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Untersuchungen Donauauwald bei Leipheim - Hochwasserschutzdeich - Fledermäuse - Auftraggeber: Steinbacher-Consult Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG Richard-Wagner-Straße 6 86356 Neusäß Auftragnehmer: Dipl. Biol. Stefanie Federl Hainbuchenstr. 43 86899 Landsberg am Lech Landsberg am Lech, November 2016

Untersuchungen Donauauwald bei Leipheim ... · 2. Ergebnisse Tabelle 1: Fledermausarten bzw. -artengruppen, die im Verlauf der Untersuchung nachgewiesen wurden sowie Fledermausarten,

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Untersuchungen Donauauwald bei Leipheim - Hochwasserschutzdeich

- Fledermäuse -

Auftraggeber: Steinbacher-Consult

Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG

Richard-Wagner-Straße 6

86356 Neusäß

Auftragnehmer: Dipl. Biol. Stefanie Federl

Hainbuchenstr. 43

86899 Landsberg am Lech

Landsberg am Lech, November 2016

Inhaltsverzeichnis

1. Methode............................................................................................................ 3

2. Ergebnisse.......................................................................................................... 4

3. Diskussion..........................................................................................................23

4. Anhang...............................................................................................................24

5. Literaturverzeichnis...........................................................................................25

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1. Methode

Im Februar 2016 wurde im unbelaubten Zustand eine Baumhöhlenkartierung durchgeführt (siehe Bericht

Anika Lustig im Anhang).

Im Zeitraum zwischen Mai bis Ende September wurden im Untersuchungsgebiet fünf Dektorbegehungen

(Pettersson D 240x) durchgeführt sowie ein automatisches Erfassungsgerät – Batcorder 2.0 – für sechs

Nächte im Gebiet eingesetzt.

Bei der Datenerfassung mittels Lautaufnahmen und Lautanalyse ist davon auszugehen, dass Fledermäuse

mit geringer Intensität ihrer Ultraschallrufe unterpräsentiert sind. Dies gilt auch für Fledermausarten, die

ihre Nahrung teilweise auf dem Boden suchen, z.B. für das Große Mausohr. Weiterhin muss beachtet

werden, dass eine eindeutige Zuordnung der physikalischen Daten zu einer bestimmten Art grundsätzlich

nicht in allen Fällen möglich ist, weshalb in diesen Fällen die Bestimmung auf die in Frage kommenden

Arten eingeengt bzw. die Gattung genannt wird.

Die Rufe wurden zur Analyse an die Firma NycNoc GmbH in Bamberg gesandt. Die Ergebnisse der

Lautanalyse sind folgendermaßen einzuordnen: Wenn im Feld „Art“ ein Taxon eingefügt wurde, ist diese

Bestimmung ausreichend sicher (subjektiv 90-100%), wenn dort nur eine Gruppe steht und im Kommentar

ein Arteintrag mit cf (confer) angegeben ist, ist diese Bestimmung nur als Verdacht zu werten.

Die Detektorbegehungen wurden überwiegend im markierten Bereich durchgeführt. Teilweise war es

schwierig, im belaubten Zustand an den Bäumen die Markierungen zu finden, teilweise war im Gelände das

Unterholz so dicht und undurchdringlich, dass auf Umwege ausgewichen werden musste. Je weiter sich die

Vegetation im Unterholz/am Boden im Jahresverlauf entwickelte, desto schwieriger war das Durchkommen.

Im Verlauf der Begehung wurden alle im Detektor wahrgenommenen Laute aufgezeichnet und der

Aufnahmeort mit einem Wegpunkt im GPS-Gerät (Garmin eTrex VISTA HCx) markiert.

Aufgrund einer technischen Störung war das Auslesen der während der Begehung gespeicherten

Wegpunkte an den Aufnahmetagen 25.07.2016 (Wegpunkte 265-275 und 281-285) und 19.08.2016

(Wegpunkte 287-289) nicht möglich. Für den 25.07.2016 konnten die Wegpunkte anhand der manuell

notierten Uhrzeiten minutengenau rekonstruiert werden. Die Koordinaten konnten über die gespeicherten

Informationen (Eigenschaften) über das Programm Garmin BaseCamp nachvollzogen werden. Teilweise

ergab sich dadurch eine gewisse Ungenauigkeit, wenn innerhalb einer Minute im Verlauf der Wegstrecke

mehr als eine Koordinate aufgezeichnet worden war.

Für die Erfassung der Fledermäuse mittels eines automatischen Erfassungsgerätes (Batcorder), wurden die

Rufe in jeweils zwei aufeinanderfolgenden Nächten an drei unterschiedlichen Standorten mittels Batcorder

erfasst. Die Standorte wurden nach zwei Detektorbegehungen festgelegt, nachdem sich Bereiche mit viel

Fledermausaktivitäten bzw. interessanten Habitateigenschaften herauskristallisiert hatten.

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2. Ergebnisse

Tabelle 1: Fledermausarten bzw. -artengruppen, die im Verlauf der Untersuchung nachgewiesen wurden sowie Fledermausarten, die Gegenstand einer bis auf Artengruppenniveau bestimmten Artengruppe sein können.

Art / Artengruppe RLB (2003) FFH-Anhang

(BfN 2011)

nach §7 BnatschGstreng geschützt

Eptesicus serotinus Breitfllügelfledermaus - IV x

Myotis alcathoe Alcathoe-Fledermaus (Nympenfl.) - IV x

Mbart:Myotis brandtiiMyotis mystacinus

Große BartfledermausKleine Bartfledermaus

2-

IVIV

xx

Myotis bechsteinii Bechsteinfledermaus 3 II + IV x

Myotis dasycneme Teichfledermaus - II + IV x

Myotis daubentonii Wasserfledermaus - IV x

Myotis emarginatus Wimperfledermaus 2 II + IV x

Myotis myotis Großes Mausohr V II + IV x

Myotis nattereri Fransenfledermaus 3 IV x

Gattung Myotis*

Nyctalus leisleri Kleiner Abendsegler 2 IV x

Nyctalus noctula Großer Abendsegler 3 IV x

Pipistrellus kuhlii Weißrandfledermaus D IV x

Pipistrellus nathusii Rauhhautfledermaus 3 IV x

Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus - IV x

Pipistrellus pygmaeus Mückenfledermaus D IV x

Gattung PlecotusPlecotus auritusPlecotus austriacus

Braunes LangohrGraues Langohr

-3

IVIV

xx

Vespertilio murinus Zweifarbfledermaus 2 IV x

Spec. Fledermaus unbestimmt

Mkm*

Nycmi*

Nyctaloid*

Nyctalus spec.*

Pipistrelloid*

Pmid*

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*Erläuterungen zu den Artengruppen:

Mkm:

– Myotis daubentonii (Wasserfledermaus)

– Mbart (Große Bartfledermaus, Kleine Bartfledermaus)

– Myotis bechsteinii (Bechsteinfledermaus)

Gattung Myotis:

– Mkm

– Myotis nattereri (Fransenfledermaus)

– Myotis alcathoe (Alcathoe-Fledermaus, Nymphenfledermaus)

– Myotis myotis (Großes Mausohr)

– Myotis emarginatus (Wimperfledermaus)

– Myotis dasycneme (Teichfledermaus)

Nycmi:

– Nyctalus leisleri (Kleiner Abendsegler)

– Eptesicus serotinus (Breitflügelfledermaus)

– Vespertilio murinus (Zweifarbfledermaus)

Nyctaloid:

– Nyctalus noctula (Großer Abendsegler)

– Nyctalus lasiopterus (Riesenabendsegler)

– Tadarida teniotis (Europäische Bulldogfledermaus)

– Nyctalus leisleri (Kleiner Abendsegler)

– Eptesicus serotinus (Breitflügelfledermaus)

– Vespertilio murinus (Zweifarbfledermaus)

Nyctalus spec.: genaue Grenze zwischen

– Nyctalus noctula (Großer Abendsegler) und

– Nyctalus leisleri (Kleiner Abendsegler)

Pipistrelloid:

– Hypsugo savii (Alpenfledermaus)

– Pipistrellus nathusii (Rauhhautfledermaus)

– Pipistrellus kuhlii (Weißrandfledermaus)

– Pipistrellus pipistrellus (Zwergfledermaus)

– Pipistrellus pygmaeus (Mückenfledermaus)

Pmid:

– Pipistrellus nathusii (Rauhhautfledermaus)

– Pipistrellus kuhlii (Weißrandfledermaus)

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Im Folgenden werden auf den Karten 1- 5 die Fledermausnachweise, die im Verlauf der Monate Mai bis Ende September anhand des Detektors aufgezeichnet wurden dargestellt. Karte 6 zeigt die drei Standorte des Batcorders.

Erläuterungen zu den Karten 1-6:

roter Kreis: Fledermausnachweis allgemein: Hier wurden Fledermausrufe notiert, die keiner der unten aufgeführten Kategorien zugeordnet werden konnten. Dieser allgemeine Fledermaus- nachweis gilt auch für die Standorte, die mit einem blauen oder grünen Dreieck bzw. mit einem gelben Rechteck markiert wurden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde hier auf eine zusätzliche Markierung mit einem roten Punkt verzichtet.

blaues Dreieck: Soziallaute: Hier wurden Soziallaute gekennzeichnet, die nicht weiter kategorisiert werden konnten. Nach SKIBA (2003) werden folgende Arten von Sozialrufen nach ihrer Funktion unterschieden: Balzrufe (falls möglich, hier extra aufgeführt), Aggressions- und Abwehrrufe sowie Kontaktrufe.

Wegpunkt 234: Nyctalus noctula (Mai) Wegpunkt 295: Pipistrellus nathusii (August) Wegpunkt 313: Pipistrellus pipistrellus (September)

grünes Dreieck: Balzrufe: Nach SKIBA (2003) geben die Männchen vieler Fledermausarten zur Paarungszeit Balzrufe von sich, die das Revier anzeigen und Weibchen anlocken sollen, diese Rufe können einerseits vom Quartier aus abgegeben werden andererseits auch im Flug.

Wegpunkt 314: Pipistrellus pipistrellus (September) Wegpunkt 318: Pipistrellus pipistrellus (September) Wegpunkt 320: Pipistrellus pipistrellus (September) Wegpunkt 321: Pipistrellus pipistrellus (September) Wegpunkt 324: Pipistrellus pipistrellus (September) Wegpunkt 329: Pipistrellus (Spuren) (September) Wegpunkt 330: Pipistrellus nathusii (September)

gelbes Rechteck: Fangrufe oder Suchrufe im hindernisreichen Raum: Diese Rufarten waren nicht immer ausreichend zu unterscheiden (u.a. erhöhte Rufrate), weshalb sie hier zusammengefasst werden.

Wegpunkt 231: Nyctalus noctula (Mai) Wegpunkt 299: Pipistrellus pipistrellus (August) Wegpunkt 309: Pipistrellus pipistrellus (September) Wegpunkt 324: Pipistrellus pipistrelllus (September)

Wegpunkt 215 (Mai): Tendenz: schwärmende Nyctalus noctula, aber nicht genau bestimmbar (21.10 Uhr)

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Karte 1: Fledermausnachweise am 09.05.2016

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Karte 2: Fledermausnachweise am 15.06.2016

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Karte 3: Fledermausnachweise am 25.07.2016

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Karte 4: Fledermausnachweise am 19.08.2016

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Karte 5: Fledermausnachweise am 25.09.2016

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Karte 6: Batcorder-Standorte

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Karte 6 zeigt die drei Standorte des batcorders von Juli 2016. Hier wurden an den verschiedenen Standortenfolgende Fledermausarten festgestellt:

Standort 1 Standort 2 Standort 3

Taxon 16.07.16 17.07.16 20.07.16 21.07.16 25.07.16 26.07.16

Mbart 135 141 9 27 4 0

Mbec 0 1 0 0 0 0

Mdau 0 0 2 2 1 1

Mkm 1 4 2 0 0 5

Myotis 1 10 0 0 0 0

Nnoc 2 4 1 0 0 0

Nyctaloid 0 0 0 0 1 0

Pnat 0 0 0 0 2 0

Ppip 10 1 0 1 7 4

Die Datumsangaben beziehen sich jeweils auf einen Aufnahmezeitraum von ca. 21.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr morgens des Folgetags (beispielsweise 16.07.2016: Beginn des Aufnahmezeitraums 16.07.2016, ca. 21.00 Uhr, Ende des Aufnahmezeitraums 17.07.2016, 6.00 Uhr)

Aufnahmezeiträume:Standort 1: 16.7.2016 bis 18.7.2016Standort 2: 20.7.2016 bis 22.7.2016Standort 3: 25.7.2016 bis 27.7.2016

Kommentar der Lautanalyse (Fa. Nycnoc):

16.7.2016: viele Myotis-Rufe, vom Zeitmuster muss Quartier nahe sein, alle Rufe recht ähnlich, auch Soziallaute in den anderen Nächten (recht sicher Große Bartfledermaus), insgesamt deshalb zum Großteil recht sicher als Mbart bestimmbar.

17.7.2016: viele Myotis-Rufe, vom Zeitmuster muss Quartier nahe sein, auch Soziallaute (recht sicher GroßeBartfledermaus), insgesamt zum Großteil recht sicher als Mbart bestimmbar, einmal Verdacht Mbec

20.7.2016: wenige Myotis-Rufe, zumeist recht sicher Mbart, aber auch Mdau sicher

21.7.2016: einige Myotis-Rufe, nur einmal sicher Mdau, sonst recht sicher alles Mbart

25.7.2016: wenige Myotis-Rufe, einmal sicher Mdau, sonst recht sicher Mbart

26.7.2016: wenige Myotis, einmal sicher Mdau sonst Mbart oder Mdau möglich

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Karte 7: Fledermausnachweise (PC-ASK, Mitteilungen Fledermausexpertin) in einem Radius von 5 km um das Untersuchungsgebiet. Im nicht sichtbaren Bereich südwestlich derA8/südlich der Donau sind keine Fledermausnachweise verzeichnet.

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Karte 7: Die dargestellten Fledermausnachweise stellen nicht die tatsächliche Fledermauspopulation in diesem Gebiet dar. Hier sind lediglich die gemeldeten Fledermausnachweise verzeichnet, flächendeckende Untersuchungen wurden nicht vorgenommen. Hier wurden die Nachweise der PC-ASK sowie Mitteilungen von Fledermausexperten (Landkreisbetreuerin der Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern) dargestellt.

Im Umkreis von 5 km wurden im Zeitraum zwischen 1999 und 2015 Nachweise folgende Fledermausarten gemeldet:

1 Fledermäuse unbestimmtGroßes Mausohr

2 Großer AbendseglerWasserfledermausZwergfledermaus

3 Wasserfledermaus4 Fledermäuse unbestimmt5 Fledermäuse unbestimmt

FransenfledermausRauhautfledermausGroßer Abendsegler (Nistkastenkontrollen Mitteilung B.Dippel)Mausohr (Nistkastenkontrollen Mitteilung B.Dippel)Myotis spec. (Nistkastenkontrollen Mitteilung B.Dippel)Fransenfledermaus (Nistkastenkontrollen Mitteilung B.Dippel)

6 Fledermäuse unbestimmtGroßer Abendsegler

7 Gattung MyotisNyctaloidRauhautfledermaus oder WeißrandfledermausZwergfledermaus

8 Gattung MyotisNyctaloidRauhautfledermaus oder WeißrandfledermausZwergfledermaus

9 Wasserfledermaus10 Wasserfledermaus11 Weißrandfledermaus12 Großer Abendsegler

Wasserfledermaus13 Rauhhautfledermaus (Nistkastenkontrollen Mitteilung B.Dippel)

Fledermäuse unbestimmt (Nistkastenkontrollen Mitteilung B.Dippel)

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Im Folgenden werden die Lebensraumansprüche der Fledermausarten, die im Gebiet nachgewiesen bzw. vermutlich nachgewiesen wurden (Fundorte Karten 1-6, Artnachweise Tabelle „Batcorder und Detektorergebnisse Mai_September im Anhang) kurz dargelegt:

Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)

Laut MESCHEDE & RUDOLPH 2004 gehört die Breitflügelfledermaus zu den bayernweit selten nachgewiesenenFledermausarten, deren Sommerquartiere sich in Gebäuden befinden. Als Jagdgebiet nutzt die Art ihrenAngaben zufolge vor allem Dauergrünland (Weiden, Wiesen in Niederungen und Flusstälern) sowie Wald-und andere Gehölzränder, Baumgruppen und Streuobstbestände. Innerhalb von Wäldern jagt die Art inlichten Beständen (z.B. Kiefernwald, DIEHL 1994), unter dem Kronendach (z.B. in Buchenwäldern, DEGN 1983)oder über Schneisen und Lichtungen (DIEHL 1994).

Große Bartfledermaus (Myotis brandtii)

Nach MESCHEDE & RUDOLPH (2004) können allgemein als Lebensraum für die Große Bartfledermaus wald- undzum Teil auch gewässerreiche Landschaften angegeben werden. Sowohl in der Roten Liste Bayerns als auchin der Roten Liste Deutschlands ist die Art in die Gefährdungskategorie 2 eingestuft, über den wirklichenStatus der Art in Bayern sind nach Angaben von MESCHEDE & RUDOLPH (2004) derzeit jedoch keine sicherenAussagen möglich. Ihren Angaben zufolge zeichnen sich Landschaften mit Nachweisschwerpunkten durcheinen hohen Stillgewässeranteil und/oder hohen Waldanteil von über 50% aus. DENSE & RAHMEL (2002)stellten in ihren Untersuchungen zum Jagdverhalten fest, dass es sich bei den bejagten Beständenvorwiegend um strukturreiche, geschlossene Laubwälder mit einem Bestandsalter von mehr als 80 Jahrenund einer lückigen Strauchschicht handelte. Sie beobachteten außerdem gelegentliche Quartierwechselganzer oder von Teilkolonien, sogar zwischen Baum- und Hausquartier. Die Untersuchungen von Dense &Rahmel (2002) weisen darauf hin, dass Wochenstuben in Wäldern unterschiedliche Quartiere nutzen(„Quartierverbund“).

Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus)

Die Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) gehört nach Angaben von MESCHEDE & RUDOLPH (2004) zu den relativ häufigen Fledermausarten in Bayern, sie zeigt sich als typische „Dorf- bzw. Siedlungsfledermaus“. Hinsichtlich ihrer Jagdgebiete erweist sich diese Fledermausart laut MESCHEDE & RUDOLPH (2004) als sehr flexibel: „Ihren „klassischen“ Lebensraum kennzeichnen gut strukturierte Landschaften mit Gehölzelementen (einschließlich Siedlungen und Gewässer) und Wald“.Untersuchungen von HÜBNER (2000) und HÜBNER & PAPADOPOULOS (1998, 2000) zeigten, dass sowohl Einzeltiereals auch Kolonien dieser Art auch im Wald und in Waldnähe außerhalb von Siedlungen regelmäßig vorkommen, sofern das Quartierangebot vorhanden ist oder geschaffen wird.

Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)

MESCHEDE & RUDOLPH (2004) bezeichnen die Art als typische „Waldfledermaus“, welche im Sommer nur seltenaußerhalb von Wäldern anzutreffen ist und Laubwälder gegenüber nadelholzreichen Misch- oderNadelwäldern bevorzugt, alt- und totholzreiche Wälder sowie solche mit etwas lückigem Kronendach. DieBechsteinfledermaus wird hier in Südbayern als selten bis sehr selten eingestuft. Als natürlicheWochenstubenquartiere werden von MESCHEDE & RUDOLPH (2004) Baumhöhlen (Spechthöhlen, Fäulnishöhlen)genannt. Als entscheidend für die Existenz eines Wochenstubenverbendes wird ein hohes Angebot anQuartieren im Wald sowie die Nahrungsverfügbarkeit genannt. Die einzelnen Tiere wechseln im Mittel llezwei bis drei Tage ihr Quartier (KERTH 1998).

Teichfledermaus (Myotis dasycneme)

Nach MESCHEDE & RUDOLPH (2004) in Bayern nicht sicher nachgewiesen

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Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)

Laut MESCHEDE & RUDOLPH (2004) wird die Wasserfledermaus zu den „Waldfledermäusen“ gezählt, „da derWald hauptsächlich die Quartierressource (Baumhöhlen) für die Art bereitstellt, während dieNahrungsressource aus den Insektenvorkommen über Gewässern stammt. Sie erreicht ihre höchstenPopulationsdichten deshalb in wald- und gleichzeitig gewässerreichen Landschaften.“MESCHEDE & RUDOLPH (2004) weisen darauf hin, sich die Kolonien der Wasserfledemaus in Waldgebieten wiedie anderer Waldfledermausarten in größeren Wochenstubenverbänden organisieren, die sich auf mehrereReproduktionsquartiere verteilen.

Wimperfledermaus (Myotis emarginatus)Nach MESCHEDE & RUDOLPH (2004) gehört die Wimperfledermaus zu den seltensten Fledermausarten inBayern. Sie vermuten, dass strukturreiche Laub- und Mischwälder und vergleichbare Gehölzstrukturen imOffenland insgesamt bedeutende Jagdgebiete dieser Art darstellen. Ihren Angaben zufolge nutzt diese Arthauptsächlich Sommerquartiere in und an Gebäuden. Dass Wimperfledermäuse auch Bäume alsTagesquartier nutzen, konnten KRULL (1988) und KRULL et al. (1991) durch telemetrische Untersuchungennachweisen.

Mausohr (Myotis myotis)

Nach MESCHEDE & RUDOLPH (2004) ist das Große Mausohr die am häufigsten nachgewiesene Fledermausart inBayern. Untersuchungen von RUDOLPH (1989) und AUDET (1990) zeigten, dass sich die Tiere zu jeweils 98%ihrer Jagdzeit in Wäldern aufhielten, außerhalb des Waldes jagten sie über einer Flussaue bzw. überGrünland. Jagdgebiete in Wäldern weisen dabei laut MESCHEDE & RUDOLPH 2004 bestimmte, folgendeCharakteristika auf:

- mittleres und hohes Bestandsalter und Baumabstände, die so groß sind, dass sie den typischenJagdflug dicht über dem Boden ermöglichen (..). Eine ausgeprägte Strauch- und erste Baumschichtfehlt, die niedrigsten Zweige befinden sich erst in mehreren Metern Höhe über dem Boden.

- das Fehlen einer geschlossenen Kraut- oder Zwergkrautschicht- eine deutliche Auflage des Bodens aus Laubstreu

Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe)

Wenig bekannt: Nach Skiba (2003) bevorzugt die Art schmale Bergschluchten mit kleinen Bächen und hält sich dort gerne in Schluchtwäldern auf. Eine Wochenstube in einer Baumhöhle (Stammriss) bekannt.

Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri)

Diese Fledermausart gehört nach Angaben von MESCHEDE & RUDOLPH (2004) zu den selten beobachtetenFledermausarten in Bayern, welche hinsichtlich ihrer Quartierwahl als klassische „Waldfledermaus“bezeichnet werden kann, deren Fortpflanzungsnachweise in Bayern überwiegend in reinen Laubwäldernoder Mischwäldern mit hohem Laubholzanteil liegen und auch die Quartiere von Einzeltieren oder kleinenGruppen werden in Bayern überwiegend in Wäldern registriert. MESCHEDE & RUDOLPH (2004) erwähnenUntersuchungen außerhalb Bayerns, bei denen ein häufiger Quartierwechsel der Kolonien mit ständigemWechsel der Gruppengröße und -zusammensetzung festgestellt werden konnte (KALLASCH & LEHNERT 1994,RUCZYŃSKI & RUCZYŃSKA 1999, SCHORCHT 1998).

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Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)

Nach MESCHEDE & RUDOLPH (2004) liegt Bayern im Hauptverbreitungsgebiet des Abendseglers. Ihren Angabenzufolge üben speziell die Au- und Leitenwälder der großen und mittleren Flußläufe in Bayern sowieParkanlagen in Städten eine wichtige, weit über Bayern hinausreichende Funktion als Quartiergebiete aus.Laut MESCHEDE & RUDOLPH (2004) nutzen Abendsegler in Bayern sowohl im Winter- als auch imSommerhalbjahr Baumhöhlen, Nistkästen sowie Spalten an Gebäuden als Quartiere. Sie weisen darauf hin,dass sich Abendseglerquartiere, sowohl solche von Kolonien als auch von Einzeltieren fast immer in einem„Quartierverbund“ befinden, „d.h., die Tiere nutzen gleichzeitig oder nacheinander in unterschiedlicher undwechselnder Gruppenzusammensetzung mehrere Quartiere in enger Nachbarschaft. Das gilt sowohl fürWälder (KRONWITTER 1988B) als auch für Gebäude (ZAHN et al. 2000)“. In Bezug auf die Jagdgebiete erwähnen MESCHEDE & RUDOLPH (2004) als wichtigsten Habitattyp Gewässer,vorrangig größere, eutrophe Stillgewässer und langsam fließende Flüsse mit ihren Auen. Weiterhin weisensie darauf hin, dass Bayern ein bedeutendes Überwinterungsgebiet für Abendsegler aus dem nördlichenMitteleuropa darstellt.

Weißrandfledermaus (Pipistrellus kuhlii)

Die Weißrandfledermaus besiedelt nach Angaben von MESCHEDE & RUDOLPH (2004) vor allemGebäudequartiere, nur selten tritt sie in Baumhöhlen oder Fledermauskästen auf. Was die Jagdgebietebetrifft, nutzt sie „vermutlich das gesamte Spektrum an Jagdgebieten im Siedlungsbereich, wie Parks undandere Gehölzbestände oder Gewässer“ (MESCHEDE & RUDOLPH 2004).

Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)

Die Rauhautfledermaus ist nach MESCHEDE & RUDOLPH (2004) als eine in Bayern selten beobachteteFledermausart einzustufen, die Bayern zum überwiegenden Teil während der Zugzeiten, in die imSpätsommer auch die Paarungszeit fällt, und als Überwinterungsgebiet besiedelt. Ihren Angaben zufolgestellt Bayern für diese wandernde Art ein winterliches Konzentrationsgebiet für einen Teil der europäischenPopulation dar. Rauhautfledermäuse siedeln nach ihren Angaben bevorzugt in natürlichen Baumquartieren(ersatzweise in Nistkästen und hinter Fassadenverkleidungen) in waldreicher Umgebung, in Bayern scheintdabei die Nähe zu nahrungsreichen Gewässern eine große Rolle zu spielen. In Bezug auf die Jagdgebieteerwähnen MESCHEDE & RUDOLPH (2004), dass die meisten Beobachtungen im Sommer und während derZugzeiten aus wald- und gewässerreichen Landschaften stammen.

Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)

In Bayern ist die Zwergfledermaus flächendeckend verbreitet, die Wochenstuben dieser Art befinden sichimmer in und an Gebäuden, während Einzelquartiere u.a. auch in Nistkästen, selten in Baumhöhlennachgewiesen wurden (MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Was die Jagdgebiete betrifft sind zunächst Gewässer vongroßer Bedeutung, insbesondere größere Stillgewässer sowie u.a. ein Baumdeckungsgrad von 40 bis 80%,bei welchem die Art am häufigsten bei der Jagd beobachtet wurde, während in offeneren Bereichen bzw. ingeschlossenen Wäldern die Wahrscheinlichkeit, Zwergfledermäuse bei der Jagd zu beobachten deutlichniedriger war (MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Untersuchungen außerhalb Bayerns zeigten, dassZwergfledermäuse hinsichtlich potentiell geeigneter Jagdhabitate sehr flexibel sind (EICHSTÄDT 1995, KALKO &SCHNITZLER 1993), sie jedoch Gehölzränder und Gewässer präferieren (EICHSTÄDT & BASSUS 1995, RACEY & SWIFT

1985).

Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus)

Laut MESCHEDE & RUDOLPH (2004) ist das Quartiertypenspektrum der Mückenfledermaus dem derZwergfledermaus sehr ähnlich, jedoch sind Mückenfledermäuse im Gegensatz zu Zwergfledermäusenregelmäßig in Kastenquartieren zu finden, vor allem die Balzquartiere im Herbst befinden sich offensichtlichin Baumhöhlen bzw. ersatzweise in Nistkästen. Auch bei dieser Art zeigt sich eine Bedeutung vongehölzumstandenen Gewässern und Laubwäldern als Jagdgebiete (MESCHEDE & RUDOLPH 2004). DerGefährdungsstatus dieser Art ist sowohl in der Roten Liste Bayern (Liegl et al. 2003) als auch in der RotenListe Deutschland (Boye et al. 1998) in die Kategorie D eingestuft, d.h. die Daten sind defizitär, eineEinstufung unmöglich.

18

Braunes Langohr (Plecotus auritus)

Laut MESCHEDE & RUDOLPH (2004) ist das Braune Langohr in Bayern flächendeckend verbreitet. Die nächtlichenAktionsradien von Braunen Langohren betragen häufig nur wenige hundert Meter, weshalb davonausgegangen wird, dass die Jagdhabitate im Quartierumfeld ein ebenso breites Spektrum aufweisen wie diepotentiellen Quartiere (Gebäude, Nistkästen - hier überwiegend Vogelnistkästen, wenig Baumhöhlen)(MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Das Braune Langohr wird auch als charakteristische Waldart bezeichnet, die u.a.regelmäßig Nadelwälder bzw. -forste besiedelt und unter den Waldfledermäusen die geringste Bindung anLaubwald zeigt (MESCHEDE & HELLER 2000).

Graues Langohr (Plecotus austriacus)

Das Graue Langohr ist laut MESCHEDE & RUDOLPH (2004) eine Art, die nicht häufig nachgewiesen ist. IhrenAngaben zufolge befinden sich die Wochenstuben- und Sommerquartiere in Gebäuden. Untersuchungen zuden Jagdgebieten von KIEFER (1996) zeigten, dass die bevorzugten Habitate (gehölzreiches) Grünland undBrachen sowie Siedlungsbereiche darstellen, aber auch Laubwald und Mischwald werden von einzelnenTieren intensiv genutzt.

Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus)

MESCHEDE & RUDOLPH (2004) beschreiben die Art als eine typische „Spaltenquartierfledermaus“, die imSommerquartier ausschließlich an Gebäuden nachgewiesen wird; in Mitteleuropa sind keine Sommerfundein Baumhöhlen oder Nistkästen (s. STRELKOV 1999) bekannt. Als Jagdgebiete erwähnen MESCHEDE & RUDOLPH

(2004) die Bedeutung von Gewässern. Untersuchungen in Dänemark zeigten, dass die Art nur selten anWaldrändern und Baumreihen jagt (BAAGØE 2001a).

19

Auf der Internetseite des Bayerischen Landesamtes für Umwelt sind Arteninformationen zu saP-relevanten Arten online abrufbar:http://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/ort/suche?lrgruppe1=6&lrgruppe2=&lebensraumSuche=Suche&typ=naturraum&nummer=D64&sort=wissenschaftlicherName&order=asc

Für Vorkommen im Naturraum D64 (Donau-Iller-Lechplatten – kontinental (mitteleuropäisch)) und einer eweiterten Auswahl nach dem Lebensraumtyp Wald gibt es folgende Ergebnisse:

Säugetiere

Wissenschaftlicher

NameDeutscher Name RLB RLD EZK EZA Nadelwälder Laub-/ Mischwälder

Nass-/Feuchtwälder

Trockenwälder

Barbastella barbastellus Mopsfledermaus 2 2 u g 1 1 2 2

Myotis bechsteinii Bechsteinfledermaus 3 2 u ? 3 2

Myotis brandtii Große Bartfledermaus 2 V u ? 2 1

Myotis daubentonii Wasserfledermaus g g 1 1 1

Myotis myotis Großes Mausohr V V g g 4 1 2

Myotis mystacinus Kleine Bartfledermaus V g g 2 1

Myotis nattereri Fransenfledermaus 3 g g 1 1 3 3

Nyctalus leisleri Kleinabendsegler 2 D u ? 3 1 3

Nyctalus noctula Großer Abendsegler 3 V u ? 2 1 1

Pipistrellus nathusii Rauhhautfledermaus 3 u ? 2 1 1

Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus g g 2

Pipistrellus pygmaeus Mückenfledermaus D D u ? 2 2 2

Plecotus auritus Braunes Langohr V g g 1 1 2 3

Plecotus austriacus Graues Langohr 3 2 u 4 4

20

Für die Vorkommen im Landkreis Günzburg und einer erweiterten Auswahl nach dem Lebensraumtyp Wälder gibt es dort folgende Ergebnisse:

Säugetiere

Wissenschaftlicher Name Deutscher Name RLB RLD EZK EZA Nadelwälder Laub-/ MischwälderNass-/

FeuchtwälderTrockenwälder

Myotis bechsteinii Bechsteinfledermaus 3 2 u ? 3 2

Myotis daubentonii Wasserfledermaus g g 1 1 1

Myotis myotis Großes Mausohr V V g g 4 1 2

Myotis mystacinus Kleine Bartfledermaus V g g 2 1

Myotis nattereri Fransenfledermaus 3 g g 1 1 3 3

Nyctalus noctula Großer Abendsegler 3 V u ? 2 1 1

Pipistrellus nathusii Rauhhautfledermaus 3 u ? 2 1 1

Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus g g 2

Plecotus auritus Braunes Langohr V g g 1 1 2 3

Plecotus austriacus Graues Langohr 3 2 u 4 4

Legende Erhaltungszustand in der kontinentalen (EZK) bzw. alpinen Biogeografischen Region (EZA) Deutschlands bzw. Bayerns (Vögel)

Erhaltungszustand Beschreibung

s ungünstig/schlecht

u ungünstig/unzureichend

g günstig

? unbekannt

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Legende Lebensraum

Lebensraum Beschreibung

1 Hauptvorkommen

2 Vorkommen

3potentielles Vorkommen

4 Jagdhabitat

3. Diskussion

Die im Untersuchungsgebiet (vermutlich) nachgewiesenen Fledermausarten weisen aufgrund ihrer Lebensweise eine unterschiedlich starke Bindung an den Lebensraum Wald auf.Neben typischen „Siedlungsfledermäusen“ wie Zwergfledermaus, Weißrandfledemaus oder Zweifarbfledermaus, waren Fledermausarten zu finden, deren Lebensweise eng an den Lebensraum Wald gebunden ist.Zu solchen „Waldfledermausarten“ zählen u.a. Große Bartfledermaus, Bechsteinfledermaus oder Wasserfledermaus, die jeweils eine größere Anzahl von Quartieren benötigen, da sie ein ausgeprägtes Quartierwechselverhalten zeigen bzw. mehrere Quartiere nutzen.Gerade für solche Fledermausarten können Rodungen einen erheblichen Teil ihres Lebensraums beeinträchtigen. Beispielsweise besteht nach MESCHEDE & RUDOLPH (2004) eine Gefährdung für die Große Bartfledermaus u.a. darin, dass in den meisten Wäldern sehr wahrscheinlich akuter Mangel an Quartieren herrscht. Als typischeWald- und Baumfledemaus ist ihrer Aussage nach auch der Kleine Arbendsegler in erster Linie durch den Verlust seiner Quartiere bzw. Quartiermangel gefährdet.Die nächtlichen Aktionsradien des Braunen Langohr betragen nach MESCHEDE & RUDOLPH (2004) häufig nur wenige hundert Meter. Die Jagdhabitate befinden sich somit im weiteren Quartierumfeld (sicherer Nachweis von Plecotus an WP 300, die Bestimmung erfolgte jedoch lediglich bis zur Gattung, so dass offenbleibt, um welche der beiden Plecotus-Arten es sich hier handelt).

Über den Zustand der lokalen Fledermauspopulation können auf der Grundlage der durchgeführten Untersuchungen keine Aussagen getroffen werden.Der Umfang der Untersuchungen lässt noch Fragen offen, u.a. zur Individuendichte oder Quartiernutzung inBaumhöhlen. Es kann natürlich auch nicht davon ausgegangen werden, dass mit der vorliegenden Untersuchung in jedem Fall alle im Untersuchungsgebiet vorkommenden Fledermausarten erfasst wurden (siehe 1. Methode).Um hier aussagekräftige Daten zu erlangen, sind Folgeuntersuchungen notwendig, u.a. eine größere Anzahl von Netzfängen, eine genaue Untersuchung der Baumhöhlen, Ausflugszählungen, telemetrische Untersuchungen zum Auffinden von Quartieren.Anhand der ermittelten Ergebnisse ist es dann möglich, die lokale Population besser einzuschätzen zu können und Aussagen zu machen.

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4. Anhang

als beigefügte Dateien:

– Batcorder und Detektorergebnisse Mai_September (Federl)

– Leipheim Bericht Baumhöhlenkontrollen (Lustig)

– Protokollbogen Baumhöhlen Leipheim (Lustig)

– Wegpunkte_27-FEB-16.gpx (Lustig)

– Wegpunkte_28-FEB-16.gpx (Lustig)

– GPS Punkte Baumhöhlenkartierung (Lustig)

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5. Literaturverzeichnis

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