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Unternehmensfinanzierung

Professor Dr. Alfred Luhmer,Otto von Guericke Universität,

Magdeburge-mail: [email protected]

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Leistungsbewertung

Ihre Endnote für diesen Kurs setzt sich zusammen aus:

1. der Klausurnote (60%) Bis zu zwei Drittel der Klausurnote kann durch

Einsenden von Lösungen zu „Excel“-Aufgaben (siehe nächste Seite) ersetzt werden, vorausgesetzt, die Klausur selbst ist bestanden.

2. Ergebnis des begleitenden Seminars von Herrn Vlad Botoş (30%)

3. Anwesenheit in den Vorlesungen (10%)

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„Excel“-Aufgaben In einigen Vorlesungen werden (unabhängig vom

begleitenden Seminar) Übungsaufgaben gestellt. Diese können Sie im Anschluss an die Vorlesung in Form einer Excel®-Datei von meiner Website herunterladen. Beim Herunterladen werden jedes Mal andere Daten generiert, so dass jeder seine eigene Aufgabe erhält.

Die Lösung ist in die dafür vorgesehenen Felder der heruntergeladenen Excel-Datei1) einzugeben. Diese ist dann mit der Lösung abzuspeichern und bis Samstag derselben Woche 24 Uhr an meine e-mail-Adresse zu schicken.

Ist die Klausur bestanden und haben Sie die Lösungen zu p% der gestellten Aufgaben richtig, rechtzeitig und formgerecht eingesandt, dann tritt [10p + (1 – p)N] an die Stelle der Klausurnote N.

1) Sie können auch OpenOffice.org Calc benutzen.

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Website Website:

http://www.uni-magdeburg.de/bwl1/luhmer/fin Nach Aufruf dieser Adresse werden Sie nach

Benutzername und Passwort gefragt Diese werden in der Vorlesung mitgeteilt.Sie finden auf der Website:

• Vorlesungsfolien im Format pdf (einige Tage vor der betreffenden Vorlesung verfügbar)

• Übungsaufgaben • Ergänzendes Material

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Programm1. Das Unternehmen aus finanzwirtschaftlicher Sicht

Der finanzwirtschaftliche Kreislauf und seine Abbildung in Bilanz und Erfolgsrechnung – Bestands- und Bewegungsgrößen – das finanzwirtschaftliche Unternehmensziel – Interessen der Shareholder und anderer Stakeholder – Rechtfertigung und Kritik der Shareholder-Value Maximierung

2. Wertvergleich von Zahlungsströmen durch Diskontierung Gegenwartswerte und Zukunftswerte – Kalkulationszinsfuß – Bewertung konstanter

Zahlungsströme: Annuitäten und ewige Renten – Renditen – Unterjährige und kontinuierliche Verzinsung – Darlehenstypen verschiedener Amortisationsstruktur

3. Arten und Modellierung von Investitionsprojekten Investitionsbegriff – Prinzip des vollständigen Alternativenvergleichs – Differenz-

investition – Horizontannahmen – unendliche Ersatzketten – Modellierung in der Finanzbuchhaltung: Erfolgsrechnung, Kapitalbindung und Cash Flow – Investitionsrechnung auf der Basis von Periodengewinnen und Kapitalbindung

4. Investitionsrechnung I Kosten- und Erlösvergleiche, Rentabilitätsvergleiche – Kapitalwertkriterium

5. Investitionsrechnung II Annuitätenmethode – Investitionsketten – Beziehung zur Kostenrechnung – Payoff-

Kriterium – Interne Rendite

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Programm6. Investitionsbewertung auf der Grundlage operativer Residualgewinne

Abschreibungen und Investitionsrechnung – Preinreich-Lücke-Theorem – Planung von Investitionsprojekten – Auswirkung auf die Posten des Umlaufvermögens

7. Bilanz- und Erfolgsanalyse Kennzahlensystem – Erfolgsfaktoren

8. Langfristige Unternehmensplanung mit Planabschlüssen Grundlage: Annahmen über Entwicklung der relevanten Abschlusskennzahlen –

Erfolgsbudgetierung und -kontrolle

9. Berücksichtigung von Risiken in der Unternehmensplanung Risikofaktoren – Szenarien – Unternehmenswertverteilungen - Wahl zwischen

Strategien als Wahl zwischen Verteilungen des Unternehmenswerts

10. Kurzfristige Finanzplanung Liquiditätsanalyse – Liquiditätsplanung – Cash Management

11. Langfristige Fremdfinanzierung Fremdkapitalinstrumente – Leasing

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Programm

12. Eigenfinanzierung und Dividendenpolitik Eigenkapitalinstrumente – Mischformen zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung

13. Theorie der Eigenkapitalkosten CAPM, Kapitalstruktur und Kapitalkosten

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0. Worum geht es? Ioana Inovaţ hat von ihrem Vater ein Geschäft für Naturkosmetikpräparate über-

nommen. Der Vater hatte die Kräuterextrakte für seine Cremes uns Lotionen aus Österreich bezogen. Ioana aber hat nach einem Studium der Verfahrenstechnik eigene Verfahren zum Extrahieren der Wirkstoffe entwickelt und will die Extrakte in Zukunft aus heimischen Wildkräutern selbst herstellen. Sie will Kräuterkundige der weiteren Umgebung gewinnen, Kräuter zu sammeln, und sie ihr gegen bar zu verkaufen.Das neue Unternehmenskonzept ermöglicht ihr, ihre Produkte besser im Markt zu positionieren, das Angebotsspektrum auszuweiten , die Produktqualität zu verbessern und deutlich höhere Erlöse zu erzielen. Außerdem verspricht das Verfahren eine erhebliche Reduktion der Materialkosten. Allerdings sind für dazu neue Anlagen erforderlich, die 500 000 € kosten. Die vorhandenen Anlagen werden dann teils wertlos, teils lassen sie sich verkaufen.

Ioana stellt sich Fragen wie die folgenden: Ist die Umstellung lohnend? Ihre finanzielle Situation ist angespannt – wie wir noch sehen werden – welche Möglichkeiten

bieten sich, um die benötigten finanziellen Mittel zu beschaffen? Welche Folgen hätte es, Mitgesellschafter aufzunehmen? Wie wäre in diesem Fall die

Unternehmung bzw. ihre Anteile zu bewerten? Welche Planungs- und Kontrollinstrumente sind geeignet, um die finanziellen Auswirkungen

ihrer Entscheidungen zu überwachen und rechtzeitig notwendige Maßnahmen anzuzeigen? Wie lassen sich die mit dem Geschäft verbundenen Risiken in die Überlegungen einbeziehen?

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Unser Ziel Mit dieser Vorlesung wollen wir nicht nur versuchen,

Ioana bei der Lösung ihrer Probleme zu unterstützen, sondern ähnliche Fragen auch für größere Unternehmen diskutieren,

Unternehmungen, • die von Managern geleitet werden, die nicht notwendig Anteilseigner

sind, • die Zugang zum Kapitalmarkt haben und nicht ausschließlich auf die

Finanzierung durch Banken oder private Kreditgeber angewiesen sind.

Zwei Sichtweisen stehen zur Verfügung, um diesen Zielen näher zu kommen: die klassische und die „moderne“ Sichtweise.Wir werden hauptsächlich die klassische Sicht über-nehmen,

die mehr betriebswirtschaftlich orientiert ist und ohne Annahme eines perfekten Kapitalmarkts auskommt.

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1. UnternehmensfinanzierungEin Unternehmen ist eine Organisation, die am

Produktmarkt Leistungen gegen Entgelt anbietet, die sie mit Hilfe von gegen Entgelt erworbenen Produktionsfaktoren erzeugt hat.Die Erlöse aus der Verwertung am Produktmarkt

gehen im Ganzen gesehen aber später ein als die Produktionsfaktoren zu bezahlen sind.

Die zeitliche Lücke zwischen Erlöseingang und zu leistenden Faktorentgelten zu bestimmen, zu gestalten und zu überbrücken ist die Aufgabe der Unternehmensfinanzierung.

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Kapitalbedarf des operativen Geschäfts Erlöseingänge und Zahlungen für Produktionsfaktoren werden

als operative Cash Flows bezeichnet. Die Lücke dazwischen muss durch Kapital geschlossen werden.

ModellierungDie Zeit sei als reellwertige Variable t aufgefasst und das Intervall (t –

1, t] als Periode t bezeichnet.Wir gehen in dieser Vorlesung davon aus, dass Entgeltzahlungen für

Produktionsfaktoren nur zum Ende einer Periode fällig werden und aus den Erlösen der Periode bedient werden können.

Bezeichne zt die Summe der operativen Zahlungen während der Periode t d.h. in der Zeit zwischen t – 1 und t (Einzahlungen positiv, Auszahlungen negativ genommen) .

Der Kapitalbedarf des operativen Geschäfts im Zeitraum t bis T ist dann:

T

tt

T zC

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Beispiel t = 1: Ioana muss 1 mill. RON für Anlagen und Rohstoffe

zahlen. t = 2,…,10: Sie zahlt jedes Mal 0.2 mill. RON an Löhnen. t = 5: Ein Kunde zahlt 0.8 mill. RON. t = 8: Fällige Steuerzahlung, 1 mill. RON.

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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 t 0

- 1

-2

-3

Die kumulierten operativen Cash Flowsim Zeitablauf

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Kapitaldeckung und Finanzflüsse Der operative Kapitalbedarf muss durch Kapital gedeckt

werden, damit alle fälligen Entgelte rechtzeitig gezahlt werden können.

Im Beispiel:Ioana überweist die fälligen Zahlungen vom Bankkonto. Jeder

Überweisung entspricht dann eine gleich hohe (Fremd-)Kapitaleinzahlung der Bank in Ioanas Unternehmen. Der Erlöseingang in t = 5 ist gleichzeitig eine Kapitalrückzahlung an die Bank.

Die Bank verlangt 10% Zinsen pro Jahr auf den Kontostand; diese Zinsen werden nach 3 Perioden dem Konto belastet und von da ab verzinst. • Die Zinsbelastung ist kein Vorgang im operativen Bereich der

Unternehmung, sie ist ein Vorgang im Finanzbereich und hat keine Entsprechung im operativen Bereich, sie erhöht aber den gesamten Kapitalbedarf des Unternehmens.

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ZinsenAnnahmen:

n = Zahl der Perioden pro Jahrr = Zinssatz pro Jahr (in %)Alle N Perioden werden die Zinsen belastetKt = Kontostand im Zeitpunkt t

Ist T ein Zeitpunkt, an dem die Zinsen belastet werden, so ergibt sich die Zinsbelastung im

Zeitpunkt T als:

1

100

T

NTttT K

n

rZ

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15

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 t

Die kumulierten operativen Cash Flowsim Zeitablauf

3

2

1

0

-1

-2

Kapital nach ZinsbelastungZinsabschluss in rot

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Bankkonto mit ZinsenSoll-Zinssatz: 10,00%Habenzinssatz: 1,00%

Wertstellung Umsatz Kontostand30.06.2011 -365,0015.07.2011 -730,0030.08.2011 182,50

30.09.2011 50,00

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Vorgehensweise Die zwischen zwei benachbarten Kontobewegungen

anfallenden Zinsen sind:Kontostand in der betreffenden Zeit

mal Dauer in Tagenmal Jahreszinssatz / 365.

Excel versteht „5,4%“ als „0,054“, man darf also nicht durch 36500 dividieren.

Zwischen zwei unmittelbar aufeinander folgenden Zinsabschlusszeitpunkten werden nur die jeweiligen Umsätze zum Kontostand addiert, keine Zinsen.

Die zwischen zwei unmittelbar aufeinander folgenden Zinsabschlusszeitpunkten anfallenden Zinsen werden addiert und in dem späteren der beiden Zinsabschlusszeit-punkte dem Konto belastet bzw. gutgeschrieben.

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2. „Moderne“ Sichtweise Im Zentrum moderner Finanzierungslehre steht der rationale Kapitalanleger

mit Zugang zu einem reibungslos funktionierenden Kapitalmarkt. Die Unternehmungen bieten auf dem Kapitalmarkt verschiedene Anlagemöglichkeiten, die dem Anleger zukünftige Zahlungen versprechen. Dafür erhalten die Unternehmen Kapital. Unternehmen verkaufen z.B. Anteile an Anleger, um ihren Kapitalbedarf zu decken.

• Dazu bemühen sie in der Regel eine Investmentbank oder ein Konsortium, das einen marktgerechten Preis für die Anteile bestimmt, sie kauft („zeichnet“) und dann an das Publikum weiterverkauft.

Ähnlich können auch Unternehmensanleihen an die Anleger gebracht werden. Die Anleger brauchen sich nicht langfristig an Unternehmensanteile oder

andere Finanzierungstitel zu binden, sie können jederzeit zum Marktpreis verkaufen. Die Theorie nimmt an, dass Transaktionskosten keine Rolle spielen und der Markt

immer liquide ist. D.h. jeder Nachfrager und jeder Anbieter findet immer einen Handelspartner zum herrschenden Marktpreis.

Anleger kaufen oder halten einen Finanztitel, wenn die erwartete Rendite der nächsten kurzfristigen Periode ihren Ansprüchen genügt, langfristige Überlegungen spielen keine Rolle, da sie jederzeit wieder verkaufen können.

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Beispiel Frau Grille und Frau Ameise haben je einen gleichen

Anteil an einem Haus, das jetzt zu 370 GE verkauft werden könnte. In einem Jahr will ein Immobilienhai das Quartier „entwickeln“, so dass das Haus dann sicher für 420 GE verkauft werden kann.

Am Kapitalmarkt kann man Geld zu 5% anlegen und auch ausleihen (wenn man die erforderliche Sicherheit bietet).

Frau Grille möchte ihren gegenwärtigen Konsum maximieren, Frau Ameise hingegen ihren Konsum des nächsten Jahres. Können sich die beiden trotzdem einigen, wann das Haus verkauft werden soll?

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Ameise will das Haus behalten und im nächsten Jahr für ihren Anteil 210 GE erzielen. Würde das Haus sofort verkauft, könnte Ameise den Erlös von 185 GE zu 5% anlegen und im nächsten Jahr 194.25 konsumieren.

Aber auch Grille steht sich besser, wenn das Haus erst im nächsten Jahr verkauft wird: Sie kann gegen die Sicherheit der zukünftigen Zahlung einen Kredit aufnehmen und sofort konsumieren. Sie kann 210 GE (Zinsen + Tilgung) zurückzahlen, wenn das Haus verkauft wird. 210 = S (1 + ∙5%). Also kann sie jetzt 200 zusätzlich konsumieren. Wenn das Haus sofort verkauft würde, könnte sie sich nur zusätzlich 370/2 = 185 leisten.

Der Kapitalmarkt ermöglicht die Trennung von Investitions- und Konsumentscheidung, solange die Investition lohnender ist als die Anlage am Kapitalmarkt, werden alle Anteilseigner einig sein, zu investieren.

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Fisher Separation

185 200 GE jetzt

GE nächstes Jahr

210

194

Ameise investiert 185 GE und kann nächstes Jahr 210 GE konsumieren.

Grille investiert 185 GE borgt 200 GE zum sofortigen Konsum.

Irving Fisher, 1867-1947

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Was passiert, wenn Sollzins = 15%?Frau Grille müsste nun die Mittel für den sofortigen

Konsum zu 15% Zinsen aufnehmen. Sie erhielte aus den 210 GE fällig in einem Jahr nur noch 210/1.15 =182.60 GE, also weniger als bei sofortigem Verkauf.

Dieser – unvollkommene – Kapitalmarkt ermöglicht keine Harmonisierung der Interessen der beiden.

Wie hoch darf die Zinsspreizung zwischen Soll- und Habenzinssatz im Beispiel maximal sein, dass der Kapitalmarkt die Interessenharmonisierung herbeiführt?

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Erwartete Rendite Bezeichne pt den Preis eines Finanztitels zum Zeitpunkt t , Dt die Zahlungen aus

dem Finanztitel in Periode t. Unter der ex-post Rendite rt des Finanztitels in der Periode t versteht man dann

folgenden Ausdruck: rt = ( pt – pt – 1 + Dt ) / pt – 1

Ex ante, d.h. am Anfang der Periode, also im Zeitpunkt t – 1 sind pt und Dt

ungewiss. Die Anleger werden sich – so die „moderne“ Theorie – am Erwartungswert der Rendite orientieren und einen Titel nur kaufen oder halten, wenn die erwartete Rendite eine adäquate Prämie für das Anlagerisiko gewährt.

Im Preis auf einem perfekt funktionierenden Kapitalmarkt sind alle verfügbaren Informationen berücksichtigt, so dass Anleger nicht hoffen können, mit Spekulation Geld zu verdienen. Anlagemotiv ist vernünftigerweise lediglich das Bedürfnis, die Zeitstruktur des Konsumstroms nach individuellen Präferenzen zu optimieren.

So ist die erwartete Rendite für alle Marktteilnehmer gleich, sie ist die Marktrendite. Diese Marktrendite bestimmt dann die Kosten des Kapitals für die emittierenden Unternehmen, nur wenn sie die Marktrendite bieten, können sie ihre Titel verkaufen.

(Kapitalgewinn + Dividende) / Kapitaleinsatz

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Einfluss der Ungewissheit Das Anlagerisiko stellt sich in den Kursschwankungen am Kapitalmarkt dar.

Die „moderne“ Theorie geht davon aus, dass das Kursniveau keinen Einfluss auf die Kursschwankungen hat: historisch niedrige Kurse bedeuten nicht, dass das Risiko von weiteren Kursrückgängen kleiner ist, hohe nicht, dass es größer wird. Der Zufallsprozess der Kursbewegung sei „gedächtnislos“. Kursverluste sind Ausdruck neuer Informationen über die zu erwartenden

Zahlungen aus den Anlagen oder vielleicht auch Änderungen des Risikos oder der Risikoeinstellung der Marktteilnehmer.

Rationale Anleger nehmen daher Verluste ungerührt hin, der Wohlstandseffekt kann sie aber veranlassen, ihre Anlagen umzustrukturieren, weil sie nicht mehr dem (unter den neuen Erwartungen) optimalen Konsumstrom entsprechen.

Das Risiko verdient am Markt nur insoweit eine Risikoprämie als es nicht durch Anlagestrategien vermieden werden kann. Einzelrisiken von Unternehmen lassen sich durch Streuung der Anlagen vermeiden. Nur solche Kursschwankungen, die alle Anlagemöglichkeiten in gleicher Richtung betreffen, erzielen eine Risikoprämie am Markt.

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Kapitalkosten in „moderner“ Sicht Die Erfolge einzelner Unternehmen korrelieren unterschiedlich stark mit diesen Schwankungen.

Deshalb verlangt der Kapitalmarkt unterschiedliche Risikoprämien für die Anteile verschiedener Unternehmen.

Die größtmögliche Diversifizierung erreicht man, indem man in das sogenannte Marktportfolio investiert.

Das Marktportfolio ist das Portfolio, das aus allen am Markt verfügbaren Anlagemöglichkeiten im Verhältnis ihrer Marktwerte besteht.

Der persönlichen Risikoneigung trägt man Rechnung, indem man den gesamten Anlagebetrag auf das Marktportfolio und eine risikolose Anlagemöglichkeit aufteilt. Je größer die Risikoaversion, desto größer der Anteil der risikolosen Anlage.

Als risikolos werden erstklassige Staatspapiere angesehen. Dies ist allerdings zweifelhaft, da sie zwar nicht mit einem Insolvenzrisiko behaftet sein mögen, dennoch aber Wertschwankungen unterworfen sind.

Die Kapitalkosten eines Unternehmens setzen sich nach der „modernen“ Theorie aus der Rendite der risikolosen Anlage und einer Risikoprämie zusammen, die von der Rendite des Marktportefeuilles und der Korrelation der erwarteten Rendite des Unternehmens mit der Rendite des Marktportefeuilles abhängt.

Unter Anwendungsgesichtspunkten ist der Versuch. die Kapitalkosten für Unternehmungen vom Kapitalmarkt abzuleiten, höchst problematisch, da

1. die risikolose Rendite nicht zweifelsfrei bestimmt werden kann2. die zukünftige Marktrendite nicht feststellbar ist3. die Korrelation der Unternehmenswerts mit den Risikofaktoren des Marktportefeuilles nicht bestimmbar ist.

Man kann die relevanten Größen empirisch nur aus Vergangenheitsdaten schätzen, es käme aber auf die zukünftigen Werte an.

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3. Zwei Arten von KapitalKapitalgeber sind alle Mitwirkenden an einem Unternehmen, die bereit sind Vorleistungen zu erbringen und auf die Gegenleistung des Unternehmens zu warten. Man nennt diese englisch auch „Stakeholders“ und unterscheidet zwei verschiedene Arten:

1. Stakeholder mit kontraktbestimmten Ansprüchen Deren Ansprüche sind vertraglich festgelegt, können aber durchaus

von rechtsgültig feststellbaren Ereignissen abhängig gemacht werden.• Solche Ereignisse können auch in rechtlich verbindlichen Jahresabschluss

festgestellt sein, z.B. kann es sich um einen Jahresgewinn handeln.

2. Stakeholder mit Residualansprüchen (“Eigentümer”, Anteilseigner, „Shareholder“)

haben Anspruch auf das was übrig bleibt, wenn die kontraktbestimmten Ansprüche erfüllt sind. Sie tragen das Unternehmensrisiko solange die Unternehmung solvent bleibt.

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Eigentümer mit beschränkter Haftung Es gibt Unternehmensformen (Aktiengesellschaften, Societate

pe acţiuni (S.A.), Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Societate cu răspundere limitată (S.R.L.), die den Eignern die Möglichkeit einräumen, ihre Ansprüche aufzugeben und das Unternehmensvermögen den übrigen Stakeholders (Gläubigern) zu überlassen, indem sie Konkurs anmelden.

In diesem Fall hört das Unternehmen oft auf zu existieren und ein Liquidator wird beauftragt, das Unternehmensvermögen im Interesse der Gläubiger zu verwerten.Wenn ein entsprechendes Übereinkommen über freiwilligen

Anspruchsverzicht mit den Gläubigern („Vergleich“) möglich ist, kann das Unternehmen auch reorganisiert werden und weiter bestehen. Die bisherigen Eigentümer verlieren jedoch jedenfalls ihre Ansprüche.

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4. Das Unternehmensziel Ziele lassen sich grundsätzlich nicht aus rein rationalen Überlegungen

ableiten. Man kann lediglich versuchen, Vereinbarungen über Ziele zu erreichen. Dennoch beruht die Wirtschaftswissenschaft auf einem angenommenen Ziel, nämlich der Erhöhung des Wohlstands.

Wenn Vertragsfreiheit herrscht, kann man annehmen, dass Individuen unter den verfügbaren Entscheidungsmöglichkeiten die für sie beste wählen. So werden sich Individuen nur dann auf einen Kontrakt mit dem Unternehmen

einlassen, wenn das für sie die beste aller verfügbaren Möglichkeiten ist. Bei freien Märkten, wenn überall in der Wirtschaft Vertragsfreiheit herrscht,

dann erscheint die Maximierung des Shareholder Value als Unternehmensziel gerechtfertigt: die Stakeholders erreichen die beste Wohlstandsposition, die sie erreichen können. Shareholder Value-Maximierung sorgt dann dafür, dass Verschwendung vermieden wird.

Das stimmt allerdings nur auf den ersten Blick. Wir wollen sehen, was da schief gehen kann.

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Die Bedeutung freier Märkte Freie Märkte setzen voraus, dass

der Zugang unbeschränkt ist, Transaktionskosten keine Rolle spielen, kein Marktteilnehmer die Alternativenmengen von Marktpartnern einschränken kann (z.B.

durch Nötigung),• insbesondere: die Marktpartner haben keine Möglichkeit durch ihre Transaktionen den Marktpreis

zu beeinflussen (Marktpartner auf dem freien Markt sind „klein“).• es gibt keine Informationsasymmetrie, keine Marktpartei kann andere bezüglich der Konsequenzen

ihres Handelns täuschen. Verträge am freien Markt nicht zum Nachteil Dritter geschlossen werden können (keine

adversen externen Effekte). der Wettbewerb nicht durch Korruption oder private Bindungen der Akteure verfälscht

wird. Diese Annahmen sind klar kontrafaktisch. Regulierung versucht, diesen Mängeln

entgegenzuwirken. Praktisch müssen ethische Bindungen der Shareholder Value-Maximierung

Schranken auferlegen, damit sie sich nicht allzu weit vom Idealbild des freien Marktes entfernt. Diese mögen durch Bildung und Erziehung in der Selbstachtung der Marktpartner

verankert werden, bedürfen aber auch strafrechtlicher Sanktionierung. Eine Gesellschaft, die ethisches Verhalten nicht hoch achtet, sondern eher als Naivität diffamiert, kann nicht erwarten dass Shareholder Value Maximierung im Sinne des Ganzen gut funktioniert.

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Das Grundproblem der Finanzwirtschaft hat drei Komponenten: sicherzustellen dass

1. alle kontraktbestimmten Ansprüche termingerecht erfüllt werden können (Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit)

2. es für die Eigner nicht vorteilhaft wird, Ihre Ansprüche aufzugeben und dadurch die kontraktbestimmten Ansprüche auszuhöhlen (Vermeidung der Insolvenz).

3. der Wert der Residualansprüche im angemessenen Rahmen maximiert wird.• Rahmenbedingungen für die Shareholder Value-Maximierung

können in der Satzung des Unternehmens niedergelegt werden, müssen aber durch Aufbau und Erhaltung einer entsprechenden Reputation gestützt werden.

• Sie sind durchaus auch geeignet, Vertragspartner für ein Stakeholder-Engagement zu gewinnen zum Nutzen aller Beteiligten.

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Grundproblem, geldwirtschaftlich gesehen Das dreifache Grundproblem der Finanzwirtschaft

besteht auch in Tauschökonomien ohne Geld In Geldwirtschaften reduziert sich das Problem auf

Geldbewegungen (Cash Flows) und Geldreserven (Bestände): 1. Zahlungsfähigkeit: für ausreichende Zahlungsmittelbestände

oder Kreditzusagen sorgen so dass alle Zahlungen rechtzeitig erfolgen können.

2. Solvenz: Aufrechterhaltung der Kreditwürdigkeit• dann können auslaufende Kredite zu günstigen Konditionen

ersetzt werden

3. Sorge tragen, dass die Investitionsprojekte des Unternehmens mit hinreichender Sicherheit so profitabel wie möglich sind.

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5. Funktionen des Finanzmanagements

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Vorstand... Finanzvorstand (CFO)...

Treasurer Controller

Investitionssteuerung Kapitalbeschaffung

KreditmanagementInvestor RelationsManagement der KapitalstrukturKurzfristige FinanzplanungCash Management

RechnungslegungLangfristige FinanzplanungKosten- und Erlösrechnung

Budgetierung und KontrolleSteuerplanungAd-hoc WirtschaftlichkeitsanalysenInvestitionsbewertung und -kontrolle

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Finanzentscheidungen Investitions- und Finanzierungsbudget

Identifikation, Evaluierung und Auswahl von Investitionsprojekten in Abhängigkeit von den Kapitalkosten und etwaigen Restriktionen der

Kapitalverfügbarkeit Kapitalstrukturentscheidungen

Zusammensetzung des Finanzinstrumentenportfolios• Verschuldungsgrad• Fristenstruktur des Fremdkapitals

UmlaufvermögensmanagementUmlaufvermögen: kurzfristige gebundene Vermögensgegenstände, e.g.

liquide Mittel, Lagerbestände, Kundenforderungen minus Lieferantenverbindlichkeiten

Cash management: • kurzfristige Zwischenanlage von Finanzmitteln, die erst später wieder benötigt

werden,• Ausgleich des Zahlungsverkehrs (ausländischer) Filialen oder

Tochterunternehmen. (Clearing, Netting)

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Anhang 1: Zinsrechnung Im Text wurde bisher die einfache Zinsrechnung verwendet.

Hier soll nun Zinseszinsrechnung eingeführt werden. Dabei werden die Zinsen am Ende jeder Teilperiode zum Kapital hinzugeschlagen.

Wie lässt sich ein Zinssatz bei Zinseszinsen pro Teilperiode mit einem jährlichen Zinssatz vergleichbar machen? (Beispiel: Wie hoch ist der Zinssatz pro Jahr bei 1% Zinseszinsen pro Monat?)

Sei r = der jährliche Zinssatz (Zinsbelastung am Jahresende) rn = der Zinssatz pro Periode einer Dauer von 1/n eines Jahres

(Zinsbelastung am Periodenende) Ansatz: Grenzfall n → ∞ (kontinuierliche Verzinsung):

nnrr )1(1

)1ln(

)1(lim1

r

err nn

n

worin

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Anhang 2: Zum Aufbau von Tabellenkalkulationsanwendungen

Tabellenkalkulationsanwendungen sollten stets übersichtlich gestaltet werden:

1. Strikte Trennung von Daten und Analyseergebnissen (Formeln)

2. Jedes Datum sollte in genau einer Zelle der Tabelle stehen. Formeln sollten keine numerischen Parameter enthalten, sondern diese stets aus der betreffenden Datenzelle entnehmen. (Prinzip der Datenintegrität).

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Excel-Aufgabe 1Auf der Vorlesungswebsite finden Sie die Datei

Aufgabe1.xlsm. Wenn Sie sie öffnen, Makros zulassen und <Ctrl-a> drücken, sehen Sie ein Bankkonto mit Buchungen ähnlich wie auf Folie 16.

Bitte berechnen Sie den Endstand des Kontos nach Belastung der Zinsen. Die Zinsen werden dem Konto jeweils zum Quartalsende belastet.Unterstellen Sie: 1 Jahr = 365 Tage

Tragen Sie bitte das Ergebnis in die rot umrandete Zelle ein, speichern Sie die Datei und senden Sie sie mir per e-mail.