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Universitätsjournal Die Zeitung der Technischen Universität Dresden 10. Jahrgang 1. März-Ausgabe – 9. März 1999 Nummer 5 AUS DEM INHALT TU-Botaniker: Zuschendorfer Park in Forschung involviert Top in Deutschland: www.tu-dresden.de – Web Sites der TU in neuer Gestalt Personalräte: Bekanntgabe derWahlvorschläge für Land, TU und Klinikum Traumspiel FaßNacht: Premiere an der Kleinen Bühne der TUD Seite 3 Seite 4 Seiten 10 und 11 Seite 12 Play Bach mit Jacques Loussier Jazzfreunde, aufgepaßt! Am 16. März (20 Uhr) ist es wieder so- weit: Die Semperoper, die TU Dres- den und die Stadtspar- kasse präsen- tieren wieder „Jazz in der Semperoper“ – diesmal mit dem Trio des bekannten französischen Pianisten Jacques Loussier, der seine swingenden Versionen barocker, klas- sischer und moderner Kammermusik zu Gehör bringen wird. Man lese und staune: Seit 1953 be- schäftigte sich Jacques Loussier mit der jazzig-swingenden „Umsetzung“ „ern- ster“ Musik. Jazz-Swing plus Bach-Mo- tive plus Improvisation waren damals das Erfolgsgeheimnis seiner Musik, die bald unter dem Play-Bach-Etikett die halbe Welt des gehobenen Populärjazz eroberte. Nach zahllosen Platten und umjubel- ten Konzerten mit Play Bach wandte sich Loussier, der vorher auch schon Er- fahrungen mit orientalischer Musik, aber auch als Begleiter von Chanson- Künstlern wie Catherine Sauvage und Charles Aznavour gesammelt hatte, der Moderne zu. Kürzlich erst spielte sein Trio eine CD mit swingenden Interpre- tationen von Eric-Satie-Werken ein. Das Programm des Sonderkonzerts in der Dresdner Semperoper, zu dem Loussier mit dem Perkussionisten An- dré Arpino und dem Bassisten Benoit Dunoyer de Segonzac anreisen wird, umfaßt sowohl Altbewährtes als auch Neueres, umspannt ein künstlerisches Spektrum von Play Bach bis Eric Satie. Karten zum Preis von 5 bis 40 Mark, halbe Preise für Ermäßigungsberech- tigte, gibt es im Vorverkauf in der Schinkelwache, Theaterplatz, 01067 Dresden, Telefon: (0351)4 9117 05, Fax: (0351)4 9117 00. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr. M. Bäumel Jacques Loussier Jazz in der Semperoper Das Patentinformationszentrum (PIZ) der Technischen Universität Dresden eröffnete am 8. März im Landratsamt Bautzen im Zusam- menhang mit der Tagung des Wirt- schaftsausschusses des Kreistages seine Ausstellung „Patent“. Die bisher sehr erfolgreiche Wander- ausstellung ermöglicht den Erfindern und solchen, die es werden wollen, nützliche Einblicke in das Patentrecht, in die Möglichkeiten der Patentinfor- mation, in die Geschichte des Patentes und in verschiedene Patentförderpro- gramme, insbesondere in die Erfinder- förderung der TU Dresden. Die Aus- stellung läuft bis zum 9. April 1999. Öffnungszeiten: Mo, Di, 8-12 und 14-16 Uhr; Do, 8-18 Uhr; Fr, 8-13 Uhr. Das Patentinformationszentrum der TU Dresden ist ein Dienstleister für Wirtschaft und Forschung nicht nur für die Erfinder der TUD (für die ein spezi- elles Programm zur Erfinderförderung existiert), sondern auch weit über die Grenzen der Dresdner Universität hin- aus. Die Ausstellung „Patent“, die dies- mal in Zusammenarbeit mit dem Sach- gebiet Wirtschaftsförderung des Land- ratsamtes Bautzen gezeigt wird, war bisher an der TU Dresden, im Sächsi- schen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit (SMWA) und in der Sächsi- schen Aufbaubank zu sehen. M.B. Faszinierende Einblicke ins Patentwesen TU-Patentinformationszentrum eröffnet Ausstellung „Patent“ in Bautzen Erfolgreiche „Patent“-Ausstellung des TU-PIZ: Kanzler Alfred Post gibt ein Fernsehinterview anläßlich der Aus- stellungseröffnung im Sächsischen Wirtschaftsministerium. Foto: Archiv Hörsaalzentrum der TU Dresden im Semesterschlaf Erinnerung: Ein paar Wochen ist es schon her, daß die Studenten das neue Hörsaalzentrum der TU Dresden bevölkerten. Nun sind Semesterferien, lediglich Prüfungen und die Jazzfoto-Ausstellung (siehe Seite 4) finden statt. Foto: UJ/Eckold Bitte elektronische Formulare ausfüllen! Erstmals präsentiert die TU Dresden ih- re Forschung auf CD-ROM. Noch in diesem Sommer wird die silberne Scheibe Auskunft über die Forschungs- aktivitäten an der Uni geben. „Derzeit bereiten wir die Datenerfassung aus den Fakultäten vor“, teilt Eva Wricke, ver- antwortliche Mitarbeiterin, mit. Dafür steht für alle Professuren und Dozentu- ren mit eigener Kostenstelle ein elektro- nischer Fragebogen im Internet bereit. Ab 8. März 1999 soll der Bogen mög- lichst schnell, spätestens jedoch bis 5. April, ausgefüllt werden: http://www. forschung-cdrom.rek.tu-dresden.de, lo- gin und Paßwort lauten „jfb98“. Bei Problemen gibt es Hilfe unter den Tele- fonnummern (o351)4 63-85 19 (Beate Lay, technische Fragen) und -4453 (Eva Wricke, inhaltliche Fragen). Nähere Auskünfte gibt außerdem Rundschrei- ben D5/1/1999. Die CD-ROM wird neben allen Da- ten des bisherigen Jahresforschungsbe- richtes auch weitere Informationen, beispielsweise zu Geräte- und Labor- ausstattung, Konsultations- und Bera- tungsleistungen, Weiterbildungsange- boten und Patenten vermitteln. Karsten Eckold Der Frühling bringt es an den Tag: riesi- ge Schlaglöcher in den Straßen, Gefahr für Auto- und Radfahrer. Frostschäden, heißt es oft achselzuckend. Daß Frost- schäden aber nichts mit höherer Gewalt, sondern eher mit schlecht gewarteten, fehlerhaft gebauten oder übermäßig ge- nutzten Straßen zu tun haben, weiß Konrad Roßberg, Professor für Straßen- bau an der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden, aus langjährigen For- schungen. „So wie man Fenster hin und wieder streicht, muß man auch Straßen instand- halten“, sagt Roßberg. Regelmäßig – et- wa alle acht bis zwölf Jahre – müsse man auf vielen Straßen eine neue dich- tende Schicht aufbringen. Wenn nicht, „kommt es zu Schäden, die exponentiell zunehmen: Wofür man heute eine Mark zahlen müßte, das kostet im nächsten Jahr nicht zwei, sondern vielleicht schon zehn Mark.“ Auch Pfusch beim Neubau kann Ur- sache für Schlaglöcher sein. „Asphalt muß bei 130 bis 140 Grad verdichtet werden“, weiß der Professor. Oft ist die Temperatur jedoch geringer oder die Walze verdichtet nicht bis an den Straßenrand. Bei Regen fließt dann das Wasser dorthin ab und kriecht unter die Straßendecke, die in der Folge aufreißt. „Auch sind Gelder zum Bauen oft erst spät im Jahr verfügbar“, verweist Roß- berg auf die Konsequenz, daß dann teil- weise in den Winter hinein gebaut wer- de. Beispiel Autobahn 4 zwischen Wilsdruff und Dresden: Um den Ab- schnitt noch fristgemäß zu übergeben, wurde die Straßenoberfläche mit Heiz- geräten getrocknet. Zwischen der er- hitzten Oberfläche und der kalten Un- terschicht kam es zu Scherspannungen, die Fahrbahn platzte auf. Löchrig wie ein Schweizer Käse wer- den Straßen aber auch, wenn Lkw-Fah- rer Schleichwege über Nebenstraßen suchen, die nur für leichten Verkehr konzipiert wurden. Denn durch Pkw’s würden, so Roßberg, keine ordentlich gebauten Straßen zerstört, sondern nur durch den Schwerverkehr, „der zahlen- und lastenmäßig in den letzten Jahren enorm zugenommen hat.“ Galten bis in die 80er Jahre 10 Ton- nen als sogenannte Regel-Achse, be- trägt die heute zulässige Achslast schon 11,5 Tonnen. „Zur Zeit strebt die EU so- gar 13 Tonnen an“, warnt er und rechnet vor: Erhöhe man die Achslast von 10 auf 13 Tonnen, könne der gleiche Lkw- Fahrer zwar 30 Prozent mehr transpor- tieren. Gleichzeitig sei jedoch der zer- störerische Einfluß auf die Fahrbahn dreimal so groß. Besonders anfällige Straßen müßten deshalb für schwere Fahrzeuge gesperrt werden, fordert er ebenso wie Achslast-Kontrollen. Dar- über hinaus wird am Lehrstuhl von Pro- fessor Roßberg derzeit – gefördert durch das Bundesverkehrsministerium – zum Thema Spurrinnen und deren Vermeidung geforscht. „Außerdem ar- beiten wir für Dresdens Straßen- und Tiefbauamt; auch kontrollieren wir die Güte von Splitt und Schotter aus Stein- brüchen“, so Roßberg, der gleichzeitig Leiter der staatlich anerkannten Prüf- stelle für Straßenbau ist. J. Weißenborn Frost ist keineswegs höhere Gewalt Straßenbau-Professor Konrad Roßberg: Ursache für Schlaglöcher sind schlechte Instandhaltung und zu viele Lkw Loch an Loch und hält doch? Dresdens Straßen ... Foto:UJ/Eckold Sportlerwahl startet mit nächstem UJ Susanne Merkel gewann über 400 Me- ter bei den internationalen deutschen Hochschulmeisterschaften in Stuttgart. Rene Jäckel wurde in Frankfurt/Main deutscher Hochschulmeister im Kara- te. Beide stellen sich in wenigen Tagen einem neuen Kontest. Gemeinsam mit weiteren 21 Kandidaten stehen sie in der engeren Wahl zum „Sportler der TU“. Gesucht werden die beste Sport- lerin, der beste Sportler und die beste Mannschaft an der Uni. Mit der näch- sten Ausgabe des UJ startet die Wahl. Hier wird dann ein Tipzettel Ihnen, ver- ehrte Leser, ermöglichen, an dem span- nenden Ausscheid teilzunehmen. Außerdem stellt UJ alle Kandidaten in Wort und Bild vor. Also, unbedingt nächstes UJ besorgen! keck

Universitätsjournal...Pianisten Jacques Loussier, der seine swingenden Versionen barocker, klas-sischer und moderner Kammermusik zu Gehör bringen wird. Man lese und staune: Seit

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  • UniversitätsjournalDie Zeitung der Technischen Universität Dresden

    10. Jahrgang 1. März-Ausgabe – 9. März 1999 Nummer 5

    AUS DEM INHALT

    TU-Botaniker:Zuschendorfer Park inForschung involviert

    Top in Deutschland:www.tu-dresden.de – Web Sites der TU in neuer Gestalt

    Personalräte:Bekanntgabe derWahlvorschläge für Land, TU und Klinikum

    Traumspiel FaßNacht:Premiere an derKleinen Bühne der TUD

    Seite 3

    Seite 4

    Seiten 10 und 11

    Seite 12

    Play Bach mitJacques Loussier

    Jazzfreunde,aufgepaßt!Am 16. März(20 Uhr) istes wieder so-weit: DieSemperoper,die TU Dres-den und dieStadtspar-kasse präsen-tieren wieder„Jazz in derSemperoper“– diesmal mit

    dem Trio des bekannten französischenPianisten Jacques Loussier, der seineswingenden Versionen barocker, klas-sischer und moderner Kammermusikzu Gehör bringen wird.

    Man lese und staune: Seit 1953 be-schäftigte sich Jacques Loussier mit derjazzig-swingenden „Umsetzung“ „ern-ster“ Musik. Jazz-Swing plus Bach-Mo-tive plus Improvisation waren damalsdas Erfolgsgeheimnis seiner Musik, diebald unter dem Play-Bach-Etikett diehalbe Welt des gehobenen Populärjazzeroberte.

    Nach zahllosen Platten und umjubel-ten Konzerten mit Play Bach wandtesich Loussier, der vorher auch schon Er-fahrungen mit orientalischer Musik,aber auch als Begleiter von Chanson-Künstlern wie Catherine Sauvage undCharles Aznavour gesammelt hatte, derModerne zu. Kürzlich erst spielte seinTrio eine CD mit swingenden Interpre-tationen von Eric-Satie-Werken ein.

    Das Programm des Sonderkonzertsin der Dresdner Semperoper, zu demLoussier mit dem Perkussionisten An-dré Arpino und dem Bassisten BenoitDunoyer de Segonzac anreisen wird,umfaßt sowohl Altbewährtes als auchNeueres, umspannt ein künstlerischesSpektrum von Play Bach bis Eric Satie.

    Karten zum Preis von 5 bis 40 Mark,halbe Preise für Ermäßigungsberech-tigte, gibt es im Vorverkauf in derSchinkelwache, Theaterplatz, 01067Dresden, Telefon: (0351)4 9117 05,Fax: (0351)4 9117 00. Öffnungszeiten:Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr.

    M. Bäumel

    Jacques Loussier

    Jazz in der Semperoper

    Das Patentinformationszentrum(PIZ) der Technischen UniversitätDresden eröffnete am 8. März imLandratsamt Bautzen im Zusam-menhang mit der Tagung des Wirt-schaftsausschusses des Kreistagesseine Ausstellung „Patent“.

    Die bisher sehr erfolgreiche Wander-ausstellung ermöglicht den Erfindernund solchen, die es werden wollen,nützliche Einblicke in das Patentrecht,in die Möglichkeiten der Patentinfor-mation, in die Geschichte des Patentesund in verschiedene Patentförderpro-gramme, insbesondere in die Erfinder-förderung der TU Dresden. Die Aus-stellung läuft bis zum 9. April 1999.

    Öffnungszeiten: Mo, Di, 8-12 und14-16 Uhr; Do, 8-18 Uhr; Fr, 8-13 Uhr.

    Das Patentinformationszentrum derTU Dresden ist ein Dienstleister fürWirtschaft und Forschung nicht nur fürdie Erfinder der TUD (für die ein spezi-elles Programm zur Erfinderförderungexistiert), sondern auch weit über dieGrenzen der Dresdner Universität hin-aus.

    Die Ausstellung „Patent“, die dies-mal in Zusammenarbeit mit dem Sach-gebiet Wirtschaftsförderung des Land-ratsamtes Bautzen gezeigt wird, warbisher an der TU Dresden, im Sächsi-schen Staatsministerium für Wirtschaftund Arbeit (SMWA) und in der Sächsi-schen Aufbaubank zu sehen. M.B.

    Faszinierende Einblicke ins PatentwesenTU-Patentinformationszentrum eröffnet Ausstellung „Patent“ in Bautzen

    Erfolgreiche „Patent“-Ausstellung desTU-PIZ: Kanzler Alfred Post gibt einFernsehinterview anläßlich der Aus-stellungseröffnung im SächsischenWirtschaftsministerium. Foto: Archiv

    Hörsaalzentrum der TU Dresden im Semesterschlaf

    Erinnerung: Ein paar Wochen ist es schon her, daß die Studenten das neue Hörsaalzentrum der TU Dresden bevölkerten.Nun sind Semesterferien, lediglich Prüfungen und die Jazzfoto-Ausstellung (siehe Seite 4) finden statt. Foto: UJ/Eckold

    Bitte elektronischeFormulare ausfüllen!

    Erstmals präsentiert die TU Dresden ih-re Forschung auf CD-ROM. Noch indiesem Sommer wird die silberneScheibe Auskunft über die Forschungs-aktivitäten an der Uni geben. „Derzeitbereiten wir die Datenerfassung aus denFakultäten vor“, teilt Eva Wricke, ver-antwortliche Mitarbeiterin, mit. Dafürsteht für alle Professuren und Dozentu-ren mit eigener Kostenstelle ein elektro-nischer Fragebogen im Internet bereit.

    Ab 8. März 1999 soll der Bogen mög-lichst schnell, spätestens jedoch bis 5.April, ausgefüllt werden: http://www.forschung-cdrom.rek.tu-dresden.de, lo-gin und Paßwort lauten „jfb98“. BeiProblemen gibt es Hilfe unter den Tele-fonnummern (o351)4 63-85 19 (BeateLay, technische Fragen) und -4453 (EvaWricke, inhaltliche Fragen). NähereAuskünfte gibt außerdem Rundschrei-ben D5/1/1999.

    Die CD-ROM wird neben allen Da-ten des bisherigen Jahresforschungsbe-richtes auch weitere Informationen,beispielsweise zu Geräte- und Labor-ausstattung, Konsultations- und Bera-tungsleistungen, Weiterbildungsange-boten und Patenten vermitteln.

    Karsten Eckold

    Der Frühling bringt es an den Tag: riesi-ge Schlaglöcher in den Straßen, Gefahrfür Auto- und Radfahrer. Frostschäden,heißt es oft achselzuckend. Daß Frost-

    schäden aber nichts mit höherer Gewalt,sondern eher mit schlecht gewarteten,fehlerhaft gebauten oder übermäßig ge-nutzten Straßen zu tun haben, weißKonrad Roßberg, Professor für Straßen-bau an der Fakultät Bauingenieurwesender TU Dresden, aus langjährigen For-schungen.

    „So wie man Fenster hin und wiederstreicht, muß man auch Straßen instand-halten“, sagt Roßberg. Regelmäßig – et-wa alle acht bis zwölf Jahre – müsseman auf vielen Straßen eine neue dich-tende Schicht aufbringen. Wenn nicht,„kommt es zu Schäden, die exponentiellzunehmen: Wofür man heute eine Markzahlen müßte, das kostet im nächstenJahr nicht zwei, sondern vielleichtschon zehn Mark.“

    Auch Pfusch beim Neubau kann Ur-sache für Schlaglöcher sein. „Asphaltmuß bei 130 bis 140 Grad verdichtetwerden“, weiß der Professor. Oft ist dieTemperatur jedoch geringer oder dieWalze verdichtet nicht bis an den

    Straßenrand. Bei Regen fließt dann dasWasser dorthin ab und kriecht unter dieStraßendecke, die in der Folge aufreißt.„Auch sind Gelder zum Bauen oft erstspät im Jahr verfügbar“, verweist Roß-berg auf die Konsequenz, daß dann teil-weise in den Winter hinein gebaut wer-de. Beispiel Autobahn 4 zwischenWilsdruff und Dresden: Um den Ab-schnitt noch fristgemäß zu übergeben,wurde die Straßenoberfläche mit Heiz-geräten getrocknet. Zwischen der er-hitzten Oberfläche und der kalten Un-terschicht kam es zu Scherspannungen,die Fahrbahn platzte auf.

    Löchrig wie ein Schweizer Käse wer-den Straßen aber auch, wenn Lkw-Fah-rer Schleichwege über Nebenstraßensuchen, die nur für leichten Verkehrkonzipiert wurden. Denn durch Pkw’swürden, so Roßberg, keine ordentlichgebauten Straßen zerstört, sondern nurdurch den Schwerverkehr, „der zahlen-und lastenmäßig in den letzten Jahrenenorm zugenommen hat.“

    Galten bis in die 80er Jahre 10 Ton-nen als sogenannte Regel-Achse, be-trägt die heute zulässige Achslast schon11,5 Tonnen. „Zur Zeit strebt die EU so-gar 13 Tonnen an“, warnt er und rechnetvor: Erhöhe man die Achslast von 10auf 13 Tonnen, könne der gleiche Lkw-Fahrer zwar 30 Prozent mehr transpor-tieren. Gleichzeitig sei jedoch der zer-störerische Einfluß auf die Fahrbahndreimal so groß. Besonders anfälligeStraßen müßten deshalb für schwereFahrzeuge gesperrt werden, fordert erebenso wie Achslast-Kontrollen. Dar-über hinaus wird am Lehrstuhl von Pro-fessor Roßberg derzeit – gefördertdurch das Bundesverkehrsministerium– zum Thema Spurrinnen und derenVermeidung geforscht. „Außerdem ar-beiten wir für Dresdens Straßen- undTiefbauamt; auch kontrollieren wir dieGüte von Splitt und Schotter aus Stein-brüchen“, so Roßberg, der gleichzeitigLeiter der staatlich anerkannten Prüf-stelle für Straßenbau ist.J. Weißenborn

    Frost ist keineswegs höhere GewaltStraßenbau-Professor Konrad Roßberg: Ursache für Schlaglöcher sind schlechte Instandhaltung und zu viele Lkw

    Loch an Loch und hält doch? DresdensStraßen ... Foto:UJ/Eckold

    Sportlerwahl startetmit nächstem UJ

    Susanne Merkel gewann über 400 Me-ter bei den internationalen deutschenHochschulmeisterschaften in Stuttgart.Rene Jäckel wurde in Frankfurt/Maindeutscher Hochschulmeister im Kara-te. Beide stellen sich in wenigen Tageneinem neuen Kontest. Gemeinsam mitweiteren 21 Kandidaten stehen sie inder engeren Wahl zum „Sportler derTU“. Gesucht werden die beste Sport-lerin, der beste Sportler und die besteMannschaft an der Uni. Mit der näch-sten Ausgabe des UJ startet die Wahl.Hier wird dann ein Tipzettel Ihnen, ver-ehrte Leser, ermöglichen, an dem span-nenden Ausscheid teilzunehmen.Außerdem stellt UJ alle Kandidaten inWort und Bild vor. Also, unbedingtnächstes UJ besorgen! keck

  • Universitätsjournal 5/99 TU-Rundblick Seite 2

    Herausgeber des „Universitätsjournals“:Der Rektor der Technischen Universität Dresden.V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.Redaktion Besucheradresse: Nöthnitzer Str. 43,01187 Dresden, Tel. 03 51/4 63 - 28 82. Fax:03 51 / 4 63 - 71 65, e-mail: [email protected]ßenstelle Medizinische Fakultät, Fetscherstr. 74,Tel.: 03 51 / 4 58 -34 68, Fax: 03 51 / 4 58 -53 68.Vertrieb: Petra Kaatz, Außenstelle an der Medi-zinischen Fakultät.Anzeigenverwaltung: Sächsische Presseagentur Dr. Siegfried Seibt, Bertolt-Brecht-Allee 24,01309 Dresden, Tel. / Fax: 03 51 / 31 99 - 26 70,e-mail: [email protected] in den Beiträgen vertretenen Auffassungenstimmen nicht unbedingt mit denen der Redak-tion überein. Für den Inhalt der Artikel sind dieUnterzeichner voll verantwortlich. Nachdruck istnur mit Quellen- und Verfasserangabe gestattet.Redaktionsschluß: 26. Februar 1999.Satz: Redaktion, Stellenausschreibungen:IMAGIC, Publigraphische Systeme, DresdenDruck: Lausitzer Druck- und VerlagshausGmbH, Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

    Impressum

    Verkehr verkehrt

    „Wissen Sie, die Demokratie – das ist dieschwierigste Gesellschaftsordnung bis-her. Und glauben Sie mir – es wird nichtdie letzte sein.“ Es ist die fünfte für den84jährigen, und es klingt überzeugendaus dem Munde von einem, der sich be-reits als Junge leidenschaftlich für Ge-schichte interessierte. Ein wenig Stolzleuchtet in seinen Augen, wenn er davonspricht, daß er heute als Mentor desGymnasiums „Marie Curie“ im Ethik-unterricht „Kunstgeschichte und Judenin Dresden“ lehrt und nicht nur dort überdie Rettung des Davidsterns der Semper-synagoge durch ihn erzählt. Auch Ex-kursionen leitet der ehemalige Archäolo-ge noch. „Sehen Sie, diesen Wehrganghier, den habe ich entdeckt und ausge-graben,“ – energisch klopft sein Fingerauf eine Zeichnung der Burg Neurathenin einem Heft „Burgenforschung inSachsen“ – „ich wußte, daß er nur hiersein konnte, nachdem ich durch einselbstgefertigtes Modell die Bauweisenachvollzogen habe.“ Flink sind sie, dieGedanken des Urdresdners Alfred R.Neugebauer. Sie schlagen einen logi-schen Bogen und ziehen den Zuhörer un-willkürlich in ihren Bann. Doch nichtnur deshalb ist er ein immer gern gehör-ter „Zeitzeuge“ vielerlei Veranstaltun-gen. Alfred Neugebauer, gelernterDrucker und jahrzehntelang Feuerwehr-mann, ist der „Retter des Davidsterns derSynagoge“. Er macht nicht viel Aufhe-bens darum, daß er ein einmaliges Kul-turdenkmal bewahrte. Und daß er seinLeben riskierte, um einen jüdischenStern zu retten – das einzige, was der jü-dischen Gemeinde und der Stadt Dres-den von der Sempersynagoge blieb...

    Drittes Reich, Reichskristallnachtvom 9. zum 10. November 1938: Esklirrten die Scheiben jüdischer Läden,Hunderte Menschen jüdischer Herkunftwurden verhaftet, und im ganzen Landstanden 260 Synagogen in Flammen – soauch die 100 Jahre alte Dresdner Syna-goge.

    „Wir wurden zwar zum Einsatz geru-fen, aber durften nicht löschen, nur dieumliegenden Häuser schützen. EineFarce, wenn man bedenkt, daß sogar un-ser Feuerlöschboot am Terrassenuferlag,“ empört sich Alfred Neugebauernoch heute. Er gehörte damals zur 2.Wachabteilung der Berufsfeuerwehr, dieam nächsten Morgen zur Ablösung kam.Er erzählt, was seine Kameraden miter-lebten: „SA-Leute hatten zusammenge-rollte Kokosmatten ans Gestühl in derSynagoge gelegt, mit Benzin übergossenund angezündet; um Mitternacht stürztedie Kuppel ein.“ Erst am nächsten Vor-mittag durften die Feuerwehrleute anlei-tern und die beiden vergoldeten Sternevon den Nebentürmen abnehmen. Einerwurde im Polizeipräsidium Schießgasseabgeliefert (und ist im Krieg verschol-len), der andere wurde auf die Hauptfeu-erwache in der Annenstraße, in eineLöschsandkiste, gebracht. „In der Feuer-wache arbeitete ich auch als Drucker, dieHandpresse zur Lithografie stand genauneben der Sandkiste. Auf diese legte ichabsichtlich Bretter und darauf die großenDruckpapierbögen. So nahm ich an, daß

    der Stern darunter sicher liegt. Und ichwollte ihn unbedingt retten, denn mirwar klar, welchen hohen historischenWert er besaß.“ An einem Abend EndeMai 1939 geschah es dann. Der Be-scheid zu einer Reserveübung flatterteihm ins Haus, und dann wäre der Sternunbewacht gewesen. Nach Dienstschlußwickelte Neugebauer den 1,63 m großenStern in eine Decke, stieg auf sein Fahr-rad und brachte ihn in die Prießnitzstraße22, wo er bei seinen Schwiegerelternwohnte. Keiner der Familie ahnte, daßnun in der Werkstatt im Haus, hinter derHobelbank, der Davidstern verstecktlag. „Immerhin war mein Schwager, derauch hier wohnte, NSDAP-Mitglied.“Neugebauer wurde eingezogen undkehrte erst 1945 in das Haus zurück, woder Stern unentdeckt geblieben war. ImJahre 1949 übergab er mit BranddirektorJ. Bittkow den Stern und eine zugehörigeDokumentation dem damaligen Verwal-tungsdirektor der jüdischen Gemeinde,Leo Löwenkopf. So trägt der Turm derBehelfssynagoge in der Fiedlerstraßeseit 1950 den Stern, der 1988 vergoldetwurde.

    60 Jahre nach der Kristallnacht erfolg-te am 9. November 1998 am Hasenbergder symbolische erste Spatenstich für dieneue Synagoge. Der Förderverein zumBau der Synagoge besitzt als Symbol ei-nen Davidstern mit maurischen Elemen-ten – jenen Stern, den Alfred Neugebau-er jahrelang sorgsam bewahrt hat. DieserStern ist weithin bekannt gemacht wor-den, den Retter hingegen kennen weni-ge. Ein Dankesbrief wegen der Rettungkam kürzlich zwar aus den USA von ei-nem früheren Dresdner – einem Juden –,aber der Vorsitzende der Jüdischen Ge-meinde zu Dresden, Roman König, hatAlfred Neugebauer bis heute nicht dieHand geschüttelt. Susann Mayer

    Feuerwehrmann und KunstliebhaberFür den Aufbau der Dresdner Synagoge (8): Der Retter des Davidsterns erzählt

    Alfred Neuge-bauer wurde imJahre 1998 vondem Bibliothe-kar Dr. MichaelHahnewald zumEhrenbürger derStadt Dresdenvorgeschlagen.Der Ältestenratdes Dresdner

    Stadtrates lehnte die Verleihung mitder Begründung ab, die Rettung desSterns sei ein einmaliger Akt, zurEhrenbürgerschaft gehöre abermehr. Rätselhaft bleibt, wieso diejahrzehntelangen Tätigkeiten Neu-gebauers als (Boden-) Denkmalpfle-ger und Burgenforscher, mit denener verdienstvolle Beiträge zur säch-sischen Geschichtsschreibung lei-stete, ebenfalls nicht anerkannt wur-den. Dennoch: Sicher sollte esmöglich sein, Neugebauers Lei-stung(en) mit einer angemessenenEhrung zu würdigen. sum

    AOK2/200

    Spenden werden erbetenauf das Konto des Fördervereins bei der Stadtsparkasse Dresden Kto: 343 330 011BLZ: 850 551 42

    Der von Neugebauer gerettete David-stern. Fotos: Ven. (1); UJ/sum (2)

    Im Hinterhaus der Prießnitzstraße 22 war der Davidstern versteckt.

    Haus 31 der Frauenklinik muß weichen

    Mit dem Abriß des Hauses 31 der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkundeund Geburtshilfe der TU Dresden wird Baufreiheit geschaffen für den Neu-bau des Chirurgischen Zentrums. Der Beginn der Baumaßnahmen ist für An-fang Juli dieses Jahres vorgesehen. Das Gebäude soll im Jahr 2002 fertigge-stellt sein. (fie) Foto:UJ/Eckold

    40 Jahre Lehrstuhlfür Kältetechnikder TU Dresden -das war am 26. Fe-bruar 1999 ein An-laß, sich in feierli-cher Runde imHörsaalzentrum zuversammeln. Mit-arbeiter, Absolven-ten und Freunde

    des Lehrstuhls begrüßten besondersherzlich den ehemaligen Ordinarius fürKältetechnik, Prof. em. Heinz Jung-nickel, in ihrer Mitte. Die Ansprachenvon Lehrstuhlinhaber Prof. HansQuack sowie von Dr. Eberhard Krausrichteten sich an den Emeritus, legtenaber auch gleichzeitig aktuelle For-schungsergebnisse des Fachbereichesdar. Dazu gehören die „CO2-Wärme-

    pumpe und Kälteanlage“ genauso wie„Kälteerzeugung aus Schall“ und die„Simulation von Helium-Kühlsyste-men“. Anschließend gewährte Prof.Jungnickel den Anwesenden einen bei-nahe historischen Einblick in Erinne-rungen und Ansichten seiner jahrzehn-telangen Lehrtätigkeit in derKältetechnik.

    Das Fachgebiet basiert auf langjähri-ger Dresdner Tradition: Am Maschi-nenlaboratorium hat Richard Mollierdie Kältetechnik „etabliert“. Mit derEinrichtung des Lehrstuhls in der Fa-kultät Maschinenwesen 1958 wurdeHeinz Jungnickel Kältetechnik-Profes-sor. Unter seiner Leitung wurde die er-ste Argon-Gewinnungsanlage gebaut.

    Bis 1998 „entließ“ die Kältetechnik405 Diplomanden und 57 Doktoren.

    Susann Mayer

    Jubiläum des Kältetechnik-LehrstuhlsOrdinarius Prof. em. Heinz Jungnickel war Ehrengast

    Verkehr verkehrt. Ein kombinierterFuß- und Radweg, zusammen ungefährfünf Meter breit, läuft die Nordseite derNöthnitzer Straße entlang – wird aber,insbesondere gegenwärtig zur Winters-zeit, kaum genutzt. Selten mal ein Fahr-radfahrer, höchstens zur Mittagszeitvereinzelte Fußgängergrüppchen, dievom oder zum Mittagessen spazieren.

    Anders die Straße selbst. Eigentlichauch nur etwa sechs Meter breit, wirdsie zum kilometerlangen Nadelöhr, daan beiden Straßenrändern Autos par-ken, ja parken müssen. Für den fließen-den (besser formuliert: sich stoßweisedahinquälenden) Verkehr bleiben danicht selten kaum mehr als zwei MeterFahrbreite. Zusammen, für beide Rich-tungen. Also Warten auf den Gegenver-

    kehr, dann fahren, dann warten, dannweiterfahren…

    Doch das ficht niemanden an –außer die Politessen. Die freuen sich.Wenn nämlich Autofahrer vernünftighandeln und ihr Fahrzeug auf dembreiten Fuß- und Radweg abstellen,können sie endlich erbarmungslos zu-schlagen. Mit Knöllchen. Soll’n dochdie Autofahrer in ihrem eigenen Stauverrecken! Strafe muß sein! Undaußerdem: Langfristig gibt’s so nochpaar Tausender ins Steuersäckel, dennder Stop-and-Go-Verkehr kostet nichtnur ganz schön Nerven, sondern auchherrlich viel Benzin.

    Ergo: So muß Verkehrspolitik aus-sehen, da klappt’s auch mit den Gel-dern! Ö. Kolog

  • Universitätsjournal 5/99 Thema Seite 3

    Seit reichlich einem Jahr befindet sichder Landschaftsgarten Pirna-Zuschen-dorf in Obhut der Technischen Univer-sität – Zeit, zu bilanzieren, wie sich dieZusammenarbeit gestaltet.

    Seitens des Instituts für Botanikrichtet sich das Interesse natürlich zu-erst einmal auf die dortigen Pflanzen,wobei neben Azaleen, Rhododendron,Efeu und anderen Schönheiten die ein-zigartige Kameliensammlung beson-ders im Blickpunkt steht. Aus der tra-ditionsreichen Seidelschen Gärtnereistammend, in den 50er Jahren in dasoffizielle Erhaltungssortiment derDDR aufgenommen und 1993 – da essich um gezüchtete Pflanzen handelte– unter Denkmalschutz gestellt, um-faßt diese Sammlung einen Genpoolvon etwa 100 verschiedenen Kameli-ensorten. Einige Pflanzen sind dieeinzigen ihrer Art, die auf der Weltüberhaupt noch existieren. Für Insti-tutsleiter Professor Werner Hempelund seine Studenten sind die Kamelienob ihrer guten Schädlingsresistenz sointeressant. Wie und ob diese Eigen-schaft für die Entwicklung von Pflan-zenschutzmitteln genutzt werdenkann, dazu entsteht derzeit eine Di-plomarbeit. Gegenüber anderen Bota-nischen Gärten, wie jenem in Dresdenz. B., hat der Zuschendorfer den ent-scheidenden Vorteil, große Populatio-nen zu besitzen: „Die meisten Anlagensind vorrangig zur Anschauung ge-dacht, haben von jeder Pflanze nur einExemplar. In Zuschendorf aber bietetsich uns ausreichend Material für un-

    sere wissenschaftlichen Untersuchun-gen“, erläutert Prof. Hempel.

    Nun kann selbiges dafür nicht erstnach Dresden transportiert werden,deshalb wird in Zuschendorf derzeitein kleines Labor eingerichtet, auchsollen neue Kultivierungseinrichtun-gen entstehen.

    Für Matthias Riedel, Leiter des Gar-tens, gehören nicht nur diese Ausbautenzu den Vorzügen der Zusammenarbeitmit der TUD. Zu allererst bedeutete siedie Sicherung der Zukunft. „Vorher ha-ben wir von der Hand in den Mund ge-lebt“, so Riedel, gleichzeitig Geschäfts-führer des Fördervereins LandschloßPirna-Zuschendorf e.V., der sich seitder Wende für dessen Restaurierung so-wie die Renovierung des dazugehöri-gen Landschaftsgartens engagierte.Letztlich sicherte ihm das Zusammen-gehen, daß er alle seiner vier – mit be-

    stem gärtnerischen Spezialwissen aus-gestatteten – Mitarbeiter in der demsächsischen Landwirtschaftsministeri-um unterstellten Zuschendorfer Anlagehalten konnte. „Jetzt können wir unswieder besser auf unsere ureigene Auf-gabe konzentrieren: den Erhalt derwertvollen Bestände. Und wir könnenlangfristig planen, was für uns ebensowichtig ist wie für die Forschung.“Prof. Hempel bestätigt dies mit Blickdarauf, daß in der Botanik endgültigeForschungsergebnisse erst nach etwafünf Jahren zu erwarten sind. Neben derFrage der Schädlingsresistenz wollensich die TU-Wissenschaftler z. B. auchmit keimungsphysiologischen Untersu-chungen beschäftigen, und überhauptdürften die Arbeitsmöglichkeiten in Zu-schendorf den Praxisbezug der Lehresehr fördern.

    Noch weniger konkret sind die Plänebezüglich der ebenfalls geplanten Zu-sammenarbeit mit dem Institut fürLandschaftsarchitektur. Mit dem neuenProfessor für Pflanzenverwendung,Urs Walser, werden derzeit entspre-chende Absprachen getroffen. Siebetreffen in erster Linie ein brachlie-gendes Feld, das zu einer Erweite-rungsfläche für Forschungs- und Lehr-zwecke umgestaltet werden soll. DieStudenten der Landschaftsarchitektursollen überlegen, wie das Gelände ge-stalterisch gut in die Umgebung einge-paßt werden könnte. Eine dazu bereitsangefertigte Diplomarbeit bot eine her-vorragende Möglichkeit an, die jedochnicht umgesetzt werden konnte. „Der

    Sache fehlte der ökonomische Hinter-grund, doch das war ja auch nicht Auf-gabe der Studenten“, so Riedel. Er istjedoch zuversichtlich, daß sich in Zu-schendorf weiterhin einiges tun wird.Schließlich geht es um ein ganz spezi-elles Stück sächsischer Geschichte,denn Sachsen – einst größtes Anbau-zentrum Europas für Moorbeetpflan-zen (Kamelien, Rhododendren u. a.) –war Weltspitze, was deren Kultivie-rung und die begleitende Forschungbetraf. Deshalb zählen neben der Si-cherung des genetischen Potentials zuden Aufgaben für Zuschendorfer auchArchivierungsarbeiten. Per neu instal-liertem Computerprogramm – einheit-lich geltend für alle Botanischen Gär-ten Deutschlands – sollen die Pflanzenkatalogisiert werden. Zwei junge Leuteim freiwilligen ökologischen Jahr sind

    zudem derzeit damit beschäftigt,Fachliteratur aus 185 Jahren aufzuar-beiten, auf die auch die Studenten dannzurückgreifen können.

    Da Zuschendorf jetzt mit zum Kura-torium der Botanischen Gärten der TUgehört, können die hiesigen Mitarbei-ter viel besseren Kontakt mit allen sol-chen Anlagen pflegen. „Es erleichtertdie Arbeit enorm, wenn man sich mitanderen über Probleme austauschenkann“, betont Riedel. Und letztlich istda noch die nicht unerhebliche Frageder Finanzierung all der Vorhaben. Daerfährt nun auch der Landschaftsgar-ten Zuschendorf Unterstützung durchdie „Gesellschaft zur Förderung derWissenschaft insbesondere zugunstender Botanischen Gärten der Techni-schen Universität Dresden e.V.“.

    Sybille Graf

    Seit TU-Wissenschaftler auchin Zuschendorf forschen...

    Ein Jahr Zusammenarbeit des Landschaftsgartens mit zwei TU-Instituten

    Die Kamelie – eine blühende Schön-heit. Fotos (2): Flechtner

    AH Zobjack3/50

    LDVH2/55

    Der Zuschendorfer Landschaftsgarten ist bekannt für seine großen Pflanzenpo-pulationen. Andere Gärten besitzen meist nur ein Exemplar pro Art.

    PAN AMP2/150

    Seit dem 27. Februar sind Schloßund Park in Pirna-Zuschendorf wie-der geöffnet und inzwischen dürftensich die Kamelien in vollster Farben-und Blütenpracht präsentieren.26 000 Besucher zählte MatthiasRiedel im vergangenen Jahr. Damitließen sich 5 000 Neugierige mehr als1997 von den Schätzen der fürAdels-wie Kulturgeschichte Sachsens be-deutsamen Anlage anlocken.

    Da sind zum einen die Pflanzen: diewertvolle Kameliensammlung, von derbereits die Rede war, des weiteren z. B.Azaleen aus der einstigen königlichenHofgärtnerei in Pillnitz, eine nochrecht junge Bonsaisammlung oder dieüber 160 Sorten umfassende Efeu-sammlung, die die Zuschendorfer die-ses Jahr auf der Bundesgartenschau inMagdeburg ausstellen werden. All daspräsentiert sich im dank des Förderver-eins Landschloß Pirna-Zuschendorf e.V. mit viel Aufwand renovierten Land-schaftsgarten.

    Abgeschlossen ist nunmehr auch dieRekonstruktion der Fassade desSchlosses, dessen Geschichte bis ins11. Jahrhundert zurückreicht. DasLandschloß bzw. die Vorgänger-Burgwar einstmals Familiensitz derer vonCarlowitz, auch der Name Heinrich

    von Bünau verbindet sich mit dem An-wesen. Zerstörungen im Laufe derJahrhunderte, der 1947 erfolgte Abrißgründerzeitlicher Anbauten und abso-lute Vernachlässigung in den Folgejah-ren hatten dem Gebäude gewaltig zu-gesetzt.

    Der Totalabriß schien schon unaus-weichlich, bis das VEG Saatzucht Zier-pflanzen Dresden die Anlage 1988kaufte und den Verfall mit ersten Si-cherheitsmaßnahmen stoppte. DiesesEngagement wurde nach der Wendedurch den Förderverein fortgesetzt, derdafür Fördermittel durch Land, Land-kreis, Bund und Stiftungen erhielt.

    Endlich könnte das Schloßsaniert werden

    Nun also kann an die Sanierung derInnenräume des Schlosses gedachtwerden. Die Statik ist in Ordnung, an-sonsten aber herrschen ruinöse Zustän-de. Die Planungen für den Ausbau sindderzeit im Gange und werden sorgfäl-tig ausgeführt. „Das Dach ist dicht, unsdrängt also nichts“, so Riedel. Gedachtist an eine Nutzung als Galerie,Arbeitstitel: „Landkreisgalerie“. DerHintergrund: Das Pirnaer Landratsamtverfügt über einen großen Kunstbesitz,je zur Hälfte aus Vor- und Nachwende-

    zeiten. Die sollen – da aus Steuergel-dern bezahlt – der Öffentlichkeit natür-lich auch zugänglich gemacht werden.In Pirna selbst scheinen sich keine Räu-me dafür finden zu wollen. BliebeZuschendorf. Vorstellen könnte sichRiedel dann auch Ausstellungsmög-lichkeiten für in der Gegend ansässigeKünstler bzw. für solche, die sich the-matisch mit selbiger beschäftigen.

    Neben der Planung ist derzeit dieKostenschätzung für ein solches Vor-haben in Arbeit, parallel laufen ersteVorgespräche, die die Finanzierung be-treffen. „Die sind durchaus nicht hoff-nungslos gewesen“, kann Riedel dazunur sagen.

    Ihn plagt vor allem das Problem derfehlenden Parkplätze. „Wenn wir unse-ren Garten so massiv für Besucher öff-nen – und die steigenden Zahlen spre-chen ja für großes Interesse –, dannbekommen wir echte Schwierigkei-ten.“ Leider sind eben nur wenige Leu-te dazu zu bewegen, mit öffentlichenVerkehrsmitteln anzureisen, was perBus durchaus möglich wäre.

    Sybille Graf

    Öffnungszeiten:Dienstag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr;Sonnabend, Sonntag und an Feierta-gen: 10 bis 17 Uhr.

    Blühende Kamelien und ein altes SchloßLandschaftsgarten Zuschendorf wieder für Besucher geöffnet

  • Universitätsjournal 5/99 Nachrichten Seite 4

    In neuem Outfit und mit benutzer-freundlicher, praktischer Strukturpräsentiert sich nun die TechnischeUniversität Dresden (TUD) im Inter-net.

    Unter der Adresse www.tu-dresden.de finden alle Interessentenschnell die gewünschten, übersichtlichabgelegten Informationen. Ob man alsStudent, als Geschäftsführer einer mit-telständischen Firma, als Schüler, dersich einen Überblick über Studienmög-lichkeiten verschaffen möchte, oder alsJournalist im Internet nach Wissenswer-tem über die Dresdner Uni sucht – für al-le Interessenlagen gibt es den sicherenund schnellen Einstieg in die Web Sitesder TUD. Studium, Forschung, Koope-rationen mit Wirtschaft, Politik und Ge-sellschaft, neue Ingenieurleistungen undinteressante geistes- und sozialwissen-schaftliche Untersuchungen, Studenten-leben, Universitätskultur, Personalia

    und Statistisches – all dies und nochmehr findet man schnell und systema-tisch unter www.tu-dresden.de

    Die Grundstruktur der Einstiegsseitengeht auf Überlegungen von Dr. LutzThieme, SG Universitätsmarketing,zurück. Trotz der zentral gestaltetenWeb Sites bleibt es natürlich dabei, daßjedes Institut und jede Struktureinheitselbst für Aufbau und Pflege der eigenenSites verantwortlich sind. „Die Home-page ist nach dem Nutzer-Prinzip aufge-baut“, erläutert Lutz Thieme. „Als Ab-solvent hat man einen etwas anderenEinstieg als ein Schüler, der sich für Stu-dienmöglichkeiten interessiert.“ Daniel-la Fischer ergänzte die Konzeption undsetzte dann die Struktur- und Funktions-ideen mit Hilfe von Heinz Wenzel (beideUniversitätsrechenzentrum) um. IhrHauptproblem dabei: Die Bildschirmeund Browser der Nutzer der Homepagekönnen ganz verschieden sein – farblich,von der Rasterung her, die Typographie

    betreffend, hinsichtlich des Formates.Was bei dem einen gut dargestellt wird,schneidet der Bildschirm des anderenweg. Was farblich bei dem einen attrak-tiv aussieht, wirkt beim anderen bon-bonartig. Möglichst aussagefähige,Dresden- und TU-typische Bilder sollensein, aber die Ladezeiten müssen den-noch kurz gehalten werden. Kurz: WebSites können nicht nach den Prinzipiender Printmedien gestaltet werden. In denwenigen Tagen seit der Aktivierung derneuen Web Sites sind fast ausschließlichlobende bis begeisterte Meinungengeäußert worden. Ob die TU Dresdendamit bei künftigen www-Rankings derZeitschrift „Konr@d“ besser als bisherabschneiden wird?

    Übrigens: Endlich gibt es eine Such-funktion des Internet-Telefonbuches.Einfach den Namen eintippen und schonwird die Telefonnummer angezeigt.Vielleicht sollte das noch um die E-Mail-Adresse erweitert werden? M.B.

    Top in Deutschland: www.tu-dresden.deWeb Sites der TU Dresden nun noch benutzerfreundlicher und mit modernem Outfit

    Die neue Homepage der TU Dresden. Gestaltung: Daniella Fischer / URZ

    Imbau Farbe2/80

    Das Institut für Festkörper- und Werk-stofforschung öffnet am Sonnabend,dem 20. März, von 10 bis 15 Uhr, seineTüren und lädt zu einer Laborsafaridurch das Institut ein.

    Auf dem Programm stehen Vor-führungen und Laborbesichtigungen zuden Themen Supraleitung, Magnet-werkstoffe, Magnetoelektronik, Nano-strukturen und Kristallzucht, auf denendas IFW an vorderster Front mit tätigist. Eine besondere Attraktion dürfte diesupraleitende Magnetschwebebahnwerden, die ihre Anziehungskraft schonhäufig bei ähnlichen Anlässen bewiesenhat. Ein wichtiger Schwerpunkt der Ver-anstaltung ist das Thema Studium undBeruf: Studenten können sich einenÜberblick über die Arbeitsmöglichkei-ten an einem außeruniversitären For-schungsinstitut verschaffen. Der Tagder offenen Tür richtet sich aber auch anSchüler und Gymnasiasten, die bei die-ser Gelegenheit für ein natur- oder inge-nieurwissenschaftliches Studium bzw.

    eine Berufsausbildung in diesem Be-reich begeistert werden sollen. Die TUDresden wird sich am Tag der offenenTür des IFW beteiligen und an einem In-fo-Stand über die Studiengänge in denFachrichtungen Physik, Chemie undWerkstoffwissenschaft informieren.Daneben werden auch die Möglichkei-ten der Berufsausbildung zum Physik-oder Chemielaboranten im IFW vorge-stellt. Weiterere Höhepunkte an diesemTag sind die Eröffnung der Fotoausstel-lung „Bilderspur“ im Foyer des Institu-tes und die Präsentation einer Video-performance. Natürlich wird es auchetwas zu essen und zu trinken geben,denn von Physik wird man nicht satt,und schmecken tut sie auch nicht jedem.

    Alle Interessenten sind herzlich ein-geladen am 20.3., 10 bis 15 Uhr, im IFWDresden, Helmholtzstraße 20, nähereAuskünfte unter (0351)4 65 96 20.

    Infos: Carola Langer, Tel. (0351)4 6592 34, e-mail: [email protected] Carola Langer

    Die klassische Sekretärin ist out, heutemuß die Dame im Vorzimmer genausomodernes Management beherrschenwie Computer und Telefax.

    Welche Anforderungen unsere Zeitan solche sogenannten Mischarbeits-plätze stellt und zu Problemen der Be-schäftigten auf Büroarbeitsplätzen ausArbeitgeber- und Arbeitnehmersicht,referieren am 11. März 1999, von 16bis 18 Uhr, die Gewerkschaftsse-

    kretärin Heike Maser-Festersen undder Dozent Günter Herdler.

    Folgende Schwerpunkte werden be-handelt:

    • Berufsbildentwicklung• Arbeitsplatzbeschreibung• Höherstufungen• KündigungsschutzDie Veranstaltung findet im Lehrge-

    bäude am Weberplatz 5, Raum 141,statt. po

    Vom 24. bis 27. Februar hat im DresdnerKulturpalast die 28. Jahrestagung derDeutschen Gesellschaft für Thorax-,Herz- und Gefäßchirurgie mit insgesamtetwa 1200 Teilnehmern stattgefunden.Es wurden insgesamt 138 Vorträge und90 Poster zu den Hauptthemen For-schung der Zukunft, Aortenchirurgie undThoraxtrauma präsentiert. In der herz-chirurgischen Forschung beschäftigtman sich derzeit unter anderem mit derZüchtung von Endothelzellen, den Ein-satzmöglichkeiten der Robotik und derGentherapie, erklärte Professor BrunoReichert anläßlich der Eröffnungspres-sekonferenz. Ein Schwerpunkt der For-schung in der Transplantationschirurgieliege auf der Überwindung der Ab-stoßungsreaktionen des körpereigenenImmunsystems auf anderen Wegen alsder derzeitig praktizierten Medikamen-tengabe. So werde versucht, durchgleichzeitige Übertragung von Knochen-markzellen mit dem jeweiligen Organ(Herz, Lunge, Leber, Niere oder Bauch-speicheldrüse) das spendereigene Im-munsystem mitzutransplantieren. Zieldieser Versuche sei es, daß sich die Im-

    munsysteme von Empfänger und Spen-der tolerieren. Professor Michael JürgenPolonius, Dortmund, erklärte, daß dieneuen Methoden der minimalinvasivenChirurgie etwa für drei Prozent der Herz-patienten in Frage kämen. Die Gesell-schaft hat eine Arbeitsgemeinschaft ge-bildet, um diese Methoden in ihrerAnwendbarkeit weiter zu erproben. Po-lonius verwies darauf, daß die herzchir-urgischen Patienten aufgrund der besse-ren diagnostischen und therapeutischenMöglichkeiten immer älter werden. DieEntscheidung, bis zu welchem Alter einPatient behandelt werden darf, liegenicht bei den Ärzten, sondern bei derGesellschaft. Der Dresdner ProfessorStephan Schüler sagte, daß die Herzin-farktrate im Osten seit 1990 stark ange-stiegen ist und über den Zahlen der altenBundesländer liegt. Ein Grund dafür sei,daß viele Menschen in den neuen Bun-desländern bisher noch nicht auf ihrHerzinfarktrisiko untersucht wordensind und die kardiologischen Möglich-keiten, einen Infarkt abzuwenden, bei-spielsweise eine Ballondilatation, zu we-nig in Anspruch nehmen. (fi)

    20. März: Tag der offenen Tür im IFW Dresden

    Mischarbeitsplätze für Sekretärinnen

    28. Jahrestagung Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie

    „Jazzy-Ga!“-Ausstellung noch bis 18.3.

    Als erstes Projekt der neuen Reihe „Kunst im Hörsaalzentrum“ wurde durchden Rektor der TU Dresden, Professor Achim Mehlhorn, am 17. Februar dieAusstellung „Jazzy-Ga!“ mit Jazzfotos des slowenischen Fotografen Ziga Ko-ritnik im Hörsaalzentrum eröffnet. Die Exposition läuft noch bis zum 18. Märzund ist während der normalen Öffnungszeiten des Gebäudes tagsüber zu se-hen. Zur Eröffnung spielte das Dresdner Drum’n’Bass-Duo LITZE (MatthiasMacht, Schlagzeug; Matthias Petzold, Gitarre, Baßgitarre). Koritnik zeigtkünstlerisch hochwertige, nach verschiedenen ästhetischen Prinzipien gestal-tete Fotos, die sämtlich auch das Ziel verfolgen, die Emotionen der Konzertedem nunmehrigen Betrachter der Fotos nahezubringen. Foto: UJ/Mayer

    Zu meinem 60. Geburtstag sind mir vonvielen Universitätsmitgliedern herzli-che Wünsche, persönliche Gaben undgute Worte mündlich oder schriftlichdargebracht worden, die mich sehr er-freut und auch ermutigt haben. Ich bindafür sehr dankbar und möchte dieshiermit allen Gratulanten kund tun.

    Meine größte Freude ist das Ergebnisder angeregten Spendenaktion zumNeuerwerb eines Konzertflügels. Biszum 4. März waren 13 943 Mark, alsoetwa 30 Prozent der voraussichtlichenKosten, durch die Spendenbereitschaftvon nahezu 90 Einzelpersonen, Institu-ten, Fakultäten und Firmen zusammen-gekommen.

    Dieses Geld wird nunmehr auf einKonto der Gesellschaft der Freundeund Förderer der TU Dresden überwie-sen. Der Vorstand hat zugesagt, dierestliche Finanzierung zu übernehmen,so daß wir uns schon sehr bald über einneues Instrument werden freuen kön-nen. Wieder ein Schritt, unsere Univer-sität auch mit kulturellem Leben zu er-füllen!

    Mit nochmaligem Dank und Gruß anSie alle. Professor Achim Mehlhorn

    Dresden, am 4. März. 1999

    Rektor: „Danke!“

  • Universitätsjournal 5/99 Forschung und Lehre Seite 5

    Startschuß für ein neues Projekt mitguten Erfolgsaussichten: Vor kurzemwurde der gemeinsam vom Berufli-chen Schulzentrum Dippoldiswalde(BSD) und vom Institut für BeruflicheFachrichtungen (IBF) der TU Dres-den durchgeführte Modellversuch„Kundenorientiertes Berufshandelnan Heizungsanlagen im Rahmen derGebäudeleittechnik“ mit einer Ta-gung eröffnet.

    Das vom Freistaat Sachsen geförderteProjekt soll insbesondere den bislangvernachlässigten Aspekt der Kundenori-entierung in die Ausbildung des Hand-werks transportieren. Die Anforderun-gen an das versorgungstechnischeHandwerk bezüglich Service und kun-denorientierten Handelns sind nämlichin den letzten Jahren enorm gestiegen.Gründe hierfür sind zum einen das zu-nehmende Umweltbewußtsein der Nut-zer von Heizungsanlagen, zum anderenaber auch die immer komplizierter wer-dende Technik und die sich daraus erge-benden Probleme beim Bedienen vonAnlagen durch den Kunden. Nun sollenLehrlinge des Sanitär- und Heizungs-fachhandwerkes dazu befähigt werden,dem Kunden, der keine fachliche Aus-bildung besitzt, die Bedienung seinerHeizungsanlage zu erklären und so ein-zuweisen, daß er die ihm zur Verfügungstehende Technik selbständig zu seinemKomfort nutzen kann.

    Zur Eröffnungsveranstaltung in Dip-poldiswalde waren unter den geladenenGästen neben dem Staatsminister auchdie 2. Vizepräsidentin des Landtages,Andrea Hubrig, der Landrat des Weiße-ritzkreises, Bernd Greif, Vertreter des re-gionalen Handwerkes sowie weitereMitarbeiter ministerieller, schulischerund wissenschaftlicher Institutionen.Insgesamt hatten sich rund 60 Besuchereingefunden.

    Auf der Tagung wiesen zunächst Mi-nister Dr. Matthias Rößler und LandratBernd Greif auf die Bedeutung von zeit-gemäßer und kundenorientierter Ausbil-dung hin und unterstrichen die erhoffteLangzeitwirkung dieses Modellversu-ches. Dr. Jörg Biber (IBF) und JürgenRüdiger (BSD), die für das Projekt ver-antwortlich sind, verdeutlichten denZuhörern Rahmen und Inhalt des mehr-jährigen gemeinsamen Vorhabens.Außerdem skizzierten sie den neuen„Handwerkertyp“. Im Ergebnis des Pro-jektes soll sich die Ausbildung künftigan ihm orientieren. Dieses neue Leitbildeines Handwerkers für den SHK-Be-reich, d. h. für Sanitär-, Heizungs- undKlimatechnik, wird als Bindeglied vonIndustrie und Endverbraucher gesehen.

    Er soll kundenorientiert denken, die vonder Industrie angebotene Technik nut-zerspezifisch installieren und dem Kun-den nahebringen. Erfahrungen undDenkanstöße zu einem ähnlich gelager-ten Projekt im Elektrohandwerk gab Dr.Ulrich Beck von der Universität Rostockweiter, bevor Professor Jörg-Peter Pahl(IBF) die Bedeutung eines neu zu be-stimmenden Curriculums im Rahmendes SHK-Handwerkes unterstrich unddie sich daraus ergebenden neuen Wegeaufzeigte.

    Im zweiten Teil der von Dr. JoachimMoyé (IBF) moderierten Tagung wurdeden Vertretern der Wirtschaft die Mög-lichkeit gegeben, ihre Positionen zu ver-deutlichen. Praxisnah und kompetentschilderten sie ihre Erfahrungen und un-

    terstrichen, daß sie den Modellversuchnach ihren Möglichkeiten unterstützenwerden, nicht zuletzt deshalb, weil die-ses Projekt durch die Belebung von kun-denorientiertem Denken und Handelnunmittelbar zur Verbesserung des Ver-hältnisses zwischen Kunden und Hand-werk bzw. Industrie beitragen wird, waszugleich den sächsischen Handwerksbe-trieben entgegenkommt. Wenn esgelingt, den Enthusiasmus und die Ener-gie, die in den Referaten und Diskussi-onsbeiträgen gezeigt wurden, in die Pra-xis umzusetzen, kann man sich sichersein, daß dieser Modellversuch ein Er-folg für alle werden wird, insbesonderefür die Handwerkslehrlinge, für die erins Leben gerufen worden ist.

    Jürgen Poch

    Versuchs-Start mit gutem AusblickInstitut für Berufliche Fachrichtungen der TUD: Modellversuch zum kundenorientierten Berufshandeln gestartet

    War bei der Eröffnung des Modellversuches dabei: Kultusminister Matthias Rößler. Foto: IBF

    Wer „Extras“ bietet, hat mehrChancen, sich zu verkaufen.Das gilt nicht nur für die Auto-mobilindustrie, sondern auch für Hoch-schulabsolventen. Auslandssemesterzum Beispiel machen sich in jederBewerbung gut oder entscheiden sogardas Rennen zugunsten dieses oder jenesKandidaten.

    Dennoch: Von Semester zu Semesterbleiben Studienplätze für TU-Studentenim Ausland unbesetzt. Allein im akade-mischen Jahr 1998/99 erwiesen sichbeim EU-Programm Sokrates 128 Sti-pendien als Ladenhüter. Immerhin einDrittel aller angebotenen Plätze.

    „Mit diesem Ergebnis müssen wir unsaber nicht verstecken“, betont DagmarKrause vom Akademischen Auslands-amt, verantwortlich unter anderem fürdie lokale Koordination von Sokrates.Manch andere deutsche Hochschulen kä-men gerade mal auf eine Auslastung von30 Prozent.

    Die Gründe für die lückenhafte Nach-frage sieht die Fachfrau in verschiedenenFaktoren: „Da es beispielsweise zu weni-ge Ingenieurstudenten gibt, sind hier dieAbsolventen ohnehin sehr gefragt.“ EinAuslandsaufenthalt würde sich daherquasi erübrigen.

    Anders bei den Geisteswissenschaf-ten. Da dort über den Bedarf hinaus aus-gebildet werden würde, schreie jedes Be-werbungsschreiben förmlich nach demHinweis auf mindestens ein Auslandsse-mester. Überschuß bei den Ingenieuren,Schlangestehen bei den Geisteswissen-schaftlern prägen das Bild.

    Hinzu kommt der starre Austausch-charakter von Sokrates. Es gilt: Uni-Platz für Uni-Platz. Im Klartext heißtdas, die Technische Universität darf nurdann angehende Akademiker an eineausländische Hochschule schicken,wenn von dort ähnlich viele Studentennach Dresden kommen. Fall Großbritan-nien: Weil die englischen Studenten die

    TU nicht gerade stürmen, mußte mankürzlich einige Kontakte abbrechen, an-derswo wurde der Austausch für ein Jahrauf Eis gelegt.

    Unter den Tisch fallen auch ehemaligeOstblockstaaten wie Polen, Tschechien,die Slowakei, Ungarn und Rumänien.„In diesem Jahr sind nur zwei Studentennach Rumänien gegangen“, bedauertDagmar Krause. Tendenz sinkend. Ins-gesamt blickt aber die Koordinatorin op-timistisch in die Zukunft: „In den näch-sten Jahren bieten wir noch mehr Plätzean“, verspricht sie. Pascal Venetianer

    UJ fragte einige Studenten: Hast duschon ein Auslandssemester gemachtoder willst du noch ins Ausland gehen?

    „Es wäre schon wichtig gewesen,aber ich werde es wohl nicht mehrschaffen. Dabei habe ich mir schon eineUni in Galloway, Irland, ausgesucht.Widrige Umstände bei der Prüfungs-und Studienorganisation haben jedocheinen Strich durch meine Rechnung ge-macht.“ (Jens Reimann, Mathematik/Physik auf Lehramt, 9. Semester)

    „Bisher habe ich keine Zeit dazu ge-habt. Na ja, ich war auch zu faul. Undjetzt habe ich mich entschlossen, meinStudium schnell zu Ende zu führen. Obich danach ins Ausland gehe, weiß ichnoch nicht. Weißt du etwa, was du inzwei Jahren machst?“ (Nadine Have-mann, Geodäsie, 5. Semester)

    „Ich war vier Monate lang in Poi-tiers, in Frankreich. Das hat mir vor al-lem Sprachkenntnisse gebracht, und ichdenke auch, der Auslandsaufenthaltwird bei einer Bewerbung gern gese-hen. An der Ingenieurschule in Poitiersfiel mir auf, daß die Ausbildung inFrankreich besser organisiert ist.“

    (Lysann Pursche, Wasserwirtschaft, 9.Semester)

    „Ich plane ganz fest, ins Ausland zugehen. Mindestens ein Jahr möchte ichentweder in den USA oder in Hollandverbringen.“ (Michael Schwarz, Kom-munikationswissenschaften, 5. Seme-ster)

    „Ich habe die Sorbonne ins Auge ge-faßt. Was ich von einem Auslandsseme-ster erwarte? Die Welt besser verstehen.Natürlich möchte ich auch fachlichweiterkommen. Wenn ich nach Parisgehe, dann bleibe ich ein Jahr oder zweiJahre dort.“ (Martin Reichel, Architek-tur, 1. Semester)

    TU trotz Problemen bundesweit gut im SchnittSokrates: Jeder dritte Auslandsplatz für TU-Studenten wird zum Ladenhüter

    Alttolck Hof2/100

    rechte Seite

    Wen es ins Ausland zieht, führt sein erster Weg zu Birgit Nielsen. Im Akademi-schen Auslandsamt berät sie Studenten rund ums Thema Auslandsaufenthalt –dazu gehört natürlich auch das EU-Programm Sokrates Foto: Ari Sommer

    In einem Brief an die ÖTV-Betriebs-gruppe der Medizinischen Fakultät CarlGustav Carus der TU Dresden warntSachsens Wissenschaftsminister Prof.Dr. Hans Joachim Meyer die Gewerk-schaft davor, wiederholt den Eindruckzu erwecken, mit dem neuen Gesetzsolle „allen in der HochschulmedizinBeschäftigten gekündigt“ werden. DerMinister reagiert mit diesem Schreibenauf das Informationsblatt Nr. 2/99 derÖTV-Betriebsgruppe, in dem sie zurUnterschriftensammlung und zu De-monstrationen gegen den Gesetzent-wurf aufruft.

    Staatsminister Meyer verweist dar-auf, daß die Umwandlung der Univer-sitätsklinika in Anstalten des öffentli-chen Rechts nicht zur Kündigung derTarifverträge führe und ebensowenigdie Sicherheit der Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmer beeinträchtige.Wenn die Universitätsklinika in derneuen Rechtsform eigene Tariffähig-keit erhalten, entspreche dies deren„krankenhausspezifischen Bedürfnis-sen“, erklärt der Minister. Den Klinikenmüsse das Recht zugestanden werden,die Arbeitsbedingungen für ihre Arbeit-nehmerinnen und Arbeitnehmer durchTarifverträge selbst zu regeln. Dies seidas Recht aller Arbeitgeber. Der BAT-Ost gelte „einzelvertraglich ohne Ab-striche weiter und damit auch die An-sprüche aus der Zusatzversorgung“.Kündigungen aufgrund der Rechts-formänderung seien ausgeschlossen.Staatsminister Meyer unterstreicht inseinem Schreiben: „Ich bekräftige nocheinmal: Die Rechtsformänderung führtnicht dazu, die Beschäftigten der neuenUniversitätsklinika schlechterzustel-len.“ PI-SMWK

    Mitteilung des SMWK

    Studie

    Kopfschmerz?Nein, danke!

    Bereits mehr als 350 Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der TU Dresden unddes Universitätsklinikums haben ander Fragebogenaktion im Rahmen desForschungsprojekts zu Migräne undKopfschmerz vom Spannungstyp teil-genommen. Sollten auch Sie unterKopfschmerzen leiden (und noch nichtgeantwortet haben), dann senden Siebitte Ihren Fragebogen bis zum19.03.99 zurück. Sie bekommen um-fangreiches Infomationsmaterial überaktuelle Therapiestandards zuge-schickt und eine Einladung zu einer ko-stenlosen Schulungsveranstaltung. Tunauch Sie etwas, um Ihre Kopfschmerz-situation zu verbessern!

    Rückfragen: (0351) 463-55 67.Mit freundlichen Grüßen

    Die Studienleitung

  • Universitätsjournal 5/99 TU-Geschichte Seite 6

    Im Jahre 2003 wird die TU Dresden 175Jahre alt. Aus diesem Anlaß soll eineneue Darstellung ihrer Geschichte indrei Bänden entstehen. Um konzeptio-nelle Orientierungen, wissenschaftlicheProbleme und organisatorische Lö-sungsvarianten der Erarbeitung eineranspruchsvollen „Universitätsge-schichte“ zu diskutieren, lud die Ar-beitsstelle „Geschichte der TU Dres-den“ unter der Leitung von Prof. ReinerPommerin am 5. Februar zu einer Ar-beitstagung ein (siehe Universitätsjour-nal vom 26. Januar 1999). Hier analy-sierten Professoren verschiedenerdeutscher Universitäten den wissen-schaftlichen Anspruch einer Univer-sitätsgeschichtsschreibung und stelltenihre Projekte vor, in denen sie die Ent-wicklung einer akademischen Einrich-tung erforschten und beschrieben.

    In ihrem Vergleich der bishererschienenen deutschen Universitätsge-schichten verdeutlichten ProfessorHammerstein (Universität Frankfurt/M.) und Professor Albrecht (Bergaka-demie Freiberg), daß häufig die großenJubiläen der Einrichtungen Anlaß wa-ren, um Kontinuitäten und Fortschrittein deren Entwicklung herauszuarbeiten.Dagegen traten Brüche und Rückschrit-te in den Hintergrund. Oft sind Einzel-beiträge zum wissenschaftlichen sowieund strukturellen Aufbau der Institutesummarisch nebeneinander gestelltworden, ohne den komplexen Zusam-menhang zu den gesellschaftlichen undmentalen Bedingungen der Zeit aufzu-decken. Ist die Gründungsgeschichteder Einrichtungen seit dem 19. Jahrhun-dert meist noch umfassend beschrieben,sind für die jüngeren Epochen bisweilen

    größere Lücken und Unsicherheitenfestzustellen. Dies trifft vor allem fürdie Zeit des Nationalsozialismus zu, wieProfessor Albrecht, Professor Rürup(TU Berlin) und Prof. Wengenroth (TUund Deutsches Museum München) kri-tisch hervorhoben. Auch die neuestenEntwicklungsabschnitte waren für dieWissenschaftler in der Bundesrepublikund in der DDR in ihrer Darstellungproblematisch, da man auf der einenSeite dem Versuch einer sachlich-kriti-schen Betrachtung mit dem Argumentder unzureichenden historischen Di-stanz auswich und auf der anderen Seitedie Entwicklungsprozesse innerhalb ei-nes feststehenden Bewertungsmustersbeschrieb.

    Diskontinuitäten undKontinuitäten

    In den Vorträgen und Diskussions-beiträgen der Tagung, die Prof. Pomme-rin moderierte, wurde betont, daß einemoderne Universitätsgeschichte Dis-kontinuitäten ebenso wie die kontinu-ierliche Entfaltung von Lehre und For-schung herausarbeiten müsse,problematische Entwicklungen glei-chermaßen zu untersuchen sind wieLeistungen hervorgehoben werdensollten.

    Schließlich gehört auch der Ausblickin die Zukunft in diese Auseinanderset-zung hinein. Diesem Anspruch stelltensich die Projekte zur Geschichte derTechnischen Universitäten in Berlin,Braunschweig und München.

    Prof. Lundgreen (Universität Biele-feld) hob hervor, daß die heutigen Un-tersuchungen der Universitäts- und

    Hochschulgeschichte in den neuenBundesländern die interessante Mög-lichkeit bieten, west- und ostdeutscheEntwicklungen zu vergleichen. Spezifi-sche Probleme der Forschungen in denneuen Bundesländern erörterte am Bei-spiel der Universität Halle-WittenbergProf. Hartwich (jetzt Universität Ham-burg), wobei er u. a. den Verlust anQuellen durch die Vernichtung von Ak-ten anführte und auf das Gewicht sozial-historischer Analysen verwies, die auchdie deutliche Benennung der westdeut-schen Interessenlage bei der Umstruk-turierung der ostdeutschen akademi-schen Einrichtungen einschließen. Prof.Rürup unterstrich eine wesentlichenAnspruch an die Darstellung der Uni-versitätsentwicklung. Sie soll eine inte-grierende Funktion erfüllen und mußnicht nur hohen wissenschaftlichen An-forderungen genügen, sondern für Stu-denten wie für Mitarbeiter interessantund übersichtlich sein.

    Die Tagung bestätigte, daß die Unter-suchung der Entwicklung einer techni-schen Universität besondere Anforde-rungen an die wissenschaftlicheKompetenz der Projektmitarbeiterstellt. Hier ist die fachübergreifende Zu-sammenarbeit von Historikern, Natur-und Technikwissenschaftlern notwen-dig. Die Arbeitsstelle „Geschichte derTU Dresden“ (Frau Dr. Pietsch und FrauDr. Voss, Tel. (0351)463 5776) strebtdiese Kooperation an und wendet sichdaher an alle Mitarbeiter mit der Bitte,auf frühere Publikationen zur Entwick-lung der Institute und Lehrstühle hinzu-weisen. Großes Interesse besteht auchan Mitteilungen von Zeitzeugen oderanderen Nachlässen. Martina Pietsch

    2003 wird die TU Dresden 175Arbeitsstelle „Geschichte der TU Dresden“ veranstaltete Tagung

    Altes Hauptgebäude der Technischen Hochschule am ehemaligen Bismarckplatz (jetzt Friedrich-List-Platz). Bild: Archiv UJ

    Philharmonie2/110 LBS

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    Unter der Überschrift „Leibniz-Wissenschaftler fürchten um ihre In-stitute“ schreibt die Zeitung:

    Eine der größten deutschen For-schungseinrichtungen wehrt sich ge-gen massive Angriffe. Aus der Indu-strie kommt die Forderung, dieWissenschaftsgemeinschaft GottfriedWilhelm Leibniz aufzulösen; im Bun-desforschungsministerium denkt manüber Umstrukturierungen nach.

    Leibniz-Vizepräsident ProfessorHenning Scheich sagte der FrankfurterRundschau, seine Organisation sei be-reits einem jahrelangen Prozeß vonUmorganisation und Überprüfung un-terzogen worden. „In einem Kraftaktwurde ein schlagkräftiges und flexiblesForschungsinstrument geschaffen“,unterstrich Scheich. Dies dürfe jetztnicht erneut alles zur Disposition ge-stellt werden.

    In der Leibniz-Gemeinschaft, derfrüheren Blauen Liste, sind 48 Instituteim Westen und 33 Institute der früherenDDR-Akademien der Wissenschaftenim Osten mit mehr als 12 000 Mitarbei-tern vereint.

    Um das Thema der sexuellen Belä-stigung von Frauen an Unis geht es indiesem Blatt:

    Die deutschen Hochschulen sind of-fenbar ein Kampfplatz der Geschlech-ter. In einer Studie der TechnischenUniversität Berlin gab jede dritte Frauan, schon einmal sexuell belästigt wor-den zu sein. Betroffen sind Studentin-nen, Sekretärinnen und Wissenschaft-lerinnen gleichermaßen. Die TU Berlinist dabei kein Einzelfall. Auch die FreieUniversität Berlin hat kürzlich eineähnliche Studie ausgearbeitet. Ergeb-nis: Zwanzig Prozent aller befragtenFrauen klagten über sexuelle Belästi-gung.

    Wie Betroffene mit sexueller Belä-stigung umgehen können und wann dieGrenze vom „harmlosen“ Flirt zurBelästigung überschritten ist – das wis-sen die wenigsten. Die Fachleute derTU haben sich deshalb erst einmal aufdie Suche nach korrekten Formen desUmgangs zwischen Mann und Frau ge-macht.

    Am 4. März 1969 schrieb die Zei-tung der Medizinischen Akademie„Carl Gustav Carus“ Dresden unterdem Titel „Schnee, Schnee, Schnee“:Noch einmal hatte uns der Winter mitlanganhaltenden, starken Schneefällendaran erinnert, daß seine Zeit nochnicht zu Ende ist. Durch diese Witte-rungsverhältnisse wurde der gesamteVerkehr erheblich beeinträchtigt. Auchim Akademiegelände erschwerten dieSchneemassen die Arbeit unseresTransportwesens, und es entstandenbesonders schwierige Bedingungen fürunsere Versorgungsdienste und dieAufrechterhaltung des Klinikbetriebes.

    Durch umsichtiges, rasches Handelnvieler Kollegen der Einrichtung, diesich am Sonnabend und Sonntag zurVerfügung stellten und tatkräftig zuSchneeschippe und Schaufel griffen,war es möglich, in den darauffolgen-den Tagen durch Einsatz weiterer Mit-arbeiter und Studenten der Schneemas-sen Herr zu werden.

    Ich lebe am intensivsten in derFrühe. Einige meiner besten Ideensind mir beim Schuhputzen gekom-men, und ich habe dem Schöpfermehr als einmal dafür gedankt, daßdie Menschheit nicht bloßfüßigherumläuft. Johannes Brahms

    Denken und Handeln

    Wer „His Master’s Voice“ nicht nurhören, sondern auch nachlesen möchte,hat jetzt die Gelegenheit dazu. ZweiBände, herausgegeben von der Presse-stelle des SMWK, versammeln auf ins-gesamt 630 Seiten längst nicht alles,aber doch wohl das Wichtigste, wasHans Joachim Meyer in seiner Funkti-on als sächsischer Staatsminister fürWissenschaft und Kunst zwischen1990 und 1996 gesagt und geschriebenhat. Das Motto „Erneuern und Bewah-ren“ ist klug gewählt; denn es faßt nichtnur in der Rückschau zusammen, wasdie Arbeit dieses Politikers prägte undprägt, sondern stammt von ihm selbst:Gerade bei der „Hochschulerneue-rung“, also bei der wohl wichtigstenAufgabe der vergangenen Jahre, hatsich Meyer ausdrücklich und glaub-würdig immer wieder das Ziel gesetzt,den schmalen Pfand zwischen den bei-den Polen „Erneuern“ und „Bewahren“zu finden und von tagespolitischenModen unbeirrt einzuhalten. Sich dazuzu äußern, ob dieses Ziel auch erreichtwurde und das Bemühen erfolgreichwar, hieße an dieser Stelle wohl, Eulennach Athen zu tragen. Ein Politiker, dernicht nur handelt, sondern vorher nach-denkt und dies auch noch belegenkann, dürfte jedenfalls Seltenheitswertbesitzen!

    Zu beziehen sind die beiden gehalt-vollen Bände (kostenlos) über die Pres-sestelle der Universität, Telefon (0351)463-23 98. Hannes Lehmann

    Dezernent AkademischeAngelegenheiten

    Architekturstudentenmit Förderpreisen

    Die Diplomarbeit „Bauliche Weiterent-wicklung des St. Elisabethen Kranken-hauses Lörrach – Integrierte Praxis“,1997 von Monika Fendl an der Professurfür Sozial- und Gesundheitsbauten beiProf. Schmieg erarbeitet, wurde nun mitdem Förderpreis für Architekturstuden-ten 1998 ausgezeichnet und mit 1000Mark bedacht. Die Arbeit von MonikaFendl zeigt basierend auf Voruntersu-chungen zum Wohlbefinden der Nutzer-gruppen Patient und Personal und zu derPhysik medizinischer Großgeräte Wegeeiner mittel- und langfristigen Zielpla-nung für das Krankenhaus auf.

    Dabei wird eine innovative Lösungs-möglichkeit hinsichtlich der Position dessogenannten Strahlenbunkers in derStrahlentherapie, der aufgrund des not-wendigen Strahlenschutzes typischer-weise unterirdisch liegt, vorgestellt. Die-se Diplomarbeit schlägt die Lage imDachgeschoß vor, um den Nutzern einenaufsteigenden Weg zur Bestrahlung an-zubieten. Darüber hinaus bietet diese La-ge die Möglichkeit, den Bestrahlungs-raum von oben zu belichten und somitdas Wohlbefinden des Nutzers positiv zubeeinflussen. PI

    Pressespiegel

    Spruchband

  • Universitätsjournal 5/99 TU-Rundblick Seite 7

    Einen Förderpreis der Arthur Ander-sen-Stiftung im Stifterverband für dieDeutsche Wirtschaft in Höhe von12 500 DM erhielt der Lehrstuhl fürBetriebliches Rechnungswesen/Con-trolling an der Fakultät Wirtschaftswis-senschaften. Mit dem Preis wird dasForschungsprojekt „Markencontrol-ling“ des Lehrstuhls unterstützt sowieein Kostenzuschuß für die Teilnahmevon zwei Mitgliedern des Lehrstuhlsam jährlichen Fachkongreß der Euro-pean Accounting Association (EAA) inBordeaux geleistet.

    Universitäten aus dem gesamtenBundesgebiet hatten Bewerbungen fürdie Förderung ihrer Projekte bei der Ar-thur Andersen-Stiftung im Stifterver-band für die Deutsche Wirtschaft ein-gereicht. In den neuen Bundesländernhielt der Stifterverband drei Projektefür förderungswürdig. So erhalten ne-ben der Technischen Universität Dres-den auch die Universität Leipzig unddie Handelshochschule Leipzig eine fi-nanzielle Unterstützung ihrer For-schungsarbeiten.

    Die Arthur Andersen-Stiftung möch-te mit dieser Förderung zu der positivenEntwicklung der Forschung im Frei-staat Sachsen beitragen und eine Brückezwischen Theorie und Praxis schlagen.Sie hofft auf diesem Weg einen regenAustausch zwischen Universitäten undUnternehmen zu fördern. -mu

    Förderpreis derArthurAndersen-Stiftung

    Herr Hubertus Wiens, WP/StB, ArthurAndersen, Dipl.-Kff. Catharina Krieg-baum, MBA, und Prof. Dr. ThomasGünther, TU Dresden. Foto: Muche

    „Von Ninive zum www“ hätte das Mottolauten können für die 27. Arbeits- undFortbildungstagung der Arbeitsgemein-schaft der Spezialbibliotheken e.V., Sek-tion 5 im Deutschen Bibliotheksverband(ASpB), die vom 22. bis 27. Februar inDresden stattfand. Meinte jedenfallsRolf Manfred Hasse, Pressesprecher derBibliotheksverbände, als er gemeinsammit dem Vorsitzenden der ASpB, Chri-stoph-Hubert Schütte, die Hintergründedes unter dem Motto „Service im Wan-del“ stehenden Treffens erläuterte.

    In der Tat, zu den rund 5000 Keil-schrifttafeln, die aus der altorientali-schen Stadt erhalten sind, ist bis heutemanches Schriftgut hinzugekommen. Ineinem immer dichter werdenden globa-len Netz sind auch Bibliotheken angetre-ten, Zugang zu Unmengen an Informa-tionen zu schaffen. Inzwischen gilt es, somanches Buch vor dem Zerfall zu be-wahren, auf daß sich das in ihm beher-bergte Wissen nicht eines Tages in Staubauflöst. „Bestandssicherung“ lautetedeshalb eines der Fortbildungsthemen,mit dem sich die über 250 Tagungsteil-nehmer beschäftigten. Im Blickpunktstanden z. B. Möglichkeiten und Gren-zen des Internet, Bärbel Lohmann undIrene Spieß berichteten von einem erstenDigitalisierungsprojekt zur Bestandser-haltung an der Sächsischen Landesbi-bliothek – Staats- und Universitätsbi-bliothek Dresden (SLUB).

    Spezielle Zweigstellen der SLUBsind nur einige von insgesamt 912 Spe-zialbibliotheken, die in der seit 1946 (da-mals noch unter etwas anderem Namen)tätigen ASpB zusammengeschlossensind. Sinn und Zweck der Arbeitsge-meinschaft ist die Förderung der Zusam-menarbeit, besonders auf dem Gebietder Literaturbeschaffung und desTauschverkehrs. Gerade für Spezialbi-bliotheken ist es aufgrund manchmalschwieriger Literaturbeschaffung wich-tig, zu sachverwandten EinrichtungenKontakt zu haben. Zudem ist die Ar-beitsgemeinschaft angetreten, den Er-fahrungsaustausch zu fördern und fürdie berufliche Fortbildung der Spezial-bibliothekare zu sorgen. Vertreten sindin der ASpB große Universitätsbiblio-theken ebenso wie Forschungsinstituteund kleinere Dokumentationsstellen mitEin-Mann-Betreuung, wie sie z. B. inFirmen zu finden sind. Aller zwei Jahretrifft man sich zu einer Arbeitstagung,mit Dresden liegt der Ort des Gesche-hens jetzt erstmals in den neuen Bundes-ländern. Weitere Themen jenes Treffenswaren die Elektronische Bibliothek undManagementfragen. Bei letzteren spiel-

    ten z.B. Strategien zur Kundenorientie-rung eine Rolle, denn der Sinn einerSpezialbibliothek (und letztlich die Ent-scheidung über ihren Erhalt gerade ankleineren Einrichtungen) steht und fälltmit absoluter Dienstleistungsorientie-rung.

    Seminare undFortbildungstreffen

    Seminare und Fortbildungstreffenfanden zu allen Themen statt, eine Aus-stellung verschiedener Firmen oder Ver-lage bot einen Überblick über für Biblio-theken relevante Serviceangebote,außerdem standen etliche Fachbesichti-gungen auf der Tagesordnung. In derenBlickpunkt natürlich: die vor Ort gege-benen Besonderheiten. „Wo gibt es zumBeispiel schon so etwas wie die Steno-grafische Sammlung der SLUB“, wiesChristoph-Hubert Schütte auf nur eineder 20 Spezialbibliotheken hin, derensich Dresden rühmen kann.

    Wie sie wurden unter anderem nochBuchmuseum und Fotothek der SLUB,die Zentralbibliothek der StaatlichenKunstsammlungen Dresden oder die Bi-bliothek im Verkehrsmuseum besichtigt.Spezialbibliotheken in den neuen Bun-desländern machen übrigens inzwischenrund ein Drittel der ASpB-Mitglieder

    aus, genannt seien nur die Einrichtungender ehemaligen Akademie der Wissen-schaften der DDR, die im Zuge der Wie-dervereinigung umstrukturiert wurdenund heute zum Beispiel – wie eben inDresden – zu Fraunhofer- oder Max-Planck-Instituten oder zum Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusfor-schung gehören.

    Und weil wir gerade bei Bibliothekensind: Soeben erschienen ist ein Führer„Bibliotheken in Dresden“ – die erstegroßzügige Zusammenstellung aller 145in der Stadt beheimateten Einrichtungenmit ihren über fünf Millionen Bänden.Fachgebiete und Bestände jeder Einrich-tung – also auch aller Spezialbibliothe-ken – werden genau erläutert, dazu fin-den sich Adresse, Telefon- undFaxnummer, e-mail-Adresse und Öff-nungszeiten. „Solche lokalen Verzeich-nisse werden immer wichtiger, weil mansonst gar nicht weiß, was überhaupt vor-handen ist“, erläutert Jürgen Hering –Generaldirektor der SLUB und einer derHerausgeber – gerade mit Blick auf dieSpezialbibliotheken den Vorteil des grü-nen Büchleins.

    Selbiges erscheint in vorerst 10 000Exemplaren und ist in den beiden Haupt-standorten der SLUB sowie in denStädtischen Bibliotheken kostenlos zuhaben. Sybille Graf

    Von Ninive zum www-ServiceMitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken trafen sich in Dresden

    „Bestandssicherung“ lautete eines der Fortbildungsthemen, mit dem sich dieüber 250 Tagungsteilnehmer beschäftigten. Nicht alle Bedingungen – hier einArchivfoto – sind dafür bestens geeignet. Foto: Archiv mb

    Die Geschichte des Stückes ist schnellerzählt: Ein Haus brennt ab. Ein Haus,wie es in Dresden wohl jeder kennt: er-baut als stolzes und großzügiges Domizileiner selbstbewußten Bürgerfamilie; un-ter den Nazis verlassen aufgrund der „Ju-dengesetze“; in der Folgezeit von derDiakonie als Altenheim genutzt. Für Mo-dernisierungen oder auch nur die drin-gendsten Erhaltungsmaßnahmen fehltdas Geld. Und so erreicht unser Haus die„Wende“ in einem ziemlich ramponier-ten Zustand. Nicht einmal für Senioren,allenfalls noch – als Übergangsobdach -für Asylanten tauglich. Ein Asylanten-Heim: Ist das der Grund für den Brand?Die vornehme Adresse „Am Parkweg“läßt freilich unweigerlich auch an ande-res denken. Restitutionsansprüche, derWert des Grundstücks mit seinem - wiewir vermuten – unverbaubaren Blicküber das Elbtal hinweg. Ein Fall beson-ders übler Grundstücksspekulation?

    Alles in allem also einer der üblichenKrimis aus der Nachwendezeit? Mit-nichten. Denn alles, was wir bisher verra-ten haben, erfährt der Zuschauer durchdie Gespräche und aus der Sicht derNachbarn, die am Parkweg neben der ab-gebrannten Nr. 12 geboren wurden, ihreKindheit und Jugend verlebten, ihren Be-rufen nachgingen und die sich nun durch

    den Brand plötzlich zur Auseinanderset-zung auch mit ihrer eigenen „Geschich-te“ aufgefordert sehen. Und was dabei zuTage kommt, ist viel mehr als ein Krimi!

    Das Stück „Parkweg Nr. 12“ hat nacheiner Idee von Erich Geiger die Theater-Gruppe der Dresdner Seniorenakademieim vergangenen Semester erarbeitet. ImMoment probt und fiebert man der Ur-aufführung entgegen. Regie führt keingeringerer als der Präsident der Seni-orenakademie, Erich Geiger, der früherviele erfolgreiche Inszenierungen u. a. ander Semper-Oper herausgebracht hat.

    Im wahrsten Sinne des Wortes„brand“aktuell, von persönlichen, indi-viduellen Erfahrungen geprägt und den-noch oder gerade deswegen in höchstemMaße zeittypisch verspricht das Stückund seine ungewöhnliche Entstehung zueinem Thema zu werden, über das man inDresden noch lange diskutieren wird.

    Die Uraufführung ist am Sonntag,dem 14. März 1999, um 16 Uhr, im ehe-maligen Sitzungssaal des Landtages inder Dreikönigskirche. Karten gibt’s für 5Mark ab sofort im Büro der Seniorenaka-demie im Hygiene-Museum und im In-fo-Center der Technischen Universitätauf der Mommsenstraße, am 14. März ab14 Uhr auch im Foyer der Dreikönigskir-che. Hannes Lehmann

    „Parkweg Nr. 12“Das erste Theaterstück der Dresdner Seniorenakademie

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    1001 Märchen2/120

    Finanzcons.2/55

    KurhotelHeringsdorf

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  • Universitätsjournal 5/99 TU und Öffentlichkeit Seite 8

    „Die Natur mit ihren Eigenschaften istspannender als jeder Roman.“ Der Di-rektor des Max-Planck-Instituts für Phy-sik komplexer Systeme, Professor PeterFulde, wirbt damit für seine Branche:die Naturwissenschaft. Aber zugleichmuß er eingestehen: Die Naturwissen-schaftler haben im Gegensatz zuRomanautoren große Probleme, die Er-gebnisse ihrer Arbeit einem großen Pu-blikum näherzubringen. „Es gibt unteruns nur wenige Persönlichkeiten, die dasnatürliche Talent haben, ihr Wissen demLaien zu erklären“, sagt der Physiker. Ineiner neuen Veranstaltungsreihe im Ple-narsaal des Dresdner Rathauses will dasMax-Planck-Institut zusammen mit derTU jetzt regelmäßig solche Persönlich-keiten zu Wort kommen lassen. Eröffnetwurde die Reihe „Wissenschaft im Rat-haus“ mit dem Vortrag des deutschenNobelpreisträgers Professor Klaus vonKlitzing. Sein Thema: „Vom Urmeterbis zur Atomuhr“. Reichlich eine Stundelang hielt von Klitzing die Zuhörer imgut gefüllten Saal mit einem histori-schen Überblick über die Entwicklungder Maßeinheiten in Bann.

    „Am Anfang der Menschheit war dieZeit die entscheidende Größe“, erklärteder Nobelpreisträger. Bereits vor 30 000Jahren hätten sich die Urmenschen fürTag und Nacht, die Mondperiode undden Jahresrhythmus interessiert. Das er-ste Zeitmaß sei der Mond gewesen. „EinMond-Monat, definiert durch den Wech-sel von Neu- und Vollmond, hatte 30 Ta-ge.“ Der wissenschaftlich interessierteUrmensch habe sich für den Zwölfstun-dentag entschieden, weil die Zahl zwölfeinige Vorzüge hatte: Einerseits läßt siesich durch eins, zwei, drei und vier tei-len, andererseits gab es im Jahr zwölfMondzyklen. Letzteres erwies sich al-lerdings im Babylonischen Reich alsnicht ganz richtig: „Es wurde festge-stellt, daß ein Mondjahr elf Tage kürzerwar als ein Sonnenjahr“, sagte von Klit-zing. Doch mit einem einfachen Tricksei dieses Problem dann doch gelöstworden. „Der Herrscher spendierte abund an mal einen 13. Monat.“ Damit derHerrscher des Reichs aber nicht immerder Herrscher über die Zeit bleibt, tüftel-ten Wissenschaftler eine neue Lösungaus. „Auf zwölf Jahre mit zwölf Mona-ten folgten sieben Jahre mit 13 Monaten- das ergab 19 Mondjahre mit 235 Mona-

    ten und entsprach 19 Sonnenjahren.“ 46 vor Christus habe der Mondzyklus

    mit der Einführung des Julianischen Ka-lenders seine Bedeutung verloren. Indiesem Kalender, benannt nach seinemSchöpfer Julius Cäsar, war jedes vierteJahr ein Schaltjahr. Aber auch diesesZeitmaß war nicht ganz korrekt. „BeimKalender von Cäsar gab es einen Fehlervon zehn überschüssigen Tagen“, sagtevon Klitzing. Papst Gregor habe diesenFehler im Jahr 1582 gelöscht. Er ent-schied, daß auf den 4.10. der 15.10. folgt- und die Tage dazwischen ausfallen. Ei-ne ähnliche Lösung hatten schon die al-ten Ägypter gefunden: Ihr Nil-Jahr hattenur 360 statt 365 Tage, weil die erstenfünf Tage einfach gefeiert und nicht mit-gezählt wurden.

    Selbst in jüngster Zeit habe es bei derZeitmessung wieder deutliche Verände-rungen gegeben, erklärte der Nobel-preisträger weiter. „Bis 1956 lieferte dieRotation der Erde die Zeit-Einheit - aberdie Erde rotiert nicht konstant.“ Weil dieEigenfrequenz der Atome wesentlichstabiler sei als die Frequenz der Erdbe-wegung, gelte seit 1971 die internationa-le Atomzeit. Drei Exemplare der maßge-benden Atom-Uhr stünden inBraunschweig. „Die Atomuhr geht erstin 100 Millionen Jahren um eine Sekun-de falsch - wenn sie dann überhauptnoch geht“, sagte der Professor.

    Die ersten Längen seien nach denGrößen von Herrschern festgelegt wor-den. So habe zum Beispiel in China vor5000 Jahren der Abstand zwischen demDaumen und dem Zeigefinger des Herr-schers als „eine Länge“ gegolten. „Mit

    jedem neuen Oberhaupt änderte sich dieLängeneinheit“, beschreibt von Klitzingden Nachteil dieser Methode. Deshalbseien später Dinge als Maßstab genom-men worden, die in jedem Haushalt auf-zufinden waren und die sich in ihrenMaßen nicht veränderten. „In Chinawurden zehn Reiskörner als eine Län-geneinheit definiert.“ Abgelöst wurdendie Reiskörner von der Gelben Glocke:Eine Normlänge entsprach genau derLänge einer Schilfrohrflöte, die den Tonder Gelben Glocke erzeugen konnte.„Jeder Chinese konnte zur GelbenGlocke kommen, sich dort die Flöte her-stellen – und hatte dann eine Normlän-ge“, erklärte der Physiker.

    Doch während in dem Riesenreich eineinheitliches Längenmaß durchgesetztwerden konnte, unterschieden sich inDeutschland die Längeneinheiten vonStadt zu Stadt. „In Sachsen gab es zumBeispiel die Linie, das Zoll, die Elle, dasTuch, die Meile, das Lachter, das Klaf-ter, den Schritt, den Doppelschritt undnoch einiges mehr“, blickt der Wissen-schaftler zurück.

    Erst 1875 sei weltweit das metrischeSystem eingeführt worden, wonach einMeter dem Umfang der Erde über einemder Pole entsprochen habe. Doch wieschon bei der Suche nach dem Maßstabfür die Zeit hätten die Wissenschaftlerbei der Länge festgestellt, daß die Orien-tierung an Erdeigenschaften nicht opti-mal ist. 1983 sei der Meter neu definiertworden: „Jetzt entspricht er der Strecke,die Licht im Vakuum während der Dauervon 1/ 299 792 Sekunden durchläuft.“

    Sophia-Caroline Kosel

    Vom Urmeter zurAtomuhrWissenschaft im Rathaus: Nobelpreisträger Professor Klaus von Klitzing

    hindelang2/135

    am blauenwunder1/150

    Mit dem USVTU Dresden feiertein diesen Tagen einer der größ-ten Sportvereine Sachsens undOstdeutschlands seinen 50. Geburtstag.Aus diesem Anlaß lud der Verein am 18.Februar zu einem festlichen Empfang inden Großen Senatssaal der TU Dresden.

    Der USV hat derzeit rund 3 400 Mit-glieder, darunter etwa 1 000 Kinder. Amfestlichen Empfang nahmen Staatsmini-ster Professor Hans Joachim Meyer, TU-Rektor Professor Achim Mehlhorn, TU-Kanzler Alfred Post, DresdensOberbürgermeister Dr. Herbert Wagnerund Landessportbund-Präsident Her-mann Winkler teil. Zwar nahm sich dasHäuflein aktiver Sportler unter den Gä-sten eher bescheiden aus, dennoch wareneinige Deutsche Meister aus verschiede-nen Sportarten und Altersbereichen da-bei.

    Professor Mehlhorn stellte dar, wiesich der Verein an der TU Dresden ent-wickelte. Immerhin war in den 80er Jah-ren der USV (damals als Hochschulsport-gemeinschaft TU Dresden) mit seinenvielen Studenten und dadurch circa 8 000Mitgliedern die größte Sportgemein-schaft der DDR. Er nutzte die TU-Sport-stätten, was wesentlich zu seiner Ent-wicklung beigetragen habe. Zwar habe esdabei in den letzten Jahren wegen derNeuorganisation des studentischenSports an der TU Dresden auch Ein-schränkungen für den USV geben müs-sen, dennoch stehe die Universitätslei-tung zum USV. Ausdruck dessen sei, daßein Kooperationsvertrag zwischen bei-den Seiten unterzeichnet werde.

    Oberbürgermeister Wagner, selbst Ab-solvent der TU Dresden, hob hervor, wiewichtig Sport im Studium ist.

    LSB-Präsident Winkler sprach überdie Situation der Sportstätten. Einerseitsseien in den letzten Jahren im Umfeld derTU Dresden einige Sportstätten ver-schwunden, andererseits ist der Bedarfnach wie vor sehr hoch. Der USV TUDresden, der bis 1998 keine eigenenSportanlagen nutzen konnte und aufkommunale und landeseigene Sportstät-ten zurückgreifen mußte, habe insbeson-

    dere durch seine vielen Mitglieder eingroßes Potential, um eigene Anlagen zuerrichten. Er sicherte zu, daß der Landes-sportbund den USV hier unterstützenwerde.

    Zum Abschluß sprach der Präsidentdes USV TU Dresden, Dr. WolfhardWillemer. Er ging zunächst auf die histo-rische Entwicklung des Sports an der TUDresden und ihrer Vorgänger ein. Heutestünden – wie bei vielen anderen Sport-vereinen auch – die Probleme Sportstät-ten und Finanzen auf der Tagesordnung.Etwa 50 Prozent seines Sportstättenbe-darfs deckt der USV derzeit über TU-, 50Prozent über kommunale Sportstätten.Da beide Partner ihre Sportstätten kaumerweitern werden, bliebe letztlich nur derWeg über eigene Sportanlagen.

    Die finanzielle Lage des USV seidurch eine sehr hohe Eigenbeteiligungder Mitglieder geprägt. Zwar wurde derUSV im vergangenen Jahr mit 200 000Mark durch den LSB Sachsen, die Sport-verbände und die Stadt Dresden nennens-wert unterstützt, für die 3 400 USV-Mit-glieder bedeute das aber letztlich nichteinmal 20 Prozent des Etats. Das Mankosei wohl die Tatsache, daß der USV TUDresden keinen Hauptsponsor hat. Wie ineiner Tageszeitung zu lesen war, störensich manche potentielle Sponsoren am„Universitätsetikett“.

    A. Gerhardt/ke/mb

    Sponsoren gesuchtFestveranstaltung zum 50. Geburtstag des USV

    Eine Art Vorgänger der Atomuhr… Foto: UJ/Eckold

    Klaus von Klitzing wurde 1943 alsSohn eines Forstmeisters in Pose ge-boren. Nach dem Abitur studierte erPhysik an der TU Braunschweig undschloß dort 1969 mit einer Diplomar-beit über „Lebensdauermessungennach dem Photodecay-Verfahren“ ab.Anschließend promovierte von Klit-zing an der Universität Würzburgzum Thema „GalvanomagnetischeEigenschaften an Tellur in starkenMagnetfeldern“. Schon bei dieser Ar-beit entdeckte der Wissenschaftler ei-nige jener Oberflächenphänomene,die später in die Entdeckung desQuanten-Hall-Effektes mündeten.Für die Entdeckung dieses Effektes

    erhielt der Physiker 1985 den Nobel-preis für Physik. Die entscheidendeMessung gelang ihm in der Nachtzum 5. Februar „mit Rotwein undWeißbrot in Grenoble“.

    Seine Erkenntnis: Die Maßeinheitdes elektrischen Widerstandes, Ohm,kann letztlich auf zwei Naturkonstan-ten zurückgeführt werden. Eine derKonstanten ist das Plancksche Wir-kungsquantum, die andere ist dieLadung des Elektrons. Mit der von-Klitzing-Konstante verfügen die Wis-senschaftler seither über eine univer-selle Bezugsgröße für die Messungvon Widerständen, die überall auf derWelt gleich ist. sck

    Porträt: Klaus von Klitzing

    Der USV wurde 50 – der Verein hat viele Titel und Preise eingeheimst. Foto: V.

    Mittlerweile wurde auch der Vertragdurch Magnifizenz (r.) und Vereinsprä-sident Dr. Wolfhard Willemer abge-schlossen. Foto:UJ/Eckold

  • Universitätsjournal 5/99 Kolloquium/Stellenausschreibungen Seite 9

    Wie im UJ 4/99 bereits erwähnt, ist derLehrstuhl für Kunst- und Musikwissen-schaft am Institut für Kunst- und Musik-wissenschaft demnächst wiederGastgeber für ein wissenschaftlichesKolloquium. In Fortsetzung einer imDezember veranstalteten Tagung zu hi-storischen Musikinstrumenten (siehe UJ20/98) lautet das Thema des vom 19. bis21. März stattfindenden Kolloquiums„Die vier Streichinstrumente der Kur-fürstlich-Sächsischen Hofkapelle zuDresden und der Streichinstrumenten-bau um 1600“.

    Gemeint sind vier im Kunstgewerbe-museum Dresden im Schloß Pillnitz auf-bewahrte Instrumente. Es sorgte im Ok-tober 1997 für einiges Aufsehen, als derDresdner Cellist Bernhard Hentrich dar-

    auf hinwies, daß eines der Instrumente –ein Violone – vermutlich über 400 Jahrealt sein dürfte. Eine Fülle von Fragen tatsich auf, denn der Geigenbau jener Zeitist gewissermaßen terra incognita. Spezi-ell ist für die Wissenschaftler natürlichinteressant, was hier in Sachsen passier-te. Schwierig ist das Terrain nicht zuletztdeshalb, weil Streichinstrumente gernmöglichst berühmten Geigenbauern zu-geschrieben wurden, auch wenn sie nichtaus deren Händen stammten. Die Suchenach Originalquellen ist A und O, willman sich Klarheit verschaffen. Das giltfür Hentrich, der zur Untersuchung derInstrumente einen Forschungsauftragvon der Ständigen Konferenz Mitteldeut-sche Barockmusik in Michaelstein erhal-ten hatte und seine Ergebnisse nun auf

    dem von ihm organisierten Kolloquiumvorstellen wird und es gilt gleichermaßenfür die Wissenschaftler und Praktiker, dienach Dresden eingeladen wurden. Dieaus Basel und Hamburg stammendenExperten, die die Pillnitzer Instrumenteuntersucht haben, sind ebenso dabei wieder Musikwissenschaftler Prof. WolframSteude als guter Kenner der DresdnerQuellenlage. Zudem werden weitere aufdiesem Gebiet namhafte Persönlichkei-ten u. a. aus Brüssel, Vicenza, Münchenund New York erwartet. Bereits jetzt be-kunden Wissenschaftler aus England undAmerika Interesse an den Ergebnissendes durch die Deutsche Forschungs-gemeinschaft geförderten Kolloquiums.Zum Beispiel dürfte man auf eines be-sonders gespannt sein: Es besteht die be-

    rechtigte Hoffnung, daß man weiß, wosich die zweite der berühmten Amati-Bratschen der Dresdner Hofkapelle be-findet, die in den 1950er Jahren einemDiebstahl durch ein Mitglied der Operzum Opfer fielen. Durch polizeilichenZugriff konnte eines der Instrument si-chergestellt und nach Dresden zurückge-bracht werden, die „Schwester“ aber giltbis heute als verschollen. Auf dem Kollo-quium gibt es vielleicht Neuigkeitendiesbezüglich zu hören.

    Die Veranstaltungen finden im Semi-narraum Musikwissenschaft der TUDresden, August-Bebel-Str. 20, Zi. 105,statt. Sybille Graf

    Nähere Informationen unter (0351)4 63-57 14 und -57 18 sowie unterhttp://www.celloallein.de.

    Da ist Musike drin – schon mehr als 400 JahreTUD-Kolloquium zu historischen Streichinstrumenten

    Antonio Mancini (1852 bis 1930) : Sa-voyardenknabe (Ausschnitt). Repro: sg

    Folgende Stellen sind zu besetzen:

    Fachrichtung Physik, Institut für Theoretische Physik, Lehrstuhl für Theorie der Ha-dronen und Kerne, zum nächstmöglichen Zeitpunkt

    befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa/Ib)

    Die Dauer der Befristung richtet sich nach § 57c HRG.Aufgaben: Mitwirkung in Lehre und Forschung. Die Forschungsschwerpunkte sollten im Be-reich der theoretischen Atom-, Kern- und Teilchenphysik bzw. in der Quantenfeldtheorie lie-gen. Es wird die Mitarbeit bei der Gestaltung von Seminaren und Übungen sowie in der Ver-waltung erwartet. Die Möglichkeit zur Weiterqualifikation ist gegeben.Voraussetzungen: Promotion in Theoretischer Physik. Sehr gute Kenntnisse der Quanten-feldtheorie und numerischer Methoden.

    Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 31.03.1999 an: TU Dresden, Fakultät Mathematikund Naturwissenschaften, FR Physik, Institut für Theoretische Physik, Lehrstuhl fürTheorie der Hadronen und Kerne, Herrn Prof. Dr. G. Soff, 01062 Dresden.

    Fachrichtung Mathematik, Institut für Geometrie, ab 01. Mai 1999

    wiss. Assistent/in (C 1/BAT-O IIa)

    Die Dauer der Befristung richtet sich nach § 60 SHG.Aufgaben: Mitarbeit bei Forschungsprojekten insbesondere zum Kurven- und Flächenent-wurf (CAGD), zur Differentialgeometrie und Kinematik und zu weiteren aktuellen Teilgebie-ten der Geometrie; Lehr- und Organisationsaufgaben im Rahmen des Übungsbetriebes des In-stitutes für Geometrie. Erwartet wird die eigene wiss. Weiterqualifizierung bis hin zurHabilitation.Voraussetzungen: wiss. HSA Mathematik möglichst mit Schwerpunkt aus Geometrie, über-durchschnittl. Promotion.

    Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihr Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 30.03.1999 an: TU Dres-den, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Mathematik, Insti-tut für Geometrie, Herrn Prof. Dr. G. Weiß, 01062 Dresden. Für eventuelle Rückfragen erreichen Sie Herrn Prof. Dr. Weiß unter der Tel.: (0351) 463 7516bzw. unter der E-mail-Adresse [email protected].

    An der Fachrichtung Wasserwesen sind im Institut für Hydrobiologie im Rahmen des Pro-jektverbundes “Untersuchungen zur Gewässerbeschaffenheitsentwicklung der Spree” für dieMitarbeit im Teilprojekt “Erforschung der Stoffumsatzprozesse und Modelluntersuchungen zurGewässergüte in den Talsperren Bautzen und Quitzdorf” im Zusammenhang mit der Flutungvon Braunkohlentagebauen in der Lausitz zum April/Mai 1999 folgende Stellen zu besetzen:

    wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)(mit 50% der regelm. wöchentl. Arbeitszeit, befr. auf 2 Jahre, Verlängerung auf 3 Jahre mögl.)

    Aufgaben: Im Rahmen des Projektes sollen wesentliche Prozesse in zwei Talsperren unterdem Aspekt einer veränderten Betriebsweise im Zusammenhang mit der Flutung von Braun-kohlentagebauen in der Westlausitz untersucht werden. Der/die Kandidat(in) soll das Gewäs-ser-System verstehen und ausgewählte Prozesse modellieren. Hierzu gehören eine zweck-mäßige Auswertung der Daten und die Anwendung statistischer Modelle, wesentlichesVerständnis und Erweiterung eines vorhandenen Differentialgleichungsmodells und ggf. An-wendung alternativer Werkzeuge, z.B. neuronaler Netze. Die Möglichkeit zur Promotion istgegeben.Voraussetzungen: wiss. HSA entweder in Biologie (Vertiefung Limnologie/Hydrobiologie)oder Informatik mit vertieften Kenntnissen in den Umweltwissenschaften; Fähigkeit zu inter-disziplinärem Arbeiten; Programmierkenntnisse in einer prozeduralen Sprache; Kenntnis vonModellierungstechniken, der Funktionsweise ökologischer Systeme und wichtiger statisti-scher Verfahren; Zielorientiertheit und Fähigkeit, sich fehlende Kenntnisse zügig anzueignen.

    wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)(befristet auf 1 Jahr)

    Aufgaben: Im Rahmen des Projektes sollen wesentliche Prozesse in zwei Talsperren unterdem Aspekt einer veränderten Betriebsweise im Zusammenhang mit der Flutung von Braun-kohlentagebauen in der Westlausitz untersucht werden. Hierzu sind im Rahmen von Feldmes-sungen zusätzlich zu vorhandenen Daten Werte zu erheben und zielgerichtet auszuwerten.Ein(e) Doktorand(in) ist ggf. in das limnologische Gedankengebäude einzuarbeiten.Voraussetzungen: wiss. HSA in Biologie und abgeschlossene Promotion; Fähigkeit zu inter-disziplinärem Arbeiten; sehr gute Limnologiekenntnisse einschließlich praktischer Erfahrun-gen bei Probenahme und im Labor; Organisationstalent; Führerschein Klasse 3; geübter Um-gang mit dem Rechner; gute Statistik-Kenntnisse; Verständnis für Modelle erwünscht.

    Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 25.03.1999 an: TU Dresden, Fak. FGH, FR Wasser-wesen, Institut für Hydrobiologie, Herrn Prof. Dr. J. Benndorf, 01062 Dresden.Nähere Informationen siehe http://www.tu-dresden.de/fghhihb/limno.html

    033/99Im Bereich Medizintechnik ist ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als

    Medizinelektroniker/-in (MTArb-O LG 6)

    zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vorhandener Haushaltmittelfür das Jahr 1999.

    Aufgaben: Reparatur und Wartung elektromedizinischer und labortechnischer Geräte ein-schließlich Zubehör; elektronische / elektromechanische Arbeiten für Musterbau-Geräte ein-schließlich Zubehör in Lehre und Forschung; Durchführung von elektrischen Prüfungen undsicherheitstechnischen Kontrollen an elektrischen Geräten; Anwenderberatungen bei spe-zieller medizinischer Gerätetechnik.

    Voraussetzungen: Facharbeiterabschluß Elektronik/Elektromechanik/Gerätebau;Fachkenntnisse und Erfahrungen in Service und Musterbau elektromedizinischer Geräte;handwerklich-praktische Fähigkeiten für Service und Musterbau.

    Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

    Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 28.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Bereich Medizintechnik, Leiter: Herrn Dipl.-Ing. Fücker, Telefon458 3133, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

    034/99In der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie ist ab dem nächst-möglichen Zeitpunkt eine Stelle als

    Assistenzarzt/-ärztin (BAT-O IIa)

    befristet für 2 Jahre zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vor-handener Haushaltmittel für das Jahr 1999.

    Aufgaben: Das Aufgabengebiet umfaßt Tätigkeiten im OP-Saal und auf Station, Beteiligungan Lehre und Forschung (Seminare, Praktika, klinische Untersuchungskurse).

    Voraussetzungen: Abgeschlossenes Medizinstudium; Promotion; Grundkenntnisse in Dia-gnose und Therapie chirurgischer Krankheitsbilder; Teilnahme am Bereitschaftsdienst.

    Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

    Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 28.03.1999 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Di-rektor: Herrn Prof. Dr. med. H.-D. Saeger, Telefon 458 2742, Fetscherstraße 74, 01307Dresden.

    035/99Am Institut für Physiologie ist ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle eines/r

    Wissenschaftlichen Mitarbeiters/-in(BAT-O IIa)

    befristet für 2 Jahre zu besetzen. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter dem Vorbehalt vor-handener Haushaltmittel für das Jahr 1999.

    Aufgaben: Experimentelle Untersuchungen zum Einfluß von Schubspannung auf die Zell-struktur und den Energiestoffwechsel kultivierter Endothelzelle