruck in Auftrag gegeben. Im

Zuge der Rektorswahl 2003 und der Erstellung des

Organisationsplanes 2004 wurde intensiv über die

Profilbildung und Positionierung der LFU Innsbruck

diskutiert.

Mit der Erarbeitung der Eckpunkte der Fakultäts-

entwicklungspläne im Vorjahr, Gesprächen mit den

Fakultäten im Jänner 2005 sowie Klausuren zu For-

schung und Lehre in Obergurgl wurde die Basis für

die neuen Fakultätsentwicklungspläne gelegt. Sie

wurden im März 2005 dem Rektorat übermittelt

und anschließend im Juni zwischen Universitätslei-

tung und Fakultäten nachverhandelt. Das Ergebnis

ist die Basis für den derzeitigen Entwurf des Ent-

wicklungsplanes der LFU Innsbruck.

Planung als kommunikativer Prozess

unimagazin38 uni seitenblicke

„Heute ehren wir Menschen mit Vorbildcharakter“, führte

Rektor Manfried Gantner in den Ehrungstag ein. Der Eh-

rungstag der LFU Innsbruck hat eine große Tradition. Seit

1848 ist er ein fester Bestandteil des Studienjahres.

Grillparzer, König und Hayek

In der Geschichte des Ehrungstages gab es bereits große

Glanzlichter: In den vergangenen Jahren wurden eine Rei-

he prominenter VertreterInnen aus Wissenschaft, Politik,

Wirtschaft und Gesellschaft ausgezeichnet: Unter Ihnen

waren allen voran der Schriftsteller Franz Grillparzer im

Jahr 1871, Kardinal Franz König und die Nobelpreisträger

Victor-Franz Hess für Physik und Friedrich Hayek für Öko-

nomie.

Prachensky, Sporschill und van Staa

Mit Ester Cason-Angelini, Lois Weinberger, Dr. Hartwig

Chromy, Dr. Werner Plunger, Baurat hc. Hubert Prachens-

ky, Prof. Helmut Koziol, Pater Georg Sporschill, Dr. Maria

Schaumayr und LH DDr. Herwig van Staa findet der Eh-

rungstag eine würdige Fortsetzung. Dr. Schaumayr war

zum Festakt leider verhindert.

„Diese Ehrungen sind ein Zeichen höchster Anerkennung

für die großartigen Leistungen von Persönlichkeiten. Na-

turgemäß schmückt sich auch die Institution selbst, in

dem sie etwas von dem Glanz und der Strahlkraft dieser

Menschen auf sich selbst leitet“, erklärt Gantner.

Die Geehrten im Überblick

Die Ehrenzeichen der LFU Innsbruck werden an Per-

sönlichkeiten verliehen, die sich um die Universität

besondere Verdienste erworben haben. Heuer haben

das Ehrenzeichen Frau Dr. Ester Cason-Angelini und

Lois Weinberger erhalten.

Dr. Ester Cason Angelini

Sie erforscht die kulturellen, geographischen und wirt-

schaftlichen Aspekte des Alpenraumes. Seit 1991 baut

sie systematisch die Kooperationen mit den Universitä-

ten Padua, Venedig, Turin, Grenoble und Innsbruck aus.

Im Jahr 2000 hat Cason-Angelini das „Rete Montagna“,

eine Vereinigung von Forschungseinrichtungen und Uni-

versitäten Italiens, Österreichs und Frankreichs, ins Le-

ben gerufen.

Lois Weinberger

Seit den 70er Jahren ist Lois Weinberger künstlerisch tätig

und zählt heute mit seinem vielschichtigen künstlerischen

Ansatz international zum Kreis der wichtigsten Künstler-

persönlichkeiten. 1999 entstand im Rahmen des Projekts

„Kunst und Bau“ der Garten beim SoWi-Neubau. 2001

kreierte er als Teil eines Ausstellungsprojektes des Insti-

tuts für Kunstgeschichte radikal-minimalistische Schnitte

am Vorplatz der Geisteswissenschaftlichen Fakultät.

Der Titel Ehrenbürger wird an Personen vergeben, die

sich um die der Universitäten anvertrauten Gebiete

der Wissenschaften, um die Ausstattung der Univer-

sität oder um die Förderung ihrer Ziele und Interessen

besondere Verdienste erworben haben.

Dr. Hartwig Chromy

Dr. Chromy stand seit der Ausgliederung aus der Bundes-

Uni Innsbruck ehrt VorbilderZum „Großen Ehrungstag“ der Uni Innsbruck wurden bedeutende Persönlichkeiten aus den un-

terschiedlichsten Lebensbereichen ausgezeichnet. Sie alle haben sich wertvolle Verdienste um die

Landesuniversität für Tirol, Südtirol und Vorarlberg erworben oder durch ihre wissenschaftliche

Spitzenleistungen überzeugt.

[Bild links]

Rektor Manfried Gantner (l)

übergibt Kette an den neuen

Ehrensenator LH van Staa.

[Bild rechts]

v.l. Baurat Prof. Hubert

Prachensky, Dr. Hartwig

Chromy, Prof. Helmut Koziol

(4.v.r.), Dr. Ester Cason Angelini

(r), LH Herwig van Staa (2.v.r.)

und Pater Georg Sporschill (r)

wurden von der LFU Innsbruck

für ihre außerordentlichen

Leistungen ausgezeichnet.

unimagazin 39uni seitenblicke

verwaltung 1993 an der Spitze der Bundesimmobilien-

gesellschaft (BIG). Seine besonderen Verdienste für die

LFU Innsbruck liegen an einer Vielzahl an Bauprojekten

wie dem SoWi-Neubau, die Generalsanierung der Katho-

lisch-Theologischen Fakultät sowie des Pulverturmareals

für das Universitätssportzentrum. Die Errichtung des ICT-

Gebäudes im Rahmen der IT-Offensive der LFU Innsbruck

hat Dr. Chromy nachhaltig unterstützt. Bei der Eröffnung

wurde ihm für seine Verdienste bei Bauprojekten in Tirol

der Tiroler Adler Orden in Gold übergeben.

Dr. Werner Plunger

In die Amtszeit von Dr. Plunger als WK-Direktor seit 1991

fällt die WK-Reform, die er vorbildlich mit vorgedacht und

in Innsbruck konsequent umgesetzt hat. Die WK Tirol hat

sich unter seiner Leitung zu einer vorbildlichen kunden-

und serviceorientierten Einrichtung entwickelt. Dr. Plun-

ger hat sich immer für ein dauerhaftes Zusammenwir-

ken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft eingesetzt:

Neben der jährlichen Forschungsspende, fördert die WK

Tirol mit einem Wissenschaftspreis Diplomarbeiten sowie

Dissertationen. Er war auch die treibende Kraft für den

geplanten Stiftungslehrstuhl „E-Business – Angewandte

Wirtschaftsinformatik“.

Baurat Prof. Hubert Prachensky

Einer der bekanntesten Architekten Tirols ist einer der

Meisterschüler von Clemens Holzmeister, Prof. Hubert

Prachensky. Sein Kunstsinn und sein Einfühlungsvermö-

gen offenbaren sich in erster Linie in seinen Bauten aber

auch in seinen vielen Zeichnungen. In seiner aktiven Zeit

hat er über 20.000 wertvolle Pläne, Zeichnungen, Modelle

und Aquarelle gesammelt. In seiner Karriere hat er zahl-

reiche Auszeichnungen erhalten wie 1973 den Ehrenring

der Stadt Innsbruck oder 2000 den Staatspreis für Wirt-

schaftsbauten.

An jene Persönlichkeiten, die sich um die ideelle und

materielle Förderung der Universität und ihrer wissen-

schaftlichen sowie kulturellen Aufgaben verdient ge-

macht haben, wird der Titel Ehrensenator verliehen.

DDr. Herwig van Staa

Van Staa studierte Rechtswissenschaften, Sozial- und

Wirtschaftswissenschaften, Volkskunde und Soziologie

sowie Medizin an der LFU Innsbruck. Er war lange Zeit

selbst an der Universität tätig und wechselte erst 1989

in die Politik. In seiner erfolgreichen Karriere als Bürger-

meister der Stadt Innsbruck und Landeshauptmann von

Tirol agierte van Staa u.a. als Bauherr wie beim Neubau

der Berg Isel-Schanze, dem Umbau des neuen Rathauses

oder der Sanierung der Olympiahalle sowie als Netzwer-

ker in vielen internationalen Gremien etwa als Präsident

des Kongresses der Gemeinden und Regionen Europas.

In der Verleihung des Ehrendoktorats äußert sich das

Selbstverständnis der Universität in Bezug auf ihren

wissenschaftlichen Rang.

Univ.-Prof. i.R. Helmut Koziol

Das Ehrendoktorat der Rechtswissenschaften wurde an

Prof. i.R. Dr. Helmut Koziol vergeben. Koziol gehört zu den

bedeutendsten Privatrechtswissenschaftern Österreichs.

Er hat vor allem auf vier Rechtsgebieten gearbeitet: Haft-

pflichtrecht, Bankrecht, Schuldrecht und Insolvenzrecht.

Er hat einen großen internationalen Einfluss, insbesonde-

re in Deutschland, aber auch weit über den deutschspra-

chigen Raum hinaus.

Pater Georg Sporschill SJ

Georg Sporschill erhielt den Ehrendoktor der LFU Inns-

bruck für seinen Einsatz in Sachen Menschlichkeit und

Menschenrechte. Derzeit nimmt sich Pater Sporschill ob-

dachlosen Kindern in Moldawien an. Im Vorjahr wurde er

zum Österreicher des Jahres ernannt und Rumänien hat

ihm die Ehrenstaatsbürgerschaft verliehen.

Anträge auf akademische Ehrungen können die

Mitglieder des Rektorats, des Senats und die

DekanInnen der LFU Innsbruck stellen. Ein ge-

meinsames Beratungsgremium von Rektorat,

Senat sowie zwei VertreterInnen aus dem Kreis

der Altrektoren und Altdekane entscheidet über

die Ehrungen an der LFU Innsbruck.

Fact Box

unimagazin40 uni seitenblicke

„Das Doktoratsstudium führt junge Menschen mit den

höchsten Qualitätsstandards an die Wissenschaft he-

ran“, betont Rektor Manfried Gantner in seinen Gruß-

worten.

Ursprünge dieses uralten akademischen Uni-Brauches

können bis ins Jahr 1624 zurückverfolgt werden. Nur in

der Zeit zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg fan-

den keine Ehrungen dieser Art statt.

Erste Promotion in Innsbruck durchgeführt

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf Anregung von

promovierten AbsolventInnen die LFU Innsbruck wieder

aktiv. „Am 5. März 1952 wurde die Verleihung der Eh-

renpromotion per Bundesgesetz festgeschrieben“, er-

zählt Bundespräsident Heinz Fischer.

Die erste gesetzlich verankerte Promotion unter den

„Auspizien des Bundespräsidenten“ erfolgte am 20. De-

zember 1952 an der LFU Innsbruck durch den Bundes-

präsidenten Dr. h.c. Theodor Körner.

Erstmals wird Jurist ausgezeichnet

Bisher wurden an der LFU Innsbruck akademische Per-

sönlichkeiten wie Prof. Ludwig Call, Prof. Bernd Michael

Rode und Prof. Sigurd Scheichl mit dem Ehrenring be-

dacht. Auch Nobelpreisträger Viktor Franz Hess erhielt

den Ehrenring für ausgezeichnete Studienleistungen.

Nun treten die sechs Promovenden Mag.theol. Mag.

phil.fak.theol Claudia Paganini, Mag.iur. Helmut Ortner,

Mag.phil. Florian Schaffenrath, Mag.rer.nat. Clemens

Oliver Deisl, Mag.rer.nat. Mathias Lederer und Mag.rer.

nat. Georg Regensburger in prominente Fußstapfen. Mit

Mag.iur. Helmut Ortner erhält erstmals ein Jurist diese

hohe Auszeichnung.

Nur die Besten sind erfolgreich

„Eine Promotion sub auspiciis ist immer eine schöne, fa-

miliäre und stolze Veranstaltung – eine Veranstaltung die

Freude macht“, erklärt Bundespräsident Heinz Fischer.

Österreich zählt derzeit bundesweit 200.000 Studieren-

de. Jeder zehnte Hochschüler studiert an der LFU Inns-

bruck. Von den Studierenden in Österreich schaffen nur

0,025 Prozent eine promotio sub auspiciis praesidentis

rei publicae.

Daher betont Bundespräsident Fischer die besondere

Bedeutung der Veranstaltung: „Das ist schon eine ganz

Bundespräsident zeichnet außerordentliche Studienleistungen aus

Die promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae – die Verleihung der Ehrenpromotion für außer-

ordentliche Studienleistungen - hat eine jahrhundertelange Tradition. Erstmals ist ein Jurist unter

den Geehrten der LFU Innsbruck. Bundespräsident Dr. Heinz Fischer übergab die Ehrenringe an sechs

Promovenden.

Sechs erfolgreiche LFU-

AbsolventInnen: Oliver Deisl

(3.v.l.), Mathias Lederer

(4.v.l.), Georg Regensburger

(5.v.l.), Helmut Ortner (4.v.r.),

Claudia Paganini (r), Florian

Schaffenrath (2.v.r)

unimagazin 41uni seitenblicke

besondere Leistung, die hier vollbracht wird und die wir

auch gebührend honorieren wollen.“

Universitäten weisen Gesellschaft den Weg

„Die Universitäten müssen den Weg beleuchten, den

die Gesellschaft gehen kann“, weiß Bundespräsident

Fischer: „Je mehr Licht eine Universität ausstrahlt, je

weiter das Interesse an Disziplinen und Fächern ist, je

offener und freier eine Universität ist, umso nützlicher

ist sie für die Gesellschaft.“

Dieser Meinung schließt sich Rektor Gantner an: „Diese

Universität darf stolz sein auf die glänzenden Absolvent-

Innen und auf hohe Standards in der Forschung. Wir kön-

nen mit einer großen leuchtenden Fackel voranziehen“.

Wissen bedeutet Verantwortung

„Erhöhtes Wissen bedeutet erhöhte Verantwortung sich

selbst, aber vor allem der Gesellschaft gegenüber“, ap-

pelliert Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa in Rich-

tung der Promovenden. „Ich bitte Sie, tragen Sie diese

Verantwortung in sich und nutzen Sie Ihr Wissen und

Können nicht nur für den Fortschritt in der Wissenschaft

und für Ihr berufliches Fortkommen, sondern auch im

Sinne der sozialen Verantwortung“, so van Staa weiter.

su

b a

usp

iciis

Die „Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publi-

cae“ ist die höchste Auszeichnung für Studienleis-

tungen in Österreich. Den Ehrenring erhält, wer die

Oberstufe mit Vorzug abschließt, jede Prüfung an

der Universität mit „sehr gut“ sowie Diplomstu-

dium und Doktorat mit Auszeichnung absolviert:

Oliver Deisl aus Salzburg ist Chemiker und derzeit

in der Privatwirtschaft tätig.

Mathias Lederer aus Lienz studierte Mathematik

und ist jetzt Assistent an der Universität Bielefeld.

Helmut Ortner aus Schwaz ist Jurist und heute

wissenschaftliche Mitarbeiter in Ausbildung am In-

stitut für Zivilrecht.

Claudia Paganini hat das Studium der Theologie

und Philosophie abgeschlossen und ist Mutter von

zwei Kindern.

Georg Regensburger hat Mathematik studiert und

arbeitet als Assistent an der Informatik in Linz.

Florian Schaffenrath hat Klassische Philologie stu-

diert und ist Forschungsassistent an der LFU Inns-

bruck.

Fact Box

[Bild links]

Claudia Paganini mit Tochter

Sarah nimmt die Gratulation

von LH van Staa entgegen.

[Bild rechts]

Bundespräsident Heinz Fischer

freut sich über die Leistung von

Helmut Ortner (r).

unimagazin42 uni seitenblicke

Die MitarbeiterInnen in der Verwaltung stellen das Rück-

grat der Universität dar und sind eine tragende Säule

einer modernen Lehr- und Forschungsstätte. Insgesamt

haben die 30 Ehrengäste über 800 Dienstjahre gesam-

melt. Die durchschnittliche Länge eines Dienstverhält-

nisses an der LFU Innsbruck beträgt beachtliche 31,4

Jahre.

Von den Beatles zu den Söhnen Mannheims

Brigitte Gersch feierte ihr 40. Dienstjubiläum an der LFU

Innsbruck. Sie startete ihre Karriere an der LFU Inns-

bruck am 1. August 1963 und gehörte ohne Unterbre-

chung dem Institut für Finanzwissenschaft, das 1965

neu gegründet wurde, an. Als rechte Hand von Altrektor

Christian Smekal, hat Brigitte Gersch alle Veränderun-

gen, sowie Erneuerungen miterlebt. „Brigitte Gersch ist

der gute Geist des Instituts für Finanzwissenschaft und

hat Generationen von Studierenden und Wissenschafter-

Innen an der SoWi mit ihrem Engagement nachhaltig ge-

prägt“, betont Rektor Gantner.

Bielowksi leitete Computerzeitalter

an der Uni Innsbruck ein

Dipl. Ing. Heinrich Bielowski, geboren im Jahre 1939 in

Innsbruck, absolvierte das Diplomstudium der Nachrich-

tentechnik an der TU Wien, sowie ein Post-Graduate-

Studium der Computerwissenschaften mit Schwerpunkt

Business Administration an der University of Illionis.

Nach beruflichen Erfahrungen in der Privatwirtschaft trat

Bielowski im Jahre 1974 in die Dienste der LFU Inns-

bruck ein. Als Leiter des Rechenzentrums, des EDV-Zen-

trums und des Zentralen Informatikdienstes leitete er

das Computerzeitalter an der LFU Innsbruck ein. Unter

seiner Leitung wurde die IT-Infrastruktur der LFU Inns-

bruck aufgebaut und die Arbeit für 30.000 BenutzerIn-

nen in Lehre, Forschung und Verwaltung vereinfacht.

Uni-Mitarbeiter werden geehrt

17 Dienstjubiläen und 13 Übertritte in den Ruhestand langjähriger und verdienstvoller Uni-Mitarbei-

terInnen wurden 2005 gefeiert. Mit der rechten Hand des scheidenden Senatsvorsitzenden Christian

Smekal, Brigitte Gersch (40-jähriges Dienstjubiläum) und Heinrich Bielowski (Ruhestand) wurden un-

ter den zahlreichen Ehrengästen zwei Vorbilder und tragende Säulen der Verwaltung ausgezeichnet.

fests

tun

de

Dipl.-Ing. Heinrich Bielowski, Heidemarie Eder,

Christine Egger, Konrad Eller, Anton Erhard,

Wilfried Gapp, Leo Kaserer, Dr. Lothar Lerch, Dr.

Arnulf Lochs, Anna Markt, Marianne Mosdorfer,

Hildegard Reicht, Hubert Rupprechter

Ruhestandsversetzungen:

Brigitte Gersch

Dienstjubiläum 40 Jahre:

ADir. Reinhard Aichner, Dr. Günther Altziebler,

Otto Comploi, FI Johann Egger, Ernst Hager, Her-

bert Harnik, Franz Kämpf, Evelyn Kofler, Waltraud

Lassner, Ewald Liedmayr, Paul Raffl, OOffz. Wer-

ner Rainalter, Siegfried Rauchegger, Mag. Rosa

Maria Reinalter-Treffer, Renate Riedmann, Sigrid

Theodorine

Dienstjubiläum 25 Jahre:

v.l. Rektor Manfried Gantner,

Brigitte Gersch, VR Martin

Wieser und Dipl.-Ing. Michael

Bielowski feiern gemeinsam

mit 30 MitarbeiterInnen die

Feststunde der Allgemeinen

Bediensteten.

FACHHOCHSCHUL-STUDIUM

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Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement

Management & IT

Management & Recht

Soziale Arbeit

Tourismus- & Freizeitwirtschaft

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Wirtschaft & Management

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General Management Executive MBA

Master of Science in Management MSc

LL.M. Internationales Wirtschafts- & Steuerrecht

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STUDIEREN AUF HÖCHSTEM NIVEAU

d i e u n t e r n e h m e r i s c h e h o c h s c h u l e .

Das Management Center Innsbruck (MCI) hat sich mit Qualität und Kundenorientierung einen Spitzenplatz in der internationalen

Hochschullandschaft erarbeitet. Im Rahmen des beispielgebenden Konzepts „Offene Universität Innsbruck“ steht das MCI für besonders

praxisnahe Studienangebote auf gradualem, non-gradualem und postgradualem Niveau. Aufgrund seines ausgezeichneten Rufs besitzt

das MCI große Anziehungskraft nicht nur in Österreich, sondern auch im deutschen, schweizerischen und oberitalienischen Raum.

unimagazin44 uni seitenblicke

„Rektor Gantner ist eine Persönlichkeit, die sich in be-

sonderer Weise um die Forschung und Wissenschaft in

Österreich verdient gemacht hat“, erklärte BM Elisabeth

Gehrer und überreichte Manfried und Marieluise Gantner

das „Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die

Republik Österreich“. Als weiteres „Geschenk“ für den

Rektor stellte sie den baldigen Bau einer neuen Chemie

am Innrain in Aussicht.

Univ.-Prof. Dr. Michael Rainer, Vorsitzender des Univer-

sitätsrates, unterstreicht die „immense“ Verantwortung

des Rektors im neuen UG 2002. Gantner sei hier vorbild-

lich, er setze seine ganze Tatkraft für die österreichische

Bildung ein: „Die Universität Innsbruck geht den Weg des

institutionellen Dialogs. Das Wort von Rektor Gantner ist

hierbei unverbrüchlich.“

Land und Stadt gratulieren

LH DDr. Herwig van Staa befürwortete die im Rektorat

Gantner neu gelebte geistige und kulturelle Einheit mit

Südtirol und ist dankbar für den SoWi-Neubau und der da-

mit verbundenen Belebung eines ganzen Stadtteiles.

Vor allem betonte van Staa die sehr gute Zusammenar-

beit im Rahmen der IT-Offensive. Künftig sollen auf den

Gebieten Sport und Tourismus neue Schwerpunkte mit

Unterstützung des Landes Tirol entstehen.

„Heute tritt Rektor Gantner – wenngleich er auch ein ge-

bürtiger Vorarlberger ist – in den Kreis der gestandenen

Tiroler ein“, verkündete Bgm. Hilde Zach in ihren Begrü-

ßungsworten. Die LFU Innsbruck sei unter der Leitung

von Rektor Gantner zu einer „Universität zum Angeben“

geworden.

Persönliches stand im Vordergrund

Ein Wegbegleiter von Rektor Gantner, Dr. Ivo Greiter,

fasst in seiner Laudatio die besonderen Eigenschaften

des Jubilars zusammen. Rektor Gantner dankte in seiner

Rede vor allem den MitarbeiterInnen der LFU Innsbruck:

„Erfolg ist die Summe der Erfolge der MitarbeiterInnen

und daher gebührt ein besonderer Dank all jenen, die sich

für unsere Alma Mater eingesetzt haben.“

Michi Tschuggnall singt Ständchen

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war der Über-

raschungsauftritt von Michael Tschuggnall. Der Starma-

nia-Gewinner und aktive Informatikstudent der LFU In-

nsbruck überzeugte die Geburtstagsgesellschaft u.a. mit

Bischof Manfred Scheuer, Landesrat Sebastian Mitterer

und dem Rektorat mit einem Ständchen.

Rektor Manfried Gantner feiert 60. Geburtstag

Rektor Manfried Gantner feierte mit Freunden, Verwandten und MitarbeiterInnen am 1. Juli seinen

60. Geburtstag in den Raiffeisensälen in Innsbruck. BM Elisabeth Gehrer überraschte den Jubilar mit

dem „Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“.

BM Elisabeth Gehrer (r)

überreichte Manfried Gantner

im Beisein seiner Gattin

Marieluise das „Große Goldene

Ehrenzeichen für Verdienste

um die Republik Österrreich“.

unimagazin 45uni steitenblicke

Wer hätte am 28. Oktober 2000 – zum Zeitpunkt der Zu-

erkennung an den Zentralen Hochschulsportausschuss

Österreichs und das Bewerbungskomitee – mit dem dop-

pelten Rekord von 2.223 Teilnehmer/innen (1.449 Ath-

let/innen und 774 Offiziellen) aus 50 Ländern gerechnet?

War eine so positive Resonanz beim Publikum (85.000

Zuschauer vor Ort) und eine so gute TV-Medialisierung

(480 TV-Stunden weltweit) vorherzusehen? Wer wäre

davon ausgegangen, dass ein junges Organisationsteam

das Veranstaltungsbudget von 8,4 Millionen Euro einhält

sogar ohne die Reserve anzugreifen? Wer hätte gedacht,

dass über 10.000 Menschen die stimmungsvolle Eröff-

nungsfeier am 12. Jänner 2005 besuchen? Wer hätte ge-

glaubt, dass mit einem kleinen Team insgesamt 71 sport-

liche Bewerbe so reibungslos verlaufen würden?

Der Erfolg dieser Sportgroßveranstaltung in Tirol beruht

im Rückblick auf mehreren Säulen:

>> In einem Netzwerk von Universitäten mit den studen-

tischen Volunteers, Sportverbänden und -vereinen mit

den Fachkräften, Sportstättenbetreibern und anderen be-

teiligten Unternehmen bis hin zum Österreichischen Bun-

desheer konnte in optimaler Weise zusammengearbeitet

werden. So konnte unter anderem auch in Bereichen wie

dem Einsatz digitaler Funktechnologie oder der medi-

zinischen Versorgung in Kooperation von Universitätsklinik

und Rotem Kreuz neuen Entwicklungen gerecht werden.

>> In den nur 24 Kilometer voneinander entfernten

Zentren für Eissport (Olympia World Innsbruck) bzw.

Schneesport (Casino Arena Seefeld) konnten 52 der

insgesamt 69 offiziellen Medaillenbewerbe abgewickelt

werden. Die Stadt Innsbruck hat außerdem im Skigebiet

Nordpark eine Halfpipe errichtet. Die FISU lobte beson-

ders die Innovationen wie Nachtveranstaltungen in der

Casino Arena Seefeld oder die neuen Medaillenbewerbe

Ski Cross und Frauenskispringen.

>> Die Kooperation mit Universitäten – sowohl jene in

Tirol als auch im übrigen Österreich und benachbarten

Ausland – hat der WU 2005 zu einer sehr hohen Au-

thentizität als Event von Studierenden für Studierende

verholfen. Vor allem das Engagement von Studierenden

in der commUNITY 2005 – dem Team aus 801 Frei-

willigen Helfern/innen (rund 14.000 Manntage!) – und

auch das Einbeziehen von Studierenden in die Vorberei-

tung in Form von 50 universitären Einzelkooperationen ist

hier zu nennen. So haben die Initiativen, wie der Entwurf

der Bühne für die Eröffnungsfeier der WU 2005 durch

Studierende am Institut für e[x]perimentellen Hochbau

der Universität Innsbruck oder das Young Researcher Se-

minar Innsbruck 2004 am Institut für Sportwissenschaf-

ten, für Furore gesorgt.

Auf internationaler Ebene wurden die „WU 2005 Torch

Relay“ (an Universitäten in Italien) und die „WU 2005

University Roadshow“ (an Universitäten in Deutschland,

Österreich, der Schweiz, Belgien, Niederlande und Slo-

wenien) durchgeführt.

>> Das erfolgreiche Abschneiden des österreichischen

Teams mit 21 Medaillen (Zehn Gold-, neun Silber- und

zwei Bronzemedaillen) und somit auch Gewinner der

Nationenwertung vor Korea, Russland, Japan und Polen

leistete einen wesentlichen Beitrag zur guten Atmos-

phäre bei der WU 2005.

„Ladies and Gentlemen, you did it“

Dieses Kompliment machte George E. Killian als Präsident des Internationalen Universitätssportver-

bandes (FISU) den Mitgliedern des Organisationskomitees der Winteruniversiade Innsbruck/Seefeld

2005 (WU 2005) im Zuge seiner Ansprache bei der Schlussfeier dieser Veranstaltung. Tatsächlich ist

die 22. Ausgabe der Weltwinterspiele der Studierenden vom 12. bis 22. Jänner 2005 außergewöhn-

lich erfolgreich verlaufen.

[Bild links]

800 Volunteers unterstützten

die Organisation der

Winteruniversiade.

[Bild rechts]

Die Stimmung beim 8 zu 1 der

Österreichischen Eishockey-

mannschaft gegen die USA war

legendär.

© n

ero

unimagazin46 uni seitenblicke

„Wir bieten als erste österreichische Universität jungen

SpitzensportlerInnen nach der Matura mit einem Studium

Zukunftsperspektiven auch nach ihrer sportlichen Karrie-

re“, fasst Rektor Manfried Gantner das neue Modell zur

Sportförderung der LFU Innsbruck zusammen.

Spitzensportler werden gefördert

Die LFU Innsbruck schafft ab dem Studienjahr 2005/06 für

SpitzensportlerInnen attraktive Studienbedingungen: Es

wird ein Mentoringsystem – eine gezielte Betreuung von

SportlerInnen – mit eigenen Auswahlverfahren geben.

Zur besseren Vereinbarkeit von Spitzensport und Studi-

um ist mehr Flexibilität bei Prüfungsterminen und Fristen

geplant: „Wir wollen Spitzenathleten in ihrer aktiven Zeit

entgegenkommen und ihnen parallel zum Sport ein Studi-

um ermöglichen. Sie müssen allerdings die gleichen Leist-

ungen erbringen wie alle anderen. Wir nehmen jedoch

Rücksicht auf ihre speziellen Bedürfnisse“, so Gantner.

Fokus liegt auf Alpinsportarten

In das Programm sollen ausschließlich Top-Athlethen auf-

genommen werden. Die StudienanfängerInnen müssen

ihre Wettbewerbsfähigkeit über Spitzenplätze bei inter-

nationalen Bewerben im Bereich Alpinsport nachweisen

können: „Darunter verstehen wir nicht nur traditionelle

Alpinsportarten wie Ski Alpin und die Nordischen Diszi-

plinen, sondern u.a. auch Rodeln, Snowboard, Skeleton,

Eisschnelllauf, Short Track sowie Sportklettern“, erklärt

der Leiter des USI Mag. Helmut Weichselbaumer.

Lücke geschlossen

Mag. Paul Ganzenhuber, Direktor des Schigymnasium

Stams, freut sich über die Initiative der LFU Innsbruck:

„Die Verbindung zwischen Spitzensport und Studium

ohne Leistungsabschlag macht dieses Projekt einzigar-

tig und die Universität Innsbruck zu einem Vorreiter in

Europa“, so Ganzenhuber.

Dieses Modell ermöglicht jungen Spitzensportlern eine

durchgängige Aus- und Weiterbildung in Tirol. Bisher

wechselten die MaturantInnen an amerikanische Uni-

versitäten oder traten in das Leistungssportzentrum des

Bundesheeres ein: „Für den österreichischen Skiverband

wird diese Lücke zwischen Sport und Weiterbildung nun

geschlossen“, freut sich Mag. Arno Staudacher, zustän-

dig für die Nachwuchsförderung beim ÖSV.

Tirol ist hat seine Stärken im Alpinsport und verfügt über

weltweit anerkannte Ausbildungsstätten: Das Skigymna-

sium Stams ist gemeinsam mit dem Sport BORG Fall-

mereyerstraße ein Mekka für talentierte junge Spitzen-

sportler. Im Bereich der Leistungsdiagnostik sowie dem

Alpinsport ist das Institut für Sportwissenschaften (ISW)

als Kompetenzzentrum österreichweit führend und somit

eine ideale Ergänzung zu den Einrichtungen des ÖSV.

Uni Innsbruck bietet Spitzensportlern Zukunftsperspektiven

Die LFU Innsbruck fördert gezielt junge SpitzensportlerInnen nach ihrem Maturaabschluss. Optimale

Rahmenbedingungen und eine besondere Betreuung soll die berufliche Zukunft der Athleten und die

sportliche des Landes Tirols sichern.

Schon bald könnten

SpitzensportlerInnen in den

Farben der LFU Innsbruck

Rennen gewinnen.©

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gefördert (auch wenn mehr angespart wurde). Die Höchst-

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