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Universität Stuttgart Wissensverarbeitung und Numerik Institut für Kernenergeti und Energiesystem Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM V9: Finite-Elemente-Methode Teil 3: Numerische Verfahren zur Lösung partieller Differentialgleichungen V9: Finite-Elemente-Methode -Grundlagen und Anwendungen Inhalt: Das Verfahren der Finiten-Elemente (FEM) Lösung von elliptischen Gleichungen mit der FEM 1D Experiment: Lösung einer elliptischen Gleichung mit der FEM (in Vorbereitung)
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Universitt Stuttgart Wissensverarbeitung und Numerik I nstitut
fr K ernenergetik und E nergiesysteme Numerik partieller
Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM V9:
Finite-Elemente-Methode Teil 3: Numerische Verfahren zur Lsung
partieller Differentialgleichungen V9: Finite-Elemente-Methode
-Grundlagen und Anwendungen Inhalt: Das Verfahren der
Finiten-Elemente (FEM) Lsung von elliptischen Gleichungen mit der
FEM 1D Experiment: Lsung einer elliptischen Gleichung mit der FEM
(in Vorbereitung)
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Das sollten Sie
heute lernen Wie lst man partielle Dglen numerisch Was ist die
Finite Elemente Methode und wie wird sie zur Lsung von
Differenzialoperatoren angewandt Wie sind FE- Programme zur Lsung
partieller Differentialgleichungen aufgebaut
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Numerische Lsung von
partiellen Dglen - prinzipielles Vorgehen 1.Beschreibung des
Lsungsgebietes durch Zonen und Maschen 2.Beschreibung der Gebiete
mit gleichem Lsungsansatz durch Basisgebiete 3.Auswahl des
Lsungsansatzes -punktweise Darstellung - Entwicklung nach bekannten
Funktionen -stochastisch 4.Diskretisierung der Operatoren
5.Aufstellung der Systemgleichungen 6.Lsung des linearisierten
Gleichungssystems 7.Darstellung der Ergebnisse
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Numerische Lsung von
partiellen Dglen - Das Finite Elemente-Verfahren 1.Zonen, Maschen
und Basisgebiete sind Gebiete beliebiger Form (FiniteElemente), ber
die Differentialgleichung integriert werden kann 2.Maschen und
Basisgebiete identisch - Lsungspunkte auf FE-Rand 3. 4.Integration
so, da am Rand Stetigkeitsbedingungen erfllt 5.Unregelmig
strukturierte Gleichungssysteme, schwach diagonal-dominant 6.Lsen
auf Basis konjugierter Gradienten-Verfahren oder direktes Lsen
7.Darstellung von Zustnden in Gebieten ber Postprozessoren
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM
Lagrange-Interpolation mit Galerkin-Wichtung Folgende Festlegungen
werden in der Regel verwendet: Entwicklungsfunktionen
Lagrange-Polynome Entwicklungskoeffizienten Werte der genherten
Funktion an Sttzstellen (Knoten) Wichtungsfunktionen sind mit
Entwicklugnsfunktionen identisch (Galerkin-Wichtung). Ergebnis der
Nherung Verstmmelungsfehler Modifikation Aufspaltung des
Nherungsgebietes in Teilgebiete mit separaten Annherungen.
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Wahlen der
Entwicklungskoeffizienten Folgende Wahlen sind besonders hufig:
d.h. Lsung an einem Punkt. Dann sind die Basisfunktionen die
Lagrange-Funktionen d.h. Steigung an einem Punkt. Dann sind die
Basisfunktionen in der Regel Hermitesche Funktionen. d.h. mittlere
Lsung im Gebiet. Dann sind die Basisfunktionen in der Regel
problemabhngige Spezialfunktionen. d.h. mittlere Steigung (hufig fr
ein Oberflchenelement definiert).
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM FEM - Vorbemerkungen
Ausgang sind integrale Formulierungen und im folgenden speziell das
Galerkin-Verfahren. Anders als bei den Lsungen nach Galerkin wird
nicht versucht, spezielle, ber das ganze Lsungsgebiet gltige und an
das Problem angepasste Entwicklungsfunktionen zu finden.
Stattdessen wird das Lsungsgebiet in nicht berlappende Gebiete
zunchst beliebiger Gestalt, die sog. Finiten Elemente, unterteilt.
In jedem Element wird die Lsung nach Funktionen entwickelt, die nur
in diesem Element definiert sind und auerhalb verschwinden. Dadurch
wird die Integralgleichung in eine Reihe von Teilintegralen
zerlegt. ber Koppelungsbedingungen - Randbedingungen fr die finiten
Elemente - werden die Teillsungen zusammengesetzt. In der Regel
gelten die Koppelungen ber den ganzen Elementrand. Sie sind daher
sehr stark. Das Vorgehen wird wieder am Beispiel der
Helmholtz-Gleichung erlutert.
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Beschreibung des
Lsungsgebietes Beschreibung des Lsungsgebietes durch Zonen
Unterteilung der Maschen in Basisgebiete oder finite Elemente Fr
das Beispiel werden eine Zone und zwei bzw. drei finite Elemente
verwendet. Wahl der Entwicklungsfunktionen. Fr das Beispiel wurde
Lagrange-Funktion 1. Ordnung gewhlt. Dann gilt im Element m
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Darstellung der
Lsung Fr die gesamte Lsung gilt Anmerkungen: 1.Es ist mglich, in
verschiedenen Elementen verschiedene Anstze zu whlen. 2. Whlt man
die Knoten i so, dass je ein Knoten auf dem linken und auf dem
rechten Rand eines Elements liegen und gilt so gibt es keine Sprnge
im Verlauf von 3.Durch die in 2) getroffene Knotenwahl ist die Zahl
der Knoten der Elemente (lokale Knoten) kleiner als die Zahl der
Knoten im System (globale Knoten).
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Aufstellung der
Residuengleichung -1 Bei Verwendung der Galerkin-Methode sind
Wichtungs- und Entwicklungsfunktionen gleich und je nur im
zugehrigen Element definiert. Im Element m gilt:
Differentialgleichung Zur Lsung sind Randbedingungen erforderlich.
Es gilt l und r meinen linken und rechten Rand. m-1 und m+1 linkes
und rechtes Nachbarelement.
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Aufstellung der
Residuengleichung -2 Der Beitrag zum Residuum, der durch die
Wichtungsfunktion geleistet wird, ist dann Wendet man die Regeln
der partiellen Integration an, wird daraus
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Aufstellung der
Residuengleichung -3 Das Residuum fr das Gesamtsystem erhlt man als
Summe der Teilresiduen Bei der Summe gilt: Der Randbeitrag am
linken und rechten ueren Rand verschwindet wegen der Randbedingung.
Wegen der Anschlussbedingung heben sich Beitrge innerer Elemente
gerade auf. Man erhlt ein Gleichungssystem fr die globalen
Entwicklungskoeffizienten (Lsungen an globalen Knoten).
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Bestimmung der
Elementintegrale Die Versuchsfunktionen und ihre Ableitungen sind
Zur Durchfhrung der Integration ber die Elemente transformieren
wird die Elemente in das Einheitselement mit 0 x h. Dort lauten die
Versuchsfunktionen Dann gilt im Element
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Lsung 1: 2 Elemente
Lsung fr 2 Elemente 3 globale Variablen h = 1
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Lsung 2: 3
Elemente
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Vergleich der
Ergebnisse zur Lsung
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Lsung der
Helmholtz-Gleichung im Dreiecksgebiet Weitere Potentiale der FEM
zeigen wir an folgendem Problem: Folgende Aufgaben sind zu lsen:
a)Diskretisierung des Lsungsgebietes b)Generierung der
Elementintegrale c)Erzeugung der Systemmatrizen d)Lsung des
Gleichungssystems e)Darstellung der Ergebnisse
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Diskretisierung des
Lsungsgebietes Zur Diskretisierung wird das Lsungsgebiet in
Elemente unterteilt. Die Elemente werden durch folgende Daten
charakterisiert: -globale Nummern der lokalen
Knoten(Element-Knoten-Liste) -Koordination der
Knoten(Knoten-Koordinaten-Liste) -Typ des Elementes -Material im
Element - Randdaten des Elements oder Randelemente. Die Daten
werden in Listen gehalten. Die Erzeugung und die berprfung dieser
Listen ist ein Problem, das zumindest nicht einfach lsbar ist. Es
gibt zwei Grenzflle: a)Die Daten werden elementweise eingelesen,
das ist immer mglich, aber sehr aufwendig. b)Die Daten werden
halbautomatisch generiert und durch kleine Korrekturen auf aktuelle
Flle angepasst. Dies ist vor allem fr hufig wiederkehrende Netze
interessant. Zur berprfung der Listen mssen graphische Methoden
verwendet werden. Bei dreidimensionalen Problemen ist jedoch auch
dieses Vorgehen aufwendig.
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Diskretisierung mit
6 Elementen Fr das Beispiel sollen nur Dreiecke mit einem Ansatz 1.
Ordnung verwendet werden (Typ-Angabe entfllt). Auerdem sei das
Gebiet homogen (Materialangabe entfllt). Wir verwenden 5 Elemente
und 7 Knoten Die Elementknotenliste lautet dann: Die
Knotenkoordinatenliste enthlt 14 Eintrge. Ihre Werte sind hier
nicht von Bedeutung. Fr die Elemente V und VI sind Randbedingungen
je fr die den lokalen Knoten 1 gegenberliegende Seite vorzugeben.
IV 4 III II V I VI 125 63 7
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Bildung der
Elementintegrale Verwendet man im Element einen linearen Ansatz, so
gilt: Unter Verwendung von Lagrange-Polynomen fr ein Dreieck wird
daraus wo die Lsungswerte an den Dreiecksecken (Knoten) sind. Die
Bestimmung des und die Bildung der Integrale ber die Elementflche
kann auf verschiedene Arten geschehen. Dazu wird auf die Literatur
bzw. Teil 1 der Vorlesung verwiesen.
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Erzeugung der
Systemmatrix Zur Erzeugung der Systemmatrix mssen alle lokalen
Beitrge zu einem globalen Knoten und seinen Verknpfungen zu
Nachbarknoten aufsummiert werden. Im vorliegenden Fall erhalten wir
folgende Matrixstruktur:
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Analyse und Lsung
Die Matrix enthlt auf allen besetzten Positionen sowohl Beitrge vom
Diffusionsterm als auch vom Absorptionsterm. Dadurch wird sie zum
einen weniger empfindlich gegen Maschenvergrerung, zum anderen aber
auch weniger diagonaldominant, ihre Konditionszahl verschlechtert
sich (sie wird grer). Die Struktur der Matrix ist unregelmig und
kann nicht allgemein vorhergesagt werden. Die Eigenschaften der
Systemmatrix erfordern besondere Anstrengungen zur Lsung des
Gleichungssystems. Sowohl direkte als auch iterative Verfahren
finden Verwendung. Als direktes Verfahren ist das Cholesky-
Verfahren verbreitet. Unter den iterativen Verfahren haben sich
konjugierte Gradienten- Verfahren bewhrt.
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Finite Elemente in
der Automobilentwicklung -1 ( von Hans Mller,Spektrum der
Wissenschaften, Mrz 1997) Die Entwicklungsabteilungen der
Automobilindustrie mssen immer umfang- reichere Leistungen in sehr
kurzer Zeit und unter erheblichem Kostendruck erbringen. In den
letzten Jahren hat sich hierbei die numerische Simulation als
unentbehrliches Hilfsmittel etabliert, denn sie liefert die
geforderten Aussagen schnell und reproduzierbar, macht
Modifikationen und Variantenuntersuchungen einfach und bietet fast
unbegrenzte Analysemglichkeiten. Zudem ist sie in der Regel sehr
kostengnstig. Ihre Bedeutung wird in Zukunft noch weiter zunehmen,
denn die Berechnungs- methoden werden immer noch zgig
weiterentwickelt, und ein Ende des Preisver- falls fr Hardware ist
nicht absehbar. Berechnet werden heute routinemig unter anderem
Bauteilsteifigkeiten und -festigkeiten, Schwingungen und akustische
Eigenschaften, das Crashverhalten, die Aerodynamik, das
Fahrverhalten, die Verbrennungsprozesse im Motor, die Wrmeleitung
sowie Blechumformvorgnge. Die folgenden Beispiele fr Finite-
Elemente-Analysen stammen aus der Karosserieentwicklung bei
Mercedes-Benz.
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Finite Elemente in
der Automobilentwicklung -2 Das links abgebildete Rechenmodell der
Rohkarosserie des Mercedes SLK wird fr Steifigkeitsuntersuchungen
eingesetzt, beispielsweise um sicherzustellen, dass sich auch dann
alle Tren und Klappen einwandfrei ffnen und schlieen lassen, wenn
das Fahrzeug auf extrem unebenem Untergrund steht. Es besteht aus
ungefhr 107.000 Schalenelementen und hat etwa gleich viele Knoten;
wie fr Verformungsanalysen typisch, sind die Elemente von annhernd
gleicher Gre.
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Finite Elemente in
der Automobilentwicklung -3 Weil die blichen Belastungen nur kleine
Geometrienderungen hervorrufen (geometrische Linearitt), das
Material im linear elastischen Bereich bleibt (Materiallinearitt)
und dynamische Effekte keine Rolle spielen (Statik), spricht man
von einer linear statischen Analyse. Rechts die berechnete
verformte Struktur. Der Deutlichkeit zuliebe sind die lokalen
Verschiebungen um den Faktor 30 berhht dargestellt. Die Einfrbung
kennzeichnet ihre Gre (ansteigend von hellblau nach rot). Fr
Schwingungs- und Akustikanalysen wird ein anderes Modell verwendet
(unten); es besteht aus etwa 105.000 Elementen und enthlt smtliche
dynamisch relevanten Komponenten des Fahrzeugs wie die Karosserie
mit Einbauten, Motor und Triebstrang, die Abgasanlage sowie das
Fahrwerk mit der Lenkung und das Pedalwerk.
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fr K ernenergetik und E nergiesysteme Numerik partieller
Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Finite Elemente in
der Automobilentwicklung -4 Beispiel fr eine dynamische Simulation
ist eine Fahrt ber eine schlechte Wegstrecke. Dabei werden die
Radaufstandspunkte in unregelmiger Weise gehoben und gesenkt
(rechts). Andere untersuchte Anregungen sind Schwingungen von Motor
und Triebstrang oder Unwuchten von Rdern und Antriebswellen. Die
Simulation liefert als Ergebnis zum Beispiel Beschleunigungen am
Lenkrad, die fr den Fahrer sprbar sein knnen, oder - bei einer
akustischen Analyse - den nach Frequenzen aufgeschlsselten
Schalldruck am Ohr des Fahrers (unten).
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Finite Elemente in
der Automobilentwicklung -5 Rechenmodell fr die
Frontalaufprallsimulation
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Finite Elemente in
der Automobilentwicklung -6 Die Berechnung eines Aufpralls
konfrontiert den Ingenieur mit fast allen Problemen, die eine
strukturmechanische Simulation bieten kann. Geometrische
Nichtlineraritt (groe Geometrienderungen) und
Materialnichtlinearitt (Flieen, Reien) sind Teil eines
hoch-dynamischen Vorgangs, bei dem nicht nur Trgheits- und
Dmpfungseffekte zu bercksichtigen sind, sondern auch Unstetigkeiten
in den Randbedingungen (sich ffnende und schlieende Kontakte
zwischen Flchen) sowie Gleit- und Reibeffekte. Das Rechenmodell fr
die Frontalaufprallsimulation (wieder vom Mercedes SLK) besteht aus
ungefhr 84.000 Elementen. Im vorderen Bereich, wo die grten
Deformationen zu erwarten sind, ist die Diskretisierung im
Interesse einer mglichst genauen Abbildung besonders fein.
Bereiche, die ohnehin nicht oder kaum verformt werden, kann man zur
Verringerung des Rechenaufwands grber vernetzen.
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Finite Elemente in
der Automobilentwicklung -7 Ergebnis einer typischen
Seitenaufprallsimulation mit etwa 80.000 Schalenele- menten. In
diesem Fall ist die Seite des Aufpralls besonders fein elementiert.
Eine Barriere mit deformierbarem Stokopf aus Aluminiumwaben rammt
das Fahrzeug seitlich mit einer Geschwindigkeit von 61
Stundenkilometern. Nach 0,07 Sekunden ist der Deformationsvorgang
beendet. Ein Hchstleistungsrechner wie die CRAY T90 bentigt fr die
Simulation eines Frontalaufpralls etwa 10 Stunden Rechenzeit
(netto) bei etwa 400 bis 500 Millionen Rechenoperationen pro
Sekunde. Dabei wird der gesamte Crashvorgang von etwa einer
Zehntel-sekunde Dauer in rund 170.000 Zeitabschnitten zerlegt.
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Finite Elemente in
der Automobilentwicklung -8 Leistungsfhige Workstations setzen die
Berechnungsergebnisse in realittsnah schattierte Bilder um (rechts:
Simulation eines Aufpralls mit 50 Stundenkilometern gegen eine
ebene Wand). Bei Bedarf lt sich auch ein kompletter Film des
fiktiven Ereignisses erzeugen, der die Ergebnisinterpretation
erheblich erleichtert. Je nach Bedarf kann man dabei beliebige
Strukturteile ein- und ausblenden; so gewinnt man Einblicke, die
ein Film von einem echten Crash niemals liefern knnte. Weitere
Crash-Berechnungen befassen sich mit anderen Arten des Frontal-
aufpralls, dem Heckaufprall, dem berschlag, dem Zusammensto zweier
Fahrzeuge in unterschiedlichen Konfigurationen sowie
Schlittenversuchen zur Entwicklung von Rckhaltesystemen.
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Numerische Lsung von
partiellen Dglen - Volumenverfahren 1.Zonen, Maschen und
Basisgebiete sind Gebiete beliebiger Form, fr die integrale
Bilanzierung mglich ist 2.Statt Maschen und Baisisgebiete
Komponenten 3.Mittleres Verhalten aus lokalen Bilanzen
4.Euler-Diskretisierung der Zeit 5.Unregelmig strukturierte
Gleichungssysteme primr fr die Zeitfortschaltung 6.Lsen analog
iterativer Verfahren - Iteration als Zeitfortschaltung
7.Darstellung von Zustnden im System
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Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM
Volumen(Komponenten)basiertes Modell eines Kreislaufs
Folie 33
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fr K ernenergetik und E nergiesysteme Numerik partieller
Differentialgleichungen, SS 02 Teil 3 : V9 FEM Diese Fragen sollten
Sie beantworten knnen Wie lst man partielle Dglen numerisch, geben
Sie die wichtigsten Methoden und ihre Unterschiede an Was ist die
Finite Elemente Methode Geben Sie die Struktur der Matrix einer
diskretisierten Helmholtz Gleichung an. Wie unterscheiden sich die
Matrizen bei Diskretisierung nach FDM und FEM Wie sind Programme
zur Lsung partieller Dglen nach der FEM aufgebaut