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Unternehmensnachfolge wird zur immer größeren Herausforderung – besonders im Osten DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2019 GemeinsamNachfolgeGestalten

Unternehmensnachfolge wird zur immer - DIHK · Unternehmensnachfolge wird zur immer größeren Herausforderung – besonders im Osten Zahlen und Einschätzungen zum Generations-wechsel

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Unternehmensnachfolge wird zur immer größeren Herausforderung – besonders im Osten

DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2019

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Impressum

Herausgeber und Copyright© Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V. (DIHK) | Berlin | Brüssel

DIHK BerlinPostanschrift: 11052 Berlin | Hausanschrift: Breite Straße 29 | Berlin-MitteTelefon: 030 20308-0 | Telefax: 030 20308-1000

DIHK BrüsselHausanschrift: 19 A-D, Avenue des Arts | B-1000 BruxellesTelefon: +32-2-286-1611 | Telefax: +32-2-286-1605

[email protected] www.dihk.de

Facebookwww.facebook.com/DIHKBerlin

Twitterhttp://twitter.com/DIHK_News

ISSN-Nr.1869-7704

RedaktionDr. Marc Evers , DIHK, Bereich Wirtschaft- und Finanzpolitik, Mittelstand

Grafi kFriedemann Encke, DIHK

Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Ein Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.

BildnachweisTitelbild: Getty Images

Stand Dezember 2019

DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2019Unternehmensnachfolge wird zur immer größeren Herausforderung – besonders im Osten

Zahlen und Einschätzungen zum Generations-wechsel in deutschen Unternehmen

Mit dem DIHK-REPORT ZUR UNTERNEHMENSNACHFOLGE 2019 legt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag e. V. eine Einschätzung der IHK-Organisation zur Nachfolgesituation im deutschen Mittelstand vor. Grundlage für die DIHK-Aussagen sind Erfahrungsberichte der IHK-Berater

zur Unternehmensnachfolge der 79 Industrie- und Handelskam-mern (IHKs) sowie eine statistische Auswertung des IHK-Service zur Unternehmensnachfolge.

Insgesamt fußt der DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2019 auf über 26.000 Kontakten von IHK-Experten mit Senior-Unternehmern und Personen, die an der Übernahme eines Unternehmens interessiert sind.

Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Bereich Wirtschafts- und Finanzpolitik, Mittelstand – Berlin 2019

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I. Die Lage in KürzeNachfolge gewinnt gerade im Mittelstand weiter an Brisanz

Kleinere und mittlere Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern (KMU) repräsentieren rund 99 Prozent aller Betriebe und etwa 60 Prozent der sozialversicherungspfl ichtigen Arbeitsplätze in Deutschland. In diesem für die deutsche Wirtschaft so wichtigen Segment gewinnt die Heraus-forderung der Unternehmensnachfolge immer weiter an Brisanz. 6.911 Alt-Inhaberinnen und Alt-Inhaber suchten im Jahr 2018 den Rat ihrer Industrie- und Handelskammer (IHK), ein Zuwachs von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein abermaliger Rekord in der Historie des DIHK-Reports Unternehmensnachfolge seit dem Jahr 2007. Verschärfend kommt hinzu: Mit 48 Prozent hatte fast jeder zweite von ihnen zum Zeitpunkt der Beratung noch keine Nachfolgerin bzw. noch keinen Nachfolger gefunden – auch dies ist ein Rekord.

Im Osten sind Nachfolger besonders knapp

In den neuen Bundesländern berichten besonders viele Senior-Unternehmer von Schwierigkeiten bei der Nachfolgersuche. Mit 54 Prozent hatten 2018 mehr als die Hälfte zum Zeitpunkt ihres ers-ten Besuchs bei der IHK noch keinen Nachfolger in Aussicht. 30 Jahre nach der Wende ist damit in vielen östlichen Regionen die Unternehmensnachfolge eine besonders große auch regionalpoliti-sche Herausforderung..

Mehr Interesse an Unternehmer-Themen

26.959 Nachfolge-Interessierte – Senior-Unternehmer wie potenzielle Übernehmer – suchten im Jahr 2018 ihre IHK auf. Sieben Jahre zuvor waren es noch 17 Prozent weniger. Allerdings hat es nach drei Jahren mit wachsenden Teilnehmerzahlen zuletzt einen kleinen Rückgang (um drei Prozent) ge-genüber 2017 gegeben, als die Zahl der Nachfolgeinteressierten mit 27.656 einen Rekord erreichte.

Potenzial besser ausschöpfen

Jeweils 21 Prozent der Beratenen sind Frauen. Damit zeigt sich der Anteil der Frauen relativ stabil über die Jahre - sowohl an denjenigen, die eine Nachfolgelösung für ihren Betrieb anstreben, als auch derjenigen, die ein Unternehmen übernehmen möchten. Vor allem auf Seiten der potenziel-len Übernehmerinnen sehen die IHKs Potenzial: Der Anteil der Frauen an allen Gründungsinteres-sierten, sei es an der Übernahme oder an der Neugründung, beträgt mittlerweile 44 Prozent. 1

Unternehmensnachfolge spielt sich im Herzen ab

38 Prozent der Senior-Unternehmer haben Schwierigkeiten, von ihrem Lebenswerk emotional loszulassen. Dies erklärt gut, warum auch 43 Prozent der Senior-Unternehmer zu Beginn der Verhandlungen laut IHK-Erfahrungen einen überhöhten Kaufpreis fordern. Sie berechnen häufi g die über Jahre oder Jahrzehnte geleisteten Mühen und den persönlichen Einsatz mit ein. Auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sitzen jedoch Partner, für die eine Unternehmensübernah-me in erster Linie eine große fi nanzielle Herausforderung ist – so haben 39 Prozent Schwierigkei-ten, die Nachfolge zu fi nanzieren.

Industrie – bei Nachfolgern am beliebtesten

45 Prozent der Nachfolgeinteressenten, die zur IHK kommen, wollen einen Industriebetrieb übernehmen. Ihnen steht ein numerisch erheblich geringerer Anteil von 21 Prozent der beratenen Senior-Unternehmer mit einem Industrie-Betrieb gegenüber. Besonders groß ist die Diskrepanz in den östlichen Regionen. Hier beträgt der Anteil der Industrie-Betriebe, die zur Übernahme anstehen, gerade einmal 16 Prozent, während 53 Prozent der po-tenziellen Übernehmer einen Industriebetrieb suchen. In vielen östlichen Regionen besteht mithin eine besondere Herausforderung für die Wirtschaftsförderung, qualifi zierte und unternehmerisch Interessierte für Nachfolgeunternehmen anderer Branchen zu interessieren, wie etwa industriena-he Dienstleister..

sche Herausforderung..

Mehr Interesse an Unternehmer-Themen

26.959 Nachfolge-Interessierte – Senior-Unternehmer wie potenzielle Übernehmer – suchten im Jahr 2018 ihre IHK auf. Sieben Jahre zuvor waren es noch 17 Prozent weniger. Allerdings hat es nach

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II. Was die Politik tun sollteMit der Initiative „Unternehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis“ bietet die Bundesregierung seit Herbst 2019 eine Unterstützung für Akteure und Netzwerke vor Ort. Ziel ist die Sensibilisierung und das Zusammenbringen von Senior-Unternehmen und potenziellen Nachfolgern, etwa im Sinne von „Nachfolge-Moderatoren“ . Damit wurde eine Maßnahme umgesetzt, für die sich viele IHKs und der DIHK stark gemacht haben. Weitere Schritte müssen angesichts der wachsenden Herausforderungen aber noch folgen. Basierend auf der Praxiserfahrung von mehr als 26.000 Gesprächen und Kontakten mit Senior-Unternehmern und Interessenten an der Übernahme eines Betriebes empfi ehlt der DIHK:

Erbschaftsteuer endlich berechenbar machen

Die Unsicherheiten bei der Anwendung des neuen Erbschaftsteuergesetzes bleiben ein Ärgernis für viele mittelständische Unternehmen. Jeweils ein knappes Fünftel der Alt-Inhaber und Nachfolgeinteressenten nennt den IHKs dieses Hemmnis bei der Übernahme. Die Politik sollte sehr genau darauf achten, dass die inzwischen endlich im Bundesrat beschlossene Erbschaftsteuerrichtlinie nicht zu steuerlichen Mehrbe-lastungen und damit einer weiteren Verunsicherung bei der Unternehmensnachfolge führt. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die bürokratischen Lasten bei der Erklärung und der Ermittlung der Steuerlast reduziert werden und auf keinen Fall weiter zunehmen sollten. So sollte bei der Unternehmensbewertung die Nutzung des sog. „vereinfachten Ertragswertverfahrens“ auch von der Finanzverwaltung akzeptiert wer-den – ohne weitere aufwändige Begutachtungen und ergänzende andere Bewertungsverfahren.

Bürokratie abbauen – Unternehmensnachfolge erleichtern

Für viele Unternehmer hat Bürokratie ein überbordendes Maß erreicht. 57 Prozent der unternehmerisch Interessierten, die sich von ihrer IHK beraten lassen, sehen Bürokratie als große Hürde . Ein spürbarer Bürokra-tieabbau gehört deshalb zu den wichtigsten Maßnahmen, um Gründungen und Unternehmensnachfolgen zu stärken. Das Bürokratieentlastungsgesetz III ist hierfür zwar ein Einstieg, aber längst nicht ausreichend. Beispiel Aufbewahrungsfristen: Es hilft den Unternehmen zwar, die Aufbewahrungsfrist für digital vorzuhaltene steuer-liche Unterlagen von zehn auf fünf Jahre zu verkürzen. Konsequenter wäre es jedoch, die kürzere Frist gleich auch für Papier-Dokumente einzuführen. Technisch sollte ein dafür notwendiger angepasster Turnus der Be-triebsprüfungen möglich sein. Digitale Lösungen und funktionierendes E-Government sollten genutzt werden, um One-stop-Shops für Genehmigungen einzurichten und diese zu beschleunigen, unnötige Doppelmeldun-gen zu vermeiden und die 100 wichtigsten Verwaltungsleistungen für Unternehmen online anzubieten.

Wegzugsbesteuerung mittelstandsfreundlich ausgestalten

In vielen Familienunternehmen behindert die derzeitige Ausgestaltung der Wegzugsbesteuerung insbe-sondere im Außensteuergesetz (§ 6) den Übergang des Unternehmens auf die nächste Generation. Zieht ein Anteilseigner oder Gesellschafter ins Ausland, so sind zum Zeitpunkt des Wegzugs u. U. stille Reserven aufzudecken und Steuern darauf an den Fiskus abzuführen. Dies betrifft nicht nur solche Familienunterneh-men, bei denen z. B. Tochter oder Sohn eine Zeit im Ausland verbringt, um unternehmerische Qualifi kationen zu schulen und sich damit auf die Übernahme der Firmenleitung vorbereiten. Betroffen sind vielmehr auch all die Fälle, in denen ein Familienmitglied an einem ausländischen Standort die wichtigen Auslandsmärkte betreut, beim Aufbau von Niederlassungen tätig wird oder vor Ort neue Absatz- und Produktionsmärkte erschließt. Bei Wegzug eines potenziellen Nachfolgers muss dann im schlimmsten Fall der Wert des entspre-chenden Unternehmensanteils versteuert werden. Dies kann gerade bei den Unternehmen existenzbedro-hend sein, die auf über viele Generationen entstandene Wertzuwächse nun Steuern zu zahlen haben, nicht selten in Höhe von 30 bis 40 Prozent. Daher sollten die im Außensteuergesetz bestehende Stundungsregel mittelstandsfreundlich und praxisgerecht weiterentwickelt werden. Insbesondere sollte die Möglichkeit nicht nur für Kapitalgesellschaften, sondern auch für Personengesellschaften gelten, denn mehr als 70 Prozent der deutschen Unternehmen werden als Personenunternehmen geführt. Die Stundungsregelung darf zudem nicht nur auf Wegzüge innerhalb der Europäischen Union beschränkt bleiben. Viele Familienunternehmen des Mittelstandes, gerade viele „Hidden Champions“, sind auch außerhalb der EU tätig. Angesichts der Viel-zahl der deutschen Rechts- und Amtshilfeabkommen mit anderen Staaten sollte der sofortige Steuerzugriff unterbleiben und erst bei einem tatsächlichen Verkauf der Anteile erfolgen.

gen zu vermeiden und die 100 wichtigsten Verwaltungsleistungen für Unternehmen online anzubieten.

Wegzugsbesteuerung mittelstandsfreundlich ausgestalten

In vielen Familienunternehmen behindert die derzeitige Ausgestaltung der Wegzugsbesteuerung insbe-sondere im Außensteuergesetz (§ 6) den Übergang des Unternehmens auf die nächste Generation. Zieht

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Grunderwerbsteuer – Nachfolge im Mittelstand nicht zusätzlich erschweren

Mit der Reform der Grunderwerbssteuer will der Gesetzgeber Missbrauch durch Steuerumgehung mittels Unternehmenskauf verhindern. Der vorliegende Gesetzentwurf ist aber nicht zielgerichtet, sondern schießt deutlich über das Ziel der Missbrauchsbekämpfung hinaus und könnte erhebliche „Kollateralschäden“ in der Wirtschaft bewirken. Ein Kern des Vorhabens ist die Herabsenkung der Beteiligungsgrenze, ab der bei einem Unternehmenserwerb Grunderwerbssteuer auf die zum Unternehmen gehörenden Immobilien zu zahlen ist. Diese Grenze soll von 95 auf 90 Prozent sinken. Die Reduktion auf 90 Prozent beim Anteilserwerb löst bei vielen Familienunternehmen bei der Übergabe des Unternehmens an die nächste Generation bereits früher eine Steuerpfl icht aus. Man zwingt so den Alteigentümer, länger mit einem höheren Anteil im Unternehmen zu bleiben. Das kann eigentlich von der Politik so nicht gewollt gewesen sein. Nach Ansicht der Wirtschaft sollte die ohnehin nur schwer zu stemmende Unternehmensnachfolge nicht weiter erschwert werden. Das gilt insbesondere für Fälle, bei denen ein Unternehmen innerhalb der Familie übertragen wird. Eine zu restriktiv ausgestaltete Grunderwerbssteuer würde in solchen Fällen wie eine Sondersteuer auf Unternehmensnachfol-gen wirken. Deshalb ist es gut, dass sich die Bundesregierung mit der – auch vom DIHK vorgetragenen – Kritik noch einmal intensiver beschäftigen will und das Gesetzgebungsverfahren deshalb verschoben hat.

IHK-Aktionstag Unternehmensnachfolge am 21. Juni 2019 in Hannover: „Vordenker und Nachfolger - wie die Unternehmensnachfolge gelingen kann“. Die Themen Nachfolgersuche, Beraterauswahl, Werte und Emotionen bestimmten die lebhafte Podiumsdiskussion. Foto: IHK Hannover

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III. Die IHKs – Teil der Nachfolgelösung im MittelstandEine Unternehmensnachfolge ist ein sehr komplexer betriebs-wirtschaftlicher und rechtlicher Prozess. Ferner hat die Unter-nehmensnachfolge für Senior-Unternehmer auch eine starke emotionale Komponente: Eine Unternehmensnachfolge bedeu-tet Abschied von einem Lebenswerk. Zudem muss man sich bei der sorgfältigen Nachfolgeplanung auch mit unangenehmen Fragen beschäftigen – wie Krankheit, Unfall oder Tod.

Für viele Unternehmer, die sich mit der Nachfolge beschäftigen, sind die IHKs mit ihren insgesamt 200 Geschäftsstellen erste Ansprechpartner. Die IHKs agieren neutral und ohne gewerbliches Interesse. Sie sensibilisieren Senior-Unternehmer und zeigen Existenzgründern Chancen und Möglichkeiten einer Unter-nehmensübernahme auf. Insbesondere kleine und mittelgroße Betriebe suchen den Kontakt zur IHK, um Informationen über den Nachfolgeprozess von einer neutralen Stelle zu erhalten. Mit jähr-lich mehr als 26.000 Gesprächen und Beratungen leisten die IHKs einen wichtigen Beitrag, damit Betriebe Nachfolger fi nden – und damit auch für die Zukunft des Mittelstandes in Deutschland.

Je nach Wissensstand des Senior-Unternehmers und des Umsetzungsstandes des Nachfolgeprozesses bieten IHKs ein vielfältiges Angebot:

• Bereits im Vorfeld einer IHK-Begleitung sprechen erfahrene IHK-Experten in den Regionen Senior-Unternehmer auf das sensible Thema der Unternehmensnachfolge an. Das erfordert neben Know-how in steuerlichen, rechtlichen und betriebs-wirtschaftlichen Fragen zudem viel Erfahrung und Fingerspit-zengefühl: Das „Loslassen vom Lebenswerk“ ist für die meisten Unternehmer nicht einfach.

• Auf Nachfolgetagen und -seminaren informieren die IHKs Senior-Unternehmer und potenzielle Nachfolger zu grundle-genden Fragen der Betriebsübergabe oder -übernahme.

• In der IHK-Nachfolgeberatung werden individuelle, auf den Senior-Unternehmer oder Existenzgründer bezogene Probleme erörtert und konkrete Konzepte zur Unternehmensnachfolge erarbeitet.

• IHKs bringen Unternehmer und Nachfolger zusammen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor dabei ist die persönliche Anspra-che. Hierfür haben die IHKs verschiedene Foren wie etwa Nachfolger-Clubs 4 geschaffen. Über die Unternehmensbörse nexxt-change (https://www.nexxt-change.org) können Senior-Unternehmer und potenzielle Übernehmer zudem bundesweit recherchieren und dann via IHK den Kontakt zu möglicherwei-se passsenden Kandidaten aufnehmen.

„Nachfolge zielgerichtet planen - Wie Unternehmen den Übergang meistern“ am 25.06.2019 in der IHK Siegen (Interviews mit Nachfol-gern und Impulsvorträgen zum Mentoren-Service und in diesem Fall der Beteiligung von Unternehmen als Nachfolgeoption), v.l.n.r: Sigurd Siebel (IHK-Mentor), Hans-Peter Langer (IHK Siegen), Silvia Bauer (B+M Breitbach + Müller GmbH), Dr. Hanni Koch (VIA Beteiligung GmbH), Timm S. Bendinger (Hugo Roth GmbH), Sebastian Quast (OTTO QUAST Bau AG), Michael Hippe (Copythek Ankele), Sibylle Haßler (IHK Siegen), Foto: Carsten Schmale

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• Die Begleitung von Unternehmen sehen IHKs als ganzheit-liche Aufgabe, bei der die einzelnen Leistungen aus einer Hand erfolgen. So sprechen IHK-Nachfolgemoderatoren 5

Unter nehmensinhaber auf das sensible Thema Nachfolge an, arrangieren Treffen mit Experten wie Unternehmens- oder Steuerberatern und bringen Alt-Inhaber auch mit geeigneten Kandidaten zusammen. Dabei pfl egen die IHKs vor Ort Netz-werke zur Unternehmensnachfolge, die alle nachf olgerele-vanten Akteure einbeziehen. Hier können Senior-Unternehmer diskret mit Beratern, Finanzierungspartnern oder auch poten-ziellen Übernehmern in Kontakt treten.

IV. Unternehmer auf Nachfolgersuche – IHKs vermelden neuen Rekord

Die Herausforderung der Unternehmensnachfolge gewinnt im Mittelstand weiter an Brisanz. 6.911 Alt-Inhaberinnen und Alt-Inhaber suchten im Jahr 2018 den Rat ihrer Industrie- und Handelskammer, um neutrale Unterstützung im Prozess der Unternehmensnachfolge zu erhalten. Das ist ein Zuwachs von

vier Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein abermaliger Rekord in der Historie des DIHK-Reports Unternehmensnachfolge seit dem Jahr 2007. Mit 48 Prozent hatte fast jeder zweite von ihnen zum Zeitpunkt der Beratung noch keine Nachfolgerin bzw. noch keinen Nachfolger gefunden –auch dies ist ein Rekord.

Nachfolge bewegt Senior-Unternehmer immer stärker Teilnehmer an IHK-Beratungen zur Unternehmensnachfolge Senior-Unternehmer

Übernahmeinteressierte

6.911

6674

6.654

6.483

5.943

5.555

5.357

4.693

4.048

4.8

71

4.800

4.500

3.917

4.321

4.157

5.013

4.214

4.163

5.522

6.4

41

6.452

8.417

7.900

6.400

201820172016201520142013201220112010200920082007

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Preisverleihung „Sächsischer Meilenstein“ - Preis für erfolgreiche Unternehmensnachfolge im Schloß Albrechtsberg in Dresden am 12.11.2019, obere Reihe: Sächsischer Wirtschaftsminister Martin Dulig, Juryvorsitzender Heiner Hellfritzsch, Arne Laß, Markus H. Micha-low, Harald Wolf. Untere Reihe: Franz Bradler, Michael Schmetzer, Thomas Sparborth, Andreas Schmetzer, Michaela Wolf

„Unternehmensnachfolge rechtzeitig erfolgreich gestalten“ am 11. November 2019 - IHK Kassel-Marburg. Gemeinsame Veranstaltung von Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg, Kasseler Sparkasse, Handwerkskammer Kassel und RKW Hessen mit Weitergabe von Infor-mationen und Anregungen zur Gestaltung des Generationswechsels in Unternehmen. Foto: Uta Wudonig (IHK Kassel-Marburg)

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V. Auf der anderen Seite: Immer weniger ÜbernehmerDem steht eine wieder rückläufi ge Zahl von Gründungsinter-essierten gegenüber. Deutliche neun Prozent weniger Interes-senten ließen sich von Ihrer IHK zur Übernahme eines beste-henden Betriebes informieren. Mit 3.917 waren es so wenige wie nie zuvor seit erster Erstellung der IHK-Statistik. Und auch

viele Übernahmeinteressierte berichten den IHK-Beratern von Schwierigkeiten, das passende Unternehmen zu fi nden. Jeder zweite war zum Zeitpunkt der Beratung bei der IHK noch nicht fündig geworden.

VI. Im Osten sind Nachfolger besonders knapp

In den neuen Bundesländern berichten besonders viele Senior-Unternehmer von Schwierigkeiten bei der Nachfolgersuche. Mit 54 Prozent hatten 2018 mehr als die Hälfte zum Zeitpunkt ihres ersten Besuchs bei der IHK noch keinen Nachfolger in Sicht. 30 Jahre nach der Wende ist damit in vielen östlichen Regionen die Unternehmensnachfolge eine besonders große auch regionalpolitische Herausforderung. Viele Regionen wa-

ren jahrelang durch Abwanderung gerade auch jüngerer qua-lifi zierter Fachkräfte geprägt, die sich auch für die Übernahme eines Betriebes hätten interessieren können. Auf der anderen Seite erreichen in diesen Jahren viele Unternehmerinnen und Unternehmer das Ruhestandsalter, die zu Wendezeiten ihr Unternehmen gegründet und aufgebaut haben.

46%48%

54%

Westen

Führungskräfte dringend gesuchtSoviel Prozent der Alt‐Inhaber/innen in der IHK‐Beratung haben noch keine Nachfolge gefunden

Gesamt Osten

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„Die Braut hübsch machen“ - Der Nachfolgetag auf Burg Kriebstein der IHK Chemnitz Regionalkammer Mittelsachsen. Foto: Esther Sarah Wolf

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VII. Lichtblick: Mehr Interesse an Unternehmer-Themen

Gleichzeitig verzeichnen die IHKs aber auch einen erfreuli-chen Trend bei der Unternehmensnachfolge. Deutlich mehr Senior-Unternehmer und Übernahmeinteressierte kommen zu den Nachfolgetagen, -Seminaren und Beratungen der IHKs. 26.959 Nachfolge-Interessierte suchten im Jahr 2018 ihre IHK auf – sieben Jahre zuvor waren es noch 17 Prozent weniger.

Allerdings gab es zuletzt nach drei Jahren mit wachsenden Teilnehmerzahlen einen Rückgang um drei Prozent gegenüber 2017, als die Zahl der Nachfolgeinteressierten mit 27.656 einen Rekord erreichte. Offenbar gelingt es aber den IHKs, mehr Senior-Unternehmer als noch vor einigen Jahren an die Her-ausforderung der Unternehmensnachfolge heranzuführen.

26.95927.656

25.85925.82124.95724.864

24.04022.993

20182017201620152014201320122011

Weiter reger Zulauf zum IHK-NachfolgeserviceTeilnehmer an Beratungen, Seminaren, Nachfolgetagen

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VIII. Potenzial besser ausschöpfenJeweils 21 Prozent der Beratenen sind Frauen. Damit zeigt sich der Anteil der Frauen relativ stabil über die Jahre - sowohl an denjenigen, die eine Nachfolgelösung für ihren Betrieb anstre-ben, als auch der derjenigen, die ein Unternehmen zur Über-nahme suchen. Vor allem auf Seiten der potenziellen Überneh-merinnen sehen die IHKs Potenzial: Der Anteil der Frauen an allen Gründungsinteressierten, sei es an der Übernahme oder an der Neugründung, beträgt mittlerweile 44 Prozent 6. Gerade viele Frauen starten aufgrund familiärer Verpfl ichtungen und fi nanzieller Herausforderungen erst einmal im Nebenerwerb. Doch gerade die Übernahme eines bestehenden Betriebes mit einer gewachsenen Mitarbeiter-Mannschaft, Kunden- und Lieferantenstrukturen lässt sich zumeist kaum im Nebenerwerb stemmen. Bessere Strukturen bei der Betreuung von Kindern würden sowohl Müttern als auch Vätern helfen, Familie und vollerwerbliche Selbstständigkeit besser in Einklang zu bringen.

„Längster Tag des Jahres“ – eine Kooperationsveranstaltung der IHK Magdeburg und dem Netzwerk Unternehmensnachfolge Sachsen-Anhalt. Über den Dächern von Magdeburg fand am 21. Juni 2019 das diesjährige Event - „Längster Tag des Jahres“ statt. Eingeladen waren Unter nehmen, welche sich im beginnenden Prozess der Übergabe (sowohl Übergeber als auch Übernehmer) befanden. Vor einem spektakulären Ausblick auf Magdeburg starteten die Teilnehmer mit einem „best practice“ Beispiel in den Abend und konnten anschließend gegenseitig in Gespräche eintauchen oder sich bei einem der Netzwerkpartner Expertenrat einholen. Foto: Erik Stephan – IHK Magdeburg

Der längste Tag des Jahres! – bundesweiter IHK-Aktionstag Unternehmensnachfolge

Mini-Barcamp Unternehmensnachfolge, Ideen-Brunch „Erfahrung trifft Innovation“, Notfallplanung im Unterneh-men, Nutzung digitaler Suchportale, Unternehmensnachfolge durch Frauen, Aktion „Lebenswerk trifft Meisterwerk“ … der bundesweite IHK-Aktionstag Unternehmensnachfolge am 21. Juni 2019 war gespickt mit innovativen und interessanten Veranstaltungen. 2.300 Unternehmerinnen und Unternehmer nahmen bundesweit an Veranstaltungen der 46 beteiligten IHKs teil. Die hohe Resonanz zeigte das große Interesse des Mittelstandes an Informationen zur Unternehmensnachfolge.

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Ideen-Brunch „Erfahrung trifft Innovation“ der IHK Halle-Dessau zum Aktionstag Unternehmensnachfolge am 21.06.2019. 40 Übergeber, Nachfolgeinteressierte und StartUp-Gründer, Wissenschaftler und Berater diskutierten am Großen Goitzschesee in Bitterfeld über Moder-nisierung von Geschäftsmodellen vor, mit und nach Geschäftsübergaben. Foto: Stefan Hopf, Picture-s.de

Antje Bauer, Geschäftsführerin Starthilfe und Unternehmensförderung der IHK Halle-Dessau begrüßt die Gäste vor der „Seensuchts Alm“ am Großen Goitzschesee. Foto: Stefan Hopf, Picture-s.de.

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andere

Soviel Prozent der Senior-Unternehmer ...

… sind nicht rechtzeitigvorbereitet

… können emotionalnicht "loslassen"

… finden keinenpassenden Nachfolger

… befürchten hoheErbschaftsteuerbelastung

… warten mit Verkauf, umAltersvorsorge aufzustocken

… fordern einenüberhöhten Kaufpreis

11%

19%

31%

38%

43%

43%

48%

andere

Soviel Prozent der potenziellen Übernehmer ...

… haben Finanzierungs-schwierigkeiten

… unterschätzenAnforderungen

… finden keinpassendes Unternehmen

… haben unzureichendeQualifikation

… befürchteten hoheErbschaftsteuerbelastung

6%

19%

25%

39%

44%

50%

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IX. Unternehmensnachfolge spielt sich im Herzen abEine Unternehmensnachfolge ist im Leben eines Unternehmers eine epochale Herausforderung – vor allem auch jenseits aller betriebswirtschaftlichen Zahlen. Unternehmensnachfolge spielt sich im Herzen ab – es geht darum, Abschied vom Le-benswerk zu nehmen. Kinder werden zu Verhandlungspartnern auf Augenhöhe, mitunter mit ganz anderen Vorstellungen vom künftigen Weg des Unternehmens, oder auch von ihrem eigenen Lebensweg. Wollen oder können Töchter oder Söhne das Unternehmen nicht weiterführen, steht die Suche im Krei-se der Mitarbeiter, der Geschäftspartner oder außerhalb der Unternehmenssphäre an. In jedem Falle gilt es, Souveränität zu bewahren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rechtzeitig, systematisch und mit Fingerspitzengefühl in den Nachfolge-prozess einzubeziehen, damit das Unternehmen auch in der sensiblen Übergangsphase wettbewerbsfähig bleibt. Ist also erst einmal ein Verhandlungspartner gefunden, sind noch viele Brücken zu bauen:

• 38 Prozent der Senior-Unternehmer haben Schwierigkeiten, von ihrem Lebenswerk emotional loszulassen – viele haben sich kein alternatives Lebensmodell ohne Unternehmen entworfen.

• 43 Prozent fordern auch infolge dessen zu Beginn der Verhandlungen laut IHK-Erfahrungen einen überhöhten Kaufpreis. Sie berechnen häufi g die über Jahre oder Jahr-zehnte geleisteten Mühen und den persönlichen Einsatz mit ein. Auf der anderen Seite sitzen jedoch Partner, für die eine Unternehmensnachfolge eine vor allem auch fi nanziell große Herausforderung ist – so haben 39 Prozent Schwierigkeiten die Nachfolge zu fi nanzieren, selbst in Zeiten niedriger Zin-sen. Übernehmer sind daher gut beraten, das Unternehmen genau hinsichtlich Marktchancen und Zukunftsfähigkeit unter die Lupe zu nehmen.

• 43 Prozent der Alt-Inhaber sind zum Zeitpunkt der IHK-Beratung nicht genügend vorbereitet auf die Unternehmens-nachfolge. Viele schieben die emotionale herausfordernde und steuerlich rechtlich komplizierte Materie auf die berühm-te „lange Bank“. Spätestens drei Jahre vor dem geplanten Zeitpunkt der Unternehmensnachfolge sollten Senior-Unter-nehmer externe Expertise einbeziehen, um die Unternehmens-nachfolge systematisch anzugehen. Doch 74 Prozent wenden sich später an ihre IHK.

• 31 Prozent warten mit der Unternehmensübertragung, weil sie sich bessere Angebote für ihr Unternehmen erhoffen und mit einem höheren Verkaufswert ihre Altersvorsorge aufstocken möchten. Damit gehen viele Alt-Inhaber eine riskante Wette ein. Häufi g unterbleiben in dieser Phase notwendige Investiti-onen in Modernisierung und Digitalisierung, das Unternehmen verliert schleichend an Wert. Zudem können wachsende Kon-fl ikte mit Finanzierungs- und Geschäftspartnern die Wettbe-werbsfähigkeit des Unternehmens schmälern.

• Auf der anderen Seite des Verhandlungstisches berichten die IHKs von viel Qualifi zierungsbedarf: 25 Prozent der Über-nahmeinteressierten müssen bei ihrer Qualifi kation den IHKs zufolge nacharbeiten. Sogar 44 Prozent unterschätzen die Anforderungen an die Übernahme eines bestehenden Betriebes und gehen zu sehr von einer „Gründung im gemachten Nest aus“, mit vorhanden Kunden- und Lieferantenstrukturen. Dabei erfordert gerade die Übernahme eines vorhandenen Betriebes hohe unternehmerische Fähigkeiten und Führungsqualitäten.

• Die Unsicherheiten bei der Erbschaftsteuer bleiben ein Ärgernis für viele mittelständische Unternehmen. Jeweils ein knappes Fünftel der Alt-Inhaber und Nachfolgeinteressenten nennt den IHKs dieses Hemmnis.

Einst Azubi, jetzt Nachfolger: Konstantin Stricker (r.) und Reinhard Thielen kennen sich schon seit vielen Jahren. So hat auch die Übergabe der Geschäftsführung des Fachhandels Eisen Thielen Gmbh & Co. KG in Daun reibungsfrei funktioniert. Die IHK Trier hat sowohl den Übergeber, als auch den Übernehmer bei der Nachfolge beraten. In 2019 wurden über 40 Einzelhandelsbetriebe im ländlichen Raum im Rahmen eines geson-derten Projektes bei der Unternehmensnach-folge ünterstützt. Foto: Christopher Arnoldi

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Aus der Praxis des IHK-Nachfolgeservice berichten die IHK-Experten von weiteren Hürden bei der Unternehmensnachfolge:

• Zunehmender Mangel an qualifi zierten Fachkräften verschärft häufi g die Nachfolgesituation. Je spezialisierter die Tätigkeit, desto häufi ger sehen Nachfolger die Gefahr, notwendiges Personal nicht akquirieren zu können.

• Gerade bei kleinen Unternehmen beobachten die IHKs eine hohe Abhängigkeit vom Inhaber.

• Manche Nachfolge-Verhandlungen werden von hohen Pensionsverpfl ichtungen in der Bilanz erschwert.

Preisverleihung „IHK-Gründerpreis Mittelfranken 2019“ - Preis für erfolgreiche Unternehmensnachfolge, Frör Kunststofftechnik GmbH, Joachim Lehmann und Johannes Lehmann, Foto: Kurt Fuchs, Erlangen

Countdown Unternehmensnachfolge – Das empfehlen die IHKs:

1. „Vorbereitung ist alles“. Etwa drei bis zehn Jahre vor der geplanten Übergabe sollte der Inhaber damit beginnen, sein Unternehmen fi t für die nächste Chef-Generation zu machen. Ist das Angebot zukunftsorientiert? Stimmen die Margen? Ist meine Produktion auf dem neuesten Stand? Muss ich neu investieren? Stimmt die Unternehmensorganisation? Habe ich die richtigen Zulieferer und Finanzierungspartner?

2. Nachfolger fi nden. Spätestens drei Jahre vorher mit der Suche nach einem Übernehmer beginnen.

3. Unternehmen übergeben. Spätestens zwölf Monate vorher den Prozess der Übergabe beginnen.

4. „Stunde Null“. Nach Übergabe des Unternehmens muss das Spannungsfeld der Interessen von Inhaber, Familie, Nachfolger und Unternehmen gelöst sein. Die Vorkehrungen hierfür sind lange vorher zu treffen (siehe 1.).

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IHK Schwaben: „Stabwechsel im Mittelstand - gekonnt übergeben und übernehmen“ am 23. Oktober 2019 in Augsburg. Heide Becker, IHK Schwaben, Karin Bräuer, IHK Schwaben, Stefan Offermann, BWF Group Offi ngen, Dr. Andreas Kopton, HPC AG, Maximilian Offermann, BWF Group Offi ngen. Foto: Peter Fastl

„So klappt die Nachfolge – Tipps, worauf Sie achten sollten“. Kooperationsveranstaltung der IHK Rhein Neckar mit dem VDU (Verband deutscher Unternehmerinnen) am 18.09.2019 im IHK Haus der Wirtschaft in Heidelberg. V.l.n.r. Constanze Dräger-Maier (IHK), Caroline Knapp, Jennifer Reckow, Anne-Marie Ludwig (alle VDU), Stephan Knapp, Erika Schroth (VDU), Jürgen Bichelmeier (IHK Vizepräsident) Andreas Kempff, Christian Schwöbel (beide IHK) - Foto: Susanne Lencinas

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X. „Notfallkoffer“ noch immer zu selten69 Prozent der Senior-Unternehmer, die sich von ihrer IHK be-raten lassen, haben keinen „Notfallkoffer“ gepackt. Hier sind alle wichtigen Dokumente und Vollmachten übersichtlich für einen Nachfolger zusammengestellt. Wenn etwa bei Krankheit des Ei-gentümers keine Entscheidungen getroffen werden können und beispielsweise kein Zugang zu Finanzmitteln gewährleistet ist, kann das Unternehmen unvermittelt in eine existenzielle Krise gestürzt werden, die vermeidbar gewesen wäre. Der Notfallkof-fer ist eines der Hauptpunkte im IHK-Service für Nachfolger und für Existenzgründer. Denn schon beim Start eines Unterneh-mens sollte an den Fall der Fälle gedacht werden.

„4. IHK Forum Unternehmensnachfolge“ der IHK Nord Westfalen am 8. Oktober 2019. Mit über 300 Teilnehmer war das 4. Forum Unterneh-mensnachfolge in Münster bis auf den letzten Platz ausgebucht. Neben der Keynote Speakerin Prof. Dr. Birgit Felden, Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht, berichteten vier Unternehmer und Unternehmerinnen aus der IHK-Region Nord-Westfalen praxisnah über ihre persönlichen Erfahrungen bei der Planung und Realisierung der eigenen Unternehmensnachfolge. Foto: Ralf Emmerich/IHK Nord Westfalen

Mit dem IHK-Notfallhandbuch für Unternehmen bieten IHKs Unternehmern eine wichtige Hilfe, die nötigen Vorkeh-rungen zu treffen. Ziel ist es, Unternehmer/innen Schritt für Schritt durch den Planungsprozess zu führen und sicher-zustellen, dass nichts Wichtiges in Vergessenheit gerät und ein störungsfreier Betrieb des Unternehmens gewährleistet wird. Informationen, interaktive Checklisten und Formulare helfen bei der Strukturierung und griffbereiten Ablage der Unterlagen. Viele IHKs bieten das Notfall-Handbuch mitt-lerweile zum Download an: http://www.ihk-notfallhandbuch.de

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XI. Branchenübergreifende Herausforderung

Industrie – bei Nachfolgern am beliebtesten

45 Prozent der Nachfolgeinteressenten, die zur IHK kommen, wollen einen Industriebetrieb übernehmen. Demgegenüber steht ein Anteil von lediglich 21 Prozent der beratenen Senior-Unternehmer mit einem Industrie-Betrieb. Gerade industrielle Nischenbranchen versprechen bisweilen hohe Renditen. Allerdings sind im Vergleich zu anderen Branchen oftmals auch hohe Kaufpreise zu stemmen, was Verhandlun-gen erschweren kann. Gerade in technischen Branchen sind die Innovationsherausforderungen und die Anforderungen an das fachliche Know-how hoch. In kleineren Industrieun-ternehmen kommt bisweilen höherer Wettbewerbsdruck oder die Abhängigkeit von Großkunden hinzu. Auch behördliche Auflagen und Genehmigungsverfahren können die Übernah-mebereitschaft dämpfen.

Besonders groß ist die Diskrepanz in den östlichen Regionen. Hier beträgt laut IHK-Erfahrungen der Anteil der Industrie-Betriebe an allen Unternehmen, die zur Übernahme anste-hen, gerade 16 Prozent, während mit 53 Prozent der Anteil von Interessenten für einen Industriebetrieb mehr als dreimal so hoch liegt. Im Westen ist der Anteilsunterschied längst

nicht so groß, bei einem Anteil an Industrie-Unternehmen von 24 Prozent und an Industrie interessierten Übernehmern von 39 Prozent. In vielen östlichen Regionen besteht mithin eine beson-dere Herausforderung für die Wirtschaftsförderung, qualifi zierte und unternehmerisch Interessierte für Unternehmen anderer Branchen zu interessieren, wie etwa industrienahe Dienstleister.

Handel

Hotel- und Gastgewerbe

Industrie

Kredit /Versicherung

Verkehr

Sonstige Dienstleistungen

Sonstige Branchen

Senior-Unternehmer

potenzielle Übernehmer

Handel und Gastronomie: Nachfolger gesuchtSoviel Prozent in der IHK-Beratung entfallen auf die jeweilige Branche

3 2

31 23

20 13

21 45

4 3

7 6

16 16

24%

39%

16%

53%

Alt‐Inhaber

Westen OstenÜbernehmer Alt‐Inhaber Übernehmer

Industrie – Osten sucht Unternehmensoviel Prozent in der IHK‐Beratung suchen jeweils in der Industrie

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Hotels und Gaststätten – schwierige Suche auf dem Lande

Fast spiegelbildlich ist die Situation bei Hotels und Gastro-nomiebetrieben. 30 Prozent aller zur Übergabe anstehenden Unternehmen entstammen im Osten nach IHK-Erfahrungen dieser Branche. Im Westen sind es gerade 16 Prozent. Dem stehen – Ost wie West – 13 Prozent der Nachfolgeinteressier-ten gegenüber. Damit besteht rein rechnerisch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass gerade viele Hotels und Gaststätten im Osten mangels Nachfolger schließen.

Gerade in solchen Situationen kommt es darauf an, dass die Inhaber rechtzeitig gegensteuern und ihren Betrieb attraktiv für Kunden machen und halten. Das bedeutet, die Betriebe mit ihrem Geschäftsmodell und ihrem Image dem modernen Zeitgeist und dem Freizeitverhalten der modernen Kundschaft anzupassen. Gerade auf dem Lande gefährdet ein ausgedünn-ter Stammkundenstamm das Fortkommen des Betriebes, wenn das Geschäftsmodell lokal begrenzt bleibt. Gerade in kleineren Betrieben ist zudem die Arbeitsbelastung häufi g hoch und die Work-Life-Balance herausfordernd. Fehlende Fachkräfte stel-len im Bereich Gastronomie und Hotellerie derzeit das größte unternehmerische Risiko dar.

Handel – eine klassische Branche der Unter-nehmensnachfolge

Die meisten Unternehmen stehen den IHKs zufolge im Handel zur Übertragung an die nächste Generation an. 31 Prozent der Alt-Inhaber besitzen ein Handelsunternehmen. Der Anteil der Nachfolger, die sich für die Übernahme eines Unternehmens im Handel interessieren, lag 2018 bei 23 Prozent.

Das Zusammenkommen von Alt-Inhabern und Nachfolgern wird den IHKs zufolge durch viele Faktoren erschwert. Häufi g fi nden Interessenten veralteten Geschäftsmodelle vor, das Sortiment muss meist modernisiert werden. Oft herrscht hoher Wettbewerbsdruck und eine gedämpfte Ertragslage. Für den stationären Handel wächst die Konkurrenz durch den Online-Handel. Veränderungen in den Konsumgewohnheiten und Verschiebungen bei den Vertriebsformen und Handelsformaten wie Franchise, Discount, Shoppingcenter und Factory Outlet lassen seit Jahren für den stationären Einzelhandel eine neue Wettbewerbslandschaft entstehen. Häufi g stehen Nachfol-ger auch vor der Aufgabe, gewachsene interne Arbeits- und Organisationsstrukturen effi zienter zu gestalten und hier die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen.

Insbesondere bei Kleinunternehmen im Einzelhandel sehen IHKs häufi g Schwierigkeiten, geeignete Nachfolger zu fi nden. Die Inhaberorientierung ist hoch, die Renditen oftmals schmal. Manche IHKs berichten, dass oftmals lediglich die Immobilie, nicht aber der Warenbestand übernommen wird. Auch gestie-gene Mieten in guten Lagen machen die Suche nach einem Nachfolger im Einzelhandel schwierig.

Dementsprechend steht der Handel insbesondere in vielen ländlichen Regionen des Ostens vor besonderen Herausforde-rungen, da nur elf Prozent der potenziellen Übernehmer ein Handelsunternehmen suchen (bundesweit 23 Prozent, Westen 26 Prozent). Dem steht im Osten ein Anteil von 26 Prozent von Senior-Inhabern mit einem Handelsunternehmen gegenüber (bundesweit 31 Prozent, Westen 33 Prozent).

Alt‐Inhaber

Westen OstenÜbernehmer Alt‐Inhaber Übernehmer

Hotels und Gastronomie – Osten sucht Nachfolger/innenSoviel Prozent in der IHK‐Beratung sind im Bereich Hotels /Gaststätten engagiert

16%13%

30%

13%

Alt‐Inhaber

Westen OstenÜbernehmer Alt‐Inhaber Übernehmer

Handel ‐Übernehmer/innen im Osten rarSoviel Prozent in der IHK‐Beratung sind im Handel engagiert

33%

26% 26%

11%

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Verkehr und Logistik: Fachkräfteengpässe und Wettbewerbsdruck

Sieben Prozent der Senior-Unternehmer in der IHK-Beratung sind im Verkehrsgewerbe aktiv, das trifft für sechs Prozent der Nachfolgeinteressenten zu. Gerade in der Verkehrsbranche berichten Unternehmen von starkem Fachkräftemangel. Zu-dem herrscht hoher Wettbewerbsdruck. Beides erschwert die Suche nach qualifi zierten Neu-Inhabern. Steigende Energie-preise machen sich stark bemerkbar und sind im Wettbewerb kaum vollständig im Preis weiterzugeben. Auch erweiterte Maut-Anforderungen erhöhen die Kosten. Hinzu kommen komplexere Anforderungen durch eine immer weiter inter-nationale Vernetzung von Industriekunden. Kleinere Spedi-teure und Logistik-Unternehmen sind bisweilen von wenigen Großkunden abhängig, was den Aktionsradius potenzieller Nachfolger einengt. Genehmigungserfordernisse aber auch berufsbezogene Schranken wie die notwendige Sach- und Fachkundeprüfung machen die Suche nach Nachfolgern in der Verkehrsbranche nicht einfacher.

Kredit- und Versicherungsgewerbe: FinTechs kommen

Vier Prozent der Senior-Unternehmer und drei Prozent der Nachfolgeinteressenten sind im Kredit-oder Versicherungsge-werbe aktiv. Häufi g erschwert es die hohe Inhaberorientierung, einen geeigneten Nachfolger zu fi nden. Auch in dieser Branche drängen neue Anbieter mit Online- Lösungen auf den Markt, der Vertrieb wird zunehmend digitalisiert.

„Unternehmensnachfolge rechtzeitig planen - Zukunft sichern“. Kooperationsveranstaltung der Kreishandwerkerschaft Köln und der IHK Köln am 28. Mai 2019 in der Kreishandwerkerschaft Köln. Von links nach rechts: Prof. Dr. Frank Wallau, Fachhochschule der Wirtschaft, Heinz-Günther Hunold, AHW Hunold & Partner mbH Steuerberater Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte, Laura Günther, Elektrohaus Bernhard Günther GmbH & Co. KG, Dr. Thomas Günther, Kreishandwerkerschaft Köln, Alexander Hoeckle, IHK Köln, Uwe Zimmer, Kurpan Zimmer GmbH & Co. KG, Birgit Dircks-Menten, BDM Grundstücksgesellschaft GmbH und Dr. Werner Görg, Präsident der IHK Köln. Foto: Astrid Piethan

Die bundesweite Unternehmensbörse „nexxt-change.org“der IHKs und anderer Partner ist eine Plattform, um Unter-nehmen oder Nachfolger außerhalb der Familie zu fi nden. Aus rund 10.000 stets aktuellen und anonymisierten Insera-ten können nachfragende Existenzgründer und anbietende Senior-Unternehmer passende Profi le auswählen. Fast die Hälfte der Inserate haben die IHKs eingestellt. Jährlich können über „nexxt-change“ rund 1.000 Unternehmer erfolgreich vermittelt werden.Laut einer Evaluation der Online-Börse sind rund 70 Prozent der erfolgreichen Übergeber und Übernehmer der Meinung, dass sie nur über nexxt-change eine Nachfolgelösung fi nden konnten. Jährlich können so 10.000 Arbeitsplätze gesichert werden. Seit 2006 wurden über 10.000 Unternehmensüber-gaben über die Online-Börse vermittelt. 7

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1 DIHK-Gründerreport 2019, DIHK, Berlin 2019, https://www.dihk.de/presse/meldungen/2019-09-02-dihk-gruenderreport“ https://www.dihk.de/presse/meldungen/2019-09-02-dihk-gruenderreport(11.11.2019)

2 Z. B. der IHK Heilbronn-Frankenhttps://heilbronn.ihk.de/infothek/ihkhnstunachfolgemoderato-renkonzeptsicherungderunternehmensnachfolge.aspx(11.11.2019).

3 DIHK-Gründerreport 2019, DIHK, Berlin 2019,https://www.dihk.de/presse/meldungen/2019-09-02-dihk-gruenderreport“ https://www.dihk.de/presse/meldungen/2019-09-02-dihk-gruenderreport(11.11.2019).

4 Z. B. IHK-Nachfolger-Club der IHK Nord Westfalen,https://www.ihk-nordwestfalen.de/IHK-Service/Nachfolge/externe-Nachfolge/Nachfolger-Club/3569936“ https://www.ihk-nordwestfalen.de/IHK-Service/Nachfolge/externe-Nachfolge/Nachfolger-Club/3569936(11.11.2019).

5 Z. B. der IHK Heilbronn-Frankenhttps://heilbronn.ihk.de/infothek/ihkhnstunachfolgemode-ratorenkonzeptsicherungderunternehmensnachfolge.aspx (31.11.2019).

6 DIHK-Gründerreport 2019, DIHK, Berlin 2019https://www.dihk.de/presse/meldungen/2019-09-02-dihk-gruenderreport“ https://www.dihk.de/presse/meldungen/2019-09-02-dihk-gruenderreport(11.11.2019).

7 nexxt-change: Evaluation der Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für das Zusammenführen von Übergebern und Nachfolgern, Rambøll Management Consulting GmbH, im Auftrag des Bun-desministeriums für Wirtschaft und Technologie, Berlin, 2013.

Nachfolgekongress Würzburg am 14. Mai 2019. Kooperationsveranstaltung mit der Handwerksammer für Unterfranken und Stadt und Landkreis Würzburg. Sensibilisierung der Unternehmer zu verschiedenen Aspekten der Geschäftsübergabe. V.l.n.r Landrat Eberhard Nuß (Landkreis Würzburg), Ralf Hofmann (IHK Würzburg-Schweinfurt), Michael Pfi ster (Handwerkskammer für Unterfranken), Oberbürgermeis-ter Christian Schuchardt (Stadt Würzburg), Dr. Mark Weirich (Wirtschaftsprüfer, Steuerberater), Maximilian Severin (Männer-Mode Severin GmbH & Co. KG, Würzburg), Michael Dröse (Landratsamt Würzburg) und Klaus Walther (Stadt Würzburg) – Foto: Landratsamt Würzburg