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www.ekasur.de Tipps und Informationen für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Stand 31. Oktober 2015 UNTERSTÜTZUNG FÜR FLÜCHTLINGE

UnterstützUng für flüchtlinge...EHRENAmTlIcHE 26 – 27 Neues Gesetz verschärft Asylrecht Hilfe für Flüchtlinge im Kirchenkreis HIlFE VOR ORT 28 – 29 mehr lesen, mehr wissen

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w w w. e ka s u r. d e

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e n fü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e n u n d H e l fe r

S t a n d3 1 . O k t o b e r 2 0 1 5

UnterstützUng fürflüchtlinge

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Jeder kann helfen –entweder mit zeit Und engagement oder mit einer spende.S p e n d e n ko n t o :Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i nK D - B a n k e G , Bic G E N O D E D 1 D K DiBan D E 2 2 3 5 0 6 0 1 9 0 1 0 1 0 8 9 8 0 1 0S t i c hw o r t : flüchtlingshilfe

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e n fü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e n u n d H e l fe r

Au fr u fU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 2

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inhaltsverzeichnis

GRuSSwORTE4 – 5

S p ra c h fö rd e r u n g fü r F l ü c h t l i n g e

SpRAcHE18 – 19

F l ü c h t l i n g e , u m w e n g e h t ‘ s ?

EINFüHRuNG6 – 7

S c h u l e u n d Au s b i l d u n g

KINDER uND JuGENDlIcHE

20 – 21

Ab l a u f d e s As y l v e r fa h re n s

VERFAHREN8 – 11

wo h n s i t u a t i o n

wOHNEN12 – 13

S p e z i e l l e s S o z i a l re c h t fü r F l ü c h t l i n g e

ASylBEwERBER- lEISTuNGSGESETz

14 – 15

z u g a n g z u m A r b e i t s m a r k t

ARBEIT16 – 17

Tra u m a t i s i e r t e F l ü c h t l i n g e

SpEzIEllE GESuNDHEITlIcHE BElASTuNGEN

22 – 23

Fre i z e i t g e s t a l t u n g m i t F l ü c h t l i n g e n

FREIzEIT24 – 25

I n t e r ku l t u re l l e Ko m p e t e n zI h r E n g a g e m e n t

TIppS FüR EHRENAmTlIcHE

26 – 27

N e u e s G e s e t z ve r s c h ä r f t As y l re c h tH i l fe fü r F l ü c h t l i n g e i m K i rc h e n k re i s

HIlFE VOR ORT28 – 29

m e h r l e s e n , m e h r w i s s e nA n l a u f s t e l l e n

TIppS uND INFORmATIONEN

30

I m p re s s u m

KONTAKTE31

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

I n h a l t sve r z e i c h n i sU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 3

w w w. e ka s u r. d e

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T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

U n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 4

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

G r u ßw o r t e

grUssworte

S u p e r i n t e n d e n t Re i n h a rd B a r t h a

In die Fremde müssen, in dem Land, in dem Du bleiben möchtest, nicht bleiben können. Weil Du in diesem Land an Leib und Leben bedroht bist. Weil in ihm Freiheit und Gerechtigkeit Fremd-wörter sind. Weil es die Deinen und Dich nicht schützt und nicht ernährt.

Aber Heimat ist Heimat! Darum: Was für ein Elend, wenn Du doch weg musst, wenn die Be-drückung so übergroß ist, dass selbst gefährlich- ste Fluchtwege, selbst die Angst vor der Fremde nicht mehr schrecken.

In der Vergangenheit haben mehrere Millio-nen deutsche Männer, Frauen und Kinder durch Hungersnöte und Verelendung im 18. und 19. Jahrhundert und durch die Weltkriegswirren im 20. Jahrhundert am eigenen Leib erfahren, was es heißt, die Heimat verlassen und in die Fremde flüchten zu müssen.

Wie verheißungsvoll klang da in ihren Ohren der Bibelvers aus dem dritten Buch Mose: Gedenke, deine Väter und Mütter waren Fremdlinge im fremden Land. Wenn also jetzt ein Fremder bei euch wohnen möchte, so sollt ihr ihn nicht bedrücken! Wie ein Einheimischer soll er unter euch leben! Lieben sollst du ihn wie dich selbst!

Ja, Flucht ist eine schwere Bürde und auch für aufnahmewillige Länder alles andere als leicht. Mit dieser Broschüre möchte der Evangelische Kirchenkreis An Sieg und Rhein einen kleinen Beitrag zu einer guten Willkommens- und Integrationskultur für Flüchtlinge leisten. Sie bietet Basisinformationen für Ehrenamtliche, die sich in unseren Kirchengemeinden, im Kirchenkreis und Diakonischen Werk mit großem Herzen und vorbildlichem Engagement für die neuen Nachbarn einsetzen.

Dafür ein herzliches Dankeschön! Ihr

Reinhard BarthaSuperintendent des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein

„ G E D E N K E , D E I N E VäT E R u N D m ü T T E R wA R E N F R E m D l I N G E “

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T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

U n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 5

w w w. e ka s u r. d e

G r u ßw o r t e

B ü n d n i s p a r t n e r i n n e n d e r F l ü c h t l i n g s h i l fe A n S i e g u n d R h e i n : A n d re a E i s e l e , m i c h a e l a Te i g e l m e i s t e r, B i rg i t B i n t e - w i n g e n ( v. l . )

Liebe Leserinnen und Leser,

die Unterstützung von Flüchtlingen hat im Evangelischen Kirchenkreis An Sieg und Rhein Tradition. Vor fast 15 Jahren nahm die Flüchtlingsberatung unseres Diakonischen Werkes ihre Arbeit auf. Im Laufe der Jahre kamen die Migrationsberatung und die Integrationsagentur dazu. Als Anfang 2015 die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge im Rhein-Sieg-Kreis stieg, wurde deutlich: „Wir müssen noch mehr tun und neben der fachlichen Beratung der Flüchtlinge auch die vielen Ehrenamtlichen unterstützen.“

Bündnispartnerinnen waren schnell im eigenen Haus gefunden. Denn gleichzeitig meldeten sich bei der Freiwilligen-Agentur der Diakonie immer mehr Menschen, die dazu beitragen wollten, dass Flücht-linge bei uns willkommen geheißen werden, sich selbst aber auch darüber klar werden mussten, was sie leisten können und was nicht. Gemeinsam brachten Freiwilligen-Agentur und die Evangelische Erwachsenenbildung (eeb) das Projekt „Sprachpaten“ auf den Weg. Dabei geben Ehrenamtliche Deut-schunterricht für Flüchtlinge, die keinen Anspruch auf einen offiziellen Sprachkurs haben. Zusätzlich entwickelten Diakonie und eeb eine Reihe von Fortbildungen und Workshops speziell für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit.

Mit diesem Ratgeber möchten wir Sie als Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe ebenfalls unterstützen - egal, ob Sie am Anfang Ihrer Mitarbeit stehen oder zwischendurch noch einmal nachlesen möch-ten. Die Broschüre gibt Basisinformationen zum Ablauf des Asylverfahrens, nimmt Themen wie Arbeit, Wohnen oder Sprachvermittlung für Flüchtlinge genauer unter die Lupe und gibt nützliche Tipps zum Weiterlesen. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie mehr wissen möchten, aktiv werden wollen oder Ver-netzungspartner suchen.

Ihr Einsatz für die Flüchtlinge in unserer Region lohnt sich – für alle Seiten.

Mit herzlichen Grüßen

Andrea EiseleLeiterin der Evangelischen ErwachsenenbildungMichaela Teigelmeister Fachteamleiterin Migration und IntegrationBirgit Binte-WingenLeiterin der Freiwilligen-Agentur

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U n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 6

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

E i n fü h r u n g

flüchtlinge, Um wen geht‘s?

Flüchtlinge sind Menschen, die entweder ihr Herkunftsland verlassen mussten oder als sogenannte Binnenflüchtlinge innerhalb des Landes nicht mehr an ihrem Wohnort bleiben konnten. Sie suchen Schutz vor Krieg, Vertreibung und politischer Verfolgung, Katastrophen oder Armut und Hunger.

Jeweils abhängig von ihrem Aufenthaltsstatus werden die nach Deutsch-land eingereisten Flüchtlinge rechtlich in verschiedene Gruppen eingeteilt.

Sie sind durch verschiedene Länder oder auf dem Luftweg nach Deutschland geflohen und haben hier einen Antrag auf Asyl gestellt. Das Asylverfahren ist noch nicht abgeschlossen, da noch keine endgültige Entscheidung über den Antrag ge-troffen wurde. Falls Asylsuchende mit einem Pass eingereist

sind, befindet sich dieser in der Regel beim Ausländeramt oder beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Als Ersatz gibt es ein Aufenthaltspapier, das Aufenthaltsgestat-tung heißt.

Wird der Asylantrag positiv entschieden, kann der Flücht-ling in Deutschland bleiben. Es gibt verschiedene Formen der Anerkennung, die jeweils auch unterschiedliche Rechts-folgen mit sich bringen. Wer als Asylbewerber anerkannt ist, erhält in der Regel einen deutschen Pass (blau) und kann sich für drei Jahre in Deutschland aufhalten. Wenn sich die Lage im Herkunftsland nicht verändert hat, kann danach eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung erteilt werden.

Zu dieser Gruppe gehören Menschen, die wegen allgemeiner Gefahr für Leib und Leben, wie z. B. Bürgerkrieg oder aus besonderen persönlichen Härtegründen, nicht in ihr Her-kunftsland zurückgeschickt werden können. Sie erhalten in der Regel eine Aufenthaltserlaubnis in ihrem Nationalpass. Hier wird auch von subsidiärem Schutz gesprochen.

A S y l S u c H E N D E /A S y l B E w E R B E R I N N E N

A S y l B E R E c H T I G T EF l ü c H T l I N G E

F l ü c H T l I N G E m I T A u F E N T H A l T A u S H u m A N I T ä R E N G R ü N D E N

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T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

U n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 7

w w w. e ka s u r. d e

E i n fü h r u n g

w i c h t i g e s D o ku m e n t : A n e r ka n n t e As y l b ew e r b e r e r h a l t e n e i n e n b l a u e n , d e u t s c h e n pa s s

m a t h i l d e H ö h l e i n i s t D i a ko n i e - K i rc h m e i s t e r i n i n d e r G e m e i n d e le u s c h e i d u n d e n g a g i e r t s i c h d o r t s e i t J a h re n fü r F l ü c h t l i n g e

Eine Duldung können Flüchtlinge erhalten, deren Abschie-bung aus individuellen gesundheitlichen Gründen zurück-gestellt wird, weil sie an einer schweren Krankheit leiden, die in der Heimat nicht behandelt werden kann. Oder eine Abschiebung nicht möglich ist, weil keine Pässe beschafft werden können. Manchmal ist aus Sicht der zuständigen Botschaften die Herkunft des Antragstellers unklar, und einige Betroffene können oder wollen ihrer Mitwirkungs-pflicht zuweilen nicht ausreichend nachkommen.

Die Kontingentflüchtlinge haben einen ähnlichen Status wie Flüchtlinge, die ein individuelles Asylverfahren durchlaufen haben. Sie sind im Rahmen internationaler Vereinbarungen nach Deutschland eingereist. Danach erhält eine festgelegte Anzahl (Kontingent) von geflüchteten Menschen zumindest vorübergehend eine Aufenthaltserlaubnis.

K O N T I N G E N T F l ü c H T l I N G E

G E D u l D E T E F l ü c H T l I N G E

m a t h i l d e H ö h l e i n , F l ü c h t l i n g s h e l fe r i n

ich will flüchtlingen mUt machen Und erleBe, dass man

viel Bewirken kann, wenn viele menschen mit anpacken.

praxistipp

D i e ve r s c h i e d e n e n Fo r m e n d e r A n e r ke n n u n g i m As y l ve r fa h re n b r i n g e n ve r s c h i e d e n e Re c h t s fo l -g e n m i t s i c h . w i c h t i g i s t , d a s s d e r F l ü c h t l i n g d i e Fo r m d e r A n e r ke n n u n g ve r s t e h t . la s s e n S i e ke i n e z e i t ve r s t re i c h e n u n d l a s s e n S i e s i c h d i e E n t s c h e i -d u n g s fo r m v o n e i n e r F l ü c h t l i n g s b e ra t u n g s s t e l l e o d e r e i n e m Re c h t s a nw a l t e r k l ä re n .

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aBlaUf des asylverfahrens

Der Asylantrag beginnt mit einer mündlichen oder schriftlichen Äußerung unmittelbar nach dem Grenzübertritt. Die Flüchtlinge bekunden damit, dass sie Schutz vor politischer Verfolgung suchen. Neu ankommende Asylsuchende werden von der Polizei oder der örtlichen Ausländerbe-hörde anschließend an eine „Zentrale Auslän-derbehörde (ZAB)“ weitergeleitet. Diese befinden sich in Nordrhein-Westfalen derzeit in Dort-mund und Bielefeld, weitere zentrale Standorte sollen zukünftig eingerichtet werden.

In der ZAB werden die Flüchtlinge registriert. Dazu gehören die Abnahme der Fingerabdrücke und die Aufnahme der Personalien. Der Pass und eventuelle weitere Dokumente zur Identifikation müssen abgegeben werden. Eine medizinische Untersuchung ist ebenfalls obligatorisch. Sehr wichtig für den weiteren Verlauf des Verfahrens ist die sogenannte Eurodac-Abfrage. Das ist die europaweite Prüfung, ob der Flüchtling schon in einem anderen europäischen Land registriert wurde und/oder dort möglicherweise einen An-trag auf Asyl gestellt hat. Falls der Asylantrag be-reits woanders gestellt wurde, wird in Deutsch-land kein Verfahren eröffnet.

Das BAMF hat in der Regel unmittelbar nach dem Asylantrag einen „Anhörungstermin“ festzuset-zen. In der Praxis ist das jedoch oft nicht der Fall, so dass die Flüchtlinge lange auf ihr „In-terview“, wie sie es nennen, warten müssen. Die Anhörung ist für alle Personen über 16 Jahre ob-ligatorisch. Sie beinhaltet Fragen zur Person, zu Fluchtgründen und dem Fluchtweg. Im Rahmen der Anhörung ist es sehr wichtig, dass die Asyl-suchenden möglichst umfassend und detailliert alle Fluchtumstände beschreiben und darlegen, warum für sie eine Rückkehr ausgeschlossen ist.

Falls die asylsuchende Person über ein Drittland eingereist ist, muss sie belegen, weshalb sie dort nicht bleiben konnten. Die Benennung von Zeu-gen oder Beweismitteln ist hilfreich. Das Inter-view wird mit Hilfe von Dolmetschern geführt und protokolliert. Der Antragsteller oder der von ihm beauftragte Rechtsanwalt erhält später eine Kopie des Protokolls. Es ist möglich, dass ein Rechtsanwalt oder eine andere Vertrauensperson bei der Anhörung dabei ist. Ob die Vertrauens-person teilnehmen darf, bestimmt der anhörende Beamte.

Die asylsuchende Person muss bis zur Zuweisung in eine Kommune sechs Monate in einer Erst-aufnahmeeinrichtung oder einer Zentralen Auf-nahmeeinrichtung wohnen. Diese befinden in der Regel in unmittelbarer Nähe der ZAB, wegen der großen Zahl von Flüchtlingen mittlerweile aber auch in Kommunen. Für den formalen Asylantrag muss der Flüchtling dann noch einmal zum Bun-desamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nach Dortmund oder Bielefeld fahren.

Flüchtlinge aus sogenannten sicheren Drittstaa-ten sind verpflichtet, für die gesamte Dauer des Asylverfahrens in einer Erstaufnahmeeinrichtung zu leben. Sie werden keiner Kommune mehr zu-gewiesen.

Für den Zeitraum zwischen der Stellung des „Asylgesuchs“ und der tatsächlichen Asylantrag-stellung, bekommen Flüchtlinge eine „Beschei-nigung über die Meldung als Asylsuchender“ (BüMA). Nach der Registrierung des Asylantrags erhält der Flüchtling die „Aufenthaltsgestattung“, ein Papier, das neben den Personalien, das Datum und Aktenzeichen des Asylantrages sowie eine Bestimmung für den Wohnsitz enthält.

ASy l A N T RAG

A N H ö R u N G

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

Ve r fa h re nU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 8

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

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Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) entscheidet schriftlich über den Asylan-trag. Die Bearbeitungszeiten sind unterschied-lich lang. Derzeit streben die Behörden maximal sechs Monate an. Im zugestellten Bescheid steht, ob dem Asylantrag stattgegeben wurde oder ob er abgelehnt wurde. Er enthält Fristen, bis wann ge-gebenenfalls Widerspruch eingelegt werden muss, und ab wann er gilt.

Ein positiver Bescheid kann die Anerkennung auf Asyl feststellen, weil beispielsweise im Her-kunftsland Verfolgung, Folter oder gar die To-desstrafe aufgrund von politischen oder religiö-sen Überzeugungen drohen. Sobald der Bescheid rechtskräftig ist, wendet sich der Flüchtling zur Ausstellung der Aufenthaltsgenehmigung an die Ausländerbehörde.

Bei einer Ablehnung des Asylantrages sollte um-gehend eine Beratungsstelle oder ein sachkundi-ger Rechtsanwalt aufgesucht werden, um Fristen für eine Klage und gegebenenfalls für einen er-forderlichen „Antrag auf aufschiebende Wirkung der Klage“ (Eilantrag) einzuhalten. Das Klagever-fahren wird beim zuständigen Verwaltungsgericht in Köln geführt.

Das Asylverfahren kann unter Umständen meh-rere Jahre dauern, je nachdem, welche juristi-schen Schritte eingeleitet werden und wie lange die Bearbeitungszeiten beim BAMF und bei den Gerichten dauern. Ein „Antrag auf Abschiebeschutz“ wird in der Re-gel gestellt, wenn das Asylverfahren wenig aus-sichtsreich erscheint, aber dennoch Schutz ge-sucht wird. Hier entscheidet zunächst allein das Ausländeramt über den Antrag.

E N T S c H E I D u N G

Prinzipiell müssen Flüchtlinge Deutschland ver-lassen, wenn ihr Antrag auf Schutz oder Asyl ab-gelehnt wurde. Verschiedene Gründe können je-doch dazu führen, dass eine Duldung erteilt wird: zum Beispiel Krankheiten der Antragsteller, das Herkunftsland stellt keinen Pass aus oder die Identität ist nicht eindeutig geklärt. Die Duldung wird häufig nur für wenige Monate bewilligt und manchmal über Jahre immer wieder verlängert. Für die Betroffenen sind diese Ketten-Duldun-gen eine große Belastung - Lebensplanung ist nicht möglich.

Endet die Duldung zu einem festgesetzten Zeit-punkt, ist die Person vollziehbar ausreisepflich-tig. Von da an kann jederzeit eine Abschiebung erfolgen. Sie muss von der Ausländerbehörde nicht mehr angekündigt werden.

D u l D u N G

J a n a m a t h e s a r b e i t e t a l s h a u p t a m t l i c h e F l ü c h t l i n g s b e ra t e r i n b e i m D i a ko n i s c h e n we r k A n S i e g u n d R h e i n .

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

Ve r fa h re nU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 9

w w w. e ka s u r. d e

praxistipp

S e h r w i c h t i g u n d e r n s t z u n e h m e n s i n d a l l e Fr i s -t e n , d i e vo n d e n B e h ö rd e n i m Ra h m e n d e s As y l ve r -fa h re n s fe s t g e s e t z t w e rd e n . D e r F l ü c h t l i n g m u s s d i e a m t l i c h e n pa p i e re s c h n e l l v e r s t e h e n kö n n e n , u m E r w i d e r u n g e n , A n t rä g e u n d b e g r ü n d e t e K l a g e n t e r m i n g e re c h t z u ve r fa s s e n . H i l fe b e i d e r O rg a n i -s a t i o n vo n ü b e r s e t z u n g e n u n d d i e S i c h e r s t e l l u n g , d a s s po s t d i e A n t ra g s t e l l e r e r re i c h t , s i n d d e s h a l b vo n g ro ß e r B e d e u t u n g .z u m As y l v e r fa h re n g i b t e s I n fo r m a t i o n s b l ä t t e r i n ve r s c h i e d e n e n S p ra c h e n , d i e d e n F l ü c h t l i n g e n e i n e e r s t e O r i e n t i e r u n g b i e t e n ( w w w. a s y l . n e t ) . D i e w i c h t i g s t e n Vo ka b e l n fü r F l ü c h t l i n g e u n d F l ü c h t l i n g s h e l fe r f i n d e n s i c h a u f d e r e n g l i s c h e n I n t e r n e t s e i t e : w w w. re fu g e e p h ra s e b o o k . d e

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wohnsitUation

Nordrhein-Westfalen betreibt zur Registrierung der Flücht-linge mehrere zentrale Erstaufnahmeeinrichtungen. Dort sollen die Asylsuchenden eigentlich bis zum Abschluss der Anhörung bleiben und anschließend auf die Kommunen verteilt werden, wo sie die Entscheidung ihres Verfahrens abwarten müssen. Wegen der großen Zahl der Flüchtlinge hat sich diese Praxis in den letzten Monaten verändert: Die Landesregierung weist Kommunen oft kurzfristig an, auch Plätze für die Erstaufnahme zur Verfügung zu stellen.

Asylsuchende sind grundsätzlich verpflichtet, sechs Monate in einer Erstaufnahmeeinrichtung zu leben. Flüchtlinge aus sogenannten sicheren Drittstaaten müssen dort die gesamte Zeit des Asylverfahrens verbringen, sie werden keiner Kom-mune zugewiesen. Die Ende Oktober 2015 in Kraft getrete-nen neuen Regelungen des Asylrechts erklären diese Länder zu sicheren Herkunftsstaaten: Albanien, Bosnien und Her-zegowina, Ghana, Kosovo, Mazedonien (ehemalige jugosla-wische Republik), Montenegro, Senegal und Serbien.

Ob Asylsuchende erst nach der Anerkennung oder bereits im laufenden Asylverfahren in eine Privatwohnung umziehen können, ist in den Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises sowie in Bonn unterschiedlich geregelt. Dabei sind bestimmte Quadratmeter- und Preisgrenzen zu beachten. Vor dem Unterschreiben eines Mietvertrages muss das Sozialamt der Anmietung schriftlich zustimmen.

Zusätzlich zu den Aufnahmeeinrichtungen gibt es Notunterkünfte für noch nicht registrierte Flüchtlinge.

Flüchtlinge mit Aufenthaltsgestattung oder Duldung können verpflichtet werden, für die Dauer ihres gesamten Asyl- oder Aufenthaltsverfahrens in Gemeinschaftsunterkünften zu leben. Diese sind je nach den Möglichkeiten der Kommune sehr unterschiedlich: zentral oder dezentral gelegen, kleine Einrichtungen in Mietshäusern oder große Gemeinschaftsunter-künfte mit mehreren Hundert Personen. Die Belegung und Verwaltung sowie die Betreuung der Flüchtlinge in den Unterkünften liegt in Händen des Sozialamtes. Die meisten Flüchtlinge müssen in sehr beengten räumlichen Verhältnissen leben und haben wenige bis keine Rückzugsmöglichkeiten. Familien steht meist nur ein Raum zur Verfügung, Küche und Sanitärbereich müssen sie sich mit anderen teilen. Besonders für traumatisierte Flüchtlinge und für kranke und/oder behinderte Menschen ist diese Form der Unterbrin-gung eine zusätzliche Belastung.

E R S TAu F N A H m E E I N R I c H T u N G E ND E S l A N D E S N Rw

p R I VAT E wO H N u N G E N

N OT u N T E R K ü N F T E

G E m E I N S c H A F T S u N T E R K ü N F T E I N KO m m u N E N

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

wo h n e nU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 12

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

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T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

wo h n e nU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 13

w w w. e ka s u r. d e

praxistipp

we g e n d e r g ro ß e n E n g e i n d e n G e m e i n s c h a f t s u n -t e r kü n f t e n h a b e n F l ü c h t l i n g e , w e n n ü b e r h a u p t , n u r e i n e m i n i m a l e pr i v a t s p h ä re . D e r Re s p e k t v o r d i e s e m p r i va t e n Rü c k z u g s ra u m i s t fü r d i e F l ü c h t -l i n g e s e h r w i c h t i g . A l l e B e s u c h e r i n d e n G e m e i n -s c h a f t s u n t e r kü n f t e n s o l l t e n d a s b e r ü c ks i c h t i g e n .

As y l s u c h e n d e s i n d j e t z t g r u n d s ä t z l i c h ve r p f l i c h t e t , s e c h s m o n a t e i n E r s t a u f n a h m e e i n r i c h t u n g e n z u l e b e n .

J a n a m a t h e s , h a u p t a m t l i c h e F l ü c h t l i n g s b e ra t e r i n d e r D i a ko n i e

nach der flUcht wollen die menschen zUr rUhe kommen

Und müssen sich neU orientieren. Beides ist in gemeinschafts-

Unterkünften kaUm möglich.

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T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

As y l b ew e r b e r l e i s t u n g s g e s e t zU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 14

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

Das Asylbewerberleistungsgesetz wurde 1993 eingeführt, um die Leistungen für Flüchtlinge drastisch zu kürzen. Erst nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Juli 2012, also fast zwanzig Jahre später, wurden die Regelsätze deutlich erhöht und den üblichen Sozialhilfeleistungen angepasst. Das Bundesverfassungsgericht verwies in seiner Entschei-dung darauf, dass die Verweigerung lebensnotwendiger Leistungen nicht als abschreckendes Instrument der Migrationspolitik missbraucht werden darf.

In der aktuellen Änderung des Asylgesetzes (26.10.2015) wird das Prinzip der Gewährung von Sachleistungen in den Aufnahmeeinrichtungen sowie in den kommunalen Gemein-schaftsunterkünften wieder gestärkt. Es bleibt abzuwarten, wie die Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis hiermit umgehen werden.

spezielles sozialrecht für flüchtlinge

Zum notwendigen Bedarf zählen Nahrungsmittel, Kleidung, Hygieneartikel und Haushaltsgegenstände. Zusätzlich erhal-ten Flüchtlinge für den persönlichen Bedarf das sogenannte

Taschengeld. Die Kosten für Unterbringung und Heizung werden nicht vom diesem Grundbedarf abgezogen, lediglich der Stromverbrauch kommt mit einer Pauschale zum Abzug.

In den ersten 15 Monaten ist das örtliche Sozialamt für die Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge zuständig. Für die Behandlung bei einem Arzt muss ein Abrechnungsschein des Sozialamtes vorliegen. Dieser wird, kommunal unterschied-lich, für jeden einzelnen Arztbesuch oder für das Quartal ausgestellt.

In der Regel übernimmt die Kommune nur Kosten für die Behandlung akuter Erkrankungen und von Schmerzzustän-den. Die Kostenübernahme für Behandlungen von Erkran-kungen, die bereits chronifiziert oder nach Meinung der Be-hörden aufschiebbar sind, muss gesondert beantragt werden. Das kann ein langwieriger Prozess sein: Abgesichert durch ärztliche Atteste und Gutachten wird der Antrag zunächst beim Sozialamt gestellt, von dort an den Rhein-Sieg-Kreis

G R u N D B E DA R F

G E S u N D H E I T SV E R S O RG u N G

Flüchtlinge, die einen Asylantrag gestellt oder eine Duldung erhalten haben und bedürftig sind, erhalten Sozialleistungen nach dem „Asylbe-werberleistungsgesetz“ (AsylbLG). Zuständig für die Gewährung dieser Leistung ist das örtliche Sozialamt.

weitergeleitet und unter Einbeziehung des Kreisgesundheit-samtes entschieden. Wegen der langen Kommunikations-wege zwischen den Behörden dauert es Wochen, manchmal Monate, bis entsprechende Behandlungen begonnen werden können, falls die Notwendigkeit tatsächlich bestätigt wurde.Die Versorgung von Flüchtlingen mit Brillen und Zahnersatz sowie die Behandlung von psychosomatischen Krankheiten sind schwierig. Für besonders schutzbedürftige Menschen sieht das AsylbIG inzwischen zwar den Zugang zu erforder-licher medizinischer und weiterer Hilfe vor, dennoch bleibt der große Verwaltungsaufwand bis zur Behandlung eine hohe Hürde. Zu den besonders schutzbedürftigen Flüchtlin-gen zählen Folter- und Gewaltopfer oder minderjährige un-begleitete Flüchtlinge, die ohne ihre Familie nach Deutsch-land gekommen sind.

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Für Flüchtlinge mit noch unsicheren Aufenthaltstiteln sind weitere Sozialleistungen eingeschränkt: Nur mit umfassen-der Argumentation und größter Überzeugungskraft werden Leistungen der Behindertenhilfe, Betreutes Wohnen oder Schulbegleiter bewilligt. Im Prinzip ist in vielen Fällen eine Kostenübernahme möglich. Die Anbieter dieser Sozialleis-tungen scheuen aber oft den zusätzlichen Aufwand der Be-antragung über das Sozialamt und die damit verbundene Unsicherheit der Kostenübernahme.

w E I T E R E S O z I A l l E I S T u N G E N

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

As y l b ew e r b e r l e i s t u n g s g e s e t zU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 15

w w w. e ka s u r. d e

praxistipp

Das land NRw hat den weg zur Einführung einer Gesundheitskarte für Flüchtlinge frei gemacht. Sollte diese eingeführt werden, bekämen alle personen im Asylverfahren bereits ab dem ersten Tag in der Kommune eine Krankenversicherten-karte. Ob es in Ihrer Kommune eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge gibt, erfahren Sie beim zuständigen Sozialamt.

Arzt und psychotherapeutensuche mit Fremdsprachenkenntnisse ist über die Suchfunktion der ärztekammer Nordrhein möglich: www.aekno.de. Hilfreich ist auch das Gesundheitsportal des Rhein-Sieg-Kreises: www.rsk-gesundheitsportal.de.

Die deutsche Bankenaufsicht hat kürzlich die Kontoeröffnung für Flüchtlinge erleichtert. Danach reichen auch Duldungs-papiere aus, um ein Konto zu eröffnen.

Auch Flüchtlinge mit unsicherem Aufenthaltsstatus haben nach dem AsylbLG ein Recht auf Impfungen. Schwangere und Kinder können an Vorsorgeuntersuchungen teilneh-men.

Nach 15 Monaten erhalten Flüchtlinge eine Gesundheits- karte bei einer Krankenkasse ihrer Wahl.

D i e E n d e O k t o b e r 2 0 1 5 ve r s c h ä r f t e n As y l g e s e t z e rä u m e n S a c h l e i s t u n g e n d e n Vo r ra n g vo r G e l d a u s z a h l u n g e n e i n .

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zUgang zUm arBeitsmarktFür Flüchtlinge, die neu nach Deutschland eingereist sind und noch keine Aufenthaltserlaubnis haben, gibt es zunächst grundsätzlich ein Arbeitsverbot. Dieses Verbot gilt für die Dauer der Un-terbringung in Aufnahmeeinrichtungen, also mindestens sechs Monate. Ob darüber hinaus ein Arbeitsverbot erteilt wird, hängt davon ab, aus welchem Land der Flüchtling kommt und ob eine Aufenthaltsgestattung oder eine Duldung vorliegt. Die Art der Duldung spielt ebenfalls eine Rolle.

Im Jahr 2014 wurde das Arbeitsverbot für Asylbewerber von neun auf drei Monate gesenkt. Die neuen Regelungen von Oktober 2015 heben die Dauer des Arbeitsverbotes wieder auf mindestens sechs Monate an. Danach gilt für Asylsuchende und Geduldete bis zum 15. Monat des Aufenthaltes der so-genannte „nachrangige Arbeitsmarktzugang“. Dies bedeutet, dass vor Abschluss eines Arbeitsvertrages, für eine konkrete Tätigkeit bei einem bestimmten Arbeitgeber eine Beschäfti-gungserlaubnis bei der Ausländerbehörde beantragt werden muss. In Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit prüft die Behörde, ob die Beschäftigungserlaubnis im die-sem Einzelfall erteilt wird.

In der Regel wird die Arbeitserlaubnis abgelehnt, wenn aus Sicht der Bundesagentur für Arbeit folgende Gründe dage-gen sprechen: Die Arbeitsbedingungen sind wegen zu gerin-ger Entlohnung nicht hinreichend. Maßstab hierfür ist das allgemein übliche Lohnniveau für vergleichbare Tätigkeiten. Oder für den konkreten Arbeitsplatz stehen genügend soge-nannte „bevorrechtigte Personen“ zur Verfügung. Das kön-nen deutsche Staatsbürger sein, EU-Bürger oder Flüchtlinge mit einem besseren Aufenthaltsstatus.

Aus diesem Grund kann es sehr schwierig sein, mit einem nachrangigen Arbeitsmarktzugang eine Beschäftigungs-

Für Flüchtlinge aus sogenannten sicheren Herkunftsländern besteht ein dauerhaftes Arbeitsverbot.

erlaubnis zu erhalten. Zumal viele Flüchtlinge keine den deutschen Bildungsgängen entsprechende Berufsausbildung nachweisen können. Sei es, weil es im Herkunftsland kein vergleichbares Ausbildungssystem gibt, oder weil sie auf-grund der Fluchtsituation nicht mehr im Besitz ihrer Zeug-nisse sind.

Chancen auf die Erteilung einer Beschäftigungserlaubnis bestehen vor allem dann, wenn der potenzielle Arbeitgeber genau begründen kann, wieso für die konkrete Arbeitsstelle genau diese Person am besten geeignet ist.

Die Ausländerbehörde kann in wenigen Ausnahmefällen von der Vorrangprüfung absehen. Um zu klären, ob im Einzelfall eine Ausnahmeregelung zutreffen könnte, ist der Kontakt zu einer Flüchtlingsberatungsstelle sinnvoll.

N Ac H RA N G I G E R A R B E I T S m A R K T z u GA N G

G R u N D SäT z l I c H E S A R B E I T SV E R B OT

wo l fg a n g B l u m h i l f t e i n e m F l ü c h t l i n g a u s E r i t re a b e i d e r O n l i n e - S u c h e n a c h A r b e i t s m ö g l i c h ke i t e n

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

A r b e i tU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 16

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

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Flüchtlinge haben das Recht auf Beratung und Vermittlung durch die Agentur für Arbeit sobald kein Beschäftigungs-verbot mehr vorliegt. Daher ist die Meldung als „arbeitslos“ oder „arbeitssuchend“ bei der Agentur für Arbeit auch schon beim „nachrangigen Arbeitsmarktzugang“ empfehlenswert.

Grundsätzlich muss auch für Praktika eine „Beschäftigungs-erlaubnis“ beantragt werden. Ausgenommen davon sind: Hospitationen ohne Eingliederung in den Betriebsablauf, Schulpraktika für schulpflichtige Jugendliche, Betriebsprak-tika in Rahmen einer Förderung durch die Arbeitsagentur und ehrenamtliche Arbeit mit eventuell gezahlter geringer Aufwandsentschädigung.

p RA K T I K A

Flüchtlinge, die sich noch im Asylverfahren befinden oder geduldet sind, haben nach 15 Monaten ununterbrochenen Aufenthalts in Deutschland Anspruch auf eine allgemeine Beschäftigungserlaubnis. Mit einer Ausnahme: Gedulde-ten kann die Ausländerbehörde unter bestimmten Voraus-setzungen weiterhin ein Beschäftigungsverbot erteilen. In diesem Fall ist es ratsam, eine Flüchtlingsberatungsstelle zu kontaktieren.

Die allgemeine Beschäftigungserlaubnis wird bei der Aus-länderbehörde beantragt, hierzu muss es kein konkretes Stellenangebot geben. Liegen keine Hindernisse vor, trägt die Behörde die Formulierung „Beschäftigung erlaubt“ in die Aufenthaltsgestattung oder Duldung ein. Von dem Zeit-punkt an kann jede Beschäftigung ohne Vorabgenehmigung der Ausländerbehörde aufgenommen werden. Aber: Die Be-schäftigungserlaubnis schließt keine selbstständigen Tätig-keiten ein, sondern umfasst nur abhängige Arbeitsverhält-nisse.

B E S c H ä F T I G u N G S E R l Au B N I S

u N T E R S T ü T z u N G D u Rc H D I E AG E N T u R F ü R A R B E I T

wo l fg a n g B l u m , e h re n a m t l i c h e r F l ü c h t l i n g s h e l fe r u n d Re n t n e r

der kontakt zU den flüchtlingen ist für mich sehr

Bereichernd. eine sinnvolle tätigkeit, die zUfrieden macht.

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

A r b e i tU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 17

w w w. e ka s u r. d e

praxistipp

l i e g e n z e u g n i s s e a u s d e m H e r ku n f t s l a n d vo r, s o l l -t e z e i t n a h g e k l ä r t w e rd e n , o b e i n e A n e r ke n n u n g m ö g l i c h i s t . we n n e s s i c h u m S c h u l z e u g n i s s e h a n -d e l t , i s t d i e B e z i r ks re g i e r u n g i n Kö l n z u s t ä n d i g . Fü r S t u d i e n - o d e r B e r u f s a u s b i l d u n g s a b s c h l ü s s e l ä s s t s i c h ü b e r w w w. a n e r ke n n u n g - i n - d e u t s c h -l a n d . d e d i e z u s t ä n d i g ke i t re c h e rc h i e re n . I n u n -s e re r Re g i o n b i e t e n d a s B o n n e r B i l d u n g s w e r k fü r Fr i e d e n s a r b e i t ( w w w. b f - b o n n . d e ) u n d d e r Ve re i n le r N e t i n B o n n ( w w w. l e r n e t . d e ) B e ra t u n g z u d i e -s e n T h e m e n a n .

praxistipp

m e i s t e n s l ä s s t s i c h a n d e r Fo r m u l i e r u n g i m pa s s - e r s a t z p a p i e r e r ke n n e n , o b d i e A r b e i t s a u f n a h m e g e s t a t t e t i s t . we n n d i e F l ü c h t l i n g e a r b e i t e n d ü r -fe n , i s t d i e H i l fe vo n E h re n a m t l i c h e n b e i d e r S u -c h e n a c h e i n e m A r b e i t s p l a t z s e h r g e fra g t . S i e b ra u c h e n u n t e r s t ü t z u n g b e i d e r E r s t e l l u n g v o n B ew e r b u n g s u n t e r l a g e n o d e r b e i m Au s fü l l e n v o n Fo r m u l a re n , s o l l t e n a u f Vo r s t e l l u n g s g e s p rä c h e v o r b e re i t e t w e rd e n u n d n e h m e n g e r n e d i e B e g l e i -t u n g z u r Ag e n t u r fü r A r b e i t a n .

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sprachförderUngfür flüchtlingeFlüchtlinge, die neu nach Deutschland gekommen sind und eine Aufenthaltsgestattung, eine Be-scheinigung über die Meldung als Asylsuchender (BüMA) oder eine Duldung besitzen, haben zwar prinzipiell Zugang zu Sprachförderung, jedoch keinen gesetzlichen Anspruch darauf. Asylsuchende aus sogenannten sicheren Herkunftsländern dürfen nicht an öffentlich geförderten Deutschkursen teilnehmen. Für privaten Sprachunterricht fehlt ihnen in der Regel das Geld und doch wollen sie deutsch lernen. In dieser Zeit sind Kirchengemeinden, freie Träger und Ehrenamtliche gefragt, kos-tenlosen Sprachunterricht zu organisieren. Das ist wichtig, damit Flüchtlinge sich in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden können. Der Bedarf an Sprachförderung ist sehr hoch.

Flüchtlinge im Asylverfahren können ab sofort im Rahmen verfügbarer Plätze in einem Integrationskurs zugelassen werden. Flüchtlinge mit einer Aufenthaltserlaubnis haben ein Anrecht auf die Teilnahme. Die Kurse werden von ver-schiedenen Trägern angeboten. Bei der Suche nach einem ge-eigneten Sprachkurs hilft die Clearing-Sprechstunde in der Ausländerbehörde des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg. Ziel ist es, schnellstmöglich ein passendes Angebot zu finden.

Menschen mit einer Aufenthaltsgestattung oder einer BüMA haben die Möglichkeit, einen Basissprachkurs zu besuchen. Diese Einstiegskurse für Flüchtlinge werden von der Agentur für Arbeit finanziert und von Kursträgern eingerichtet.

Sobald Flüchtlingen der Arbeitsmarktzugang (auch „nach-rangig“) erlaubt ist, haben sie die Möglichkeit an berufsbe-zogenen Sprachkursen teilzunehmen. Diese fördert das Bun-desamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Für die Teilnahme an Integrations- oder berufsbezogenen Sprachkursen erhalten die Flüchtlinge nach Abschluss ein Zertifikat über das erreichte Sprachniveau. Dem „Europäi-schen Referenzrahmen“ entsprechend, bedeutet A elemen-tare, B selbständige und C kompetente Sprachverwendung.

I N T E G RAT I O N S K u R S E

BAS I S S p RAc H K u R S E

B E R u FS B E z O G E N E S p RAc H K u R S E

B E R u FS B E z O G E N E S p RAc H K u R S E

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

S p ra c h eU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 18

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

praxistipp

Die Evangelische Erwachsenenbildung des Kirchenkreises An Sieg und Rhein und die Freiwilligen-Agentur der Diakonie haben das projekt „Sprachpaten“ auf die Beine gestellt. Es ist für Flüchtlinge da, die (noch) keinen Anspruch auf einen staatlich geförderten Deutschkurs haben. Ehrenamtliche übernehmen den Sprachunterricht in kleinen Gruppen oder mit Einzelpersonen. Das Angebot ersetzt nicht den offiziellen Sprachkurs. Es vermittelt den Flüchtlingen Basiskenntnisse und ermöglicht ihnen erste Kontakte zu Einheimischen. Rund 40 Sprachpaten sind bereits im Einsatz. lernmaterial und Räume stellen Freiwilligen-Agentur, Erwachsenenbildung und viele Kirchengemeinden zur Verfügung.

Kontakt: Evangelische Erwachsenenbildung 022 41 - 25 215 11, [email protected] oder die Freiwilligen-Agentur der Diakonie 022 41 - 25 215 [email protected]

Kostenlose Online-Sprachkurse bieten der wDR und die Deutsche welle an: www.welcomegrooves.de

Flüchtlingen aus Irak, Iran, Syrien und Eritrea, die noch im Asylverfahren sind, steht ab sofort (29.10.2015) die Finan-zierung eines Integrationskurses zu.

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wenn es aUf Jedes wort ankommt - die BeteiligUng von dolmetschern

Auch wenn die Worte einmal fehlen, gibt es im Alltagsgespräch immer Möglichkeiten, sich mit Händen und Füßen zu verständigen. Anders sieht es in der Kommunikation mit Behörden aus. Hier kommt es darauf an, dass alle Seiten die Gesprächsinhalte gut verstehen, da die Rechtsfol-gen den weiteren Lebensweg der Flüchtlinge entscheiden. Dolmetscher helfen bei der Übersetzung.

In der Region An Sieg und Rhein bietet die Volks-hochschule (VHS) Alphabetisierungskurse an. Vorab ist ein Beratungsgespräch obligatorisch. Da den Flüchtlingen das lateinische Alphabet oft fremd ist, hilft es ihnen, wenn sie das Alphabet zunächst in kleinen Gruppen erlernen können.

A l p H A B E T I S I E R u N G S K u R S E

m E R K l I S T E F ü R G E S p Räc H E m I T D O l m E T S c H E R N

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

S p ra c h eU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 19

w w w. e ka s u r. d e

• Dolmetscher rechtzeitig anfragen und inhaltlich informieren.• Genügend Zeit für das Gespräch mit Übersetzung einplanen, damit der Flüchtling Rückfragen stellen kann.• Während des Gesprächs Blickkontakt zum Flüchtling halten.

S i e g fr i e d pow a l l a g i b t a l s p e n s i o n i e r t e r le h re r S p ra c h u n t e r r i c h t fü r F l ü c h t l i n g e

S i e g fr i e d pow a l l a , p e n s i o n i e r t e r le h re r

in meinem leBen haBe ich sehr viel glück gehaBt Und

Bin dankBar, dass ich als sprachpate Jetzt davon etwas

zUrückgeBen kann.

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schUle Und aUsBildUng Jedes Kind hat das Recht, zur Schule zu gehen. Das gilt auch für Flüchtlingskinder mit perspekti-visch unsicherem Aufenthaltsstatus (Aufenthaltsgestattung, Duldung, ohne Papiere). In NRW gibt es eine Schulpflicht für alle Kinder zwischen sechs und 16 Jahren.

Für nicht mehr schulpflichtige Jugendliche im Alter von 16 bis 25 Jahren ist die Aufnahme in eine „Internationale För-derklasse“ (IFK), primär an Berufskollegs, möglich. In der IFK können die Jugendlichen keinen Schulabschluss erwer-ben. Aber die Schüler erhalten aussagekräftige Zeugnisse und können die Empfehlung zum Besuch weiterführender schulischer Bildungsgänge (z.B. am Berufskolleg) erhalten, um im Anschluss einen Schulabschluss nachzuholen.

Flüchtlingsberatungsstellen und Jugendmigrationsdienste (JMD) informieren und beraten über die weiteren Bildungs-möglichkeiten. In Frage kommen der Besuch einer Regel-schule oder, unter bestimmten Voraussetzungen, eine beruf-liche Ausbildungsmaßnahme der Agentur für Arbeit.

Jugendmigrationsdienste beraten junge Migranten zwischen 16 und 27 Jahren mit Aufenthaltsstatus.

Katholische JugendagenturJugendmigrationsdienst Rhein-Sieg-Kreis rechtsrheinischFrankfurter Strasse 9053721 Siegburg

Tel.: 022 41 - 12 727-27 und -23

KO N TA K T

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

K i n d e r u n d J u g e n d l i c h eU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 20

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

Flüchtlingskinder mussten ihren Schulbesuch oft wegen Vertreibung, Krieg oder Flucht unterbrechen. Einige hat-ten in ihren Herkunftsländern keine Chance, zur Schule zu gehen. Wechselnde Aufenthaltsorte in Deutschland (Erst-aufnahmeeinrichtung und weitere Unterkünfte an unter-schiedlichen Orten) verursachen weitere Brüche in der Bil-dungsbiografie.

Für die Einschulung von Flüchtlingskindern sind folgende Vorbereitungen nötig:

• Gesundheitsuntersuchung des Kindes beim Gesund- heitsamt.• Anmeldung bei der Schule.• Beantragung eines Schülertickets bei der Schule sowie dem Verkehrsverbund Rhein Sieg, falls das Kind mit Bus und Bahn zur Schule fährt.• Beantragung der Einschulungsbeihilfe für Ranzen, Schreibutensilien, Turnzeug etc. beim Sozialamt.

Dies sind alles große Hürden für Menschen ohne Sprach-kenntnisse, die sich zudem mit unserem Schulsystem, For-mularen, Behörden und den Verkehrswegen nicht ausken-nen. Begleitung ist deshalb sehr willkommen.

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T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

K i n d e r u n d J u g e n d l i c h eU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 21

w w w. e ka s u r. d e

B e i d e r S c h u l a n m e l d u n g vo n F l ü c h t l i n g s k i n d e r n i s t e i n e B e g l e i t u n g d u rc h E h re n a m t l i c h e b e s o n d e r s w i l l ko m m e n .

praxistipp

D i e S c h u l p f l i c h t b e s t e h t fü r K i n d e r v o n 6 J a h re n b i s 1 6 J a h re n . K i n d e r u n d j u n g e h e ra nw a c h s e n d e F l ü c h t l i n g e kö n n e n u n d s o l l e n d e n s c h u l i s c h e n E i n s t i e g f i n d e n . A l s E h re n a m t l i c h e kö n n e n S i e b e s o n d e r s b e i d e n n o t w e n d i g e n Ab s p ra c h e n m i t B e h ö rd e n vo r d e m S c h u l e i n t r i t t h e l fe n u n d a n -s c h l i e ß e n d b e i d e r S p ra c hv e r m i t t l u n g u n d d e n H a u s a u fg a b e n .

D e r ü b e rg a n g fü r j u g e n d l i c h e F l ü c h t l i n g e v o n d e r S c h u l e i n d e n B e r u f i s t o f t s e h r s c hw i e r i g , h i e r m u s s v i e l m o t i va t i o n s a r b e i t – g e g e n ü b e r J u g e n d -l i c h e n u n d Au s b i l d u n g s s t ä t t e n – g e l e i s t e t w e rd e n . D a s pro j e k t pa t e n fü r Au s b i l d u n g „ p f Au “ d e r Fre i -w i l l i g e n - Ag e n t u r b e g l e i t e t J u g e n d l i c h e b e i m B e -r u f s e i n s t i e g : Te l . : 0 2 2 4 1 – 2 5 2 1 5 2 0 , E - m a i l : p fa u @ d i a ko n i e - s i e g - r h e i n . d e

A r t i ke l 2 8 d e r u N - K i n d e r re c h t s ko nve n t i o n

Jedes kind hat das recht aUf BildUng

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traUmatisierte flüchtlinge

Flüchtlinge haben häufig seelische und körperliche Wunden aufgrund von Menschenrechtsverletzungen, Kriegserlebnissen, Flucht- und Ver-treibungserfahrungen erlitten. Unter einem „Trauma“ versteht man die Verletzung der Seele durch ein tragisches, erschütterndes, stark belas-tendes Erlebnis, das außerhalb der üblichen menschlichen Erfahrung liegt. Kennzeichnend für eine traumatische Situation ist das Erleben von Bedrohung, Ausgeliefertsein, Entsetzen, Hilflosigkeit sowie Todesangst.

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

S p e z i e l l e g e s u n d h e i t l i c h e B e l a s t u n g e nU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 22

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

D a s z u h a u s e z e r s t ö r t , A n g e h ö r i g e ve r l o re n , G ew a l t e r l e b t : V i e l e s c h u t z s u c h e n d e m e n s c h e n ko m m e n t ra u m a t i s i e r t b e i u n s a n .

Durch ein Trauma werden vier existentiell wichtige, psychische Grundannahmen über das Selbst und die Welt erschüttert:

• der Glaube an die eigene persönliche Unverletzbarkeit,• die eigene Sichtweise über das Selbst als etwas Positivem,• der Glaube an die Welt als einen Ort, der sinnvoll und im Wesentlichen geordnet funktioniert,• das Vertrauen, dass die Menschen im Grunde gut, verlässlich und vorhersehbar sind.

Die Symptome werden häufig erst spät erkannt und richtig zugeordnet.

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T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

S p e z i e l l e g e s u n d h e i t l i c h e B e l a s t u n g e nU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 23

w w w. e ka s u r. d e

praxistipp

Bei Flüchtlingen werden häufig folgende Erkrankun-gen in unterschiedlicher Schwere diagnostiziert:

• Posttraumatische Belastungsstörungen• Depressionen oder Angststörungen• Psychosomatische Beschwerden

Folter- und Kriegserfahrungen, aber auch lang jährige unterdrückung und Diskriminierung als Angehöriger einer bestimmten Gruppe sind hier besonders massi-ve Auslöser. Die lebensumstände während des Asyl-verfahrens führen häufig zu einer Verfestigung. In diesen Fällen braucht es fachlichen Rat, um Betroffe-nen weiter zu helfen. Gleichzeitig ist Geduld gefragt. Hilfestellung bei der Strukturierung von Tagesabläu-fen und Orientierung in der neuen umgebung sowie maßnahmen zur Entlastung können hilfreich sein und leichte Beschwerden deutlich lindern.

Folgende Symptome können Hinweise für psychische Beein-trächtigungen und Erkrankungen sein:

• ständige Gedanken und Rückerinnerungen an das traumatische Erlebnis,• Rückblenden in das traumatische Geschehen, „also ob es jetzt passiert“,• massive Versuche, das traumatische Erlebnis zu igno- rieren, nicht darüber zu reden oder daran zu denken,• Gefühle emotionaler Betäubung,• andauernde Schlafstörungen,• Albträume, insbesondere vom traumatischen Geschehen,• Grübelneigung / Grübelzwang,• Nervosität / Reizbarkeit / Neigung zu aggressiven Verhaltensweisen,• Ängste,• Schreckhaftigkeit,• niedergedrückte Stimmung, häufiges Weinen,• Gedächtnis und Erinnerungsstörungen,• Konzentrationsstörungen, Entscheidungsschwierig- keiten,• Interesse- und Lustlosigkeit,• verändertes Selbsterleben, niedriges Selbstwertgefühl,• Gefühle der Isolation,• Misstrauen,• Angst, „verrückt“ zu sein / zu werden,• Schuld- und Schamgefühle,• Suizidgedanken, Gefühle von Verzweiflung, Hoff- nungslosigkeit, Sinnlosigkeit,• vielfältige körperliche Beschwerden (oft verbunden mit chronischen Schmerzen).

Flüchtlinge, die unter diesen Symptomen leiden, haben manchmal Schwierigkeiten, sich neu zu orientieren, ihr Le-ben aktiv zu bewältigen und Herausforderungen anzuneh-men. Dies kann sich in vielerlei Hinsicht auswirken. Sie zweifeln z.B. an sich selbst oder ihren Fähigkeiten und sind deshalb mutlos, etwas Neues zu beginnen.

Manchmal fällt es Flüchtlingen nicht leicht, um Hilfe zu bit-ten. Oder sie fordern massiv Unterstützung für Dinge ein, die sie selbst leisten könnten. Einige kontaktieren aufgrund von Misstrauen oder Unsicherheit mehrere Berater. Wenn sie dann unterschiedliche Auskünfte erhalten (was vorkommt), wissen sie nicht mehr, woran sie sich halten sollen.

Auch die langjährige Lebenssituation als Asylbewerber oder geduldeter Flüchtling ist stark belastend. In Einzelfällen führt sie sogar zu „Re-Traumatisierungen“, dem Gefühl, wieder der gleichen Hilflosigkeit und Repression wie im Herkunftsland ausgesetzt zu sein. Ängste, eventuell doch wieder zurück zu müssen, können viel Energie blockieren und den Lebensmut einschränken.

Symptome treten gelegentlich recht plötzlich auf und können kulturell geprägt sein. Manchmal verstärken sie sich lang-sam über einen längeren Zeitraum. Kinder haben teilweise eine andere Symptomatik als Erwachsene.

Einige Flüchtlinge leiden schon seit Jahren an Beschwerden, die wegen eingeschränkter Gesundheitsleistungen, sprach-licher Probleme oder isolierter Unterbringung nicht ausrei-chend behandelt wurden. Eine Traumatisierung kann auch das Asylverfahren sehr beeinflussen, wenn Betroffene nicht in der Lage sind, über die schrecklichen Erlebnisse zu spre-chen. Oder sie verschweigen wichtige Aspekte der Flucht, weil sie nach den Erfahrungen im Herkunftsland Ängste ha-ben, sich gegenüber Beamten zu äußern. Oft wird dann spä-ter eine psychologisch-fachliche Begutachtung zur gesund-heitlichen Situation der Betroffenen erforderlich.

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freizeitgestaltUngmit flüchtlingenFlüchtlingskinder haben in ihren sehr engen Unterkünften wenig Platz zum Spielen und für Be-wegung. Zusätzliche Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien sind deshalb gefragt. Die gemeinsame Freizeitgestaltung macht nicht nur Spaß, sie erleichtert den Flüchtlingskindern auch Deutsch zu lernen, Kontakte zu knüpfen und sich einzuleben.

z w a n g l o s i n s G e s p rä c h ko m m e n – b e i m S o m m e r fe s t 2 0 1 5 d e r ö ku m e n i s c h e n F l ü c h t l i n g s h i l fe i n N i e d e r ka s s e l .

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

Fre i z e i tU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 24

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

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• Kooperation mit einem Sportverein,• Hausaufgabenhilfe,• Spielkreise,• Kunstaktionen,• Ausflüge in Parks, Zoo und Museen,• Einladung in Jugendzentren,• Teilnahme von Flüchtlingskindern an Ferien- und Freizeitaktivitäten.

Bei Ausflügen und Einladungen zu Ferienfreizeiten in ein anderes Bundesland oder ins Ausland muss von der Auslän-derbehörde die Erlaubnis eingeholt werden. Im Einzelfall ist – je nach Herkunft des Flüchtlings – auch ein Visum für die Einreise in das europäische Nachbarland erforderlich.

Die Eintrittspreise von Freizeiteinrichtungen sind für Flüchtlingskinder und ihre Familien teilweise ermäßigt. Auch die finanzielle Förderung von sportlichen Aktivitäten, Nachhilfe oder Teilnahme an Ferienmaßnahmen sind zum Teil durch das „Bildungs- und Teilhabepaket“ für sozial be-nachteiligte Kinder förderfähig. Die erforderlichen Anträge müssen beim Sozialamt gestellt werden.

Auch erwachsene Flüchtlinge freuen sich, wenn sie dem All-tag im Wohnheim entkommen und sich an Aktivitäten betei-ligen können. Dafür bieten sich beispielsweise gemeinsames Handarbeiten, Singen, Kochen, Gespräche oder Spaziergän-ge in die Umgebung an.

A N R E G u N G E N F ü R A K T I V I TäT E N m I T K I N D E R N : D I E m O B I l I TäT R E G E l N

ERmäSSIGuNGEN NuTzEN

A N G E B OT E F ü R E RwAc H S E N E

u t e B ö r n e r l e i t e t e h re n a m t l i c h e i n e m u t t e r - K i n d - G r u p p ei n N i e d e r ka s s e l

Bei der mUtter-kind-grUppe für flüchtlinge, kommt man üBer die kinder mit den müttern in kontakt. aUch ich Bin mUtter. Beim gemeinsamen spielen Und

lachen findet man schnell zUeinander.

praxistipp

Ve r s u c h e n S i e a n vo r h a n d e n e I n t e re s s e n a n z u -k n ü p fe n : wa s h a b e n d i e m e n s c h e n i n i h re r H e i m a t g e r n e g e t a n ? wa s kö n n t e I h n e n g u t t u n ? A m b e s -t e n i m m e r fra g e n , b e h u t s a m s e i n u n d a k z e p t i e -re n , w e n n m a l j e m a n d n i c h t m ö c h t e .

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

Fre i z e i tU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 25

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interkUltUrelle kompetenz

Interkulturelle Kompetenz ist gefragt – aber was ist das? Kurz gesagt ist sie die Fähigkeit, mit Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religio-nen angemessen umzugehen, gegenseitiges Verständnis zu erlangen und eine Beziehung aufzubauen. Grundvoraussetzungen sind Interesse an Menschen und eine offene Begegnung auf Augenhöhe.

Interkulturelle Kompetenz bedeutet auch, die eigenen Vorurteile und Vorbehalte zu kennen. Sie verlangt Respekt, Gelassenheit und die Anerkennung kultureller Vielfalt als Normalität. Hilfreich für gute Kommunikation sind eine zugewandte und wertschätzende Haltung sowie Offenheit für das eigene Schubladendenken sowie mögliches Abwehrverhalten.

Einfühlungsvermögen, Selbstreflexion sowie Flexibilität in Umgangsformen und Ausdrucks-fähigkeit erleichtern den Kontakt zu anderen Menschen. Man sollte Unsicherheit und Miss-verständnisse aushalten können, lernfähig, selbstsicher und interaktionsfreudig sein. Nicht zuletzt geht mit Humor alles leichter.

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

T i p p s fü r E h re n a m t l i c h eU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 26

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

praxistipp

w i r a l l e l e r n e n i m A l l t a g m i t - u n d v o n e i n a n d e r. we n n S i e s i c h n o c h b e s s e r v o r b e re i t e n u n d I h re i n t e r ku l t u re l l e Ko m p e t e n z s t ä r ke n m ö c h t e n : D a s d a s Fa c h t e a m m i g ra t i o n u n d I n t e g ra t i o n b i e t e t b e i B e d a r f i n t e r ku l t u re l l e Tra i n i n g s – a u c h fü r E h re n -a m t l i c h e – a n .Ko n t a k t : Integrationsagentur der Diakonie An Sieg und Rhein022 41 – 25 215 36 oder [email protected]

Eine mehrsprachige Orientierungshilfe für das leben in Deutschland erklärt typische Alltagssituationen und Verhaltensweisen: www.refugeeguide.de

B o u l o m o u l ko g h A l l a h d o u m ka m vo r v i e l e n J a h re n n a c h D e u t s c h l a n d . H e u t e e n g a g i e r t e r s i c h a l s e h re n a m t l i c h e r S p ra c h - u n d Ku l t u r ve r m i t t l e r fü r F l ü c h t l i n g e .

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ihr engagement

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T i p p s fü r E h re n a m t l i c h eU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 27

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praxistipp

we r i n s e i n e m E n g a g e m e n t s t a t t z u fr i e d e n h e i t e h e r u n b e h a g e n o d e r Ve rä rg e r u n g s p ü r t , s o l l t e d e r S a c h e a u f d e n G r u n d g e h e n . E i g e n e G re n z e n u n d d i e G re n z e n d e s G e g e n ü b e r s s i n d z e n t ra l e As p e k t e i n d e r e h re n a m t l i c h e n Tä -t i g ke i t . Fü r d e n Au f b a u v o n B e z i e h u n g e n b ra u c h t e s a u c h S y m p a t h i e , u m g u t m i t e i n a n d e r u m g e h e n z u kö n n e n . m a n c h m a l i s t e s s o , d a s s I h n e n d i e F l ü c h t l i n g e , u m d i e S i e s i c h z u kü m m e r n vo rg e n o m m e n h a b e n , n i c h t „ l i e g e n “ . O d e r v i e l l e i c h t s i g n a l i s i e re n I h n e n d i e As y l s u c h e n d e n , d a s s s i e n i c h t m e h r v o n I h n e n b e g l e i t e t w e rd e n m ö c h t e n . D a n n ü b e r l e g e n S i e l i e b e r n o c h e i n m a l , n e h m e n ev e n t u e l l Ab s c h i e d u n d s t a r t e n a n a n d e re r S t e l l e n e u .

Gerade zu Beginn des Kontaktes ist es ratsam, viel Zeit zum Kennenlernen einzuplanen und Vertrauen aufzubauen. Zu-hören ist gefragt und behutsames Fragen. Für die meisten Flüchtlinge sind echtes Interesse und Zuwendung ein wich-tiges Signal aber manchmal auch neu. Die Menschen haben in ihrem Herkunftsland und auf der Flucht oft schlechte Er-fahrungen gemacht. Deshalb benötigen sie Zeit, um Ängste und Unsicherheiten abzubauen. Es braucht auch Zeit, trau-matische Erlebnisse zu verarbeiten. Gerade im Kontakt mit Verfolgten und Flüchtlingen mit Traumata begegnen einem manchmal Verschlossenheit, Misstrauen und zögerliche Re-aktionen. Es ist gut, diese Reaktionen zu akzeptieren und nicht als persönliche Zurückweisung einzuordnen.

Flüchtlinge brauchen unsere Unterstützung. Aber jeder, der sich engagieren möchte, hat ein anderes Zeitbudget, ver-schiedene Fähigkeiten und unterschiedliche Vorstellungen von seiner Tätigkeit. Enttäuschungen und Überlastungen lassen sich vorbeugen, wenn man vorher überlegt: Welche persönlichen Erwartungen habe ich? Was motiviert mich? Wie viel Zeit kann ich aufbringen und wie stelle ich mir die Aufgaben vor?

Die Freiwilligenagentur des Diakonischen Werks An Sieg und Rhein steht allen Interessierten dafür als Ansprechpartner zur Verfügung. (Kontakt s. S.31)

G E D u l D m I T B R I N G E NwAS m ö c H T E N S I E E I N B R I N G E N ?

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neUes gesetz verschärft asylrecht

Während diese Broschüre erstellt wurde, traten zum 26. Ok-tober 2015 neue Gesetze in Kraft, die das Leben von Flücht-lingen in Deutschland stark verändern.

Wer Flüchtlinge unterstützt, wird von nun an noch mehr Widersprüche aushalten müssen: Schutzsuchende erhalten wieder vorrangig Sach- statt Geldleistungen. Der Zugang zu Sprachkursen ist auf einen Teil der Flüchtlinge begrenzt. Die Ankündigung der Abschiebung ist untersagt. Die Ein-führung einer einheitlichen Gesundheitskarte liegt weiter-hin im Ermessen der Bundesländer, bleibt für die Kommu-nen in NRW aber möglich. Ob einzelne Regelungen einer Verfassungsprüfung standhalten werden, ist abzuwarten.

Die neuen verschärften Asylgesetze verschlechtern die Lage der betroffenen Flüchtlinge eklatant. Wer bei uns Schutz sucht und aus einem sogenannten sicheren Herkunftsland kommt, wird für die gesamte Dauer des Asylverfahrens in einer Aufnahmeeinrichtung unter äußerst restriktiven Be-dingungen festgehalten. Auch der Kosovo gehört nun zu den als sicher erklärten Herkunftsländern. Ein Land, in dem nach wie vor Minderheiten verfolgt und diskriminiert wer-den und die Bundeswehr mit tausenden KFOR-Soldaten für die öffentliche Ordnung sorgen muss.

Das Grundrecht auf Asyl ist ein Individualrecht. Es wird auch in Zukunft darum gehen müssen, dieses Grundrecht gegen Angriffe zu verteidigen und im Einzelfall an der Seite von Schutzsuchenden zu stehen. Im Sinne dieser Menschen braucht es weiterhin den Einsatz der politisch Verantwort-lichen und der Bürgerinnen und Bürger vor Ort, um den sozialen Frieden zu wahren und Hetze und Rassismus zu verhindern. Gemeinsam mit vielen Menschen in der Region setzen wir uns für ein menschenfreundliches Deutschland ein, in dem demokratische Werte weiter Bestand haben und die Menschenwürde für alle gilt.

Jürgen Schweitzer, GeschäftsführerMichaela Teigelmeister, Abteilungsleiterin Diakonisches Werk An Sieg und Rhein

Siegburg, 26.10.2015

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

H i l fe vo r O r tU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 28

Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

S e t z e n s i c h fü r d a s G r u n d re c h t a u f As y l e i n : m i c h a e l a Te i g e l m e i s t e r u n d J ü rg e n S c hw e i t z e r

praxistipp

S e i t E n d e O k t o b e r 2 0 1 5 g e l t e n fo l g e n d e H e r -ku n f t s l ä n d e r a l s s i c h e r : A l b a n i e n , B o s n i e n u n d H e r z e g ow i n a , G h a n a , Ko s ov o , m a z e d o n i e n , m o n t e -n e g ro , S e n e g a l , S e r b i e n .

Diakonisches Werk des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein

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hilfe für flüchtlinge i m Eva n g e l i s c h e n K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

Hand in Hand arbeiten Kirchengemeinden, das Diakonische Werk und die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis zusammen, um Flüchtlinge und ihre ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zu unterstützen. Ein beeindruckendes Hilfenetz ist inzwischen in vielen Kirchengemeinden gewachsen. Die Menschen packen dort an, wo sie gebraucht werden: geben Sprachunterricht, begleiten Flüchtlinge durch das Asylverfahren, organisieren Fußballturniere, Sommerfeste, gemeinsames Kochen, warme Kleidung und vieles mehr.

Herzstück der Arbeit auf der Ebene des Kirchenkreises ist die kostenlose und vertrauliche Flüchtlingsberatung der Diakonie. Sie ist für Asylsuchende und Flüchtlinge da, über deren Aufenthalt in Deutschland noch nicht ent-schieden wurde. Die Mitarbeitenden beraten zum Asylverfahren und Aufenthaltsrecht, zur Familienzusammen-führung, zu sozialer Versorgung und Gesundheit.

Die Migrationsberatung richtet sich an zuge-wanderte Menschen über 27 Jahre, die legal in Deutschland leben. Dazu gehören auch Flüchtlin-ge, deren Asylverfahren positiv entschieden wurde und deren Aufenthalt sich nun verfestigt. Bei der Migrationsberatung können sie alle Fragen zum Zuwanderungs- und Staatsangehörigkeitsrecht klären und erhalten Informationen zu sozial-rechtlichen Ansprüchen. Die Migrationsberatung vermittelt in Sprach- und Integrationskurse, hilft bei der Arbeitssuche und beim Start ins Berufsle-ben. Sie unterstützt bei Alltagsproblemen, Behör-dengängen und hilft in Krisensituationen.

Die Integrationsagentur fördert Projekte, die das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte aktiv gestalten. Sie be-rät Institutionen und Einrichtungen zu Fragen der interkulturellen Öffnung.

Die Freiwilligen-Agentur informiert umfassend über freiwilliges Engagement in der Region und unterstützt Menschen bei der Umsetzung eigener Ideen.

Die Evangelische Erwachsenenbildung (eeb) im Kirchenkreis An Sieg und Rhein ist als Zweigstel-le des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Nordrhein eine anerkannte Einrichtung der Wei-terbildung. Unabhängig von Religionszugehörig-keit und Nationalität bietet die eeb Erwachsenen die Möglichkeit zu lebenslangem Lernen.

„Sprachpaten“ heißt das Projekt, das eeb und Freiwilligen-Agentur gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Ehrenamtliche Sprachpaten geben Flüchtlingen Einzel- oder Gruppenunterricht, damit sie schnell deutsch lernen und bei uns an-kommen können. Lernmaterial und Räume stel-len Freiwilligen-Agentur und Erwachsenenbil-dung zur Verfügung.

Für die Ehrenamtlichen haben Diakonie und eeb ein umfangreiches Unterstützungs-Paket ge-schnürt. Zum Teil in Kooperation mit dem Ca-ritasverband bieten sie die Durchführung von Workshops und Fortbildungen an, die von Kom-munen, Kirchengemeinden oder anderen Grup-pen angefragt werden können. Dabei geht es um allgemeine Themen freiwilliger Arbeit wie das Selbstverständnis im Ehrenamt, die Gesprächs-führung oder die Strukturen der sozialen Dienste.

Das Fachteam Migration und Integration der Di-akonie übernimmt die Basis-Qualifizierung für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit. In zwei Workshops beschäftigen sich die Teilnehmenden mit den rechtlichen Grundlagen für die Flücht-lingsarbeit, aber auch mit dem eigenen Umgang mit Vielfalt und dem Fremden. Das neue Wissen gibt Freiwilligen Orientierung und Sicherheit für ihren Einsatz.

T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

H i l fe vo r O r tU n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 29

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T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

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Eva n g e l i s c h e r K i rc h e n k re i s A n S i e g u n d R h e i n

mehr lesen, mehr wissen

Eine Orientierung über das Angebotsspektrum für Zuwanderer im Rhein-Sieg-Kreis mit seinen 19 Städten und Gemeinden bietet das Integrations-portal des Kreises: www.integrationsportal-rhein-sieg-kreis.de

Die Ekasur-Kirchengemeinden bieten teilweise umfangreiche Infos zu den Beteiligungsmöglich-keiten für Ehrenamtliche vor Ort: www.ekasur.de/gemeinden

Über die Situation der Flüchtlinge in Nord-rhein-Westfalen informiert die Homepage des „Flüchtlingsrates NRW“: www.fr-nrw.de

Ein Expertenteam für Qualifizierung der Flücht-lings- und Migrationsarbeit bietet neben vielen Hintergrundinformationen auch Fortbildungen zum Aufenthalts-, Asyl- und Migrationssozial-recht an: www.einwanderer.net

Die Evangelische Kirche im Rheinland betreibt eine Informationsplatform rund um das Thema Flüchtlinge: www.fremdling.eu

Pro Asyl ist eine unabhängige Organisation, die zur Flüchtlingssituation der EU und in Deutsch-land informiert: www.proasyl.de

Der Informationsverbund Asyl stellt eine Reihe von Infos und Hilfen zur Verfügung: www.asyl.net

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlin-ge (BAMF) informiert zur Flüchtlingssituation in Deutschland und fördert einige Projekte. www.bamf.de

Amnesty International gibt Jahresberichte zur Menschenrechtssituation in diversen Ländern he-raus: www.amnesty.de

Die Flüchtlingshilfe in der Schweiz hat fundierte Informationen zu Herkunftsländern zusammen-getragen: www.fluechtlingshilfe.ch

Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) informiert regelmäßig über Entwicklungen weltweit und ist auch für die rechtliche Situation von Flüchtlingen in vielen Ländern zuständig: www.unhcr.de

Die Verbraucherzentrale NRW stellt Wissenswer-tes zum Verbraucherschutz für Flüchtlinge bereit: www.vz-nrw.de/fluechtlingshilfe

Fakten gegen Gerüchte. Plakate zum Ausdrucken gegen angstbedingte Vorurteile:www.wegenangst.tumblr.com

Steffen Schurr studiert Technikjournalismus an der Fachhochschule B o n n R h e i n - S i e g u n d h a t e h re n a m t l i c h d i e we b s i t e www.sanktaugustinhilftfluechtlingen.de p ro g ra m m i e r t .

S t e f fe n S c h u r r, S t u d e n t Te c h n i k j o u r n a l i s m u s

ich BereUe es keinen tag, dass ich die homepage trotz

prüfUngsstress programmiert haBe. die seite wächst

kontinUierlich.

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T i p p s u n d I n fo r m a t i o n e nfü r e h re n a m t l i c h e H e l fe r i n n e nu n d H e l fe r

U n t e r s t ü t z U n g f ü rf lü c h t l i n g e 31

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Ko n t a k t e

anlaUfstellen

ZEITRAUMEvangelisches Zentrum für Diakonie und BildungRingstraße 253721 Siegburgwww.diakonie-sieg-rhein.de

Flüchtlingsberatung: Tel.: 022 41 - 25 [email protected]

Integrationsagentur:Tel.: 022 41 - 25 [email protected]

Evangelischer Kirchenkreis An Sieg und RheinReinhard Bartha, SuperintendentZeughausstr. 7-953721 Siegburg

Tel.: 0 22 41 - 54 94-0Fax: 0 22 41 - 54 94 54E-Mail: [email protected]: www.ekasur.de

HERZLICHEN DANKDie Texte dieser Broschüre basieren teilweise auf Schriften des Caritasverbandes der Stadt Köln und des Evangelischen Kirchenkreises An der Ruhr. Sie stellten uns diese freundlicher-weise zur Verfügung.

Redaktion:Jutta Huberti-PostMichaela TeigelmeisterValeska Zepp

Grafische Gestaltung:PLAYGROUNDBüro für Gestaltung, Kölnweareplayground.com

Druck:Wir machen Druck, Backnang (Deutschland)www.wir-machen-druck.de

Auflage: 2000

Stand, November 2015

Fotonachweise:Meike Böschemeyer: S.1 (Titel), 13, 16, 26Jutta Huberti-Post: S.4, 5, 7 (l.), 9, 19, 28, 30 Karin Klein: S.7 (r.)Valeska Zepp: S.15tobi.tobsen/photocase.de: S.21Pavliha/istockphpto.com: S.22Ute Börner: S.24

Migrationsberatung:Tel.: 022 41 - 25 [email protected]

Freiwilligen-Agentur für den Rhein-Sieg-Kreis: Tel.: 022 41 - 25 [email protected]

Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis An Sieg und Rhein:Tel.: 022 41 – 25 215-11 oder [email protected]

Weitere Anlaufstellen: Caritas Verband Rhein-Sieg-KreisFachdienst Integration und MigrationWilhelmstr. 155-15753721 SiegburgTel.: 022 41 - 12 [email protected]

Kommunales IntegrationszentrumRhein-Sieg-KreisKaiser-Wilhelm-Platz 153721 SiegburgTel.: 0 22 41-13 342 [email protected]

KO N TA K T

I m p R E S S u m

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evangelischer kirchenkreis an sieg und rheinz e u g h a u s s t r. 7 - 95 3 7 2 1 S i e g b u rg

Te l . : 0 2 2 4 1 - 5 4 9 4 - 0

E - m a i l : i n fo @ e ka s u r. d ewe b : w w w. e ka s u r. d e

Diakonisches Werk des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein