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SWR2 Essay Universale Stille und kosmischerKlang Von Ariane Huml Sendung: Montag, 01.03.2021 Redaktion: Lydia Jeschke Produktion: SWR 2021 SWR2 Essay können Sie auch im SWR2 Webradio unter www.SWR2.de und auf Mobilgeräten in der SWR2 App hören oder als Podcast nachhören: https://www.swr.de/~podcast/swr2/programm/swr2-essay-podcast-104.xml Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2-Kulturpartner-Netz informiert. Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2.de Die SWR2 App für Android und iOS Hören Sie das SWR2 Programm, wann und wo Sie wollen. Jederzeit live oder zeitversetzt, online oder offline. Alle Sendung stehen mindestens sieben Tage lang zum Nachhören bereit. Nutzen Sie die neuen Funktionen der SWR2 App: abonnieren, offline hören, stöbern, meistgehört, Themenbereiche, Empfehlungen, Entdeckungen … Kostenlos herunterladen: www.swr2.de/app

Universale Stille und kosmischerKlang

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Page 1: Universale Stille und kosmischerKlang

SWR2 Essay

Universale Stille und kosmischerKlang

Von Ariane Huml

Sendung: Montag, 01.03.2021

Redaktion: Lydia Jeschke

Produktion: SWR 2021

SWR2 Essay können Sie auch im SWR2 Webradio unter www.SWR2.de und auf Mobilgeräten

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https://www.swr.de/~podcast/swr2/programm/swr2-essay-podcast-104.xml

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Page 2: Universale Stille und kosmischerKlang

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Sprecherin 1: Christiane Albiez

Sprecher: Martin Ruthenberg

Sprecherin 2 & Overvoice: Dorothea Gädeke

Produktion: 09./10. Februar 2021, SWR Studio Freiburg

Realisation: Nicole Jörg

Musik 1: Gustav Holst: The planets. Op 32. „Mars, the bringer of war”, track 1 [2‘47].

Dirigent: André Previn und das Royal Philharmonic Orchestra, Label: Telarc 1987. LC

05307.

…Gedicht noch im ruhigen Teil drüberlegen…

O-Ton 0: Gedicht von Ariane Huml, gelesen von Doris Wolters (Privataufnahme)

„Nichts anderes will ich wissen von der Welt als ihren Klang“ (1987)

Sprecherin:

Der Klang der Welt ist so alt wie der Mensch, der ihn hörte oder schuf. Vom Regen über den

Wolkenbruch über den Wind in den Wäldern – immer erzeugte der Klang auch eine

Vorstellung von der Erde und dem Kosmos in der Phantasie des Menschen. Von der Frühzeit

zur Postmoderne: Der Mensch durchwandert seit mittlerweile 2 bis 3 Millionen Jahren in

verschiedenen Kulturstufen die Erde. Dabei erzeugt er Klänge, um die Welt, in der er lebt, zu

erkunden, zu beschreiben und zu transzendieren. Er versucht sich seiner selbst in ihr zu

vergewissern. Der Klang als Erweiterung des Selbst – sei es in der Sprache, sei es in der

Musik – ist eine Möglichkeit, sich mental zu verorten. Mittlerweile sind wir – jedenfalls

gedanklich – in Paralleluniversen angekommen. Wir sind fähig dazu, zu hören und

aufzuzeichnen, wie die Planeten, ja, entfernte Galaxien klingen. Wir denken uns ins Weltall

hinaus – auf der Suche nach dem Ursprung der Dinge, auf der Suche nach unserem Platz im

Universum, auf der Suche nach Gott; vielleicht: um unser zukünftiges Überleben zu sichern –

vielleicht auch einfach nur, um zu träumen…

Musik 2: Titelmelodie Raumschiff Enterprise: AMS M 0336736 001 [0‘26].

Label: Edelton, LC: 07719; Bestellnummer EDL 2514-2.

Sprecherin 2:

Die heutige Astrophysik betritt akustische Räume, die der Mensch höchstwahrscheinlich

niemals mit eigenen Augen sehen wird. Aber dennoch haben Wissenschaftler sie für uns

Page 3: Universale Stille und kosmischerKlang

3

Normalsterbliche hörbar gemacht. Seit geraumer Zeit ist das Universum nämlich nicht mehr

still, wie ursprünglich angenommen. Schall braucht Luft, um sich zu verbreiten – oder

stattdessen Radio- oder Gravitationswellen, die sich auch in einem Vakuum wie dem All

ausdehnen können. Und dazu höchst ausgefeilte Computertechnik. 2019 gelang es

amerikanischen Wissenschaftlern um Kip Thorne und Reiner Weiss vom MIT Boston

überraschend mit dem seit 2015 vorbereiteten, aufsehenerregenden Projekt „LIGO“ erstmals

in der Geschichte Gravitationswellen aufzuzeichnen und akustisch nachvollziehbar zu

machen. Bisher hatte man sie nur theoretisch angenommen. Das große kosmische Rauschen

hat endlich Gehör gefunden auf dem Planeten Erde:

O-Ton 1: Gravitationswellen zweier Schwarzer Löcher, die verschmelzen [0‘10]

Sprecherin:

Janna Levin, Professorin für Astrophysik am Barnard College in New York, hat sich intensiv

mit diesen Phänomenen, dem „Klang des Universums“, befasst und sagt:

O-Ton 1 weiter: Sprecherin 2: Overvoice 1 [1‘10]

Fast alles, was wir vom Universum wissen, kommt zu uns durch das Licht. Wir können auf

der Erde stehen und den Nachthimmel anschauen und mit bloßen Augen die Sterne sehen. Die

Sonne befeuert unser peripheres Sehen. Wir sehen das Licht, das vom Mond reflektiert wird.

(…) Und seit der Zeit, als Galileo sein einfaches Teleskop gen Himmel gerichtet hat, ist das

uns bekannte Universum durch das Licht zu uns gekommen und hat dabei unermessliche

Zeitalter kosmischer Geschichte durchquert. Mit all unseren modernen Teleskopen konnten

wir das studieren: diesen beeindruckenden Stummfilm des Universums. Diese Serie von

Schnappschüssen, die alle bis zum Urknall zurückreichen. Aber das Universum ist kein

Stummfilm. Es ist nicht still (…). Das Universum hat einen Soundtrack. Es kann schwingen

wie eine Trommel. Es gibt eine Tonspur, die im ganzen Universum zu hören ist.

O-Ton 2: Gravitationswellen zweier Schwarzer Löcher, die kollidieren [0‘30]

Sprecherin:

Dieser Tonspur wollen wir nun folgen und schauen, was sie mit Musik zu tun hat. Alles

begann mit dem Urknall vor ca. 13,8 Milliarden Jahren. Damals entstand die Zeit, der sich

ausdehnende Raum und die Materie, die Ursuppe, aus der sich das uns heute bekannte

Page 4: Universale Stille und kosmischerKlang

4

Universum entwickelte. So nimmt man es jedenfalls nach wie vor an. Eine Entwicklung, die

wir ohne Einsteins Entdeckung von der Kraft der Gravitation und der Relativitätstheorie nie

hätten derart genau erforschen können. Aber wo kommt auf einmal der Ton her? Das Ende

der universalen Stille…

O-Ton 3: Sprecher (Robert Gast, Spektrum.de):

Gravitationswellen sind winzige Erschütterungen der Raumzeit, die Albert Einstein 1915 in

seiner allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt hat und die Menschen erstmals 2015

nachgewiesen haben. (…) Raumzeitbeben entstehen, wenn irgendwo im Weltall riesige

Massen beschleunigt werden, beispielsweise bei der Kollision zweier Schwarzer Löcher. Die

dabei losgetretenen Schwingungen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit in alle Richtungen

des Raumes aus – und können nahezu ungehindert das gesamte Weltall durchdringen. Auf der

Erde kann man Gravitationswellen mit Laserinterferometern nachweisen: Die Anlagen

bestehen aus zwei jeweils drei bis vier Kilometer langen Tunneln, die wie ein »L« angeordnet

sind, (…) in denen Laserstrahlen hin und her laufen. Trifft eine Gravitationswelle einen dieser

Arme, wird die Strecke minimal gestaucht, wodurch das Licht die Distanz zum Ende des

Tunnels um den Bruchteil einer Sekunde schneller zurücklegt.1

O-Ton 4 = 2 (WH): Gravitationswellen zweier Schwarzer Löcher, die kollidieren [0‘30]

Sprecherin:

Heutzutage kann man diese Wellen sicht- und vor allem hörbar machen. Mit den zunächst in

den USA und in Italien aufgestellten Laser-Interferometer Gravitationswellen-Observatorien,

kurz LIGO und VIRGO genannt, ist es möglich, trotz kleinster Ausschläge zum Beispiel noch

die Milliarden von Lichtjahren entfernten Gravitationswellen des Urknalls zu hören: Sie sind

erst jetzt bei uns angekommen. Im All sind die Gravitations- und die Radiowellen das Pendant

zu den Schallwellen auf der Erde. Es lassen sich auch sog. Pulsare, schnell rotierende

Neutronensterne, nachweisen, die gleich einem Leuchtturm regelmäßig Signale ins Weltall

aussenden; und das LIGO, das Gravitationswellen-Observatorium, ist in der Lage, die

Gravitationswellen derjenigen kosmischen Ereignisse aufzuzeichnen, die etwa aus der

Verschmelzung zweier kompakter Objekte wie Neutronensterne oder sog. Schwarzer Löcher

entstehen. Denn jede Galaxie kreist um mindestens eines dieser Masse verschlingenden

1 https://www.spektrum.de/news/gravitationswellen-hinweis-auf-kosmisches-superbrummen/1817792, vom 12.

Januar 2021

Page 5: Universale Stille und kosmischerKlang

5

Löcher von enormer Energie. Ein schwarzes Loch kann die Masse von Millionen Sonnen

haben! Auch ist es diesen Observatorien möglich, das Rauschen kollabierender Sterne, sog.

Supernovae aufzunehmen, und andere bisher noch unbekannte Signalquellen aus der Weite

des Weltalls. Ein wahrlich breites Spektrum an neuen Tönen und Geräuschen, die da auf uns

zukommen. Sie ermöglichen den Wissenschaftlern Untersuchungen zu einem Zeitpunkt, der

Millionen, ja Milliarden Jahre zurückliegen kann. Die Daten geben unter anderem Aufschluss

über das Entstehen unseres Universums, das für sich allein genommen schon von ungeahnter

Größe ist. Und es dehnt sich immer weiter aus.

Sprecherin 2:

Für ihre Erfindung des LIGO und ihre Forschungen zur Aufzeichnung von Gravitationswellen

wurden die Forscher Kip Thorne, Barry Barish und Rainer Weiss 2017 mit dem Physik-

Nobelpreis ausgezeichnet. Mittlerweile beschäftigt das Projekt weltweit hunderte

Wissenschaftler in über 40 Instituten. Eine junge, aber höchst erfolgreiche Wissenschaft.

Sprecherin:

Werfen wir an dieser Stelle wieder einen akustischen Blick in den Weltraum. Hören wir den

Klang von verschmelzenden Galaxienhaufen, den erst die neueste Technik der „Daten-

Sonifikation“ möglich gemacht hat. Sie wird auch in der Klimafolgenforschung höchst

erfolgreich angewandt, um zum Beispiel das Schmelzen des antarktischen Eises über die

Jahre hörbar zu machen:

O-Ton 5: Judy R. Twedt, US-amerikanische Klimaforscherin [0‘56]

This is a field that is growing and the formal term for it is data sonification. And so there are a

growing number of practitioners spanning the range from musicians to composers to science

communicators to scientists who are all exploring and working at this intersection of data

expression and sound. And it's kind of equivalent to data visualization, which is nearly

ubiquitous right now. But it's the turning of data into an auditory display that you can listen to.

Sprecherin 2: Overvoice 2: Judy R. Twedt

Dieses Feld wächst sehr schnell – offiziell heißt es Daten-Sonifikation. Es gibt es eine

wachsende Anzahl von Praktizierenden, von Musikern über Komponisten bis hin zu

Wissenschaftsjournalisten und Wissenschaftlern, die alle in diesem Bereich von Datenskalen

und Klang experimentieren und arbeiten. Es ist vergleichbar mit der Datenvisualisierung,

Page 6: Universale Stille und kosmischerKlang

6

welche gerade fast allgegenwärtig ist. Doch hier verwandelt man die Daten in eine auditive

Darstellung.

O-Ton 6: verschmelzender Galaxienhaufen2

Sprecherin:

Was Sie gerade hörten, ist 3,5 Millionen Lichtjahre entfernt! Es war der Klang zweier

verschmelzender Galaxienhaufen… aber nicht nur die Gravitationswellen, auch die

Röntgenstrahlung, die Objekte oder Ereignisse im Weltraum aussenden, wird gemessen. Um

die Vorgänge im Universum besser zu verstehen, werden sie in sog. Klangbilder umgesetzt:

Sprecher (Quelle: Nasa, Autorin: Nadja Podbregar)3:

In der Vertonung bekommen die heißen, Röntgenstrahlen aussendenden Gase die höchsten

Frequenzen, sie klingen daher wie ein Rauschen. Die Sterne und Galaxien liegen im mittleren

Tonbereich und bilden einen durchgehenden Tonteppich. Der Dunklen Materie gaben die

NASA-Forscher besonders niedrige Frequenzen. Hier verarbeitet in einer Komposition des

deutschen Soundkünstlers Jörg Dankert mit dem Titel „dark time“:

Musik 3: “dark time”4 von Jörg Dankert, Nasa Soundcloud [2’25].

… anspielen und dann drunterlegen …

Sprecherin:

Es entsteht ein Konzert der ganz eigenen Art aus den Tiefen des Weltalls. Was zuvor nur in

verschiedenen Farben sichtbar war, ist nun auch in ganz unterschiedlichen Tonlagen hörbar.

Sprecherin 2:

Um etwa die dunkle Materie zu erkennen und sicher zu belegen, wird noch viel Forschung

nötig sein. Auf der Suche nach ihr wird sie als Gegenwicht zur sichtbaren Materie, zum Licht,

mittlerweile fest vorausgesetzt. Man nimmt an, daß die dunkle Materie das Universum

2 NASA’s Marshall Space Flight center: Bullet cluster sonification 3 Scinexx vom 4. Januar 2021, https://www.scinexx.de/news/kosmos/wie-klingt-eine-supernova/ 4 https://soundcloud.com/joerg-dankert/dark-time

Page 7: Universale Stille und kosmischerKlang

7

mithilfe der Gravitationskraft in einem energetischen Gleichgewicht hält. Neueste

Berechnungen haben ergeben, dass unser Universum zu fast 27 Prozent aus dunkler Materie

oder dunkler Energie besteht.5

Sprecher:

Der Schweizer Astronom Fritz Zwicky hatte die dunkle Energie bei seinen Forschungen an

Galaxien bereits in den 1930er Jahren entdeckt und fortan bei seinen Berechnungen

vorausgesetzt. Für das menschliche Auge ist sie, im Gegensatz zum Licht, nicht sichtbar. Bis

jetzt kann sie nur über ihre Gravitationswirkung vermutet und erkannt werden.

Musik kurz wieder hoch…

und dann wieder unterlegen…

Sprecherin:

Die NASA schreitet in ihren Untersuchungen des Klangbildes astronomischer Ereignisse und

Vorkommnisse Jahr für Jahr weiter voran. Seit ein paar Jahren macht sie sich, um eine

genauere Anschauung der Gebilde in den Tiefen des Weltalls zu erhalten, nicht mehr nur die

Farben zu Nutze. Um universale, stellare und interstellare Gebilde zu verstehen, nutzt sie

insbesondere den Klang mittels der Daten-Sonifikation.

Sprecherin 2:

Hier hören wir zum Beispiel den Klang des Krebsnebels aus dem Jahr 1054. Damals

explodierte ein massereicher Stern und hinterließ eine leuchtende Gaswolke, aufgeheizt von

der intensiven Strahlung und den Magnetfeldern eine Neutronensterns.

O-Ton 7: Klang des Krebsnebels6, Nasa Soundcloud

Sprecher:

5 Der folgende Essay ist auf dem Hintergrundwissen u.a. folgender Werke aus der Astrophysik und Literatur

aufgebaut: Christophe Galfard: Das Universum in unserer Hand, München 22020. Stephan Hawking: Eine kurze

Geschichte der Zeit. Rowohlt Verlag. Reinbek bei Hamburg. Neuauflage 2011. Ders.: Big Bang – am Anfang

von Zeit und Raum; Schwarze Löcher – Theorie für alles. Grünwald bei München. Audio book. 12004; Hans

Peter Trötscher: Zeit und Raum. Vom Urknall zur Stringtheorie. Frankfurt a.M. 2017; Rüdiger Vaas: Jenseits

von Anfang und Ewigkeit. Leinfelden-Echterdingen 2006. Michael Wehrhahn: Galileo Galilei. Ein Weltbild

gerät ins Wanken. Headroom Verlag, Köln 2017. Klaus Fischer: Galileo Galilei. Biographie seines Denkens.

Kohlhammer. Stuttgart 2015. Bertold Brecht: Leben des Galileo. Schauspiel. Suhrkamp Verlag. Frankfurt

a.M.1998. 6 Crab nebula sonification: https://soundcloud.com/

Page 8: Universale Stille und kosmischerKlang

8

Um dieses Gebilde in ein Klanggebilde zu übersetzen, ordneten die NASA-Forscher den

Strahlenfrequenzen verschiedenen Instrumentengruppen zu: die Röntgenstrahlung (blau/weiß)

wird von Blechbläsern übernommen, die optischen Daten (violett) sind als Streichinstrumente

zu hören und die Infrarotdaten (rosa) werden von Holzblasinstrumenten gespielt. Je intensiver

die jeweilige Strahlung ist, desto lauter ist die Musik.7

Sprecherin:

Ein Konzert der ganz eigenen Art, das da entsteht. Aber die NASA ist nicht nur in der

musikalischen und tonalen Darstellung von Schwarzen Löchern und Galaxienhaufen führend,

es ist ihr auch gelungen, die Planeten und ihre Monde in für uns Menschen hörbare Töne zu

verwandeln. Wie klingt zum Beispiel der Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems,

den und dessen Monde einst Galileo Galilei mit seinem selbstgebauten Teleskop entdeckt hat?

Der Fünfte von der Sonne aus gesehen… Er weist keine feste Oberfläche auf und besteht nur

aus Wasserstoff und Helium mit einer durchschnittlichen Außentemperatur von minus 150

Grad Celsius. Ein Gasriese…

O-Ton 8: Jupiter: Timothy Drake: Symphonies of the Planets. Complete Nasa Sound

recordings. BN Publishing 2016. Track 1.

Sprecherin:

Und wie erst klingt wohl die Aurora des Jupiters, sein Polarlicht? Noch ist es nicht geklärt, ob

sie entsteht wie die faszinierenden Polarlichter bei uns auf der Erde. Diese nämlich stoßen in

etwa 150 Kilometer Entfernung zur Erde, angeregt durch die Sonnenwinde und geladene

Elektronen auf die Moleküle der Atmosphäre, und beginnen durch den Energieaustausch zu

leuchten. Noch immer halten Urvölker sie für die Seelen der Toten oder ungeborener Kinder,

ein Zeichen der Götter… Hier auf der Erde entstehen so jedenfalls, vereinfacht gesagt, die

Polarlichter am Nord- und Südpol. Für die Auroren des Jupiters und des Saturn weiß man es

noch nicht genau: Vorerst bleibt uns ihre Entstehung verborgen. Fast klingt es ein wenig

unheimlich, das aureale Rauschen!

O-Ton 9: Juno listens to Jupiter’s Aurora: Nasa Soundcloud8

7 Scinexx vom 4. Januar 2021, https://www.scinexx.de/news/kosmos/wie-klingt-eine-supernova/ 8 Juno listens to Jupiter’s Aurora: https://soundcloud.com/

Page 9: Universale Stille und kosmischerKlang

9

Sprecherin 2:

Unser Sonnensystem hat, wie wir alle wissen, acht Planeten: Von der Sonne aus gesehen sind

das Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, der Saturn mit seinen Ringen; Uranus und Neptun

sind die letzten Außenposten unseres planetaren Sonnensystems. Planeten sind

Himmelskörper, die sich in einer bestimmten Kreisbahn und Entfernung um die Sonne

bewegen. Und alle Acht hat die Nasa durch Aufnahmen ihrer Sonden und durch die

anschließende Daten-Sonifikation zum Klingen gebracht. Samt ihren Monden und den Ringen

des Saturn und des Uranus, hier zu hören.

O-Ton 10: Ringe des Saturn: Timothy Drake: Symphonies of the Planets. Complete

Nasa Sound recordings. BN Publishing 2016. Track 6.

O-Ton 11: Ringe des Uranus: Timothy Drake: Symphonies of the Planets. Complete

Nasa Sound recordings. BN Publishing 2016. Track 4.

Sprecherin:

Wie ein weit entferntes Windspiel aus dem All klingen die Ringe des Uranus, so nah und

doch so fern. Die Erforschung unseres Sonnensystems hat der menschlichen Liebe zur Musik

viel zu verdanken, denn entdeckt wurde der Planet Uranus 1781 vom deutsch-britischen

Astronomen und Musiker William Herschel aus Hannover. Musik und Astronomie sind

einander seit Anbeginn der Erforschung des Weltalls dicht auf den Fersen.

Musik 4: Wilhelm Herschel, Symphonie Nr. 14 in D-Dur, I. Allegro Assai… [1‘18]

AMS: M0029098-001

Sprecher:

Der Geiger, Oboist und Notenkopist Wilhelm Herschel aus Hannover komponierte zwischen

1759 und 1769 zahlreiche Sinfonien, Konzerte, Kammer- und Orgelmusik. Nachdem er in

England als Orchestermusiker ansässig wurde, wechselte er vom Studium der mathematischen

Musiktheorie zur Astronomie. Er entwickelte damals eines der ersten wirklich

funktionstüchtigen Spiegelteleskope: Herschel wollte damit den Fixsternhimmel studieren

und alle sichtbaren Sterne und Nebel auflisten. Dabei entdeckte er gemeinsam mit seiner

Schwester Caroline, die den Musiker und Chordirektor seinerzeit als Sopranistin und

Hausdame nach Bath und London begleitete, den Planeten Uranus und dessen Monde. In

Page 10: Universale Stille und kosmischerKlang

10

Anerkennung ihrer außergewöhnlichen Leistung wurden er und seine Schwester geadelt.

Wilhelm Herschel erhielt dafür von König George III. zudem eine jährliche Pension. Von da

an konnte er als Astronom und Teleskop-Bauer sein Leben bestreiten. Er und seine Schwester

Caroline, wie später sein Sohn John wurden zu bedeutenden Astronomen, geehrt in aller Welt.

Sogar Joseph Haydn stattete Herschel im Jahr 1791 einen Besuch ab und erwies ihm die Ehre.

Auch wenn dessen Weltbild damals noch eindeutig von Gott als Schöpfer des Himmels und

der Erde geprägt war.

Musik 5: Joseph Haydn, „Vollendet ist das Werk“, aus: Die Schöpfung, The creation,

Hob XXI, Pt. II, Dirigent: Sir Neville Marriner, Chorus and Academy of St. Martin in

the Fields, NL PHILIPS 6769 047 STEREO 2LP Box, track 19 [0‘47].

Sprecherin:

In der damaligen Zeit waren die Wissenschaften, die Mathematik und Astronomie eng mit der

Musik und Literatur verwoben. Das wird auch an der Benennung der entdeckten

Himmelskörper deutlich: Alle Monde des Uranus wurden auf Wunsch von John Herschel

nach Figuren von William Shakespeare oder Alexander Pope benannt. In Shakespeares

Komödie „Der Sturm“ ist Miranda die Tochter des Magiers Prospero, dem rechtmäßigen

Herzog von Mailand. Auch die anderen Monde des Uranus haben Namen aus dem

Shakespeare’schen Universum: Darunter Puck, Ariel, Umbriel, Titania und Oberon. Selbst die

zahlreichen Krater auf Miranda sind nach Shakespeares Figuren benannt… So spiegelt sich

der Mensch seit Urzeiten im Weltall wider. Und jedes Zeitalter verknüpft seine wichtigsten

Entdeckungen aufs Neue mit den Sternen.

Sprecherin 2:

Wie aber klingt nun Miranda, der kleine Mond des Uranus?

O-Ton 12: Miranda: Timothy Drake: Symphonies of the Planets. Complete Nasa Sound

recordings. BN Publishing 2016. Track 2.

Sprecher:

Page 11: Universale Stille und kosmischerKlang

11

Miranda, der kleinste und innerste der 5 großen Monde des Planeten Uranus, erscheint im

Tonbeispiel komplex, wie seine Oberfläche mit seinen kilometertiefen Canyons,

Einschlaglöchern und Schrunden.

O-Ton 12: Miranda: wieder hochziehen… darunter liegenlassen…

Sprecher:

Miranda besteht zu achtzig Prozent aus Wassereis und weist Anteile von silikatischem

Gestein und Kohlenstoffverbindungen, wie Methan, auf.

O-Ton 12 wieder hoch…

Sprecherin:

Hören Sie es? Wasser, Eis und Methan: Ein eisiger, kalter Ort, zwischen minus -186˚C und

minus -213˚C Grad herrschen auf diesem vergleichsweisen kleinen Mond. Er ist so groß wie

Frankreich, Österreich, die Schweiz und Slowenien zusammen. Kein Ort, an dem man je

leben wollte, noch könnte! Und doch, immer wieder arbeitet die Nasa in verschiedenen

Programmen daran, zum Beispiel den Mars für uns als Lebensort bewohnbar zu machen. Im

Februar 2021 sollen gleich 3 Missionen den roten Planeten erreichen, aus den USA, China

und den Vereinten Arabischen Emiraten. Trotzdem bleibt es fraglich, ob ein Leben auf dem

Mars überhaupt möglich oder erstrebenswert wäre. Noch haben wir ja unsere Erde...

O-Ton 13: „Lichtwelten“ (1992), von Ariane Huml, gesprochen von Doris Wolters

(Privataufnahme)

Sprecherin:

Doch wie klingt eigentlich unsere Erde, der blaue Planet?

O-Ton 13: Song of the Earth, Timothy Drake: Symphonies of the Planets. Complete

Nasa Sound recordings. BN Publishing 2016. Track 7.

Sprecherin:

Ein stilles, leises, beständiges Lied, was da zu hören ist… fast klingt es wie unbewohnt, wie

vor unserer Zeit … oder danach!

Page 12: Universale Stille und kosmischerKlang

12

O-Ton 14: Houston, we have a problem (Quelle Nasa)9 [0’07]

Sprecherin 2:

Und sie erwärmt sich doch! Zu hören an der sog. Keeling-curve von Judy Twedt, einer

Klimaforscherin in ihrer Datensonifikation. Charles Keeling war der erste Wissenschaftler,

der durch seine Messungen auf Hawaii zeigen konnte, wie schnell sich die Erde erwärmt:

Durch übermäßige Landnutzung, durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen und den

Ausstoß von zu vielen Treibhausgasen. Der wichtigste Umweltdatensatz des 20. Jahrhunderts,

verwandelt in Klang…

Musik 6: „Keeling curve“, Datensonifikation der Erderwärmung von Judy Twedt

(Privataufnahme) [1‘12].

geht über in

Musik 7: Gustav Mahler: Das Lied von der Erde II. – Der Einsame im Herbst“

(arrangiert von Arnold Schönberg und Rainer Riehn), track 2 [1‘22].

Interpreten: Margriet van Reisen und André Post, Oxalys Ensemble. Label: Passacaille

2019, LC 10925.

Sprecherin:

Die Erforschung des Weltalls ist so alt wie die Menschheit und wird weitergeführt werden, so

lange es Menschen auf dieser Erde gibt. Der Mensch als Suchender bleibt aber trotz allem

Wissen immer zugleich ein Unwissender, so weit sich auch das Universum für ihn öffnet und

von ihm erschlossen werden kann. Er lauscht und fliegt ins Weltall hinaus, auf eigene Faust,

auf eigene Gefahr hin, auf der Suche nach einem Paradies, das er vielleicht gerade selbst

zerstört.

O-Ton 15: Start von Apollo, Nasa Soundcloud, Apollo 11: “We have a lift off”10,

geht über in …

9 https://www.youtube.com/watch?v=eco_xvkEQlg 10 https://soundcloud.com/nasa/popular-tracks

Page 13: Universale Stille und kosmischerKlang

13

Musik 8: David Bowie, „Space oddity”, Label: Rhino 1969, Remastered Edition 2015,

LC 2982, track 1 [0’53].

…bleibt leise drunter liegen…

Sprecherin 2:

Und sie dreht sich doch!

Sprecherin:

Machen wir eine Zeitreise zurück ins 17. Jahrhundert. Im Jahr 1615 verkündete Galileo

Galilei, dass sich die Erde um die Sonne drehe: der Beginn des heliozentristischen Zeitalters.

Nicht ganz, denn diese Tatsache hatte ein Jahrhundert früher, im Jahr 1543, auch schon

Nicolaus Kopernikus erkannt: Er stellte fest, dass es sich bei den „wandernden Sternen“, die

er allabendlich am Nachthimmel beobachtete, um Planeten handelte, die alle im selben

Abstand um die Sonne kreisten. Himmelsbewegungen, die auch die alten Griechen schon

beobachtet hatten: Das geozentrische Weltbild blieb jedoch noch lange Zeit vorherrschend.

Die katholische Kirche, fest in ihrem Glauben an ein von Gott geschaffenes Universum

verankert, konnte erst im Jahr 1757 öffentlich zugestehen, dass sich eben doch nicht alles um

Gott und die Erde und den Menschen drehe, sondern in unserer Galaxie zumindest um die:

Sonne.

Musik 9: Vincenzo Galilei: Contrapunto primo e secondo; Vincenzo Galilei, 1584 [2’01].

AMS M0305954 … erst anspielen und dann unterlegen…

Sprecherin 2:

Galileos Vater, der seinen Sohn nicht nur zum Lautenspiel, sondern auch zu seinen ersten

astronomischen Berechnungen angehalten hatte, stand der Wissenschaft der Musik ganz nah,

wie zwei Jahrhunderte später der Musiker und Astronom Wilhelm Herschel. Schon im

Kindesalter hatte Vincenzo Galilei daher seinen Sohn gelehrt, nur seinen Sinnen und seinem

Verstand zu vertrauen. Er unterrichtete ihn ausführlich in Musiktheorie, bevor Galileo Galilei

in Pisa sein Studium der Medizin und Mathematik aufnahm. Sein von klein auf erworbenes

universales, vor allem auch musiktheoretisches Wissen war später entscheidend für seine

bahnbrechenden Entdeckungen, allen voran in der Physik und Astronomie.

Page 14: Universale Stille und kosmischerKlang

14

Sprecherin:

Von Galileos Vater Vincenzo heißt es:

Sprecher:

„Er war so besessen von der Laute, dass er sie bei jeder Gelegenheit spielte, durch die Stadt

wandernd, zu Pferd, am Fenster oder zu Bett, wie es in seiner Sammlung von

Lautenkompositionen hieß“.11

Sprecherin:

Vincenzo Galilei, der aus einer verarmten Florentiner Adelsfamilie stammte, verdiente sein

Geld zunächst im Tuchhandel, vor allem aber trat er als Musiker, Komponist und

Musiktheoretiker hervor. Er wusste geschickt, seine hervorragenden mathematischen

Kenntnisse mit seinen musikalischen Interessen zu verbinden. Unter anderem untersuchte er

akribisch den Klang einer schwingenden Saite. Er entdeckte dabei den quadratischen

Zusammenhang zwischen der Zugspannung einer Saite und ihrer Tonhöhe.

Musik 9 wieder hoch und unterlegen…

Sprecherin:

Auf proportionalen Verhältnissen bei Intervallen und Obertönen, die sich anhand von

schwingenden Saiten beobachten ließen, basierte die Idee der Sphärenmusik: Den

Schwingungen der Gestirne schrieb man ähnliche Verhältnisse zu. Komponisten, wie zum

Beispiel der Däne Rued Langgaard, greifen bis heute gerne auf diese Ideen und

Zusammenhänge von Musik und Astronomie zurück.

Musik 10: Rued Langgaard: Sfærernes musik (BVN 128) (1916)

Komponist: Rued Langgaard; Dirigent: Thomas Dausgaard; Interpreten: Sopran: Inger

Dam Jensen; Chor: Dänisches Nationales Vokalensemble, Dänischer Nationalchor,

Dänisches Nationales Symphonieorchester; Dacapo 2010, LC 49000, track 1 [3‘42].

Sprecher:

11 Vincenzo Galilei: Fronimo, 1568, 2. erw. Ausgabe, Rom 1584. In: Musicological studies and documents 39.

American Institute of Musicology, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart 1985.

Page 15: Universale Stille und kosmischerKlang

15

Die Vorstellung der Sphärenharmonie oder Sphärenmusik geht auf den griechischen

Philosophen Pythagoras zurück, der davon ausging, dass die Planeten in ihren Bahnen bei den

Drehungen Klänge, also eine Art Musik erzeugen. An und für sich hieß es, sei diese aber für

den Menschen nicht hörbar, allein für denjenigen im Prozess des Sterbens. Dennoch wäre sie

als Hintergrundrauschen in der Welt ständig vorhanden. Pythagoras und seine Anhänger

nahmen an, dass der Kosmos mathematisch proportional ebenso angeordnet sei wie die Töne

in der Musik. Damals ging man noch davon aus, dass die Planeten und die Gestirne sich um

eine feststehende Erde in immer gleichen Kreisbahnen drehen würden. Und dass diese

wiederum an nicht sichtbaren hohlen Kugeln, den Sphären, befestigt seien. Man glaubte, dass

die Tonhöhen vom Abstand des jeweiligen Planeten zur Mitte der Erde und von der

Geschwindigkeit seiner jeweiligen Drehungen abhängen würden. Man nahm an, dass die

Abstände der Planetenbahnen proportional zur Erde eine musikalische Harmonie erzeugen

würden, die man kurzerhand „Sphärenharmonie“ nannte.

Sprecherin 2:

Rued Langgaard ist einer der bedeutendsten dänischen Komponisten, der sich in seinem

reichen Werk auch intensiv mit der Sphärenmusik beschäftigt hat. Geboren 1893 in

Kopenhagen, fand er erst spät in seinem Leben gebührende Anerkennung. Bis zu seinem Tod

im Jahr 1952 war er Organist in Ribe, einer der ältesten dänischen Städte gleich hinter der

deutsch-dänischen Grenze. Langgaard befasste sich schon früh mit musikalischen

Experimenten, seine Musik bewegt sich recht frei zwischen Romantik, Expressionismus und

Minimalismus; ein musikalisches Oeuvre, das u.a. György Ligeti inspirierte.

Sprecherin:

Langgaard schrieb unter anderem die Oper „Antikrist“, 16 Sinfonien, 7 Streichquartette,

Kammermusik, zahlreiche Orgel- und Klavierwerke sowie Vokalmusik mit Orchester und

Klavier. Im Jahr 1916 erschien sein Hauptwerk „Sfærernes musik“, Sphärenmusik für Sopran,

Chor, Orchester und Orchester aus der Distanz, hier dirigiert von Gennady Rozhdestvensky

mit der dänischen Sopranistin Gitta-Maria Sjöberg, dem dänischen Nationalen Radiochor und

dem Dänischen Nationalen Radiosymphonieorchester Kopenhagen.

Musik 10 wieder hoch…

Sprecher:

Page 16: Universale Stille und kosmischerKlang

16

Um was dreht es sich hier überhaupt:

Dreht sie sich nun oder nicht?

Sprecherin 2: Kardinal aus Brechts „Leben des Galileo“:

„Ich höre, dieser Herr Galilei versetzt den Menschen aus dem Mittelpunkt des Weltalls

irgendwohin an den Rand. Er ist deutlich ein Feind des Menschengeschlechts! Als solcher

muss er behandelt werden. Der Mensch ist die Krone der Schöpfung, das weiß doch jedes

Kind.“

Sprecherin 1: Sagredo aus Brechts „Leben des Galileo“:

„Und ich frage dich, wo ist Gott in deinem Weltsystem?“

Sprecher: Galileo Galilei aus Brechts „Leben des Galileo“:

„In uns und nirgends! (…) Ich glaube an den Menschen und das heißt, ich glaube an seine

Vernunft.“12

Musik 11: Hanns Eisler „Ballade Nr. 9 von Galileo (Song of the Allmighty)“, CD: Hans

Eisler, Documents, Berlin Classics (Edel) 2011, LC 6203, track 17 [4‘25].

Sprecherin:

Galileo Galilei entdeckte als Erster die Krater des Mondes, die vier Monde des Jupiters und

die unzähligen Sterne der Milchstraße. Und nicht zuletzt die Fallgesetze. Er machte den

empirischen Beweis hoffähig und den Glauben an die Vernunft und an das, was man sehen,

erkennen, nachweisen konnte. Dabei verwarf er den blinden Glauben an die „Naturgesetze“

der Kirche, deren treuer Anhänger er bis zu seinem Lebensende dennoch blieb: Er war streng

katholisch erzogen worden. Ursprünglich wollte er die Kirche mit seinen Entdeckungen nur

vor einer Falschaussage, einem Missverständnis bewahren…

Sprecher:

Erstmals wurde der mittelalterliche Mensch hier frei im Denken und Erkennen jenseits eines

alles durchdringenden Christentums, das in jener Zeit teils noch mit großem Aberglauben

12 Bertold Brecht: Leben des Galileo. Schauspiel. Suhrkamp Verlag. Frankfurt a.M.1998. S. 33, 34 und S. 61.

[0‘35]

Page 17: Universale Stille und kosmischerKlang

17

gemischt war. Folglich machte man Galileo Galilei den Prozess und zwang ihn, zu

widerrufen. Er widerrief.

Sprecherin 2:

Und sie dreht sich doch!

Sprecherin:

Dafür büßte er postwendend seine Stelle als Professor für Mathematik an der Universität Pisa

ein. Seine Kerkerhaft verwandelte man nach kurzer Zeit in lebenslangen Hausarrest. Ganz

sicher war sich auch die Katholische Kirche in diesem Punkt schon damals nicht.

O-Ton 16: Plasma Sounds at Jupiter, Nasa Soundcloud13

Sprecher: Papst Johannes Paul II. an die Teilnehmer der Vollversammlung der

päpstlichen Akademie der Wissenschaften. 31. Oktober 1992

„Der Fall Galilei kann uns eine bleibend aktuelle Lehre sein für ähnliche Situationen, die sich

heute bieten und in Zukunft ergeben können.“14

Sprecherin:

Mit diesen vagen Worten wurde Galileo Galilei im November 1992 vom damaligen Papst

Johannes Paul II. rehabilitiert.

O-Ton 17: Orson Welles „The war of the worlds”, CD: Der Hörverlag, LC 15447,

München 1996 / 2005.

Sprecherin:

Orson Welles hat in seinem berühmten Hörspiel „War of the worlds“ aus dem Jahr 1938 mit

der Angst der Menschheit vor außerirdischer Intelligenz gekonnt gespielt: Hörer, die erst nach

der Ankündigung des Hörspiels ihr Radio eingeschaltet hatten, dachten, es wäre eine Live-

Reportage und – es wären wirklich Marsmenschen auf der Erde gelandet! In vielen Teilen

13 https://soundcloud.com/nasa/plasma-sounds-at-jupiter 14 http://www.vatican.va/content/john-paul-ii/de/speeches/1992/october/documents/hf_jp-

ii_spe_19921031_accademia-scienze.html, abgerufen am 21. Januar 2021

Page 18: Universale Stille und kosmischerKlang

18

Amerikas brach Panik aus… dabei hatte Orson Welles nur einen Halloweenscherz machen

wollen, wie er im Abspann des Hörspiels sagte. Aber da war das akustische Kind schon in den

Brunnen gefallen. Orson Welles schrieb damals Rundfunkgeschichte.

Sprecherin 2:

Im Jahr 1960 wurde an der amerikanischen Cornell Universität von dem Astronomen und

Astrophysiker Frank Drake ein internationales Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das sich

noch heute abgekürzt „SETI“ nennt,

Sprecher:

„Search for extraterrestrial Intelligence “.

Sprecherin 2:

Das hochspannende Projekt wurde ab den 1980er Jahren an der kalifornischen Berkeley-

Universität fortgeführt. Seither ist man weltweit auf der Suche nach extraterrestrischem

Leben.

Musik 12: Seti (Australien)15, [1‘47]

Sprecher:

Das „große Lauschen“ basiert auf der Annahme, dass außerirdische Kulturen im Weltall

existieren und ähnliche Kommunikationssysteme und Nachrichtentechnologien nutzen wie

wir auf der Erde. Bislang ist nicht bekannt, ob außerirdisches Leben existiert bzw. ob es

andere technische Zivilisationen gibt, die fähig sind, interstellare Signale zu senden und zu

empfangen. Laut dem amerikanischen Astronomen und Astrophysikers Frank Drake ergab

sich aber aus der von ihm entwickelten Drake-Gleichung:

Sprecherin 2:

…. die Möglichkeit von über 300 solch intelligenter, technisierter Zivilisationen in der

Milchstraße.

Sprecher:

15 https://soundcloud.com/x-y-z-t/000000a

Page 19: Universale Stille und kosmischerKlang

19

Und das bei über einer Billion Galaxien nur in unserem Universum. Nach einer von Stephan

Dole geführten Studie aus dem Jahr 1964 und der im selben Jahr entwickelten Kardaschow-

Skala, errechnete man, dass allein unsere Galaxie, die Milchstraße, einen Durchmesser von

ungefähr 200.000 Lichtjahren besitzt und zwischen 200 und 400 Milliarden Sterne beherbergt.

Bedenkt man, dass von den 50 Milliarden Planeten laut der Kepler-Mission, die bis 2018 lief,

ungefähr 500 Millionen Planeten in habitablen Zonen liegen, wird einem die

Unermesslichkeit deutlich, aber auch die zahlreich gebotene Möglichkeit, auf außerirdisches

Leben im Weltall zu stoßen. Untersuchungen mit dem Keck-Teleskop haben ergeben, dass die

Zahl der Planeten in habitablen Zonen in unserer Galaxie noch weitaus höher liegt.

Sprecherin:

Ob intelligent oder nicht, das sei vorerst dahingestellt. In dem Science-Fiction-Film „Contact“

aus dem Jahr 1997 sagt Jodie Foster, die hier eine Astrophysikerin und Mitarbeiterin des Seti-

Projekts spielt:

Sprecherin 2:

„Es wäre eine reine Verschwendung von Raum, wenn wir die Einzigen wären“.

O-Ton 18: Kurzer Ausschnitt aus dem Trailer „Contact“ (1997)

Sprecher:

SETI@home ist heute ein an der Universität von Kalifornien, Berkeley, durchgeführtes

wissenschaftliches Projekt. Es nutzt die Leistung abertausender untereinander verbundener

Computer auf der Suche nach außerirdischer Intelligenz. Es gibt sogar ein eigenes Team in

Deutschland, „SETI.Germany“, das sich mit Tausenden von Mitgliedern täglich auf die Suche

macht nach Signalen von außerirdischen Intelligenzen aus dem Weltall. Die verschiedenen,

miteinander vernetzten Projekte reichen dabei von der Astrophysik, der Molekularbiologie,

der Chemie, Mathematik und Medizin bis hin zu Klimaforschung und der angewandten

Informatik. Sie laufen auf der gemeinsamen Plattform „Berkeley Open Infrastructure for

Network Computing“, kurz: BOINC, zusammen. Auf ihr wird die weltweite Rechenleistung

hunderttausender PCs zu einem riesigen Supercomputer für Forschung und Wissenschaft

zusammengefasst.16

16 https://www.derstandard.de/story/2000122703401/aufregendes-signal-aus-der-stellaren-nachbarschaft v. 22.

Dezember 2020.

Page 20: Universale Stille und kosmischerKlang

20

O-Ton 19: Geräusch des Signals aus „Contact“ (1997)

Sprecher:

Ein terrestrischer Lauschangriff der dritten Art…

Sprecherin:

Doch bisher erwiesen sich alle Signale aus dem All als Töne aus anderer Quelle – wie etwa

das 1977 im Rahmen des SETI-Projekts aufgefangene Wow-Signal. Zunächst hielt man es für

eine außerirdische Botschaft. Weshalb der führende Astronom über seine ersten Erkenntnisse

„Wow“ schrieb:

Sprecher:

Das sog. Wow!-Signal war ein Schmalband-Radiosignal, das der Astrophysiker Jerry R.

Ehman im Rahmen eines SETI-Projekts am „Big Ear“-Radioteleskop der Ohio State

University am 15. August 1977 aus Richtung des Sternbildes Schütze aufzeichnete und

„Wow“ taufte. Die einen sagten, es entstamme der Wasserstoffwolke eines vorbeiziehenden

Kometen, die anderen, es handle sich um einen explodierender Neutronenstern. Nicht zuletzt

wurden Quellen auf der Erde zunächst nicht ausgeschlossen, wie etwa das womöglich

fälschlich aufgezeichnete Signal einer nahen Microwelle… Nach und nach konnte man jedoch

zahlreiche mögliche Ursachen ausschließen: Die tatsächliche Quelle, der Urheber des Signals

aus dem All, bleibt bis heute ein Rätsel.

Musik 13: Jörg Dankert, „BLC1“, Nasa Soundcloud17 [3‘03].

… anspielen und dann drunterlegen…

Sprecherin:

Im November 202018 „entdeckte“ man überraschend ein neues Signal aus dieser Richtung, aus

der Nähe des erdähnlichen Sternes Proxima Centauri, der nur 4,25 Lichtjahre von uns entfernt

ist.

17 https://soundcloud.com/joerg-dankert/blc1 18 Das Signal selbst wurde bereits im Mai 2019 aufgezeichnet, aber seine Entdeckung wurde erst im Winter 2020

öffentlich bekannt gegeben.

Page 21: Universale Stille und kosmischerKlang

21

Sprecher:

Während einer 30-stündigen Lauschaktion mit dem australischen Parkes-Observatorium

wurden die Forscher fündig: Sie stießen auf ein Signal, das sie BLC1 tauften und das bisher

alle Kriterien eines von einer außerirdischen Intelligenz gesendeten Tonsignals aufweist:

Wieder handelt es sich um ein äußerst schmalbandiges Radiosignal in einem Frequenzbereich

von 982 Megahertz. Das SETI-Programm „Breakthrough Listen“ filtert seit 2015 unzählige

Galaxien und Sternensystem auf der Suche nach derartig artifiziellen Signalen, die nicht einer

natürlichen Quelle, sondern einer künstlichen, „intelligenten“ Quelle zugeordnet werden

können. Finanziert wird das Programm von dem aus Russland stammenden, in Kalifornien

lebenden Multimillionär Juri Milner. In Frühjahr 2021 sollen die ersten Ergebnisse der

genauen Untersuchung der Herkunftsquelle bekannt gegeben werden. Holt die Realität nun

die Fiktion aus dem Film „Contact“ ein?

Musik 13 wieder hoch…

Sprecherin:

Zumindest regen die Signale aus dem All die menschliche Phantasie und das kreative

Schaffen an. So hat der Musiker, Sounddesigner und Komponist Jörg Dankert aus dem

vermeintlichen Signal aus dem All eine ureigene Komposition gemacht, die wir seit ein paar

Minuten hören. Ein einziger Ton genügt und es entsteht eine Welt für sich: „BLC1“.

Musik 13 wieder hoch…

geht über in …

Musik 14: David Bowie: „Starman“, CD: Changes Two Bowie, Parlophone 1981, LC

0299, track 3 [1’16].

Sprecherin:

Ob der Mensch je diese Distanzen überwinden können und gesund und noch zu Lebzeiten auf

die Erde zurückkehren wird, ist fraglich. All dies erscheint momentan noch Lichtjahre

entfernt. Aber einst schien es uns genauso unmöglich, den Mond zu betreten, zum Mars zu

fliegen, die Venus zu erkunden, den Klang eines Schwarzen Loches zu hören, den tiefsten

Page 22: Universale Stille und kosmischerKlang

22

bekannten Ton im All. Einst dachte man, die Erde wäre eine Scheibe – segelte man zu lange

in eine Richtung, fiele man von ihr herunter!

O-Ton 20: Mondlandung 1969 (Armstrong): Apollo 11„It’s one small step for men and

one giant leap for mankind”. Nasa Soundcloud.19

Sprecherin:

Wo also sollten die Grenzen der Astrophysik, die Grenzen unserer Erkenntnis liegen, wenn

das Universum selbst doch keine hat und sich immer weiter ausdehnt? Wo die Grenzen der

Klänge im Universum, das uns einst still erschien? Wenn, doch nur im menschlichen Denken,

in unseren sensorischen Fähigkeiten, in unserer oftmals eingeschränkten Natur. Doch diese

können wir transzendieren, nicht nur im Klang. Uns aufmachen zu den Sternen, auf der Spur

des Lichts, das sie aussenden, um uns den Weg zu weisen. Einstein hat es uns vorgemacht:

Wo Phantasie und Wissen zusammenwirken, erreicht man sie, die Sonne, den Mond, die

Sterne, selbst einzelne Planeten, und seien sie Lichtjahre entfernt.

Musik 15: Megaloschemos II (Bulgarian Orthodox Hymn); Künstler: Fathomage, CD:

Portraits of an Illustrative Mania, Label: Independent 2018, track 1 [2‘07].

… anspielen und drunterlegen…

Sprecherin 2:

Wie die Delfine unter Wasser versuchen wir seit kurzem, das Hochvakuum, den luftleeren

Raum des Universums mit Tönen zu erkunden und zu erforschen. Im Klang, in der Musik, mit

unserer ureigenen Kreativität auf der Basis von Wissen und Erkenntnis fühlen wir uns im All

der Töne und Farben zumindest ein wenig zu Hause. Und eines nahen oder fernen Tages

werden wir vielleicht doch das Raum-Zeit-Kontinuum überwinden können. Und dann werden

wir sie hören und sehen, erleben können, die Natur der Sterne, als wären wir Nachbarn.

Dabei hat die irrwitzige Reise der Töne gerade erst begonnen: Auf der Suche nach den

hörbaren Ausläufern des Urknalls reisen wir geradewegs zurück zum Ursprung unseres

Universums.

Musik 15 wieder hoch…

… geht über in …

19 https://soundcloud.com/nasa/popular-tracks

Page 23: Universale Stille und kosmischerKlang

23

O-Ton 22: Klänge aus den Anfängen des Universums: Nasa Soundcloud20.

20 https://soundcloud.com/nasa/panck-sounds-of-the-ancient

Page 24: Universale Stille und kosmischerKlang

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Musikliste

„Universale Stille und kosmischer Klang“ von Ariane Huml

Musik 1: Gustav Holst: The planets. Op 32. „Mars, the bringer of war”, track 1 [2‘47].

Dirigent: André Previn und das Royal Philharmonic Orchestra, Label: Telarc 1987. LC

05307.

Musik 2: Titelmelodie Raumschiff Enterprise: AMS M 0336736 001 [0‘26].

Label: Edelton, LC 07719; Bestellnummer EDL 2514-2.

Musik 3: Jörg Dankert „dark time”, Nasa Soundcloud [2’25].

Musik 4: Wilhelm Herschel, Symphonie Nr. 14 in D-Dur, I. Allegro Assai… [1‘18]

AMS: M0029098-001

Musik 5: Joseph Haydn, „Vollendet ist das Werk“, aus: Die Schöpfung, The creation,

Hob XXI, Pt. II, Dirigent: Sir Neville Marriner, Chorus and Academy of St. Martin in

the Fields, NL PHILIPS 6769 047, 2LP Box, track 19 [0‘47].

Musik 6: „Keeling curve“, Datensonifikation der Erderwärmung von Judy Twedt

(Privataufnahme) [1‘12].

Musik 7: Gustav Mahler: Das Lied von der Erde II. – Der Einsame im Herbst“

(arrangiert von Arnold Schönberg und Rainer Riehn), Interpreten: Margriet van Reisen

und André Post, Oxalys Ensemble. Label: Passacaille 2019, LC 10925, track 2 [1‘22].

Musik 8: David Bowie, „Space oddity”, Label: Rhino 1969, Remastered Edition 2015,

LC 2982, track 1 [0’53].

Musik 9: Vincenzo Galilei: Contrapunto primo e secondo; Vincenzo Galilei, 1584 [2’01].

AMS M0305954

Page 25: Universale Stille und kosmischerKlang

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Musik 10: Rued Langgaard: Sfærernes musik (BVN 128) (1916), Komponist: Rued

Langgaard; Dirigent: Thomas Dausgaard; Interpreten: Sopran: Inger Dam Jensen;

Chor: Dänisches Nationales Vokalensemble, Dänischer Nationalchor, Dänisches

Nationales Symphonieorchester; Label: Dacapo 2010, LC 49000, track 1 [3‘42].

Musik 11: Hanns Eisler, „Ballade Nr. 9 von Galileo (Song of the Allmighty)“, CD: Hans

Eisler, Documents, Label: Berlin Classics (Edel) 2011, LC 6203, track 17 [4‘25].

Musik 12: Seti (Australien), Nasa Soundcloud [1‘47].

Musik 13: Jörg Dankert, „BLC1“, Nasa Soundcloud [3‘03].

Musik 14: David Bowie, „Starman“, CD: Changes Two Bowie, Label: Parlophone 1981,

LC 0299, track 3 [1’16].

Musik 15: Megaloschemos II (Bulgarian Orthodox Hymn); Künstler: Fathomage, CD:

Portraits of an Illustrative Mania, Label: Independent 2018, track 1 [2‘07].

Anmerkung:

Die Nasa Soundcloud ist zur Benutzung freigegeben.

link: https://cdm.link/2014/10/nasa-posts-huge-library-space-sounds-youre-free-use/

Literatur:

Bertold Brecht: Leben des Galileo. Schauspiel. Suhrkamp Verlag. Frankfurt a.M.1998. S. 33,

34 und S. 61. [ges. 0‘35].

Vincenzo Galilei: Fronimo, 1568, 2. erw. Ausgabe, Rom 1584. In: Musicological studies and

documents 39. American Institute of Musicology, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart

1985. [0‘05]