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387 der nicbt nur fast drei Ma1 so stark als der eiiicr Zink- Kupferkette war, sondern iiber anderthalb Stunden lang eine fast vollkornmene Constanz besat's), wovon dcr Ver- fasser kiinltig das Nahere mittheilen wird. Die Oberflti- chen-Bescbaffenheit des Zinks oder fiberhaupt des positi- ven Metalls hat, wie es auch scbou hogst bekannt ist, nur eineti weit untergeordneteren Einflufs auf die Starke uud Bestsndigkeit des Stroms. VII. Lrnter.wchungen iibcr die Warme. Kerte Reihe. fieher die W7rkung tler mechanischen Teeslur der Schirmi auf cleri urimittelharen Durchgarrg tler strahlenderr Wdrme; von James D. F o r bes. (Schlurr von S. 110.) 30) Me/nh'gitter. W l r e der blnt'se Mangel nn Durchsicbtigkeit die Ursache der eigenthumlichen Wir- kung geritzter Flachen, so licfsc sich crmrten, dafs je- des Gewebe aus opaken Faden ebeii so wirken werde. Kiinnten wir uns des Mediums gYnzlich cotheben und cine11 Schirm anwenden, der dieselben Eigenschafteo hstte, die wir ktinstlich der physischeu Oberflsche des Mediums p b e n , so miirden wir offenbar in der Ausle- sung der Erscheinungen einen Schritt vorgeriickt seyn. Die Wirkuag von gefurcbten Flachen rind Gittern auf das Licht giebt eine so iiiachtige Analogie, d a t ich, be- vor icb mir die im letzten Artikel beschriebenen mecha- nisch geritzteu Flachen verschalfen konnte, feine Drabt- gitter als Diffractionsschirme anwandte, in der Hoffuung, dadurch ahnliche Resultate 211 erbalten, als ich voraus sab und epaterbin erbielt, da icb feitic Linieii auf Stein- salz ziehen liels. 25 *

Untersuchungen über die Wärme. Vierte Reihe. Ueber die Wirkung der mechanischen Textur der Schirme auf den unmittelbaren Durchgang der strahlenden Wärme

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der nicbt nur fast drei Ma1 so stark als der eiiicr Zink- Kupferkette war, sondern iiber anderthalb Stunden lang eine fast vollkornmene Constanz besat's), wovon dcr Ver- fasser kiinltig das Nahere mittheilen wird. Die Oberflti- chen-Bescbaffenheit des Zinks oder fiberhaupt des positi- ven Metalls hat, wie es auch scbou hogst bekannt ist, nur eineti weit untergeordneteren Einflufs auf die Starke uud Bestsndigkeit des Stroms.

VII. Lrnter.wchungen iibcr die Warme. Kerte Reihe. fieher die W7rkung tler mechanischen Teeslur der Schirmi auf cleri urimittelharen Durchgarrg tler strahlenderr Wdrme;

von James D. F o r bes . (Schlurr von S. 110.)

30) Me/nh'gitter. W l r e der blnt'se Mangel nn Durchsicbtigkeit die Ursache der eigenthumlichen Wir- kung geritzter Flachen, so licfsc sich c r m r t e n , dafs je- des Gewebe aus opaken Faden ebeii so wirken werde. Kiinnten wir uns des Mediums gYnzlich cotheben und cine11 Schirm anwenden, der dieselben Eigenschafteo hstte, die wir ktinstlich der physischeu Oberflsche des Mediums p b e n , so miirden wir offenbar in der Ausle- sung der Erscheinungen einen Schritt vorgeriickt seyn. Die Wi rkuag von gefurcbten Flachen rind Gittern auf das Licht giebt eine so iiiachtige Analogie, d a t ich, be- vor icb mir die im letzten Artikel beschriebenen mecha- nisch geritzteu Flachen verschalfen konnte, feine Drabt- gitter als Diffractionsschirme anwandte, in der Hoffuung, dadurch ahnliche Resultate 211 erbalten, als ich voraus sab und epaterbin erbielt, da icb feitic Linieii auf Stein- salz ziehen liels.

25 *

388 31) Die Thalsache, dafs beim Licht die durch Git-

tcr erzeugten Diffractions-Ersclieinringen gain unabbtin- gig von der Natur dieser Gitter sind, rs z. B. ganz gleich- galtig ist, ob sie ails Dr3hten bestehen, oder blofs aus Linien, die in eine auf Glas gestricliene Seifenschicbt ge- zogen worden, spracb zu Gunsten dieses Versucbs. Ich liefs nicbt unbeachtet, dafs Diffractionsspectra erzeugt wer- den wiirden , nicht durch eiu paralleles Lichlbiindel, son- dern durch ein Bild erzeugt, durch einen entfernten Liclit- punkt. Allein wiewohl der Grund oder das Feld, welches vou, durch ein Gitter gcgangenen Slrahlcn erleuchtct whd, offenbar eine gleichftirmige Tiute haben mufs, so scheint doch die Voraussetzung nicht ungereimt, dafs diese Tinte rerschieden scy voiti Weirs. Es scheint auch uicht, dafs Mathematiker and Optilier auf diefs Problem verfallcn seyeo, bis es sich mir im Laufe dicscr Untersuchung darbot.

32) Mit solchen Drahtgemebcn, als ich mir oline weitetes verschaffen konnte, liefs sich in Bezug auf W h n e aus verschiedeuen Quellen keiiie eigenthiimliche W i r k i q erhalten, und uberdiefs scliien die voo diesen Geweben aufgefangene Warmemenge beinabe oder genau propor- tional zu seyn der Oberflache des undurchsichtigen Theils derselbeo. Vermiithend, dals vielleicht feinere Gewebe, als ich auwandte (60 L)r;ihte auf deu Zoll), die gewiinsclite Wirkung haben wiirden, verschaffte ich inir durch die Gc- falligkeit des Sir J o h n R o b i n s o n und Hrn. L e o n o r F r e s n e l die feinsten, welclic in Paris angefertigt wer- den und bis etwa 160 Urahte auf den Zoll geben. Irn hllgemeinen wurden meine fruheren Kesultato hestiitigt, namlich 1) dals die Meuge der aufgefaugenen Warme un- abhsngig von der Quclle ist, und 2) dafs sic sich zu der einfallendcn Menge verhalt, \vie das Arcal der Driilitc zum Areal der Fliiche. Icli ruufs indefs benierken, dafs eine Bestimmung dieses letzteren Verhdtnisscs mit Yulser. ster Genauigkeit uicht so leiclit ist, als es auf den er.

389 sten Rlick erscheiot. Wenn der Draht iur Vergleich zu den Maschen fein ist, sind letztere sehr nahe rechteckig odcr glcichseitig. Allcin bei den meisten Drahtnetzen ist d i e t nicht der Fall. Die cine Reihe von DrYhten ist nahezu parallel und gerade, nicht aber die andere Reihe; iliese ist gewahnlich nicht unter rechten Winkeln in die erstere eingeflochten, und daher siud die Maschen etwas kleiner als sie nach der Berechnung aus der Zalll der DrGhte auf den 2011 und dem Durchmesser derselben gefuuden iverden. Meinen eigencn Beobachtungen mifs- trauend, iibcrgab icb Hrn. J o h n A d i e drei Exemplare von Drahtnetzeo, mit dcm Ersuchen, die mittleren Durch- Inesser und ZwischenrYume der Drahte zu bestimmen. n1it einem sehr genauen Mikrometer bestimmte derselbe vierzehn W-erlhe jeder diescr Grdken in beiden Rich- tungen. Aus dicsen Datis lakt sich das VerhYltniCs der Zwischenrhne zur gesainrnteu Flache bei jedem Netze leicht berechnen. Folgendes sind die Resultate fiir drci Arlen solcher Netze, deren Durchghglichkeit ftir W i r m e ich zuvor bestimmt hatte.

N i k r o m e t r i i c h e Mcssung v o n D r a l t t n c t z e n . Maalr-Einlrcit. - 1 -mox Zoll .

Drahtoetze.

zur Fllclie.

No. 1 (57 im Zoll) - 2 (92 - - ) - 3 (129 - - )

33) Die Zahlen der lctzten Spalte (berecbnet in dcr Voraussdzung, dafs die Zwischenraume geometrische Reclitecke scycn) sind uun zu vergleichen mit folgenden Ergebnissen der Beobachtung :

:w1

Von 100 e i n f a l l e r r d c n W i r m c s t r r l r l e n g i n g e n durch d i e D r a b tne t z e.

LocPrelli. Dunkelheifsu Heirs Messing. I Wasser.

Dralltnctrs. Lncatelli mit I Glas. I I S o . 1 (57) 32,5 32 933 - 2 (92) 46,O ' ) 44,7 2 , - (129) I 30,5 1 I 30 I 29,7

Die Unterschiede bei jedem Netze iibersteigen viel- leicht nicht die Beobachtungsfehler. Bei allen sind die Zahlen kleiner als sic nach den geometrischen Zwischen- rBumeu seyn sollteo, wahrscheinlich wegen Uuregelmafsig- keit in de r Gestalt dieser Raume (auch wegeu Applat- tung der Drslite a n ihren Beruhrungspunkten, wodurch die Zwischeur%nme stuinpfwinklich werden); diets schliefse iclr daraus, dafs No. 2, bei welchem die Drahte, vergli- chen mit den Zwischenrsuinen, feiuer als bei den iibrigen sind (die gesainrntcn ZwischenrSume sind verhdtnifsiiiiifsig nu r uin + griilser), und welches eiu weit.regelmafsige- res Nelz als die iibrigen bildet, der Betrag des Durch- gangs nur sehr wenig von den] des geometrischen Netzes abweicht. Ich beketine zugleich, dafs mir ein Unter- schied von 5 Proc. bei No. 3, welcher offenbar nicht von eiuem Beobachtungsfehler hcrruhrt, blocs durch diese Bemerkung erklarlich scheint.

Mit Gittern aus feinen Bnumwol- lenladen von 0 , O l Zoll Abstaud, die zur Hervorbringung Ton F r a u u h o f e r ' s Spectreu dieoten, erhielt ich ahn- liche Resultate. Diese Faden safsen parallel in zwei Rahmen, so dnfs sie rechtwinklich iiber einander gelegt

34) Fadengilter.

1) Zwei solclic Xetze auf einander gelegt, so dafs die Drihtc sicli un- ter 4.5'' krcuzten, gabcn 20,i Proc. Durcligang. Die Quadratwurzel liieraur oder die V'irkung jedes einaelnen Krtzcs ist 45,5, d. 11. fast dieselbe wie in der Tafel.

2 ) Zwei auf einander gelegte Netze gaben 21,2 Proccnt, odcr jeder einzeln 46.

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werdeu konnteu. So konnte ich entweder einen Scbirm aus parallelen Faden von O,O1 2011 Abstand, oder, durch ihre Uebercinanderlage, einen Schirm von mathematisch genauen Quadraten bilden. Es ist indefs schwierig hie- bei, den Durcbmesser der Faden genau genug zur Be- stimmung der Zwiscbenrknne zu erhaltcn.

Von 100 einfallenden Warmestrahlen gingen durch Gitter aus Baumwolleufaden von 0,01 Abstand :

I Locatelli mit Glas. I Dunkle Wirms.

Die Unterscliiede sind hier unbedeutend, und haben entgegengesetzte Richtungen. Die Resultate in der letz- ten Spalte sind von einzcluen Versuchen (25. Nov. 1839).

In der Meinung (12), die Wirkung berufster Flachen rubre von einer mecha- niscbeu Wirkung opker , uber eincn durcbsichtigen Kar- pcr ausgebreiteter I’iinlitchen her, gerietb ich fast zu An- fauge dieser Untersucbung darauf, die Wirkung kiinst- lich auf eiue solche FlYclie gesiebter Pulver zu untersu- chen. Ein Iugredienz zur Anhafiung eines solchen Pul- vers an die Fliicbe wiirde, indem es seine eigene Dia- therinansie mit eingefuhrt hatte, den Versucli unrein ge- maclit haben. Icli scblofs daber die Pulver zmischea zwci polirte Sleinsalzplatten ein, die ich au den RIndern lnit Waclis vcrklebte. Der vorlarifige Versuch (27) zum Sachweise, dafs die Salzflaclien, i n dem Zustand, in weI- cheni ich Fie gewfihnlich anwandtc, keinen wahruehmba- ren Einflufs auf die Qualitat der dorchgelnssenen WYrme ausuben, war cin sehr wichtiger fur die Schlusse, die icb

35) Wirkzrng V O R Puloern.

I ) Entsprechend 30.0 Proc. der Wirkung jeder eiazelnsn.

2 ) Entsprechend 28,8 der Wirkuag jeder eiarelnen.

zu &hen beabsiclitigte. Er war, wie schon angegeben, vallig befriedigend.

36) Die crsten Versuclie mit Pulvern machte ich (6. Dec. 1839) lnit Kalk und Alaun fein aufgestreut zwi- schcn Steinsalzplatten. Ich wzblte den Kalk wegen sei- ner v6lligen Undurchsichtigkeit uud unkrystalliuischen Be- schaffenhcit, uiid dcn Alaun deshalb, weil er Wiirme von niedrigcr Teinperatur so vollstiindig aulfhgt, dafs ich schlofs, wenn sein Einflufs als mechanischer A h - derer der Obetfliiche vorwalte, er von Warme aus nie- derer Temperatur eben so vie1 oder mehr als von der aus hoher durchlassen sollte, der mechanische Einflufs nls fciu gcpulverte Substanz deutlich festgestellt seyn wiirde.

37) Das Resultat, zu welchem ich gclangte und wel- clics ganz meioer vorgefafsten Ansicht entsprach , kann zeigen, wie vorsiclitig man seyu mufs, wenn aus weni- gen, sclreinbar noch so entscheidenden Datis Schlilsse gezogen werden s o h . Die loit Kalk bestreuten Flachen liefsen von Warme aus niederer Temperatur mehr durch als von der aus hoher (nhdic l i 345 Proc. dunkler WPrine und nur 30,s Proc. Locatellischer W h n e , nach deren Durchgang durch eine dicke Glaslinse), wabrend das mit Alaun bestreutc Steiosalz ganz gleichgultig gegen die Na- tur der einfallenden Warme zu seyn schien ’) (nur 17 Proc. von beiden durclrliefs, zum Beweise, dafs das Pul- ver in bedeutender Menge da war). Ich schlofs hier- aus, scheinbar lnit Recht, dafs der Kalk keine specrJFc sche Wirkung ausltbe, oder, als (hachst wahrscheinlich) opak oder atherman, in Pulverforln nur mechanisch wir- liend, die Warme VOIJ niedcrer Temperatur in Ueber- schufs durchlassc, wiihrend bei dem Aloun die specFsche Wirkung ganzlich durch die mechanische Wirkung des

1) Cod doch lifst cine A l ~ u ~ p l a i t e ron gcwisscr Dicke niclit weniger als 27 Proc. von der cinen M’irme, uod kriric nrerkliche Menga von Jcr andern durch ( M c l l o n i ) .

393 Pulvers aufgcwogen werde. Uiiter ariderii in gegenwar- tiger Abhandlung detaillirten Thatsachen babe ich diese in einem, der K. Edinburger Gesellscbaft am 16. Dec. 1939 ) tibergcbenen Memorandum einfach aufgeluhrt, und einige Tage heruoch iu nur wenig anderer Form Hrn. A r a g o lnitgctbeilt ( s. Compr. rend. de facad. des Sciei- ces, 6. Jan. 1840). Am 28. Uec. erhielt ich ein Zbnli- clies Resultat mit Holzkol~leopulver ( dessen Verwandt- scbaft mit Rufs auf seiue Anmenduug fuhrte), uncl den- noch acheint es nicht, d a k der allgemciue Schlufs, den ich beabsichtigte, glnzlicb verblirgt sey.

38) Bekaniitlich tibcrsah N e w t o n die Verschiedeu- heit des Licht -Dispersiousvermilgens der Kbrper dcshalb, tveil e r zwei Kbrper verglicb, bei welchen zufdlig die Dispersion proportional war der mittleren Brecbuog. Eine Hhnlicbe Uebereiliing im Verallgemeinern wurdc auch bier zu einein Irrthuin gefuhrt habcn, hatte nicht cine gleich- zeitige Untersuchung mich veranlalst, die Frage tiber die Yulver wieder aufzunehmen. Wallrend ich auf die An- kunft eines Drahtuetzes aus Paris wartete, verliel ich dar- auf, die Wirkung von Metnllen in aulscrst fciu zertheil- tem Zustaude zu priifen. Es schien jedoch zuerst wun- scbenswertb zu uutersuchen, ob die Metalle wirklich so uufGhig seyen , WCrme durchztilasscn, i d s es gewOhnlich angenommen wird.

39) Zu dem Ende spaaute ich ein Stuck des dtinn- sten Blattgolds ilbcr ein Diaphragms von Pappe aus, und liels ein intensives Hiliidel parallclcr WYrmestrahlcn von Locatelli's Lntnpe direct auf die Saule fallen. Dazwi- schcn ward ein Glasschirm aufgestcllt, von dem icb aus Erfnhruug wufste, dnfs er 43 Proc. von diescr Warmeart auffrug. Cei Dazwischeusetzung des Glnses wirh die Gal- vanolucteruadel 31 ",2 ab. Der enlsprechende directe

Wcr th wiirdc gcwesen seyn =31°,2X -=72O. Als I00 4 .J

1) Siche die Anmerkung, S. 88 d i a a Bander.

:39 4

das Glas entfernt uiid stat1 seiner das Goldblatt nngebraclit wurde, war, bei abrvechselndcin Einscliicben und Fort- nelimen des Messingscliirins, nicht die geringste Bewe- guug an der Nadel eichtbar: hatte sie uur <,-, eines Gra- des betragen, d. h. Iiatte das Goldblatt nur T+nV der einfallenden Wiirme durchgelassen, so wurde, glaubc ich, die Wirkiing sichtbar gewesen scpn. Und dennoch war diefs Blattgold so dunii, dals die Umrisse einer Land- schaft deutlich, init dcr gewiilinlichen blaugruiien Farbe, durch dasselbe gesehen werden honnten. Ein uberzeu- gciidercr Bcrvris, dafs Leitung kciiien merklichen An- lheil an diesen Versuclieii hatte, kann sicher nicht gc- wiiusclit werdcn, da eine Schiclit von vielleicht nicht inelir als 7un*,,un Zoll Dicke des besten WPrineleiters heine waliriiehmbare Wirkung gab. Ich hielt es der llliilic werth, den Versuch mit dunkler War ine ZII wieder- liolen; der Erfolg war ahcr derselbe. Dic Aiialogie der Wirltung von aufgeblattertein Glimmer mit der l\eflcxion ail Metallcn, l i e t iriich veriiiuthcn, dafs, wenn eiue W a r - meart von ILletallbl,ittcrn durrhgelassen werde, es die von nicderer Temperatur seyn wurde.

40) Dic Undurchdringlichkeit des Blattgolds (der clunnstea zusaininentilitgendcu Metallschicht, die man dar- stcllen kann) fur Wariiie iiberzeugte mich von der Wich- ti$eit, die Metallc in einein Zustande zu erlialteo, um incine Versuche mit dem Pulver auderer Substanzen zu verificiren. Als die Hoffnung scliwand, Drahtnetze zu crlialten con solclier Feinheit - nicht des Gewebes, was rergleirhungswcise unwesentlich war , - sondcrn des Drahts, dafs sie wetteifern kbniiten mit den auf Steiosalz grzogeiien Diamantstrichen, die unter dem Mikroskop unregelin8fsige Fiirchen von wahrscheinlich nahe iniltlerer Brcite bildeten, - griff ich wieder zu dem Project, Rletallc in Puloerform anzuwenden. Aus den Vcrsuchcn init matten uud gerittlen Fliichen war ein- lciiclitcntl, dnfs (lie Unrcgelma~sigkeif dieser Striche gar Iiichts 211 thun liabe wit drin PhBuomcn. Strahlcn ro i l

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hoher Brecbbarkeit aufzufangen uud audere durchzulas- sen. Nichts kanu uoregelmtifsiger seyn als Ritzen von Saudpapier, uiid doch brachten sie die Wirkung bervor, und zwar desto starker, je raulier uod dicbter gefurcht die Oberflache wurdc. Das Steinsalz kommt sogar na- fiirlicli angelaufen vor, wobei keiuc lineare Anordnung der betroffencn Puukte vorhaiiden seyn kann. Es schien mir dalier, dafs cine init Mefallpulver bedeckte Fliiche die Griinze eiocs Gewebes darstelle, wobei die Zwi- schenraume keine regelmsfsige Form zu haben brauchten.

4 1) Die riiichstc Schwierigkeit bestand darin, sehr feine Pulver unzweifelhaft rnetallisch zu bckommen, wor- auf ich viel Gewicht legtc, da cs schr denkbar war, dafs BIetallsulfurete und aiidere Suhstanzen, die fur die un- ter den Nainen Gold-, Silber- uod Kupfcrbronze be- kaunten angeblichcn Metallpulver angewandt werden, ei- geothtimliche Diathennamien haben, und dadurch den Versuch unreiii uiachen iniichtcu. Zuletzt gelaog es mir, Silber durcb Fallung, uod Kupfer mitfelst D a i i i e l l ’ s Bat- terie zu erhaltcn; auch verschaffte ich tnir mit einiger Scbwicrigkeit BUS einer grofsen Manufactur Munz-Silber und Muoz- Cold , dns tlurch mechanisches Zerreiben in ein vollkoinineo unfulilbares und schdu metalliscbes Pul- ver verwaodelt worderi war. Diese theutren Prsparate siiid iiuii gaiiz verdriingt durcli die vortreffliche falsche Bronze, welclie jetzt iii Gebrauch ist. Diesc, ocbst voll- kolnmen uiifiihlbarem Pulver von mctallischer Kupfer- bronze, aus derselben Quelle herstainmend, und ein viel grabcres Zinnpulrer, wie es Apotheker gebrauchen, bil- drten das Rlaterial zu eincr sclir sorgfiil1igcu Reihe von Versuchen, die uiicli schr lange besch:iftigtcn und sehr mannigfach abgeiindwt wurdcii ( IS10 Jan. 28.).

42) Folgcnde Tafel entliiilt die Kesultate rneiner Ver, suche init Rletallpulvern, die, init Ausnahine des Zions, als vollkommeo uufiihlbar betrachtet werden ktinuea, am trock- nen Finger haften und unzweijefhafi metallisch sind.

396 P r o c e n t c d cr v o n &I e I J 1 I p u 1 v er n d u r cIr ge 1 ass en e u W S r m e

Gold No. 1 (A)

Silber So. 1 z ,

Erste Reihe Zweite Reihe )

Kupler No. 1 Erste Reibe Zweite Reihe

Kupfer No. 2 Ziun a )

- No.2

- N o . 2 ( A )

ve rselii edr n en U r s p r ungs.

I Lwxtclli’s Lempe. -

58 7,1 25,3

27,7 293

14,s 1.74 5.6

27,O

P u 1 r c r 1) .

242

26,O

Berut- wStein nlz ein esct1ol t

50,5 -

15,5 22,L

16,O

D u d e l heilcs.

Messing.

4 1 ‘1 21,s

18,7

20,5 4,05 ’;

leifses Nasser

-

25

17

43) Diese Beobachtungen sind, icli bckeime, sehr unvollkommen; doch bin icli tibeneugt, dnfs die schein- baren Anomalien nicht Beobachtungsfehlcr sind, wie so- gleicli andere Beispiele zeigen werden. Urn die Qualitiit von dick bestreulen Flachen, die nur wenige Procente W a r m e durchlassen, zu bestirnuen, war es wiinschcns- werth ein iuteosives V\%rmebiindel anzuwenden. Urn jedoch den Vergleich iunerhalb des Umfangs der Gnlva- nometergrade zu halten, dereu Zahlenwerthe friiher (zweite Reihe tj 7 bis 8) bestilnmt worden, wurden dic in vor- slebendcr Talc1 mit ) bezeichneten Bcobachtungen fol- gendermaken angestellt. Uie unmiftelbcre Wirkung der

I ) Die mit A bcreichneten Pulver hnftetcn an eioer einzigen Strinsalr- platte , die Gbrigen befanden sich rwiscben rwei solehen Plotten.

2) Die Resultate das ;Mittel sehr vieler >larungen.

3) Es wurde dieselbe Plalte gebrauclit, Jocli antlers gestrllt gegen die S h l e , so dafs jede Rcihe f i r siclr stcht.

4 ) Siclic den folgendcn Paragrapli.

397 einfallenden W # r m e auf die Siiulc wurde nie beobacli- tet , sondern iinmer derjenige Theil von ibr, der durcli das Drahtuetz No. 3 des $. 33 ging; d i e t liefs von je- der Wiirineart fast gcnau 30 Procent durch. Die un. mittelbare Wirkung wurde auf $”u” der diesein Durcli- gange eritsprecbenden Ablenliuiig angeschlagen, dariu clas Drahtnetz entfernt, das zu uiitersuchende Medium einge- schaltet und die Wirkuiig mit der berechneten uuuii~tel- baren Wirkung verglichen. So z. l3. war bei dcin Ku- pferpulver No. 2 die Wirkung der Locatellischen Lam- penwarme, nach dem Durchgong durcli einc dicke Glas- platte und nachherige Schwacbuog durch eiii Drabtnctz

= 22 “ 3 7

4 ,I5 Verhiiltuifs zur directen Wirkung 5,52 : 100.

Auf diese Wei se liefsen sich die Procente mit sehr scbarfer Genauigkeit erhalten. Ein anderer Versuch gab in dernselben Fall 5,60 : 100.

41) Die Tafel i n 5. 4 1 beweist tneiner Ucberzeu- gung nacli: 1) daFs gepiilvertes Gold, Silbcr und Ziiiri

keineswegs die Eigenschaft besitzen, die ich geneigt war, allgemeiu den opaken Pulvern beizulegen, soiidern wirk- lich War lne von lioher Temperatur reichlicher als die von niederer durchlasseu; 2) dals beini Kupfcr zwci Reihen ein Resultat, uiid die drittc das eiitgcgengesctzte geben. Dennoch wnren diese alle mit grofscr Sorgfitlt angestellt , und sie entlialtcu innerc Beweise von ihrer Richtigkeit. Ich bin iibcrzeugt, dafs die Uiiterscliiede nicbt von Beobachtungsfeblern hcrriihreo. Ich habe an- dere Falle beobnchtet, wo einc vermchrte Dicke des auf- fangenden Mediums und eiue erhiihte Intensit%& der einfal- lenden W;irtnc verschiedene Resultate in Bezug auf Durch- gYnglichkeit geben, was jedoch keineswegs paradox ist, da eine intensive Wiirine in lnerkliclter Menge durch eioe beiualie opake Substanz gehcn, und dadurch eineu

Unrnittelbare Wirkung =22*,57X ;? Drahtnelz entfcrnt, uud Kupfer eiugesclialtet

73 ,2

398 neuen Charakter erlangen kann, welchen ein schwlcheres Warmebitndel im Durchgang durch ein meniger hemmen- des Medium nicht erhalten wiirde. Jedenfalls kaon ich fiir jetzt keine andere Erklarung gehen. Dafs das Ku- pfer einen besouderen Cbarakter , verschieden von dem der iibrigen untersuchten Metalle, besitzt, davon bin ich vollkommen tiberzeugt.

45) Der Beweis, den diese Versucbe mit Metall- pulvern on der Unzuliissigkeit dcr Erklarung der Wir- kuog des Rufses aus desscn bloJser Puluerform gaben, natbigte mich, audere Korper iu einein iihnlichen Zu- stand zu lintersuchen.

46) Ich wiederbolte die 'Versuche mit dcn schon erwshnten Pulvern noch ZorgfAltiger, inachte einc grorse Anzahl neuer mit Substaiizcn von so verschiedener Na- tur wie maglich, und waodte eiiiige dieser Substanzen in verschiedenen Exemplaren unrl zu verschiedcnen Zei- tcn, als mehr oder weniger dick gestreutes Pulver, an.

47) Eiii Uinstand schien auf meinen fruheren Schlufs, wo er am unwiderleglicbsten schien, doch einen Zweifel zu werfen. Ich hatte gefolgert, d d s wenn der Alaun, in Pulver , alle M'lruiearten gleichmafsig auffange, die me- chanische Wirkung des l'ulvers der specrpschen des Alauus ( 3 6 ) enlgegengearbeitct h d sie zerstbrt haben musse, wurde jedoch allmYlig zu der Annahrne gefulirt, da fs die meisten dialhermanen Kiirper , in Puluerform, fast gleich opak seyen, oder, wic ich viellcicbt eher hatte sagen sollen, gleich indifferent gegeii die Naliir der ein- fallenden W6rme (d. h. fnrblos iu der Optik).

48) So weit das Auge das Verhaltnifs der Wider- stiinde bei verscbiedenartigen, auf Fllchen gestreutetl Pul- Tern beurtheilen konote, schien in deren Durchscheinen- heit far Warme kein merklicher Uoterschied vorhanden zu seyn. Eine mit Alaun oder Citronens%urc bcstreute Fliiche schien fast eben so vie1 durchzulassen als eine mit gepulvertem Steinsalz bestreute. Diek konnte nicht

399 b]ofs von dcr geringm llicke der Substanz herriibrcn, da diese belianntlich bci der W%rme , wie beim Licht, cine Annaherung zur Farblosigkcit herbeifuhrt; denn der vom Pulver aufgefangene Bruchtheil der einfallcnden M’irme war iinmer eiii betrachtlicher (gewbbnlich + bis T%). Die Triiblieit ist also das ErgebniCs unzalilbarer ReHexionen und Interfereozeu , welchc die durcligelas- sene W a r m e zersireuerc und uernichlen (slrpe), und zwar in fast gleicbem Grade, von welcher Natur die Siibstanz auch seyo mag. Diefs allgemeiue Resuitat kann also bei Nachdexilien nicht nuffallend erscbeineo. Zur E r l h t e - rung dieses will icli besonders eiueu Versnch anluhren.

49) Als icli in Verlegenheit war, mir feine Metall- fasern zu verschaffen, versuchte ich ein unregelm3fsig, rnit feinen FZden vou gesponnenem Glase bedecktes Dia- phragina anzuwenden, in der Absicht (ga in wie bei dew Alaunpulver) zu ermitteln, wie der mechanische Ziistand die Eigenschaften des GIases hinsichtlicli seines Wliriitc- durchgaugs abandern wtirde. Als Locatellisclie Lainpen- warme, nach dern Durchgaog durch eine dicke Glasplatte, auf die ein unregelmafsig nc~zfiiririigea 1)iaphragina bil- denden Glasfasern fiel, wurden nicht utebr als 47,6 Dro- cent von der einfallenden Wartire durchgelassen. SUII wissen wir mit Bestitnmtheit atis deli Versuchcn von D e l a R o c h c und R l e l l o n i , dafs, nach dcm Durchgnog durch eine solclie Dicke voii Tafelglas, eine fernvre Schicht, die Dickc der angcivandtcn Glasfasern, clein weiteren Durchgang dcr Wlirnie keiti rnerkliches Bin- derntys in den Weg legt, ausgeuoiii~neii die HeHexioiieii an der Oberflache. Der Verlust voii 52,5 Proc. W a r m e rubrte also her von dem Zersireuea und Yernichten der W5r ine durch Reflexion an den Obcrfhchen der Fasern, yon Refraction durch deren CylinderflZdien und von In- terferenz. W i r diirfen uns also oicht wundern, wenn der gebrocbene uod die Saule crreichendc Theil der W a r m e (der cinzige, der durch die Natur des Rlediams

400

wesentlich ergriffen wird) die vom Galvanometer angc- gebene Quantittit der verschiedenen Warmearten nicht merklich Yndert. Deingemsfs findcn wir, dafs W i r m e von einer durch die Weingeistlampe crhitztcn dunkeln Messiugflache, unter dcnselben UmstRndeii, zu 44 Pro- cent durchgeht, und selbst die von hcifsein Wasser zu 42 Procent, obscbon eine geringcre Glasdicke beinahe opak ist fur diesc Wlrmeart.

50) 1st d i e t dcr Fall - sind die Unterscbiede so bedeutend - bei eiuem Netzwerk von regelmkifsig ge- formten, durchsichtigeu und polirten Glasfaden, so mufs es noch melir gelten von uniuhlbaren, krystallinischen oder anderen Pulvern, die (ohue Zweifel) kleine Fla- chen unter jedem Winkel und kleine Rissc in jeder Rich- tung darbietea.

51) Die folgeude Tale1 entbslt die Resultate sehr zabl- reicher und zum Thcil unter verschicdenartigeu Umstkin- den wiederbolter Versuche mit Pulvern mannichfaltiger- Art. Die Untersucliung ist, wie bei den Metallpulvern, si- cher uuvollkommen; allein da der einfache Grundsatz, den ich erst riicksicbtlich der Diathermanitat opaker Pulver festzustellen suchte, nicht allgenein giiltig zu seyn scheint, so brach ich dicse muhsame Versuchsreihe ab , uaclidem einige allgemeine Thatsachen gewonnen worden, die ich jetzt vorlegen will, ohae zu behaupten, einen Gegen- stand erscbbpft zu baben, welchen wir unzwcifelhaft nach und nach nlher kennen lernen werden, welcher aber gegen- wgrtig zur Verfolgung in seine isolirte Details eine sehr geraume Zeit erfordern wtirde. Diese Pulver wurden skirnintlich, aufgestreut , zwischen polirte Steinsalzplatten eingcschlossen, die an den Rlndern verklebt und auf Diaphragmen von Karten befestigt worden, SO geordoet, dafs die Warme in jedem Fall durch dieselben Stellen der OberflHchen gehen mufste.

Durcb-

401

D u r c h g a n g d e r W i r x n e p e r s c b i c d e n e n U r s p r u n g a d u r c h n i c l i t - r n e t a l l i s c h e P i t l v e r I ) , in P r o c e n t e n .

Alaun NO. 1

Citronensaure No. 1 - - No.5 Steinsalz No. 1

- No.2 Schwefel Mennige Bleiglanz Holzkohle A Holzkohle A

- N o . 2

No. 1. Reihe I ) No. 2. Reihe I1 *) No. 2

Kalk No. 1 - N o . 2 - No.3 Kohlens. Magnesia

Ldcatelli's Lampe.

Durch

Durch Glas.

17,O 15,2 3, 29 12,9 3,

2,s 3, ; 13,4 31,5 5 ,

50,O 30,2 263 5 ")

11,4 15,l

30,5

27,5 8,3

3,2 3 >

.5,5 "> ; 15,6

berufs. bStein

salz. - 30

11,s

224

13,9

18,4

12,6

Dunke heifses

Messin@

- L7,l 13,O 33,o ' 8,7

1 l,3 !9,2 447 34,O

g 6

16,O 3,5 345 L7,9 32,O

tIeifses Nasscr.

- 31,5

17,O

1) Unter nicht rnetaUsch Lt gemeint: nicht im Zustand Ton reinem oder ungebundenem Metall.

2) Die Umrtiode bei diwen beiden Reihen waren unglciclr, so dnG: Jede ist aber die eine nicht direct mit der andcren vergleicllbar ist.

vollkommen gut.

3) Die so bezeicbneten Beobachtungen sind mit einem kriftigen War- mebiindel angertellt, auf die in §. 42 beschriebene Weise.

4 ) Nicht direct vergleichbar mit den beiden andern Bcohachtungen in

dersclbm Zeile, wahrscheinlich 3 oder 4 Procent zu Irocb.

5 ) Ungemein gute Beobachtungen.

6 ) Die Intensititen selir sclrwacli. PoggenclrirfFr I\nnal. Ed. LI. 2G

402

51) Zur vorstehenden Tafel bemerke ich: 1) dafs die gepulverten krystallinischen Kihper ; wie Steinsalz, Alaun, Citronensaure und Schwefel, keine entschiedene, von ihrer Pulverforln ablizugige Neigung zum vorwalten- den Durchlafs der W a r m e von niedriger Teinperatur dar- bieten. D e r sorgfaltig wiederholte Versuch mit Stein- salz ist, in diesem Punkt, sehr entscheidend, da die Gleich- giiltiglieit des Steinsalzes, als Substanz, gegen die Ea tu r der durchzulassenden WSrme, die von dcm mechanischen Zustand herruhrende Wirkiing, wenn sie da ware, so- gleich sichtbar machen wiirde. Es scheint in diesem Zu- stand die W a r m e von niederer Temperatur sogar weni- ger leicht durchzulassen als die von hoher; 2) Bleiglanz, d. 11. krystallisirtes Schwefelblei, im gepiilverten Zustand, scheint die Eigenschaften von Gold, Silber und Zinn (43) zu besitzen: 3) Mennige, Holzkohle, Kalk und Mag- nesia, alles Substanzen von opaker, erdiger Deschaffen- heit, scheiuen sicher vorwaltend dunkle Warme durchzu- lassen. Ich halte es fur wahrscheinlich, dafs diese Liste auf die meisten Kiirper von ahnliclier inechanischer Be- schaffenheit ausgedehnt werdeii kiinne.

52) Diese Unterscheidungen lassen, das weifs ich mohi, die Ursache des Uuterschiedes im Charakter der Pulver uud der Eigenthumlichkeiten VOII angelaufenen Flachen fast in der fruheren Duukelheit. Vor Allem scheint es mir sonderbar, dafs eine mit gepiilvertem Stein- salz bestreute FlVche kciue Aehnlichkeit , sondern viel- mehr die entgegengesetzte Eigenschaft, mit einer mecha- nisch gefurchten von gleichem Material besitzt I ) . Das Entgegengesetzte in der Wirkung der Mctallpulver uud der opaken Erden ist ehen so sonderbar als unerwartet. W i e schon gesagt, zweifle ich indefs. 0.b fiir jetzt eine vollstandige Untersuchung der Eigenthumlichkeiten spe- cifischer Substanzen die Miihe der erforderlichen Arbeit 1 ) Urn dicrs rcclrt deutlicli LU rnachen, brauchte und vcrgliclr ich zwei

solclrc Platten LU demselben Verouch.

40.3

belolinen wiirde. Ich habe Versuche uiit eiuigeu fascri- gen Substanzen gemacht, z. B. mit ,Papier und Membraa, welche, glaribe ich , sehr walirscheinlicll als aiigelaufeue Flachen wirken. Eine Annaherung d a m zeigt, wie man sehen wird, das gewbhnliche Cambric-Papier. In dem zu Paris uuter dern Nairien papier oe;7dal verfer- tigten Papier zurn Durchzeichnen befindet sich offenbar, zur Hervorbringung der Durchsichtigkeit , eine freinde Substanz, welcbe den WPrinedurchgang nbziidert. Eiii dichtes Gewebe von Baumcvolleuf~idei~ iibt, wie sclion gezeigt, keine specifische Wirkung BUS (34). Die fol- gende Tafel eiithiilt einige in der vorhergehenden uicht nufgefiihrten Kesultate, die bei verscliiedeneu Substanzen die in diesem Aufsrrtz betracbtete Eigenschaft dcr PV~LF- me farbe erkiutcrn.,

Procente der v o n vcrsclriedenen Kiirpern durcl igclasscoerr Wi r m c‘.

W’irmequcllc.

GoIdsclil$gerhaii t Cambric- Papicr Papier vigital Gesponnen Glas Steinsalz b e r u k

- rauh geinaclit - polirt und gcfurcht ’)

Loc3 tcI I is .a:opc nri~

GI3s.

GO 896

36 473 3!),2 49 49,5

28 10,5 28 4 -1 58 73 73

53) Die Haupttliatsachen in diesem Aufsatze sind : 54) I. Die ( d e n Roiherr gleiclie) Eigenthfimlichkeit

von Hufsschichteu, Warmc von nicdercr Teinperatur durchzulassen, jfindet aich auch: 1 ) brim blol’seu Holz- kohlenpulver, 2) bei andern (wcuigstens einigen) inatten erdigen Pulvern, 3) bei einfach malien oder unpolirten

1) 200X200 QuadraII: auf den 2011. 26 *

404

FIHchen, 4) bei unregelmafsig, z. B. mit Sand- oder Schmirgel-Papier geritzten Flachen, 5 ) bei polirten, mit feinen Furclien versehenen FlSchen , 6 ) bei durchsichti- gem Glimmcr, nach rnechanischer Aufblatterung, wshrcnd er, als zusammenhangendes Medium, entgegengesetzte Ei- genschaften besitzt.

5 5 ) 11. Folgende Media scheinen gcgen die Art der darcbgehenden Warlne gleichgiillig zu seyn: 1 ) diinu- stes Blattgold, als undurchdringlich fur jede; 2 ) Metall- netze, die jede Wlrlneart geuau im Verhzltnifs zur Flr- chengrafse ihrer Zwischenraume durchlassen; 3) Faden- netze; 4 ) die meisten krystallisirten Kiirper, iu Pulver- form; sie niihern sich der Opacitgt fur Wsrme.

5 6 ) 111. Folgende KSrper, aufser den schon be- kannten, lassen Warme von holier Teuipcratur (uioletr- iihnliche Wiirme) am nieistcu durch: 1) rnebre reine Metallpulver; 2) Steinsdz, gepulvert, uud vielc andere Pulver; 3) thierische Nembran.

57) IV. Warme von niederer Temperatur wird an unvollkommen polirten Fliichen am regelmafsigsten re- flectirt, und, wie wir gcsehcn haben, auch am regelmafsig- sten durchgelassen. Diese Thatsachen sind fur die Theo- rie der Warme von grofser Wichtigkeit, uud wahrschein- lich werden sie rilcksichtlich des Lichts und besonders der Absorptions-Erscheiuungcn auf Untcrsuchungen voii nicht geringem Interesse fiihren.

58) Schon im $. 24 murde auf die Annlogie der eben envahnten Thatsache mit der, dnfs rotlies Liclit leichter als violettes von matten Flzchen reflectirt wird, hingewiesen; diese Thatsache best&tigt die Zul8ssigkZit der Wellenlehre bei der Warme, uiid die Meiuung, dafs die warmezeugenden Wcllen desto Linger sind, als die Tern- peratur der Quelle niedriger ist. Die Durcligangs Erschei- nungen sind dunkler; sie lassen sich vergieichen entwe- der mit der Diffraction oder der Absorption beim Licht.

5 9 ) Die Wirkung der auf polirten Flachen gezoge- ueu Linien , wie sie zu mbnchen Diffractions .Versuchen,

405

gebraucht wcrden, fiihrt zu der Frage (31), ob die mitt- lere Farbe des Liclits beiln Durchgang durch Gitter noth- wendig uuveriindert bleibe? Diese Frage scheint noch Keinem, d e n icb sie vorlegte, eingefallen zu scyn; und obtvohl es sehr wabrscheinlich ist, dafs keine VerBnde- ruxig stattfiudcn werde, so scheinen doch die Griinde fur eine solclie Meinung a priori nicbt ganz feststebend. Prof. K e l l a n d , glaube ich, ist der Erste, dein es gelang, den Ausdruck fur die Beleuchtung eines Schirms, der hinter irgcud einem yon ebenen Wellen getroffenen Gitter steht, zu integriren ); er sagte mir, dafs allemal, wenu die Breite der Zwischeuriiume irgend ein Multipluln von der Breite der Drahte oder opakem Rliume sev, die IntensitYt die- selbe scp, wie wenn dasclbst eiii Diapbragma vorhan- den wiire, so grofs wie die Summe der ZwisclieurYuuie des Gitters.

60) Diefs Resultat (wclches fur onscren Zweck hiii- liinglich allgeinein zu seyn scbeint) mird in sofern be- stlitigt, als die Mctallgitter fiir die Qualitst der einfnl- lendcu WGrme durchaus ind$jerent sind.

61) Es bleibt indels zu erklsreii, wie gefurchtc Fls- cben wirken kiinncn, anders als durch Auffangung eines Theils der Warme, wie es ein opakes Netzwerk thun miirde. Ich weirs keine ganz befriedigende Erklarung zu geben; allein dcr Umstand, dafs der durch Ermar- mung in diinne Bltitter zerfdlte Glimmer eben so wirkt, kann uns vielleicht w etwas der wnhren Ursache Aehu- liches fiibren.

62) Eine Anzalil dunner Platten, von genau glei- cher Dicke, wurde cine gewisse Farbe durcblasseii und die complementare rcflectiren. Sind nu11 Platten YOU

nabe einer gewissen Dicke selir vorwaltend, und ist das Milsverhaltnifs in der Llinge der einfallenden Wellen sclir grofs, so wird ein grolser Antheil in gleichcr Weise durchgelassen rind der Rest veriiichtet oder reflectirt. 1 ) A i r y 's J?hthematicuC T r n c t s , pz 328.

406

Wcnri dicser Vorgaug bci mechanisch in Bllt ter zerfiill- ten Kfirpern nicht so haufig bemerkt worden, als man es vermuthen kbunte, so entspringt diefs aus dem gerin- gen Uinfnng dcr Wel l e i i l hge in den sichtbaren Theilen des Spectrums. Eine geringe Abhderung in der Dicke des Bliittchens l5fst folgwcise jedc Farbe des Spectrums durch oder veriiicIitc!t sie durch Interfercnz. Sind die Warmewellen (wic ich schon vcrmuthete) weit hetero- gener als die Lichtmellen, so wiirden solche Effecte ver- hiiltnifsmiifsig mehr hcrvortreten.

63) Vermuthlich besteht eine gefurchte F l lche aus einer Anzahl polirter Fliichenstucke, die von der allgc- rneinen Flsclre, uiitcr kleinen Neigungen gegen die ein- fallenden Strahlcn, theilweis abgerissen sind; uiid es Ilfst sich voraussetzen, dafs diese Strahlen, nach der Trennung durch partielle Reflexion und Refraction, sich mit un- gleichen Verziigerungen wiedcr vereinigen , dadurcli erst auf die kiirzeren Wel len zerstiirend eiuwirken und die iibrigen bestehen lassen. Ich habe schon auf die That- sache aufinerksam gemacht, dafs die meisten der tru- ben Flussigkeiten hauptsaclilicb die llngeren Lichtwcllen durchlasseu. Ich hslte diefs iodefs nur fur vage Muth- inafsungeu iiber einen sehr dunkeln Gegenstand. Ich glaube, dafs Versuche iiber die Forbe solcher Mittel wie die angewaddteu, rind bcsonders matter Fliichen, nicht ohne W e r t h bei ErlSuterungeii der Absorptions- Erschei- itungen in der Optik sepn wiirden.

GI) Zum Schlufs kbnntc imn viellcicht ervvnrten, (Iilfs ich einigc Riicksicht niihine auf die Vcrsuclic U U ~ .

I’iaisoiineincnts, von deuen Hr. M c 1 l o n i einen Cericlit a i i Hrn. A r a g o gesandt (Compt. rend. vom 30. Miirz, Y‘. X p. 337 uud 826) in zwei, vom 4. und 14. Wirz clntirten Briefen. Diesc Briefe sind vcranlafst durch die Ariltiindigiiug rnciner Vcrsuchc ill dciiisclbcn W e r k (voin

407

6. Jan.). Der vorstehende Aufsatz, 1edigIich hegriindet auf Versuche, die VOP der Ausfertigrlng von Hrn. Mel- l o n i's erster Mittheilung unternominen iind vollendet ivurden, wird, glaube ich, hinl2nglich auf alle die Fra- gcu antworten, die e r in seinen Bricfen an Hrn. A r a g o aufgeworfen bat, wenigstens so weit sic meine Versuche betreffen.

VIII. Zl'rilersruhung des Allanit, Orthil, Cerin und GadoIini/; von I'h e o t l o r Sc h e e re r.

K u r z e r g e s c h i c 11 t I i c h e r U e b e r b 1 i c k.

]Ehe ich meine Untersuchungen iiber die genannten Mi- neralien mittlieile, will ich iu Kiirze dcr bauptslichlich- sten Arbeiteu gedenken, die friiber uber dieselben be- kaiint gemacht worden sind. Besonders werde ich alle bisher init diesen Mineralkiirpern unternommenen Ana- lysen anfiihren, damit sic spYter mit den Rcsultatcn uieiner analytischen Untersuchungen verglichen werden kiinnen.

Der Allanit wurde ziierst von G i e s e c k e in Gron- land aufgefunden. Bekanutlich wurde das Schiff, mit melcheln e r seine auf Gronland gesanimelten Mineralien nach Kopenhagen schickte, unterweges von einem eng- lischen Kaper genomtnen, und dessen Ladung zu Leith in Schottland verkauft. A 11 a n braclite diese Mineralien an sich, und erkannte an dem darunter befindlichen Kryo- lith, dafs sie aus Gronlatid seyen. AuEserdem fand cr ein 3Iineral unter ihneo, welches er nach den Bufseren Kcnnzcicheii fur eine Gadolinitart liielt 1 ). Er scliickte ciuc Quantitiit davon an T h o i n s o n , iim cs auf seinc

1 1 Trmsnct ions of the royd society a/ Eu'inhurg, Vol. VI Purl. I ; U U ~ J o u r n d dcs mine$, Vul. XXX, p . 281.