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Uritcrsuchungen einigcr kunstl. Weinfilrben. I) I Lcpidolith wird zu Glas geschmolzen, abgcschreckt und nnn init Schwefelsaiire von 60" 13. bchandclt, dann abgepresst, die resiiltirendc FlGssigkcit rasch anf 40° B. eingedampft und air Krystallisation gebracht. Hierbei scheidet sieh alles Rubidium und Cnesium niit nur wenig Kalium verunreinigt als Alaun ab. Aus der von dicscn Xrystallen abgegossenen Lauge wird die Thonerdc dnrch concentrirtc Pottaschenlosung in Pulverform als Kalialaun ausgcfdlt. Die von der Thon- crde vollig befreite Pliissigkeit wircl filtrirt , um schwefelsau- rcs Kali und Natron abzuscheiden auf 35" B. eingedampft und sodann das Lithium durch Soda ansgefiillt. Bei dicser Metiiodc wird also naheza der Gesammt- gehalt an Lithium, Rubidium und Caesium rein erhalten, nusserdcm die bislier unbeachtet gebliebenc Thoncrde des Lepidoliths, sowic das zur Arbeit verwendete Natrium und Kalinm in sehr gesuchten Formen nutzbar gemacht. (Ding- ler's Polyt. Journal. Bd. 224. Heft 2. 176.) E. G. Untersuchungon einiger kiinstliclicr WeinfarBen. W. S t e i n theilt die Zusammensetzung dreier Weinfar- ben, herstanmend aus eincr Fabrik ,, fur Weinmaterialien " mit. No. 1 besass eine sehr schone rothe Farbe mit blauem Tone, hinterlicss 42,450 Trockcnruckstand und eine geringe Nenge Asche ohne alkalische Reaction. Znclcer konnte in der Plussigkcit nicht nachgewiesen werden , dagegen cin .\llioholgehalt Iron 15,O Dnrch aiisfiihrlich angegebcnc Reactionen wurdc erniittelt, dass der in der Flussigkeit erhal- tene Farbstoff derjenige der Bluthen von Nalva arborea sei. No. 2 besass eine mehr ins Branne ziehcnde rothe Farbe und eine dickerc Consistenz , cler Trockenruckstand betrug 63,684 Ol0 und es konnte in deniselben Zuckcr nachgewiesen weyden. Das Terhalten gcgen Reagentien bewies, dass der Earbstoff <ills Fuchsin bestehe und zwar war es nicht die gercinigte Sorte , sondern die, welche biswcilen unter dem Namen Naphtabraun tcigformig in den Handel konimt. No. 3 war als Mnselgriin bezeichnct nnd insofern interessant, als es bis jetzt nichi, bekanrit war, dass man Weine anch grdnlieh farbe. Die Farbe war diinkelolivengelb und liinterliess cinen Trockenriickstand von 52,231 O/@, murde dieser mit Alkohol ubergossen , so fiirbte sich der letztcre augenblicklich gelb,

Untersuchungen einiger künstlicher Weinfarben

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Page 1: Untersuchungen einiger künstlicher Weinfarben

Uritcrsuchungen einigcr kunstl. Weinfilrben. I) I

Lcpidolith wird zu Glas geschmolzen, abgcschreckt und nnn init Schwefelsaiire von 60" 13. bchandclt, dann abgepresst, die resiiltirendc FlGssigkcit rasch anf 40° B. eingedampft und air Krystallisation gebracht. Hierbei scheidet sieh alles Rubidium und Cnesium niit nur wenig Kalium verunreinigt als Alaun ab. Aus der von dicscn Xrystallen abgegossenen Lauge wird die Thonerdc dnrch concentrirtc Pottaschenlosung in Pulverform als Kalialaun ausgcfdlt. Die von der Thon- crde vollig befreite Pliissigkeit wircl filtrirt , um schwefelsau- rcs Kali und Natron abzuscheiden auf 35" B. eingedampft und sodann das Lithium durch Soda ansgefiillt.

Bei dicser Metiiodc wird also naheza der Gesammt- gehalt an Lithium, Rubidium und Caesium rein erhalten, nusserdcm die bislier unbeachtet gebliebenc Thoncrde des Lepidoliths, sowic das zur Arbeit verwendete Natrium und Kalinm in sehr gesuchten Formen nutzbar gemacht. (Ding- ler's Polyt. Journal. Bd. 224. Heft 2. 176.) E. G.

Untersuchungon einiger kiinstliclicr WeinfarBen. W. S t e i n theilt die Zusammensetzung dreier Weinfar-

ben, herstanmend aus eincr Fabrik ,, fur Weinmaterialien " mit. No. 1 besass eine sehr schone rothe Farbe mit blauem Tone, hinterlicss 42,450 Trockcnruckstand und eine geringe Nenge Asche ohne alkalische Reaction. Znclcer konnte in der Plussigkcit nicht nachgewiesen werden , dagegen cin .\llioholgehalt Iron 15,O Dnrch aiisfiihrlich angegebcnc Reactionen wurdc erniittelt, dass der in der Flussigkeit erhal- tene Farbstoff derjenige der Bluthen von Nalva arborea sei. No. 2 besass eine mehr ins Branne ziehcnde rothe Farbe und eine dickerc Consistenz , cler Trockenruckstand betrug 63,684 Ol0 und es konnte in deniselben Zuckcr nachgewiesen weyden. Das Terhalten gcgen Reagentien bewies, dass der Earbstoff <ills Fuchsin bestehe und zwar war es nicht die gercinigte Sorte , sondern die, welche biswcilen unter dem Namen Naphtabraun tcigformig in den Handel konimt. No. 3 war als Mnselgriin bezeichnct nnd insofern interessant, als es bis jetzt nichi, bekanrit war, dass man Weine anch grdnlieh farbe.

Die Farbe war diinkelolivengelb und liinterliess cinen Trockenriickstand von 52,231 O/@, murde dieser mit Alkohol ubergossen , so fiirbte sich der letztcre augenblicklich gelb,

Page 2: Untersuchungen einiger künstlicher Weinfarben

92 Entsteh. d. Mineralole im Kaukasus otc . - Die schwedisch. Ziindholzchm

nahm einen sehr bittern Geschmack an, wurde durch Cyan kalium beim ErwBrmen tief roth und farbte, mit Wasser gemischt, Wolle schon gelb : Pikrinsaure. Die iibrigen Reac- tionen liessen keinen Zweifel dariiber, dass dies ,, Moselgriin '' ails durch Zuckercouleur gebriiuntem Jodgriin bestand. (Bins- Zer's Journal. Bd. 224. Heft 3. 329.) E. G.

Entstehung der Mincral6le im Kaukasus und in Penn- sylvanien.

M e n d e l e j e f f bestreitet die Ansicht, dsss jene Oelc Zersetxangsproducte organischcr T<orper seien , vielmehr lasst cr sie hervorgehen ails der Einwirkung von Wasser auf Eisen und Kohle bei hohem Druck und hoher Temperatur. (The Pharmac. Journ. and Transact. Third Ser. No. 361. May 1877. pay. 962.) WP.

Die schwedischen Ziindl6lzchen von B u t z in Augsburg

haben nach C. R e i s c 11 a u e r folgende Zusammenfietzung hin- sichtlich ihrer Ziindmasxe :

Chlorsaures Kali . . . . . . 59,3 o/o. Chlorsauren Baryt . . , . . 21,6 - Schwefel . . . . . . . . 2,3 - Mineralsnbstanz, in HC1 unlosliche 4,O - Klebmittel u. s. w. . . . . . 12,8 -

100,o O l O .

(Ber. d. deutsch. chem. Ges. X , 1342.) c. J.