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Untetfuchuhgeh ubcr die fo din4, roh GAY-LUSIAC, Mitgl. d. k6n. fnfi. (rorgalrfen in drm Infitut am lbn dugan 18t4) frei bcarbeitet von Gilbert. Zweits Hiilfte. Dee Lefer wird lich aus dem varigen Stiickb Grin- nern, was Hr. Gay - Luffac in det den Hiiffte diefes Anmatzcr von dem Jodine-Phosphor, der gac- fijrmigen und der trophr - flilrrigen Jodi110 - Wafreer- fiofff'iore , den Jodine - Metallen, and dem Jodine- stickfioff drrgethan bat. Diefe rweite HiUte befbbt einigonarf'en fiir lich, indem lie fich haupdiichlich mit der Jodindaure, den jodine - walIbtfiomburen und den jodinefiuren Sdren , und xdit allgemoinen Mch- ten befcbstigt, und iTt m Merkmhdigkeiten eben fo reich ah die erRe Hiilfte. Irh babe ihr am Ende einige Erliinternngen beigeftigt; die bciden erlten bitte ich ~ I I Stellen zn Rathe zu ziehn, wo an€ die Serech- nongan iiber die Jodine und die Jodino-Waflerhff- fiiure verwiebn wid, welthe atd S. 14, 15 U. a5 Rebn. Girt e r t. Oa

Untersuchungen über die Jodine

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Page 1: Untersuchungen über die Jodine

Untetfuchuhgeh u b c r d i e f o d i n 4 ,

r o h

G A Y - L U S I A C , Mitgl. d. k6n. fnfi. (rorgalrfen in drm Infitut am l b n dugan 18t4)

frei bcarbeitet von Gilbert .

Z w e i t s Hiilfte.

D e e Lefer wird lich aus dem varigen Stiickb Grin- nern, was Hr. Gay - L u f f a c in det d e n Hiiffte diefes Anmatzcr von dem Jodine-Phosphor, der gac- fijrmigen und der trophr - flilrrigen Jodi110 - Wafreer- fiofff'iore , den Jodine - Metallen, and dem Jodine- stickfioff drrgethan bat. Diefe rweite HiUte befbbt einigonarf'en fiir lich, indem lie fich haupdiichlich mit der Jodindaure, den jodine - walIbtfiomburen und den jodinefiuren Sdren , und xdit allgemoinen M c h - ten befcbstigt, und iTt m Merkmhdigkeiten eben fo reich ah die erRe Hiilfte. Irh babe ihr am Ende einige Erliinternngen beigeftigt; die bciden erlten bitte ich ~ I I Stellen zn Rathe zu ziehn, wo an€ die Serech- nongan iiber die Jodine und die Jodino-Waflerhff- fiiure verwiebn wid , welthe atd S. 14, 15 U. a5 Rebn.

Gir t e r t.

O a

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[ 2x1 -J

6) Wbkung der Iddin. anf MotaIlot).de.

w e n n Jodine und Metrlloxycle auE einandcr einwirken, To lind die Erfcheinungen und die Producte grnz verfchieden , je nachdem dabei WrITer mit im Spiele ifi oder nicht. I& will mit e n Wirkungen anfangen, welche erfolgen , weun man iiber Meralloxyds, die Iich in einer Rtihre in der Hitze der dunklen Rothgliihexu belinden, Jodine in Dampfen forttreibt.

a) 3odinedrmpf and Mot~lhxydo in Rothglihshlue.

Ualiumoxyd, das durchverbrennen von Kaliurn in SauerltofFgas gebilrlet worden war, wurrle bir zum dunkeln Rothgliihcn erhitzt, und dano Jodine in Dampfen dariiber fortgetrieben. I5 zerfetzte fich, nnd a wire leicht zu zeigen gewefen, drG outer diefen Umltiinden kein Sauerltoff in dern K e lium ruriickbleibt , in welchem Zuhnde der Oxy- diruog es Ech aucb befinde, Venn ich rlle Pro- ductc der Zerfettung hatte ruffangen wolled. I& werdr indeb weiterhin ein leichteres blittcl angeben, diefcr LU beweifen, und begniige niich intwirchen folgenden Verfucb anzuflibren , der diefes auf eine entfcheidende Art darthut. Als ich iiber bdfkhes k&lenfautes Kali in dunkler Rothgliihchitze, wah- rend us gefchmolzen war, Jodinedampf forttrieb, erhielt ich kohlcnfaures Gar ond SauerltofFgas in dem RaumrahPltnilTe von a : I , olfo gerade To, wie beicle in dem bauchen kohlenfauron Kdi verb

handen find;

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I a13 1 Auch daa Nacroru'umoxyd nnd du bafifche

kohleofaura Natron- werden dnrch Jodioe in dar dunklen Roth~liihcbitre vollfiodig zdt tz t .

Man foUte diefern zu Folp remu&en, die Jodine uiirde amtor &&en Um8Rilnden den Sauer- fioE m a den mehrfleu Metallorpden eatbinden; diefiis ifl r b r ip der That nur mit b h r wenigeo dar FaU. Untcr den MetrJl-Oxyde& die Gch durch Hitze nicht reduciren lalFen, find Btciazydul und Wismuchoxydul die einzigen , nelche durch die Jodine in der Rothgliihehitzm rcrfetrt werden. Kupfemxydd und Zinnoxydul rufhlucken mar in der Rothgliihehitze Jodioe; da rbrr die Oqde diefer Metalle fich nicht mit Jodine mrbinden kiin- nen , U B ~ do& kcin SruerRoffgrr h i diclim Ver- khluckin frei nird, La IcbBeGe icb, dah der Sauer- noff sineu T h d der Oxydulr t e r l i h nod Lich mit dem urdern Theirs vcrbindet, To drli man ein Geznenge von Jodine - Metal1 mod von Kupfer- oder Zian- Oxjd crhiilt ; un&& wiirdm dTo diefe beiden Oxydule dnrch-die Jodine nur mitteu doa Zufrmmenairkcnr zweier Kriifte t e r fh t .

Bayt, Scrontinrr und KaH verbinden Gch bci durn aogegcbenen Verfihren mit der Jodi&, ohne Sluorltoffpr bcnrrgebeo ; Zinkwyii iin'd EiJen- wyd erleider rbat bci demfebeo Verfahren keint ver8nderuog. Hierrus muG man f&i&en, dafr die Zert'eta-g dcr Metatl-Oxyds h r c h die Joctine weBiget WD der VerJichtuag abhiogt.' in ~elchm Gch dw SaudofF ia ihnerr bdfidct, rlr won der

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I a14 J Vemrndtfcbaft' der Metallr zu der Jodine. Der Jo&?e- Baryt (iodure ds l.aryte), der Jodine- Soontian pnd der Jodine- Kalk God,. Venn man lie im Walrer aufgsliifi hat, fehr elkalifch , und ich halte lie fiirverbindungea mit UeberfchuL ao aka- Jifcher BaGs ("'ow-iodurcr). Sie piihern lich in diefm Hipficht den Verbindungen diefer Bafan mit dem Schwefel welcha cbenfalis Uebkrfcbufs an Ba- Es haben.

Nachdem ich mich iibetcepgt fiatte, d a t die Jodine Kaliumoqd und Natroniumoxyd felblt dann zerfetzt , wenn he an KohlenlSuse gebunden b d , fo epdahd die Frage, ob diefeq auch mit Verbin- dungcn der Jodine mit andern Siuren der Fall fey. SchwefeZJaures FaIi wird, wie icb €and, im Roth- gliihen durch die Jodine nicht verindert; aber aus &iJaurem Kali entband die Jodine Saaerltoffgas, and die Glasriihre, WOM der ProceIj vor Iich ging, wurde angefrelTen. Diefes iiberrdchte mi&; ich fand aber bald, dah fluGfaures Kali beim SchmeL ten in eincm Platintiegel alkrlifch nird, und dali auch dar, iiber welches ich die Jodine hatte fort- fieigep Wen, durch das Schmelten alkalifch ge- worden war. Die Jodina L'cheint auf das iiberfchiif- b e Alkali einzuwirken' und es zu zerfetren, und die Hitze einea Antheil Flufsfauro odkr ihres Radi- kah rurzutyiban , welahe das Glas rnfrefl'en. Das flufskure Kali wiirde Ech a d diefe Art allmahlig ganz zerretzea IdTen.

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e =*5 3 Durch die hier rngefuhrten Verfucho bcfiiitigr

CI lioh, daIi die Chlorine maohtiqer ilt rls die J- dine; dcun bei udem gemchd&rh~khen Verru- &en haben nir, Hr. T h e a a r d uqd i ch , o a h , gewiefen , drfr h i ainem iihnlichen Verfahren. die Chlorine den SaucrZtoff PI dem Baryt, dem Stron- t i in , dem Knlke und felbfi aubdu MrgneGa a u k treibt, Diefelbe Wirkung brio@ lie in qen rcliwe. felfauren Srlteo dielbr Baren, meinen Verbchen zu F~lge, hervor ; aber , was merkniirdig iR, 'aus dem rothen Eifenosyds entbinda die Chlorine in der Gliihehitre keioS.uerRaf@ar, lbndern Ge verbindet I& mit dem Oxyde uamittelbar zu ChlorioeEifea- oryd (chkrure du peroxide de Jer)*

Eben To b&t&n diefe Verfuch, daG der SchwejeZ mindor miichtig alr die Jodine iR. Zwar bilden falt alle Mctrlloxyde mit dem Schwefel Schwefel-Metrlle, indelj Gch mit der Jodine nuc weoige zu Jqdine - Metallen vueinigen ; davoa liegt aber der Grond darin, dafs der Schwefel rnehr Verwandfchaft turn SPuerltdff hat, und die fchwef- lise Saura gaafimig ill. Wsnn auch die Jodine mit dem SauerQoh eine gasfhnige, in der Hitze Ec4 aicht zedetzeode S h e hildete, To wiirde man ohne Zwdd der Jodioe- Metalle ruf diefern Wega mahr alr d u Schwefel - Metalle erhrlten ; Jiefu be- wsiTen die Zerfktzung drs Kali, dsr Natroo, der Bleiglitte und dea Wismutholyds durch die Jodine iP dor GliUditao, b wie dia Bildnag von Jodine.

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c 316 3 Vetbindungan mit Kupferoxydul nnd mit Zinn- oxydul in der Hothgliihehitza.

Eb verdient bier J noch aurdriicklich bemcrkt ru wsrden, dab die Jodine zu den Metalloxyden nur wenig Varwrndtf'aft hat, trie dcr Sdiwefel, uad Jafr in der Aothgtiihebitze kein Metalloxyd mit der Jodine vcrbundm bleibt, Baryt, Strontian und Kalk aurgcnommeo.

b) Jodin., Merollozyde nnd WaJer.

Die Gegeowrrt von Walk iindert die Wirkun~ dar Jodine a d die Oxyde gintlichj dean in die- [ern Fall wird das WaATer zerfettt, uod der W a h - Itoff JeITelben bildct mit einem Theile der JOdine Jodin c - WaJerJoMaure, wahrend der S a u erltoff denelben fich mit dem iibrigea Theile der Jodine zu ainer Saure d e e r Art perbindet , welcher ich den Namen Jodinefdure (acidc iodique) gegeben habe. Doch lindet dierer ETfolg nicht mit allen dryden Statt, fondern nur mit K d i , Natron, Ba- ryt, Strootian, Kalk uncl Magnefia. Gnkoxyd, dar durch Ammoniak aus Ieiner AufliXaog ia Schwdelfiure niadcrgefchlagen uod et gewdchcn worden war, hat mir dabei keine Spur jodinefau- ten und jodine- walTerfioBhurea Ziakes gegeben.

Wenn man Jodipe in eioe concentrirte Kali- Auflbiung briogt , fo liilt fie Gch f'cchnell a d , uod walirend deEen fettt Iich ein weiGer Landiger Nic- derfchfag ab, der ruf KohIen wie Salpeter verpufft, lich in der Hitie unter Bildung voo SauerltoEgas

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und vom JodinbKalium zerfetzt, und nichtr rnderr 01s la/f&esjodin$aur~ Kari iR. Die Fl i ikkei t enthalt jodine - waJmJb~afawac Kdi. Folglich mu& wahrend dts Vstfchwbdenr dcr Jodine Waf- fer zerfetzt worden feyn *), nod es mub Towoh1 der WaOTerRoff' als der Saumfioff dea Walks eine S u r e mit der Jodine gebildet haben. Die Kdiauf. 1i;fung bleibt , wenn drr Alkali darin vorficht, fchwach oraagegdb , wird dagegen , wenn lie mit Jodine gerdttigt a, fehr duakel riithlich braun; cine Farbong, welche haupdhhiich von Jodine herriihrt , die fich in dem jodine - wa(rerQoEfauren Kali aufgel6lI hat. Ich habe gefunden, dak man, um eine bl&e dupkle mit Jodine t6llig gefittigta AuflGfung von Kali, welche fo vcrdiiont worden, dab fie keine Jodine niederfallen IiiLt, in eine hell orangegelbe zu verwandeln, ehe eben fo grofse Menge Kali zufetzen mub, ah fie fchon enthiclt. Selbfi gel'iittigt mit Jodine ill die AuflCfung immer slkalihh , indeli man, wenn Jodiss - Kalium und felbfi Jodine-Zink in Wder rufg'gcl3fl wird, imrner neutrale Verbindungen erhalt. Diefe Verfcbieden- heit Bndet fich ebenhllr bei den aMichen Verbin- dungen des Sdrcrrdda lo r i e bei dm rmlogea der

*) In dor H?pothrb, At .I jodip..naOT.tRa~uro Sdsi gicbt; will mro dido nicbt su8ebbcn. lo miiGto man annehmon, dab dar Saoarhff, welchor lich mit d r Jo- din. rerbidcr mad Go in .in0 Siuro ronrandrlt, ibr TOP

eincm Anlh.i& Kali rbgotreten word.. M0hror.r hior- Sbu m h r Anmorkang 8. aas.

6 o y 7 infJae.

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I m a I chfarine, ond riibrt dahpr, vei l die Krgte, welclio das Walk LU terlitrea ftrebep, i c erffen Fallc Imge fo groh nicht God, rls im zweireu.

Aucb in einer coscentrirton J'Vafroa -A+ &jJung bildet Jodine zwci Prodme, ein verpuffen- der Pulvor , welchea lich zum Theil niaderrchliigt, und eip jodine-qrlTerRofffsurar Salz, dar in der Auflorung ruriickblibt. -. Fben fo verhPlt lich die Jodiae mit AuRQfungcn von Bay&, S&rwician und $a& our dsfs die jodiofruren Salze Weer pafen fehr wenig auRQslich Lind; ein UmRand, der er lei& macht , Lie rein zu erhaiten, indeb jodine- Jawa KaCi und Natron Gch our nrch Zehr vielen KryfirllifaBtionen, welcho die Menge derrelben be- deutend vermindun, h i von jodioe- YaQerltoff- ['urea Salten, und vollkornmen neut:al erhalten laflea. I& ziehe drhet folgenden Weg bei der Be- qeitung dider Sdte vor.

A d eiue bsfiimplte Mesge Jodins giebe i& eine AuflaCuqg von #ali oder von Natroa , his die Fliiffigkeit 8ufhGrt gefarbt zu feyn. Ram dampfe ich Lie bir zur 'I'roJnXr aht nu4 behandle die Srlr- ra&e rnit N)sohol m m fppecif. Gewichts o,& oder o,&. In diehe 1i;lt rich d v jodinef'ure Salz nicht 918, indefs drs jodinc-waerfiofffaurs S a l t drrin J&r .rufl&lich ifi; beide Salze neMeo folglicb dgr& d- A#ohol v ~ n einandcr gef&icc?cn. I& wafchc nun du jodindaure Srtr zwei oder &ei Ma1 mit Al4&ol, den ich qu deaf endern gielie, ~ e l & e r du ipdinq' rrrlTerfio@wre U auf8eliia

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mthalt v). Dr~auf liire ich drr jodinefra~ Srls i& WrlTer auf, neutnliGre er d i t ELIigkore, drmpfm er bir tur Trocknili rb , und-behrodle dam Ruck- Band nochmrb mit bkobol , urn du effigIiure S a l t forttufchaffes; nnd nun hrbe ich or& ein paw Ma1 WsCchen drsjodinefaure Salt rein.

v ier noch ein prrr Bemerkungen iiber die Wirkungon der Jodine ruf einige Metalloxyde , io. denen dcr Ssucrfioff fehr wenig verdicbtet ill, wie drs in dew QucckJZbv-, dem Golbond dun Silber, Oxydr der Fall ill. Hr. C o I in hat gefunden, dab Wenn man WrlTer, Jodise und rotbos Queck, filberoxyd einer Wilrme von 60 bis rooo C. rusfetzt, zugleich ein f i u t u und ein tlCrL/Ch~ jodioeliurea Quecklilber eptRehen ; jenes bleibt im WdTer rufggb &ill, did- iR ~ n r d % l i c h und bdst fi4 dem N- gleich G& bihlenden rothev Jadin-QuaWilber beige- mengt. GoMoxyd, drr auE gleiche WeXe behra- delt wird, fcheint kein Jodiae-Gold zu bilden; clenn nach fehr rielmrligem Warohen bleiht matrlli l i e s Gold, und in dem Yyder frures pdinelauteq Gold zuriick. Man kijnnte mnehmem , drr WaITer fey in diefen ProcelIen r d a t t worden, umd Quecblilber- und Gold-Oxyd rerhiehn ficb mit dra Jodine ehcn lo alr die Alkalien. B d d t pw rber , drfr Zinkoryd und Jodinp L e i o m j o d i n e b ren &ink bi&n, fo wird w Iehr w*f&.inli#h

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c SaQ 1 ' d o t die Jadiend3ure Ech in diefen Fitlen r u € Ko- fie0 Jer Sauerftoffs ekes Tbeiler dea Oxydes bilde.

Ueberfehn wir noch ein Ma1 die R$uG tote. diefer Verfucbe, fo fcheint fol8eades in) Allge- meinen von der Einwirkuag der MetaILOrgde a d die Jodinr! zu geltpn: ,

2) Die alkalikhen Oxyde, in denen der Sauer- Boff hark rerdichtet ilt , und welche dicSiiure voll- kommen neatralifiren * beliimnien vereint niit Jo- dine * die Zerfetzung dea Waflers , uud erzeugea zngleich jodioelaure- und jodine - walTerffofffaure Salze.

1) Die Mctalloxyde, in denm der SauerlloB weniger als in den vorigen , abar doch immer no& fehr verdichtet ilt, und welche die hiuren nicht vollkornmen neuttalihcn, iiben vereint mit der Jodine nicht eine hinlhglich g r o h Kraft ?US, urn .dar Wrfier xu rerretzaa und jodinefaurs Salre ZY

eneugea. 3) Die Metrll-Oxyde endlich, in denen der

Sruerfloff nur fchwrch verdichtet ik, . verrniigen nicht mit der Jodine Wafrer zu cerfetasn, treten ihr rber fdbR SauerOoffab, a s d vernrodeln Go da- Qurch in Jadinefiiars *).

*) [k Rehe bior, WAB Hr. G a y - L u f f a e in einom dee hiliinge au feinor Abhrndluog (h'ot. A) in Beziohua# doc Jodiw hgt.] Da Jodine ria alkdif&r O y d und Waf- far, weno Go rut ainrodcr einwirltn , fieu sugleich oh jo- dinclrurer - und 60 jodino-wrlrlrfioffirureo Sala , odor neon mro will ein Jodioo. Metall herrorbringen, To iR dio Frrge, ob der S r u d o f f , . der dig Jodino in eine Siuro

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[ 2.21 3 Ich werde weiterhin von einigen jodineIkuren

Saleen irn Detail handeln ; jctzt aber miireo wir zu- erfi die Jodindaure I'elbR naher kenncn larnm.

rerwandelt. TOO dem rlkrlifchen Oaydc oder von dem WnlTer hcrriihn? - H i r ~ u f dient f o l p d s r zur Antwart: War erRear dam K d l bevifft, fo fcheint diefra der Jadinr den SauerRoJFrbzutrsten. Dan d r die J o d i n e j ~ der Rothpliihe- bitrc den Sruerffoff rur dern Kali auctreibt , fo ili i r nicht unwalirlheinlich, dJh lie danalbe in dcr Eewohnlichen Temperetur unter Mitwirkung der WJKW XU thuo vertyg, befonderr wenn man bedmkt , daL hier swei Productc, jo- dindaurer b l i uncl Jodine-Kaliurn entliehn, und folg- lich swei KrXte warhanden lincl. d c h e einen Tbeil doa Krlizuzerfetsrn Arcben. - Dahlbe l i l i t Iicb won dem Natron fagen, aur welrlrem die Jodiae in der RoihsIiihb hitze ebenfallr den SruerRoff entbindet; und ruch r o n allen Mucuffotydon , in welchen der Sinernoff fehr Ichwach verdichtet ill. - Verhilt es lich rber auch noihwendig To mit allrn modem Oxydon? Aur dem Baryr. dem Sirenrfan, dem Rulk und drr MngneJia trribr die Jocline den Sruer- Itoff felblt ia ciocr feLr arhohten Tamperrtur nichr r u r ; ea Xt drher h u m glaublich , d d i lie clirrsr in dnr nicdereo Temperatur do& Beihiilfe c l u Warerr vnrmrg, wenn dann gleich rwei Verwrodrkhr Ron einrnder untrrffttzen. & wirtl daher lihr wahrfcheinlich , dafr er in diefern Fall i n 0 Grinze &bt, iiber wclche hinaur die VenrandtrchaL ten tler Jodine cum Metall. und der JodineGure zu dam Mctallaryde vereinigt I'chwOchrr find, alr die Verwandt. fchaft dar Metd11 sum SruerRoff; ar wire miiglich, d a b alsdrnn dar Wderzerferct wGrde, und ich rwciflrgar nichr, Jafr cliefes drnn wirklicli gdchicht. hliifa man anuehmen, d a t 01 TelbI? in den AuRiifungen im Wallbr blw Jod inc Metrlle und k i n e jodim- wrlTerfiomaurw S a k e giebt, fo muls drr Smuerfloff d u Jodine nothwrndig von dem Metrlloaydr zugetiihrc rep. Gieht m drgrgen jodinc - Waf- f e r l f o ~ a u r e Srlm , fo i f i . wo lie enrReha, der 9ruerRoff d r r Jodino von dem WaIfer abgeurten. Er k6mrnt ail0 drrauf an aorsumrchcn , ob or jodine-w&erRoRT~uro SaJrr giebt. Da a b u didribm Frr6e in B88iehung ruf di8

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7) DIo JddinrJ1Wrr.

Wtr habcn gefehn, dafa diere S u r e Gch aur durch die gemeinfchak&hc Wirkung mehrerer fiiifte bildet , und dafr Go immeq nur an Baren ge- bliuden crhaltcn wird. JG kammt dfo darauf an, Lie voh diefen zu trennen , urn Lie Fh Iich dandtel- len.

D i e k *iirde Gbh durch Behrndeln voa jodine- fauren Salzen lticht redudrbarer Metah mit Schwe- feI-WaITerltoE-Siure fehr leicht hemorbringen I d - fen, wenn nicht der Schnefel - Waflerltoff zugleich die Jodinefaure zerfetzte , weil ihre Beltandtheile nor fehr wenig eerdichtet find *). Nach lfiehreren Verf'uchea bin ich zuletzt bei dem folgenden Ver- fahren geblieben. Ich gielie auf jodim$alreti Ba- PYC Schwefelfiure, die mit dem doppelten ihres Raumes WaKer verdiinnt ilt, und erhittc beide. Ein Theil der JodineQure verlifrt fchnell die Balis, Und varbindet Ech rnit dcm WaITer; immer aber bleibt auch tin wenig Schwefellkue'in dern WalTer, blbR *,enh man von ih r weniger genommen hat, ah zum 8attiged des Baryu der JodineLlreJ niithig

chlorioe-wrlT.rR6~ru,en Sr1.s au mrchen i l l , und nir diere bdor Leanen, ro *ill ichJs bei der Bsrntwortuag inr A u p fallen, [wrrholb ich diefo Berntwortung in dar folgeade StGck lai den Untrr~hchu~igen iibar die Cblorina V 8 d W . G.) G a y - L nJfa c.

*) Dio. Schnefol- Wderffoff - Siiure l i r h Iich rnit Vonlreil brruchon, urn drs phorphorhure Bloi su serfrken, und darrur dio l'borphorf3mrr drr.ultrllrn. c. r..

Page 13: Untersuchungen über die Jodine

ift ; hinzu~efetatb BarytvValTer fchliigt d a m beidr Sauren aus dem WaITer zugldch niedrr. Mik fcheint die grolie Verwandtkhaft dcr dodinkfiure zum Baryt die HauPturTI~h LU r e p , dab immer eih .wenig SchnefclCdara ihr beipnengt lleibt , und ich glaube liicht , d8Ib Gch diebn beid&Siiurea eiQ BeRreben beilepn Iallh, Gch mit sfnander t u verbin- den, verm6gc dellen der fodineliuteBaryt rerleht werrde,

Jodintfauter Kalk hat mir mit Schwefelliiure &rlicbe Refultate, ah der jodinelaure Ba@ p g b ben. Durch Sauerkleefaure fchien er mir v o l l & ~ '&ger ah durch Schwefdaure oerfetrt ru Pperden.

Man hat bis jetzt die Jodineflura noch ni& ohne WaIFer dargeltellt und fehr wahrlieixi- && ifi WaIler , oder cine Balis noChwetldig, uut die BeRandtheile dieher Saure in Verbindung mit einander tu erhalten, nic diefes au& bei der Schwefelfiuro, der Salpeterriure U. a. der Fall ilt *).

Die Jodinerdure fchmeckt, Hentr lie coacen- tr ia in, Iehr fauer. Durch das Licht nird fie nicht zerretzt. Sie labt lich bis zur Syruprdicke abdam- pfen; erhvht man aber die Temperatur bis unge- fahr 20o0 C. fo z d e t r t Ee Ech ganz zu Jodine und Sauerfioffgas.

*) In Siuroo, die ohno VhEr m &ah- lind. m G h die BeRnndtheila &e gtofaere Varwaodtfchaft su einaodu hab-, alr in den Siiuren, d c b a OW mitt* dm WdTm eder ainu B a b bdtrhn. 0. L.

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c - 4 1 Schwdige Siure und Schwefel - WaD'erRolf-

S h e fchciden aus ihr augenblicklicb die Jodineab; uad To wie diete beiden Sauren eiae die sndere zerlegeo, 1;) zerretzen lich aych Jodinefaure und Jodine - Wall'erfioE- Saure einander h R dlfiindig. Wird Jodinefaure mit concentrirter Chlorine-Waf- TerRoff-Sdurc vermengt, lo entbindet lich Chlorine; dagegen haben Scbwefelfiure und Salpeterfiure keine Wirkung auf die Jodinefnure.

Mit Calpeterl'aurem Silber giebt die Jodinenure einen weilsen , in Ammonirk febr auflirslichen Nie- derfchlag.

Sie verbiadet lich rnit allen Baren, und erzeugt mit ihnen diefelben jodineJouren Salzc, welche man erhiilt, wenn alkalifche BUaCen; Jodine und Waner auf cinander einwirkeo. Endlich bildet lie mit dem Ammoniok ein beim Erhitzen verpuffen- des Salz, das ich fchon vor geraurner Zeit bekadnt gemscht habe *).

Den Verfuchen 211 Folge , welche man weiter- hin finden w i d , wyo ich 'on (!en einzelnen jodine- I'auren Salzen. handle, hat die JodineEuredolgendes Mil'chungsverhd tnif.

Jodine loo Gewthle. Saurrffoff 31,927 -

Die erffe miiglichc Verbindung der Jodine mit Sauerffoff war aber, wie wir S. a$ gelkbn haben, ron 100 Thh. Jodine mit 6,4017 Thln. Saue~fiioff,

3 Am 6. Dec. 18x3. L den vorigenld. drr hnalen S.30. G.

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[ 21.5 J

und es iR 5 X6,4017=32,0082, die Jodinefiure fchliefst alfo 5 Proportionen Sauerfioff in lich.

8) Verbindung dw Jodine mit Chlorine.

Von trockner Jodine wird die Chlorine fchnell verfchluckt, wobci Gch eine Warme von menighens IQOO C. entwickelt. DieFarbe der Verbindungillan einigenStellen hell orangeqelb, an andern orangeroth; die erftern eathalten verhaltnifsmafsig mehr Chlorine als die letatern, und lindauch fliichtiger. Obgleith ich uber die Jodirie I'ebr vie1 Chlorine hatte wegllei- gen laKen, 10 war doch der grGLte Theil jenep nicht gel'artigt. lch will die gelbe Chlorin-Jodi- ne (chlorure d'iode), und die rothe, La/iscchc Chlorirh - Jodine vous- clrlorure) nennen , u11ge- achtet die letztere keinl'eltes Mil'chungs - Verhaltnirs zu haben fcheint.

' An der Luft zerfliafsen diefe beidenverbindun- gen khnell. Die Aufliil'ung der erltern ill farben- los, wenn man die iiberfchiiflige ChLxine fort- gefchaflt hat * und es rcheint, dars dann bcide Kiir- per ticli einander vollliandig fitrigen. Die Auflii- h , o der letztern ill deGo Ltai ker oraugegelb * jc mehr die Jodine darin vorllicht. Beide Aufliihn- gon lind fehr rauer und entfirben die AufloCung des Jndigs in Scliwefelfiure. Wird die Aufliiruog der Chlorin - Jodine rriit eineu Alkali geriittigt , fo verwandelt lie lich ganz in ein jodinabures-und ein chlorint:- walrerfioffraures SaIz; iur 1,ickte farbt fie lich; lie iGii Jodine in grol'ser hleuge auf, Hitzc

h m l . d. YhJ& B. 4. St. 3. J. 1815. St. 3. P

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treibt aus ihr die Jodine a u s , und in beiden Frillen nimmt lie dann alle Eigenl'chaften der bafilchen Verbindung an. Die Aufliifung der baGrcben Ver- bindung 1ir.t Gcli verfliiclitigen ohne Iich t u zerlk- tzen; auch das Licht veriindert fie nicht; und wenn fie vorhchtig mit einem Alkali gdattigt wird, 10 fallt Jodine nieder, und dann erfi b>ldet lich , indcm lie wieder verrchwindet , ein jodindaurer- U I I ~ ein jodine- walTerfioffhures Salt. Diefa dient die beiden Verbindungen zu charakteriliren : die baG- rche larst beim Sattigen mit einem Akali Jodine fallen, die neutrale nicht.

Chlorin - Jodine laff fich im feffen ZuRande, wie wir gerchn haben , nur in geringer Menge er- halten, aber in WaJer aufgelop ill er leicht Lie in

. groher Menge darzurtellen, wenn man eine etwas verdunnte Aufliifung von balil'cher Chlorin- Jo .;ne init Chlorine fiittigt *), und urn Lie zu entfiirben, fie einigc Zeit in die Soone fiellt , oder Lie in eine grofse Fld'che fillt , in die man oft andcre Luft hin- ein Ialst. Wan erhiiltsiuf dieIe Art eine fchr faure, farbenlofe Plhfigkeit , W ~ C I J ~ nur nocli fchrvach nach Chlorine riecht , die Indigo -Auliiifiiog, doch i1ur langlam, entFarbt , und wenn man Ammoniak liinein giefst, einen reichliclien Niederfclilag jodine- Lauren Ammoniaks giebt. Urn die iiberfliilrige

'1 Die Aufliihng muls verdiiiiiit l e y , weil unter allen Urn- fianclen, unrer denen cine colicentrine Auf l ihng von Chlo- r in- Jodine entIteben lolltc, CMorine &cL eutbiiidet , und man blos eins balilclir i\ufloluun; crhalt. G. L .

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c ==7 1 Chlorine fortzutreiben, 1aTst fich Wirrne nicht anwenrlen, (ader nur hochlteos I‘ehr mahige,) denn die Aufliihng wird durch lie io bafifche Chlorin- Jodine verwandelt. Diefe letztere Verbindung kiimmt uberhaupt am hsufiglien vor, und ill von Ritfiancl, indefs die erltere qine bloke ephemere Exilienz hat.

DaSs die Aufliifung der Chlorin - Jodine die Cha- raktete der Ssurea h a t , uncl dafs fie beim Siittigen mit eineni Alkali ein jorlinelsurer-und ein jodine- wallerllofffaures S a h bildet , fcheint anzuzeigen, dal; lie eine Mengung von Jodinel’aure und Chlori- ne-WaflerRoff-Saure ift. Daraus aber , dal‘s lie den Indig rmrfiirbt , lbllre man rclilielsen , lie enthalte die Chlorine und die Judine in ihren eigenthiimli- chen IGf;enkhaften in lich. Man kiinnte fie endlich auch fiir eine befondere Saure tialten, welche lich beirri Satrigen oiit ainer Bafis zerl‘etze. ich bin der errten Neitiuns, .weil es mir gelingt durch Ver- mengung von Jotlinefaure mit Chlorine-WalTerlioff- Saure ein FluIIigkeit darzufiellen, wefche mit dar AuflGfmg vnn Chlorin- Jodirie in allem gcnau iibereinkimnit; iah hake aber ihre Elemente fiir fehr bew~glich, uad nach Umfianden einer andern Zufammsnortlnung fihig. Dieler Annahrne entfpre- chenll, wird das Wafler zerfetzt , wenn man Chlo- rin-Jodine darin aufliifi; dafs aber daclurch Jodi- nefaure und Chlorine- WalTerlioflTaure entfiehc, und nicht umgekeht Jodine-M’arrerl€off-Siure und Chlorinefaure, davon liegt der Griind dario weil

P a

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[ 328 1 Jie erl'teren von vie1 feherem Belland pien plus

Jta,!&s) als die letztern find * und es ein allgcmei- nm Gefetz ill, dafs unter iibrigens gleichea Um- fijnden die harken Verbindungen fich immer vor- zugsweile vor den fcchwachen Verbindungen erzeu- gen.

Wenn man eine gegebne Menge Jodine rnit ei- nem Alkali und Warner behandelt, fo tlieilt lie fich in zwei fehr ungleiche Theile; die kleinfie Menge dieot zur Bildung des jodinefauren SaIzcs, die griirste Alenge ,zur Hilduog des jodine-walrerff off- l'auren Salzes. Wollte man lie ganz in ein jotline- faures Salt verwandeln, fo miifste man fie tuerrt in CIiIoriu - Jodine verwandeln , diefe in WaITer auF- l&n , nnd die AuflXung mit der BaGs des verlang- ten Salzes Cttigcn. Den jodinefauren Garyt, Strontian und Kalk, die Cehr wenig au(1ijslicli Gad, wiirde man auF diefe Art nach einigen Ma1 Wafchen rein erhalten; die aodern auFdiefem M l e p berei- teteo jotlinefauern Sahe miirste man durch wieder- holtes KryfialliGren, odei durch Alkohol, von den clilorine -wall'erff offl'auren Salzen fcheideo.

9) Jodine-woJerJ?offJaure Soks (hj.driodares). . Diel'e Salze werden iin Allgemeincn erhalten,

durch Verbinden von Jodine - W'alI'erltofffaure rnit den Rafen. W a s inrbelbntlre die jodine-waflerlioff- Iauern Salze aus KuIi, nlJtrori, B u r y . Strontiarr und Kalk betrifft, To kann man lie durch Behan- deln dicker BaCen unmittelbar rnit Jodine und War-

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I 229 1 fer mittelfi des S. 2x6. befchriebencn Verfahrens darffellen, indem fie durch dauelbe von den zu- gleich fich erzeugenden jodinefauerm Salze zu fchei- den Gnd. Die jodioe-wair~rlto~rauren Salze aller das WaRer zeri'etzenden 'Mt-talle, des Zinlcs . Ei.

f ens u. f. F. laKen rich bilden durch Auflvfcn des Jo- din-Metalls in WaITer, oder indem aian das Me- tall, Jodine und WaEer mit einander erhitzt , wo- bei dos Salz fchnell entfieht. €hi ill meine AbEcht nicht von allen jodine-walrer~offfauerii Salzen im Detail zu hancleln, fondern blos ihre Gattuogs- Charaktere und ihre vorziiglichlten Eigenfchaften anzugeben.

Alle diefe Salze nerden in der gewiihnlichcn Temperatur nicht angegriffen weder von fc?iw@i- ger Siiure . noch von SclLtvcfel- Wafletjlo@iiure, noch von C h i o r i n e - ~ V ~ ~ e t ~ o f f J i i t r r e ; ... dagegen werden lie, unter Abfcheidung der Jodine, augen- blicklich zerfetzt vou Chlorirre, SalpeterJaure und Schwejelfaure. wenn diefe concentrirt lind.

Mit falpeteflaurer Siiberau.o$mg geben lie alle einen weirsen in Ammoniak unauflijslichen Nie- JerSchlag ; mit f a Ipetefaiirent Quec?Jlbe*oxydul einen grjnlich-gelben Niederfchlag ; mit iiczendern Sulliniat einen fchiin-orange-rothen , in einen Ue- berfchds von Jodine- Wdrerfiofffiurc fehr aufliis-

lichen Niederfchlag , und init falpeterfazu.e+vz Blci einen orangegelben Niederfchlng.

Eadlich liiien lie alle Jodine in Mengeanf, und farben fich dadureh duiikel riithlich braun , fefleln

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I 930 3 aber dierer Anthcil von Jodine nur mit einerfehr ge- ringen Rrafi. wio l'clm diereftarke Fiirbung beweifi, und verandern diidurch ihren neutralenZuItand nicht; i'cjlon i m Kochen, otler wenn fie beirn Stehenan dec Lufi austrocknen , enrweicht aus ihnen dieler An- theif von. Jodincgiinzlich *,.

Wenn man ei- ne Aufliil'ung dirl'crs Salzes kryfiallifiren IM, I'o ver- einigen'lich,der S a u e r h f f und WaITerrtoff, welche m a n , errteren an dem Metall * letzteren an der Jo- dine gebunden Ech denken kana, niit einatider zu Waffer , uud man erhiilt KryIIalle von Jodine - Ka- Ziurn , die den Krynallen vun Chlorine- Natronium LKochfalz] ahnlich Gnd. Diefes Salz I'chmilzt leicht und verfliichtigt lich in der Rothgliihehitze; leidet keine Verand.erung , wenn es unter Zutritt der

J'odifie - wi~jer/ir.J/iizrrres Kali.

*I Aus dierent Grunda 1aU.n Gch diele Auflofuagen aicht mir den Sdiwcfelhaltenclen - rcbwefligl'auren Salzen ( f u y t m

fulfiirda) zul'amn~enlielle:ri, i n welchrn der Schwefel die Rolle einer Siure EU fpielcii fclieint ; lie baben vielmehr die Ei,~enIcfiulien einer blol'sen Zergehung (Jmple dtJofu- tion). Ich wcifs fehr wnhl, d a b die Verbindungen und die Zcrgehungcti oder Aufli;lungcn von cinerlei Kraft ab- l t ingen . . und dafs es fchwver i lk , zwilchen ihnen cine Granzlinie xu iiehn ; docb lidsen ficli die Anfliifuiigen riel- leicltt definiren: eine Vcrbiiiclirng , in wclcher die Eigen- fchaticn niclit gefittigt find (unc com6inn i~on dnirslaquel- fe il n'y n point farurntion dc propri&&). Uebrigens 1;iCSt fich o i w Bedenken der Ausdruck hrdriodntc jodurd brauchen, urn jene hfl6fiitIgCfl zu bezeichnen, wenn man fch nur die richtige Vorf iehng von ihneo rnacht. [Uiid dierer endpricht noch belTer der Ausdruck : Jodinehnfrcn- tie jodine-waD;r$o&- Salm, Per& Atrnnf. vorige Band S, 293. G i l l . ] G a y - L u J l a c .

'

'

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r 231 3 .Luft erhitzt w i d , und i!€ zerfliersbarer als das chlo- rine- weflerilofffaure Natron **I. Es l i i b lid1 davon in 1 0 0 Thln. WaCTcr bei ISOC Cl'firnie 143 Theile auf. Nur wenn es in1 Wallkr aufgeliirtiil, ISfi es lich fiir ein jodine-wafferiornaurcs Salz hal- ten ; ifi es dapgen gdchndzeu oder such nur ge- trocknet worden,' Lb rnufs man es fiir JocIitte-KaIi- urn nehnien. Ich hsbe niicli iiberzeugt, dars wenn man diere lotztere Verbindang in WalTer aufldt un+ dann bis zur Trocknils abdacipft, lie an Gawicht nicht zunimmt. Es 5nd aber fofgendernral'sen zu- rammengefctzt : *)

Jodine- Kalium Jodine- walTerltaEraursr Kali Joditie loo Tthle. Sii i ro ion Kaliuin 31,342 Kali 57,426 Tble.

Jodin e- wnJerJoflfa u res No trori. 1 ch ha be tli~l'es Salz in abgeplatteten , rhooiboidalen , ziem- lich groten Prismen erhalten, die mit einander zu dickeren , nach der Liinge geheiften * t reppenh- niig Ech endigenden Prismcn ungefihr wie die. tles fchwefell'auren Natron , vcreiuigt waren *'). Sie

') Es vtvbitiiien fich nimlich init loo T h l n . Jocllne 31,742 111le.Ki1Ii11n1 iuch S zG, url#i I , fi pj'l'hle. W.dLiidFitach s. 1 5 , mil 1 0 0 'rIrln. i ia1i11111 ither i o , ~ z j 'rlile. Sauerliof nacli S. 26. Allb wel-dpn ~I,;;.~:~. 'l'lile. liditin1 ou 37,855 Thln . Kali, uod loo 'I'lile. . I O I ! I I I ~ ? zu roo.Sj3 T l i l i t . Jodi- ne-\Va~~rltc'R"iurg. und es vcrhi l t 8 t h 100, 841) :?-&is zz 1 0 0 : 5;,416. G i l l , .

wie a n v;plen andern Sldl lPfl i l i r h . s Ab- fclinitrs. daIs Hr. Gny.l.itll:tc niclir l ihr atigfili~li ; t i , I I A

13enon1isii dierer Verbinrliingpci itach VerfchittlPiibcir ihres %ufiaiides zu Fnlge kink I' !siific!&[, fonfi ,vur(!e er tliel'e kryItallilirtcn Si~lzc Chlorine - unrl JSJditre - Aletake, und tiicht chlorine- und jodine - \vall&lidl'liurt. Sake geiiannt liabrcii.

*') Mail lieht bier,

G i l h .

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enthslten Ikhr vie1 Kryffrllwa(rer, und Gnd deanoch fehr zerflielsbar. In der E k e entweicht tuerfi die- fes Wafler , dann fcho;elzt das Salz, wobe: es et- was alkalifch w i d , und zuletzt verfliichtigt es fich, wozn mehr Httze erfordert w i d , als das jodine- wallhrftofffaure Kali bedarf urn verfliichtigt zu wer- den. Es JiiTen IOO Thle. WalTer von J@C. Wirme von diefeni Salze 173 Thle. auf, Auch diefes Salz muL man, nenn es getrocknet worden, f i r Jodi-' ne - Natroniun nelinien. Ich haLe bei 'dem Zer- fetzen von IOO Thln. jotlinefaurern Natron durch Hitze, 2445 Thle. Sauernoff erhalten , indefs eszu FuIge der Analyl'e des jodinel'auren Kali24,43Thle. SauerrtofF in lich fchliefsen follte. Aus cliefer Ana- ly fe lagen Gch daher Folgende Mifchungs - Verhalt- piATe lierleiten: *)

Jodine - Katrooium Jodine-wafferffofffaures Natron Jodine 100 S u r e I 0 0

Natronitim 18,536 Natron 24,728 Thle. Jodine-Kaliurn und und Jodine- Natronium,

die man aus den beiden jodine-waflerfiofuren Sslnen gebilclet hat, Iind unter diehr Art von Ver- bindungen die eineigen, die Gch , wenn man fie unte# Ziitritt der Luft gliihet, nicht verandern; welc)ies reinen Grund darin ha t , dafs die Jodine das Kaliuuioxq-d und das Nntroniumoxyd zerretzt *)

*) In meinen ~nmerkilogen und Erliuterungen am Ende dic- , ler AbLandluog wird nian die Griiode Gr diefe, wie fiir

mehrerc der folgendcn .Berechnirngen weitcr auseinander grfezt linden. G i l b .

*'I De (lie Jodine auch aus dem Blei-Oxyde uod dem Wis- &&th-Oxfcle den SauerIloff austreibt , To ifi es klar, daft '

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Jodine- wnJer-ogartrer Baryt kryItalliGrt in fehr feincn Prismen, die ungafiihr To ausl'ehn, als die des chlorine-wa~erltoffl'auren Sirontian. Each- dcm er ungefihr einen Monat dcr Luft ausgel'etzt gewefen war, fand ich ihn zum Theil zerfetzt, und er gab dann mit WarCer behandelt, einc durch Jo- dine gefarbte AuflGfung von iodine- wafTerliofFl'au- rern Bmyt und einen Riickltand von bafiEchem koh- lenfauren Baryt. Die Jodine- WalTerlloEEure war alfo an der Luft aflmlblig zerliijrt worden, indem fich ihr WaNerfioff in W a l k vemandelt und lhre Jodine theils in der Luf t zerrtreut, theils in der noch unzdetzten FIiilIiSkeit aufgelufi hatte. Der jodine-waflerftofffaure Baryt ifi zwar lehr aufliislich in WafTer, ha t aber nur eine geringe Zerfliefsbar- keit ; er verJiert bine Neutralitat nicht , wenn nian iIin in verl'chlofsnen Gefafsen bis zum Hothgliihen erhitzt, und fchmilzt auch in dieler Hitze nicht. Lsfst man iiber das erhitzte Salz atmolphiril'che Luf t uncl noch beIIer Sauerlloffgas rteigen, ro entbindet rich JodinedampPin Menge, und das Sah mird alkalikh; ich habe diefen Verhch zwar nicht To lange fortffefetzt, his fich keine Jodine mehr enttand, glaube aber , dafs dcr jodine-waflerlioff- faure Beryt lich auf diefe Art in eiiie balil'clie Jodi- ne-Verbindung Vous-jodurp) verwandeln Ian's , d a

wir weiter oben (S. 215.) gefehn haben, dafs man

cbeiifalls Jodine-Blei untl Jodine-IVismuth beim Rothglii. hen nicht von der LuFt li3nnen zerfetrt werdeo. G . L.

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c a34 1 diere Verbindung orhllt, wenn man Jodioedampf in Hothgliiheliitze iiher Baryt weglireichen Isfst.

Ich habe zwar dort gefasr, d a h die Jodine den Saurrfioff aus dern Baryt i i r r Kothgliihen nicht Bus-

treibe, bin aber nirlits delto wenigcr iiberezugt, dafs der jndine-wa~crr tolure Baryt Gch heiui Er- hitzen in Jodinr-Boryum verwandelt. lcli habe Jo- dine M'aflerfiofi- Gas, das icfi bis --aoo C. erkliltet hatte, iiber frifch bereiteteo Baryt, (aus I'alpeter- Iaurem durch Gliihen,) weglteigen IaITen ; und au- genblicklich h g dcr Baryt an zu gliihen , und Waf- fer rann in den1 Apparate herab. Und tioch gab diefer Baryt kein Sauerfioffgas, wenn ich ihn in WaITer aufIGfie, und litt eben To wcnig irgend pine Veranderung, wenn ich iiber Line Oberfliche, in Rothgliihehitze, einen h o r n getrocknetes WafI'er- fioffgas forttrieb. Ich habe rnich auch noch iiber- zeiigt, dafs Schwefel aus diefern Baryt nichts rnt- band, dab d a g q y n trockiies Schwefel - Waflerfioff- gas feiir vie1 Wall'er erzeugte, iodern es niit diel'em Baryt Gcli vereinigte *). Es Idst Iich daher nicht

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c 235 3 Jaran zweifeln , dafs in der Hothgliihehitze, und felbli noch weit unter derl‘elben , der jodine -war- I’erlloHfaure Baryt Iich in Jodine - Baryuni verwaa- delt. - Es enthalten

fel-WalTerfioffgas mit Baryt und ldbR mit Strontian Cut- fieht , lilst Lch indefr nur erkliran , weno man annimmt, dafs diere Alkalien reducirt werden, vermiige der vereinig- ten Verwandtkbnften des SauerItoffs zum,WaJTerfioffe uod des Rayurn uod Strontium ziim Schwefel. - Il l diefeo aber der Fall, lo wird cs wrhrkheiolich, d a b r i d e metal- lilche Niederkhlige, welche mail f i ir Scli\vefel-Walr3rRoff- Metalle ’ genommen hat, blofse Schwcfel - Metalle find. Alle Oxyde, welche fich mit drm Scbwetel verbiuden , pa- ben Wager . wenn man iiber Gs in der Rotbgliihclii~ze Jcliwe~el -WaITerfioKgas wegrteigm I d i t , und verwandelii fich in Schwefel- nletalle. DieLThatTache iR krin Beweis gegen die Wirklichkeit von lchwrfd - wvalkdbdKwren Mlatal:eo in 1iisderenTemperaturen. Ick rnursialer doc11 be. mrrhcn, dare wir bis jetzt noch keinen einzigen sntkhei- denclen Verfucb haben, der lie 11s nirklich darthut, u i d dafr die Unaufloslichkeit derer, die man dal‘iir ausgiebt, mir ihm fehr eotgcgen au ffehn rcheint. Um diefe Verrriu- thungen zu bewihren , habe ich cine abgewogene Menge Z i n t in Chlorine- Ra lh f fo f f r iu re aufge ldl , iliefe Auflij- Cuiig.mir Ammoniak iiberrgttigt, unit fic mir Schwefel.War- ferltofFiure niedergelchlagen. Der Niedarfcblag nahni beim Troeknen in einer Temperatur von 60 bir so0C. tlas Aurfehn won Horo r i i ; das Gcwicht deKelbrn IVdr tiir Schwet‘el-Zink zu groh und f i r fchwefel- wrrrr?rfioRrauren Zink zu kle,in. A h ich ihn in eine Wi rme von i30° C. brachte, gab er WalTer her , und in einer mehr crhiitirrn Temperatur noch eine neue Menge. Dierer Verl‘uch ilt iiicht ganz entrctieideod; icli Iialte es aber, nactt clem Aurlebn des h’iederrchlagr , fiir mlirfcheinliclt , d a h er lich irn ZuRande einer Schncfel--Walrerlioff-\’erbinilung beland. Auf jeden Fall fchtint der VerlLch rnebr t’Gr P I S gt’gen meine Vrrmuthiing LU Iprtc:l;eu. G. L.

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Jodins- Bargum Jodine-wderffoffraurer Baryt Jodioe 100 Siure 100

Baryum 54.735 L r y t 60.62.r Theile.

Jodine- wuJerfloB/.iarer Knlk und Srrontian. Bride lind I'ehr aufliislich in WalTer, und der er- ffere ilt ausnehmend zerflieljbar. Ich habe weder ihrs Kryfiallgeffalt befiimoit, noch wie vie1 Ech von ihnen im Wall'er aufliifi. Sic? l'chmelzcn, dor erffere iibrr, der andre uoter der Temperatur des Roth- glihenr, urid werden dabei, wenn die Luft nicht zu ihnen hinzutreten kanii , blos ria wenig rlkr- lifch. Lakt man tlagegen zii ihnen, wiihrend lie ncjch'fehr heirs End, Sauerlloffgas oder atmoTphL ril'che Luft hinzutreten, Ib haacLen lie im Aupn- blicke Jodine in Cehr dichten Dampfen Bus, Sind diek Verbindungen Joditre- Calcium und Jodine- Srronrium I lo beruht diel'e M'irkung darauf, dars fie Ecli oxydiren und einea Theil Jodine entwei- chen lamen ; h i d fie dagegrn jodine- walTerfioff- faure Salre, darauf, daTs fich der WalTerffoE dec Siure niit dein Saucrlioff vereinigt , wobei WaUeer entfiehn muTs. Urn inich hieriiber zu belehren, habc icli lrocknes Sauerfioffgas era iiber jodine- waITcrfiofffaurcn Kalk in l\othgluhehitze und dann uber fdzl'auren Kalk Tor tgetricben ; der lctztere nahm aber an Ceivicht niclit merklich zu. Allea all0 beltimmt uns , gekhniolzene oder viillig ge- trocknete jodinc- waITrrltoITi'crure Sal te fir metal- lirche Jodine-Metalle zu nehrnen. Der ous Jo- dine- Waflerliof'fl'iure uad Kalk gebadetc jodine-

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wall'erfioEl'aure Kalk kann a n der Luft getrocknet Werden, ohne lich zu zerfetzen; der aus Jodine und Kalk bereitete farbt Gch dagegen immer fiarker, je mehr er concentrirt wird, auch wenn man ihn bei fehr mirsiger WBrme verdampft. Diefe Xer- fchiedenheit riihrt daher , weil der letetere etwao jodinfauren Kalk aufgeliirt enthalt, und beide Sake einander eerfetzen, wenn lie bis auf einen ge- wiren Grad concentrirt find, indem der Waflerfioff und der SoucrltoE beider Sauren Iich zu WaII'er vereinigen , und die Jodine, welche dadurch frei wird , lich in den Antheil jodine- wafTt-rBofffauren Kalkes aufloft, welcher unzerfetzt bleibt , (da des jodinfeuren Kalkes zu wenig ill, urn eine vollfian- dige ZerIitzuog tu bewirkan,) und dadurch der. iibrig blcibenden Aulliil'ung eine rijthlich hirune Farbe giebt. Durch Erhitzung ohne Beriihrung mit der Luft lafst fie Iich wider ganz entfarben *).

J n d i n e - w ~ ~ e r ~ o ~ u i i r e s Ainmoniak zu bilden, werden gle3che Hiume von Ammoniakgas unJ von Jodine-Walli.rltoffgas erfordert. Man erhalt es eben- falls durch Sattigen Jer fliiffigen Siiure niit Ammo- niak. Es i0 ungefiihr fo fluchtig als das Chlorine-

*) Zu folcben Erhiraungen von AuOiXungen jodine - w&r- RoffCaurer Sales. ohne Beriihrung der Lufr, nehrne ich eine Rerorre, an cleren Hals ich eine BntbindungsrGltrc kitre, welche zwei U fiirmig geltdtete Schenkel hat. Wenu der WderdampC alle LuIr nus der Rctorte ausgelrieben hat, fo bringo ich den leokrecbt au~lteigeaden Schenkel in eins Glocke voll WaflerRoffga6 oder Suckgas, 10 dah er Gch Gber dem WaOTorlpiegsl effner. c. L.

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wafGrfiofffaure Ammoaiak , aber aufltislicher und zerfliersbarer als diefes. Ich hrbe es in Wirfeln 'kryflallilirt erhaltcn. Wird es ohne Beriihrung der Luft erhitzt, fo zerl'itzt Gch davon nur wenig, und was fich fublirnirt , in graulich - weirs. Gefchieht dagegen das Sublimiren unter Beriihren mit Luft, To wird khr vie1 niehr zerl'etzt , und das Sublimat mehr oder weniger gefarbt. Es 1afst Ech wieder entfarben , wenn mau etwas Ainmoniak zulktzt; oder es an trocknen Tagen an die LuFt ltellt , wo- bei die fiirbende Jodine allollhlig in die Luft verfliegt.

JoJine - waJer-oflaure MagneJia, die unmif- telbar zurammengefetzt wird , ilt zerfliel'sbar und rchwer zu kryItalliGren; und erhitzt man lie o h e Beitritt Jer Luft bis zum Rotbgliihen, l'o entweicht die S u r e eben To, als aus der chlorine-waf?'crffoff- Cauren MagneEa. Als ich Jodine, Magnefia und WaITer mit einander erbitzte, erhielt ich ein flocki- ges Product, das ganz wie gut bereiteter minera- lii'cher Kerntes audah, und cine kaum gefiirbte Ffiiffigkeit , welche jodine- walreraoffl'aure Magne- ha enthielt, auch etwas jodinefaure Magnelia, doch nur in ger iqer Menge. Als ich diefe FliilIigkeit abdampfte, fetztr Gch an den Wandcn der Schale ein flohfarbner , den eben erwahaten Flocken ganz iihnlicher Kiirper ab , und p g e n das Ende der Operation farbte Gch die Fliiffigkeit lehr fiark, weil dann die beiden Salze einander wie beim jodine- walrerfioffrauren Kalke zerl'etzen ; und zwar 'war die

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1: a39 3 Firbung rehr vie1 Ilarker als bei diel'eem. Bringt man dcn flohfarbnen Kiirper auf eine gliihende Kohle , fo zerl'etzt er Cch , Jodine entweicht , uncl MagneGa bleibt zuriick; er wird auch durch Kali zerl'etzt. Lafst man wenig WalTer iiber ihn kochen, fo veraadert er dieFarbe nicht merklich, das WalTer aber nimnit etwas jodine - waflerffofffaure und jo- dineraure Magnelia in fich au f ; ifi des WalTers vieI, To bleibt reine Magaefia zuriick, und das WalTer enthilt beidc Salze. Es rcheint mir hieraus zu er- hellen, dal's der flohfarbne Kiirper Jodiine-Magnefia in , welche Gch aus der jotline- waflerltofffauren und der jodinerauren M a p e G a , wenn fie eine ge- wise Concentration erreicht haben, bildet.

Das jodine-nallkrfioffl'aure und tlas jodine- faure Salz des Kali. ro wie diele beiden Salze des Natron , zeigen ein folches Verha!ten nicht ; diere Erichcinung kGmmt erR bei den beiden Salzen des Strootian vor, in I€iirker Lei denen des Knlk, und fehr ltark bei denen der Mngncfiu. Die letztere alkalirche Bafis hat abor geringere Verwandtfchaften als die sndern, und vielleicht liegt es daher blos an den noch fchwacheren Verwandtkhaften , wel- che das Zinkoxyd, das Eifenoxyd und die andern iklecalloxyde haben , verinijge der fie die Jocline- Wal~eerl€ol€~aure und die Jodinefiure nicht fiark ge- nug verdichten, urn lie cu veriiindern auf einander einzuwirken , dais diel'e Metalloxyde, nlit Jodine und \l'afler behandelt , nicht jodine - walkfioff- L u r e und jodineraure Metalllalze zugleich bil-

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c *o 3 den, obgleich Lich diefe Salze einztln erhaItcn IalTen *).

Jodine- waflerflomaurcr Zink ilt leicht zu . er- halten, wenn man Jodine mit Zinkoxyd in Ueber- fchuli uud mit WaITer in Ueriihrung biingt', und ihre Einwirkunfi auf einander bcfijrdert, wie ich das [chon S. a5. gezeigt habe. Ich haLe oft, aber immer umfonll verfucht , ihn kryliallifiren zu lamen, neil er aufserordentlich zeffliel'sbar ill. Ia der Hitze trocknet er, fchmilzt dann , verfliichtigt Ech, uncl k t z t Gch in fchiinen prismatikhen KryRal- len ab, denen ahnlicli, welche man beim Oxydiren des Spiebglanzes erhilt; und er zerfetzt Iich bei

Ich vcr- mengte Auflsfungen yon jodinefaurcm Krli, von fcbwcfel. faurrm Zink. und r o n jodioe-nrlrcrltofffrurcm Zink mit cioandrr. Obgleicb aber diefr AuOolitoprn nicht concen- true gcoug warm, d r h Iich fchnefelfrurrr Krli rbfcbei- den konote. l o l i c t Ech, wcgen der Leichiigkeir, \vomit in einer Auflofung mehrrrer Salre dio Vrrbiodungr -Ver- iinderungen vorgehn , docL rnnehmcn, daG die Erfchei- nuagrn diefulben reyo Inu l t rn , rlr weno iiomittrlbrr jd- dioe-waITerl€oflfaurer Zink mit jodioerrurem Zinke vcr- urengt worden wire. In der T L J ~ fetsre lith grns all- miililig in der Aufl6Tung der drci angegebenm Srlzr Zink- oxyd, welches rein LU feyn lchico, uocl Rut kryh l i i l i r t e Jodi;. ah, und die Aufliirung , w e l c h den iiberfchiiJJigen jodine- ~~rlErerlioff~.iuren Zink rtithielt, war hark pfarbt. Diefer Helultrt lirst fich rber nicht rndcrr erklareo, r l r wenn man rugiebt, daLb die S u r e 0 der jodinc-wtll'er- RoEruren Zioka und des jodinelauren ,Zinks, von denen man roneliman Lirnn, dafs fie in der Auflol'ung vurhrn- den wares, fich grgeoreitig zerleut, und Waror und Jo- dine errcugt 1irb.n. und darr dar Zinkoxyci, wolchea in jencn Siiuren aut'geluR war, oirdoryetillen a. nachdein fich die Siurri i sorliort hrttsn.

.) Ich hrbe diefen Sclilufa rpitcrhin bericlitigt.

6. f.,

Page 31: Untersuchungen über die Jodine

c 241 3 diefer Operation nicht, wenn man ibn gegen den Ziitritt der Luft fchiitet. LGbt man da- gegrn Luft zutreten, fo entneicht die Jodine und bleibt Zinkoxyd euriick. Diofer getrocknete jo- dine-wa(rerRof€Taure Zink ill von dem Jodine Zink nicht verfchieden. Nach einem Mittel aus 3 nur wenig abweichenden Verfuchen Iinde ich befiehand den Jodine- Ziok , wie folgt , woraus lich die Mi- fcchung des zweiten Sdzes folgelp liirst :

Jodioe loo Siuro 1 0 0

Ziok 16,125 Zinkoxyd 32,351 Thle.

Jodine - Zink Jodine- wolTerltdFfaurer Zink

Aridre Jodine - waflerJfo_a(j2ute Mernlte. I& habe AufliXuagen jodine - waflerffofffauren Kalis oder Natrons auch zu den andern Metall-Auf- liil'unngen gefetzt. Dabei gaben mir keine Nieder- fchlilge : Jfangart- , Nickel- und Kolalc- Aufliifun- gen , welches beweill, dab diefe jodine- waflerfioff- lauren Metalle im Wafler aufliirtich find. Ueberhaupt abcr Icheiut dicCes fich dahin verallgenieidern zu ]anen, dab slle Verbindungen der Jodine mit den Metallen, welche das Waffer zerfetzen , diefe Ei- genl'chaft lefitzea. Dagegen hat mir jodine - war- rerfioklTaures Netron Niederfchlfge mit den Auf- Iofungon 'tler Metalle gegeben , welche das WdTer zerfetzen. Diel'e Niederl'chlige hrtten folgendo Farben: vom Kupfer griiiilich - weif. ; vom BIei fchijn orange- gelb; vom Queck/ilberoxyduL griin- lich -gelb und VOm QueckJilLeroxyde orange-rob ;

A n d . a. Phyfi. B.49. St. 3. J. 181 8 . st. 3. ' Q

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worn SiZ&er weib, und yom WZmuche kafianieu- braun. Ich hake alle diere Nitdedcblige f i r Jo- dine-Metaqe. und das mit ro riel griifserem Rechte , da die jodine - walrerfioff'fauren Salze der rehr oxydirbaren Metalle, wenn man Ee bei mafsi- ger Wdrmo trocknet, Ech in Jadine-Metrlfe ver- wandeln, die Rraft aber, welche alle diefe Nieder- fchlage unauNijslich macht, vie1 wirkfarner l'eyn muli, als rine fcbwache Temperatur- Veranderung, wie lie liinreicht , ein jodine- walrerltofffaures Me- tdlTalt in ein Jodine- Metall zu verwandeln.

Urn zu richtigen Vorliellungen iiber die Nutur der Verbindungen zu selangen , welche entllehn, wcnn Metalle mit WaJer und entweder mit SchwefeZ. oder mit Jocline oder mit Chlorirte in Beriihrung bud, wird es nicht iiberfliiEg leyn, die Betiehung nachzuweikn, in der dieb Verbirr lun. gea zii einander ilehn.

Nur Schwefet - Metalle, deren Metall eine vie1 griibere Vemandti'chaft d o der WaITerfioff zu dern Sauerlloffe hat, [Kalium , Natronium u. C f,] find im Wafler aufliislich , uad Inll'en Lich, wenn he im Waller aufgeliilt l i d , rnit einiger Wahrkheinlich- keit Eir fchwefel - wqflerJoBaure Metalllafen nehmen. Zink und &fen zerfetzen m a r auch das WalTer , haben aber nicht eine fo ausgezeichnet grol'sere Verwsndtfchoft zum Sauerlioffe, aIs deE WalTerlioff, dafs ihre Verwandtrchaft zum Sauer- fioff und die d u Schwefels zum WallPrlloff d a m - mem genommen griilier wiiren, alr die des Sauer-

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c M3 1 Aoffa zum Wafbrltoff und des Metafls zum Schwe- feel *j. Untl aoch vie1 mahr miilren aus Metallen, die den Sauerfioff clem WalTetlioffe abtreten, wenn fie auf WaKw und Schwefel eiowirken, blor Schwefel - Metalle. entnehn, welche dar Wallkr nicht zu zerktcen vermijgen, und im WalTei unaufliis- lich find.

Die Judinc hat zum WalIbrffoE eine griirsere Verwandtfchnft als dr r Schwefel, und daher miin'en bei i h r unter ahniichzn Uniltiinden die Krifte, welche clas WalTer zu zeitetzea ltrtrben, mit mehr St,,rke als beim Schwefel wirken '9. In der That finden wir such, dafs alle Metalle, welche ntit dem Schwefel ih aufliisliche Verbindungen treteu , eben [olche Verbihdubgen obit der Jodine geben , und dali iiberdem alle andre Metalle, die das Warner zerfetzen, Jodine - Metalie erzcugen , welche im WalI'er aufliislich Cnd. DIP J o d m e - Metalle da- Regen, deren Merall weniger Verwancldchafr zum SauerltaEe hat alr der Wdrer l iof , find unaufliir- lich, ebeh fo wie ihk Schwefel - Metall.

*) Die Vemrndikhafc drr Oxyda xur Scbwefel- WslTerfloE- riure bringe ich hicrbei Dicht in Antlalag, wril lie im Verhiillnifa gcgen dir rndern Verwancldcbrften nur hhr lcbwach Icyn kann. G. 1..

*') Zwar bat die Jodiaa rucb sum Kaliiim bod den andern Metallea mehr t'crwmdrlchaft der Scbwefel ; waLr- fcbeidich ahor fbertrifft bei der Jodiae im Verglcich mit dam Schwefel die Ziinnhmr jrner Krrti , wdche clsr Waf- fmr zu xrrfetsen Itrrbt , die didor &raft, wclrbe em su era balten fucht, an Grelie. G ay - L 11 Jya c.

Q O

Page 34: Untersuchungen über die Jodine

Da die ChZorine an Verwandtfchaft zun~ Waf- ferfioff die Jodine rowohl als den Schwefel gar Iehr cb.etrifft, l'o miiren, diefer AnGcht zu Folge, yon den Clrlorin- MetnNen noch cine weit griirsere &Tense irn Waner aufliislich rep. Und To verhalt es rich wirklich. Nicht nur alle Metalle, deren Jo- din - Metall auflijslich in , Iondern auch Rlei, Wis; niuth, Gold, Platin, geben auflijsliche Chlorin- Metalle, und auch das zweite Chlorin-Kupfer und das zweite Chlorin- QueckGlber *) End im WafTer auflijslich.

Diere Vergleichung befiatigt es alfo , daG den oxydirbarfien Metallen , und den Radikalien , wel- che die gri;kte Vemandtrchaft zurn WalTerfioff ha- ben , das grcfste Beftreben eigen ill, mit einander Verbindungen zu bilden , welche im Wafl'er auf- l&lich Gnd, und welche das WaITer febr wahrfchein- lich zerfetzen.

Ich habe verfucht mehrere jodine - wqflet;/ro&- /nure Sake durchSluren zu zefletzen, in deoen der

-) 1)ar crfie Chlorin - Kupfer iind Chlorio- Queckllber find una~i~t is l ich, die zwsiten Clilorin - Verbindungzo beider

Metalle Gnd a l e r fehr aufliislich. Di& \-cri'chieclerrheit licfse fich zivar ruch in der Hgpoihef'e erkliren, cl& die CI~~orin-MetaIh Iich nur i l l f'ofern im \TaTTcr aufliifen, aIs ti0 e5 zerfetreii, doch kheint fie mir der andcrn Hypothere giinfiiger zu t y n , d d s die Chlorin- 3Ietalle fich im war- rar uazerfctzt aufzulufen rerinogen. Dar er& Chiorin- Kupfer und Queckfilbcr cntfprichr den Oxydulen, dar rwrjtr den Oxydcn dicler beiden hletrlle. daher ich jener prororhlorurs, diefes dentochloture nenne, [wofijr ich in, Deotf'cbon rrflcs und zwi te r Chlorin-Metal1 fetgr. G.]

C a y - L u-T/ar.

Page 35: Untersuchungen über die Jodine

I 345 3 Sauerltoff fehr verdichtet iff, habe aber kein befriedi- gendes KelLltat erhalten. Concentrirte Phosphor- &ure entbantl aus jodine-walTerRoffl'aurem Strontion uncl jodine-waflerfiofurem Kali fehr hark gefarbte Jodine -WalTerfioHaure. B o r a h r e bewirkt keine merkbare Zerletzung , wail lie zu fchwach ilt , fo lange die Mengung Wafler eathilt; und itl dieres nicht mehr vorhaaden, To hat Iich daa jodine- war- ferrtoffl'aure Metallliilz in ein Jodine-MetaH ver- wandelt. Die C h Z o t i n e - W a ~ e r ~ o ~ a ~ r e zerfetzt die jodine- waflerfioffrauren Salze eben Lo wenig, weil fie fliichtiger als die Jodine - Wanerhoffraure ifi; wohl aber zedetzt fie irn Gaszurtaode die Jo- dine-Metalle mit Beihulfe der Wjirme. Als ich eL Den Strom Chlorine - WaflerRofFgas durch eine Baronieterriihte iiber Jodine- Kalium fortfireichen li&, welch- gel'chmolzen worden war, blieb es in der gewGhnlichen Temyeratur unzerfetzt; als aber die Kohne beinahe bis ZUOI duoklen Rothgliihen er- hitzt wurde, erhielt ich Jodine-Wall'erfiofFgas, dem nur eine geringe Menge Chlorine - WdTerfioffgas beigemengt war. Mit Jodine-Strontium und JO. dine - Calcium geht die Zerfetzung weit beffer vor lich. Diel'es Mittei Idst lich mit Vortheil brauchen, urn Jodine-Wa1Terltoffga.s zu bereiten.

XQ) Jodtnefaurr Sake (iodatm).

\Venn Jodine, alkalikhe ,Oxyde und Waffer atif einander einwirken, ,lo entachn, wie wir ge- l'ehn haben, fietr zugleich ein jodine- waflerfioffl'au-

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c 4 6 1 res Salz und ein jodinefaures S d z + und ich habe die Mittel angezeigt , wie lich beidc viillig \*on ein- snder trennen IalTcn. Die iibrigeu jodinhurm Oxyde lalTen lich entweder durch doppelte Zer- fetzung erhaltcn , odsr durch unmittelbares Sitti- gen drs Oxycls mir Jodinefaiire otler niit cler fliir- figen Chlorin- J:.tJine, welche, wie wir gt !An ha- ben (S. &), eine Mriigung von Jodinfiure mit Chlurine-Wali~rlloffraure ill, oder lich wenigff ens als eine folche Mengung verhalt.

Nur fphr wenige jot1inl;ure Salze verpuffen suf gliihenden Kohlen ; das jodinfaure Ammoniak de- tonirt.

Sie 'find insgeramrnt auflijslich in Chlorine- WaOkr/tofffdure unter Entbindung von Chlorine; die Aufloli~ng Pnthiilt balifche Chloria - Jodine.

Diirch jchweflige Saure und durch Schwefef- WaJerr/Zo&aure werdrn Ce z d m t . wolei lich die Jodine eotbindet. Chlorine t w l e g t fie nicht. Schw efzlfau re , Su / j e t er/Ei'rire u n t i Plr osphorfiiurcs kcnnen auf lie in der nicvlr ren Teiiiperalur nit-lit anders einwirken, a h in fo fern Lie lich eines Theils ihrer Balk hern5chrigrn.

In dunkler RothgIiihehitzP zerf'etzen Gch atle jodineraure Salze; eiorge grbpn blos SauerlioEgas, die andern SauerfioEgab und J d i n e her.

Allc find unaufliislich in Alkohol vom rpecif. Gewichte o , h .

Jodinfaures Kali h4ibe ich nur in kleinen kSr- aigeu Kiyliallen erhalten, die fich in beinahe ku-

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birch& Geffalt d a m m e n haufcn. Ib verpuB auf gliihcncleo Kohlen, wje der Sdpeter. An der Luft verandert es Gch nicht. Es liil'ea Lich davon 7,43 Theile in 100 Thden Wager ron 14fc C. Wiirrnc auf. Dar jodinfaure Kali zerfetrt fich in einer Hitze, welche etwar grijfser ilL a h die, in der die ch lo r i ah reo Sake terlegt werdeo ; drbei entbin- det Iich Sauerltoffgrs uad bleibt Jodine - Kalium zuriick, welch- mit WalTer eine neutrale Autliifung giebt. Befaode lich in diefem RiickRahde das Me- tal l im Zultande der Oxpdr, To wiirds Ijch bcim AuflGfen in Walk jodinef'aures U D ~ iodine- wdTer- fiof€Iaures Kali bilden, und Tchweflige Siiure wiirde aur der A u f l t h ~ g Jodioe niedcrfchlageo ; diefes alter gcfeehieht sber nicht *). Mach mehrerea Ver- fuchen iibcr die Zerfetrung dcr jodioefaurea K d i durch Hitte fiade ich, drfs es in roo TheiIen cothalt

SauoR o@ 21.59 Theilo Judia.-Kalium 77,4r -

Nun aber haben wir gefeho, dab 100 Theile Jodine fich oiit 96,aa5 Theilen Zink verlindco. Ferocr vereinigen Gch too Theile Zink ,. nach mcinen Ver- fuchen, rnit 4 , d i Theilen Sauerltoff, und IooTheile Kaliuni , n a d Hrn. Rerzelius, rnit m,4d Tlleilen

.) Diefern su Folp mufr man, will man fith rlurch Ra- bandrln YOU Jodine mir Kali und WalTrr reiiies jodinb- nrKerRofffliurcr Kali rotl'cti*lfcn , die Aufldifung bir sur TrockniG abJampfen. uiicl h i RiicLlbnd Lhmalaen ; IGR man ihn dann in WaLl;r a u f . lo karm man tither Iryn, blsn incline- willbrffoI+hrr:s K :Ii nu orhalten, wclchcr je tloch imrucr rail Uebrrli hill; a n Bdis, f q n wid. %. L.

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Sauerlioff au Kali. Folglich mulr Jodine-Katiuln beltehn aus

Jodine roo odor 58.937 Thcilrn

Die 18,473 Theile Kalium bediirfen aber nur 3,773 Theile Sauerfioff, urn Ech in Kali zu verwan- deln. Folglich find in dem jodinefauren Kali a3,59 -3,773' 18,817 Theile Sauerlloff an 58,937 Theilen Jodine gebunden , und es beReht die Jo- dine/iiure in 100 Theilen aus

Jodine 100 oder *31,311 Theilen - Saucrrlioff %7 10

Es itt aber 5 ~ 3 1 3m = 156,605; umd das erffc Verhaltnifs , wonaeh Sauorltoff und Jodine tich mit einander veremgm, war das von 10:156,a1, wie wir es oben S. .a3 hei dem jodine-wflerltofffau- ren Zinke lefi immt haben. - Und verwandelt man das Gewichts- Verhiiltnil's in das Verhiiltnili der Raume, f6 fioclet Cch, dafs die Jodinefaure be- fteht aus

Jodi? ' I Raumtheile SaueiIioff 2,s -

") Da die hlcngea ron Jodinr llhd von Saucrnoff, welcbo Iicb mit gleichen Mengen Metall verbinden, Itr alle Me- tnlle rinander proportional find, lo find clie3Iengen zwejcr oerlchicdner Metrlle, welche lich mit glrichrr Menge Jo- dino rerbiadan. den Sauerfioff -hIeiigen. die EcL mit glei- eben Mengen beidsr Mstalle rrreinigrn , verkehrt propor- tional, und es i l l 00,~$15: %4,41= rti a15 : der Menge voa K a h n i . welches Iicb mir rooThln. Jodino verbindet. Mia rrrgl. Eileu ter. 4 am Ende dider Auflatsrr. C i I I r t.

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Es M a t lich nun ohneschwierigkcit berechnen, wie viel beim Adofen von Jodine in Kali, rerhiilt- nil'smafsig fich Jodine - Kalium und jodinefaures Kali bildem miilren. Da nHmlich 100 Theile jodin- faures Kali 32,59 Theile SauerftoR enthalten, wo- von 3.773 Theile dem Kalium angehiiren, fo miif. fen die iibrigen mit der Jodine verbuodenen 18,817 Theile entweder von dem Kali herriihren , welcher zum Bilden des Jodiae- Kalium gedient bat, oder, was auf eins herauskiimmt, vou dem WalTer, deITen WalI'erfioE zum Erzeugen der jodine- waflerftoff- fauren Kalis verwendet worden i k Nun aber ge- horen zu 18,817 Theilen Sauerltoff 92,1a7 Theile. Kalium, und zu lo viel Kalium 21~3~94 Theile Jo- dine. Folglicli bilden Cch auf too Theile jodioe- faures Kali 386,w T h i l e Jodine-Kalium, dae ill, 5 Ma1 mehr, als das jodinefaure Kali durch leine Zerfetzung hergeben wiirde, DalTelbe ergiebt Ech unmittelbar aus dem VerhEltnifs, worin der Sauer- fioff der Jodine und Jer der Kalium zu einander liehn; denn diefes Verhiiltnifs iR 18,817 : 3,773, all'o fehr nahe gleich 5 : I.

Urn die M e q e von jodine-wa~~rRoffraurem Kali 2u finden, Prelche IOO Theilen jaclinefautem Kali entfpricht, muls man zu gu,~rr;rTheile~ Kalium 18,817 Theile Sauerltoff, und zu 193,940 Theilen Jodine a,497 Theile WaKerltoff hinzufiigen , wet- clie den Sanerfioff des Kalium Gttigeo, und To ergeben Ech 407,381 Theile jodine - walIirrTtofffau- res Kali.

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Jodint/aures Narron krynalliGrt in kleinen Prismen, die gewiiholich biil'chelfiirmig vereinigt find; id1 hrbe es auch in kleinen Kornern erhal- ten, welche kubil'ch zu feyn L'chicaen. & verpuEt auf Rohlen , wie der Salpeter , uncl zerfetzt lich in einer Tempcratur, welche die dunkle Rothgliihrhitre noch nicht erreicht, anter Eatweichen des Sauer- Ro@gas uad einer fehr kleinen Menge Jodine, daher dar zuriickblcibende Jodine- Natronium ein wenig rlkalifch iR. Warner von 14;" C.Warnie IGft in roo Theilen 7,3 Theile diefes Salzcs auf. Es entliilt kein KryRallwalTer, und veriindert Gch nicht an der Luft. Ich hobe gefunden, dafs es befm Zerlktzen durch Feuer auF 100 Tbeile 24.45 Theile Sanerltoff cntbindet ; berechnet man diere Menye arch den Otydatioor - Verhaltniren des Kalium und Natro- rrium und der Mifchung des jodinel'auren Kali , fo tinden fich a/r,43 Thpile. Ich gebe dieler letzteren Zahl den Vorzug. !hr zu Folge beIteht das jodincc fawe Narron in IOU Theilen aus

Saucrfioff 34.43% Theilsn Joilim - h'irroaium 75,568 -

Ich habrr durch Abdampbn riner Natron - Auf- JGTung, in die ich To lange Jodine zugefrttt harte, bis lie anfangen wollte Gch zii Eat bra , fchiioe GLei- uge, an den Enden renkrccht ruf d& Axe abge- liumpfte Saulen erhaltea, welclw fdrr alkalil'ch und fehr leicbt auflihlich waren, vie1 RryfiallwaITer ent-

hielten, und auf Kohlm lrthaft verpufftrn. Da Re Gch mitten in einer Fliiffigkeit gebildet hattea,

Page 41: Untersuchungen über die Jodine

c ~ 5 1 I uelche jodine - w8lTerRoffTaures Natron cathiilt, fo war es nicht zu verwunclern, dal's die Chlorine aus ihnen Jodine abfchied. Ich hnlre Ge fur ba/iJc/:es jodinefaures Narron. Dhrch Zufetzen von Na- tron zu einer neutralen Auflijl'ung jodinefaurca Natrons habe ich diefes zwar gaoz in Kryffalla oer- wandclt, aber nicht in grofse, fondera in Biifchel leieidenartiger Nadeln, die fch an der Luft nicht varinderten, obgleich fie fehr alkalifch waren. Es giebt auch ein IK yfiall.firbares jodineJaures Kali mit tJeberfchulb an Bafis. Ueherh~upt ill der Jo- dineEiure und der Jodine -WalTerfioflaure das Be- rtreben eigcn, baJVcche Sake 211 tilden.

Jodinefaures Kali fowohl als Natron detonirea mit Schwefel vermengt durch Schlngen, doch nur lebr fchwach. Dah fie in der Bereitung cles SchicJs- pulvers rlem Salpeter ndcliflehn, ldst fich durch eine Sehr einhche nerachnung nac-hweil'en. Sel- peter giebt durch Zerfetzung in der Hitze aus 100

Theilen 53,62 Theile Gas, das jodineliure Kali cla- gegen nur 2a.59 ?'heile Gas. Abgefeha VOP dem Unterkhiede in der Dichtiakeit des Sauerfioffgrle und des Stickgas, (erlleres verwandelt fch beim Entziinden des Pulvers griiSsteo tlieils in kohlenlau- rcs Gas, verandert aher dadurch Sein Volumen nirht,) fo hat der Salpeter vor dprn jodinefaurep Kali den V o n y g , a,3 Ma1 lo vie1 Gas als diefes herzugeben. ' Doch kiinnte das mit jodinesaurem Kali bereitete Pulver Lirh viellaicht Schneller ent- aiindeo, a h das Schidspulver niit Salpeter.

Page 42: Untersuchungen über die Jodine

JodineJaures Amrnoniak liifst Iich nicht an- ders erhalteo , als durch Sattigen von JodineEure, oder von Chlorin - Jodine - Aufliifung , rnit Ammo- niak. Man erhalt es in kleinen kijrnigen Kryfial- len, deren GeTtalt ich nicht habe erkennen kiin- nen. Wirft man es auf gliiliende Kohlen 0 t h auf eioen heirsen Kiirper, fo detonirt es zil'chend, mit violettern Lichte und unter Entweichen von Jodine- diirnpfen. Ich habe gel'ucht es durch Erhitzen in einer Glasrijhre zu zerretzcn, es zerl'prengte aber den Apparat; doch hatte ich Gas genug erhalten, urn rnich iiberzeugen ZLI kiirinen dal's es aus einer Mengurrg von SauerliofTgas und Stickgas beliand. qurch Berechnung nach d*n vorh~rgrhenden BeTtim- muagen tinde ich dieMil'chung dellelben wic folgt :

Jodmelauro loo Theile Amrnoniak to,* -

Nun aber enthalten IOO Thsile JodineCiure 75,Sa Theile Jodioe; und da die Dichtigkeit des Jodine- darnpfs 8,GrgS und di,e des Ammoriiakgas 0,5cjG6g if', lo entl'pricht diereui das Volumen -Verhiltnifs yon 8,794: r7,5S7, das ili von I : 2. Alfo ilt das jodinraure Ammoniak dem Volumen nach tuTarnL mengefetzt aua

Ammoniakgrr z Raurntheile Jodincdampf r - Sauerfioffgas z 5 -

Wcrden die a Raumthcile Amrnoniakgas zerfetzt, lo gcben fie I Reumtbeil Sticknoff und 3 Rtheile Wolrerl€ofl. Diefe letztern bediirfen , urn gefattigt

Page 43: Untersuchungen über die Jodine

gu werden , I ,5 Raumtheile Sauerff off; folglich bleibt beim Detoniren noch I Raumtheil Sauerlloff tibrig. Ich habe in der T h a t beirn Detoniren der jodinefauren Ammoniaks als Ruckffand von Stick- Sas und Sauerfioffgas ungefiihr gleicha Rauaitheile erhalten.

Jodincfawer Baryc wird fehr leicht erhalten, fowohl durch doppelte Verwandtfchaft , als wenn man Jodine in BarytwaKer l'chiittet. Er khlagt G c h als ein khweres Pulrer nicder , welches man nach einigo Ma1 Wafchen rein erlialt ; beim Trocknen ballt es fich und wird mehlig. Auch wenn m a a ilin lange Zeit in einer Hitze yon IOOO C. erhaltea hat, giebt er bei Itarkerem Erhitzen, elie er lich zerl'etst, WaITer her; er L'chrint niir datier gebun- denes VI'aITer zu enthalten. Die Producte Jer Zer- fettung lind Sauerltoff, Jodine und dem Anrcheine nach reiner Baryt, der keine Jodine enthalt, (ob- gleich diefe Gcli mit dem I3aryt ails falpeterfaurem Baryte verbindet,) und fich niir I& langfam in WalTer aufliifl; Eigenfchaften, welche ich dern War- k r zul'chreiben miichte, das der jodinefaure Baryt gebunden in Lich enthiilt. Der jodinraure Bary8 ifi das am weniafien acll8sliche unter allen jo- dinerauren Salzen mit alkalifchen Oxyden ; es lo- Ten IOO Theile WafTer von ihm auf: bei i 8 O C. Wiirrne nut or&, und bei IOQO Wdrme 0,16 Ge- wiahtstheile. Er belieht aus

JodioeGure too Tlieilon Biryt hG.540 -

Page 44: Untersuchungen über die Jodine

I 154 3 A d gliihcoden Kohlen verpufft er nicht , fondern teigt nur von Zeit zu Zeit ein L'chwaches Leuchteo. Diefe Verfchiedcnheit von deal jodinfauren Kali beruht auf zwei Griinden : er/tens reducirt die Jo- dine zwar dasKali, aber nicht d m Iiaryt'); tweitenr kiirnnit bei der Uul'cl~n~elnbarkeit des jodinefauren Baryts und des M e n Products feiiier Zerretzing hur der kleioffe Tlieil des entweichenden Sauer- hoffs init den Kohleu in unmittelbare Seriihrung, der iibrige entweicht, ohne zu dern Verbrennen der Kohle beirutrsgen, indel's jodinefaures Kali und fodine-Kaliurri fchmelzbar l i d , uod all0 alle Theile des Salzes, ehe lie Iich zerfetzen, mit der Knhle in Beriihruog kommen und das Verbremen lebhafter machen. Mehtere I'ihwefelfaure Salze, welche Gch in der Hitte zerl'etzen uhd ihren Sauerfioff fahren laflea, z. B, d r t Alma und der fchwefeifaure Zink, perpuffen und detoniren hicht, blos aus diel'em lettteren Grundc

Jodinfhrer Strantian lafst Gch aiif eben die Art wie clas vorige Salt crhalten, uud letzt fich in kleinen Kryltallen ab, welche, durch die Loiipe be- f'ehn. Octaedet zu feyn reheiden. Aucli et giebt Wan'er her, ehe er lich in der Hitxe terl'ettt , untl die Producte Liioer Zerl'etzitng tind denen des jo- dinefauren Baryts gaaz ahnlich. Es Iiii'en lich auf in IwTheilen Wall'er v i m 15" C. M arme 0,4, und Ion looo W i m e 0,73 Theile.

'1 Vrrgl. obrn S. 213. 'C .

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E a55 3 Jodinqaurer Kalk i l l mehrentheils pulver-

artig , kann aber im chlorine - waflerllofffaureu oder jodine-wallkrffo~auren Kalke, der feine Auf- liislichkeit vermehrt;, kryliallifiran, untl er kiimnlt dann vor in kleinen 4Ceitigctn Prismen, Es liilbn 100 Theile Wafler dayon auf bei 1 8 ~ Warme o,ag und bei x w U WArme o,gS Theilc. Er l'cltien mir ungefcihr 3 Procent WalTer zu enthalten. Beim Zer- I'etzen in 3er Hifne giebt cr ganz iibereinfiiinmende Produc:e aiit den beiden vorigen Salzen. Alle drei erfodern cine hijiiere Hitze als dos Kali , um zer- letzt zu werden.

Von den iibrigen jodindauren Suizen habe ich viele durch doppelte Zerretzungen dargeltellt. - Salzf'aures Silber &bt mit jotlinelaurem Kali und MbIl mit JodineGure einen weiheo Niederfchlag jodineJawen Silbers, dcr in Ammoniak fehr auf- lijslich ill, und wicder erkhtiot , wean man das Ammoniak mit fchwefliger Saure rattigt , dsnn aber k e b e Aufliislichkeit in Ammoniak mehr hat , weil er lich dabei in Jadine- Siiler verwandeIt. Diefer VerCuch giebt uns ein Mittel an die Hand, in einer Verbindung, woria Chlorine -WalTerfiol€Eiure, Jo- dine-Wallerfiomaurc und Joclinefaure zugleich vor- handen End, d ide Sjiuren zu erkennea , und von einander zu fcheiden. Man falle fie mit fdpetcr- harem Silber, und behaadle die NiederfcMige mit Ammoniak; die durch Jodinfaure uad durch Chlo- rine-WalTarTtoEGiure gebildeten werrlen davon auf- geliifi; fattigt man abar dann die AuRtXung arit

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[ a56 3 &bwefliger Saure und behandelt lie dann rnit Ammoniak, fo wird das Chlorine-Silber allein auf.geliifi.

Beim BehaodeIn von f i k h niedergefchlagnem und gut gewafchenem Zinkoxyd mit Jodinel'aure habe ich ein llaubartiges, wenig aufliisliches Salz erhalten, das auf Kohlen verpufFt,* doch fehr vie1 fchwiicher als jodinefaures Kali. DalTelbe Salz er- halt man, wenn man fchwcfelhure Zink-Aufliifung mit der Aufliifung eines aafliislicben jodinefaurea Salzes vermengt ; der Niederr'lag .bildet Gch nicht fogbjch, erft nach einigen Stunden fetzen Gch rehr kleinc! KryhlIe , nianchmal in ganz kugelfirmigen Kiirnern ab, welche jodingaurer Zink find. Es ifi mothwendig, daniit der Verfuch gelinge, dafs der liwefellaure Zink nicht fehr conccntrirt fey; dcnn feine Klebrigkeit wiirde die kleinen Tbeilchen ver- hindern Gch zu bewegen, und folglich den jodine- rauren Zink lith zu bilden und abzufondern.

' Au fliiltngen von Bdei, von falpecefaurem Queckrlberoxydul, von fi$eriozydul D von FEU- much und voo Kupfer geben mit jodiaefaurem Kali weifse, in den Sauren aufliisliche Niederfchliige. AufliiTungen vou QueckJilberoxyd und vbn Man- gan triibten fich mit jodineraureul Kali nicht.

Es giebt keine Jorliniralrende jodinfaure S&e (d'iodares iodtrrej) ; wenigfiens ift es mir nicIit 6% lungen, ireend eias zu bilden. Die jodinefanren Salre und die Jodindaure M e n nicht einmd yon

der Jodine niehr id, alr das M'aUer.

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c a57 3 11) Ailgemeine Bemerktmg iiber die iodine -wnfl'rJoJ-

fauren und die jodinrfaurcn Sake.

Urn die chemil'che Gdchichte der Salze, wel- che (lurch (lie Jodine gebildet werden, zu vollen- den , ill uns noch folgende Frage zu unteduchen iibrig: Wenn eine Bafis unter Jditwirkung von WaU'er auE die Jodine einwirkt, find dann die bei- den Salze , welche lich d i a l t e n IaITen, gleich von dein Augenblicke der Einwirkung an in der AuS- liilbng einzeln voihanden, oder bilden fie fich nicht eher, als bis irgend eine andreurfache lie beffiininr, fich zti rrennen?

Vollkouimen neutrale Aufliifungen von jodinc- faurem Kali und von jodine-waili?rrtoffl'aureii, Kal i zerikzao einander nicht, wenn man lie zul'arnmen- giel'st; fugt man abcr noch irgend eine Sliure hia- zu , (lielbii K o h l e o h r e nicht ausgel'chloll'en , wel- che von der Jodine-WalTi?r~ofure unti der Jo- dinel%ure A U S allen ifiren Verbindungen ausgetrie- bsn w i d ,) fo I'chliigt Lch Jodinc nieder , iiidem danu die Jodinefaure und die Jodine-M'aXeriioEf- Gure einander zerfetzen.

Urn aber eine Mengung aus diefen beiden SaIz- aufliifungen zu maclien, welcLe orit dar Aufliifung vollkornoien iibereiollirnrnt , die man erhalt, wenn Jodine, Kali und WalTer auf einander einwirken und die imiiier alkalil'ch i lt , mufs man jrmer Men- gun6 to vie1 Kali zufetzen, dal's lie bis zu deml'elben Grad von AlkaIitZit nls diel'e gebracht wircl; beide IalIen fich dann nicht von einander unterlcheiden,

A m r l . d. Phyfik. R.49. St. 3. J. 1815. St5.

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c a!% I Es fcheint rlfo, dars das jodidmre Kali und

das jodine- wderltoffraure Kali in dem dugen- blicke entffehn, in welchem Jodine, Kali untl Waf- Ter auf einantler nirken, dafs aber inrmcr der Sauerltoff der J o d i n e h r e und der WaKerftoff der Jodine - WalTerlloALiure cin grofses Beltrebrn be- halten, Cch zii vereinigen , und dafs es hinreicht, dides zu begiinfiigen, urn die Vereinigung erfolgen zu bho. Die Jodineraure und die Jodine-WrlIbr- fiofFl%ure, und iiberhsupt alle Siiuren, die zugleich durch die beiden Eleuiente des Wan'ers gabildet werden, zedloren fich, wrnn inan Lie ntit einaridsr vermircht s); diel'er if i der Grund, warur~i a u s ei- ner Mengung von AuflGhngen jodinefauren und jodine- walTerltofKauren Kalis felbft die f'chwiichfien Sauren Jodine nirderl'chlagen. Denn die Siiure fey noch 10 fchwach, immrr zerfetzt Lie doch etmes yon den bcidea Salzen , nie Berthollet dargethan hat, und aus den ab8efchiednm Theilen beider Sau- ren fallt die Jodine fogleich nieder. Die Zer- fetzung kann daher weit fortgehn, doch nie voll- f indig werden.

Der merkwiirdige Unterfchied zwifchen AuF- liifungeo, die aus neutralem joditrefaurein und ju-

*) Hr. B e r t h o l l e t hat bemeikt, drfs Ccbrveflige Siuro and Schwefel -WafferltofFfnirre mit einander brltrLn Liin- non, wenn fie in ridem WIlrer rufgelcifi find. D a l h l b e iR dcr Fall mit den beidcn Sauren dcr Jo&ne. welche, weon fie concenvirr find und oiit einander vsrmeogr wcr- dco, cinco reichlichen Niednrl'clilrg Jodino geben, firh abrr i c h t rerf~tren, neon lie Lhr terditnnr find. C. L.

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c 059 3 dine - wdTerffo8faurem Kali , und durch Zufetzen von Joiline zu einer KaliauRiifung gebildet worden, dafs erlterc neutral I. die zweite aber immer alka- lilich ilt , rchpint zwar dem entgegen zu r e p , dafs die beiden Salze tich lbgleich bilden, fobuld man die Jodine in die Kali-Auflofung bringt; denn man follte erwarten, d a t man dabei entweder eine vollkommne Sattigung des Alkalis erhalten, oder dals auch die Mengung des neutralen jodinefauren und jodine- wafleerltofflaurerr Kali alkalifch werden miilite, l'obald fie gemacht wird. Allein wenn die- Ies nicht Otatt fiudet , I'o mulj man beclenken, dafs in einer Mengung mehrerer Kiirper nicht jedes Ele- ment in sller Strenge fo wirke, als wenn diel'e Elvniente blos gemengt w h e n und ihre Theilchen fich niit vollkommner Freiheit bewegen klinnten. Vielmehr miilren wir annehmen, dali, unt eine Vei bindun;; aufzuheben , im Allgemeineu fiiirkere Krafte erfordert werden , als niithig waren, lie zu biltlen. Unter diefer Vorsusfetzung kvnnen aber, wie man leicht Geht, die bleihende Neutralittit einer Mengung neutralen jodinfauren und jodine- wafler- RofKauren Kalis,, und die Alkalitat einer Aufliirung vonJodine in Kali, allerdinp mit eioander befiehn, und kiinnen Folglich im letoteren Falle die beiden Salze fich hilden und in der Auflofung Gch einzeln befiehend erbalten.

12) Jopine - WaJerJoJ- Archer,

Ich habe mich niit den Wirkungen der Jodina auF Ptlanzenkorper und a d thierifche Kiirper nnr

H a

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c 260 3 wenig berchaftigt; auch Ee diir€ten uns melirere neue Verbindungen kennen lehren. Die llcrren C o I i d uad G a u l t i e r ha len die Verbindung der Jodine niit der Stiirke hekhriehen, und icli will hier einen Aether bekannt machen, den die Jodine- ' WalTerffoIll'aiire niit Alk ohol bildet.

,Ich vermifchte 2 Haurntlieile abfo?uten Alkohol mit t llaurnthcil farbigcr Jodine -WaITerliofi.iure vom rpeciE Gewiclite 1,700, und deliillirtc. tlie Mi- fchung im Wallkrhatle. Es gios eine vollkommen neutrale, Tarbenlofe i ind durchlirhtise , alkolioli- k h e -FIii[Iii~keit iiber , welche mit Wa!Icr ver l t z t Ecli triibte , und Triipfchen einer FliiIiigkeit fallen lids, clie anfangs etwas uiilchig war, 1i)literhin nher ganz hell und durchtithtis w d n , und (!is niclits anders ifi , 21s ein fodincr - FVuflerJiofl- Aetlrcr (&her Iaydriodiqire). 111 dar Hetorte blieb fiark gefarbte Jodine-~raner l l~m; i i i re zuriick. Es hatte lich all'o ein Theil des Alkohols mit Jodine-War- ferfioiKaure zu einem Aether verbunden, der beim DeItilliren tugleich mit dem iibrigen Alkohol iibcr- Ring; und da tlie Jodine, welche in dielent Theile &r Saure aufgeliilt war, zuriickblieb, und Iich mit den) 211-

ri icklldbenden Theile der Jotline -W'dTerfioffl2~r~ verband, To zeigte Gch diel'er fehrffark gefarht. Wahr- [ch&nlich wurde die Siiure durch clie Einwirkung der Jodine und des W'all'ers verhindert , fich ganz unrl gar mit dem Alkoliol zu verbinden.

Der Jodine - WaNerfioI?-Aether ill vollkom- men neutral, wenn man ilin luelirmals rnit W a h

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[ 25K 3

gemal'chen hat ; in clicreni ia er nur rehr wenig 3uL 1~islic:h. Er hat einen fiaiken Geruch, der zwar et- was EigcnJhiirnIiches hat, aber doch dem der an- dern Actherarten ahnlich ilk. Nach einigen Tagen w i d er rorenfarben; diere Farbe nimmt aber n i c k a n Stiirkc zu, und w i d ilrm von Kali ader Queck- lilber aiif tler Stelle henommen, welche ihni die Jo- dine entzieht, yon der die Farbc herriihrt.

Die Dichtigkeit dieres Aethers ifi 1,13206 bei 3.2',7 C. Warme. - Sein Siedepunct liegt , nach feiner Spannnuog beliioirnt, bei G-io,S C.; durch di- recte VerCuche habe ich ihn gefunden 646,5.

Er ill nicht verbrennlich, und ftGkt auf glii- Iienden Kolilen blos purpurfarbene D;inrp(h aus. - Das Kalium fdst Gch darin sut'lielen, ohne Gcli zu veraadern. - Kali versndert ihn uicht lbgleich ; ebcn 10 vvenig Salpeterlaure, khweflige S u r e und Chlo- rine. Schwefelfiure brannt ihn zielnlich fchneil.

LiCst man ihn durch eine rathgliihende RGhre Iiindurchlleigen, fo zorretzt er lich. Als l'roducte diefer Z d e t z u n g habe ich ein Kohleultoff- hatten- des brennbares Gas, rehr reine Jocline-WaITerfloff- Lure und etwas Kohle erhalten; und nls icli Kali- huge i n die Kiihre brschte, in welcIler dic Zcr- fetzung vorgegangen war, kamen d a m u s norh Florken zum Vorfchein, die lich weder in t!c.:n K a l i noch in den Siurrn aiitlijliai, irnd ncch uie!trma- ljgem WoCchen mit kzlterii M'a!Tt.r n n c h i:;iniw *.vie Aether , docli fc l iwaAer als tler fliifige Apther rochen. In kochendt.m tTa1lbr I'chn)ofzeu diere

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[ 26% J

Plocken, und vereinigten lich zu eincm Kijrper, der nach den) Erkalten an Farbe und Durchfchei- nendheit dem wdsen Wachre glich, Cch auf gliihen- den Kohlen nicht entziindete , wohl aber Jodine dampfe noch in griifserer Meage als der Jodine- WalIe.tfioff -Aether ausfiiefs, und lich vie1 Ipiter als letzterer verfliichtigte. Diel'en Eigenfchaften zu FoJge halte icli tliden Kijrper fiir einen Gejionderen Acther, und tmar Fir eine Verbindung der Jotline- tl alrwltoNiure mit einem von dem Alkohol ver- fdiiednen PflanzenkGrper,

Ich-habe den fliilfigen Jodine-W~~erTtoff-F-Aether nicht analylirt ; da ich aber tinde, dafs der Chlo- rine - WalTerfioff - Aether nach Thenard'r Analyfe auf I Raumtheil Chlorine-WaITerfioffgas 4 Haumth. reinen Alkohols enthalten mufs, To glaube ich, dafs auch-er aus I Paumtheil Jodine -Waflerftoffgas und ; Haumtheil Dampf reinen Alkohols beffehe. Und diel'em zu Folge wiirde das MiCcliungs - Verhiltnifs r e p , nach Gtwichtstheilen ausgedriickt, des Jodine- WaJerJofi-AetAer 100 Theile Siiure und r8,55 Th. Alkohol, und des C?doriiie - WaJerfloJ- Aether IOO TheiIe Saure und 64,67 Theile Alkohol *). Es

*) Jrh habe. (I'agt Hr. Gay-LuKic in eincm Zufatse am Elide reines AuHatxes,) nachtleni dielks I;lioii gedruckt war. die Diclirigkciten cles Dampfs dielcr beiden Aetbsrarten mit slier Gearuigkeit bcliiiumi , und finde, dals fie nirht mir dunen Dichiigkeiten iibcreinffirnmca , wclctie die Berech- nung uriter tler Vormdetzung giebt, dars tlieTe Aether. der erffe aus Jodine-Waileerfioffgas, der m e i t e ails Chlorine- WaiTeITerltoffga,rr, und aua Dampf rbloluien Alkohoh befiehn.

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Ui auffalland, dab bei dielem Mifchiingr-Verhalt- niRe beider Aether, der Jodine-WalTerlloff - Aether gar nicht verbrenolich , ' der Chloritie-Waflerfioff- Aether dagegen fehr vsrbrennlich ik Ich niiichte das eritere dem Umltande zul'chreiben, dafs die Jodine - WalTerfioffhre vom Ssuerfioffe zerretzt wird, ohne entflaoinit zu werden, und dars diefeel. cu diiun wird, urn zum Verbrennen des .4Ikohofs etwar beitutragen ; eine Vcrniuthung , die leicht zu bewahren ware, wenn man etwas Jodine-Warner- fioff - Aether in Sauerfioffgas zu verbrsnnen ver- fuchte; ill lie gegrundet, lo muli er d ~ r h mit Flamme verbrennen.

13) Schlufa - Brmerkung.

Durchliuft man die Verfuche noch ein Ma% welche ich in dierer Abhandlung befchrieben habe, fo iiberzeugt man lich leicht, dafs auch nicht einer unter ihnen uns bereclitigt, die Jodine frir zul'am-

mengeretzt, und am weuiglten als Sauerfioff in Iich fchliel'send zu betrachten. Dagegen fallt die grolie Aehnlichkeit auf, welche die Jodine bald niit dem Schwefel , bald mit der Chlorine hat. Sie erzeugt, wie diere beiden einfachen Korper, ewei verlchie-

Ich hahe ea daher f i r Cehr wshrfcbainlich. dab der Alka- hol, der lieb a h cine Verbindung aun Rleichcn Haumthei- len WaJTerdampf und illerreugender Gas bctruchten I&, die au einem eiiirigen Raumrheil verdichtst Cud, feine Na. tur rerinderr, indem er liclr mit den Siiiren verhinder. Ich hoKa diefen GegenRand in meiner Abhrndhn6 uber dirt Ddiopfe rnbuklaren, welch0 bald erlcheincii foll.

G a y - LnfJnc.

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L 264 3 dene Sluren,. die eine durch Verbindung mit Sauer- fioff, die andre r1urc.h Vcreinigung mit WalTerfioff; und'von dielen durcii Verbindung der beiden'kle- mente cles Waflers niir Chlorine, oder Jotline, oder Schwofel zuglvich entflehcnclen Siiuren , lind ,im- mer die Belianiltheile der clurch Saurrfioff p b i l - deten SGure b h r verdiclitet , die ljeliancltheile der durch' WsiTrrTtoff wzeugten Shure aber ncr l'ehr fchwach an eifioncler pebunden.

Den S u u e r / h ~ erirzirht Schwefd tler Jodine, und Jotline der Uilorine; uoigekehrt aber wird der WalTerltoff von der Chlorine der Jodine, und yon der Jodine dern Seiiwefel entriflen. Die- fern analog verhait lich auch der Koh/enfloff, denn der SchweFel entzieht ihrn den Wafierlioff, tritt ihni aber den Sauerlioff ab. Es fcheint daher im AIIgemeioen , d a b , je ftirker ein Kiirper den Sauerfioff verclichtet , er den WaKerrtoff delto we: niger condenlirt *). Und dieles ill ohne Zweifel

') Auf d i d e Betrachtiingen mich grilnclc.ncl,. nehmc i c h kei- nen Anltand. den RrickJLfl in eirie KhQe eu feteen rnit dem Saucrltoff, der Jodine, cler' Chlorine untl dem Scliwe- fel. Die S,tll;eterf;iiirr h a t in cler T h a t virl Aehnliches rnit der Jodinrlaure untl tier ClilorineTitire. ilurch ibre leichte Zerlatxbarkeir, iiail weil auclr in i l i r der StickRnff rnit 2f Ma1 I'einem Volumen Snuerlioff vs:einigt iR , gc~at io fo wie die Bnlis in diefen Siurcii. Uic fa:prterlatiren Salce wcrden in J e r Hitze rbuii fo zerfeizt, a ls tlie jodineliuren Salze. Zwsr ilt kein Oxyd brkannt , atis welchem der Siick[toff dcii Sauernoff austriehe : daraus ili intlelb bias su l'chlidsen, dalb er eine weit geriiigcre Kraft alr dcr Sauerfioff beliixt. Mir de;r Chlorine unit tler Jodine bilder dtr Siicklioff iufserfi leiclh zerktzbare Verbindnognn ; ein

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eine der Urfachen, warum die rehr oxydirbaren hIe- t a lk , Eifen, Mangau u. r. m., Ech nicht im WalTer- fioff aufliifen; ich rage, eine der Urfachen, denn wiire lie die einzige, lo wiirde es unerklarbar feyn, warurn fich Qneckfilber, Silber und Gold nicht mit dem WalTerfioff verbinden, da lie cloch nur eine Ielir fchwache Verwandtkhaft zuui Sau-erlioff liaben *).

Noch i n vielern Andern kiinimt die Jodine mit dem Schwefel und der Chlorine iiberdn. Einige jotlinfaure Salze n5hern lich ganzlicii den chlorin- r,iurrn , die niehrffen haben aber inehr Aehnlich- keit niit den L’chwefelfauren Salzen. Die Jodin-, die Schwet’el- und die Clilorin -Metalle verhalten fich im Ganzen auf einerlcti Art zu den1 Wafler, und Schwefcl, Jodine und Chlorine wirken a d

&reis , dars er nur wenig Venvnndtlcliaft zu ihnen befitzr. und der Natur feiner Kraft nach ihneu nahr fieht. b a r 5 feine Verbindung mit dem M-rn’erlioff keine Sirire ift, kcmrnt oline Zweifel tlaher, weil dar Arnnioriiak 9 1hiim- theile WaKerffoR gegen I Raunitheit Stickfioff in l i c h fchliefst, und zur Liildung einer Siure aus beiden wahr- fcheinlich gleiche naumtheile von bPidc a crfurdrrt werden. Die acidv Verbindung von SricklioE m i t \V”alfirlinfF haLen wir , wic es niir rcheint , in tlrr Ulnffiiiura ; denn nach ci- nigen Veduchrn, clie icli angeltrllt h i h e und b a l d be- kannt machen wercle, bin ich geneigr die ClnuLirre liir eine Siiire xu halten, die dcn Siuren aus Chlorinr, Jotline, oJrr Scliwefcl und WaKerfiofi analog ifi: nur clafs ibr Rntlikal s t ihnmengefetzt ill JUS SticlinoJ-Y u n d aus Koh- lrnfioff. Die oxygesfrtr BInr!/iiure wiirde d.irin J e r Ciilo- riol:iura und cler Jodinliiire entrpreclien.

Aka1it;t [Annalen I S l i ( fir. 12, li. 4s. s. 3 j I j .

. Gay- LILT&. ‘j >Tr:ir IiicrGber in rneinen Eemei~kiingw Gher :kidir i t i ini .1

c. t.

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C S l die Metallaxyde, fowohl fur feh a h unter Mitwir- Lung von WrlTer, auf eirie viillig ahnliche Weife. K u r z rlle EigenTchaFten drr Jodine tinden Gch unter denen drr Schwrfelr und der Chlorine wieder.

Es i l l kauni niirhig zu bemerken, dafs, wenn ich niich triw darauf berchrankt habe, die Jodine mit deli1 Schwefel uncl nbit drr Chlorine zu ver- gleichen , dielbs niclit clerhalb grrchehn ili, wed fie niclit auch Aehnlicbkritpn, obgleich wenigsr aahlreiche, mit dem Phosphor und mit niehreren andern Kiiirpern h a t ; Lbndern wed ich mich him darauF' habe b f c h r f n k a n micNen, lie mit den Kiirpern t u vergleichen, denen fc Ech am mrhr- ffen niliert, und zwifchen welche man fie, wie er mir I'cheint, in einer wilrenfchaftlichen Anordnuog ltellen niul's.

Ich bin aber hicrdurch darauf gefiihrt wor- den zu zeigcn, (wie das hier eben gcl'chebn in,) dafs der Schwrfel rile rllgemeioe EigmfchaFten Jet Chlorine befitzt, und tlafs man folglich auch ihn in die KIdTe der Kurper verretren mufs, welche dutch Vereinigung rnit dem Walrerfioff Sauren bilden.

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Erlauterirngen vber einige Berechnungen, welchc in diefem Arffatze vorkommen,

v o n G i l b e r t .

1.

Zu Seite 1 4 und 15, die Berechnirng der Dichtig- keit des yodine - W a J k - q f g a s nach der Aehnlichkeit d<flelben rnit Jem Chlorine- VVaJetjhfgus 6etreJend.

Hr, G a y - Lu f l a c dr3ckt fich bei dierer Verglei- chung fehr kurz nus, und da einige der Ausdrbcke irn Original wie in der Uehertragung lrrthnm veran- la&n kiinnten, fo diene Polgendes zur Erliiuterung.

Die Hvrren Gap- I .ubc und Thenard harten bei ihren h iiheren Varhchen nachgewielen , dars, wenn man zu I Raumtheil Chlorine I RaumtLsil War& ferftoffgas ffeigen l&t, beide verrchwinden, und man an ibrer Stelle a Raurntheile gewiihnliches falzraures Gas vorfindet. Damals fahe man diefen Veduch 81s einen Beweis an, dafs die Chlorine Raunitheil Sauer- fioffgas und 1 3 Rau-mtbeil waflerfreies ralzbures Gas bis zur Hiilfte verdichtet in Cch fchlielse, und fich mit I Roumtheils Waflerkoffgas in I; R;iume fdzfaku- res Gas und f Raiini WaIIkr (welcher &urn Befiebn der SalsGure in GasgeIlalt werentlich fey) verwandle. Seitdem aber Hr. Gay-LulTac fich iinbedinqt f h die neue Anficht dor Chlorine als cbernirch - eiafach er- kKrt h a t , foolgert er atis dierern Verbalten, dars das fa Idallre Gas (Chlorine -WaOTerfioffgas) eine Verbin- dung von I Raumtheil Chlorine mit I Raumtheil War- ferfioffgas iR, welclie in ihrer Vereinigung mit ein- andcr keine Vwdiclitung erleiden, und daher genau z Raliintheilo falzl'nures Gas bilclen Hieraus lan'en Iicll mehrere wicktige Folgeruagen ziehn:

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[ 268 3 E;Jens: Herr Gay-LulTac hatte durch Wiigung

dad fpecif. Gewiclit des falzLnren Gas gemeinfchaftlich mit Hm. Biot 1,278, und das der Chlorine gernein- fchafilich mit Herrn Thenard 2,470 gefunden, &s rpecif. Gewicht der ntmorpliiirifchen Luft gleicfr I ge- k t z t (Annnl. B. 56. S. .55) Walirfclieinlicli wird rein Werk nber die Diirnpfe iins belehren, warum er das fpecifikhc Gewicht des Llzrauren Gas jetzt ein wenig nicdriger, nirnlicfi zit 1,247 annimmt. Setzen wir nun das fpecihfche Gewicht der Chlorine x, fo mufs, da das fpecififclie Gewicht des Waficrftoffgar 0,07321 iii, x + 0,07521 = a 8 1,247, iind alro x = 2,4208 feyn. Und dieres ift das rpecir. Gewicht der Clrlo- rine, wklches Hr. Gay-LufTac jetzt als das wahre 'an- nirrinit und bei Berechnungen zuin Grunde legt. . ' Zweitens: Da Sauerfioffgas iind WafTerCtoffgar lich mit einander dem Rauine nach in den Verhdt- ni,Een yon 1 : 2 ,- Chlorine und WatIerfioHgas rber, wio wir eben gerclln habm, in dern Yerl~dinilTe von I : I verbinden, fo fielin die Eiume Chlorine und SauerlioH, wdche fich wit I Enunittic& WafTerCtoff- gas vcreinigen, zu einander in dern Y e r l d t d h von 1: f otler von 2 : I. UIid daITrlbe Verhiiitnil's Iindet zwifchrn den Hiiiimen hider, welclic fich Init einer- lei Rauiii jedes andern ICGrpers verbinden und worin lie fich linter einander fel'ufi verc-inigen, Statt; ein SchluCs, der xciterhin erliictert werden wird. S. 15 ifi dieres Rehlrnt zu kur7. angetleutet mit dem Aus- driicke : Es folgt dariius, ,,dds die Clilorine zu dem , , s ~ ~ ~ e ~ f i o f f e in dem- VerhiiItnXe der Volurnisum von ,,2 : I lieht;" welches auf fiilfchc Begriffe fiihrenlrijnnte.

Drjt2ns; Aus diefern h u m - \'crhiihni!Te ergiebt fich fogleicli auch das Geniclitsverhr?ltnirs, worin Clilo- rine und Sauerfioff in Hinh>ht ihrer Verbindungen

Page 59: Untersuchungen über die Jodine

mit andern K6rpern fieibn. Denn da das fpecif. Ge- wicht des Sauerfioffgas 1,10359 wid das der Chlo- rine 2,4208 ifi, To mufs das Verhiltnifs' der Chlorine ziim SauerRoff feyn 2 x a,4208: r,roS5g, oder

Viertens: Nimmt man an, dafi die Aehnlich- keit, welche Ech zwifcben der Jodine - WalTerfioff- Gure uncl der Clilotine -Wafier[iofifiiure in ihrem gan- zen Verhaltm fhdet, fich aiich auk' ihrc Zufamrnen- fetzung erheclie, alfo aiich jene in 2 Raumtheilen gennu aus I Rauintlieil Jodine und I Raumtheil WaE hfioffgas Lefiehe, die fich, ohne fich zu vcrdicliten, mit einander vereinigt haben, Co fiihrt das auf fol- gende Brrechnung der Dichtigkeit des Jorlinedampfs und des Jodine - W u ~ e r ~ o ~ p z ~ .

I ) Das Verhiltnirs, worin Saiierfioff und Jodine Gch mit andern Kiirpern verbinden, iTc den1 Gewichte nach xo : 156~21 (S. 25), alfo dern naurae nach

43,788 : 10.

I 0 156.21 - : - , oder x : 15,621 x 1,10359, wenn 1,10359 x x das fpecif. Gewicht oder die Dichtigkeit des Jo- dinedarnpfes bezeicbnet. Run aber vereinigt fich rnit I Raum~hei! WaLlkrfioff Raumtheil Sauerftcff; alfo ml?llcn Jodine unct Snuerfioff Ech aiich rnit allen an- dern KGrpern, To wic :nit dc:n WaITerftoKe in den1 Vcrhiiltnifle ron I Raurntheil Jodine zu f Raumtheil Snuerfioff vereinigen. Mithin niufs $ Raumtheil Ssuer- lioff ZLI I Rotimt,heil Jodine in dem VerhdtniKe von x: 15,621 Xr,1035gr fiehn, und r=f.r5,621 .1,10359r = Y,G I 95 rep.

2) Il't iiber d i c h das fpecif. Gewicht des .Todine- dnmprs, das cler ;itrnofpharifchen Lurt I gefetzt, To InijlLn , da das fpecilifche Gewicht des 1V:iflerfioffgas 0 , 0 7 3 ~ 1 ifi, der vbigen Vorauslktzung zu Folge, 2 I lnu~ i i -

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I: 5370 3 theile Jodine -M'iiITeerTtoffgas folgendes Gewicht haben, &6195+0,07321, dasGewicbt von I Htbeil rtmofphari- fcher Lurt I gefeizt : und alfo mu& das fper. Gewicht des Jodine-Waflrrlioffgas fey" 4,3097 + 0,0366 = 4,3463. Herr Gay-Liilrac fcheint durch ein Varrehn I Raum- theil 'fi"nflererlioffgas fiatt 4 naumtheils genommm zu haLen, und erhilt fo 4,4zSS als Ipecifirches Gewicht der Jodine -1Vr1TrrCtoff Eure.

3) Die Jodine iind der WaITerfioff in der Jodine- WalTerfioffEiure verhalten Lch, diebin zu Folge, dem Gewichte nacli \vie 4,3097 :0,0366 oder w-ie 100 : 0,849, wie Hr. Gay-Lullac diel'es S. 15 angiebt.

3.

Zu Seite 2 5 , die 3erechnung Jer Proportions- ZaAL fiir die Jodirre betrpffenrl. .Bei dierer Berech- nung habe ich zwrierlei zu Lemerken:

Erflens. Wenn, urn 6,402 Theile Sauerfioff zu Tattigen , 0,849 Theile WalTerfioff erfordert werden, fo brfieht das WuJer in 100 Theilen dem Gewichte nach aus 88,287 Theilen Sauerfioff und I 1,713 Thln. Waflerfioff. Hr. G a y - L u f fa c niwint jetzt alfo eben- falls diafes lllifchungs -Verhiltnifs des WaITers an, wel- ches Bus den Wigungen des Sauerfioffps und Waf- brfioffps der Herren Biot und Arago '(1,10,35g und 0,07321), und aus feiner und Hrn. yon Humboltit's Entdeckung des Raum - VerhiiltniITes, wonach diefe beide Grundfioffe ficli zu Waller vereinigen (I : a), hervorgeht ; ein Verhaltnifs, worauf ich glaube zuerfi die PhyGker und die Cliemiker auherkram gemacbt zu haben, und das durch die mufierliafren von Hrn. B e r ~ e l i u s durcli dicfe Annalen bekannt gemaehten lhterfucllungcn a h das wahre fich den rechnendcn Chemikera empfolilen hat , und allmiiblig %on allen

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c 371 3 nngesommen worden ill *). Noch in dan Abhand- Iuiigen im zweiten Uande der MtmoireJ d’Arcrieil feuten diebs Verhiltnirs Herr G ti J - L u I‘l’a c ruf 86,733 : 1J,a67 (diefe Annulen B. 36. S. 36) und Hr. B e r t h o l l e t auf 87 : 1 2 (Annulen B. 34. S. 199). Hr. D a l t o n retzte daflelbe vor dem Jahre 1811 nocli auf 65,66 : 14,34, nnd fritdern auf 87,5 : 18,s (An- naien 13. 46. S. 259). Der Verhiltnifszahl zwikhen Sauerftoff und WallerliofF, wie Herr D a v y fie 811-

nimmt, 7,5 : I, entrpricht das Verhiiltnili 88,aJ: I 1,77, und den Veihiltnilszatilen 10 : 1,3a das Verhiltnih von 83,34 : I 1,66. Letzteres legt Dr. W 011 a fton bei friner Sknle fiir die cheniiklien Aequivdcnte zum Grunde, welcbe ich meinen Lefern mit ahnlichen Ilr- drterungen wie die grgen wartigrn vorlegen tverde, To weit die nicht iiberilll blare Dnrfiellung (wclche Gberdem Hrn Be r z e 1 i a s zu einigen Bekhwerden, vielleicht nicht mit Urirecltt , Veranlallirng gegeben hat) ilirer bedarf. Dem Verhiltnifle HY,2b7 : I 1,715 entfprechen die Verhaltnifle 10 : 1,3268, nnd 7,537 : I .

Zweitens. Wenn es richtig in, ,,d& von je zwei ,,K6rpern, welche Ceh jeder mit einem dritten Kiirpcr ,,verbinden kGnnen, die Mengen, worin lie fich mit ,,gleichen Mengen des dritten K6rpers i ereinigen, cin- ,,antler immer proportional End, welches auch Jicfer ,,dritte Kijrper, und welches auch die Menge deflelben

El heiGt m a r hier: ,,Da Biot und Arrgo durch VVdgung ,,dm SaucrRoffgas und dsr WalTerliofigar die Mil‘cheng ,,dm WaITen su 11.7 WalTerfioff uod 83.3 Sauerfiofi hfi- ,,geferrr hrben, rcbian er mir ndthig, diefe von deli bicbar ,.a~~geuotnrnenen Zihleri abweichcnda Angabe durch Ver- ,,ruche zu IwiiThn Dido F u l p u n g gehiin indrfs N i r , nicht den Herren Biot und Arago, in derco Athandlung lie Iich nicht findet.

3 Vergl. d ide Annal. J. i g r I, Sr. 4, oder E. 36. S. 459.

G i I b c r 1.

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c '72 3 ,,fey ;J ,- ein Gefetz, wovon ich in meinen hifiorifch- kritifchen Upterfuchungen ilber die fellen lwkbungs- Verb&nilTe, und die Gefetze, welche man in neueren Zeiten in ihnen entdeckt ha t (Annnl. B. 59. S. 36), gehandelt habe und in der Fortfetzung diefer Arbeit noch weiter bandeln werde: - wenn, wie gefagt, die- fes Gefetz , das Allen hier erleutei ten Berechnungen zurn Grunde liegt, gilt, To fcht.int dnfleile fefte Mi- fcliungs - Verhiltnik , welcbes durrli diefa Proportio- nalitEt begriindet wird, auch GCliigkeit fGr den Fall 2u hnben, ivenn die Menge des dritten Kiirpers gleicli n i r l l ifi, das hcirst a l b , such filr rlis Ver- bindung eines diekr Kijrper iinmiitelbar init dam andem.. Dierer Griintl~atz liegt weiiigfieiis der Be- rechnung von vielen hlifchiings -VerhiltnilTen in die- fcr Abhandlung, welche mit der Erfahrung aufs Befie zufammenfiiminen, zum Grunde, und auf ihri furst die Lehre von den Proportions-Znhlcn, ,und die Bed fiimmung diefer Zahlen, babe ich glrich deutlich aus- gefprochen diefen Grundfalz noch nirgends gefunden. Die Eerechnungen auf S. 25 und 26 geben uns da- yon fopleich ein deutliclies Beifpiel.

Herr Gey-LuRrc hat diirch Verfuche gefunden, dars roo Gewiclitstheile Jodine fich genau mit 26,225 Tlieilen Zink zu Jodine - Zink verbinden. Kach fei- neii triiheren Unteifuchungen eniltitlt abcr das Zink- ovgd auf IOO Theilen Ziiik 24.4~ ThcJe Saiierlioff (Ann.ilen n. 5s. 8. 297 1, k6nnen Ech folglich init 26,225 Tlicilen Zink nur 6,40 17 T h e i l ~ Sauerfioff berbinden. Alfo, fchlielit er, il't rlas Verhdtnirs von i 00 : 6,40 17, worin die Gewichtsinengen J"Zine land Sarrer/iqr helm, die fich jedt: nirt 2t;,225 Thei- len Zink verbinden, dns Verhiltnifs , worin Jodine i m l SaucrfIdT fibel lianpt lich niit jedeiii iinderii Kik-

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per, (a. h. rnit rinrnder glaichen Mengen jeder, 1114 dern fie themifche Verbindtqen eimugrhn vcrm6- gen,) und ebtn To mit einander felbll unmittelbar veibinden. Und da diefer Vcrbilinili dem voa 15ii , i i : 10 glaicb ill, ro i lt 156,s L die Ptoportions- zalil f3r die Jodine, wenn h n die fiir den Saurr- fioff nnch A r t der Dr. Wollalton gleich 10 hut.

Derrelben Art zu fcblicken bedicirt Ech Hr. Grp- LiiIlac in Beziebiine auf J d n e und WuJ+&@ Waller find, nach -den vorhin pgebaheo B s h - mungen, verbanden mit 6,40a Tbeilen $auerfio@

- . 0 , 6 4 0 ~ = 0,849 Theile Wderlloff. AUo 118.287 (fchlielit Hr. Gay-Luflac) ifl das VerhiilWG, wo& Jodine ubd Waflerfioff licb mit einrnder, fo k ie mit andern &irpmn (d. h. mit cininder gleicben Mengen' derfelben) vsrbinrlcn,, 1 oo : 0,849. Diefer Verbiiltnik ifi cem vod 256,ri :p,3a68 gleich, and orfiere h b l a &e Proportidmzrbl der Jodine, letztere die der WalTerfioffi, die der Sduerfioffa aleicb 10 gelhtrt; d- &es fir die Ricbtjgkeit diefer ScLluIirrt 2eugt

Bei der f imcbnmg der kfc'cbangs-verbilltniller der Jo&ne mil &ditun S. 26 h d e t lich derfelbe Scblufs wieder. Zrn K d i End too Tbeife Kaliarn ebenfdls mit ro,+5 Thrilen SauerRd rerbmden '; ; niit b vie1

11.7 13

9 Wie Herr Gay-LuITIe N didn B.Rimmitnfi dcr Sin- jtolFfiehatu d r Kdi kommt. wird der Lefrr in dem fol. gcadea Hefie. be1 mciecn Erlauteruapn i i b r I&e Urn tcrfuchung Cber die Chlorine, Cnden.

6 I16 # r t.

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c 174 3

meile Jodine; alfo, khliefit Hr Gag-LnlTac, verbin- den ficb ruch mit einaader K d u m and Jodino in dam VwhilmiITe von 100 : 3;g,o6 oder voa 31,34r: 100.

3. Zu Seits 30 und 3 1 , die Bereclrntrngan S6.r

&J M#@ung$ -YerhCl tna~~ dea Jodine - StickJtofa b e #refend. Der cbcn erwiihnte Schlufs liegt auch die- fen Berechnungcn zum Grunde. r ) Da das Ammoniak In 100 Theilen aus 18,4756 Theilen Wrflerfioff nnd ar,sa44 Theilea Stickffoff befiebt, To End darin mit r,3r68 'I'heilen WalTerfloff (d. i. fo vie1 rls fch mit r56,11 Tbtilen Jodine vereinigen) 5,8545 Theila Stick- noff verbunden. Alfo, fchliefrt Hr. Gay- Luclsc, ver- .ainlgen Trch mir cinaoder, fo wie mit andern KBr- porn, Jodint ond Stickltoff in dem Verbiililurilk van 156,sr : 5,$544. - a) Oder: da Jodine-Wallernoff- g a a d I Raumtbeil Waflerfioff I Raumtbeil Jodine in Gch kblielit, Arnmoniakgas rber auf 3 Bmmtheila ,WaEerffoff I Raumtbeil SticlrIioff entbiilt; fo miillem Gch mit einander vereinigen t Raumtbeil Jodine und + Ranmthail StickRoff; welchrs, wie Hr. Gay - L u E . tsigt, mit dem vorigenRefhltate genau iibereinaimt.

4. Zn Seite 13% und a47, die Berechnung dsJ Mi-

Jchuns~- Verhi i lmi~e~ dea Jodina- Knlium, dcJ JO- &a - Natronium und der 3odinrJhre betreflend Hr. Gay - Larrac bat diefe Berechnung und ihr8 Griinde fiir dar Jodine-Kalium and die JodineGnro auf eine fehr gencgende Weife auseinander gefetzl (S. *7), fiir dss Jodine-Natronium rber n u wpe- dunlet (S. a31 nnd S. 150).

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c 075 3 Da die jodinerauren Salze in der Gliihehitze fch

in Jodine - Metalle verwrndeln, und dabei der Sauer- fioff, fowobl der Siure als der Oxyds, aus ibncn als Sauerltoffgar entweicht, fo ill die Menge deflelben durch Vcrfucbe leicht zu beltimmen. Sie betragt in IOO Theilen jodincburen Kalis aa,59 und jodinefau- ren Natrons a445 Thcile; fiir letrtere Zahl f'etzt Hr. Gay- Luflac a4,43, wed dann die h h n n n g aus bei- den Salzen einerlei Mifchungr-Va4dmit'r fiir die .lo. dineGure gfebt: Nach Entwsichen ~ I O J SauerffoG bleiben alto zuriick 7?,41 Theile Jodine-Kdium und 75,57 Theile Jodiiie -Natronium.

Nun verbinden fich mit xooTheilen Jodine 6&17 Thcile SnuerRoff, und mit fo vielem Sauerffoff 51,34a Theile K a l i w oder 18,536Th. Nlboninm, zu Folge der Beneliru'fchm Befimmnng d u Saoerlloffgehrlts des Kali und dcs Natron (10,415 rind 3454, wie Hr. Gay - Luflac lie nnbedeutrnd abweichend voa den letzten Behmungen in diefen Annuha, a0,450 nnd 3 ,+ ,5~ anhimmt). Alfo ill hierdurch, Wiefst Herr Gay - LuJTac, dsr Mil'cbungr- VerbdtniG des Jodine Kalinm (too Jodine, 31,341 &limn) und des Jodine- Natronium (too Jodinc, 13,536 Nrtronium; gegeben, rind folglich ruch die Menge von Jodine und Metau jn 100 Theilen jodinefnuren K ~ l i s (58,037 Theile Jo- dine und 18,473 Tbeile Kaliumj und in IOO Theilen jodinefauren Watronr (63,754 Thle Jodine und I 1,816 Theile Natronium). Aller Sauerhff in beiden jodine- fauren Salon ifi an diefan beiden Befiandtheilen ge- bunden; davon kommen nuf das Kalium 3,775, auf das Natronitam 4,& Theile Snuerfioff, bleiben Folg- lich in d m jodineranren Kali a d 513,957 Tbeile Jo- dine 18,817 Tbeib Sauerfioff, und in dem jodinc- faicurun Nauop anf 63,754 Theile Jodine ao,% Thd.

S Z

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c 276 3 Sauerfioff. neide VerhaltnilTe find gleich dem von 100: 3rig17, und geben Eiir die Jo&el"aure einerlei mchungs - VerhdtniCr.

Die nach dem Jodine-Zink und dem Zinkoxyde. 9. 15 berechnete hlenge von SauerRoff, welche Gch. mit 100 Thcilen Jodine' verbindet, betrug aur 6,4017 Theile, alro 5 Ma1 weniger, da 5 )4 6,4017 = 3a,oo& ifi. Diefe etfie Stufe der Oxydirung der Jodine ent- Tpricht daher, dem Mifcliunfis-VerhiiltniOTe nach , der Buchlorine, wie man in dem Folgenden Hefte fin-. den wird, und dlirftc daher wie diefe Iich nur in Gnsgefialt, und zwnr als ein fehr leicht detoniren- des Gas-darfiellen 1alTen. Bis jetzt fcheint lie noch kein Cliemiker aufgefunden zu haben; der Weg, zu fhr zu gelongen, diirfte aber ohne Scbwierigkeit rep, und iR in Hrn Davy's Abhandlung fiber die ,Eu- chlorine (Annal. Bend 39. S. 90) fo genau vorge-. zeichnet, in fofern er. lich, woran kaum eu aweE f e h ifi, nnmittelbar auf die Jodinc Qbertragen Iifsq dab die, welche im Belitz von jodinefaurem .Ka& Tmd, ihn fchwerlich ohne Erfolg betreten diirften. Dierer noch darzuRellende KBrpor wire alfo ein Jodinozyd in GasgeTtalc

Noch muG ich hier ein Wort zur Rechtfertigung des Schlifles, den ich in der Anmerknng eu S. 248 gernacht babe, hinzufiigen. Sind die Mengen von Jodine ilnd von Sauerffoff, welcbo ficb mit 100 Thei- Ien Kalium nnd mit IOO Theilen Zink verbinden, ojnander proportionrl, fo vcrhalten Gch diefe Jodinc- Mengen wie 20,425 : a4,41. Je grBGer .aber die. Menge von Jodine ill, die lich mit too Tbeilen Ka- lium verbindet, den0 kleiner ifi die Menge Kalium, welch0 lich mit 100 Theilen Jodme vereinigt. Alro fib die Mengen von Kalium and von Jodiao, welche

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100 Theile Jodine in Iich aufnchmen, im verAshrty VerbiiltnifTe mit den Mengen von Jodine, die fich mit too Theilen Kalium and mit 100 Tbeilen Zink verbindeo.

DR die Dichtigkeit des Sanerfioffgas 1,10359 und die des Jodinedampfa 8;6195 ill; fo ent+richt dem Ge- wichtr - Verhiiltnifle fiir die Mifchnng der Jodineriure (100 Th. Jodine: 3 1,927 Tbln.Sauerftoff/ dar Ranm-Ver-

I or) 3 1 , g r i biltnifs von - , d. i. I r,6 Jodine : drs ifi 8,6 I 95 1,10359 1 ' a8,gr SaaerRoff. Es iR abet a,5 8 I r,6 = ag.

* * Diefe Erliioterungen reichen bin, den Lefer in

den Stand zu fetzen, alle irbrigen Bcrtcbnungen von Mifcbungs-VerhiiltniKen, welcbe in d i e k Abhandlung noch vorkommen, zu verltehn uad za priifen; ich glanbe daher meine Abficbt erreicht zu haben, und 1alTe diefe uner6nert.

G i l b e r t .