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298 Berieht: Analyse anorganischer Stoffe Eine neue RSntgenabsorptionskantenmethode fiir die Bestimmung yon Plutonium in NitratlSsungen entwickelu E. A. H~A, R. G. Hu~L~Y und G. R. WAT~R- BU~Y [1]. Die Verff. messen die R6ntgenintensit~t einer Probe bei drei verschiedenen Wellenlgngen. Das Verf~hren empfieh]t sieh speziell ffir Proben mit Matrixelementen mit niedrigem IViassenabsorptionskoeffizienten. Die Kfl-Strahlung yon Niob und die Ka-Strahlung yon Molybd~n und Niob werden als Sekund~rstraldung durch eine R6hre mit Wolframkathode fiber eine Nickel-Molybd~Lnseheibe erregt. Die Inten- sitgt der Sekund~rstrahlung wird nach Durchgang dureh eine Absorptionszelle, die wahlweise mit Wasser bzw. Plutoniuml6sung bekannter Konzentration geffillt ist, gemessen. Die Abnahme der emittierten IntensiNiten der K#-Linie f'th-Niob und der Ka-Linie ffir 1Kolybdgn, wenn die Zelle mit ProbelSsung geffillt ist, ergibt ein Mai~ ffir die Konzentration des Plutoniums, wenn die allgemeinen Absorptions- gesetze zugrunde gelegt werden. Zwisehen der Kfl-Linie fdr Iqiob und der Ka-Linie ffir 1Kolybdgn liegt die L III-Absorptionskante des Plutoniums. Die Methode ist anwend- bar ffir Pu-Konzentrationen zwisehen 10 und 25 mg/ml Pu. Die relative Standard- abweiehung betrggt 0,6 ~ Das Verf~hren wird als Schnellmethode empfohlen. [1] Anal. Chem. 38, 425--427 (1966). Univ. of Calif., Los Alamos Sci. Lab., Los Ala- rues, N. M. (USA). W. B6GERSHAUSEI~I Ionenaustausehtrennung yon Americium und Cer. Die Treimung yon Tracer- mengen Americium-241 trod .Milligrammengen Cer gelingt naeh It. D. P~nuE und H. G. HICKS [1] auf Dowex 50 W X 12-Ionenaustauschers~ulen (100--200 mesh) dureh Elution mit AmmoniumlaetatlSsung. Phosphat stSrt hierbei nieht. -- Arbeitsweise. Aus der ProbelSsung mit 2alAm (105 Imp/rain), l~Ce/14*Pr sowie 30 mg Ce-Tr~ger wird dureh Zugabe yon Ammoniak Ce(OH)~ gef~Lllt. Der ttydroxid- niedersehlag wird abzentrifugiert, mit Wasser gewasehen und unter Zusatz yon 2 Tr. 30~ Wasserstoffperoxid in 15 ml 0,5 m Salpeters~ure gelSst. Man er- hi~zt die LSsung, um alles CeIV (dureh Luftoxydation entstanden) zu CeHI zu reduzieren und bringt sie auf die Kationen~ustausehers~ule (9 em • 6 mm), welche zuvor mit 0,5 m S~lpeters~iure (Durchlauf yon 10 ml) ins Gleichgewicht gesetzt worden ist. AnschlieBend elniert man mit Ammoniumlaet~tlSsung veto pH 2,97 (siehe unten) zun~ehst das AmIII (35--90 ml Eluat) und danaeh a]les CeIII (115 bis 205 ml Eluat), wobei eine I)urchiiul~geschwindigkeit yon 20 Tr./min eingehalten wird. -- A~nmoniu~nlactatl6sung. Eine 1 m MilehsaurelSsung wird mit konz. Am- moniak bis zu einem pI-I-Wert yon 2,97 neutralisiert. Um das Reagens steril zu halten, setzt man zu 1 1 davon noch 5 ml ges~tt, w~Brige PhenollSsung hinzu. [1] Anal. Chem. 37, 1110--1112 (1965). Lawrence Radiation Lab., Univ. of Calif., Livermore, Calif. (USA). D. KLOCKOW Untersuehungen fiber die L{isungsmittelextraktion yon Californium, Fermium und Mendelevium werden yon K.A. GAVR~OV, E. Gv~zDz, J. ST~: und Wang Tung S~nG [1] durchgeffihrt. Zur statischen Extraktion werden die Trans- urane in einer bekannten Menge Salzs~ure gel5st. 1 ml wird dann in einem Quarzreagensglas mit 0,5 ml Toluol und 0,5 ml Di-(2-~thylhexyl)-phosphors~ure versetzt und 1--4 Std geschfittelt. 0,8 ml der w~rigen Phase werden auf eine Rhodinmplatte iibertragen. Nach dem Troeknen und Erhitzen auf 300~ wird die ~-Aktivit~t der Probe gemessen. Die Rfickgewinnung der Transurane erfolgt naeh 5faeher Verdfinnung mit Tohol. An 1 ml 3--4- m Sa]zsgare und 0,9 ml des Extrakts werden wiederum Aktivitgtsmessungen durehgeffihrt. Die Verteilungs- koeffizienten kSnnen aus den Aktivit~Ltsmessungen der wgSrigen Phase und des Rfickextraktes bereelmet werden, aueh die Trennfaktoren kSnnen besthnmt, werden. -- Die Trennung der Transplutonium-Elemente wurde in einer Glass~nie,

Untersuchungen über die Lösungsmittelextraktion von Californium, Fermium und Mendelevium

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298 Berieht: Analyse anorganischer Stoffe

Eine neue RSntgenabsorptionskantenmethode fiir die Bestimmung yon Plutonium in NitratlSsungen entwickelu E. A. H ~ A , R. G. Hu~L~Y und G. R. WAT~R- BU~Y [1]. Die Verff. messen die R6ntgenintensit~t einer Probe bei drei verschiedenen Wellenlgngen. Das Verf~hren empfieh]t sieh speziell ffir Proben mit Matrixelementen mit niedrigem IViassenabsorptionskoeffizienten. Die Kfl-Strahlung yon Niob und die Ka-Strahlung yon Molybd~n und Niob werden als Sekund~rstraldung durch eine R6hre mit Wolframkathode fiber eine Nickel-Molybd~Lnseheibe erregt. Die Inten- sitgt der Sekund~rstrahlung wird nach Durchgang dureh eine Absorptionszelle, die wahlweise mit Wasser bzw. Plutoniuml6sung bekannter Konzentration geffillt ist, gemessen. Die Abnahme der emittierten IntensiNiten der K#-Linie f'th- Niob und der Ka-Linie ffir 1Kolybdgn, wenn die Zelle mit ProbelSsung geffillt ist, ergibt ein Mai~ ffir die Konzentration des Plutoniums, wenn die allgemeinen Absorptions- gesetze zugrunde gelegt werden. Zwisehen der Kfl-Linie fdr Iqiob und der Ka-Linie ffir 1Kolybdgn liegt die L III-Absorptionskante des Plutoniums. Die Methode ist anwend- bar ffir Pu-Konzentrationen zwisehen 10 und 25 mg/ml Pu. Die relative Standard- abweiehung betrggt 0,6 ~ Das Verf~hren wird als Schnellmethode empfohlen. [1] Anal. Chem. 38, 425--427 (1966). Univ. of Calif., Los Alamos Sci. Lab., Los Ala- rues, N. M. (USA). W. B6GERSHAUSEI~I

Ionenaustausehtrennung yon Americium und Cer. Die Treimung yon Tracer- mengen Americium-241 trod .Milligrammengen Cer gelingt naeh It . D. P~nuE und H. G. HICKS [1] auf Dowex 50 W X 12-Ionenaustauschers~ulen (100--200 mesh) dureh Elution mit AmmoniumlaetatlSsung. Phosphat stSrt hierbei nieht. - - Arbeitsweise. Aus der ProbelSsung mit 2alAm (105 Imp/rain), l~Ce/14*Pr sowie 30 mg Ce-Tr~ger wird dureh Zugabe yon Ammoniak Ce(OH)~ gef~Lllt. Der ttydroxid- niedersehlag wird abzentrifugiert, mit Wasser gewasehen und unter Zusatz yon 2 Tr. 30~ Wasserstoffperoxid in 15 ml 0,5 m Salpeters~ure gelSst. Man er- hi~zt die LSsung, um alles CeIV (dureh Luftoxydation entstanden) zu CeHI zu reduzieren und bringt sie auf die Kationen~ustausehers~ule (9 em • 6 mm), welche zuvor mit 0,5 m S~lpeters~iure (Durchlauf yon 10 ml) ins Gleichgewicht gesetzt worden ist. AnschlieBend elniert man mit Ammoniumlaet~tlSsung veto pH 2,97 (siehe unten) zun~ehst das AmIII (35--90 ml Eluat) und danaeh a]les CeIII (115 bis 205 ml Eluat), wobei eine I)urchiiul~geschwindigkeit yon 20 Tr./min eingehalten wird. -- A~nmoniu~nlactatl6sung. Eine 1 m MilehsaurelSsung wird mit konz. Am- moniak bis zu einem pI-I-Wert yon 2,97 neutralisiert. Um das Reagens steril zu halten, setzt man zu 1 1 davon noch 5 ml ges~tt, w~Brige PhenollSsung hinzu. [1] Anal. Chem. 37, 1110--1112 (1965). Lawrence Radiation Lab., Univ. of Calif., Livermore, Calif. (USA). D. KLOCKOW

Untersuehungen fiber die L{isungsmittelextraktion yon Californium, Fermium und Mendelevium werden yon K . A . GAVR~OV, E. Gv~zDz, J. S T ~ : und W a n g Tung S~nG [1] durchgeffihrt. Zur statischen Extraktion werden die Trans- urane in einer bekannten Menge Salzs~ure gel5st. 1 ml wird dann in einem Quarzreagensglas mit 0,5 ml Toluol und 0,5 ml Di-(2-~thylhexyl)-phosphors~ure versetzt und 1--4 Std geschfittelt. 0,8 ml der w~r igen Phase werden auf eine Rhodinmplatte iibertragen. Nach dem Troeknen und Erhitzen auf 300~ wird die ~-Aktivit~t der Probe gemessen. Die Rfickgewinnung der Transurane erfolgt naeh 5faeher Verdfinnung mit Tohol. An 1 ml 3--4- m Sa]zsgare und 0,9 ml des Extrakts werden wiederum Aktivitgtsmessungen durehgeffihrt. Die Verteilungs- koeffizienten kSnnen aus den Aktivit~Ltsmessungen der wgSrigen Phase und des Rfickextraktes bereelmet werden, aueh die Trennfaktoren kSnnen besthnmt, werden. - - Die Trennung der Transplutonium-Elemente wurde in einer Glass~nie,

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Berieh~: Spezietle ana.lytische t~Iethoden: 1. Analyse yon Lebensmittein 299

2,5ram ~ , mit Silieagel (KorngrSBe 12--18~ behaandelt mit Dimethyldiehlor- silan) bei einer PackungshShe yon 100 mm erreieht. Da.s Silieagel wird mit einer LSsung yon Di.(2-~thylhexyl)-orthophosphorsEure in Toluol (1:1) gesEttigt, daas Extra.ktionsmittel soll 15 ~ der Silieamenge in der Kolonne be~ragen. Eine ~isehung der Transplu~oniumelemente zusammen mit Seltenen Erden und ~a~Cs, gel6st in einigen Tropfen SalzsEure, werden auf die Kolonne gegeben und mit Sa.lzs~ure eluiert (1 Tr./25 see bei 64~ Die Messung der Ak~ivit~t erfolgte mit einem Geiger-Miiller-Zi~hlrohr. Die Trennfa.k~oren im System Di-(2-~hylhexyl-)ortho- phosphors~ure/Toluol/SalzsEure und Transplutoniumelemente sind viel grSBer ais bei den entsprechenden IonenaustausehmeShoden. Die Extraktionskonstante ftir Californium wurde zu tog K = --0,17 und die yon Fermium zu log K = 0,49 erm~el~, der Trennfaktor fiir diese beiden Elemente ergib~ sieh zn 4,5. Die Er- gebnisse werden ~bellariseh nnd graphiseh wiedergegeben. [1]Talanta 18, 471--476 (1966). Verehfigt. Inst. fiir Kemforschung, Dubnaa, ~'~oskau (UdSSR). K.-tt . Bm~

IV. Spezielle analytische Methoden

1. A n a l y s e y o n L e b e n s m i ~ t e l n

Eine Mikromethode zur Bestimmung yon Blei in Lebensmittein verSffentlieht die Internati~raale Union/iir relne und angewandte Chem~e (Kommis4ion f(ir die Bestimmtmg yon Spurenelementen in Lebensmittelu) [1]. - - Prinzlp. Die organisehe Substanz ~qrd mit starker S~iure zerstSl~ oder troeken veraseht. Der AufsehinB oder die Asehe15sung (S~uregehal$ bis 1 n) werden mit einer LSsnng yon Dithizon (Di) in Tetrachlorkohlenstoff (Tetra) ausgesehiittelt. Die organisehe Phase enth~l~ neben BIei noch Bi und andere MetaHe, abet kein Ca, Mg oder Phosphate. Der Abdampf- r/iekstand der organisehen Phase wird mit konz. S~ure zershSrt. Er wird wieder gelSst, Hydroxylamin, Cyanid und Citrat zur :Maskierung stSrender MetaUe (Fe, Cu, Zn) bzw. zur Verhinderung der Oxydation zugegeben und mit Ammoniak auf pH 8,5--9,0 eingestellt. Es folg~ eine zweite Aussehiittelung mit einer L0sung yon Di in Tetra; dieser wird da.s ]~lei mit 0,025~ SMpeters~ure entzogen. Die letzte Ausschiittelung mit Di-LSsung (bekanntes Volumen[) erfolgt naeh Zuga.be yon Hydroxyla.min un4 Citra.t; es folgt Einstellung a.uf pH 8,5--9,0 mit KCN. Die blei- haltige und die mit 0,025~ Salpeters~ure bleifrei gemaachte Di-Liisung (je 1/~ des Volumens) werden bei 620 nm in 1 em-Kfivetten mit Deekel gemessen. Bi und T1 st(lren bei dieser Messung nicht. Bei hohem Halogen- oder Caa.-Geha.l~ der Probe is~ troekene Verasehung vorzuziellen. Empfialdliehkeitsbereich: 4~40[~g Blei. S~mtliehe Reagen~ien miissen bleffrei gemacht werden, oder - - falls nicht mSglieh - - bis auf nieht stSrende Mengen yon Blei befrei~ werdem Aueh die I~borger~e (aus Pyrexglas oder Pol~s miissen vor dem Versueh mit verd. Salpe~el~ure und lYasser gereinigt werden; Kork- und Gummistopfen diirfen nieht benutz~werden. Auf Reinheit am A~beitstiseh und in der Laborluft (keine feuchten D~mpfe) ist zn achtem Die einzelnen analytisehen Operationen sind im Origina.1 eingehencI besehrieben. [1] Pure Appl. Chem. 10, 71--76 (1965). K. 2m=~PI

Die zum Naehweis verf~ilsehter Orangensiilte herangezogene Formolzahl, die ein ~v~a~ f/Jr die in einer bestimmten )[enge Orangensa.ft enthaltenen Aminos~uren ist;, wurde won K. W v c m ~ P ~ u ~ - ~ und I. F ~ [1] kri~isch iiberprfift. Es zeigt+ sieh, dai~ sic dutch Zugabe yon Aminos~uren oder .Ammonia~ Ieich~ auf die gefor- defoe HShe gebraeht werden kann. Die Praxis zeigt abet, dat~ einem vexf~lschten Orangenkonzen~ra~ im allgemeinen nieht alle in ihm enthaltenen Aminos~uren