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UNIVERSITY BERN PSYCHIATRIC SERVICES UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN 1 Es gibt Babyfreundliche Spitäler, Gesundheitsfördernde Spitäler, Migrant Friendly Hospitals wie müssten angehörigen-freundliche Kliniken aussehen? Christoph Abderhalden Forschungsstelle Pflege & Pädagogik, Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD), Schweiz Fachtagung Qualitätsstandards in der Angehörigenarbeit , Verein Netzwerk Angehörigenarbeit Psychiatrie NAP Schlössli Privatklinik für Psychiatrie Oetwil, 14.September 2007

UNIVERSITY BERN PSYCHIATRIC SERVICES...bildungenbehandelt (wie Basic Life Support)-Angehörige als ReferentInnen! -TrialogischeSchulungen-sollte Supervisionsaspekt sein Beschwerden

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UNIVERSITY BERNPSYCHIATRIC

SERVICES

UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE

DIENSTE BERN

1

Es gibt Babyfreundliche Spitäler, Gesundheitsfördernde Spitäler, Migrant Friendly Hospitals

wie müssten angehörigen-freundliche Kliniken aussehen?

Christoph Abderhalden

Forschungsstelle Pflege & Pädagogik, Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD), Schweiz

Fachtagung Qualitätsstandards in der Angehörigenarbeit , Verein Netzwerk Angehörigenarbeit Psychiatrie NAPSchlössli Privatklinik für Psychiatrie Oetwil, 14.September 2007

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Die Welt wird freundlicher und gesünder

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Wie müssten angehörigenfreundliche psychiatrische Kliniken/Dienste aussehen?

George U, George W (2002) Angehörigenintegration. PrInterNet Pflege Management (2):29-46Bundesministerium für Gesundheit BMG (Hrsg) (1996) Leitfaden zur Qualitätsbeurteilung in psychiatrischen Kliniken. Nomos, Bonn

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Strukturen (Bedingungsebene)((Träger/Kantone: Psy-Konzepte; Leistungsaufträge/ -vereinbarungen!))> Politik/Strategie, Standards, Zuständigkeiten, Integration im QM> Angebote

Prozesse (Handlungsebene)> Angehörigenarbeit > Patientenprozesse!

Ergebnisse (Zielebene)> Angehörigenbezogene Outcomes> Angehörigenrelevante Patienten-Outcomes

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SERVICESBeispiele Strukturen (George 2002)

Leitbilder, KonzepteSupport für Angehörige nicht nur in Verbindung mit Behandlung der PatientInnenIntegration in Gremien (Aufsicht-, Konsultations-, Projektgruppen etc.)Integration in Management/QM-Systeme (Erfolgs-indikatoren; Budget; Reporting; Kennzahlen; Benchmarketc.) ((Ambulanter Bereich; regionale Versorgung??))

Serviceleistungen für den Angehörigen- Übernachtungsmöglichkeit- Essens- und Versorgungsmöglichkeiten - Abholservice- Kinderbetreuung- 9

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SERVICESBeispiele Strukturen (2)

Anleitungen, Schulungen, Beratungen für Angehörige- Allgemein/Gruppen, persönlich- Individuell/persönlich (Sprechstunden)- störungs-/problembezogen- genügend häufig, kontinuierlich, Öffnungszeiten- für verschiedene Angehörigenkategorien (PartnerInnen,

Eltern, Kinder; MigrantInnen!)

Selbsthilfegruppen und Laienhilfe- Kooperationen- Initiierung eigener Gruppen - Räume und Logistik zur Verfügung stellen- Beizug in interne Arbeitsgruppen, Q-Kommissionen etc.

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SERVICESBeispiele Strukturen (3)

Informationsleistungen- Mündliche Informationen- Schriftliche Informationen- Internetauftritt und E-Mail- Hotline und telefonischer Service- Sprechstunden

Überleitung/Service zu Hause- Kontaktmöglichkeit- Aktive Kontaktaufnahme- Unterstützung bei Problemen- Notfallnummern- Notfallequippe (nicht-KVG-Finanzierung sicherstellen)!

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SERVICESBeispiele Strukturen (4)

Schulungen und Unterstützung der HelferAngehörigenarbeit wird in Aus-, Fort- und Weiter-bildungen behandelt (wie Basic Life Support)

- Angehörige als ReferentInnen! - Trialogische Schulungen- sollte Supervisionsaspekt sein

BeschwerdenBeschwerdestelle, Ombudsstelle, Angehörigenanwalt

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SERVICESBeispiele Prozesse

TriageentscheidungenRolle der AngehörigenBeratung bezüglich Behandlungsmöglichkeiten/-alternativen

AufnahmeverfahrenRolle begleitender AngehörigerSupport für begleitende Angehörige in der/im Anschluss an die AufnahmesituationInformation (Station, Programm, Bettreuer, erstes Prozedere)Adäquater Umgang mit dem Konflikt legaler Datenschutz Patient versus moralischer Informationsanspruch Angehöriger

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SERVICESBeispiele Prozesse (2)

BehandlungAktive Kontaktaufnahme (mindestens: Basisinformationen (Station, Behandler, Angebote, etc.) und Befinden/SorgenDefinierte Ansprech-/Kontaktpersonen (Kontinuität)Teilnahme an Fallkonferenzen; AngehörigenvisitenDokumentation der AngehörigenkontakteKontaktangebote unabhängig von zustimmung der Patienten

EntlassungsmanagementTransparenz bezüglich EntlassungskriterienFrühzeitiger EinbezugAbstimmung der Modalitäten (z.B. Zeit, )Follow-up-Kontakt mit Angehörigen

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Minimal - Maximalkriterien?

Strukturierung nach PLISSIT-Modell:Permission - ErlaubnisLimited Information Beschränkte InformationSpecific Suggesstions - Spezifische EmpfehlungenIntensive Therapy Intensive Therapie/Begleitung

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SERVICESBeispiele Ergebnisse

Beteiligung Angehöriger bei Festlegung der massgebenden generellen Outcomes (was sind angehörigenrelevante Outcomes?, Relevanz üblicher Erfolgskriterien)?

Angehörigenbezogene Outcomes (?)Verbesserung der Beziehungen/Verminderung von Spannungen; Ausmass der Bewältigung von Ver-letzungen, kritischen Ereignissen?Needs assessment (met/unmet needs)Therapeutische AllianzAngehörigenzufriedenheitInformationsstand/Wissen von AngehörigenArt/Anzahl unerwünschter Ergebnisse (Beschwerde-management, CIRS!; Beziehungskonkurrenz, Konspiration)

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SERVICESBeispiele Ergebnisse (2)

Patientenbezogene Outcomes: Wahrnehmbarkeit / Wahrnehmung durch Angehörige (CGI für Angehörige?)Verbesserung der Beziehungen/Verminderung von Spannungen; Ausmass der Bewältigung von Ver-letzungen, kritischen Ereignissen?

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SERVICESZusammenfassung

Eine Psychiatrie, in der die Angehörigen vertreten sind und etwas zu sagen habendie an Angehörigen interessiert istin der an die Angehörigen gedacht wirdin der an die Angehörigen nicht zuletzt gedacht wirdin der die Angehörigen informiert werdenin der die Angehörigen nicht den ersten Schritt machen müssenin der Angehörige verständliche massgeschneiderte Informationen erhalten in der Angehörige engagierte konkrete Hilfe erhaltenin der Angehörige Verständnis und Mitgefühl erleben

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Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!