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88 Flecke verscbwinden, wie ich alle Ursache habe zu glau- ben, so wiirde man daraus schliefsen miissen, d a t das von Hrn. H e r s c h e 1 beobachtete Phiinomen von der unglei- chen Absorption des Flintglascs herriihrte. Sonst wiirdc man es der Wirkung der Erdatmospblire, oder vielmehr der SonnenatmospbYre, oder endlich einein arsprunglichen Mangel gewisser Strahlen in der Warmefluth der Sowe zuschreiben miissen. V. Untersuchungen iiber die TT2rme. Vierte Heihc. Ueber die Wirkurig dir rrrechuni- scherL Textur der Schirme auf den ugirnil- tclbarcn Durchgarig clcr strahlenrfen Warrne; con Jornes D. Forbes. (Jlitgetheilt vom Hrn. Vcrf. aus den Tronsacf. of flrc Roy. Svc. of Edinburgh, Yo(. XY pt. I ’). Die dritte Reilie dieser Untersu- chungen finder sich in dies. Annal. Bd. XXXXV S. 64 und 442.) 1) A m 2. Sept. 1839 theilte Hr. Arago der Pa- riser Academie der Wissenschaften ein Schreiben des Hrn. M ell o n i mit, das einige sehr interessante Versuche 1) Der Hauptinhalt dcs gcgenwirtigen Aufsatzes wurde der K. Gesell- sclreft von Edinburg am 16. Dee. 1839 mit den Vl‘orten des dirser Note aogtliik~gtcn Memorandums rnitgctheilt. Das Blrmormdum sclbst wurde, unter miindlicher Erlhterung und Anliihrung vnn zus.itzli- chcn Thatsachen, am 6. Jan. gelesen. Jeder irn vorliegenden Xuf- SP~E crwSlinte Versuch wurdc zwisclien dem 12. Nov. 1839 und 4. MSrz 1860 angestellt; seitdem Irabe icli keincn iiLer diesen Gegen- stand mrhr gcmacht. Beschiftiguagen anderer Art verhindertcn mich, bis jetrt (1. RIai) die Resultate dieser Versuche ausr.uarbeiten und die Griindc der friilier angetiindigten Schliisse anzugeben. Der ge- gcowirtige Aufsatr, so w;e er da ist, wurde dem AueschuIj am 15. Mai 1860 ubergrben und untrr dtxsen Autoritit gedruckt. Folgen- des ist clas crwshnte Mrmorandum, abgedruckt aus den Proceedings of tlrr Royal Society of Edinburgh. .

Untersuchungen übe die Wärme. Vierte Reihe. Ueber die Wirkung der mechanischen Textur der Schirme auf den unmittelbaren Durchgang der strahlenden Wärme

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Page 1: Untersuchungen übe die Wärme. Vierte Reihe. Ueber die Wirkung der mechanischen Textur der Schirme auf den unmittelbaren Durchgang der strahlenden Wärme

88 Flecke verscbwinden, wie ich alle Ursache habe zu glau- ben, so wiirde man daraus schliefsen miissen, d a t das von Hrn. H e r s c h e 1 beobachtete Phiinomen von der unglei- chen Absorption des Flintglascs herriihrte. Sonst wiirdc man es der Wirkung der Erdatmospblire, oder vielmehr der SonnenatmospbYre, oder endlich einein arsprunglichen Mangel gewisser Strahlen in der Warmefluth der S o w e zuschreiben miissen.

V. Untersuchungen iiber die TT2rme. Vierte Heihc. Ueber die Wirkurig dir rrrechuni- scherL Textur der Schirme auf den ugirnil- tclbarcn Durchgarig clcr strahlenrfen Warrne;

con Jornes D. F o r b e s . (Jlitgetheilt vom Hrn. Vcrf. aus den Tronsacf. of flrc Roy. Svc. of

Edinburgh, Yo(. XY pt. I ’). Die dritte Reilie dieser Untersu- chungen finder sich in dies. Annal. Bd. XXXXV S. 64 und 442.)

1) A m 2. Sept. 1839 theilte Hr. A r a g o der Pa- riser Academie der Wissenschaften ein Schreiben des Hrn. M e l l o n i mit, das einige sehr interessante Versuche

1) Der Hauptinhalt dcs gcgenwirtigen Aufsatzes wurde der K. Gesell- sclreft von Edinburg am 16. Dee. 1839 mit den Vl‘orten des dirser Note aogtliik~gtcn Memorandums rnitgctheilt. Das Blrmormdum sclbst wurde, unter miindlicher Erlhterung und Anliihrung vnn zus.itzli- chcn Thatsachen, am 6. Jan. gelesen. Jeder irn vorliegenden Xuf- S P ~ E crwSlinte Versuch wurdc zwisclien dem 12. Nov. 1839 und 4. MSrz 1860 angestellt; seitdem Irabe icli keincn iiLer diesen Gegen- stand mrhr gcmacht. Beschiftiguagen anderer Art verhindertcn mich, bis jetrt (1. RIai ) die Resultate dieser Versuche ausr.uarbeiten und die Griindc der friilier angetiindigten Schliisse anzugeben. Der ge- gcowirtige Aufsatr, so w;e er da ist , wurde dem AueschuIj am 15. Mai 1860 ubergrben und untrr dtxsen Autoritit gedruckt. Folgen- des ist clas crwshnte Mrmorandum, abgedruckt aus den Proceedings of tlrr Royal Society of Edinburgh. .

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a e r den Durchgang der sttablenden Warme enthtilt. Hr. M el l o n i fiodet, dafs Steinsalz, welches bekanntlich Shahlen aus allen bis jctzt untersuchten Quellcn mit glei- cher Leichtigkeit durchlslst , durch BeruCsung die Eigen-

,, Uebcr die WirXung der rnrchanisden Teztur der Sckirrne

auf den unmitfelburm Durchgun; der sirahfenden Wiirrne: corn Pro/: F o r b e s . - Am 2. Sept. 1839 tlieilte Hr. A r a g o der Acadrmie einen Brief des Hrn. M e l l o n i mit , der einige selir in- teressante Versuche Gbcr den Durchgang der stralilenden W S r m e ent- bjlt. Hr. M e l l o n i fiodet, d a b Steia5alt (welches bekanntlich Strah- len aus jeder Quelle mit gleicher Lciclrtigkeit durchl jht) durch Br- rufsung die Eigenscliafc crlaogt, W 5 r m e VOD oiedriger Temperatur, oder diejenige W a r m e . welclic von Glar, Alaun uod (Hrn. M e t - 1 on i d o l g e ) jeder andern Substanr am rneistcn artfgdangen wird, am leichtesten durchrulassco. Die Versuche in dcr dritten neihe mei- n s r Untersuchungcn reigeo, drat dicfs so vie\ Ireifst, als sageo, d d t die Subslaoxen im Allgemeinen our dcn breclrbareren Strahlen dcn Durclrgmg verstatten; und da Hr. M e l t o n i durch seine Friilreren Versuche zu demselben ScliluL geLlrrt wortleo, su Iiuft seine An- gabr: darauf hinaus, d a h , w5lrrend Steinsalz dem weirsen Glare ana- log ist, indem es rlle Strahlen gleichmitig JurchCfst, jedc andere bisher behanote Substam so auf die WSrmerlrahlen wirkt, wie ein vio- lettes oder blaucs Glas auf Licllt, iodrm ec die wcnigst brechbaren Svalilcn absorbirt und our die aoderen durchlXst.

Hr. M e l l o o i glaubt, die crste Ausnalrme TOO dieser RcgeI oder das erste Aoalogon zum rotlien Glase sey das berurste Stciosalz. Iclr bitte jedoch erstlich sirh der Tliatmche zu rrinnern, dafs ich in ei- nem irn M a ; 1838 verdTentlich~en A u h z (Reuurrhrz ora Hrut, Thi rd Series. - Anoalco, Bd. XXXJCV S. 6.5) eins SuLstanr von ilinlirhen Eigenschafteo beschriebco Irabe, njmliclr Glimmer, dcv durch Hitre aufserordentlich dlinn rerspalten wordcn, wie icli ihn zur Polarisation dcr W i r m e aowcndc. Im N i r r 18% crwies ich durclr wiederlrolte Versuclie, dnrs der Durchgang durch Glac die VI’Srme hcineswegr weniger lei1 ht vom Glimmcr in sciocm besonderco Zu- staode abrorbirbar macht, sondern cine eotgcgengesctrte W i r k u n g hat, ouch, dJs wr5rrne yon nicdcrcr Tempcratur, olrne allc Beglcituog YOU Lidit, fast eben so frei durcligelassen wird als dic einer Lampu nach dcm Durcligmg durch Glas.

Aus Verruclreo, dic ich’ seitdcm mit Glimmer in demselben Zu- stand gemacht habe, erhellt sogar, d d s gewisre Exemplare knum halb

so uief eon der z w n r dureh Glas grgangcncn leuchtenden W i r m c durclrlasseo nls Ton dcr aLu einem oicht dchtbar gliihenden Kbrper.

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90 schaft erlangt, W a r m e vou niedcrer Teinperatur oder diejenige Warme , die von Glas, Alaun und , uach Hru. M e l I o n i , vou jcdcr andern Substanz am meisten auf- gefaugeu wird , am leiclitesten durchzulasseo.

Der durcli Wirkung des Feucrs nicht aulgebl5tterte Glimmer relbst besitrt, wie icli durcli Tafeln in deru erwihnten Aufsatz (Art. 23, 24) gezeigt habe, gcnau die umgekclirten Eigcnschaften. Mitliin entspringt die W i r k m g aus &em eigentliiimlichen mechanischen Zu- stand d a Korpers, und nictit aus seiner Elenientar-Zusamruensetzung.

Be; Lesung von LIrn. Me1 loni’s RIittheilung fie1 niir also sogleicli bei, dafs die M’irkung der Berufsung dec Steinsalzes lediglich von ciner mcchanischen Aeoderung der Oberllktie herriiliren mikhte.

Rauhmaclien drr OberflSclie war der niictistlirgende Yersuch, und ich rand, wie vorausgesetien, dafs Strinsalz, wclcties durcti Sandpa- pier in rwei rcchtwioklichcn Riclitungcn geritzt wordcn, W 5 r m c von niedcrer Ternpcratur schr viel leicliter durchlSfst als leuchtcnde WBrme. Eioe Steinsal~.plattc 2. H., die von der durch Glar gegangenen WBrmc einer Lampe 0,92 und eben so viel von ganz liclitfreier WSrnie durch- lids, gestattetc, wenn rauli gemaclit, nur 0,15 von erstcrcr uuJ 0,45 von letrterer den Durchgang.

Eine dijnne Glimrnerplattc, blofs bis rur Mattheit mit Smirgel- papicr gerittt. l i e t von WSrme BUS verschiedenen Quellen vie1 mehr natrc denselbcn Proccntgelialt durch, als wenn sie gliin:end war, zum Bcweise, dnfs der Verlust der Politor weit mehr auf den Durcligang dcr brcclibareren Stralilcn einwirkt a h auf dsn drr anderen.

Dennocli knnn diescr Effect niclit eincr henderong in deru Ver- hjltuifs der Refleiion der W S r m e aus rerschiedencn Quellen an den Oberflichen der Platte rugeschrieben werclcn. Denn rrstficlr tiabe ich hewicsen und der K. Gmellscliaft mitgethdt (Proceedings fob Apri l 1839), dnfs W S r m e jedcr Art an eincr polirten E’lSche mit fast, wenn niclit genau, drroelben Intensitit reflcc:irt wird, und =weitens lrabc icli diircli directe Vcrsuclie gefiindcn, d d s , wenigstens bci Iiij-

tieren F.inFollswiokcln, W i r m e von niederer Teinperatur, d. 11. tlie- selbc, wetche am Icictitcsten durcligclit , ani reicliliclisten an raulim OberflSclren reflectirt wird, zum unrweircllraften Bewekc, dars die rfiiinpfende Wirkung (sti/ling uctiurr ) raulier Obernichen die walirc Ursaclie der Ungleictitreit ist.

Dafs brim Durchgang durcli einc rauhe Oberfliiche, 90 wic durcti aufgebljtterten Glimmer und durcti eine Rufsscliiclit, eine wirkliclic UmBoderung der W h n e stattlindet, c r h ~ i l t aus dircctm Versuchen, die icli ubcr die durcti verschiedenc IIcdieo gesiebte W k m c anpe- stcllt habc. W L r m e , die durclr eins derselbw gegaogen, zeigte siclr

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2 ) Iu der dritteu Reihe dieser Untersuchungen ($. 3) habe ich mich beiniiht, direct uud natncrisch zu erwei- sen, dafs die W3rrnestrahlenI die diirch Alaun, Glas und in der That durch jede vou mir versucbte Substanz ge-

durchghglicher fdr jedes der andern. Und diese Umjndcrung war merkbbsrer, SO wie J ie W'irme in ilirem Charakter siclr melir von derjenigcn entfcrnte, welche diese Media am leiclitcslen durchdringt, d. h. so wie die Ternperatur der Quclle h6her war. So giogeo voo Lampeowjrrne 36 Procent durch cine gewisse berufstc Steinsalzplattc. WCM aber dic diirclr berufsles Steiosalz geliende W'irme zuvor Jurch den Durchgaog durcli eine aodere Platte berufs ta Strinsalzes, durch aufgebljtterten ' Glimmer odsr rauh gemaclitc~ Stein& gesiebt odcr anal+ worden war, stieg dcr ProcrntgehaIt in den bviden ersten Fbllen von 36 auf 41 und in d ~ r n letzteren auf 40,5, sum unzwei- felbaften Bewcise dcr specilkhen Wirkung diescr Durchg5nge auf Jie Zuriickhaltung dcr brechbareren Strahlen.

D a eioe mjrsigr Zahl yon Hisscn diese Zlmhderung zu bewir- ken schieo, 30 vermuthete icli nun, daL man dicselbr Wirkung mit dem blofssm Durchgaog der V'brme durcli eio feines Dralitgcwebe erhalten wiirde. Ich konnte S O k l i K S oicht feiner ala 60 Drlilitc au I

den Zoll eihalten, und dabei zeigten mir die Durcligangrverli~lrn;s~e dieser oJer iencr Wjrmear t k i n e Unterscliiede. D u VerhjltniL der durrhgelassencn Effects zum unmittelbarco war irumcr fast geoau das d u Fl~chcninlralrs der Zwisclieorjume des Gewebcs 7.ur.gaarnrnten Fldclie.

Sclbst bei Anwendung rcioer Gittcr voo Baumwollcurjdcn ( zu Fraunl io l ' e r ' s Interfcrenr-Franscn gebraucht) wurde Lei0 Uoter- schied bemerh; doch mochtcn hicr die F jdcn , wegen eines rnutli- mafslichen Grades voo Durchgjoglichkeit , den Elrrct versteckm.

Feine Pulrer, zwischeo Steinsalzplatten gestreut , so d d s sclir hlcine 2w;schenrSume llirben, lielsrn den leiclrteren Duichgang der W'irroe von niederer Tcmperntur w i d e r lirrvortretcn.

A h icli dic p o k e Oberfldc!ic von Stciosalz durcli zartc, mit ei- ncr Diarnantspitze gezogcne Linieo crstlicli in Qiiadrate voo 0,01 2011 Srite, dean in Parallelstreifen yon 0,005 2011 Abstand, und end- licli in Quadrate von den letrtereo Dimensionen thcilte, war der EfTcct drm wic bei zufdlligen Risseo &nlidi, unJ vat urn so 31Srker her- vor, jemelir dic Obcrtliche gdurcht war.

Endlich habe icli beobachtet , dah das bloke oattirliche hnlau- fen drs Salzw, durch Liegenlassrn an der Luft, eine ilinlichc WLkiiog hervorrult.

Diese Thatsachen deuten o h b a r auf Erschcinungen bei Jer W i r r n e , die der Difliaclion und d m pcriodirclicn Faibcn b e i u Liclitc

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leitet worden, eine mittlere Brechbarkeit besitzen, grij- fser als dic der Strahlen vor einem solchen Durcbgang; und da Hr. M e I I o n i durcb seinc frliheren Versuche auf allgemeiuem W e g e zu einem Ihnlichen Scblusse gefuhrt worden, so folgerte derselbe, und mit Recht, dafs die diathermansten Kijrper die wenigst brechbarcn Strahlcn in Ueberschuls absorbiren, und daher fur Warnie das- selbe seyen, was griine, blaue oder violettc Media fur Licht sind. Steinsalz allein, so weit wir wissen, besitzt die Eigenschaft einer unlerschiedfosen Diathermansie, und is1 das einzige Analogon 211 weifsem klaren Glase.

3) Die Vcrallgemeineruog dieses Satzes ist eine Sa- che von vieler Wichtigkeit, besonders da sic unsere Kenntrrisse eine Stufe mehr der Wahrheit nzhert, indem s ie uns lehrt, gewisse Eigenschaften der Wtirme, dic zuvor nu r mit gewissen dunkeln Charakteren der S a t u r de r Warmequelle verknupft wurden, auf dic Brcch6ar- keit zuriickzufuhren. Uuter Anderem finden wir, was zwar Iangst vermuthet, aber zucrst von Hrn. M c l l o n i entscbeidend bewiesen ward, dafs die A n - oder Abwe- senheit des Lichtes grofsenlheils unwesentlich ist , ohne Zweifel ein begleilender, aber nicht unumgangfichcr Um- stand. Andcrerseits sind schon in einer friiheren Eut- micklungszeit der Warmelebrc gewisse Beziehungen zwi- scben der Furbe einer Oberfliche und der ahsorbirten Wirmemenge festgestellt, uod J o h 11 L e s I i e zeigte zu- erst deutlich, dais dicsc Beziehnng bei irgend zwei vcr- glichenen Flachen (z. B. einer schwarzen und einer wei- €sen, von gleicber Textur) von der Helligkeit dcr W3r- mequelle abhange, und, sic dieser fur proportioual hal- tend, grtiudete e r darauf sein Photometer l). Prof. Po-

Zlinlich sind. Ich rweitle nicht, doh der bloke Durchgang durcli feioe Drahtgitter Shnlichc Wirkung auriiben wcrdc, wie der durch Steinsalr rnit gefurchter Oberllichc. - 1839, Dec. 16.

1) Essay on Heat 1804.

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w e l l in Oxford ersann und machte einen sinnreicben Versuch, der beweist, d a t die Dazmischensetzung eines Glasschirms, obwohl dadurch nur wenig Licht aufgefan- gem wird, den Einflufs der Farbe auf die durcbgelasseue Warme sebr wesentlich abandert, was denn das photo- metriscbe Priuciy von L e s l i e , bis auf eine sehr be- scbrankte Klasse von Fallen, auf einmal vernichtet '). Hr. M e l l o n i hat die Vcrsuche des Prof. P o w e l l vbl- Iig bestetigt '), so dafs man durch diese den Schlufs als festgestellt betrachten kann, daCs die Schwurze oder Wet/se einer OberflSche auf das Warme-Absorptions- vermogcn derselben, nicht, wie friiher geglaubt ward, ia Verh3llnib des Leuclitens dieser WSrme, sondern im Verbaltnik der Zlrcchbarkeit derselben einmirkt.

4 ) Es ist dalier zuglcicli passend und richtig, bei unseren Versuchcn die Brechbarkeit als die Ursache der meisten, sowohl qualifaiiven als quanfitalaliven Abgnde- rungen der Warlne zu betrachten, statt sie in vager Weise auf die Temperatur der Quelle dieser Wsrme zu bezie- hen. Die Teinperatur der Quelle und die Brecbbarkeit der daraus entspringenden WIrrne steigen zugleich nach Colgender Skale: 1) WBrmc aus Eis, 2) die der Hand, 3) die von siedendein Wasser, 4) die von einein Ger~fse luit oahe siedendem Qaecksilber, 5 ) die von eiuer berufsten, von hinlen dirrcb eine Lampe erhitzten, aber selbst irn Dun- keln ganz unsiclitbaren Metallplatte, 6) die von gluhen- dem Platiii (ein Drahtknauel iiber einer Weingeistlarnpe), und 7) die einer Oellampe (Locatelli's). Das ist die

1 ) Pbif. Trans. 1825, p. 187.

2 ) Ann. de chim. ct de phyriguc, 1834, T. LY p . 337 (Ann. Bd. XXXV S. 385 u. 530) - Hr. Me1 l o n i Cndet z. R. dafs die Str~blen cioer Ocll;lmpe, auf schwarze und weifse Fljchen fallend, dieselben irn Verhiltsifs 1000 : 805 erwiirrnen, d a t d i e t VerhiltniL ungat6rt bleibt, wenn sie durch eine Steinsalzplatte geleitet wurden, dab aber bei Anwendung eincr Alaunplatte, obgleich diete fiir Licht eben so durclisiclitig als Steinsalt ist, das Vcrhbltnifi zu 1000 : 429 wid.

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Wlrmeskale, deren in Hru. M e 11 o n i’s und meinen Vcr- suchen oft gedacht wird. Uebcr diese GrYnze binaus ist unser Begriff von Teinperatur der Quclle nicht mehr so k lar , und die Farbe und Helligkeit des die War ine beglcitenden Lichts godert sich nicht mehr unterscheid- ba r ; allein dennocli kann die Skale bis in’s Unbestiinmtc hinauf verlangert wcrden, cntwcder durch Eiiischaltung verschiedenartiger Schirine, von wclchen jcder (wie ich in der dritten Reilie dicser Untersucliungeii gethao) sich direcf iiberzeiigen kann, dars sie die Brechbarkeit erhil- hen , oder durch Aowcndung von Prof. P o w e l l ’ s oder einem ahulichen Pi iifmittel, welches, nacli unseren Er- fahrungen zu scbliefsen, mit der Breclihnrheit gleichcn Schritt geht. Eine solcbe Verliingerung der Wiirmeskale w l r e folgende :

8) Wirme der Oellarnpe durcligelassen yon gemeincrn Glimmer 9) - - - GIPA (Argwd’s Lampc) 10) - - - Chronen&re 11) ~ - - Alaun 12) - - Eis

Die Auffassuog der Brcchbarkeitsskale als das wich- tige Prufinittel fur die Eigenschaften cler M’sriue baiiii

nicht klar genug seyn. WYrine ails jeglicher Qucllc, mird, nach dcin Durchgang durch Glas, Alaun oder W a s - ser , zulelzt den Chsraktcr von Glas - W a r m e , Alaun- W a r m c , oder Wasse r - Wiirine bcsitzen, ebcn so \vie Sonnen - odcr Kcrzenlicht roth, blau oder griin wird, wenn es Glaser von diescr Farbe durchdriiigt.

5 ) Kun seit Hr. M e 11 o D i gezeigt (rind dieser Ver- such ist, glaubc ich, ihin eigen), d a k Siibstanzen, wcI- che jeden noch so starkeo Lichtstralil atiffangen (als schwarzes Glas und gewisse Arten dunkeln Glimmers), doch eine merhliche Wlrmeinengc durrhlasscn, war es nicht unuatiirlicli zu versucheu, ob nicht die so von einer leuchtenden Quel I e erli a I t en e unsicllf bare Wii rm e d i c Eigenscliaftcn der W i r m e aus dunkler Quelle besitzcn milchtc, oder, anders gesagt, o b niclrt Kilrper, wie schwnr-

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zes Glas und schwarzer Glimmer, Gtatt, wie Glas, Alaun U. S. w., die wenigst brechbaren Straliien aufzufangen, diese entweicheo lassen und die brechbarsten Strahlen absorbiren, also orif W a r m e SO wvirken, wie nuf Liclit ein Karper, der die gclben, blnuen rind violetten Strahlen auffiingt, d. h. \vie es rotlies Glns thut.

6 ) Diese Erwartung wird durch Erfahrung theilmeise erliillt, theilweise nirlit. Die sorgkltige und vo l l s th - disc Reihe von Versiiclien, die M e l l o n i iibcr die Ei- geaschaften der so erhsltenrn dunklt-n Wiirrne angcstellt hat I ) , zeigt, dnfs obwolil sie der Wlirme aus nicderer Tcaiperatur Bhiilirli ist, in sofern sie von Alauii oder Citrons3ure scIir lcicht durchgelassen wird, doch die letz- tcre Wiirme ( 2 . I{. die von siedendcin Wasse r ) sehr wenig durch schwarzcs Glas odcr schwarzen Gliinmer durcligRnglicli ist , was niclit der Fall seyn durfte, ivenn diese Kiirper glcirli eiiiein Siehe wirkten, welches die breclibnreren Stralilcii nuffiiige und die anderen cntwei- chen liefsc.

7 ) Die dirertc Probe, die Uiilersiichiiiig der Ilrech- barkrit der voii dunkrlii Srhirincii austretcriden Strshlen, blieb indefs. noch zu mncheii, und dieee Luche ausfiil- lend zeigle ich, dnfs schwarzes (;Ins und scliwnrzcr Gliiii- mer in Sf eigerrmg der rniiilcreil Brechbarked der durch- gefussenen Wiirrne \I ie klares Glas und klarer Glimmer wirken. Hieraus schlofs ich, dsfs die Wirkung solcher AIedia auf W8rme darin bestehe, dafs sic die Strahlen Ton griifster und kleiiister Breclibarkeit absorbireii, kurz, SO rrirken wie homogen gelbes Glas auf Liclit wirkt, jedoch die rnifffere Brechbnrkeit in] Gaozen durch den Diircli- gang erhiibend. Ich sprach nuch aus, dafs Warme aus leochtenden Quellen wahrscheinlich von weit zusaminen- gesclztercr Natur sey als duohle Warme; dafs die Dun- kelheit einer Wiirme hein Zeiclien ihrer Brechbarkeit

1 ) Ann. rlc d i m . et de plrys. 1834, Avril ( Annaleo , Bd. XXXV s . m und s o . )

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sey, und dafs selbst die brechbarsten Strahlen Warmc enthalten ktlnnten, die von dem begleitendeu Licht trenn- bar wgre ).

8 ) In allein diesen scheint also nichts der Wirkuiig des rothen Glases auf das Licht genau aequivalent zu segn, - keine Substanz, welche Warme vou geringer Brechbarkeit und Teinperatur am leichtesten durclrlafst, und diese von der zusamtnengesetzten Strahlung aus leuch- tenden Quellen absondert. Vermuthlich durch solchc Schlusse geleitet kam Hr. M e l l o n i auf die gliickliclie Idee, eine opakc Substanz, wie Ruls, mit eiuein Kilrper zu combiniren, der fur sich keine specifische Verande- rung aiif die einfallende W I r m e ausiibt. Er berulste demnach Steinsalz, und fand, dals es ein vollkommenes Analogon zurn rothen Glase darbietet, indem es W i r m e von niederer Temperatur und Brechbarkeit am leichle- sten durchlafst.

9) Wahrend ich das Sinnreiche und Wichtige des Versuchs von Hrn. M e I l o n i vollsthdig wiirdige, muls es mir erlaubt seyn zu bemerken, dafs ich ihm in der Entdeckung eincr Substanz von Shulichen Eigenschaften 18 Monate voranging, wiewohl iclr gern einraume, dals ich, die Beobachtung zufallig machend, den Folgerun- gen aus derselben, die ich fur wichtig halte, nicht eher nachgiiig, als bis Hr. M e l l o n i die Aufmerksamkeit a d den Versuch mit berubten Flacheii hingelenkt hatte. Am 27. Febr., 19. und 20. M#rz 1838 (wie aus meinem Ta- gebuche hervorgeht) fand ich, d a k Glimmer, durch Er- bitzung in diinne Bliittchen zerspalten, wie ich ihn zu Polarisationsversuchen anwende, die Eigenschaft besitzt, verschiedene der weniger brechbaren Warmearten in grofser Menge durchzulassen, besonders Warrne aus ei- ner vollkommen dunklen Quelle fast genau in deinselbcii Verhdtnifs, wie die stark brechbare Wlruic einer Lampe

durch 1) Rcchcarchcs on Heat. Third Serifis, Art. i 3 , 81 cfc.

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nach dem Durchgang durch Glas. Ich stehe nicht an zu sa- gen, d& vor Hrii. M e l l o n i ' s Versuch mit berulbtcin Steinsalz keine sonst bekannte Substanz eine Annlihc- rung zu den folgenden Resultaten gab, die aus der drit- ten Keihe meiner Untersuchungen, Art. 21, genommcn sind.

Locatelli's Laiiipe ii i i t Clas

Messirtg bci 700° F. . . - ohue Glas

Gliilieiides Platin . . . . W a r m e von 2 1 2 O F.. .

T a f e l t b e r d a s VerhZltniTs der V O D d e n polar is ireaden Gl irnrnerbl i t tchen I und K durcbgctorrenen W H r m c aus versc l i iedenen Q u c l l c o , i io Vergle ich mit den Durcl ig2n- g e n d u r c h G l i m m e r im gewClinl ic l ien Zustond u n d durch s c h w a r z e s G l a r .

100 100 100 116 79 70 10s 50 96 21 62 11

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ten. Statt also die Glimnmrs3ulen unter den grofscn utid unvorthcilhafteii Schiefen einzuscbalteii, die ich bis da- hin anwandte (da icb nur ilire poiarisireude Wirkung zu untersuclien beabsichtigte), nnhm ich eine solche ( die in friihercn Tlicilen dieser Abhondlungeii oft init H bezeich- nctc) uod stellte sie senkrechl gegcii die einfdlenden Wiirmestrahleu. So erliielt icb folgende Resultate:

S c. n k re c I1 t e r D u r c la g a n g J u r c h d i e a u fg eL 1 5 L t e r t d G I i rn me r - tare l H.

~

Locatelli's Lalnpe init Clns

Duokel heikes Messing . . - ohne Clas

Hcifscs Wasser . . . . . .

9 2 I00 13,7 150 17,3 I S8 16,3 I ) 178

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gen Oberfllche herriihrte, und d i e j nicht sowohl ver- mage einer phgsikalischen Eigcuthumlicbkeit seines koh- l i p RIateriaIs, als vielinelir verinilge dcr mechanischen Vertheilung des opaken Staubcs auf J e r Stci1isalzflj;che.

13) Diefs vcranlafste midi, den Einfliifs rnechani- scher Veriinderurigen der physischen Oberyache des Sleiri- salter zu untersucbeu, in der Erwartung, cin Analogon zu der Wirkung des Berufsens zu findcn. Gcleitct durch keine anderen Griiiide als die bereits angegebenen, inachtc ich beide Seiten eiuer polirten Platte Stcinsalz mit Sand- papier rauh, indein icli jedc 0bcrfl;icbe reclitwinklich rieb, bis sie ganz blind geworden. Icli untersuchte dnr- auf ihre Durchgaiiglichkcit fur WSrnie aus ycrschicdciicii Quellen, und falid zu mcincr Befricdigung inciiic Vcr- muthuiig beststigt. Der Durchgiing von dunklcr W:irnie, verglichen wit dem von einer durch Glas gcsiebten I a n - penwarme, stand in dein Verhdtnil's von nicht wenigcr als 3 : 1 I ) .

1) hls Beweis Ton meincr Ueberreugung von der wahrcn Wirkungs- weise des aufgebljtterten Glimmers auf W'Srme brrucrkc irli, dals

das in1 Text angcgebens Rnironncmcn( aiif krine spitercn Versuclie als die schon angefirlirren vom M5rt IS38 gvgriindcr i \ t . Die atlcr- erste Scite rncioes Tageburlbs vom letztcn ltcrbst entli.;lt ghic h : d i < e Versuche, erstlich i rbv berulites Steins& zur Prirl'ung son Ilrn. Yvl - I o ni's Bcobarhtung, rwcitcos iiber auf;ebl:itrerten Glimmer, urn mriue eignen vom h l j n 1838 auf' srnkrecllle Eirl~dlswinkel auszudclmen. dritrenr iiber geritr.te Oberfldchen, in dcr Vorzussetmn;, dafs die bcideo ersten geliugen wirrden. Da Hei r 31 c I I o n i glaubt, ich hitte Lcine klare ldsr von den Eigunschdtcn dcs aufgeblittcrren Glimmers, wclclie er , WCOO ich ilin recht wrstclie, in der That nocli Lezweiklt, so will icli die ritirtc Stclle meines Tagcbticlies wiirtIicA nngcben. - ,,I839 Nov. 12. Ilr. B l c l l o n i hat nuurrlicli (Camp/. rcnd Sept. 2 ) angrgeben, dafs bvrufstes Stcinralr die ciorigc be- kannrs Substant sey. welcloe M ' w m c \ o n niedercr Tcrupcratur leicli- tcr als Irurhtcndc durclr1;lst; ilielb wird erstens durch meine. schon ~rrijlfctitlithren Versuclie rom 20. h l k r 1838 tiber ciurch Erliittiin,o aril'g~bl.~tt~.itcn Glimmer widcrlrgt, und twciteos ltege icli einige Zwci- l e l , ob (bri seiuen Vcrsiiclirn) dic Quolitir dcs Xutrriuls oder niir d k OLc.rJ,ichr clas Resultnt lwibrilulirtc. UIO t 1 i t . L 7.11 crmittcln uiid

7 9

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100 1 4 ) Es erhcllt dclnnach, dafs es wenigstens drei

Bedingungcn giebt , untcr welchen cin Medium' fribig be- funden wcrden kann, Wllrme Ton gcringer Brechbarkeit durchzulassen, unci dafs ztvei dcrsclbcn nur init dcr we- chnnischen Constifulion iu Cnichung stehen. Es d a r natiirlich, den Fall in i t der Rufsscticlit, so ,vie dcn init der geritztcn und gcblsttcrten Oberflacbc zu verallgcmei- nern und untcr eiiic Kalrgorie briiigen zu suchen. W i e sclion gesagt, bot die mcchanische Vertheiluug der oba- ken Kohleutlicilchcn cine plausible Analogie dar, welche icli weiter zu fiibrcn uiich beinuhte.

Die Znhlcu in 8. 10 mSgcn mit den folgcnden verglicben werden.

15)

Vnn 100 einfalleod Str.ililcn gingen

durrh Leim rauh ge maclmo bcrufsten

Strinsalz.

1)unkel heifses Messing Hcil'ses Wasser . . . .

Relativcr Durchgmg h i m

223 I 137

16) Es ficl mir bei, d a k wenn die Wirkung des Rufses gaaz eiue oberJuchh'che sey, oder von dein Cha- rnkter einer dem Stcinsalz verliehcnen rauhen OberflacLe herruhre, die Wirkung zweier solcher Oberflachen auf

frirlicre Versuclie LU erloiricn, berubte ich cine SieinsalAplatte, marhe cine andere mit Sandpapier rouh, erst auf der cinen, daon auf Lei- drn Seirrn, stellte auch die aufgeblittcrte Clirnrners5ule H winXd- recht grgrn die Wirmestrahlen. - (Hirr folgrn die Vrrsuche.) - 6 gelkt also hlar hervor, Jars das blofs rauh Eernachte Srcinsalr die Junklr 1iitz.e am meisren durrhl:;f,t. Irh vermiitllc, d a b die Wi rkung d e i Rcrufrens Llori eiae obrrfl.;clilichc Lt, und dafr das Rauhrnachcn Ieiicli-

tmde WSrnir rnrlir d h p f t alr dunkle. - D X s irt die rrste Scite rnciaer Tagcburlt5 n:irlt Jc r Rehmntmachiiog vot~ I lrn. M e 1 loni's Brief in den Cowptes rcrrllur.

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Bcrufste Stciiisalzplatte A - - D - E

- - D+E

8,3 17,2 32,9 26 1 1 58 28,5 36 53,5

7,3 18 32,l

101

den Warmedurchgang wahrscheinlich abweichen wijrde von detn einer einzelnen Rufsschicht, die so dick wiirc, UUI W i r m e von ir elid einein besonderen Grade dc r

berufste kh drci polirte Sfcinsalzplatfcn, so dafs zwei, bezeichnet loit D uod El zusamnien sehr iiahe ebcti so vie1 duukle Warme absorbirten 01s die dritte A allein.

17) Ich benufze diese Gclegeiilicit, urn anzugebeu, mic cs mir gclungeu, brennbrrrc Obcrllachen ohne An- brciinung, odcr kryslallisirle Substanzcn, die, wic Ski l l - salz, bei directer Anwendung einer Kcrzenllainiiie roifsen uud spriugen, zu berufsen. Eine grofse Gashinine, uin- geben von ciucr weifcn, 10 bis 13 Zoll Irrugen Kiihrc, gegen welcbe die Flamlnc zum Thcil anschlj;gt, gicbt ei- ucn Stroin voii verliZlluifsmafsig kaltein Ruls, deu n i m

bei ,jeglicher Obcrfleche aiirvciideti kaou. RIit tliescti tlrci berufsten S~eiosalzplatleu erbielt ich folgende Rcsultatc:

Brechbarkeit eben s s stark zu absorbircn. Zu tlctn Eiidc

I ‘ I I

Da die mcisten dieser Resultate aus ciuzeluen Ver- suchen abgeleitet siud, SO lniisseu die ersle uiid die lclzte Zeile als fast ideDtisch bctraclitet werden, untl g w i f s zei- geo sie zwischeii dcin hbsorptionsvermiigei1 einer dicken l\u rsscli ic h t u u d zw eier dun u en k ei ti eu w es en t I i c h en U n I er- schied, dcr iu der Aiimhine, dals die Wirkung ciue blofs oberflachliche sey , erwartet werdeo kilaurc.

Aus diesen Zahlen ergicbt sich ein andcrcr ScLliifs \on einiger Wicli[igbci~. Da citic Riifsscliicbt M’Srinc vou nicdercr Tempeiatur uud BrcchLarheit aui leiclitc-

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sten durchlzfst, so steht zu erwarten, dafs sie jeden zu- sariimengesetzten Warmebiindel, den sie durchlsfst, in sciner Beschaffenheit abiindert , und dafs folglich jeder solcher Durchgang den folgenden erlcichtert. Nun fin- den wir, dafs die Platte 26 l'roc. von der W6rme ails der ersten der obigen Quellen durchlsfst, und dafs von den 26 aus D entweiclicndcn und auf eine zweite Rufsschiclit E 'fallenden Strahlen, diese Schicht E 7,3 durchlifst, d. h. 28 Proc. vou den auf sie einfallenden. Gemafs der drittcn Zeile der Tafel lakt aber E nur 23,5 Yroc. vou den directen Strahlen durch, folglicli ist die Z)urchgangsf,'lhigkeit erhblit worden. Gleichergestalt fiuden wir fur die Locatellische Warme den Durchgang durch E , in Folge dcs rorherigen Durchgangs durch D , von 36 auf 44 gestcigert, und fur dic dunkle Warme von 53,5 auf 66.

19) Hieraus ergicbt sich eine niitzliche Anwendung berufster OberfiKchen, zu der ich bisweilen meine Zu- fluclit nahiu. Es ist oft von Wichtigkeit, init mehr oder weniger breclibaren WSrmestrahleu unter genau gleichen Uuistsnden von Parallelisurus oder Divergenz und Intcn- sittit zu arbeiten. Hat man bei Vorrichtung einer Oel- lampe init Steinsalzlinse ein zusamuleugesctztes Warme- bundel ron grbfserer Sttirke als erforderlich erhalten, so kann man, durch Dazwischeusetzung einer berufsten Steiusalzplatte, die brechbarsten Strahlen absorbiren und blofs die iibrigeu durchgehen lassen; schaltet man dann ein Glas von gecigneter Dicke ein, so kann man die In- teusittit dcr Wsrme genau in deinselben Verhaltnifs ver- ringern, aber die brechbareren (heilseren) werden allein zuriickgelialten ).

1 ) Bern fstes Glas ist d h b p r ein ungemein opakes rusammeogesetztes Medium, da es JUS zwei Elementen besteht, die entgegengesetrte En- den des Spectrums absorbiwn. Es ist sooderbar, wie wcnig die wahre Ursache. dcr 0pacit:it ciner a111 Glas abgelagerten Rufsscliicht vcrstan- Jcn w a d ZUI' Zeit, PIS mau sie als cinen iiberaeugenden Beweis von

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20) Obschon die Resultate des 5. 17 nicht uieiner Erwartuog cntsprachen, so eotheben sie uns doch nicht einigen Zweifels riicksichtlicb dcr Wirkungsweise der Rufsscbiclit, obwobl diese Versuclie, SO wie atidere in diesem Aufsatz beschriebene, iiiich zu Hrn. RI e 1 I o n i’s Mcinuog hinocigen, dafs der Ruls vcrini)ge seiner inne- ren Beschaffenheit uod uicht vertniigc seines tnechaoischeo Gcfiiges wirkt. Ich liabe Rufsschiclrtcn rioter eirieni kraf- tigcn Mikroskop uotersucbt, abcr nichfs vou deli fein vcrtheiltcu Kolileripartikeln, aus tlcoen er docli uuzwei- fclhnft bcstchcii Iiiufs, entdcckcti kiiniien. neniiocli rnufs das Nctzwerk, wclclics fcincs Prilvcr bci Aufstrcuutig auf eine FIRchc bildet, ivcnii es. (wie bci dcr biffractioii des I,ichte) veriniige dcr Kleinlieit seiner Zwischenrsumc wirkt, krsftigcr wirken, sobrtld mchrc dcrsclbcii auf eiiinnder gclegt crerdcn. Und cs rnag wcnig bcdeiitcii, ob die Hufschirme gctrcnnt , auf rnchre Jiiiiter ciuander aufge- stclltc Plattcn abgclagert, otler diirch mehrrnaligcs neru- fseii ciiier einzigeii Fliiche auf einander gcliihtft sind. Ich sage diefs nicht, urn meine urspriingliche Meinung auf- rccht zu haltcu, vielinclir bin ich gcncigt sie aufzugcben, und eine berulste Oberflache im vollen Sinn dcs W o r t s nls dialherman und transparenl zu bctracliten ; allein bci Ausdchiiuiig iiicincr Vcrsuclie auf rauli gelnacbte Ober- fliiclieii iiberrasclite es tnich dodi etwas, zu liuden, dnfs dic fortgcsctzte VVirkung dcs Furchens eincr Flnche durch Heibeii uiit grobem Santlpapier niclit our den burcligang dcr Wsrrne verritigert , sondcrn die specrpsche Wirkung n u f Strahleii voti vcrschicdencr Brccbbarkcit trliiibt, wSh- rend mau eher glauben wiirdc, dafs die Wirkurig, als von eincr Vcrniclitung dcr Politur hcrruhrcnd, iiiw einc

der nimii//rfbitrt n Stialilung dcr \X.irinc durcli starre Kjrpcr IU-

fiihrte. \T’& gerchlt die vorausgeretzte imdurchriclitige Subrtanz zu sejn ( ich gebraiiclie dm W o r t in Anwendung auf WSrme ;m freien Sinn) , lX¶L der nurs r o n gewissen Wjrmeartcn eine iiberrascliende N m g c d u d , wcnn aurli seine Dicke betdclrtlieli i5l .

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oberpidchliche seyn, und eine Verstlrkung der Rauhheit iiicht die relative Dialhermansit? f i r Srrahlen von nie- dcrcr Brechbarkeit erhahen wiirde.

21 ) Eotscheideude Versuche zeigen jedoch bei ver- griikler Raulilieit eine erhl)hle Einpfindlichkeit fur ver- schicdene Wirmearten. Zwei SIeinsalzplatten, u und b, auf beideu Sciten in reclitwioklichcn Richtungen mit Sand- yapicr gescheuerl, tvurden so anfgestcllt, dars sie ein pa- rnllelcs Wsruicblndcl in Bhnlichcr Weise auffingen. Der Unterschied der folgenden Zalrleu riihrt her von der ge- ringeren Rauhheit POD U.

Proceute.

- - (a+b) . . . 27.5 Procente der durclr u empfan-

geoeu und vou b durchgelas- scneu W a r m e . . . . . . . . 1 24 1 33 1 463

Vcrhaltnifs von c1 zu b . . . I LOO: 55 /IOU: 58,5l 1UU:'lti

W i r findeu also hier, in jedem Fall, den Procent- gchalt des Durchgangs in Folge des friiheren Dorchgangs durch einc rauhe Fliichc erhabt. Die crhbhte Leichtig.. keit des Durchgangs ist im Verhaltoit grafser als die einbllendc Warrne heterogener war. Dunkle Warme erleidi'et sehr trenig Veranderung. Es erhellt aucb aus der letzten Zcile dieser Tafel, dofs die grfifsere Rauhheit von 6, verglichen lnit u , den cbaraktcristiscben Effect gedekerf hat (analog der Riirhe bcim Licht).

22) Sehr vicle Versuche babe icll gemacht, urn mich zu uberzeugen, dafs die Wirkung aller drei schon ange- fiihrten (14) Mcdia genau analog scy, und diese wirklich zlinliche Strahlen durclr Absorption isoliren. Folgende

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Tare1 giebt einen Beleg dazu, indem sie zeigt, mit welcher erhbhten Leichtigkeit ,Whnestrahlen aus jedweder Quelle von Steinsalz durchgelassen werden, wenn sie zuvor durch dieselbe oder cine andere Substanz gegangen sind.

-~

Locatelli niit Glas Locatelli . . . . . . Dunkelbeifses Messing

P r o c e n t c d e s Durchgangr J u r c h d i e berul'ste S t e i n s a l z p l a t t a E v n n W.iune aus verrchiedenen Q u e l l e n , n a c h d e m Durchgang durcl i f o l g e n d e Media .

~~~~~

23,5 28 29

36 1 i45 1 ii 1 40,4 533 55

WSrrne durchgelrsrcn POD

W i rm e q u el lc.

1 ) S. M e l l o n i , Ann. de chimic et de PAYS. Dee. 1835 (Aonal. Bd. XXXVlI S. 206 und 212) und mein MetnorrnJum irber die Ioten- s i t3 der reflcctirteo W'irme und des rrflcctirten Liclrtes, Proceedings Royul Sue. of Edinbur,oR, p. 251.

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106 ver seyn werdc, da es wohl bekannt ist, dafs die Poli- tur spiegeluder wird fiir l i ch t vou Iangercn Uodulatio- neii, tind die Unebenheiten der ObcrflPcbe zucrst fiir ro- thes Licht geringfiigig werden.

Da ich iiicht eine voflstliidige Erforschung dcr diffuseo Refleiion bcabsiclitigte, so beschrhktc icli mcine Auftnerksaiiikeit auf die Feelstellung der allgemeineu Thatsache. Bei Anwendung eiucs Apparats, dcn ich noch nicht bcschrie- ben habe, der aber mit dein iu 9. 51 meiuer drittcn Ab- handlang ) die grafste Achnlichkeit besitzt, beobachtete icli die lntensitlt, mit wclcher Warme aus vcrschicdeneu Quellen an eincr einzken Flache von Fliutglas, im po- lirtcn und im durch Smirgel abgeschliffeaeo Zustaud, re- flectirt wird. Untcr bedeutenden Incidenzcn bekain ich folgende Resultate, die iu Bezog aitf die Verstarkung dcr regelmupigen Retlcxion au raoben Oberflachcn, weun dic W l r t n e von niederer Temperatur oder Brechbarkeit ist , auffallend sind.

25) Hierin sah ich tnich iiicbt gcttiiischt.

!:’ I 100 : 26,5

VcrlrZltniTs d e r an c i n e r pol irtcn u n J e i n c r rauhen F l i n t - 6 la r f l i cli e rc fl c c t i r ten W i r m e- I n tr n s i t j t co.

100 : 31 100 : 38,3

100 : 35,1 100 : 433

W i r m e q u e 1 I e. Duokelheifses I I I Mes,iog. Einbllrwinkel. 1,ocatelli mit Glas. Locatelli.

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Jich verhslt es sich auch 80 mit dem Durchgang deeselben, doch ist dieB noch nicht deutlich beobachtet worden. Sehr unreine Substanzen lassen eioen rbthlicben Schein (&& gleam) durch; dasselbe thut auch Wasserdampf, wenn e r nicht farblos ist I ) , udd jeder practische Opti- cus weirs, dafs von der grorsen Mehrheit der Mittel das violette Ende des Spectruins zuerst absorbirt wird.

26) Wir schreiten nun zu einer genauereo Unter- suchung des Einflusses der Oberflache auf die Wtirme. Es bieten sich bier zur uninittelbaren Lbsuog drei Auf- gaben dar: 1) Wcnn Mangel an Politur in der Menge der durchstrahlenden Wiirme verschiedenen Urspruogs eine Veranderung von nicht weoiger als iu, Verbeltoifs 3 : 1 hervorbringt: durfen wir dann Steinsalzplatten mit dem gewbhnlichen Grad von Politur aowenden, uod sie do&, wozu uns M e I 1 o u i's Entdeckuog bisher bcrech- tigte, als gleich durchsichtig fiir jede Wdrmegattung be- trachten? 2) Hat die Rauhheit dieselbe Wirkung auch bei anderen Substanzen. '3) I)a das Mattschleifen mit Sand- pnpicr nur darin besteht, dafs auf einer polirteo Flache unzahlig v ide Furclieii hervorgcbracht werden: wird die Wirkung noch da seyn, wenu man die Furchen regel- mIfsig und in bestiinmbarcr Anzahl bildet ?

27) Rucksichtlich der ersten Frage reicht es hio, eie i n allgemeiiier Weise bejahen zu k h n e u . Ich nahin zwei Steinsalzplatten, deren Oberfkicbe vot sehr langer Zeit nicht regelmaysig polirt worden, und, obwohl hell und klar, keineswegs besonders ebeu uiid gerad (true) wa- ren. Von Locatellischer Lampenwiirmc, die zuvor durch Glas gesiebt worden, liefsen diese vier Steinsalzfldchen 72 Procent durch; bei dunkler Wtirme aus berulstem Messing betrug der Durchgang 73 Procent, eio Unter- schied, dcr . bei diesem Versuch schwerlich zu beachten is t. Der Durchgarig dieser beiden sehr oerschiedenen Warmearfen war also gleich. Hr. 11.1 e 11 o n i bat gezeigt, 1 ) Edinb. Trutzs. Yol. XIY p. 371. Ann. Bd. XXXXVII S. 593.

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108 dafs, wenn das Steinsalz rein und vollkommen polirt ist, 0,92 der eiufallcaden Wi-irme von einem Paar OberflD- chen durchgelassen werden; vier Oberflacbcn sollten also (O,92)' oder 813 Procent durcllassen. Diese Scliltzuog habe ich geprilft und micl von ihrer Kichtigkeit fiber- zeugt. Die Abweichuag im gegeuwzrtigeii Falk ( welche ich glaube nicht ubergehen zu dfirfen) r8hrt zurn Tlieil ohne Zweifel vou den Uogleichheiten der Oberfljicheu her; allein hauptsachlich von Unvollkommenheiteu dcs Salzes selbst, welche, da der Versuch blok ein relati- ver war, niclit beachtet wurden. Im Gegensatz 'hiezu gebrauchte ich zur selben Zeit (December 11, 1839) ein Stuck Steinsalz, welches auf beideu Seiteo polirt worden, das aber, durch Liegenlassen an dcr Liift auf eioige Jabre, vullstandig blind und grau auf der Ober- flache geworden war. Dieses Stuck wurdc nun einfach maffgeschfiyfen; es cntbielt keine Furclien und war nirgend einer mechaoischen Action untcrworfen worden. Es lids nun durch diet's

von der W5rme aur Localelli rnit GIas ; dunkclheifscm blcssiog.

matte Steinsalz 66 Proc. 77 Proc.

was klar den allgerneinen Satz feststcllt. 2%) In Bctrcff der Frage, ob Raubbeit der Obcr-

flache die Diatbermansie in ahalicher Weise bei ande- rcn Substainen abandere, wie beim Steinsalz, siud wir im Stande eine deutlich bejaheodc Aotwort zu gcben. Da Steiusalz, so zu sageii, gegen die QunlitSt und Quelle der einfallenden Wjirmc ganz gleichgfiltig ist, so tritt jede Ursachc zu einer specifischen Wirkuog unmittelbar bervor. Nicht so verhalt es sich mit andern Substaozen, die, vermbge ihrer Natur, schon eine specifische Wir- kung austiben; diese Wirkung wird durch eine Moditi- cation der Obcrflache abgeaiidcrt Wcnigstens fragt cs sic& ob eiue solche Abandcrung statttinde oder nicht.

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Ein Beispiel wird am besten erlaulern, v i e diese Ab%n- &rung entdeckt und ausgedriickt werden kann. Ich nahrn cine Glimmerplatte rnit ihrcn natiirlichen glanzenden Ober- flachen und so duon, dafs sie Warme aus verschiedenen Quellen in betrschtlicher Menge durchliefs. In diesein Zustand betrug der Warmedurchgang bei ihr:

Glimmer rnit glumen- Locatelli rnit Glar ; Locatelli ; dunkle Whne

den Obe#Gchen 83,s 74 37.

Der Glimmer wurde auf beiden Seiten mit Smir- gelpapier itiattgeschliffen und der Versuch wiederholt (27. Kov. 1839):

Glimmer mit razrher Lucatelli mit Glor ; Locatelli ; duntle Whnc

Oberflachc 45,5 51 31,5.

Drlick t man dcn urspriiaglicben Durchgang durch 100 ails, so ist der durch die Rauhheit der Flsche ver- ininderte :

w 3 s so deiitlich wie mi)glicli beweist , dafs die aufgefan- gene Rlcnge proportional ist der Tetnperatur der War- iiicquelle. W'iilirend die Rauhheit der Oberfliiclie z. B. 46 I'roc. von der ersten Warineart atiff;ingt, halt sie voa der duukeln Warme uur 15 Proc. zuriick.

2 9 ) In Bezug auf die dritte Frage, wie namlich eine verhlltnirsmlfsig kleine Anzabl Furchen auf einer polir- ten FISche sfatt einer allgenieinen Schwlchung ihrer Po- litur wirken werde, verfuhr ich so. Auf eine gut po- lirte SteinsalzflSche liefs ich mit einer Diainantspitze eine Rcilie aofserst feincr Liiiien zieheii , so dafs sie dadurch i n Quadrate von 0,01 Linie in Seite getlicilt wurde. Auf eiiie Phnliche Platte wurdcn eben so feinc Pard- leIiinien, in Abstanden \-on 0,005 Linien gezogen. Eio Stuck dieser zrvcilen FISclre wurde init Querliuieo von

51 .69 85

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denselben Abstlnden versehen, so dafs es in Quadrate, vier Ma1 kleiner a h die ersten, getheilt wurde. Diese drei Media gaben. folgende Resultate mit zwei sehr ver- schiedenen Warmearteu (Dec. 6 his 11 1639 ):

W i r m e q n e 1 I c

Locatelli mit Clas . . . 76,5 61,5 45 Dunkelbeifses Messing I 82,3 I 683 1 64,5 ')

Fur W l r m e von 212O F. war der Durcbgang noch stsrker, wie man weiterhin erseheu wird.

( S c h l u f r im n 5 c h s t e n H e f t . )

VI. Ueber und gtgen die Entwicklung cler Elek- tricitGt durch den chemischen Procc9, nebs1 eincrn Anhartge von Vcmuchen iiber rfas elck- iromotorische Yerho ften vieler Jussiger Lciter gegen Mcialle; con C. H . P f a ff in Kid '>.

D i e Absicht dieser kunen Mittbeilung ist nicht eine theoretische Er6rtcrung cines itniner noch in grofses Dun- kel gehtillten Gegenstandcs, als riellnchr die Darlegtiug vou Thatsachen, welchc das Hesultat zablreicher, init dcr griifsten Sorgfalt angestellter Versuche siild, und welchc mir scheinen dem denkenden Forscher Uata an die Hand zu geben, um den Schleier mehr als bisher zu liiften.

1) Der mit Qucrlinien rersrheoc Theil der zweitrn Fl;irtie tiattc we- niger Sprlioge !/%ws) a h der einbch geslrichelte; && erkljrt den u n - tcrsclried dieser Zdil mit der in der vorticrgelieoden Spaltc.

2) Ein Vortrag , gehaltcn im skmdinavirclien Vercin von Kntiirforsclrern uad Aerrtcn. Im Juli 1840.