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ISSN 1860-2223 n r . 9 0 j a n u a r 2 0 1 4 U n t e r w e g s i m Z e i c h e n d e r m u s c h e l P r e m i o e l i a s V a l i ñ a 2 0 1 0

Unterwegs - Jakobus Franken · 2020. 1. 7. · Infos über sowie Hel-mut Henningsen, Kiefernweg 4, 35096 Wei-mar/Lahn,Email: [email protected], Tel. 06421-7596 Aschaffenburg

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Page 1: Unterwegs - Jakobus Franken · 2020. 1. 7. · Infos über sowie Hel-mut Henningsen, Kiefernweg 4, 35096 Wei-mar/Lahn,Email: calma-reisen@t-online.de, Tel. 06421-7596 Aschaffenburg

ISSN 1860-2223nr. 90 januar 2014

Unterwegsim Zeichen der muschel

Premio

elias Valiña

2010

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unterwegs 2 nr. 90 januar 2014

InhaltGrußwort des Präsidenten 3Pilgerstammtisch 5Pilgersegen 6Termine + Reisen 4 - 5, 22, 56Zum Nach-Denken 8Wege & Herbergen 21, 40 - 44Aus unserer Gesellschaft 7, 10 - 20, 34Aus der Pilgerwelt - Santiago 22 - 25,Pilgerstimmen 26, 36, 45Jakobuskult 30 - 33, 47Hospitaleros - Vorbereitung 55Pilgerseelsorge Santiago 57Büchertisch 49 - 53Aus anderen Gesellschaften, JBB 59 - 61Jakobuswege e.V. 62Arbeitsgemeinschaft deutscher Jakobus-Vereinigungen 64Neue Mitglieder 65Wissenschaft 66EinBlick in Zeitschriften 67Impressum 68

Zeitschrift der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft e.V.gegründet 1988 - Elias-Valiña-Preis 2010

Zum Titelbild Die heutige ev. Pfarrkirche, ehemals Augustinerchorherrenstiftskirche, hat ihreAnfänge in einer Königskirche des 10. Jh. Die Burggrafen von Nürnberg erscheinen erstmals1379 als Patronatsherren und gründen hier 1409 ein Augustinerchorherrenstift. Nach der Zerstö-rung des Vorgängerbaus 1388 zieht sich die Baugeschichte durch die Jahrhunderte. Bei der Reno-vierung von 1878 – 1883 werden die Fragmente frühgotischer und frühbarocker Ausmalung inChor, Seitenkapellen und Pfeilern aufgedeckt und weitgehend neu gefasst. Zu diesen Wandmale-reien gehört unser Jakobus d. Ä., der in diesem Jahr den Titel von „unterwegs“ schmückt.Die Pfarrkirche ist reich an Kunstschätzen. Unter den Altären ist im südlichen Langhausschiffbemerkenswert ein Sippenaltar von Hans Traut d.J. von 1504, der ursprünglich in St. Lorenz,Nürnberg, stand. Foto: Ferdinand Seehars

2.584Tage waren es am 5. Dezember 2013 bis zum nächsten

Heiligen Compostelanischen Jahr 2021!

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unterwegs 3 nr. 90 januar 2014

Grußwort des Präsidenten

Liebe Mitglieder und Freunde des Jako-busweges,

dieses Heft zum Jahresschluss ist fastauch eine Sondernummer:Eine Sondernummer mit Nachlese undden Berichten zu unserer 25- Jahrfeier am16. 11. 2013 in Würzburg – Heidingsfeld,siehe Seiten 10 - 20 und 34/35.Sehr gefreut haben wir uns über die zahl-reichen Gäste befreundeter Jakobus-Gesellschaften aus dem In- und Ausland,insbesondere aus Österreich, Tschechienund Großbritannien.Ich denke, es ist uns gelungen darzustel-len, dass wir eine aktive, innovative Jako-busgesellschaft sind. Dies zusammen mitdem Referenten Prof. Rosenberger unddem historischen Flöten- und Streicheren-semble des Egbert-Gymnasiums Münster-schwarzach.Zur guten Atmosphäre im Gemeindesaalhat vielleicht auch der ausgeschenktefränkische Pilgerschoppen beigetragen?

Nach dem Fest ist vor dem Fest!In diesem Heft finden Sie die Einladungund das Programm zur Jahresversamm-lung 2014 in Kloster Schöntal. Das Bil-dungshaus der Diözese Rottenburg-Stutt-gart im Jagsttal liegt am Jakobsweg vonRothenburg o. d. Tauber nach Speyer. DieEröffnung dieses Weges im September2009 ist uns noch in guter Erinnerung. Sohaben wir diesen Weg auch ins Programmeinbezogen.

Ulm, 3. Dezember 2013

Die Zahl der ausgestellten Pilgerausweisehat in diesem Jahr zugenommen. AnfangNovember hatten wir mehr Pilgeraus-weise ausgestellt, als im ganzen Jahr2012! Leider werden diese Pilgeraus-weise, die wir direkt aus Santiago deCompostela beziehen, auch in großerStückzahl nicht billiger. So mussten wiruns entschließen, den Betrag für den aus-gestellten Pilgerausweis auf 7,50 € anzu-heben. Dann weisen wir allerdings dasPorto nicht mehr extra aus. Für unsereMitglieder ändert sich dennoch nichts:für sie ist der Pilgerausweis weiterhinkostenlos, weil im Mitgliedsbeitrag be-reits abgegolten. (Siehe dazu auch S. 24)Die hohe Anzahl der bestellten Pilgeraus-weise macht auch Rationierungen nötig.Da ca. 85 % aller Pilgerausweise pereMail bestellt werden, haben wir ein Sys-tem entwickelt, dass bereits bei der Bean-tragung des Pilgerausweises diesem einefortlaufende Nummer zugeteilt wird.Damit wird die Zuteilung von Nummerndurch das Sekretariat nicht mehr nötig.Mit unseren Pilgerausweisausstellernwird sich dieses Verfahren in den nächs-ten Wochen sicherlich gut einspielen.Allen, die in dieser Erprobungsphase mitGeduld an der Umstellung mitgewirkthaben, sage ich herzlichen Dank für ihreAusdauer.

Zum Katholikentag 2014 in Regensburgwerden wir uns innerhalb der Arbeitsge-meinschaft deutscher Jakobusvereinigun-gen beteiligen, mit Unterstützung unsererMitglieder, die sich im RegensburgerStammtisch zusammen finden. Auch dieJakobus-Pilgerfreunde Augsburg wollensich als räumlich nächste Gesellschaftverstärkt einbringen. Wer beim Auf- undAbbau oder beim Standdienst mitmachen

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unterwegs 4 nr. 90 januar 2014

Termine

Calma-Reisen unseres Mitglieds HelmutHenningsen hat sich 20 Jahre lang mit den Ja-kobswegen durch Frankreich und Spanien be-schäftigt. In diesem Jahr bietet er denFranziskusweg von La Verna nach PoggioBustone als kombinierte Rad- und Wander-reise an. In einer 18-tägigen Pilgerreise wer-den mit den eigenen Rädern und zu Fuß 337km durch die Toskana und Umbrien zurückge-legt, mit Gepäcktransport und, wo es sinnvollund vernünftig ist, im Transferfahrzeug. DerCammino di Francesco wird voraussichtlichim September 2014 stattfinden. Infos über www.delegato-ev.de sowie Hel-mut Henningsen, Kiefernweg 4, 35096 Wei-mar/Lahn, Email: [email protected],Tel. 06421-7596

Aschaffenburg.Durch den Weggang der Maria Ward-Schwestern ist uns gegen den Willen derSchwestern der Gottesdienstraum für diePilgergottesdienste genommen worden.Deshalb bitte folgende Angaben für diePilgertreffs beachten:Die Pilgergottesdienste mit anschlie-ßendem Pilgerhock für die GruppeUntermain finden jeweils um 18.00 Uhram dritten Samstag im Monat statt:19. Okt./ 16. Nov./ 21. Dez. 2013 in St.Laurentius (Leider)

will, ist herzlich eingeladen, sich beimBüro in Würzburg zu melden.

Bei der Sitzung am 29. 11. 2014 hat dieVorstandschaft beschlossen, dass wir das10-jährige Bestehen des OstbayerischenJakobsweges durch unsere Präsenz undMitwirkung am 26. 7. 2014 in Eschlkammitfeiern werden. Dabei bietet sich unsdie besondere Chance, durch das großeEngagement der MarktgemeindeEschlkam, dass auch der Jakobsweg auftschechischer Seite einbezogen und be-gangen werden kann. Jakobspilger beider Länder begegnensich, gehen gemeinsam; gemeinsam un-terwegs sein – ein europäischer Leitge-danke!

Nun darf ich Ihnen Allen zum Jahres-schluss gesegnete Weihnachten wün-schen, und einen guten Beginn des NeuenJahres, mit herzlichen Pilgergrüßen bis zum Wie-dersehen an einer unserer Veranstaltun-gen verbleibe ich Ihr

Joachim Rühl, e ultreia!

Pilgerwanderung: Komm wir pilgern!Von Ponferrada nach Santiago de Compostela15. – 27. Mai 2014 mit Pilgerbegleiter PeterMüller, RottweilInformationen und Anmeldungen beimBayerischen Pilgerbüro e.V.,Tel. 089/545811-0; www.pilgerreisen.de

Achtung: Ortswechsel für Pilger-gottesdienst und Pilgersegen in

Würzburg!Ab Januar 2014 findet dieser Gottesdienstam 2. Samstag im Monat um 17:30 Uhrin der Kirche der Erlöserschwestern statt.Siehe S. 6! 11. Januar, 8. Februar, 8. März

Pilgerreise nach Trondheim 2014Hamburg. Vom 20.7.-7.8. 2014 begleitetePilgerreise zum Nidaros-Dom in Trondheim;der obligatorische Informationsabend ist am10. Januar um 17 Uhr in St. Jacobi. Anmel-dungen sind ab diesem Tag verbindlich mög-lich. Weitere Infos / Anmeldungen zumInfoabend bitte über das Pilgerbüro:>[email protected]<Weitere Termine in St. Jacobi:23. 1. 2014: Stammtisch, ab 19 Uhr im CafeSternchance25. 1. 2014: Neupilgertreff - bitte anmelden!mail: [email protected] 6. 2. 2014: Pilgervesper21./22. 2. 2014: Pilgermesse und Symposium

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unterwegs 5 nr. 90 januar 2014

Pilgerstammtisch Termine

Volkach Gasthof “Rose” am Oberen Markt16 - 18 Uhr: jeweils erster Freitag im Monat:3. Jan. / 7. Feb. / 7. März / 4. April 2014

Hallerndorf-Schlammersdorf (beiForchheim) Brauereigasthof Witzgallneben der Kirche, jeweils erster Samstag imMonat um 16 Uhr; 19 Uhr Vorabendmesse mitPilgersegen; 4. Jan. / 1. Feb. / 22. Feb. Kap-penabend / 16. März 10:30 Pilgergottesdienst/5. April 2014. Info: D. Sawinsky 09190 1461 -mobil 0171 4979019

Nürnberg Gasthaus „Steichele“ Knorr-straße 4 (unweit St. Jakob) ab 18 Uhr je-weils erster Mittwoch im Monat: 8. Jan. / 5.Feb. / 5. März / 2. Apr. 2014. - Vorher um17:30 Uhr ist in der Krypta in St. Elisabeth(Kuppelbau gegenüber St. Jakob) eine An-dacht. Bitte anmelden bei Paul Diemer: < [email protected]>oder Telefon 0911 - 74 72 009.

Regensburg im „Spitalgarten“ 19 Uhr -jeweils letzter Freitag im Monat: 31. Jan. /28. Feb. / 28. März 2014. Kontakt: Sepp Reif >[email protected]<

München. Jeden 3. Dienstag im Monat.“Schinkenpeter”, Perlacherstr. 53/55 (U2

Untersbergstr./ Bus 54 Valeppstr.) 21. Jan. /18. Feb. / 18. März 2014. Info:BarbaraMassion, Tel. 089 / 43 93 183 oder perE-Mail: [email protected].

Fulda-Neuenberg. Gaststätte “Dreilin-den”, Neuenberger Str. 37 An jedemersten Freitag im Quartal Pilgertreff: 3.Jan. / 4. April / 4. Juli 2014.

Rottweil Regionaler Pilgerstammtisch19. März 2014, 19 Uhr, Gasthaus Hoch-brücke. Leitung: Peter Müller, Rottweil

28. 2. - 2. 3. 2014 Spirituelles Wochenendein Kirchschletten. Info/Anm. bei Dieter Sa-winsky T: 09190 1461

7. - 9. März 2014 Jahrestagung zum Thema“Wanderer? Pilger? Was sind wir?” undMitgliederversammlung in Kloster Schön-tal/Jagst. Anmeldeformular in der Mittedes Heftes.

Di. 11. März 2014, 19 Uhr Rottweil, Kör-nerstraße 23Buchpräsentation der Neuerscheinung: PeterMüller “Komm, wir pilgern - dein Jakobus”.Das Pilgerbuch für zu Hause und unterwegs.

Sa. 22.3.2014 - 9 Uhr Rothenburg o.T.Arbeitstagung “Jakobswege” mit MichaelKaminski, voraussichtliches Thema "Pilgernin Lebensübergängen".

Do. 29. Mai 2014 - Eröffnung in Thüringen

und jetzt schon notieren -:6. - 8. März 2015 Jahrestagung und Mitglie-

derversammlung in Fulda

7. KraichgauPilger TreffenSamstag, 01.03.2014 – 7.00 Treffen amBahnhof Eppingen, Bahnfahrt nach Osterbur-ken, Pilgerweg: Osterburken – Hemsbach –Adelsheim – Möckmühl18.30 Kath. Stadtkirche Eppingen Ökumeni-scher Gottesdienst, anschliessend Pilgertref-fen und gemeinsames Abendessen in derKatharinenkapelle

8. KraichgauPilger TreffenSamstag, 26.07.2014 – 9.30 Treffen am Park-platz Kleinbrückentorplatz in Eppingen, Pil-gerweg zum Ottilienberg13.00 Katharinenkapelle Eppingen gemeinsa-mes Mittagessen und Vortrag18.30 Kath. Stadtkirche Eppingen Ökumeni-scher Gottesdienst mit Meditations-Konzertzum JakobustagInfo und Anmeldung bei Hans Lauerer07262 6961 oder [email protected]

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Pilgersegen

unterwegs 6 nr. 90 januar 2014

Würzburg. Ab Januar 2014 jeden 2. Samstag im Monat um 17:30 Uhr in der Kirche derErlöserschwestern in der Ebracher Gasse 6 (nur wenige Meter von Dom und Paradeplatz -Parkmöglichkeit) entfernt. - Für Gruppen, die in Würzburg aufbrechen wollen, bietet dasSchottenkloster nach Absprache eine Feier an. >www.schottenanger.de<Ochsenfurt. St. Andreas So. nach der Messe 18 Uhr. Anmeldung: T: 09331 8025080.Aschaffenburg-Leider, St. Laurentius. Pilgergottesdienst jeweils am 3. Sa. im Monatum 18:00 Uhr mit Pfarrer Karl Reichert. Miltenberg. In der Pfarrkirche St. Jakobus wird auf Anfrage nach den Gottesdiensten inder Staffelkapelle der Jakobuskirche der Pilgersegen erteilt. Anmeldung Pfarramt Tel.09371 2330.Benningen. Pilger aus dem Raum Memmingen können in der Pfarreiengemeinschaft imRahmen der Sonntagsgottesdienste - in der Regel Sa. 18.30 Uhr, So. 9.00 und 10.30 Uhr - denPilgersegen empfangen. - Im Pfarrheim besteht Möglichkeit zur Übernachtung (ohneDusche). Anmeldung bei Pfr. Xaver Wölfle, Tel. 08331 2842 Fax: 929200 oder E-Mail>[email protected]<

Schlammersdorf bei Forchheim. Pilgersegen jeweils nach dem Pilgertreff bei der Vor-

abendmesse um 19 Uhr. Siehe dazu Termine auf Seite 5.Freiburg im Breisgau. In der Kirche der Universitätsklinik ist nach den Messen So.9.30, Di. und Fr. 18.30 und Mi. 15 Uhr die Möglichkeit, den Pilgersegen zu empfangen. Bittevorherige Absprache mit P. Norbert Riebartsch Tel.: 0761 270-3401(d) und 2024262 (p) oderE-Mail >[email protected]<Regensburg. Pilgersegen oder Pilgerstempel erhalten Sie gerne im Priesterseminar, dessenSeminarkirche die Schottenkirche ist. Es ist erreichbar an der Pforte Bismarckplatz 2 oderüber die Telefon-Nr. 0941 58516-0. - In der Schottenkirche St. Jakob ist am Sonntag 9 UhrEucharistiefeier.

Herbstein. Pilgersegen und Pilgerstempel an allen Tagen des Jahres möglich. Tel.06643

234. E-Mail >[email protected]< Marburg. Die kath. Kirchengemeinde St. Michael und St. Elisabeth, Kettelerstr. 12,35043 Marburg-Schröck bietet in allen Gottesdiensten den Pilgersegen nach Absprache an.Tel.: 06424 92230, E-Mail: >[email protected]<

Münster. Für Pilger aus Münster und Umgebung bietet P. Erich Purk, Kapuzinerstr. 27, 48149

Münster, den Pilgersegen an. Bitte vorher Termin vereinbaren: 0251 9276-122. E-Mail:

>[email protected]<Augsburg. In der Pfarrkirche St. Max, Franziskanergasse 8, bitte telefonisch erfragen: Tel.0821 3432230 - In St. Jakob, Jakobsplatz, Pfr. Friedrich Benning: T: 0821 551244.Bremen. In der kath. St. Marien-Gemeinde, St. Magnusstr. 2, 28217 Bremen, wird imGottesdienst der Pilgersegen erteilt nach vorheriger Absprache mit Pastor Robert Wagner.Tel.: 0421 38 36 38 - E-Mail: >[email protected]<Rothenburg o.T. St. Jakob. Pilgerpfarrer Oliver Gußmann bietet einen Pilgersegen an.Tel. 09861-7006-25 oder Mail: >[email protected]<

++ Gemeinden, die Pilgersegen anbieten, teilen ihre Zeiten der Redaktion mit. Viele Pilger freuen sich. ++

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unterwegs 7 nr. 90 januar 2014

Aus der Gesellschaft

Liebe Pilgerinnen, liebe Pilger,ich möchte mich gerne bei Euch vorstellen.Ich heiße Andrea Trabel, bin seit dem 1. September 2013 im Büro im Kilianeum inWürzburg und erledige die dort anfallenden Büroarbeiten für die Fränkische St. Jako-bus - Gesellschaft gemeinsam mit Sandra Glück.

Vielleicht kennen mich schon einige von Euch durch meine Tätigkeit als Pilgeraus-weisaussteller und Ferienvertretung für Sandra. Meine kaufmännische Ausbildung –ich bin gelernte Buchhändlerin – und meine Leidenschaft für das Pilgern auf den Ja-kobswegen (2007 bin ich den Camino Francés gelaufen und von 2009 – 2013 in Ab-schnitten von Le Puy-en-Velay bis nach Santiago auf dem Küstenweg, ebenso denfränkischen Jakobsweg von Würzburg bis nach Murrhardt) kann ich bei dieser Arbeitbestimmt sehr gut verbinden. Gerne stehe ich Euch mit Rat und Tat zur Seite.

Andrea Trabel wird vonunseren Sekretären Tinaund Manfred Hock mitBlumen im Büro begrüßt und eingeführt:Herzlich willkommen!

Neu im Büro!

Vézelay. Eine Reisenach Burgund ermög-lichte unserem Präsi-denten Joachim Rühleinen Besuch im Pil-gerbüro der befreunde-ten “Association de laVoie de Vézelay”.Marie-Hélène Tréheux(links), verantwortlichfür Vézelay, und dasEhepaar Josette undAlain Reinbold, aktuellim Dienst im Büro, er-läuterten bei einemKaffee ihre Arbeit.

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Zum Nach-Denken

unterwegs 8 nr. 90 januar 2014

TRAU DICH

Person und Situation sind mir unbekannt.Ich sehe auf dem Bild eine Frau – jüngeren oder mittleren Alters -, die sich auf denWeg macht. Die Insignien verweisen eindeutig auf den Jakobusweg: Die Muschelsowie das Zeichen einer französischen Jakobusgesellschaft.

Während ich meine Gedanken formuliere stehe ich noch ganz unter dem Eindruck un-seres 25jährigen Jubiläums der Fränkischen Jakobusgesellschaft am 16.11.2013 inWürzburg: der Gottesdienst in St. Burkard und die Feier im St. Laurentius-Pfarrheimin WÜ-Heidingsfeld.

TRAU DICHdas haben unzählige Pilgerinnen und Pilger in diesen 25 Jahren praktiziert.

Für mich war es zunächst die Einladung von Manfred Zentgraf 1987, von Le Puy nachSantiago mitzugehen. Eine TRAU DICH-Ur-Erfahrung, der mehrere folgten. Wohl dem, der dies zu Fuß kann, allein oder in der Gruppe: BEGEGNUNG mit der Natur,

mit Menschen, mit sich selbst, mit etwas „Höherem“, was immer das sein mag.

TRAU DICH auf den Weg, auf den äußeren Weg - soweit und solange es dirnoch möglich ist.

TRAU DICH mit leichtem Gepäck, mit Vertrauen auf deine eigene Kraft, mitBegleitung und Begegnung: menschlich und göttlich.

Als ich 2011 am 7. April von meinem Heimatort Leidersbach/Spessart nach Ebers-walde/Berlin aufgebrochen bin – Jakobuswege rückwärts! – um das Grab meinesVaters zu besuchen, wurde ich immer wieder gefragt: „Sind Sie allein unterwegs?“Meine Antwort lautete: „Nein, zu zweit: der liebe Gott und ich.“

Dies kann eine Erfahrung auf dem Weg sein, dass ein ANDERER / GRÖßERERmitgeht.

Die Person auf dem Bild TRAUT sich, die Sicht wirkt nebulös, der Boden hart, Klei-dung, Rucksack, Stöcke verweisen auf den Beginn des Weges.

TRAU DICH aller Anfang ist schwer, doch: „Jedem Anfang liegt ein Zauber inne!“ (Hermann Hesse)TRAU DICH „Es geht wenn man geht!“

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Zum Nach-Denken

unterwegs 9 nr. 90 januar 2014

Noch wichtiger ist für mich den INNEREN WEG zu gehen und auch hier: TRAU DICH dich auszutauschen mit guten Freunden – „Mit einem Freund an derHand ist kein Weg zu lang!“ -, auf deine innere Stimme zu hören, in der Stille das Ge-spräch mit Gott zu suchen – wenn ich es biblisch formuliere: Gottes-, Nächsten- und recht verstandene Selbstliebe zu praktizieren.

Mit meiner bisherigen persönlichen Lebensbiographie, vor allem als langjähriger Kli-nikseelsorger, habe ich ein bisschen Erfahrung und kann sagen: es lohnt sich, sich zu TRAUEN!

VERTRAUEN, Glaube, Hoffnung und Liebe stellen sich ein – um diese großen Worte einmal zu ge-brauchen – und in allem DANKBARKEIT!

Gottfried Amendt

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25 Jahre - Jubiläum unserer Gesellschaft

unterwegs 10 nr. 90 januar 2014

Unser Jubiläum war ein richti-ges Pilgerfest! 180 Teilnehmerhatten sich angemeldet, zum Got-tesdienst kamen weit mehr. Undvor der Kirche St. Burkard kam esschon zu lebhaften Begrüßungenund Gesprächen wie diese wenigenFotos zeigen. Alte Pilgerfreundetrafen einander oft nach langer Zeitwieder.

Präsident Joachim Rühl begrüßte am Beginn des Gottesdienstes die Gäste und die Pil-gerinnen und Pilger aus Nah und Fern. Weihbischof Ulrich Boom feierte in Konzele-bration mit Pfr. Karl Reichert, Prof. Michael Rosenberger und Pfr. Gottfried Amendtden Dankgottesdienst (im Foto von links). Daneben Pfr. Michael Thein und ErikSoder von Güldenstubbe; neben den Ministranten Pfr. Wilfried Schlüter in Vertretungfür Dekanin Edda Weise. - Fortsetzung S. 12 unten

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25 Jahre - Jubiläum unserer Gesellschaft

unterwegs 11 nr. 90 januar 2014

Ansprache von Weihbischof Ulrich Boom in der Eucharistie-feier am 16. November 2013 in Würzburg-St. Burkard Lesung: 2 Kor 4,7-15 Evangelium: Mt 20,20-28

In einem alten Pilgerbericht wird dem Pilger in Erinnerung gerufen: „Werbeim Apostel ist, ist noch nicht beim Herrn“. Das stimmt. Der Apostel selbstbezeugt dies mit seinem Leben. Jakobus stirbt als Erster für Christus undsein Evangelium. Er hält für ihn seinen Kopf hin. Er bringt das Evangelium,dass Gott uns in Jesus Christus seine Liebe und Barmherzigkeit gezeigt hatbis zum Ende der Welt. Wo wir am Ende sind, führt Gott uns ins Licht undins Leben, in sein Reich.

Das Evangelium des Jakobusfestes (Mt20,20-28) führt uns das Reich Gottes vor Augen und wie esdort zugeht. Es geht um Dienen und nicht um Sich-Bedienen-zu-lassen. Im Dienst und im Fürei-nander wird der Himmel erfahrbar, auch heute mitten unter uns. Das Evangelium hat an Aktualitätnichts verloren. Im Miteinander baut sich eine Gesellschaft auf. Auf dieses Ziel hin sind wir einLeben lang unterwegs. Und der Weg wird in der Lesung, im Korintherbrief (2Kor4,7-15) sehr rea-listisch beschrieben: In die Enge getrieben, weder aus- noch einwissend, gehetzt, am Ende nieder-gestreckt. Wer nicht getragen ist, der wird bald aufgeben. Der Apostel erinnert daran, dass derGlaubende, der Vertrauende weiß: Dies ist nicht das letzte Wort des Lebens, sondern Gott schenktKraft. und Zuversicht. Gewiss tragen wir diesen Schatz der Erkenntnis in zerbrechlichen Gefäßen.Wie eine Glasschale ist das Leben – Vertrauen schafft Transparenz. Aber eine Glasschale ist wie dasLeben auch leicht zerstörbar.

Wir sind unterwegs und haben ein Ziel. Nichts anderes bringt der Pilgerweg, die Wallfahrt – wohinauch immer – in Erinnerung. So auch der Jakobusweg. Mancher hier ist ihn gegangen. Jeder geht ihnauf unterschiedlichste Weise: Seinen Pilgerweg und den Weg des Lebens. Nicht von ungefähr findensich so viele Menschen in dieser Be-weg-ung wieder. Der Pilgerweg ist eines der treffendsten Bilderfür Kirche-sein in unserer Zeit. Hörend, dienend und pilgernd ist das Volk Gottes unterwegs. So be-schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz die Kirche. Das gilt für sie als Gesamteaber auch für jeden einzelnen in ihr.

Für mich ist eine der beeindruckendsten Übersetzungen all der Gedanken zum Pilgerweg immer nochdas Buch „Ich bin dann mal weg – Meine Reise auf dem Jakobusweg“ (2006) von Hape Kerkeling.Ich weiß wohl, dass viele nicht mit mir diese Meinung teilen. Zu schillernd? - zu bunt? - zu oberfläch-lich?. Aber er hat den Zeitgeist getroffen, viele auf den Weg gebracht, - und warum auch nicht.Er beschreibt den Weg so: „Dieser Weg ist hart und wundervoll. Er ist eine Herausforderung und Ein-ladung. Er macht dich kaputt und leer. Restlos. Und er baut dich wieder auf. Grundsätzlich. Er nimmtdir alle Kraft und gibt sie dir dreifach zurück.“ (S. 343). Er geht so anders an den Pilgerweg heran,nimmt ihn locker, leichter bei aller Schwere. Ich wünsche mir, dass ich es könnte in meinem Leben,dass wir es könnten in Kirche und Gesellschaft.

Ich habe das Buch mit viel Freude aber auch mit mancher Nachdenklichkeit gelesen. Ich schaue bis-weilen immer noch gern hinein, wenn ich vor der Literatur zum Jakobusweg stehe. Jeden Tag schreibter am Ende eine Erkenntnis:Erkenntnisse des Tages sind:• Erst mal herausfinden, wer ich selbst bin. (S. 23)• Weiter! Nicht umdrehen! (S. 40)

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unterwegs 12 nr. 90 januar 2014

25 Jahre - Jubiläum unserer Gesellschaft

• Lachen ist die beste Medizin - und aus! (S. 63)• Ich bin in mir zu Hause. (S. 98)• Was macht uns menschlich? Unsere kleinen Macken und die großen Fehler. Hätten wir sie

nicht, wären wir alle wandelnde Götter! (S. 107)• Das Herz hat immer Recht. (S. 245)• Manchmal meinen es auch die nervigsten Menschen gut mit uns. (S. 261)• Tu, was das Leben von dir verlangt. (S. 290)• Man muss nicht jeden Umweg machen. (S. 315)• Es ist die Leere, die vollends glücklich macht. (S. 317).

Der Schluss hat mich tief berührt, wenn er von Gott, „das eine Individuum“ spricht, von demeinen Unteilbaren, Einzigartigen, Einmaligen:„Bald sitze ich im Zug nach Porto, um von dort aus am darauffolgenden Tag nach Hause zu flie-gen. Während ich im Zug sitze, versuche ich meine Gedanken zu Gott zu sammeln und sie fürmich noch einmal so griffig wie möglich zu formulieren.

Gott ist »das eine Individuum«, das sich unendlich öffnet um »alle« zu befreien.Und das Gegenteil der Göttlichkeit ist meiner Ansicht nach die Umkehrung dieses Satzes: »Alle«,die »das eine Individuum« erdrücken und sich dabei selber zerquetschen.

Der Schöpfer wirft uns in die Luft, um uns am Ende überraschenderweise wieder aufzufangen.Es ist wie in dem ausgelassenen Spiel, das Eltern mit ihren Kindern spielen. Und die Botschaftlautet: Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartetauch der Fänger sein.

Und wenn ich es Revue passieren lasse, hat Gott mich auf dem Weg andauernd in die Luft ge-worfen und wieder aufgefangen. Wir sind uns jeden Tag begegnet.“ (S.344 f)

„Die Plätze habe ich nicht zu vergeben“ (Mt20,33). Ist es entscheidend, wo ich sitze? Entscheidendist doch, dass ich ankomme, nicht in aller Welt, aber in mir. Dass wir aufgefangen werden am Endeunseres Lebens, wie das Leben auch gelaufen sein mag. Entscheidend ist, dass wir dem zu vertrauen,der uns am Ende des Weges in den Armen hält, ja, dass seine Hände reichen für mein kleines Lebenund ich so im Himmel, im Reich Gottes bin.

Ich wünsche uns in der Fränkischen Jakobus-Gesellschaft, dass es uns immer wieder gelingt, aufdem Weg durch die Zeit ein Stück Reich Gottes, ein Stück vom Himmel sichtbar und erfahrbar wer-den zu lassen und so Gott und den Menschen zu begegnen. Amen.

Margot und Erich Baierl sagten in bewegendenWorten den Dank für die 25 Jahre der FränkischenSt. Jakobus-Gesellschaft und ihrer Arbeit für diePilger. Sie finden den Text gegenüber auf S. 13.Nach dem Gottesdienst zogen die meisten Pilger zuFuß nach Heidingsfeld ins Gemeindezentrum derPfarrei St. Laurentius. Dort wurde die Gesellschaft1988 gegründet, dort feierte sie vor fünf Jahren daszwanzigjährige Bestehen. Die Teilnehmer erwartetean den Tischen die Jubiläumstasche mit der Jubilä-umsnummer von “unterwegs”, ein Pilgerbecher undein nahrhaftes Mittagessen.

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unterwegs 13 nr. 90 januar 2014

25 Jahre - Jubiläum unserer Gesellschaft

Dank für 25 Jahre Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft in der Eucharistiefeier

„25 Jahre „Unterwegs im Zeichen der Muschel“ Nein, eigentlich 1200 Jahre!Seit etwa 1200 Jahren pilgern Menschen auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Solange schon tragen Menschen Leid, Hoffnung, Bitten, aber auch Freude, Dank oder Lobpreiszum Apostelgrab und kehren erfüllt, ja verändert, wieder nach Hause zurück.Für dieses Geschenk des Jakobsweges, wollen wir Gott danken und ihn lobpreisen.Laudate omnes gentes...

„25 Jahre „Unterwegs im Zeichen der Muschel“„25 Jahre Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft“.Als bei uns der Jakobsweg noch kaum bekannt war, hat ein kleines unentwegtes Häuflein Men-schen ihre Vision verwirklicht und hier in Würzburg vor 25 Jahren die Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft gegründet. Für den Mut dieser Frauen und Männer diesen ersten Schritt zu tun, ummit Engagement eine Vision zu verwirklichen und weiter zu tragen, dafür wollen wir Gott dan-ken und ihn lobpreisen.Laudate omnes gentes...

„25 Jahre „Unterwegs im Zeichen der Muschel“,das sind 25 Jahre, in denen viele Menschen mit Engagement und Kreativität sich zum Wohle derPilger in den Dienst der Gesellschaft gestellt haben. Diese Mitarbeiter in unterschiedlichenFunktionen oder als Helfer und Berater im Hintergrund, prägen das Bild und das Ansehen, dassich unsere Gesellschaft in 25 Jahren erarbeitet hat.Dafür wollen wir Gott danken und ihn lobpreisen.Laudate omnes gentes...

„25 Jahre „Unterwegs im Zeichen der Muschel“,das sind 25 Jahre segensreicher Arbeit, für Menschen, die vertrauensvoll Rat gesucht und sichdann als Pilger auf den Weg gemacht haben um sich selbst zu finden und zugleich Gott zu su-chen. Für deren Schutz, Beistand und alles Gute, das sie unterwegs erfahren durften, wollen wirGott loben und ihm danken.Laudate omnes gentes...

Jubiläum: „25 Jahre „Unterwegs im Zeichen der Muschel“,das ist weder Ziel noch Wendepunkt, höchstens eine Wegmarkierung. Man sagt, der eigentlichePilgerweg beginne erst, nachdem man in Santiago angekommen sei. Pilgern ist niemals Still-stand, sondern ein ständiges unterwegs Sein, ein Weitergehen und Voranschreiten.

So wollen wir unseren Dank mit der Bitte abschließen,Gott möge unsere Gesellschaft weiterhin wohlwollend begleiten. Ihr auch zukünftigMenschen schenken, die sich mit Weitsicht, Kreativität und Engagement zum Wohleunserer Gesellschaft und der Pilger einbringen.Darum wollen wir Gott bitten und ihn lobpreisen.Laudate omnes gentes...

Margot und Erich Baierl

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unterwegs 14 nr. 90 januar 2014

25 Jahre - Jubiläum unserer Gesellschaft

Einige Pilger hatten ihre selbstgefertigtenPilgerstäbe mitgebracht. Die Pilgerstäbe ge-hören (von links): Otto Kirchner, Christineund Franz Harlander, Hans Lauerer, unbe-kannt - bitte melden!, Margot und Erich Bai-erl. Alle erhalten ein kleines “Dankeschön”.

Das Streicher- und Flötenensemble des Eg-bert-Gymnasiums Münsterschwarzach mitdem Lautenisten William Buchanan, der eine Theorbe spielte und dem Publikum vor-stellte, begleitete unter Leitung von UlrikeEnglert den Festakt und begeisterte die Zuhö-rer. Selbst die Pilger und musikalischenAmateure bekamen für ihren Auftritt großenBeifall. Nach einer kurzen Einführung durchUlrike Englert beherrschten sie ihre Instru-mente beinahe perfekt.

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unterwegs 15 nr. 90 januar 2014

25 Jahre - Jubiläum unserer Gesellschaft

Gestärkt von nahrhafter Kost und einem Pil-gerschoppen konnte der Festakt beginnen.Joachim Rühl begrüßte die Gäste und diezahlreichen Mitglieder aus nah und fern.

Prof. Dr. Michael Rosenberger, ein Würzbur-ger Diözesanpriester auf dem Lehrstuhl fürMoraltheologie an der Katholisch-Theologi-schen Privatuniversität Linz/Österreich,sprach zum Thema “Den Gefahrenweg gehen - Zur Spirituali-

tät des Pilgerns im 21. Jahrhundert”.

An Schaubildern zeigte er auf wie sehr Wall-fahrten “in” sind. Die Zahlen für Santiagogehen seit 1991 ununterbrochen nach oben.Auch die traditionellen Wallfahrten im heimi-schen Bereich verzeichnen wachsende Teil-nehmerzahlen, besonders auch in der jungenGeneration.Und: dieses Wallfahren/Pilgern ist ein ökume-nisches Phänomen: es verbindet statt zu trennen.Rosenberger betonte, daß Wallfahren einprivilegierter theologischer Ort ist. Hier zeigtsich ein außergewöhnliches Ineinsfallen vonexistenziellem und liturgischem Vollzug,von leiblichem und geistigem Vollzug,von Spiritualität und Schöpfungserleben.Und Wallfahrten sind durch ihre außerge-wöhnliche zeitliche Erstreckung die „längsteLiturgie” der Kirche!

Auch als Abenteuer fasziniert die Wallfahrt.Gegen alle Absicherung braucht der MenschRisiken, gegen alle Systemzwänge sucht erAutonomie, gegen alle Technik sucht er Na-turnähe. Der Mensch sucht das eigene Erleb-nis, auch die Gewissheit desKörpererlebnisses in der Überwindung derRaumwiderstände. Der Mensch sucht sich,indem er sich selbst riskiert. Er sucht dasWagnis. Ohne ein Wagnis einzu”gehen”, ohneGe-fahren gibt es keine Er-fahrung, kein per-sonales Reifen, keine Autonomie, keine Erfül-lung. Der Gott der Bibel ist ein mitgehender,mitwagender Gott. Er bindet sich an den Men-schen, der wagend auf ihn vertraut.Der tiefste Sinn des Pilgerns ist die Wandlung,

die innere Wandlung. Daruf weist schon dasWort Wall-fahrt hin, das von Wandel-fahrtherkommt. Wunder waren und sind bei denklassischen Wallfahrtsorten Jerusalem, Romund Santiago unbedeutend. Ein anderer wer-den wollen, reifen, ganz werden werden wol-len treibt den Pilger. Und er kann erfahren,daß die Begegnung mit Gott verwandelt. Rosenberger zeigte dies am Beispiel des alt-testamentlichen Jakob auf. Wandlung istschließlich Kern der Eucharistie und desChristseins. Spiritualität des Pilgerns heißtdann: der Verwandlung durch Gott den Wegbereiten. An zwei Beispielen machte Rosen-berger das deutlich: Ignatius von Loyola undseine Exerzitien, Barbara Haab und ihre Un-tersuchung am Pilgerweg zeigen einen inne-ren Prozess der Verwandlung.Mit einem Text von Wilhelm Willms schlossder Referent seine Betrachtungen:

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unterwegs 16 nr. 90 januar 2014

25 Jahre - Jubiläum unserer Gesellschaft

Unser Weg, der uns bewegt, bringt Bewegung ins Land.Wir legen unser Leben in Gottes Hand.Wir gehen nicht den breiten Weg, den allzu, allzu vielegehen.Wir gehen einen schmalen Weg auf Messers Schneide, wir gehen den Gefahrenweg durch Einsamkeit und Leiden.

Die Zuhörer dankten mit großem Beifall. Auch in den Ge-sprächen untereinander zeigte sich, daß der Referent mitseinen Gedanken angekommen war.

Im Verlauf der Feier wurden natürlich auch die anwesenden Gründungsmitglieder auf die Bühnegerufen. Präsident Joachim Rühl überreichte jedem den ersten fränkischen “Pilgerschoppen”.Das Präsidium hatte einen 2012er Randersackerer Teufelskeller, Silvaner, Kabinett trocken aus-gewählt. Ausgebaut wurde der Wein von einem Mitglied der Fränkischen St. Jakobusgesell-schaft, dem Weingut König im Bergmeisterhaus in Randersacker. Dort kann dieser Bocksbeutelerworben werden, solange der Vorrat reicht.Den Bocksbeutel mit dem fränkischen Pilgerschoppen ziert ein Jakobusetikett, das zur25-Jahr-Feier von Ernst Weckert entworfen wurde.Foto: Präsident Joachim Rühl mit den anwesenden Gründungsmitgliedern Helga und WolfgangBiernat, Erika und Fritz Mittenhuber, Hilke Simon, Karl-Heinz Ruppert, Bernd Breunig, Pfr.Karl Reichert, Erik Soder von Güldenstubbe, Manfred Zentgraf, Pfr. Gottfried Amendt, HeinzKonrad, Herbert Popp, Dieter Kühnel.Bedauerlicherweise konnten Werner und Elisabeth Alferink, sowie Prof. Klaus Kniffki aus ge-sundheitlichen Gründen nicht dabei sein.

Gerda Montkowski, Sekretärin der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft Aachen, Kurt Unglertvon der Pilgergemeinschaft vom Weg nach Santiago in Donauwörth, Paul Diemer vom Jakobs-weg-Knoten Nürnberg und William Griffith von der Confraternity of St. James in Großbritan-nien sprachen Grußworte. Letzterer begeisterte mit dem Lied “Wer das elend bauen will...”, daser als Hospitalier in französischen Herbergen den deutschen Pilgern am Morgen zum Abschiedsingt. Tomáš Jindrich von Ultreia Prag/CZ zeigte in seinem Grußwort auch die aktuelle Situa-tion der Jakobswege in unserem Nachbarland. Vertreten waren außerdem die Badische St. Jakobus-Gesellschaft durch Gottfried Wiedemer, die

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unterwegs 17 nr. 90 januar 2014

25 Jahre - Jubiläum unserer Gesellschaft

St. Jakobus-Gesellschaft Sachsen-Anhaltdurch ihren Präsidenten Sebastian Bartsch,der Freundeskreis der Jakobuspilger – Her-mandad Santiago e. V. Paderborn durch Vize-präsidentin Angéla Katzer und dieJakobus-Gemeinschaft Innsbruck durch FranzLair und Ferdinand Treml.

Grußworte und Glückwünsche schickten:Vlaams Compostela Genootschap Belgien(Freddy du Seuil)Freunde des Jakobweges – Schweiz (HenriRöthlisberger)Jakobsweg.ch – Schweiz (Klaus- Dieter Hä-gele)Freunde der Jakobswege in Polen (EmilMendyk)Les amis de Saint Jacques en Alsace (Eve-

Hier noch ein paar Momentaufnahmen am Jubilä-umstag. Der Bogen spannt sich von Pilgersocken hinzu den grauen Herren aus dem Jubiläums-Quiz.Die Fotos auf den Jubiläumsseiten stammen vonManfred Hock, Ernst Weckert und Manfred Zentgraf.

lyne Studer)Association des Amis de la Voie historiquede Vézelay (Bernard Kienzler)St. Jakobusbruderschaft Trier (RicardaKuhner und Frau Bilsdorfer)Jakobus-Pilgergemeinschaft Augsburg(Herbert Seitz)Jakobusgesellschaft Brandenburg – Oder-region (Lara Buschmann)St. Jakobus-Bruderschaft Bamberg (Mar-kus Nägel)Sächsischer Jakobsweg an der Franken-straße (Ulrich Wolf)St. Jakobus-Gesellschaft Berlin- Branden-burg (Frau Dr. Cornelia Oefelein)Landeskirchenamt München, Thomas Roß-merkel – Referent für kirchliche Dienste imBereich Freizeit, Erholung, Tourismus

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unterwegs 18 nr. 90 januar 2014

25 Jahre - Jubiläum unserer Gesellschaft

Liebe fränkische MitpilgerInnen,ein großes Kompliment und ebensolchenRespekt für eure Mühen zur Erstellung derneuen Jubliäums-Ausgabe von "unterwegs".Da steckt solide Organisation und statistischesHerzblut drin - und zeugt von der Begeiste-rung für den Weg der Wege! Ich habe dasneue "unterwegs" mit großer Anteilnahme ge-lesen und danke euch sehr für eure Arbeit undeure Ideen!Ein herzlicher Gruß aus dem Allgäu

Wolfgang Dettling

Lieber Manfred,da Du Mitglied des hohen Präsidiums derFränkischen St. Jakobus-Gesellschaft Würz-burg e.V. bist, bitte ich bei eurem nächstenTreffen dem Vorstand meinen Glückwunschund Hochachtung zur Organisation und Prä-sentation einer rundherum gelungenen Fest-veranstaltung zu übermitteln.Die Wahl des Festredners halte ich für beson-ders gelungen, hat er doch einen mehr als be-achtlichen Beitrag geleistet. Gratulor!Auch das Sonderheft und der Flyer sind bes-tens gelungen – ich kann nachfühlen, welcherArbeitseinsatz VIELER dafür notwendig warund dies über einen langen Zeitraum!...Offensichtlich ist die Begeisterung für St.Jakob noch nicht erloschen.

Bernd Breunig, Eisenheim

Liebe Verantwortliche für die 25-Jahr-Feier,herzlichen Dank für das schöne Fest, das Ihraus Anlass des Jubiläums geplant, vorbereitet und durchgeführt habt und die Mühe und denEinsatz, die dafür nötig waren.Es hat Spaß gemacht dabei zu sein.Ich freue mich schon jetzt, 2018 dabei sein zudürfen.Es war ein schöner, gelungener Tag mit vielenGelegenheiten zu persönlichen Gesprächen. Mit herzlichen Pilgergrüßen

Manfred Münch, Frankfurt

Wir haben von allen Seiten ein Lob und Dan-keschön für die Musik bekommen. Sogar eineAnfrage für eine CD war dabei.

Ulli Englert

Das Jubiläumsheft ist eine großartige Leis-tung. Wieviele Recherchen waren wohl not-wendig? Eine perfekte Gestaltung.Wegzeichen der Jakobspilger! Das macht Mutfür neue Wege in 2014! Ingrid Riedel sagte:“Pilgern ist Suchen nach sich selbst in einemgrößeren Ganzen.” Das Ganze ist jetzt vorge-stellt worden. Herzlichen Dank!

Barbara und Gunther Fenge, Hof

... der Pilgerstammtisch St. Jakobus Schlam-mersdorf entsandte eine Delegation, um denfeierlichen Anlass zu würdigen.Der Festgottesdienst mit Weihbischof UlrichBoom setzte bereits den ersten Lichtpunkt desgelungenen Tages. Nach dem gemeinsamenvorzüglichen Mittagessen ließ Herr PräsidentJoachim Rühl die Geschichte der FränkischenSankt Jakobus-Gesellschaft Revue passieren,und die Liste der Grußworte ließ erkennen,welche Wertschätzung die Fränkische SanktJakobus-Gesellschaft über die Grenzen Bay-erns hinaus genießt. Die Mitglieder freutensich über das Gastgeschenk, einen Keramik-becher mit Jakobsmuschel, der sofort mit demextra gekelterten Pilgerschoppen gefüllt wer-den konnte. Ein dickes Lob gilt der Gesamtor-ganisation verbunden mit dem Wunsch aufnoch viele erfolg- und segensreiche Jahre derSankt Jakobus-Gesellschaft. Buen camino!

Heribert Heisele, Pilgerstammtisch

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25 Jahre - Jubiläum unserer Gesellschaft

unterwegs 19 nr. 90 januar 2014

Im Pfarrsaal von St. Laurentius herrscht gute Stimmung, viele Begegnungen und Gespräche er-geben sich, die Musik erfreut und natürlich auch Kaffee und Kuchen. Tomáš Jindřich zeigt inseinem Grußwort die Situation der Jakobswege in Tschechien.

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25 Jahre - Jubiläum unserer Gesellschaft

unterwegs 20 nr. 90 januar 2014

Unsere Gesellschaft im Fernsehen!Für Tv-Touring war unser Jubiläum einAnlaß in der Reihe “um halb - Menschen”ein Interview mit Vizepräsidentin ValentineLehrmann und Gründungsmitglied ManfredZentgraf zu machen. Das Interview wurdeam 19. November ausgestrahlt und kann inder Mediathek des Senders noch einige Wo-chen aufgerufen und angesehen werden:>www.tvtouring.de< in die Mediathek >Sendungen > MenschenDie Fotos zeigen von oben nach unten:Blick über die Schulter der KamerafrauCharlotte Ettlinger, Redaktionsleiterin MariaSaemann mit den Gästen, Blick in den Re-gieraum zu Jens Schmitt.

Herzlichen Glückwunsch, liebe FränkischeSt. Jakobus-Gesellschaft, zum 25-jährigenVereinsbestehen.Das ist schon beachtlich heutzutage!

Und vielen Dank auch für die hilfreichen Rat-schläge zu der Zeit, als ich mich auf meinen je-weiligen Weg begeben habe, es tut gut zuwissen, dass es überall auf der Welt "ZuHause" Gemeinschaften gibt, die mit demGeiste bei einem sind und mit ihrem Engage-ment dabei helfen, den Weg möglich zu ma-chen und diesen besonderen Raum zu fördernund zu schützen, in der Tat hatte ich bisherimmer das Gefühl, mich in eine andere Welt zubegeben, wenn ich mich auf den Jakobsweggemacht habe.

Diesen Raum zu erhalten, im Übrigen auch fürsogenannte "falsche" Pilger, meiner Ansichtnach gibt es gar keine falschen Pilger, magsein, daß mancher evtl. mit sonderbaren Moti-ven sich dorthin begibt, aber ich glaube festdaran, daß jeder eine einmalige besondere Er-fahrung dort machen kann, die Freude, Trost,oder was auch immer Hilfreiches spendet,daher finde ich, es sollte jeder dort willkom-men sein, weil es nicht an uns ist zu verurtei-len, und der Weg und sein Geist es aushalten,diesen Raum zu erhalten, bin ich damals demVerein beigetreten und möchte mit meinemMitgliedsbeitrag auch in der Zukunft dazu bei-tragen.

Ich möchte aber darum bitten, die Zeitschrift"Unterwegs" nicht mehr an mich zu schicken,sondern jemand anderen damit zu beglücken,der damit besser etwas anfangen kann, derzeitfinde ich für mich nichts wirklich Spannendesin der Zeitschrift, dann soll sie bitte jemand be-kommen, der sie mehr schätzen kann.Et ultreia! Herzliche Grüße

Iris Flüthmann, MurnauGünter Müller weist auf einen Link zu einemFilm mit Jugendlichen (Schüler) auf dem Ca-mino hin (ca. 51 min.) “für mich das beste seitlangem zum Thema Camino”: youtube.com/watch?v=YO2l62lRFh0

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Pilgerherbergen

unterwegs 21 nr. 90 januar 2014

Pilgerherberge Hof.Günter Müller legt schon die Statistik für das Jahr 2013 vor. Er schreibt:Nachdem wir bei Aufnahme der Pilger mit Vorlage des Pilgerausweises gewisse Kenndaten er-halten, sind wir auch in der Lage, Aussagen zu den benutzen Wegen sowie zum Start- undZielort zu machen.Repäsentativ bzw. vollständig können die Zahlen nicht sein, da sicher nicht alle durchziehendenPilger auch in der Herberge in Hof übernachten. Pilger, welche in Hof anreisen und sofort ihrenWeg beginnen, sind ebenfalls nicht erfassbar. Gleiches gilt auch dann, wenn ein Pilger seinenWeg in Hof beendet und noch am gleichen Tag abreist. Diese Pilgerbewegungen entgehen unsnaturgemäß.Doch ist es für die Jakobsgesellschaften ganz aufschlussreich zu sehen wie sich die Pilgerschaftzusammensetzt. Ich bitte dies zu beachten. Und hier die Zahlen:Gesamte Anzahl Übernachtungen 03-11/2013: 33, davon 20 männlich, 13 weiblichWege der Pilger (soweit auswertbar) Anzahl- Hof - Nürnberg 3- Hof – Bayreuth 2- Zwickau - Hof 1- Leipzig – Konstanz 2- Leipzig – Rom 2- Leipzig – Neresheim 1- Berlin – Santiago de Compostela 1- Berlin – Nürnberg 3- Bautzen – Nürnberg 2- Chemnitz – Nürnberg 3- Meissen – Zürich 2- Dresden – Konstanz 1- Dresden – Hof 3- Dresden – Nürnberg 2- Oelsnitz i.V. – Nürnberg 1- Stollberg – Nürnberg 1- Magdeburg – München 1Pilgerausweis ausgestellt von (soweit feststellbar):Fränkische St. Jakobus-Ges. 6Sächs. Jakobusges 13Paderborner Jakobusfreunde 1Via Imperii 3Jakobusges. Brandenburg 1Andere 4Kein Eintrag 5

Die von Günter Müller hier ermittelten Zahlen lassen an den Wegangaben erkennen,welche Pilger wie lange und wohin unterwegs sind. Von etwa zwei Wochen bis überdrei Monate erstrecken sich die Wege. Nürnberg ist erkennbar eine wichtige Stationfür die Pilger aus dem Nordosten Deutschlands. Solche Auswertungen der Gästebü-cher wären von vielen Herbergen zu wünschen. Die Jakobus-Vereinigungen hättendamit gute Grundlagen zu Wegeführung und der Schaffung von Unterkünften in Pil-gerherbergen oder pilgerfreundlichen Betrieben.

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unterwegs 22 nr. 90 januar 2014

Aus der Pilgerwelt

In der Nummer 89 von “unterwegs”zum 25-jährigen Jubiläum unserer Gesellschafthaben wir alle Mitglieder aufgelistet, die von 1987 bis 2013 in Santiago ihre “Compostela”erhalten (aber auch in Rom oder Jerusalem) und eine Kopie ihrer Urkunde mit Wegedateneingeschickt haben. Wir möchten wenigstens einmal jährlich diese Liste weiterführen. Schi-cken Sie also auch künftig ihre Kopie mit den Daten (Wohnort, Wegstrecke usw.) ein. Auchdie Pilger, die nicht im Jubiläumsheft aufgeführt sind, weil sie die Einsendung vergessenhaben, können ihre Urkunde mit ihren Daten nachreichen.

Mitpilger/in gesucht!Walter Titze, Coburg, will nach CaminoFrancés 2003 und Via de la Plata 2004einen neuen Weg gehen und mit kurzenTouren in Franken bald beginnen. Wer geht mit?Tel. 09561 26630 od 09561 8739 36.

Mija (w., Anfang 50), Umkreis Kaiserslau-tern, sucht Pilgerfreund/innen für Pilger-stammtisch und Austausch, evtl. auchgemeinsame Tageswanderungen auf Ja-kobswegen vor Ort. (2x Camino Francés,1x Camino del Norte,1x Camino Portu-gués, 1x Camino Finisterra)Tel.: 06304 / 5470 (AB)Email: <[email protected]>

Die Suchanfragen bleiben über mehrere Ausga-ben von “unterwegs”. Bitte mitteilen, wenn dieAnfrage nicht mehr veröffentlicht werden soll.

Die evangelische Landeskirche von Bayernstartet gemeinsam mit vielen Kirchengemein-den am Ostermontag 21. April 2014 in diePilgersaison. Anknüpfend an die Emmaus-Jünger (Lukasevangelium 24) sollen an mög-lichst vielen Stellen in BayernPilgerveranstaltungen, Emmausgänge, Oster-spaziergänge evangelisch und ökumenischstattfinden. Die vielen Möglichkeiten, die sichergeben, werden gemeinsam in einem Falt-blatt beworben. Interessenten wenden sich anPilgerpfarrer Oliver Gußmann: >[email protected]<

Abtsgmünd. Am Sonntag, dem 6. Oktober2013 wurde ein neues Katholisches Gymna-sium eingeweiht. Der Name war bis zu die-sem Tag streng geheim. Bischof GebhardFürst hat die Segnung vorgenommen:

St. Jakobus Gymnasium Abtsgmünd.

Alle, die diesen Abschnitt betreuen, freuensich darüber und sehen dies als eine Anerken-nung ihrer langjährigen Ehrenarbeit.

Rothenburgo.T. Seit Mai 2013 wird in St.Jakob eine Statistik der sich zu erkennen ge-benden Pilger geführt. Mai: 188, Juni: 221, Juli: 134, August: 127, September: 113, Oktober: 138), Insgesamt waren dies 921 Pilger in den zu-rückliegenden sechs Monaten.Diese Zahlen zeigen die Bedeutung des Kno-tenpunktes Rothenburg. Zwei Wege kommenhier an, drei führen weiter.Es wäre wünschenswert von weiteren Statio-nen an deutschen Jakobswegen solche Zahlenjährlich zu erhalten. (s. S. 21)

Wasser, Weine, Wege, PilgerweltenFr. 26. Sept. 2014 - 19 Uhr im Cursillo-HausSt. Jakobus in Oberdischingen. Bilder vom Ja-kobsweg, Weine aus Regionen an Jakobswe-gen, Schinken und Oliven aus Spanien, Käseaus Frankreich. 23 €. Begrenzte Teilnehmer-zahl. Info/Anmeldung T: 07305-919 575.

31.10. - 2.11. 2014 “Wagnis Jakobsweg” -Praktische und spirituelle Vorbereitung fürden Weg mit Dr. Raimund Joos im Cursillo-Haus Oberdischingen. T: 07305-919 575 -Mail: >[email protected]<

Pilgertag   Jakobusfest in OberdischingenSa. 26. Juli 2014 unter dem Motto:

“Jakobusweg - Brückenweg”Sternwanderungen, Pilgermesse, Infos undmehr. Info: >[email protected]<

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Santiago de Compostela Pilgerzahlen 2013Monat Gesamt männl. zu Fuß Nichtspanier Deutsche Pos. unter Ausl.Jan. ....805 69,32% 760 416 35 3./ ROK, PFeb. 1.382 63,17% 1.260 778 55 4./ P, ROK, IRL Mrz. 7.229 53,55% 6.682 2.790 ....455 2./ P Apr. 11.533 57,13% 9.866 7.057 1.201 2./ P Mai 25.206 54,16% 22.039 17.245 3.471 1. vor F, I, USAJuni 29.374 57,01% 24.144 17.990 2.728 1. vor I, USA, PJuli 36.552 52,60% 32.350 14.089 1.582 3./ I, USAAug. 46.728 54,22% 40.417 16.935 1.854 3./ I, PSept. 30,826 53,05% 26.700 16.348 2.613 1. vor I, USA, POkt. 19.608 Die weiteren Zahlen hat das Pilgerbüro in Santiago

Nov. 5.141 nicht auf seiner Internet-Seite gebracht.

Dez. Vermutlich EDV-Probleme!

Sa. 214.384

unterwegs 23 nr. 90 januar 2014

Aus der Pilgerwelt - Santiago de Compostela

Santiago de Compostela.Am Fuß der Pilgerurkunde “Compostela” ist ein Siegel zu sehen. 1994 ist einWechsel dieses Siegels festzustellen. Aber niemand weiß, wann genau dieserWechsel stattfand. Ein Pilgerin hat am 2. September 1994 das Siegel mit der“Tumba” bekommen; am 13. August 1994 war es noch “Jakobus Matamo-ros”. Der Zeitraum für den Wechsel ist nun noch enger geworden.Pilger, die zwischen 13.8.1994 und 2.9.1994 in Santiago angekommen sind,werden gebeten nachzusehen, welches Siegel sie haben. Melden Sie dies derRedaktion mit Namen, Datum der Ausstellung und Art des Siegels “Matamo-ros” oder “Tumba”.Die beiden Siegel sind hier abgebildet:Oben: Jakobus Matamoros, verwendet bis etwa August 1994.Unten: Tumba mit Muschel und Stern, ab etwa September 1994.

ROK = SüdkoreaP = PortugalIRL = IrlandF = FrankreichI = Italien

Aus Sicherheitsgründen ist der Zutritt zur Kathedrale mit Rucksäcken, Gehstöcken und andererGepäcksstücken beschränkt. Da hilft die offizielle Aufbewahrungsstelle in der Rua doVilar, 15 bajo, den Pilger/innen (Consigna Oficial del Peregrino). Hier kann man das Gepäck,Pilgerstäbe und Fahrräder einstellen um sich frei in Santiago de Compostela bewegen zu kön-nen. Es handelt sich um eine interne Aufbewahrung, die persönlich betreut wird. Das Büro bie-tet außer der Aufbewahrung der Gepäcksstücke und Fahrräder noch folgende Dienste an:1. iPads mit freiem Internetzugang2. Nationale und internationale Zustellung von Gepäcks, Fahrrädern und anderen Gegenständen3. Wäscherei4. Ausleihmöglicket von Kinderwägen, Segways und Rollstühlen5. Möglichkeit Tickets auszudrucken6. Plastifizierung der “Compostela” und anderer Dokumente 9. Transport - national und international - der Reisenden sowie Exkursionen nach FinisterreDiese Dienste können im Voraus oder bei der Ankunft gebucht werden.eMail: [email protected] - Telefon: (0034) 981 577 247

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unterwegs 24 nr. 90 januar 2014

Aus der Pilgerwelt

Demnächst erhalten die Pilger das neue Credencial. Hier sehen Sie schon einmal Vorder- undRückseite des neuen Pilgerausweises. Neu sind jetzt auch 48 Stempelfelder (statt bisher 40),damit könnte ein Pilger nun den gesamten Camino Francés mit einem Ausweis schaffen. Aufder 2. Seite sind auch die Bedingungen für den Credncial zu finden, in spanisch; hier in deutsch:

Dieser Credencial ist nur für Pilger bestimmt, die zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Fahrrad unterwegssind, um die Pilgerschaft aus einer christlichen Motivation heraus zu begehen oder zumindest imGeist der Suche nach diesen Motiven. Der Credencial soll den Pilger identifizieren, daher muss dieausstellende Organisation eine Kirchengemeinde, Bruderschaft oder eine Gemeinschaft von Freun-den des Jakobsweges o.ä. sein.Der Credencial gibt dem Pilger keine Rechte, hat aber zwei praktische Zwecke:Zugang zu den Herbergen, die christliche Gastfreundschaft entlang des Weges bieten, und als Nach-weis der Pilgerschaft zum Erhalt der Compostela, durch die dann die Beendigung der Pilgerschaft be-stätigt wird. Die Compostela erhalten nur Pilger, die die letzten 100km zum Grab des Apostel zu Fuß,auf dem Pferdrücken oder die letzten 200 km auf dem Fahrrad zurückgelegt haben.Der Pilgerausweis (Credencial) wird nur durch die Kirche und ihre eigenen Strukturen herausgege-ben: Diözesen, Pfarreien, Bruderschaften oder andere von der Kirche autorisierte Stellen. Dies ist dereinzige Weg, auf dem der Credencial der Kathedrale von Santiago de Compostela erhältlich ist.Herbergen bieten einfache Unterkunft, sie erhalten keine Zuschüsse und müssen doch gesäubert underhalten werden. Dies wird durch die Beiträge der Pilger ermöglicht und unterstützt.Organisierte Gruppen mit Begleitfahrzeug oder Radfahrer werden gebeten alternative Unterkünftezu nutzen.Der Träger/ Inhaber des Credencials akzeptiert diese Bedingungen.

Künftig berechnen wir auf Grund gestiegener Kosten 7,50 € pro Ausweis (inkl. Porto). Für Mit-glieder unserer Gesellschaft ist der Credencial weiterhin mit dem Jahresbeitrag abgedeckt.

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Aus der Pilgerwelt

unterwegs 25 nr. 90 januar 2014

Jakobus- & Pilger-BibliothekSeit kurzem ist die Diözesanbibliothek Würzburg um eine wertvolle Sammlung rei-cher: Manfred Zentgraf hat der Diözese Würzburg im Rahmen eines Schenkungsver-trags seine umfangreiche Jakobus- und Pilgerbibliothek überlassen.

Die Sammlung umfasst rund 1.300 Monographien sowie einige hundert Zeitschriften-hefte. Inhaltlich deckt sie das komplette Spektrum des Pilger- und Wallfahrtswesens inEuropa (und sogar darüber hinaus) ab, wobei Jakobusverehrung, Jakobsweg sowie dasThema Wallfahrt und Pilgern im Allgemeinen einen besonderen Schwerpunkt bilden.So finden sich darin eine Vielzahl an Wegführern und Pilgerberichten, vor allem zuden Jakobswegen in Spanien, Frankreich und Deutschland, ferner Kunstreiseführer,Fotobildbände, Kirchenführer, Wegbegleiter für Pilger mit spirituellen Impulsen, Ro-mane, die das Thema Jakobsweg verarbeiten, aber auch Pilgerführer zu anderen be-deutenden Wallfahrtszielen der Christen wie Rom und Jerusalem. Hinzu kommenwissenschaftliche Abhandlungen zur Volksfrömmigkeit und Volkskultur im Mittelaltersowie einschlägige Texteditionen und Bibliographien. Eine Besonderheit dabei ist dergroße Anteil an fremdsprachiger Fachliteratur, was der Sammlung eine internationaleAusrichtung verleiht.

Wertvollstes Stück der Sammlung ist ein Faksimile des berühmten Codex Calixtinus(auch als Jakobsbuch oder Liber Sancti Jacobi bekannt), das 1993 bei Kaydeda Edi-ciones erschien und eines von weltweit nur 995 hergestellten Exemplaren ist; das Ori-ginal wird im Archiv der Kathedrale von Santiago de Compostela aufbewahrt. DerCodex Calixtinus ist eine Sammlung von Handschriften aus dem 12. Jahrhundert,

Übergabe der Schenkungsurkunde durch Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand an Manfred Zentgraf. Mit dabeiwaren (von links) Bischof em. Paul-Werner Scheele, der Direktor des Diözesanarchivs Dr. Johannes Merz,die Verantwortliche für die Diözesan-Bibliothek Nikola Willner und Pfr. Gottfried Amendt (re). In der Mitteein Blick auf ausgewählte Werke der Sammlung vom Grundlagenwerk der Jakobusverehrung, dem CodexCalixtinus (unten) über Wegführer (Mitte) bis zu heutigen Pilgerberichten (oben).

Foto: Bernhard Schwesinger POW

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Pilgerstimmen

unterwegs 26 nr. 90 januar 2014

Mein Weg durch die SchweizEin Sprichwort sagt: »Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt«. Aber manche Wege beginnenschon vor dem ersten konkreten Schritt, nämlich mit der Planung. So auch mein Weg durch dieSchweiz.Vor etwa eineinhalb Jahren fragte mich eine Kollegin, die selbst schon auf dem Jakobsweg inFrankreich unterwegs war, ob ich, die doch die Schweiz ganz gern mögen würde, nicht Lust hätteden Schweizer Jakobsweg zu gehen. Die Idee gefiel mir sofort, auch wenn ich bisher den Jakobs-weg weit von mir gewiesen hatte. So kaufte ich mir den Rother Wanderführer “Jakobswege

Schweiz” und vertiefte mich immer wieder darin. 440 Kilometer in 21Etappen lagen nun in ein Buch gepackt vor mir. Ein Teilgebiet von sechsEtappen im Berner Oberland war mir gut bekannt, der Rest blieb irgend-wie spröde. Aber der Weg reizte mich und meine achtmonatige Sabbatzeitin diesem Jahr bot eine gute Gelegenheit und genug Zeit, ihn anzugehen.Aufkommende Fragen wie »Schaffst du das mit dem Gepäck?« - Ich warbisher noch nie mit Gepäck für mehrere Tage unterwegs gewesen. - »Waswerden die Füße machen?« »Soll ich alleine gehen oder Begleitung su-chen?« begegnete ich mit der mir bekannten Haltung: versuch's und duwirst es sehen! Und was ich sah...Am 19. Mai schließlich fahre ich nach Hegne am Bodensee. Im Kloster

der “Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz” werde ich zwei Nächte bleiben um michlangsam auf den Weg einzustellen. Es begleiten mich viele gute Wünsche von den Daheimgeblie-benen und gedanklich pilgert der ein oder andere mit mir.Am Montag, 21. Mai fahre ich mit dem “Seehaas”, einem Zug der Schweizer Bundesbahn, nachKonstanz. Ein kleiner Rundgang durch die Stadt, mit Stop am Konzilsgebäude und am Münster.Dort drücke ich den ersten Stempel in meinen Pilgerpass. Dann hält es mich aber nicht länger, ichmuss auf den Weg. Der Grenzübergang zwischen Konstanz und Kreuzlingen ist noch zu erkennen,

deren Urheberschaft irrtümlicherweise Papst Calixtus II. zugeschrieben wurde. Er giltals zentrales Dokument zum hochmittelalterlichen Jakobskult und trug nachhaltig zurFörderung und Verbreitung der Jakobusverehrung in Europa bei. Der fünfte Teil derSammelhandschrift beschreibt unter anderem die verschiedenen Routen nach Santiagode Compostela und bietet neben allgemeinen Ausführungen zum Pilgeralltag zahlrei-che Informationen beispielsweise zu Kirchen und Pilgerherbergen; daher wird dieHandschrift auch als der früheste Pilgerführer zum Jakobsweg angesehen.

Weit über 1.000 Titel der Schenkung sind mittlerweile im Bibliothekskatalog erfasstund können im Web-OPAC der Diözesanbibliothek (URL: dbw-katalog.bistum-wuerz-burg.de) recherchiert werden. Die Bücher und Zeitschriften stehen im Rahmen derÖffnungszeiten und allgemeinen Benutzungsbedingungen allen Interessierten zur Ver-fügung und können größtenteils auch nach Hause entliehen werden. Eine besondereBereicherung, und das nicht allein für die Diözesanbibliothek, besteht darin, dass einbeachtlicher Teil der Buchtitel damit erstmals in einem öffentlich zugänglichen Biblio-theksbestand in Deutschland nachgewiesen ist. Nikola WillnerEine Ausstellung, die eine Auswahl aus der Sammlung Zentgraf zeigt, ist noch bis30.1.2014 im Lesesaal der Diözesanbibliothek (Domerschulstraße 17, Öffnungszeiten:Montag und Dienstag 9-16 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 9-19 Uhr) zu sehen.

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Pilgerstimmen

unterwegs 27 nr. 90 januar 2014

die beiden Orte gehen aber nahtlos ineinander über.Der erste Abend: ich habe die Etappe ein gutes Stück verlängert, lautBuch wäre sie nach 13,8 km zu Ende gewesen und die zweite Etappewäre doppelt so lang - das passte mir nicht. Nun aber schmerzenmeine Schultern und Beine, ich bin sehr froh, ein gutes Bett auf einemBauernhof zu haben. Der Rucksack scheint zu schwer, aber waskönnte ich entbehren? - ich habe schon sehr sparsam gepackt. Michberuhigt, dass die Zeitangaben im Buch passend sind und die Beschil-derung des Weges sehr gut ist.Nach einer erholsamen Nacht und einem leckeren Frühstück, miteinem Plausch im mir sehr vertrauten “Schwizerdütsch”, trägt sich derRucksack leichter. Am Abend lande ich im Kloster Fischingen wo icham benediktinischen Stundengebet teilnehme und mich gleich spiritu-ell zu Hause fühle. Heute haben Kühe, Schafe und sogar Alpakas mei-nen Weg gesäumt. Kuhglocken, Grashüpfer und Frösche sorgten fürUnterhaltung. Nicht nur Wind und Sonne, auch alle anderen Natureindrücke bekommt man haut-nah mit.Der dritte Tag beginnt mit einer Pilgerandacht mit Pilgersegen und Überreichung eines schönenPilgerabzeichens. Danach geht es im Regen zum “Hörnli” auf 1.133 Meter rauf. Das ist nicht ge-rade ein Vergnügen und auf dem Gipfel nichts als dichter Nebel. Im Buch heißt es: »Vom Gipfeldes Hörnli bietet sich uns ein wundervolles Panorama nach allen Himmelsrichtungen.« DieserAusblick lässt sich nicht einmal erahnen und in mir steigt die Frage auf: »Was tust du dir hier anund warum?«An diesem Tag habe ich mehr oder weniger eine Begleiterin, Bruni (76 Jahre!). Sie geht schnellerals ich, aber macht längere Pausen. So treffen wir uns immer mal und gehen auch wieder ausei-nander. Abends sind wir gemeinsam in einer privaten Pilgerherberge mit Matratzenlager auf demDachboden und Dusche/Toilette »über den Hof«. Eine der vielen neuen Erfahrungen in den dreiPilgerwochen. Am Ende des vierten Tages stehe ich am Zürichsee. Hier gefällt es mir so gut, dassich beschließe, das Erreichte zu genießen und einen Ruhetag einzulegen. Ich habe eh zwei TageReserve, da eine Kollegin aus Regensburg erst am Sonntag in Einsiedeln eintreffen wird. - Es istschön, nach vier Tagen über Land durch ein Städtchen und Geschäfte zu streifen. Allerdings istdas so ganz anders: dem Konsum kann ich recht leicht widerstehen, denn ich kann kein zusätzli-ches Gepäck gebrauchen. Abends feiere ich im Kapuzinerkloster einen meditativen Tanzgottes-dienst mit dem passenden Thema »Mir lose uf die liese Stimm va Gott« in Schweizer Deutsch mit.Ich komme in einer Pilgerherberge mitten in der Stadt unter und kann beide Nächte bleiben: In derzweiten Nacht sind noch vier Männer dort. Sie brechen alle vor mir auf, drei von ihnen treffe ichdann aber kurz vor der Überquerung des Zürichsees - dazu dient die mit 841 Metern längste Holz-brücke der Schweiz - wieder. Wir gehen diesen Tag mehr oder weniger gemeinsam. Bei der Rastauf dem Etzelpass auf 950 Metern lädt uns einer, der in der Nähe von Einsiedeln wohnt, spontanzum Abendessen zu sich nach Hause ein. Auch das schafft das Pilgern: aus Fremden werdenmanchmal schnell Vertraute.

Pfingstsonntag, Einsiedeln ist total überfüllt. Alle in der Schweiz lebenden Portugiesen haben sichzur Wallfahrt eingefunden. Spätnachmittags als meine Kollegin eintrifft, gehen wir noch zweiStunden weiter und übernachten bei Privatleuten in einem Gartenhäuschen, das mit Matratzenzum Pilgerhäuschen umfunktioniert wurden. Ab jetzt heißt es: gemeinsam gehen - erzählen,schweigen, einkaufen, rasten... - das hat eine eigene, andere Qualität als das Alleingehen oderspontane Miteinander mit Fremden für ein paar Stunden oder einen Tag. Bernadette und ich ken-

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Pilgerstimmen

unterwegs 28 nr. 90 januar 2014

nen uns gut und wir haben schon einige Bergtouren ge-meinsam gemacht. Das lässt uns zuversichtlich sein, dasswir es mehrere Tage miteinander aushalten werden. Ichschätze es, dass wir einander aufmerksam machen auf dasein oder andere am Wegrand oder am Horizont. Aber fürsTagebuchschreiben bleibt nun manchmal nur wenig Zeit.Das ist mir eigentlich sehr wichtig, zu schnell sind die vie-len Eindrücke sonst vergessen.Wir gehen übers Haggenegg, 1414 Meter hoch, die erstenhöheren Gipfel, die Mythen kommen relativ nahe in denBlick. Wir gehen durch die Stadt Schwyz und überquerenden Vierwaldstättersee per Schiff (nur 5 Minuten). Danngeht es mit sehr schönen Aussichten fast den ganzen Tagoberhalb des Sees weiter. Am Abend erwartet uns einneues Abenteuer: schlafen im Stroh. Eine weitere Pilgerin

stößt zu uns, Maria aus Österreich, die nächsten Tage gehen wir dann zu dritt.Der Weg führt uns über Flüeli, der Einsiedelei von Bruder Klaus, an den Sarner See. Wir genießeneine Rast in einer Garage, die freundliche Menschen als Pilgerraststätte eingerichtet haben. Immerwieder gehen wir in Kirchen, drücken einen Pilgerstempel in den Pass, rasten und genießen dieKühle und stimmen hier und da ein Lied an...Weiter über den Brünigpass ins Berner Oberland. Hier kommen bei mir Heimatgefühle auf, habeich doch in dieser Gegend schon viele Urlaubstage verbracht. Hier habe ich auch meine erstenSchritte auf eigenen Beinen gemacht. Das ist schon eine eigene Stimmung in der ich die nächstenTage gehe. Die Pilgerherberge in Brienzwiler weckt bei Maria und mir die Lust, uns nächstes Jahrdort für eine Woche als Hospitaleras zur Verfügung zu stellen.Der Weg verläuft am Hang über dem Ufer des Brienzersees, verlangt die Überquerung einer Hän-gebrücke und einiger Schneefelder, die noch von Murenabgängen aus dem Februar stammen.In Interlaken heißt es nach sechs gemeinsamen Tagen Abschied zu nehmen von Bernadette. ImAngesicht der Viertausender, »Eiger, Mönch und Jungfrau" geht es weiter. Noch drei Tage ge-meinsam mit Maria, das Wetter hat sich verschlechtert, aber miteinander lässt sich das besser ertra-gen. Der Rucksack bereitet mir schon lange keine Probleme mehr und auch die Füße tragen michgut.Mittlerweile haben wir die siebte Kantonsgrenze und auch die Sprachgrenze zur FranzösischenSchweiz überschritten. Die Landschaft wird wieder flacher und das ganze Lebensgefühl wird»französischer«, die Bauweise der Häuser verändert sich - »etwas morbide« wie Maria es nennt.Dann, in Fribourg, wieder ein Abschied mit dem gegenseitigen Versprechen: wir bleiben in Kon-takt! Ja, Dank der neuen Technik ist das gut möglich. Natürlich ist auch per SMS die Verbindungnach Hause möglich, aber ich beschränke mich sehr. Schließlich will ich wirklich Abstand vomAlltag bekommen und ich lebe mit dem Grundsatz meiner Eltern: so lange man nichts hört, istalles in Ordnung. Hinzu kommt, dass eine SMS aus der Schweiz teuer ist. Stattdessen greife ichauf die altbewährte Postkarte zurück und schicke so einigen lieben Menschen ein Lebenszeichenund einen Gruß.Nun liegen noch sieben Etappen vor mir. Bisher habe ich auf Nachfrage immer gesagt: ich möchtenach Genf gehen - ich wollte mich nicht selber unter (falschen) Leistungsdruck setzen. Erst jetztbin ich sicher, dass ich es schaffen werde, das ist ein gutes Gefühl.Am nächsten Tag treffe ich an einem Friedhof Christina, eine Schweizerin, wieder. Heute nungehen wir eine Zeit miteinander und stellen fest, dass wir Kolleginnen sind. Sie wird demnächstdie Pfarrleitung übernehmen und mit einem deutschen Priester zusammenarbeiten. Sie beendet die

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Pilgerstimmen

unterwegs 29 nr. 90 januar 2014

Etappe früher und ich gehe noch weiter zu einem vietnamesischen Zisterzienserkloster. So ist esein »kommen und gehen«, miteinander pilgern und wieder auseinander gehen. Es gilt offen zusein und zu bleiben und gut zu achten, was jede/r braucht und möchte. Treffend formuliert dieseHaltung ein Spruch, den ich unterwegs gelesen habe: »Der eigentliche Sinn der Pilgerschaft ist,sein Herz zu öffnen und nicht, in Santiago anzukommen.«Anderntags wieder Regen und die Wege sind nicht immer einladend und eindeutig zu erkennen.Aber jetzt lohnt es sich auch nicht mehr aufzugeben! Es ist Fronleichnam. Im Kanton Fribourg istFeiertag - ich feiere am Vormittag nur einen Teil eines Gottesdienstes mit - im Kanton Waadt istWerktag, da kann ich nachmittags noch für mein Abendessen einkaufen.Dann kommt der nächste See, der Genfer See, schon von Weitem in Sicht. Aber bis ich sein Ufererreiche, dauert es noch knapp 1,5 Stunden. Ich halte in diesen Tagen nicht ganz die Etappen ein,die im Buch angegeben sind. Daher mache ich heute Station in Lausanne und komme in der Ju-gendherberge unter.Am nächsten Tag wird der Weg nicht zu anstrengend werden, da er flach am See entlang führenwird. So kann ich mir am Vormittag noch einen Besuch in der schönen alten Stadt mit Kathedralegönnen und wieder das Stadtflair genießen.Das tägliche “Einerlei” des Pilgern wird ergänzt durch eine spontane Einkehr auf einem Hof beimErdbeerfest, nette Mitpilgerinnen in einer Herberge, kurze Gespräche mit jemand am Gartenzaun

oder bei einer Kaffeepause. Wie in den ersten Tagen,in denen ich alleine unterwegs war, bestimme ichnun wieder selber meinen Rhythmus: auf Impulsevon außen reagieren oder auch nicht, ungestört denGedanken nachhängen oder auch mal ganz gedan-kenlos dahin schreiten.Am Himmel zeigen sich immer wieder und öftergroße Flugzeuge im Landeanflug auf Genf. Die fran-zösischen Alpen, die eigentlich am Horizont zusehen wären, verstecken sich leider in tief hängendenWolken. Und dann stehe ich in Genf an der berühm-ten Fontäne, dem 140 Meter hohen Jet d'eau, demWahrzeichen Genfs! Es ist geschafft, nach drei Wo-chen Pilger- und Vagabundenleben und fast 440 Ki-lometern! Ich bin erleichtert und stolz, aber so richtigglauben kann ich es noch nicht! Vor allem kann ich

mir nicht vorstellen, am nächsten Tag nach Hause zu fahren. So entscheide ich mich, nach einemausführlichem Stadtbummel - Genf ist die zweitgrößte Stadt der Schweiz und Sitz vieler interna-tionaler Organisationen - mit Besichtigung der reformierten Kathedrale (inkl. Pilgerstempel) zumlangsamen Rückzug. Das heißt: ich nehme mir für die Rückreise noch eine Woche Zeit. In weiserVoraussicht hatte ich noch kein Ticket für die Heimreise gebucht, ich wollte gänzlich flexibel undfrei sein.Und trotzdem beschleicht mich zu Hause das Gefühl: ich passe nicht so ganz hier hin. Die Fragenvom Anfang sind beantwortet. Jetzt tauchen neue auf: »Soll ich mit dem Auto fahren?« »Braucheich so viele Klamotten?” (In den letzten Wochen haben zwei Hosen und zwei Blusen gereicht.)»Wie kann ich wem von meinen Erlebnissen erzählen?«Das gibt sich zwar nach ein paar Tagen, aber die Erlebnisse der letzten vier Wochen trage ich wieeinen Schatz mit mir. Diese Bereicherung wird ergänzt durch eine weitere: dem Verlust von 6 kgGewicht. Ich bin sehr dankbar für diesen Weg und für alles, was ich erleben durfte!

Maria Pütgens

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Jakobuskult

unterwegs 30 nr. 90 januar 2014

Würzburg. Im Domkreuzgang war im vergan-genen November eine bemerkenswerte Ausstel-lung zum Codex Calixtinus zu sehen. Das um1120 in Auftrag gegebene Jakobsbuch ist einesder berühmtesten Bücher der mittelalterlichenKulturgeschichte und das zentrale Werk des Ja-kobuskultes aus Santiago de Compostela, derGrabstätte des Apostels Jakobus des Älteren.Der Name der kostbaren und mit prächtigenBildern ausgestatteten Handschrift geht aufPapst Calixtus II. als einem ihrer vorgeblichenSchreiber zurück. Diese Ausstellung wurde nach der Wiederauf-findung des 2011 gestohlenen Werkes im Juli2012 von der Regierung von Galicien zusam-mengestellt. Sie wanderte durch Spanien, warin Italien und kam auf Initiative von Dr. RobertPlötz nach Stuttgart und nach Würzburg. DerCodex konnte am Bildschirm Seite für Seite an-gesehen und auch vergrößert werden. AndereBildschirme boten virtuelle Rundgänge durchdie Kathedrale und das Museum. Leuchttafelnerläuterten die Geschichte von Buch und Jako-buskult. Dr. Jürgen Lenssen begrüßte die gut250 Besucher, Bürgermeister Dr. Adolf Bauerhob die Bedutung Würzburgs im Wallfahrtswe-sen hervor, D. Francisco Singul brachte dieGrüße der galicischen Regierung und Dr. Ro-bert Plötz führte in die Ausstellung ein. PabloDalama Piñeiro begeisterte mit klassischerMusik auf dem Dudelsack.

Bei der Eröffnung der Ausstellung Vizepräsiden-tin Valentine Lehrmann im Gespräch mit D.Francisco Singul (Xacobeo Santiago de Com-postela) und Julio Sotelo Casado (links), demÜbersetzer unserer Vorlage zum Premio EliasValiña. - Foto: Manfred Zentgraf

Uschi Schneider aus Wessobrunn, Leserin,Jakobspilgerin mit einer Herberge amMünchner Jakobsweg, hat uns diesen Jako-bus fotografiert. Diese Holzfigur steht imKloster Wessobrunn im Tassilosaal. DieFigur aus der Spätgotik um 1500 ist 176 cmhoch und ca. 60 cm breit. .Möglicherweise stammt die Skulptur aus derRiemenschneider-Schule oder der ErasmusGrasser-Schule in München. Sie wurde abervon keinem der Meister selbst gefertigt.

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Jakobuskult

unterwegs 31 nr. 90 januar 2014

1) Wieviele Präsidenten haben bis jetzt unsere Gesellschaft geführt?

2, 3 oder 5? Richtig: ______

3) In welchem Jahr konnte unsere Gesellschaft das 1000. Mitglied begrüßen?

2004 - 2007 - 2010 Richtig: ______

4) Wieviele Kilometer mißt unser fränkisch-schwäbischer Weg von Würz-

burg nach Ulm? 254 - 261 - 268 Richtig: ______

5) Wann feiert Santiago de Compostela das nächste Heilige Jahr?

2018 - 2021 - 2024 Richtig: ______

6) Wieviele deutschsprachige Wegführer gibt es für den Camino francés

in Spanien? 9 - 12 - 15 Richtig: ______

7) In welchem Jahr wurde der Jakobsweg in Spanien ins Weltkulturerbeder Unesco aufgenommen? 1987 - 1993 - 1999 Richtig: ______

8) Wieviele Jakobus-Vereinigungen gibt es in Deutschland?

12 - 19 - 23 Richtig: ______

2) An wievielen Orten- Ortsteile zählen als eigener Ort - hat sich unsere Ge-

sellschaft schon zur Jahrestagung getroffen? 22 - 23 - 24 Richtig: ______

9) Wieviele Personen sind auf dem Gruppenfoto - S. 34/35 - unseres Jubilä-

ums zu sehen? 135 - 137 - 140 Richtig ______

Jubiläums-Quiz“Oh, wie schwer!”, so hat mancher gestöhnt und den Mut verloren. Nur drei Leserhaben eine Lösung eingesandt, davon hatte einer den ersten Teil richtig geraten undalle grauen Köpfe eindeutig erkannt. Die von einigen Verlagen gestifteten Buchpreiseliegen immer noch bereit. Deshalb ein zweiter Anlauf! Jetzt ist die Lösung für vieleFragen leichter geworden für den, der aufmerksam das Jubiläumsheft “unterwegs” Nr.89 liest. Und ein bißchen Mut bei schwierigen Fragen steht einem Pilger auch gut.

Addieren Sie die richtigen Zahlen; schicken Sie diese Zahl per Postkarte oder als Mailan die Redaktion: Manfred Zentgraf, In den Böden 38, 97332 Volkach oder <[email protected]> Viel Glück beim Raten.

Einsendeschluß ist der 15. Januar 2014Zwanzig Buchpreise sind zu gewinnen!

Bei der Jubiläumsveranstaltung im Pfarrsaal von St. Laurentius in Heidingsfeld konn-ten die sechs grauen Köpfe lebendig und ohne Hut gesehen werden. Die Auflösung:432615 - Holger Böhme hat die Herren richtig erkannt, ein Buch ist auf dem Weg!

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Jakobuskult

unterwegs 32 nr. 90 januar 2014

Chatillon-sur-Seine. Das knapp 6.000 Einwohner zählendeStädtchen im Norden Burgunds an der noch jungen Seine gele-gen hütet in seinem Museum einen außergewöhnlichen ar-chäologischen Fund, den Schatz von Vix. Hier wurde 1953 dasGrab einer keltischen Prinzessin gefunden. Unter den Grabbei-gaben ragt die “Vase von Vix” hervor, die größte bekannteBronze-Vase der Antike mit einem Fassungsvermögen von1.100 Litern. Sie ist das herausragende Ziel der Touristen.Aber die Stadt hat mehr zu bieten an Geschichte und Kunst.Der heilige Bernhard ging hier zur Schule. In der Kirche St.Vorles erlebte er vor dem Bild der Muttergottes das “Milch-wunder”. Napoleon war hier, auch der Kaiser von Österreich. Aber für den Jakobusfreund ist ein Besuch in der Kirche St.Nicolas Pflicht (Foto 2). Die Kirche geht auf das 12. Jh. zurück.Damals stand hier das Hospital St. Germain, das Kranke undPilger nach Santiago aufnahm. Die bescheidene Kirche hat einromanisches Hauptschiff und einen Chorraum von 1536 flan-kiert von zwei Kapellen. Am 15. Juni 1940 wurde die Kirchedurch Bomben schwer beschädigt.Das große Fenster in der südlichen Kapelle (Foto 1) stammt ausdem 16. Jh. und zeigt die Legende vom Hühnerwunder. ImMaßwerk sieht man Gott Vater deroffenbar beobachtet, wassich zu seinen Füßen abspielt. Darunter Maria und der EngelGabriel, die Verkündigung der Geburt Jesu.Die erste Zeile zeigt in der Mitte den Apostel Jakobus, einge-rahmt von St. Michael dem Drachentöter und Christophorusmit dem Kind auf den Schultern.Dann beginnt in fünf Zeilen die Legende in Bild und Text. 1) “Wie Vater und Mutter mit dem Kind auf Pilgerreise gehenund in einer Herberge nach Quartier fragen.”2) “Wie die Dienerin den Becher im Gepäck des Jungen ver-steckt.” (Foto 3)3) Wie die Eltern ihren Sohn erhenkt finden.” (Foto 4)4) Wie der Hahn im Feuer vor dem Richter singt.” (Foto 5)5) Wie das Kind auf wunderbare Weise gerettet wird.” (Foto 6)

Fotos: Manfred Zentgraf

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Jakobuskult

unterwegs 33 nr. 90 januar 2014

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Unsere Gesellschaft jubiliert

unterwegs 34 nr. 90 januar 2014

Das war eine gute Idee! Zwischen Mittagessen und Festveranstaltung sammelten sich die Teilnehmer vor St. Laurentius zu einem Gruppenfoto. Bunt gemischt ist die Schar derPilger und der Gäste. Eine schöne Erinnerung an diesen Tag! Foto: Ernst Weckert

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unterwegs 35 nr. 90 januar 2014

25 Jahre unterwegs

Das war eine gute Idee! Zwischen Mittagessen und Festveranstaltung sammelten sich die Teilnehmer vor St. Laurentius zu einem Gruppenfoto. Bunt gemischt ist die Schar derPilger und der Gäste. Eine schöne Erinnerung an diesen Tag! Foto: Ernst Weckert

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Pilgerstimmen

unterwegs 36 nr. 90 januar 2014

Camino Interior3 Regionen – 10 Etappen – 1 Weg

Der “Camino Interior” ist zwischen San Sebastian, einer der schönsten Städte Europas, undSanto Domingo de la Calzada die Verbindung des „Camino de la Costa“ mit dem „CaminoFrancés“. Bis ins 18. Jh. war diese heute fast vergessene Strecke eine wichtige Verkehrsroutezwischen Zentralspanien und Südfrankreich. Sie führt vom Baskenland durch die Weinregionvon Rioja nach Kastilien und überwindet in einer spektakulären Bergetappe das Gebirgsmassivdes Aitzgorri durch den natürlichen „Tunel de San Adrian“. In Santo Domingo de la Calzada er-wartet uns das „Hühnerwunder“ und in San Juan de Ortega können wir in der einzigartigen Kir-che das „Wunder des Lichts“ bestaunen, ehe uns die besondere Atmosphäre von Burgosempfängt, kulturell und historisch für mich eine der beeindruckendsten Städte in Spanien.

Es ist Dienstag, der 10.09.13, als wir uns am frühen Morgen in München zum Flug nach Bilbaotreffen; wir, das sind Heidi aus Wolfratshausen, Horst aus Grönwohld bei Hamburg und derAutor aus Nürnberg. Für mich ist es eine ganz besondere Reise. Nach meiner ersten Krebsope-ration ist es im 10. Jahr meiner Pilgerfahrten auf vielen europäischen Jakobswegen die 20. Reisemit dem „bp“, anfangs in organisierten Gruppen, heute nur noch individuell im kleinen Kreislangjähriger BegleiterInnen. Wir landen pünktlich in Bilbao, der Stadt des Guggenheim-Muse-ums, das wir uns bei einer späteren Reise auch noch anschauen wollen. Im leichten Nieselregenbringt uns der Transferservice in das etwa 110 km entfernte San Sebastian, den Ausgang unsererWanderung. Wir haben den ganzen Nachmittag Zeit, uns diese einmalige, traumhaft schön ander „Playa de la Concha“ gelegene Stadt anzuschauen. Hier verbinden sich landschaftlicheSchönheit und heute noch weitreichend erhaltener Jugendstil des ausgehenden 19. und begin-nenden 20. Jh. zu einer vollendeten Einheit. San Sebastian wird seinem großartigen Ruf alsStadt der „Belle Epoque“ gerecht. Wir lassen uns bei inzwischen immer besserem Wetter durchdie Gassen der Altstadt treiben, nehmen die besondere Atmosphäre auf und beschließen den Tagin einer der typischen und stimmungsvollen Pintxo-Bars.

Und dann geht es los. Wir steigen in Hernani in den von Irun kommenden Jakobsweg ein undverlassen durch den Torbogen im Rathaus die malerische Alt-stadt. Zwei Tage folgen wir dem hier noch dicht besiedelten Taldes „Rio Oria“. Das grüne Hügelland zu beiden Seiten steigt all-mählich an und erreicht später Höhen von etwa 1.500 m. In dasimmer enger werdende Tal zwängen sich Fluss, Autobahn, Natio-nalstraße, Eisenbahn, Städte, Dörfer und Industrieansiedlungen.Da bleibt oft für den Jakobsweg wenig Platz. Kilometer langesAsphalttreten zwischen endlosen Gewerbebauten ist nicht geradeerstrebenswert. So nehmen wir von Tolosa bis Beasin ganz ein-fach die Bahn und gewinnen damit Zeit, uns diese beiden bezau-bernden Städte näher anzuschauen. Es ist ohnehin auffällig, wiesauber und gepflegt die Städte und Dörfer mit ihren schönenGrünanlagen und üppigem Blumenschmuck sind. Am histori-schen Gebäudeensemble von Igartza in Beasain setzen wir dannunsere Wanderung fort. Wir kehren der Verkehrsachse von SanSebastian nach Vitoria den Rücken und wandern hoch über demTal des „Rio Oria“ durch eine von Weidewirtschaft geprägtegroßartige Wald- und Hügellandschaft zunächst bis Segura am

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Pilgerstimmen

unterwegs 37 nr. 90 januar 2014

Fuß des mächtigen Aitzgorri-Massivs. Der historische Ort ist einer der schönsten des Basken-landes, der sich bis heute seinen mittelalterlichen Charakter mit den wappengeschmückten Häu-sern und Teilen der einstigen Befestigungsanlage bewahrt hat. Auf zum Teil noch historischenWegen mit alter Pflasterung geht es dann hinauf in das kleine Bergdorf Zerain, wo wir in einemabseits gelegenen „Casa Rural“ in ländlicher Ruhe sehr gut untergebracht sind.

Die „Königsetappe“ wartet auf uns. Allein sie ist es wert, den „Camino Interior“ zu begehen. Indem Weiler Buenabista steigen wir ein in eine spektakuläre Bergwanderung durch das mächtigeFelsmassiv des Aitzgorri. Ein großartiger Weg führt über Almen und durch mächtige Eichen-und Buchenwälder stetig hinauf, und immer wieder bieten sich herrliche Ausblicke tief hinunterin die noch vom Nebel eingehüllten Täler und hinauf zu den felsigen Gipfeln, über denen dieGeier kreisen. Als wir die kleine Kapelle „Sancti Spiritu“ erreichen, baut sich vor uns einemächtige Felswand auf, in der schon der „Tunel de San Adrian“ zu erkennen ist (Foto links).Eine 70 m lange offene Höhle bietet den natürlichen und einzigen Durchgang einer bis ins 18.

Jh. genutzten Verbindung zwischen Zentralspanien und Südfrankreich. Historische Pflasterstra-ßen auf der Ausgangsseite des Tunnels (Foto rechts) erinnern noch an diese Zeit. So spektakulärwie der Aufstieg auf der Nordseite war, so wenig aufregend ist der südliche Abstieg. Die Vege-tation ändert sich schlagartig; wir wandern hinein in die trockene Ebene von Alava. Das maleri-sche Dorf Zalduondo ist unser heutiges Tagesziel. Auch hier sind wir außerordentlich gut undfamiliär in einem „Casa Rural“ untergekommen.

Das mittelalterliche Salvatierra ist dann Ausgangspunkt unserer fünften Etappe. Das Land-schaftsbild hat sich vollständig gewandelt. Das grüne Hügelland mit überwiegender Weidewirt-schaft ist einer trockenen Hochebene mit bis zum Horizont reichenden Getreidefelderngewichen, die alle schon abgeerntet sind. Es ist eine stille Landschaft mit kleinen Dörfern, überdie sich schon die Melancholie des Herbstes auszubreiten scheint. Unterwegs lädt die in völligerEinsamkeit liegende Kapelle „Nuestra Senora de Ailala“ zu einer Rast ein, bevor es dann hinaufgeht zum Benediktinerkloster „Nuestra Senora de Estibaliz“ mit der romanischen „Basilica deSanta Maria“. Wir befinden uns im wichtigsten Heiligtum der Provinz Alava, und als Ehrenbe-zeichnung für die „Virgen de Estibaliz“ tragen viele Frauen dieser Region und des übrigen Bas-kenlandes diesen Namen. Für den Weg nach Vitoria hinein benutzen wir einen Transferservice.Wie San Sebastian ist auch Vitoria, die Hauptstadt der baskischen Provinz Alava, ein wahresSchmuckstück: Nicht umsonst erhielt sie 2012 von der Europäischen Kommission den Titel„Grüne Hauptstadt Europas“. Unser Hauptinteresse gilt natürlich der „Plaza Virgen Blanca“.

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Pilgerstimmen

unterwegs 38 nr. 90 januar 2014

Auf diesem ausgedehnten, von einem an den Unabhängigkeitskrieg erinnernden Skulpturenen-semble beherrschten Forum trifft man auf die beiden Gesichter Vitorias; den gotischen, mittelal-terlichen Stadtkern und die Erweiterung aus dem 19. Jh. Die gewaltige „Catedral Santa Maria“ist wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten leider nicht zu besuchen.Im dichten Nebel setzen wir am nächsten Morgen an der kleinen Kirche in Gometxa unsereWanderung fort. Entlang im Dunst nur schwach erkennbarer Höhenzüge geht es auf schönenWegen zunächst durch ausgedehnte Ackerflächen bis zu dem Weiler Subijana de Alava. Hier be-ginnt der Aufstieg zum Portillo de San Miguel mit fantastischen Ausblicken über das jetzt wie-der stark profilierte Land. Von der Passhöhe aus erblicken wir die weite Ebene der GrafschaftTrevino, eine burgalesische Enklave im Herzen der Alava und den Ort unserer Mittagspause,den einsamen Weiler Villanueva de la Oca. Unter dem romanischen Portikus der „Iglesia SanPedro“ rasten wir erst einmal. Noch eine gute Stunde ist es dann bis zu unserem Tagesziel, dermalerischen Kleinstadt La Puebla de Arganzon, wo wir an der „Plaza Mayor“ in einem zumHotel umgebauten ehemaligen Adelspalast stilvoll Quartier beziehen. Die mächtige gotische„Iglesia Nuestra Senora de la Asuncion“, die alte Mühle am „Rio Zadorra“ und die Reste derStadtbefestigung bieten ein stimmungsvolles Ambiente.

Weiter geht es, und eine endlos lange Etappe steht uns bevor. Ausdem Flusstal führt uns der Weg hinauf zur Höhe, wo wir in demWeiler Burgueta die Bekanntschaft mit einem ehemaligen Kunst-professor und Bildhauer machen, dessen Werke uns ein Stück be-gleiten. Nach einer kurzen „Bekanntschaft“ mit Autobahn undNationalstraße geht es über den Alto Lezama wieder hinunter insTal nach Berantevilla. Und noch einmal rufen die Berge mit demAlto San Cristobal, bevor uns nach Zambrana für ein kurzes Weg-stück die stark befahrene Nationalstraße lärmend begleitet. Glückli-cherweise können wir dem Verkehr bald wieder den Rücken kehrenund wandern hinein in ein schönes Seitental, an dessen Ende wirSalinillas de Buradon vor der eindrucksvollen Kulisse des Tolono-Gebirges erreichen. Der noch komplett von einer Stadtmauer mitzwei Toren umgebene malerische Ort hat sich seinen mittelalterli-

chen Charme bewahrt. Der Transferservice bringt uns nach Haro am Rio Ebro, der „Weinhaupt-stadt“ der Rioja mit sieben großen Weingütern. In einem zum Hotel umgebauten Konvent ausdem Jahr 1373 sind wir nahezu „fürstlich“ untergebracht, in einem Ambiente, das wir nach derlangen Etappe sehr genießen.

Auf unserer letzten Etappe auf dem „Camino Interior“ lassen wir die Berge hinter uns und wan-dern durch ausgedehnte Weinanbaugebiete und Gemüsefelder auf das schon von weitem inunser Blickfeld geratene Santo Domingo de la Calzada zu. In dem kleinen Ort Banares könnenwir mit der romanischen „Igleseia Santa Maria“ noch ein „Patrimonio Nacional“ bewundern. ImOrt des „Hühnerwunders“, wo wir auf den „Camino Francés“ treffen, holt uns dann der Pilge-ralltag wieder ein, und mit der Ruhe und Beschaulichkeit des bisherigen Weges ist es vorbei.Endlose Karawanen von Pilgern ziehen hier westwärts, Nachdem in den letzten Jahren durchverschiedene Straßenbaumaßnahmen der „Camino“ an der Wegführung und -qualität erheblichgelitten hat, ist es nicht gerade angeraten, die zwei Etappen bis Burgos zu laufen. Da wir dengesamten „Camino“ vor vielen Jahren, zu ruhigeren Zeiten, absolviert haben, fahren wir einigeder restlichen 50 km mit dem Bus, wie übrigens auch zahlreiche andere Pilger. Wir machennoch Station in Belorado und laufen durch die „Montes de Oca“ bis nach San Juan de Ortega.Wir haben Glück mit dem Wetter, denn nach der Pilgermesse beschert uns die untergehende

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Pilgerstimmen

unterwegs 39 nr. 90 januar 2014

Sonne in der eindrucksvollen Basilika das „Wunder desLichts“, ein Ereignis, das nur zweimal im Jahr zur Son-nenwende zu bestaunen ist.

Wir beschließen unsere Reise mit einem ganzen Tag inBurgos, für mich eine der eindrucksvollsten Städte inSpanien, reich an Geschichte und Kultur. Selbst bei mei-nem nun schon fünften Besuch in der Stadt des „El Cid“fasziniert mich die besondere Atmosphäre immer wieder.Das „Monasterio de Santa Maria la Real de las Huelgas“,der „Arco de Santa Maria“, die „Iglesia San Nicolas“, das„Casa del Cordon“ und natürlich die gewaltige Kathe-drale sind nur einige der Glanzlichter dieser Stadt am„Rio Arlanzon“. Von hier aus bringt uns der Linienbusder ALSA zurück nach Bilbao; der Kreis schließt sich undwir fliegen zurück nach München

Gerd Ostermann – 90469 Nürnberg

Unser Weg von St.Jean-Pied de Port nach PamplonaUnbedingt bitte die Pilger warnen vor der Herberge "Orisson" diese nehmen für eine Übernach-tung, man staune, 32,50 Euro (mit Pilgermenü und Frühstück). Pilgermenü und Frühstück kannman sich schenken. Die Herberge in der man mit 10 Personen in Stockbetten übernachtet, warin Kayola, eine Wanderung über den Berg zurück. Zum Abendessen wieder den Berg rauf, amnächsten Morgen zum Frühstück wieder über den Berg. Das war nicht weiter schlimm, dennhier ging unser Weg weiter über den Pass. Wir waren zu zweit unterwegs und haben uns überden Preis von 65,-- Euro gewundert.Aber der Weg hat uns wieder fröhlich gestimmt. Alle weiteren Unterkünfte haben uns wiederentschädigt. Im Kloster in Roncesvalles war es sehr, sehr schön. Und in Pamplona in der Her-berge “Casa Paderborn” haben wir uns schon wie zu Hause gefühlt. Dies war unsere Woche, und wir sind froh und glücklich zu Hause angekommen.

Viele liebe Grüße aus Kleinwallstadt. Marlies Sattler

Meine erste Pilgerreise, die mich auf dem Münchener Jakobsweg von meiner Haus-türe weg nach Lindau führte ist vor drei Tagen zu Ende gegangen. Ich habe mich am Pilgerfüh-rer vom outdoor-Verlag orientiert, was empfehlenswert war. Für die Strecke habe ich ab und zunoch meine Landkarten benutzt, wenn die Beschreibung im Buch ungenau war, ich vor allem zuBeginn andere Routen gewählt oder ich mich unterwegs verlaufen hatte. Die Angaben zur Aus-rüstung, zu den Übernachtungsmöglichkeiten und zur Fußpflege waren zutreffend und genauund haben mir sehr geholfen.Zwei Pilgerherbergen möchte ich besonders hervorheben: Uschis Herberge in Haid/Wessobrunnund vorallem Elfies Pilgerquartier in Marktoberdorf. Die Freundlichkeit und Wärme, mit der ichbei beiden aufgenommen und regelrecht umsorgt wurde war überwältigend.Im Vorfeld hatte ich mich als alleinreisende Dame bei einer der Ansprechpartnerinnen (aus Dei-ning, was in meiner Nähe ist) informiert, die auf ihrer homepage angegeben waren. Sie hat michsofort angerufen und mich sehr freundlich und umfassend informiert.

Mit freundlichen Grüßen! Friedrun Sternath, 83624 Otterfing

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Jakobuswege

unterwegs 40 nr. 90 januar 2014

Neue Jakobsweg-AnschlussstreckeZürcher und Schaffhauser Teilstücke sind signalisiert

Der neue Jakobsweg-Anschlussweg von Blumberg (D) durch die Kantone Schaffhau-sen und Zürich nach Rapperswil ist nun auf Schaffhauser und Zürcher Boden durchge-hend signalisiert. Der Pilgerweg beginnt in Blumberg (D) und führt vom nördlichstenPunkt der Schweiz (Schwarzer Stein) über den Randen nach Schaffhausen und zumRheinfall. Entlang des Rheins gelangt man nach Rheinau, wo das lange Teilstückdurch den Kanton Zürich über Winterthur, Pfäffikon und Bubikon nach Rapperswilfolgt. Die gelben Wegweiser enthalten ein Routenfeld mit der typischen Jakobsweg-muschel. Die rund 50 Tafeln des Schaffhauser Teilstücks wurden von Mitarbeitern desKantonsforstamtes und der Schaffhauser Wanderwege signalisiert. Auf Zürcher Bodenhaben 15 Mitarbeitende der Zürcher Wanderwege den Anschlussweg signalisiert. Aufden 70 Wanderwegkilometern, die ausschliesslich auf dem Wanderwegnetz des Kan-tons Zürich verlaufen, wurden 120 Signalisationsstandorte mit Wegweisern ausgestat-tet. Die drei Initianten aus Berg am Irchel, Hans Peter Werren (Pfarrer), Leo Schmid(Gemeinderat) und Werner Berweger (Zürcher Wanderwege), verfolgen die Idee die-ses Pilgerwegs bereits seit September 2010. Recherchen im Staatsarchiv Zürich undder Bibliothek Winterthur und der Kontakt mit ViaStoria bildeten die Grundlage fürdie Routenwahl: Über Winterthur und Pfäffikon führt der Weg an verschiedenen ge-schichtsträchtigen Orten im Kanton Zürich vorbei. Nach einer Wanderung von Schaff-hausen nach Rheinau fand am 20. April 2013 die feierliche Einweihung desSchaffhauser-Zürcher-Wegs in der Klosterkirche Rheinau statt.

Werneuchen. Die Pilgergruppe mit Engelaus Holz geben dem Jakobsweg ein Gesichtzwischen Seefeld-Löhme und Werneuchen.Die drei Pilger, angeführt von einem Engel,sind schon von Weitem zu sehen. Die Gruppeist von der B 158 vom Auto aus zu sehen undauch von der Bahn, die hier entlang kommt.Geschaffen hat die Pilgergruppe der BörnickerKünstler Ekkehard Koch vom Verein Kultur-Gut Börnicke. Drei Meter hoch sind die Holz-männer jetzt und gefertigt aus Douglasienholz,das besonders stabil ist.Seine Pilger sollen den Jakobsweg durch denBarnim gleich von außen sichtbar machen. Daseigentliche Markenzeichen der Route, die Mu-schel, sei schnell zu übersehen, findet er. DasKonzept geht offenbar auf. Eine Pilgergruppesteht bereits in Börnicke hinter dem Schloss-park auf dem dortigen Jakobsweg. EkkehardKoch will noch weitere Figuren aufstellen. Imnächsten Jahr soll in Bernau eine Gruppe dazukommen.

Auch in Strausberg und Müncheberg will erden Jakobsweg mit den Figuren markieren.2007 wurde der Jakobsweg zwischen Frank-furt/Oder und Berlin eingeweiht. Seitdem er-freue sich die Route immer größererBeliebtheit. "Beim Pilgerstammtisch in Mün-cheberg hat aber ein Herbergsvater erzählt,das bei ihm im Jahr rund 200 Pilger vorbeikommen", berichtet Ekkehard Koch.

Quelle: MOZ

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Jakobuswege

unterwegs 41 nr. 90 januar 2014

Mitten in einer fränkischen Bischofsstadt hat sich ein gelber Pfeil nie-dergelassen. Zweimal haben wir Ihnen diesen Pfeil gezeigt. Kein einzi-ger Pilger hat seine Augen zum Himmel erhoben und ihn entdeckt. DerPilger schaut wohl bevorzugt auf den Boden oder höchstens in eineHöhe von etwa 2 m an Bäumen, Laternenpfählen, Wegweisern.Der Pfeil ist an einem Baukran an der Baustelle Burkardushaus unmit-telbar an der Südseite des Domes in Würzburg zu entdecken.

Ein Wunsch an unsere Leser:Schauen Sie sich in Ihrer Heimat nach Darstellungen des Apostels Jakobus d.Ä. um.Schicken Sie digitale Aufnahmen von wenigstens 2 MB und einen zugehörigen Textan die Redaktion. Bitte in den Bild- und Textdateien Autor und Ort der Aufnahmevermerken.

Ungarn. Ein neuer Wegführer von der un-garischen Strecke des europäischen SanktJakobusweges ist im Verlag des Vereins Ja-kobusfreunde Ungarn in Oktober 2013 er-schienen. Ungarn schaltet sich damit auchmit einem Wegführer in das europäischeSankt-Jakobs-Pilgerwegnetz ein.Der ungarische Jakobusweg führt von Buda-pest via Lébény bis nach Wolfsthal in Öster-reich, wo er ans östliche Ende desösterreichen Jakobusweges anschließt. Es istnun möglich von Budapest bis Santiago deCompostela auf markiertem Weg zu pilgern.Der Wegführer ist jetzt auf ungarisch er-schienen: 11 Etappen, mit ausführlichenEtappenkarten (Schnitte 1:60.000), Höhen-profilen, 3 Innenstadtplänen (Tata, Győr,Mosonmagyaróvár), vielen Infos und Farb-fotos.Eine englische Ausgabe ist geplant.Firbás Miklós, Jakobusfreunde Ungarn

Firbás Miklós hat uns auch ein Foto geschickt. In UngarnsHauptstadt Budapest steht eine 13 m hoch Dreifaltigkeits-säule auf dem Dreifaltigkeit Platz in der Budaer Burg. Diesewurde 1713 nach der Vertreibung der Türken errichtet undheute wieder erneuert. Die südöstliche Nebenfigur ist ein Pil-ger mit Muscheln, Stab und Kürbisflasche. Auf den schnellenBlick ein Jakobus, bei näherem Hinsehen entdeckt man dieWunde am rechten Oberschenkel, also ist der hl. Rochus dar-gestellt, der Pestpatron, der häufig als Pilger erscheint.Das Foto ist am 24.10.2013 gefertigt.

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Jakobuswege

unterwegs 42 nr. 90 januar 2014

Almerswind. Am 27. September 2013 fand dort das zweite Vernetzungs-BisTreffen zum Ver-bindungsweg durch Thüringen statt. Nach der Vorstellungsrunde stellte Hans-Jörg Bahmüllerden Wegeverlauf vor, wie auf der Karte auf S. 43 gegenüber zu sehen ist. Die möglichen Ver-besserungen der Wegeführung wurden diskutiert und in die Karte eingearbeitet. Auch einige Va-rianten wurden aufgenommen.Anschließend wurden für die Wege-Abschnitte Verantwortliche ermittelt. Die sieben Abschnitte sind:

Paulinzella-Stadtgrenze KönigseeKönigsee- UnterweißbachUnterweißbach- OberweißbachOberweißbach-CursdorfCursdorf-Neuhaus am RennwegNeuhaus am Rennweg-SchalkauSchalkau-Almerswind

Für fast alle Abschnitte fanden sich Verantwortliche in der Teilnehmerrunde.

Bis zum Winteranfang begehen die Verantwortlichen ihren Wegabschnitt und nehmen ein Proto-koll auf in dem auch die Besonderheiten des jeweiligen Abschnittes aufgeführt werden. Auchaktuelle Fotos gehören dazu.Wichtig ist auch, daß alle Teilnehmer die aktuellen Informationen zu diesem Weg in ihrem Um-feld - Gemeinden, Kirchgemeinden, Heimatvereinen und Tourist-Informationen - verbreiten. Die Eröffnung dieses Weges ist für Christi Himmelafahrt, dem 29. Mai 2014, mit einem ökume-nischen Gottesdienst in Limbach vorgesehen. Sie finden es auf der Karte an der gelben Pfeil-spitze.Der Verbindungsweg zwischen Erfurt - Paulinzella - Almerswind - Coburg ist damit auf einemguten Weg. Der Ökumenische Pilgerweg bekommt damit eine neue Möglichkeit zum Übergangauf die fränkischen Wege.

Ökumenischer Pilgersommer HessenDer Arbeitskreis hessischer Pilger- und Kulturwege hat sich im vergangenen Jahr gegründet.Ihm gehören die folgenden Pilger- und Kulturwege an: Bonifatius-Route, Lutherweg in Hessen,Elisabethpfad, Jakobusweg von Fulda nach Mainz, Hugenotten- und Waldenserpfad und die ViaRegia. Die Trägervereinigungen wollen ihre Kräfte bündeln und gemeinsam Projekte durchfüh-ren. Zu den Zielen gehört die Vermittlung des reichen Kultur- und Naturerbes entlang der ein-zelnen Wege. Die Routen und Wege werden von einer hohen Zahl von Pilgern und Wanderernaus nah und fern begangen, um Abstand vom Alltag zu finden und die Natur zu genießen. Dabeistehen nicht nur kirchlich-religiöse Themen im Vordergrund! Alle Wege werden von vielenMenschen an der Basis getragen. Der Arbeitskreis hat sich für 2014 zum Ziel gesetzt, erstmalseinen Ökumenischen Pilgersommer in Hessen durchzuführen.- Auftaktveranstaltung in Hochheim am Main am 20.Mai 2014.- Schlussveranstaltung mit Pilgerfest in Marburg 28. Sep-tember 2014.- Gemeinsame Sternwanderung im Raum Frankfurt am Main im August 2014.- Jede Route wird im Pilgersommer Veranstaltungen zu Themen organisieren. - Verbindendes Symbol: ein handgefertigter Wander- / Pilgerstab zum „Weiterreichen“. - Begleitung durch die öffentlichen Medien.- „Pilgerpass“ der teilnehmenden Themenwege für die aktiven Wanderer. Kontakt und Informationen: >www.pilgersommer-hessen.de<Spenden sind willkommen unter dem Stichwort „Pilgersommer in Hessen“

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Jakobuswege

unterwegs 43 nr. 90 januar 2014

Weg inThüringenzwischenPaulin-zella und Coburg

Farben:rot = neuerJakobsweg

gelb = ent-fällt

blau undhellblau =Varianten

grün = Va-riante aufdem “Grü-nen Band”(ehemali-ger Grenz-streifen)

orange =bisherigePlanung,entfällt

Limbach

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Franziskusweg

unterwegs 44 nr. 90 januar 2014

Zur Einstimmung: Ein fiktives Interview mit Franz von Assisi von Helmut HenningsenD: Guten Tag, lieber Franziskus, wie geht es Dir im Himmel?F: Himmlisch (schmunzelt) ... Ernsthaft: Das lässt sich nicht in Worte fassen, die Ihr Irdischen ver-stehen könntet. Das könnt Ihr nur mit Herz und Seele fühlen. Am ehesten vielleicht, wenn ihr Musikmacht oder hört; die vom 5. Evangelisten Johann Sebastian Bach z.B.D: Deine Musik ist uns leider verloren gegangen. Immerhin können wir uns mit Deinen Liedertex-ten befassen. Man nennt Dich den Troubadour Gottes. Dein "Sonnengesang" ist ein Hit geworden.F: Ach ja? Das freut mich. Der Text musste damals viele Jahre reifen. Auch mit der letzten Versionwar ich nicht wirklich zufrieden. Ich wäre mit den Inhalten gerne Gott noch näher gekommen. Daging mir mein "Friedensgebet" leichter von der Hand.D: Im nächsten Jahr wollen wir auf Deinen Spuren pilgern, von La Verna bis Rieti, 353 Kilometer.Gefällt es Dir, dass mehr als 800 Jahre nach Deiner Geburt immer mehr Menschen Dir nachspüren?F: Na, manche streifen mit ganz anderen Motiven durch mein Revier. Aber auch diese weiten ihreHorizonte. Alle sind herzlich willkommen. Auf Jede und Jeden, der sich mit offenem Herzen auf denWeg macht, warten sehr persönliche Erfahrungen mit mir und meinen Chefs, ob sie oder er glaubtoder nicht. Respekt für die Strecke, die Ihr Euch vorgenommen habt. Nehmt Euch Zeit für den Wegund die Menschen, die Euch begegnen. Ein wenig Training schadet gewiss nicht, damit Ihr heilüber die Berge kommt.D: Einige von uns sorgen sich wegen der Strapazen auf dem Weg, um ihre Gesundheit und um ihreAusrüstung. Was sollen wir mit uns tragen?F: Jeder Tag sorgt für sich selbst. Aber die Starken von Euch sollten große Rucksäcke füllen. DenInhalt können sie dann denjenigen geben, die ärmer sind, als sie selbst. Wer noch Zweifel fühlt,kann sich ja an die Delegato- und Calma-Checklisten halten.D: Typisch „Il Poverello“, den Beinamen trägst Du wirklich zu Recht. Franziskus, bitte gestatte einesehr persönliche Frage: Wie war Dein Verhältnis zu Clara?F: Ach, Clara, die Heiligste von allen. Sie versteht vom Herrn so viel mehr als ich. Was ich mirmühsam erarbeiten musste, war in ihr schon alles angelegt. Als ich ihr begegnete, lag der erste Teilmeines Lebens schon hinter mir. Ich genoss das süße Gift der Liebe zwischen Frau und Mann invollen Zügen, bis ich kapierte, dass mich das und andere Zerstreuungen vom Herrn fern hielten.Andere schaffen beides gleichzeitig – bewundernswert. Clara und ich, das war und ist die wirklicheLiebe, die uns Ihm näher und näher bringt.D: Und Antonius von Padua?F: Antonius ... wir haben uns viel zu selten gesehen. Gott, wie konnte er reden. Sein Charismabrachte bis zu 30.000 Menschen auf die Plätze. Sie schwiegen und lauschten seinen Worten, sogardie Kinder...D: ...und die Vögel, wenn Du dabei warst.F: ... Unsere schönste Zeit hatten wir, es war wohl in Le Puy, vielleicht im Jahre 1214, ich besuchteihn dort auf meinem Weg nach Santiago de Compostela. Er war Guardian unseres Klosters dort.D: Hast Du mit ihm das „Tau“ von seinem Namensvetter Antonius dem Großen übernommen? F: Ihr seid gut vorbereitet. Ja, so war es. Das „Tau“, der Buchstabe im hebräischen und im grie-chischen Alphabet, das Stirnzeichen aus dem Buch Ezechiel, Kap. 9, der Bibel für die Gesegneten,die aus Ägypten auszogen, das kreuzförmige „T” als Symbol für den Herrn. Ihr findet es als Weg-weiser auf meinem Cammino.D: Franziskus, die Geschichte Deiner Stigmata. Magst Du sie uns erzählen?F: Schwingt da Unglaube in der Frage mit? Mein größtes Glück, mein Einssein mit Jesus Christus– es gibt keine Worte für dieses Glück. Aber (lächelt verschmitzt): Wer’s glaubt, wird selig.D: Franziskus, herzlichen Dank für das Gespräch. Dürfen wir wieder kommen?F: Jederzeit. Buon giorno, buona gente.

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Pilgerstimmen

unterwegs 45 nr. 78 april 2011

Caminho Português 2013Geplant war der diesjährige Jakobsweg auf dem „Caminho Português“ von Porto nach Santiagode Compostela zu Viert. Aufgebrochen sind wir allerdings nur zu Dritt. Wolfram – ChristinesMann – ist für uns alle überraschend im Januar dieses Jahres verstorben.Eine kleine Tüte voller Sand von seinem Grab hatte Elfie im Rucksack dabei. An Stellen, dieWolfram sicher auch begeistert hätten, haben wir gemeinsam etwas von diesem Sand verstreut –den letzten Rest auf dem großen Platz vor der Kathedrale in Santiago de Compostela. So warWolfram, der mit Christine seit unserem ersten Schritt auf dem Jakobsweg (29. Januar 1996 inNürnberg), unser steter Begleiter war, zumindest in Gedanken mit auf dem Weg.

Auf unserem Camino 2012 – Via de la Plata – sind wir wegen der Kälte und des teilweiseschlechten Wetters öfters mal in eine öffentliche Bibliothek geflüchtet und haben dort den freienInternetzugang dazu genutzt, Tageserlebnisse an Freunde per Mail nach Hause zu senden.Wegen des immer nur schönen Wetters fiel die Berichterstattung von unterwegs aus. Somit nureine kleine Zusammenfassung am Ende unserer Tour:

Nach zwei Tagen Besichtigungsaufenthalt in Porto, dem man den alten Glanz der ehemaligenKolonialzeit noch deutlich ansieht, ging es einen Tag entlang der Küste auf einen eigens für diePilger angelegten Brettersteg. Bei 22 Kilometer an diesem Tag blieb uns noch gut Zeit zum Ras-ten, Fotografieren und Baden. Unser Quartier hatten wir von Porto aus reservieren lassen. Ab Vila do Conde führte uns unser Weg ins Landesinnere, wo uns Eukalyptus- und Pinienwäl-der bzw. hohe Weinbergsmauern genug Schatten boten, um bei 30 – 36 Grad in der Mittagszeitnicht zu sehr zu schmoren.Am frühen Nachmittag war meistens auch unser Tagesziel erreicht – genug Zeit, um zu relaxenoder die heißeste Zeit des Tages in einem der vielen Restaurants oder einer Bar die Zeit beieinem preiswerten Mittagsmenü zu verbringen. Für 10,- € war die Suppe, eine Hauptspeise(Fisch oder Fleisch), der Nachtisch, eine Flasche Wein, eine Flasche Wasser und manchmalauch der Kaffee inklusive. Die portugiesische und spanische Siestazeit von 14:00 – 16:00 Uhrkam uns da sehr gelegen. Für den Rest des Tages blieb Zeit für eine Ortsbesichtigung und dasWaschen der Kleider, die in der Nachmittagsonne in kürzester Zeit trockneten.Der erste Höhepunkt unserer Tour war am 4. Tag die Übernachtung in der „Casa Fernanda“.Fernanda und ihr Mann Jocinto beherbergen in ihrem idyllisch gelegenen Pilgerquartier bis zu14 Pilger gegen Spende. Dafür hat sie vor vier Jahren das Gartenhaus zum Schlafsaal mit 2 Duschen und 2 Wc’s umge-baut. Als letztes angemeldet (das Gartenhäuschen war bereits belegt), hat sie für uns Drei ihr ei-genes Schlafzimmer geräumt und als gegen 19 Uhr noch ein Texaner unangemeldet auftauchte,wurde dieser als 18. Gast auf einem Schafsofa im Freien untergebracht. Bei über 20 Grad in derNacht – bedeckt mit einem Sternenhimmel – wahrscheinlich der schönste Schlafplatz in dieserlauen Nacht. Nach dem gemeinsamen, reichlichen Abendessen mit Gemüse und Obst aus demeigenen Garten (ich durfte die Kartoffeln schälen), wurde noch bei einigen Gläsern Wein inallen vertretenen Landessprachen gesungen.Der stimmungsvolle Abend, der mit einem Gläschen Portwein als Gutenachttrunk gegen Mit-ternacht zu Ende ging, schweißte die ganze Truppe zu einer Pilgerfamilie zusammen, die sichbis Santiago nicht mehr aus den Augen verlor.Rechtzeitig am nächsten Morgen um 8 Uhr war die ganze Mannschaft an der reichlich gedeck-ten Frühstückstafel bei guter Laune wieder versammelt.Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft von Fernanda und Jocinto hat Alle verzaubert. Entspre-chend schwer fiel uns auch der Abschied beim Aufbruch zur nächsten Etappe.

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Pilgerstimmen

unterwegs 46 nr. 90 januar 2014

Dreizehn sonnige Tage durch schöne Landschaften, die Nächte in modern eingerichteten, zumTeil neu gebauten Herbergen machten die diesjährige Jakobuspilgertour zu einer Genusswande-rung und einem unvergesslichen Erlebnis.Die Ankunft in Santiago mit neu gewonnenen Freunden rund um den Globus, die Pilgermessein der überfüllten Kathedrale sind Ereignisse, die sich tief in unserem Innern eingeprägt haben.Bis zu unserem Rückflug nach Memmingen hatten wir noch zwei Besichtigungstage in Santiagound Porto. In Santiago hat uns vor allem der neue Kulturtempel interessiert, der auf einemHügel am Rande der Stadt jeden Maßstab zu sprengen droht.

Dank gilt an dieser Stelle vor allem unserem Pilgerfreund Klaus, der durch die Herbergsvertre-tung in Marktoberdorf uns diese schöne Pilgerwanderung von Porto nach Santiago de Compos-tela ermöglichte. Ein Dankeschön geht auch an Elisabeth und Andreas, die uns am Allgäuairportin die Arme nahmen und uns wieder nach Marktoberdorf zurückgebracht haben.

Erhard und Elfie, Marktoberdorf

Pilsen. Auf einer Pilgerfahrt der Pfarrei St.Vitus, Rottendorf, zum Namenspatronpatronnach Prag zum Veitsdom. Höhepunkt warder Gottesdienst dort. Die Rottendorfer hat-ten den Veitsdom für sich. Auf der Heimfahrtentdeckte unser Mitglied Walter Fiedler-Barth in der Stadtkirche St. Bartholomäus,seit 1993 Kathedrale des neuen Bistums Pil-sen, diesen Jakobus d.Ä. Der Apostel aneinem neugotischen Altar hat den Pilgerstabmit der Kalebasse in der Linken und die Mu-schel am Pilgerhut.

Třeboň/CZ. Das ehemalige Augustinerklostermit seiner markanten St. Ägidiuskirche unddem Kreuzgang wurde 1367 vom Geschlechtder Rosenberger gegründet. Die Aufhebungdes Klosters im Jahre 1785 beendete die Zeitseines erneuten Aufstiegs. Dort entdecktenReinhilde und Helmut Weinlich ein Fresko mitdiesem Jakobus. Der Pilgerapostel mit allenPilgerattributen hat ein geöffnetes Buch vorsich, Pilgerführer oder Bibel?

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Jakobus-Orte

unterwegs 47 nr. 90 januar 2014

Tournai. Die belgische Bischofsstadt südlich von Brüssel und nahe an der Grenze zuFrankreich ist ein wichtiger Ort auf einem Jakobsweg, der von Brügge in Flandernüber Brüssel kommt und weiter über St. Quentin nach Paris zur Via turonensis führt.Es zeigt auf der Titelseite (oben) zwei Darstellungen des Apostels, knappe Daten zurGeschichte und die Domtürme. Die Innenseiten des Faltblattes (siehe nächste Seite)zeichnen den Pilgerweg durch die Stadt mit den markanten Orten, die an Jakobus undJakobuspilger erinnern. Der Weg beginnt links und führt zur Jakobskirche aus dem13./14. Jh. Damals stand die Kirche noch vor den Mauern der Stadt und empfing diePilger. Vom Jakobus-Hospital von 1319 unweit der Kirche ist heute nichts mehr zusehen. Es wurde 1670 zerstört. Eine Buch-Illustration mit Pilgern, die den Apostelumarmen, stammt noch von da. Auch die Kathedrale Notre-Dame hat Jakobus-Spurenaufzuweisen.Und beim Verlassen der Stadt passiert man die Kapelle Notre-Dame deGrace, die ein Reliquienkästchen mit der Darstellung des Apostels hütet.

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Jakobus-Orte

unterwegs 48 nr. 90 januar 2014

Die Innenseiten des Faltblattes von Tournai zeigen den Jakobsweg, wie er - von linksnach rechts -durch das Zentrum der Stadt führt. Die Rückseite bietet dann praktischeAdressen für den Pilger: Jugendherberge, Campingplatz, Tourist-Info, Fahrrad-Werk-stätten und die Adresse der belgischen Jakobus-Gesellschaft.Das Faltblatt ist erhältlich bei der Stadt Tournai: Office du Tourisme, Vieux Marchéaux Poteries 14, B - 7500 Tournai - Mail: >[email protected]<

Nürnberg. Die Jakobusfreunde um Paul Diemer und den monatlichen Pilgerstamm-tisch, sowie das Pilgerbüro St. Jakob haben zwei Merk zettel erstellt. Sie sehen untenlinks mit der stilisierten Muschel den Flyer des Pilgerbüros mit rückseitig den Anga-ben zu Adresse, Öffnungszeiten und Angebot. Unten rechts in den Konträrfarben derFlyer des monatlichen Jakobustreffens / Pilgerstammtischs mit Ort und Zeit sowie derKontaktadresse Paul Diemer. Die beiden Flyer sind sehr gelungen und machen auf-merksam auf die Jakobuspilger und ihr Tun im Knotenpunkt der Jakobswege in Nürn-berg, an dem drei Jakobswege ankommen und drei Jakobswege weiterführen.

Pilgerbüro St. JakobKONTAKTSTELLE FÜR PILGER IN NÜRNBERG

Pilgerbüro St. JakobSTELLE FÜR PIL

Pilgerbüro St. JakobTSTELLE FÜR PILKTAONT KONTONTAAKONTAK G

Pilgerbüro St. JakobÜRNBERGNÜRNBERGER IN NSTELLE FÜR PILGER IN STELLE FÜR PIL

Jakobustreffen in NürnbergPILGERSTAMMTISCH

Jakobustreffen in NürnbergJakobustreffen in NürnbergAMMTISCHGERSTPIL

Jakobustreffen in NürnbergJakobustreffen in Nürnberg

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Auf dem Büchertisch

unterwegs 49 nr. 90 januar 2014

St. Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland e.V.(Hg), Wege der Jakobspilger – Kloster-Route Worms –Metz. 118 S., ill., Etappenkarten. Kuntz Verlags GmbH.Gleiszellen-Gleishorbach 2011. € 11,80Der Wander- & Pilgerführer erschließt die Pilgerziele an der Kloster-route und die Pfälzer Jakobswege. Die Übersichtskarte macht dieVielfalt dieser Wege zwischen Rhein und Mosel deutlich und zeigtdie grenzüberschreitende Verbindung zwischen Rheinland-Pfalz undSaarland auf der einen Seite und Lothringen auf der anderen Seite.Der umfangreichere Teil zeigt die Pilgerziele auf, ehemalige oderheutige Klöster, besondere Kirchen, vor allem Jakobskirchen. Hiersind besonders die Tagespilger aus der Region angesprochen. DerFernpilger orientiert sich an den jeweils eingefügten Routenplanernmit Wegbeschreibung, um auf seinem Weg voranzukommen. VieleAdressen zu Unterkünften, Einkehrmöglichkeiten und Sehenswürdig-keiten bereichern den handlichen Band. Die Fülle des Materials ver-langt eine gewisse Eingewöhnung.

Liana Lauk, Klosterroute Worms – Metz von Worms nachKirrberg. 56 S. vorwiegend Karten, geh. RegionalgruppeNordpfalz Wolfgang und Inge Schwarz der St. Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland e.V. 2013.Die Regionalgruppe Nordpfalz der der St. Jakobusgesellschaft Rhein-land-Pfalz-Saarland hat für ihren Weg von Worms nachKirrberg/Homburg ein sehr praktisches Heft mit den Wegkarten he-rausgebracht. Diese Karten bieten sehr übersichtlich den Wegever-lauf, markiert mit der Muschel, mit Anmerkungen, dort wo nötig.Informative Adressen vervollständigen das Heft. Solch ein prakti-sches Kartenheft wünschte sich der Pilger auch für den weiteren Wegvon Homburg über Saarbrücken nach Metz.

Javier Gómez-Montero (Hg), Im Jakobsland – Eine litera-rische Kartographie des Jakobsweges im Nordwesten Spa-niens. Erzählungen – Gedichte – Notizen. 343 S., kt. VerlagLudwig Kiel 2012. € 28,90Gut zwanzig Autoren, zumeist aus der zweiten Hälfte des 20. Jh.,sind hier mit Texten vertreten. Deren Heimat oder Lebensraum ist imwesentlichen das Gebiet zwischen León / Oviedo und Santiago deCompostela. Vor allem das Bierzo wird in vielen Texten lebendig.Die Autoren greifen auf mittelalterliche Legenden und Chroniken zu-rück und verwandeln den heutigen Alltag in phantastische Erzählun-gen oder in komisch-witzige Anekdoten. Der Band bietet eineSchatzkiste vielfältiger poetischer Schreibweisen: Kindheitserleb-nisse, ein Spiel mit Erinnerungen, aber auch ein geschärftes Bewusst-sein für die Gegenwart des Jakobsweges, seiner Bewohner und derPilger auf dem Weg. „Jakobspilger und ihre Eigenarten“ von José A.

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unterwegs 50 nr. 90 januar 2014

M. Reñones (S. 109) zeigt so verschiedene Gruppen von Pilgern, vonden Sportlern und Genießern bis hin zu Nervensägen und Gelegen-heitsschwindlern, aber auch den Einzelgängern und Gläubigen. DerBand bietet dem Freund des Bierzo vor allem anregenden Lesestoff.

Kurt-Peter Gertz, Jacobäische Gedanken, Gedichte, Ge-sänge, Gebete. 134 S., 20 SW- und Farb-Abb., kt. Verlag U.Nink Solingen 2013. € 12,80Die Zahl der Pilgerberichte, die in den vergangenen 20 Jahren er-schienen sind, ist nicht mehr zu zählen, denn viele erscheinen im pri-vaten Digitaldruck oder im Internet. Nur ganz wenige bringen ihreErfahrungen in Gedichtform, wie beispielsweise unser Mitglied PeterSpielmann oder hier im vorliegenden Werk Pfarrer Kurt-Peter Gertz.Seit 1988 ist Gertz auf Pilgerwegen unterwegs. In diesen 25 Jahrensind neben seinen Berichten viele nachdenkliche Texte zum Jakobs-weg und zur Verehrung des Apostels entstanden. Es sind lange Ge-dichte, aber auch Gedankensplitter in nur wenigen Worten. Dervorliegende Band bietet Texte zu Orten auf dem spanischen Jakobs-weg, natürlich auch zu Santiago selbst, zu den Landschaften, beson-ders zu Galicien. Daneben findet der Leser Mediationen zum Hl. Jahr1999 und zu Kunstwerken in der Jakobuskirche von Ratingen-Hom-berg, in der Gertz über lange Jahrer als Pfarrer wirkte. Den Gedicht-band beschließt der „Kölner Jakobus-Pilger-Segen“, der eineVerbindung des Kölner Domes mit der Kathedrale in Santiago deCompostela herstellt. Die Neuerscheinung ist für alle, die bereits aufdem Jakobsweg gepilgert sind und ihre Erlebnisse vertiefen wollen,eine empfehlenswerte Lektüre.

Philipp Winterberg, Jakobsweg im Smoking – Auf demWeg zur perfekten Packliste. 216 S., viele SW-Fotos, kt.Verlag Philipp Winterberg Münster 2013. € 19,90Der Kommunikationswissenschaftler und Psychologe will mit diesemBuch den Pilger zur optimalen Packliste und dem entsprechend mini-malgewichtigen Rucksack führen. Seite 11 – 94 sind dem Packen ge-widmet. Dazu gehört der Einkauf. Der Autor war dazu in Köln,Münster und Berlin in den einschlägigen Geschäften und stellt in lan-gen Listen das Material vor mit seinenVorzügen und Nachteilen,durchaus auch zum Schmunzeln sind die Verkaufsgespräche in deneinzelnen Läden. S. 97 – 159 handeln vom eigentlichen Pilgern desAutors, der auch hier humorvoll Erlebnisse berichtet. Das Ziel aller-dings, die Kathedrale bleiben mehr oder weniger außen vor. Manwundert sich direkt über die abgebildete “Compostela”. Und schließ-lich von S. 161 – 203 die Packliste, optimiert nach dem begangenenPilgerweg. Auch die 22 Etappen des Autors sind aufgelistet; darunterist eine mit 106 km über 30 Stunden. Warum ist Winterberg gepil-gert? fragt sich der Leser. Es scheint, nur der optimalen Packlistewegen. Na ja!

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Auf dem Büchertisch

unterwegs 51 nr. 90 januar 2014

Monika Laatsch, Langsam kommt man auch ans Ziel –Fußpilgererlebnisse auf dem Caminho Portugués vonPorto bis ans „Ende der Welt“. 165 S., SW-Fotos, kt. En-gelsdorfer Verlag Leipzig 2013. € 11,00Die Autorin (Jg. 1949) aus Berlin, getauft und konfirmiert, aber mitder Institution Kirche eher etwas auf Kriegsfuß geraten, schreibt amEnde ihres Berichtes: „Durch meine täglichen eindringlichen Erfah-rungen auf dem Camino habe ich wieder ein toleranteres Verhaltengläubigen Menschen gegenüber entdeckt.“ (S. 159) Und ihr Resümeeauf den Seiten 161/162 enthält ganz konkrete Anregungen für dasLeben nach dem Jakobsweg. Wer den portugiesischen Weg gehenwill findet im lockeren Tagebuch-Bericht der Autorin auch so man-chen Hinweis zum Weg, zu Herbergen und Einkehrmöglichkeiten.

Gideon Lewis-Kraus, Die irgendwie richtige Richtung –Eine Pilgerreise. 384 S., Klappenbroschur mit Übersichts-karten Spanien (vorne) und Shikoku (hinten). SuhrkampVerlag Berlin 2013. € 16,99Der Autor, Jg. 1980, lebt in Brooklyn und schreibt für angesehenamerikanische Zeitungen und Zeitschriften. 2007 kam er für ein Jahrmit einem Stipendium nach Berlin. Dies ist sein erstes Buch, autobio-grafisch geprägt. Er ist Jude, die Mutter Rabbinerin, der Vater Rabbi-ner, aber liberal aufgewachsen. In Berlin wird er mit seinemJüdisch-Sein konfrontiert. Lewis-Kraus zeichnet hier ein Bild derBerliner Bohème, wie man es sonst kaum findet. Aber dann ist er mitseinem Freund Tom zum gemeinsamen Pilgern verabredet, so hat erdie Notiz in seinem Kalender. Es geht nach Santiago, auf einem lan-gen Weg. Was ihm am „Jakobsweg gefällt, ist die Abwesenheit derGlaubensfrage. Das Ritual ist immer noch fast unverändert, auchwenn der Inhalt größtenteils verschwunden ist.“ (S.113) Und eswächst der Wunsch noch weiter weg eine Pilgerreise zu finden, aufder Glaube kein Thema ist und man einfach nach Anweisung läuft,und sich beim Laufen nach Anweisung gut fühlen kann. Zurück inBerlin stellt Gideon nach ein paar Wochen fest, dass er so schnell wiemöglich hier weg muß. Über die hohen jüdischen Feiertage fliegt erzu seiner Mutter. Der alljährliche lustlose Synagogenbesuch war ihmtrotz allem ans Herz gewachsen. Aber längst hat in der „Ohenro“ an-gezogen, der japanische Pilgerundweg zu 88 Tempeln auf der InselShikoku. Das schien die passende Ergänzung zum Camino. Der Wegist weithin einsam; gelegentlich ist er für ein paar Tage in Begleitung.Die Gedanken kreisen. Und Gideon wird immer unsicherer, ob eseinen Unterschied zwischen Pilgern und Touristen gibt. „Als Pilgerhofft man, dass einen die Erfahrung irgendwie verändern wird, abersie verändert einen nur in dem Sinne, dass jede Erinnerung eine Ver-änderung ist. Wie der Pilger hofft auch der Tourist, dass diese Mo-mente Bestand haben.“ (S. 265) Es folgt schließlich eine drittePilgerreise zusammen mit seinem Vater nach Uman in der Ukraine.

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unterwegs 52 nr. 90 januar 2014

Der jüngere Bruder Micah, der diese Fahrt organisiert hat, kommtdazu. Hier feiern alljährlich Zehntausende Juden aus aller Welt zurErinnerung an Rabbi Nachman, den Urenkel des Rabbi Israel benElieser, genannt Baal Schem Tov, des Begründers der chassidischenBewegung, Rosch Ha-schana. Das wichtigste Ereignis ist das Treffenam Grabe Nachmans. Die drei Pilgerfahrten liegen wie eine Folieüber dem Vater-Sohn-Verhältnis. Der Vater ist schwul. Zunächst ver-steckt. Dann verläßt er Frau und Söhne und lebt seine Neigung miteinem Partner. Der Sohn konnte es nur ahnen. Aber nie wurde darü-ber gesprochen. Erst hier in Uman geschieht es. Der Vater macht denSöhnen klar, dass er immer schon das gemacht hat, was er wollte - erhat geschlafen, mit wem er wollte, gleichzeitig eine Ehe geführt undein Familienleben gehabt, das ihm wichtig war. Es war das Einge-ständnis, dass er all diese Dinge getan hat, weil er sie tun wollte. DiePerson, auf die die Söhne so lange wütend waren, war nicht die Per-son, mit der wir es uns jetzt – zu unserer eigenen Überraschung undBegeisterung – gut gehen lassen konnten. (S. 375) Und Gideon ruftseinem Bruder Micah beim Abschied zu: „Wir müssen ihm nicht ver-zeihen, weil er sich das verdient hätte, sondern wir verzeihen ihm,weil wir ihn lieben. Wir verzeihen ihm, weil wir es können.“ (S. 376)Ein bewegendes Buch.

Christof Wolf, Die Schrittweisen zu Fuß nach Jerusalem –Ein Film. DVD 52/29 Min. Extras: Szenen-Auswahl,Route-Anleitung für GPS, Friedenskonferenz (englisch),Unterrichtsversion 29 Min. Loyola Productions Münchenin Ko-Produktion mit Lasalle-Haus Bad Schönbrunn/CH2012. € 24,952011 haben sich vier Pilger aus der Schweiz auf den Weg nach Jeru-salem gemacht. Eine der Pilgerinnen, Hildegard Aepli, hat ihre Pil-gererfahrung schon 2012 in Gedichten veröffentlicht. „unterwegs“hat in Nr. 84, S. 53 diesen Titel vorgestellt. Christof Wolf SJ, ein Mit-bruder von zweien der Pilger, hat diesen Pilgerweg in diesem Filmins Bild gebracht. An wichtigen Stationen des Weges begleitet er diePilger mit der Kamera. Begegnungen mit Christen, Muslimen undJuden zeigt der Film. Spuren der Kriege, der politischen Wirren, dertrennenden Mauern begleiten den Weg der Pilger für Frieden undVersöhnung. Pilgern heißt, sich auf einfachstes Leben, Gastfreund-schaft und Ablehnung, fremde Sprachen und Kulturen einlassen. Vorallem ist Pilgern Einüben ins Vertrauen mitten in aller Ausgesetztheit.Dies zeigt der Film sehr eindringlich. Für Veranstaltungen von Pfar-reien und Gruppen kann der Film die Problematik des Friedens undder Versöhnung im östlichen Mittelmeerraum anschaulich und berüh-rend aufzeigen. Durch die kürzere Unterrichtsversion lässt sich derFilm auch gut in thematische Unterrichtseinheiten einfügen. Und alleInteressenten am Pilgerweg nach Jerusalem finden hier eine Einstim-mung auf ihr Unternehmen.

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Auf dem Büchertisch

unterwegs 53 nr. 90 januar 2014

Christian Antz / Karin Berkemann, 100 spirituelle Tank-stellen – Reisen zu christlichen Zielen. 256 S., SW-Abb.,Übersichtskarten im Vor- und Nachsatz, Pb. Herder Frei-burg 2013. € 19,99Die Sehnsucht nach Orten, an denen wir Stille erfahren und Krafttanken können, wächst und wächst, sagt Wolfgang Thierse in seinemGrußwort. Solche Orte, hundert an der Zahl, stellt dieser Band vor,jeweils zehn zu einem Thema. Diese Themen sind „Am Wasser“, „ImGrünen“, „Auf Kur“, „Im Kloster“, „Auf dem Weg“, „In der Kirche“,„Auf der Rast“, „In der Ausstellung“, „Auf dem Markt“ und „In dieFerne“. Die Übersichtskarten helfen anhand der Nummern diese Ortezu finden, wobei viele weitab vom gemeinten Ort sitzen. Franken istdabei mit recht wenigen Orten vertreten: Kürnach mit der Wegeka-pelle „Wasser und Glaube“, Rothenburg mit seinen Nachtführungenin den Kirchen, Egenhausen mit dem Fränkischen Bildstockzentrum,Bad Windsheim mit dem Museum Kirche in Franken und Nürnbergmit der offenen Kirche St. Klara. Die einführenden Beiträge zu „Spi-rituelles Reisen“ und eine „Navigationshilfe für Sinnsucher“ lohnendie Lektüre. Der Band bietet viel Anregungen zu Zielen oder Statio-nen auf den Wegen durch unser Land.

Corinna Brauer & Michael Müller (Hg), Gscheitgut – Bd.2 des prämierten Kochbuchs. 348 S., 351 Farbfotos, Kar-ten, geb. Michael Müller Verlag Erlangen 2013. € 24,80„Franken isst besser“ – wer allein die Fotos in diesem umfangreichenBand betrachtet, kann da gar nicht zweifeln. Obwohl der Kochbuch-Markt kaum zu überblicken ist, stellte das „Gscheitgut“-Kochbuchvon 2011 etwas Neues dar, das hier in Band 2 wieder die Grundlageist: Regionstypische Gerichte aus der Fränkischen Schweiz stehen imMittelpunkt, die auf der Grundlage typischer regionaler Produkte vonKöchen aus der Region geschaffen wurden. Das Buch stellt zu denvier Jahreszeiten zunächst vier, fünf Gasthäuser vor: das Haus, dieMenschen, ein typisches Menu. Dann folgen meist auf einer Doppel-seite, etwa drei Dutzend Gerichte, von der Suppe bis zur Süßspeise.Die Rezepte sind immer für vier Personen berechnet mit einem ange-gebenen dreistufigen Schwierigkeitsgrad. Eingeschoben sind Bei-träge zu regionalen typischen Produkten wie Ziegenmilch-Produkten,Spargel, Meerrettich oder Karpfen. Ein Rezept-Index hilft beim Su-chen; eine Karte im Vorsatz beim Finden der 18 Gasthäuser (dabeisind die aus dem ersten Band in blasser Schrift auch noch zu sehen);ein Saisonkalender im Nachsatz zeigt die Zeiten von Kräutern, Obstund Gemüse. Auf in die Fränkische Schweiz, kann man da nur sagen.Ein heiterer Einstieg – sofern man fränkisch versteht! – bilden die 13„broudworsch-haikus“ von Fitzgerald Kusz. Eine Kostprobe:

kummt des „broud“ in „broudworschd“edz vo „broud“ oddä vo „broudn“oddä is worschd?

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Jakobus und Jakobuswege in Büchern

unterwegs 54 nr. 90 januar 2014

„Manfred Zentgraf Der Spezialist für den Jakobuspilger“:

ab dem 1. Januar 2014 im Vier-Türme-Verlag derAbtei Münsterschwarzach

Ab Januar 2014 wird der Vier-Türme-Verlag, der bekannteste Ordensverlag imdeutschsprachigen Raum, den Verlag und die Versandbuchhandlung „Manfred Zent-graf – Der Spezialist für den Jakobuspilger“ übernehmen. Seit 1990 lieferte diese Ver-sandbuchhandlung Literatur zu den Jakobswegen, später auch zu anderenPilgerwegen, deutschland-, ja europaweit. In 60 Auflagen gingen rund 300.000 Litera-turlisten, meist mit den Pilgerausweisen vieler Jakobus-Vereinigungen, an die Pilger.

Der Verlagsleiter, Br. Linus Eibicht, freut sich darüber, dass Manfred Zentgraf seineGeschäfte im Rahmen der Altersnachfolge an den Vier-Türme-Verlag übergibt. So istdie Pilgerliteratur auch weiterhin im Buchhandel und direkt beim Vier-Türme-Verlagerhältlich.Auch die Versandbuchhandlung wird im Vier-Türme-Verlag fortgeführt: Wie bisherauch können sich Pilger und Interessierte mit Literatur, Wegkarten und –beschreibun-gen eindecken. Und die Klosterbuchhandlung eröffnet jetzt den Pilgern, die sich aufihren Weg vorbereiten, die Möglichkeit die Literatur selber dort einzusehen.

Bestellungen werden per E-Mail >[email protected]< oder >[email protected]< oder telefonisch 09324/20292 angenommen.

Viele der Buchempfehlungen finden Sie ab Januar 2014 auch online unter >www.vier-tuerme-verlag.de< in der Rubrik „Pilgern“.

Vier-Türme GmbH, VerlagSchweinfurter Str. 40

97359 MünsterschwarzachTelefon: 09324/20 292 - Telefax: 09324/20 495

Mail: [email protected] - www.vier-tuerme-verlag.de

“Alle drei bis fünf Meter hatte jemand mit Sprühfarbe gelbe Pfeile hingetuscht. Manchmal zei-gen sie Richtungswechsel an, aber meistens erinnern sie dich nur daran, weiterzugehen. Es gibtdeutlich mehr Pfeile, als wir Pilger tatsächlich brauchen. Sofort fangen wir an, uns die versteck-ten und verblassten Pfeile zu zeigen und machen uns Sorgen, wenn wir eine Weile keinen Pfeilsehen.Weil es die Pfeile gibt, braucht man keine Karte und kein Gespür für das Gelände.. Sie sindkeine Wegbeschreibung, sie sind der Weg. Sie befreien dich von so ziemlich allen Notwendig-keiten. Du kannst einfach loslaufen. Du lässt dich einfach von den Pfeilen leiten, und schonbeim dritten oder vierten fühlt es sich großartig an, keinerlei Entscheidung treffen zu müssen,wohin du gehst und wann du ankommst und was du tun wirst, wenn du da bist.” (S. 60)

aus: Gideon Lewis-Kraus, Die irgendwie richtige Richtung – Eine Pilgerreise. SuhrkampVerlag Berlin 2013. - siehe Seite 51 in diesem “unterwegs”

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Hospitaleros / Herbergseltern

unterwegs 55 nr. 90 januar 2014

FREIWILLIGE PILGERHERBERGSELTERN

Oft wecken die Erfahrungen, die Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela gemachthaben, den Wunsch, etwas von dem, womit man reich beschenkt wurde, zurückzugeben, z. B. inder Form eines freiwilligen Einsatzes am Pilgerweg.

Die Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft qualifiziert ehemalige Pilger zum Dienst in Pilgerherber-gen und vermittelt sie nach Spanien zum Netzwerk der Freiwilligen Pilgerherbergseltern (Hos-pitaleros Voluntarios), das getragen wird von der FEDERACIÓN ESPAÑOLA DE LASASOCIACIONES DE AMIGOS DEL CAMINO DE SANTIAGO (Spanische Föderation derVereinigungen der Freunde des Jakobswegs), auf Wunsch auch nach Frankreich. Dortige Beauf-tragte koordinieren die Einsätze hinsichtlich Herbergen, Teams und Zeiträumen. Grundsätzlichumfasst der Einsatz in Spanien nur eine Monatshälfte, d.h. vom 1.-15. oder 15.-30. bzw. 31.eines Monats.

Voraussetzungen zum Einsatz in den Herbergen sind eigene Pilgererfahrung und die Teilnahmean einem Vorbereitungsseminar (sei es in Deutschland oder in Spanien, wo die dortige Födera-tion mehrere Termine anbietet).Link: http://www.caminosantiago.org/cpperegrino/hospitaleros/cursos.asp

Nachdem wiederholt zahlreiche deutsche Freiwillige nach ihrem ersten Einsatz in Spanien be-stätigt haben, dass Spanischkenntnisse unverzichtbar sind, sollte sich nur anmelden, wer Spa-nisch so spricht und versteht, dass hinreichende Verständigung gewährleistet ist (bei Paarensollte dies mindestens auf eine/n von beiden zutreffen). Entsprechendes gilt selbstverständlichauch für Frankreich.

Das neue Vorbereitungsseminar führe ich mit Heribert Fischer von Freitag, 21. März, bis Sonn-tag, 23. März 2014, in der Jugendherberge Limburg/Lahn durch (Unterkunft in Zwei- bis Vier-Bett-Zimmern). Interessenten können sich jederzeit formlos melden([email protected]). Die offizielle Ausschreibung wird Anfang nächstenJahres an die Interessenten verschickt.

Zum jährlichen Auswertungstreffen für diejenigen, die im Einsatz waren oder den Kontakt hal-ten möchten, lade ich traditionsgemäß am 1. Adventwochenende ein (2013 von Freitag, 29. No-vember, bis Sonntag, 1. Dezember, in der Jugendherberge Limburg/Lahn). Interessenten könnensich formlos anmelden und erhalten im Oktober nähere Angaben.

Heinrich-K. Bahnen, Beauftragter für Freiwillige Pilgerherbergseltern

Pilgerseminare mit Raimund Joos04. bis 06. April und 11. bis 13 April 2014 in der Jugendherberge Lauenburg:"Auswahl und Planung des Pilgerweges, Spiritualität des Pilgerns, Dias zu den Wegen inSpanien, Frankreich und Portugal"Jugendherberge, Am Sportplatz 7, 21481 Lauenburg Elbe - Telefon: 04153 2598 Weitere Informationen und Link zur Anmeldung unter der Seite von Raimund Joos>www.camino-de-santiago.de<

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unterwegs 56 nr. 90 januar 2014

Aus der Pilgerwelt

Pilgern in Mitteldeutschland 2014

Sa. 1. Februar 2014 Eröffnung des Pilgerjah-res gemeinsam mit der Jakobus-GesellschaftSachsen-Anhalt in Schönebeck Sachsen-An-halt

März – Oktober 10 Jahre ÖkumenischesSamstagspilgern der Region Mitteldeutsch-land in der DSJG wahrscheinlich in Sachsen/Sachsen-Anhalt / Thüringen gemeinsam

Do. 29. Mai Christi Himmelfahrt Sternpil-gern Zöbigker

Do. 29. Mai Christi Himmelfahrt Einwei-hung Pilgerweg Paulinzella-Almerswind (Lü-ckenschluß zu Franken )

27.-29.06.2014 Landeskirchentag Leipzig1. Mehrtägiger Pilgergang auf dem Ökum.Pilgerweg Via regia - „ HIER gehe ich, ichkann nicht anders „ mit dem Verein Ökum.Pilgerweg Via regia 2. Sternpilgern zur Eröffnung oder evtl. Öku-menisches Samstagspilgern auf Pilgerspurenin Leipzig

Sa. 8./So 9.11.2014 „Pilgern ohne Grenzen“- internationales Pilgertreffen anlässlich des25. Jahrestages der Maueröffnung einschließ-lich Eichsfelder Pilgertag und des Pilgerjah-resabschluss in Heiligenstadt – Uderevtl.Sternpilgern

(Angaben ohne Gewähr- Stand Oktober 2013)www.pilgern-in-mitteldeutschland.de

Eschlkam. Der Bundespräsident der Bundesre-publik Deutschland Herr Joachim Gauck hatJosef Altmann die Verdienstmedaille des Ver-dienstordens der Bundesrepublik Deutschlandverliehen.Im Auftrag des Bundespräsidenten und desBayerischen Ministerpräsidenten, führte HerrLandrat Franz Löffler diese Ehrung durch.In seiner Laudatio würdigte der Landrat denBeitrag Altmanns zur deutsch-tschechischenVölkerverständigung seit der Grenzöffnung imJahre 1990 mit vielen Veranstaltungen, wie dieBayerisch-Böhmischen Wochen, Besuche imNachbarland unter dem Motto "Unsere Nach-barn kennen lernen" und vor allem auch dassehr erfolgreiche grenzüberschreitende Eschlka-mer Wanderprogramm, dass weit über die Gren-zen hinaus bekannt geworden ist, sowie denJakobsweg, der Altmann sehr am Herzen liegt.

Foto von rechts nach links: Landrat Franz Löffler,Josef Altmann und seine Frau, Staatssekretär a.D.Markus Sackmann, Bürgermeister Josef Kammer-meier, MdB Karl Holmeier.

Überraschung ander Haustür bei Monika undFerdinand Seeharsin Uffenheim. EinPilger hat ein Blu-mensträußchenzur Freude derBewohner an dasKlingelschild ge-steckt.

Rheinland-Pfalz und Saarland“Pilgern” heißt eine Wanderausstellung, dievon der St. Jakobusgesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland zusammen mit 16 Sparkassenaus Rheinland-Pfalz und dem Saarland geschaf-fen und vom Europrat gefördert wurde. Zu die-ser Ausstellung erschien eine Broschüre mit 42Seiten. Sie zeigt die komplette Ausstellung ein-schließlich der Regional-Tafeln. Die anregendeBroschüre ist erhältlich bei der Jakobusgesell-schaft und den Sparkassen.

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Deutsche Pilgerseelsorge in Santiago

unterwegs 57 nr. 90 januar 2014

Die Erfolgsgeschichte: Deutsche Pilgerseelsorge in Santiago

„Liebe Christine, liebe Gerda, liebe Monika, lieber Josef! Schon in Santiago de Compostela wares mir ein Herzensanliegen. Nun, einen Monat später schreibe ich Euch, um meine große Dank-barkeit zu den Angeboten der deutschen Pilgerseelsorge zum Ausdruck zu bringen. Wie schon sooft am Jakobsweg, wartete auch bei meiner Ankunft eine Überraschung auf mich. In den wohlschönsten und tiefsten Tagen meiner zweimonatigen Pilgerreise von Menschen willkommen ge-heißen zu werden, erwartet zu werden und mit seinem Menschsein und all den Erfahrungen ineine Gemeinschaft aufgenommen zu werden – das ist wohl eines der größten Geschenke, die esgibt. Auch wenn man die Moment der Freude, des innigen Glücks zunächst für sich erlebt – meinHerz verlangte nach den Augenblicken, wo mich Menschen wahrnehmen und mir an diesem wun-derbaren Ort ein Ankommen bereiten. Ich erfuhr dort ganz zentral meine eigene Spiritualität,aber im Gesprächskreis spürte ich, dass es vielen so erging, und mein Herz konnte im Kreis derOffenheit aussprechen, was mich im Innersten seit Wochen bewegte. Santiago de Compostelawird mir ein Leben lang in Erinnerung bleiben. Ich glaube, es ist der Ort, wo meine Quelle desGlaubens und der Liebe zu Jesus Christus neu entsprungen ist. Wie eine Knospe nach einem lan-gen harten Winter bin ich bereit, meine Blüten dem Leben entgegen zu strecken und mein Lebengemeinsam mit Jesus Christus zu gehen. Ganz so wie man es am Südportal der Apostelkirchesehen konnte. Liebe Christine, liebe Monika, liebe Gerda, lieber Pfarrer Josef – danke für EuerDasein, für die guten Worte, für Euer herzliches Lächeln, wenn wir uns auf den Straßen von San-tiago begegnet sind. Danke für Eure Liebe. – Andreas aus Österreich.“

Viele solche und ähnliche Briefe haben das Katholische Auslandssekretariat der Deutschen Bi-schofskonferenz oder auch die Leitstelle der Seelsorge im Bistum Rottenburg-Stuttgart imLaufe des vergangenen Jahres – wie schon in den Jahren zuvor – erreicht. Die Verantwortlichendort geben gerne zu, dass die „Pilgerseelsorge in Santiago“ eines jener Projekte ist, von dem sienur positive Rückmeldungen erhalten.

Tatsächlich kann man sagen, dass dieser Seelsorgedienst nicht nur dank der jährlich zugesagtenFinanzierung, sondern vor allem durch das gleichbleibend treue Engagement ehrenamtlicherMitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Laien wie Priester – zu einer festen Einrichtung in Santiagogeworden ist. Die täglichen Pilgertreffen im „Salón ultreia“ des Hostals San Martín Pinario, dieFrühmesse am Morgen direkt beim Jakobusgrab, der abendliche Spirituelle Rundgang um dieKathedrale, und nicht zuletzt die täglich mehrstündige Präsenz eines deutschen Priesters imBeichtstuhl geben Pilgern, die dafür offen sind, das gute Gefühl: Wir sind angekommen, undwir sind erwartet worden!

Gerade die Gespräche mit den Priestern – ob im Beichtstuhl oder außerhalb – wirken bei vielenMenschen nach. Das geht Deutschen so, aber auch Pilgern anderer Nationalitäten, die oft genugzum deutschen Priester gehen, der Gott sei Dank sprachlich so fit ist, dass er meist helfen kann.So erlebte zum Beispiel Pfarrer Rudolf Hagmann aus Tettnang, der schon mehrmals in Santiagoals Beichtpriester tätig war, dass sich Spanier (per E-Mail und SMS) bei ihm meldeten und frag-ten, ob sie nicht zu weiteren Gesprächen nach Deutschland zu ihm ins Pfarrhaus kommen könn-ten. Rudi lud sie ein und gab ihnen – neben seiner täglichen Seelsorgsarbeit in der Pfarrei –Exerzitien im Pfarrhaus. Tiefe geistliche Freundschaften entstanden und weiteten sich aus aufspanischsprachige Gruppen im Bodenseeraum, für die Rudi jetzt der „Spiritual“ ist. Wird diePilgerseelsorge in Santiago zum Prototyp eines neuen, menschennahen, offenen Pastoralkon-zepts?

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Deutsche Pilgerseelsorge in Santiago

unterwegs 58 nr. 90 januar 2014

Allmählich beginnen in Santiago auch andere Sprachgruppen, seelsorglich für ihre Pilger tätigzu werden. Der erste Internationale Kongress zur „Evangelisierung am Jakobsweg“, der vom20. - 24. April 2013 in Santiago stattfand, brachte die ganze Bandbreite der schon bestehendenpastoralen Angebote entlang des Camino zur Sprache, aber auch die weithin noch vorhandenenDefizite. Angela und Wolfgang Schneller, die auf Einladung des Erzbischofs von Santiago, Ju-lián Barrio Barrio die Deutsche Pilgerseelsorge vorstellen konnten, erhielten viel Beifall undNachfragen. Gerade der abendliche Spirituelle Rundgang um die Kathedrale, der auf kunsthisto-rische Ausführungen fast völlig verzichtet und sein Hauptgewicht auf die spirituelle Erschlie-ßung der „Botschaft des Evangeliums in der Sprache der Kathedrale“ legt, löste vielBewunderung und Zustimmung aus. Selbst Don Julián sagte den Beiden am Schluss: „Bei euchhabe ich viel gelernt!“

Wir wünschen uns, dass auch andere Länder und Sprachgruppen eine Form finden, wie sie Pil-ger ihres Idioms seelsorglich, psychologisch, menschlich nahe in Santiago willkommen heißenund begleiten können. Schon beginnt die Vision eines „Internationalen Hauses des Pilgers“ inSantiago Form anzunehmen. Als Kirchliche Stiftung könnte sie Ländern mit geringen finanziel-len Möglichkeiten helfen, pastorale Möglichkeiten in Santiago zu schaffen und dauerhaft zu un-terhalten. Noch ist es ein Traum von wenigen, aber „wenn viele den gleichen Traum träumen,wird er Wirklichkeit“.

Wolfgang Schneller

Deutsche Pilgerseelsorge in Santiago – Statistische Übersicht 2009 – 2013

I. Pilgertreffen (13.oo Uhr nach der Pilgermesse)Mai Juni Juli August Sept. Okt. (01.-15.10.) Gesam

2009 394 458 307 (Das Projekt 2009 nur von 15.05.-31.07.) 1.1592010 344 250 176 144 320 165 1.3992011 326 335 147 173 292 137 1.4102012 385 316 192 127 220 166 1.4062013 249 190 147 154 227 120 1.087II. Spiritueller Rundgang um die Kathedrale (19.oo Uhr)

Mai Juni Juli August Sept. Okt. (01.-15.10.) Gesamt2009 248 293 66 (das Projekt 2009 nur vom 15.05.-31.07.) 6072010 143 314 174 123 325 242 1.3212011 479 525 385 384 689 432 2.8942012 508 428 239 191 537 369 2.2722013 614 622 282 325 658 345 2.846III. Hl. Messe am Apostelgrab (8.00 Uhr) - dieses Angebot wurde erst 2012 eingeführt

Mai Juni Juli August Sept. Okt. (01.-15.10.) Gesamt2012 301 390 290 196 412 177 1.7662013 346 297 247 287 325 168 1.670

Erstellt 11.11.2013 von W. Schneller

“... Sie (Yumi, eine Pilgerin auf Shikoku) schiebt mich nach vorne und sagt, es würde mir dabeihelfen, aller Welt zu erklären, dass man seine Sachen packen und auf Pilgerfahrt gehen soll. Ichtraue mich nicht, ihr zu sagen, dass ich mir da nicht mehr so sicher bin. Dass die Selbstfindungdurch asketisches Reisen genauso gut selbstsüchtig wie selbstlos sein kann und dass jede Sucheauch eine Flucht ist.” (S. 263)aus: Gideon Lewis-Kraus, Die irgendwie richtige Richtung – Eine Pilgerreise. SuhrkampVerlag Berlin 2013. - siehe Seite 51 in diesem “unterwegs”

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Aus anderen Jakobus-Gesellschaften

unterwegs 59 nr. 90 januar 2014

Wiesbaden-Naurod. Die Jahrestagung der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft hattedas Thema “Reliquien in Bewegung”. In den Vorträgen wurde deutlich: Reliquien be-ginnen mit einer Bewegung, der Entfernung vom Leib, und dann das Verbringen anvielerlei Orte. Bewegung ist eine genuine Eigenschaft von Reliquien. Arbeitskreiseund Exkursionen (nach Mainz und Kloster Eberbach) gehörten wie gewohnt zum Pro-gramm. - Die Mitgliederversammlung brachte die Rechenschaftsberichte von Präsi-dium, Schatzmeister, wissenschaftlichem Beirat und den Regional-Sprechern. DieMitgliederzahl liegt etwa bei 3000. In der Kritik war die Internet-Präsenz der Gesell-schaft. Die Versammlung beschloß unter großem Beifall den Gründungs- und bisheri-gen Präsidenten Dr. Robert Plötz zum Ehrenmitglied zu ernennen. Im Büro inAachen scheidet 2014 Gisela Naumann aus; eine Nachfolge muß gefunden werden.

10 Jahre Region Mitteldeutschland in der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft am 7. September 2013 in der Propsteipfarrei St. Trinitatis Leipzig

Diese Veranstaltung besuchte ich als Vertreter der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft e.V.Das 10-jährige Bestehen der Region Mitteldeutschland feierten viele Mitglieder, Samstagspilgerund Vertreter befreundeter Jakobusgesellschaften. Dagmar Schlegel hatte alles bestens vorberei-tet und organisiert. Es war ein gelungener Pilgertag mit vielen Informationen. Dagmar Schlegelbegrüßte besonders Christoph Kühn, der vor 10 Jahren in Leipzig lebte, den Grundstein für die-sen Zusammenschluß gelegt hat und viele zur Mitarbeit motivieren konnte. Die Mitgliederversammlung wählte einen neuen Koordinierungskreis. Dazu gehören DagmarSchlegel (für Sachsen), Steffen Rödiger und Pfarrer Christfried Boelter (für Thüringen), FrankKaufhold (Präsidiumsmitglied der DSJG), Dr. Volker Schikowsky und Dieter Beinlich (fürSachsen-Anhalt) sowie Tilman Ludwig (für die Musik). Dagmar wurde zur neuen Regional-Sprecherin vorgeschlagen und gewählt.Höhepunkt der Festveranstaltung war der Vortrag von Christoph Kühn über die Jakobsvereh-rung in Leipzig während der vergangenen Jahrhunderte. Zur Feier gehörte nach dem von Familie Porstmann vorbereiteten vorzüglichen Pilgermahl auchein Pilgergang auf den Spuren des Jakobspilgerweges in der Innenstadt. Stationen waren Tho-maskirche, Neues Rathaus und Angermühlbrücke mit der Gedenktafel für die 1544 abgerisseneJacobskirche am Fernhandelsweg Via Regia. Um 1200 hatten hier irische Mönche zu Ehrendes Apostels Jacobus d. Ä. eine Kirche errichtet. Der dazugehörige Friedhof und Spuren früherBesiedlung konnten 1951/52 anhand archäologischer Funde nachgewiesen werden. Auch heuteist die Straße Bestandteil des Jakobspilgerweges nach Santiago de Compostela, wie es die Aus-schilderung zeigt.Der Rundgang endete Kirchenneubau der katholischen Propstei, einem ehrgeizigen, aber auchteuren Vorhaben. Pfarrer Gregor Giele führte durch die Baustelle und erläuterte das Projekt.

Günter Müller, Köditz

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Sankt-Jakobus-Bruderschaft Bamberg

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PilgerwocheNoch ganz im Banne der vergangenen Pilgerwoche wurde diese Bericht von mir verfasst.Am Sonntag den 22. September 2013,beim frühen Morgenlicht, machte sich die Gruppe mitEvelin und Albert auf, um einem weiteren Abschnitt des Weges, mit dem Endziel Santiago deCompostela zu pilgern.Die Bahn brachte 12 frohgesinnte Pilger, davon sieben Frauen, nach Ulm zum Endpunkt derletzten Etappe, im Frühjahr 2013. Dort angekommen, wurden wir bereits von Frau Locher, derSekretärin des Cursillo Pilgerhauses, dem ersten Nachtquartier in Oberdischingen erwartet, diefür die erste Tagesetappe unser großes Gepäck transportierte. Vom Herbergsvater Heribert wur-den wir herzlich empfangen und bewirtet. Er versorgte uns auch mit Hochrechnungen, für diean diesem Sonntag stattgefundene Bundestagswahl.

Nach einem Pilgersegen in der Hauskapelle des Pilgerhauses und weiteren 25 km unseresWeges, erreichten wir am Montagabend das Tagesziel den Masselheimer Hof. Der Wirt dort warleider total überfordert, was den Eindruck des schönen Hauses schon stark beeinträchtigte.

Nach einer kürzeren Tagesetappe erreichten wir am Dienstag den Gasthof Linde, in Steinhau-sen. Von der Schönheit der barocken Wallfahrtskirche waren wir alle überwältigt. Dort batenwir, wie in den meisten Gotteshäusern, die wir unterwegs besuchten, mit Gebet und Liedern, dievon Hilde und Albert abwechselnd vorgetragen und organisiert worden waren, um den Segenfür unseren weiteren Weg. Das, nach dem Abendessen öfters stattfindende, gemeinsameSchnauz-Kartenspiel, machte allen viel Spaß und ließ die Anstrengungen des Tages vergessen.Mit dem 4. Tagesabschnitt, bewältigten wir die 27 km von Steinhausen nach Bad Waldsee. Dader Tag sehr warm war, freuten sich alle über das Freigetränk, das wir im Biergarten des Gast-hofs Kreuz in Matthausen bekamen.

Die Königsetappe mit 29 km war am 5. Tag zu bewältigen. Nach Tagen des stundenlangen Lau-fens durch Wälder, wo uns die Vielzahl der großen Rot- und Weißtannen beeindruckte, kamennun die ersten Obstgärten in Sicht, von deren Früchten wir uns erfrischen konnten. Mitunterfüllten uns die freundlichen Bauern mit Äpfeln die Rücksäcke. Überhaupt waren wir als Jakob-spilger überall sehr freundlich aufgenommen und mitunter sogar mit Getränken versorgt. Auf-fallend waren die vielen Kapellen und Wegzeichen zu Ehren des heiligen Jakobus. Als wir dasTagesziel Ravensburg erreichten, wurden wir Zeugen eines kleinen Verkehrsunfalls und muss-ten bei der Polizei aussagen. Auch hier hatten wir wieder einen lustigen Schnauzabend. DemWirt des Goldenen Ochsen, war unsere Einkehr so angenehm, dass er am nächsten Tag unserGepäck umsonst zum nächsten Tagesziel, nach Marktdorf-Limbach transportierte.

Von Obstplantage zu Obstplantage wandernd, kamen wir nach 28 km dort an. Die freundlicheBedienung ist zugleich Kartenverkäuferin für die Schifffahrt in Meersburg. Von ihr bekamenwir einen Pilgerrabatt, für die Bodenseeschifffahrt.Nach 15 km „auslaufen“ erreichten wir am 7. Tag das schöne Bodensee Städtchen Meersburg,das vorläufige Ziel unserer Pilgerwanderung. Im neuen Jugend und Familienhotel „JUFA“,waren wir gut untergebracht. Der süffige badische Wein, bewirkte einen sehr fröhlichen Ab-schlußabend.Für den letzten Tag war die Überfahrt nach Konstanz geplant. Wegen der besseren Bahnverbin-dung nach Hause, gönnten wir uns einen zweieinhalb stündige Schifffahrt mit der weißen Bo-densee Flotte, nach Lindau. Damit waren wir wieder in Bayern. Mit Bayernticket und einergünstigen Zugverbindung, kamen wir alle früher als geplant nach Hause. Im Zug, auf der Heim-

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Sankt-Jakobus-Bruderschaft Bamberg

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fahrt, hatten die Damen aus Effeltrich und Kleukheim, einen munteren Krapfen, oder KüchleBackwettstreit. Wir freuen uns alle auf das vereinbarte Wettbacken, mit anschließendem Bewer-tungsessen. Ein guter Grund für ein baldiges Wiedersehen. Denn nach dieser harmonischen Pil-gerwoche, werden wir uns gegenseitig fehlen. Ich denke, alle freuen sich so wie ich, schon aufeine Fortsetzung unseres Weges im nächsten Jahr, durch die Schweiz und auf ein Wiedersehen,mit den drei Effeltricher Madeln, oder der Margot, die Marion heißt . Mit vielen Grüßen, Euer seelisch und geistig gut erholter Hans.Danke, dass ich bei euch sein durfte und für jede Stunde, die Ihr mit mir verbracht habt.

Bamberg. Am 21. September 2013 veranstalteten die Sankt-Jakobus-Bruderschaft Bambergund die Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft eine Feier zum 25-jährigen Bestehen der ersten Steledes Europarates auf deutschem Boden. Sie erinnert an die “Wege der Jakobspilger”, die bereitsam 23. Oktober 1987 vom Europarat in der "Deklaration von Santiago de Compostela" zur ers-ten "Europäischen Kulturstraße" erhoben wurden. Dem folgte im September 1988 auf SchlossSchney bei Bamberg ein internationaler Kongress, bei dem die verbindlichen Verfahren für dieAusweisung der Pilgerrouten erarbeitet wurden. In diesem Zusammenhang wurde die Stele inBamberg enthüllt. Seit der Eröffnung des oberfränkischen Wegs von Lichtenfels über Bambergnach Nürnberg ist sie in die Informationstafel des Weges auf der rechten Seite integriert. PrälatRudolf Hagmann, Präsident der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft, betonte die engen Bezügezu Europa. Es gebe "keine vernünftige Alternative zu Europa". Die Wege zueinander bräuchtenjedoch einen "langen Atem und Vorbilder". Solche Vorbilder seien die Jakobspilger, die Europalängst zusammen gebracht hätten. Das sah man an den Mitgliedern der Confraternitá di San Ja-copo di Compostela aus Perugia, die als Gäste der Bamberger Bruderschaft mit dabei waren.

Vor derJakobs-kirchetreffensich Pil-ger undInteres-sierte.Untenlinks dieInfotafelmit derStele.Rechts.Präsi-dent derDSJGund un-sere Vi-zepräsidentinbeimKennen-lernen.

Fotos:ManfredHock

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Jakobuswege e.V.

unterwegs 62 nr. 90 januar 2014

Jakobuswege e.V. Projekt “Gastfreundschaft” Pilgerfreundliche Betriebe in Bayern(den jeweiligen Wegen zugeordnet, Stand 06. 11. 2013 - neu dabei in “fett”)

Weg Fulda – Schweinfurt – Würzburg:Landgasthof Goldener Stern, PoppenhausenHildegard Kuhn – Storchmühle, Poppenhausen/KronungenPension Karin, OberwerrnFerienwohnung Lorenz, NiederwerrnIngrid Wüllerich – Untere Mühle, EuerbachFränkischer Hof, GeldersheimZehnthof Geldersheim, GeldersheimElfriede Klement, GeldersheimHotel Astoria, Bergrheinfeld Landgasthof Zum Rebstock, StettbachHotel Krone – Post, WerneckGasthof Zum Auerhahn, Werneck/ ZeuzlebenPilgerherberge Altes Pfarrhaus, Binsbach

Fränkisch- Schwäbischer JakobswegEvang. Tagungsstätte Wildbad, Rothenburg o. d. T.Hotel Reichsküchenmeister, Rothenburg o. d. T.

Coburg – Kronach/ Lichtenfels – Bamberg –NürnbergGasthaus Schwarzmann, Trailsdorf/ HallerndorfHotel Schweizergrom, ForchheimLandgasthof Schrüfer, PinzbergBürgerstuben, NeunkirchenGasthaus zur Seku, Neunkirchen

Hof – Bayreuth – NürnbergHotel Krone, GößweinsteinGasthof Drei Linden, ObertrubachCafé Pension Leistner, ObertrubachHotel Ottilie, ObertrubachArbeitnehmer Bildungsstätte, ObertrubachGasthaus Pension Strehl, Gräfenberg

Oberpfälzer JakobswegHaus der Begegnung, EnsdorfGasthof Pension Burggarten, HohenburgPension Stauber, HohenburgHotel- Gasthof Forsthof, Kastl

Ostbayerischer Jakobsweg„Wofahanslhof“ Anton Altmann, Neuaign/EschlkamGasthaus Zur Post, EschlkamSalerhof Kammermeier, EschlkamGästehaus Fischer, Stachesried/ EschlkamHotel Zur Linde, Neukirchen am Heiligen BlutFischerhof, Bad KötztingHotel- Gasthof- Brauerei Zur Post, Bad Kötzting

Bayer. Gästehaus Schmidbauer, Wörth/ DonauGasthaus am See, Wörth/ DonauGasthaus Geier, WörthLandgasthof Hotel Hammermühle, DonaustaufBavaria Cottage, TegernheimDonau Hotel, SinzingGasthaus Zum Schwan, KelheimGästehaus Köglmaier, KelheimCafé am Donautor, KelheimGertraud u. Andreas Weinzierl, KelheimwinzerJugendherberge Ihrlerstein/ KelheimJugendherberge EichstättPension Helga Prokop, WellheimBruckwirtschaft MarxheimStiftung St. Johannes (Rita Eder) MarxheimGasthof Zu den Linden, BuchdorfGasthof Zum Hofwirt, Kaisheim

Nürnberg – UlmFamilie Fritzsche, Steinhart

Bayerisch- Schwäbischer JakobswegGasthaus Zur Wallfahrt, WemdingHotel- Restaurant Meerfräulein, WemdingGasthof Ente, WemdingSchieners Hotel Restaurant Birkhahn, WemdingWaldschenke im Schwalbtal, HuisheimJugendherberge DonauwörthGasthof Stern, GersthofenPilgerherberge St. Jakob, AugsburgLandgasthof Grüner Baum, ReinhartshofenFerienhaus Hieber, ReinhartshofenKräuterlandhof Gattinger, KonradshofenLandgasthof Hubertus, KonradshofenPilgerherberge „Waldhütte“, ScherstettenWirtshaus beim Füchsle, Kirchsiebnach/ EttringenGertraud Wagner, Siebnach/ EttringenPension und Gasthaus Stern, TürkheimKurhotel St.Josef, Bad WörishofenKneipp´sche Stiftungen-Sebastianeum, Bad Wörisho-fenKneipp´sche Stiftungen-Kneippianeum, Bad Wörisho-fenGasthaus Zur Traube, FischachFerienwohnung Hönle, Muttershofen/ZiemetshausenGästehaus Schmid, ZiemetshausenGasthof Adler, ZiemetshausenGästehaus Strehler, HaselbachHotel Landgasthof Kreuz, Kirchheim in SchwabenGasthof Zur Krone, BabenhausenDrexel´s Parkhotel, Memmingen

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Jakobuswege e.V. / Herbergen

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Gasthof Schweighart, KronburgPension Zur Tanne, Bad Grönenbach

Münchener JakobswegJugendgästehaus DachauHotel & Restaurant Götz, DachauPilger-/Radlerunterkunft Haus Brand, PeißenbergTerrassencamping am Richterbichl, RottenbuchGasthof Zum Hirsch, Görisried

Buelna am Küstenweg in Spanien.Neu: Herberge Santa Marina von B. Corral.58 Betten + Schnarchsaal mit 10 Betten, ge-trente Sanitäranlagen, Waschmaschine, Trock-ner, Sauna und Massagen, Fahrradschuppen.Frühstück und Abendessen möglich.5 Minuten zu einer kleinen Bucht mitSchwimmgelegenheitDas Haus ist offen von 7 - 22 Uhr.Mail: >[email protected]<

Fromista (Palencia):"BETANIA" acogida familiar cristiana.Av. Ejército Español, 26 - 1ºBEin Pilgerehepaar nimmt seit drei Jahren vonDezember bis Februar Pilger auf gegen Dona-tivo. Fünf Plätze sind vorhanden. Damit hatdas Ehepaar eine Lücke geschlossen, denn imWinter sind die anderen Herbergen geschlos-sen.Lourdes Lluch Tel. 638 846 043Mail: >[email protected]<

Eschlkam.Das Wanderprogramm 2014 wurde vor-gestellt. Das Jahresthema umfasst Kir-chen –und Kapellenwanderungen imBayerischen Wald-Böhmerwald, bei demauch der zehn Jahre alte OstbayerischeJakobsweg besonders herausgestellt wird. Infos:>[email protected]<>www.eschlkam.de<>www.hohenbogenwinkel.de<

Herrieden. Seit 1998 pilgert alljährlich im Herbst eine Männergruppe unter der Leitung vonDeocar Bösendörfer ein Teilstück auf dem fränkischen Jakobsweg. Heuer machte die 13 Mannstarke Gruppe einmal eine Ausnahme und wich von den mit der Jakobsmuschel ausgeschilder-ten Touren ab.Man hatte die Strecke von Rothenburg ob der Tauber nach Ornbau und somit eine Verbindungder drei Jakobskirchen in Rothenburg, Elbersroth und Ornbau ins Auge gefasst. Dies hatte aucheinen Grund. Wie Bösendörfer erklärte, sei es Absicht gewesen, diese Strecke nicht zur zu bege-hen, sondern auch zu dokumentieren. Diese wolle man dann der Fränkischen Sankt Jakobus-Ge-sellschaft in Würzburg als Alternative zu den bisher bekannten Strecken vorschlagen und somitauf die Verehrung dieses Heiligen in der hiesigen Region aufmerksam machen.Für die Teilnehmer stellte die Tour eine Herausforderung dar. In dreieinhalb Tagen musstenEtappen von etwa 20 Kilometern auf manchmal unwegsamem Gelände bewältigt werden. Start-punkt war die Jakobskirche in Rothenburg. Entlang der Schandtauber und weiter über Lohr er-reichte man gegen Abend das Quartier in Schillingsfürst. Am zweiten Tag ging über KlosterSulz, Weinberg und Windshofen zur Übernachtungsstätte nach Birkach. Ausgangspunkt am drit-ten Tag war die Pfarrkirche St. Jakobus in Elbersroth. Bei starkem Regen führte der Weg überLimbach und Reichenau nach Großenried. Am vierten Tag waren noch etwa sieben Kilometerbis Ornbau zu bewältigen. Dort wurde in der Jakobuskirche zusammen mit den Pfarreiangehöri-gen Gottesdienst gefeiert. Zum Abschluss versammelten sich die Pilger an der dortigen Jako-busstatue, um im Gebet für den „guten Weg“ und für die spirituelle Begleitung zu danken.

Gut Ralligen / Merligen am Thunersee.Das Gästehaus der Christusträger Communitätbietet Pilgerunterkunft von April bis Mitte Ok-tober in 8 Betten, Ü mit F. Anmeldung: T: 033252 2030 - Mail >[email protected]

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Arbeitsgemeinschaft deutscher Jakobus-Vereinigungen

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Würzburg. Acht Vereinigungen waren beim Treffen am 11. Oktober2013 vertreten. Es gab einen ausführlichen aktuellen Erfahrungsaus-tausch: Wolfgang Schwarz (Jakobus-Ges. Rheinland-Pfalz-Saar-land) berichtet von der Suche nach einem behindertengerechtem Wegvon Mainz bis Speyer, von der Klosterroute Speyer/ Worms - Metz unddem dazu erschienen Taschenführer, sowie von der vom Sparkassen-verband gesponserten Wanderausstellung “Pilgern” (s.S. 56). Auch einEU- Projekt " Muschelsteine" von schwervermittelbaren Jugendlichen,

die vom Saarland bis Lothringen verlegt werden, stellte Schwarz vor. Herbert Seitz (Pilgergemeinschaft Augsburg) wies auf die neue Pilgerherberge in Augsburg,St. Jakob, und die Fortführung der Liste der pilgerfreundlichen Betriebe hin.Klaus Schmidt (Jakobusfreunde Paderborn) berichtet von den Vorstandswahlen, bei denenVP Angéla Katzer und er als Präsident auf zwei Jahre wiedergewählt wurden.Der Weg von Paderborn nach Elspe auf der sog. „Heidenstraße“ (als Wegstrecke zwischenLeipzig und Köln) wird gezeichnet und beschrieben. Die Schäden des Hochwassers in der Pil-gerherberge Pamplona sind mittlerweile mit viel ehrenamtlicher Hilfe beseitigt; bisher waren es6000 Übernachtungen. Esther Zeiher (Ökumenischer Pilgerweg e.V.) stellte die Jahresthemen des Vereins vor.Besonders der Leitfaden zum Umgang der Pilgerherbergseltern mit dem "Seelenrucksack" derPilger beeindruckte. 2013 wurde das 10-jährige Jubiläum des Weges in Königsbrück gefeiert.2014 dient ein Projekt der Stärkung des Gemeinschaftgefühls am Weg durch z.B. Pflanzung von1000 alten Obstsorten am Weg (Arche der ökologischen Vielfalt) und Entwicklung eines Werk-hefts.Joachim Rühl (Fränk. St. Jakobus Gesellschaft) erinnerte an das bevorstehende 25-jähr. Jubi-läum, wies hin auf den Jubiläumswein (Pilgerschoppen). Er hob auch die Beteiligung an derWegeröffnung des Sächsischen Jakobusweges in Freiberg hervor, sowie die Eröffnung der Pil-gerherberge in Binsbach am 25. Mai. Im Sekretariat der Gesellschaft ist seit ab 1. 9. 2013 eineneue Mitarbeiterin. Norbert Scheiwe (Badische St. Jakobus Gesellschaft) berichtete von der Veranstaltung inRust: Das spirituelle Thema wurde im Film (Weg. Brücke. Fluss) aufgearbeitet und steht nunallen Gesellschaften zur Verfügung. Derzeit wird der Weg rechtsrheinisch von Karlsruhe nachNorden entwickelt.Robert Plötz (Deutsche St. Jakobus Gesellschaft) berichtet von Feier zur 25 jährigen Errich-tung der Stele des Europarates in Bamberg (s.S. 61), der Ausstellung der Xunta zum Codex Ca-lixtinus (s.S. 30) und erwähnt die bevorstehenden Jahrestagungen 2013 in Wiesbaden und 2014in Würzburg, Kloster Himmelspforten .Lara Buschmann (Jakobus- Gesellschaft Brandenburg – Oderregion) gibt einen Überblicküber die Wege. Markierungen sind im Gang für die Wege Frankfurt/ Oder – Berlin und auf derVia Imperii Berlin – Leipzig. Zu nicht ausgeschilderten Wegen steht Kartenmaterial zur Verfü-gung. Erfahrungen zur Ausschilderung sind unterschiedlich, Austausch über e- mail angeregt.

Angesprochen wurde auch die Struktur der AGdJV. Soll es ein Dachverband mit neuen Struk-turen werden? Soll der Vorsitz rotieren? Sympathien der Teilnehmer für die beiden Ideen warennicht zu erkennen. Bisher stellt die FSJG die Logistik: Einladung, Protokoll, Technik. Im März2014 soll darüber beraten werden.Der Rückblick auf den Evang. Kirchentag in Hamburg lieferte Anregung zur Verbesserungdes Standes und die jeweilige maximale Standbesetzung. Die Kosten von 2065 € werden gleich-mäßig auf die acht beteiligten Gesellschaften umgelegt. Fortsetzung S. 65

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NeueMitglieder - 1. Dezember 2013, mit laufender Nummer

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2118 Ute Rösch Richard-Wagner Str. 3 71665 Vaihingen2119 Michaela Raber An der Steige 23 91486 Uehlfeld2120 Thomas Grzybek An der Linde 6 94072 Bad Füssing2121 Martina Toelke Rambach 26 96132 Schlüsselfeld2122 Gerhard Zauner Pestalozziring 11 90574 Roßtal2123 Johann Schneider Vilzig 12 93413 Cham2124 Hermine Schneider Vilzing 12 93413 Cham2125 Peter Scharf Spitalstr. 4 97332 Volkach2126 Barbara Haupert Dürerstr. 1 66640 Namborn2127 Susanne Storm-Sammeck Kaiser-Wilhelm-Ring 30 40545 Düsseldorf2128 Annette Wenski Wiesenweg 9 63939 Wörth2129 Arnold Gebauer GAnsfeldstr. 21 86405 Meitingen2130 Bettina Grzybek An der Linde 4 94072 Bad Füssing2131 Marianne Grzybek An der Linde 4 94072 Bad Füssing2132 Klaus-Dieter Philipp Am Forst 15 97270 Kist2133 Dagmar Schlegel Friedenssztr. 6 D 04519 Rackwitz2134 Werner Weidner Heergässle 1 74542 Braunsbach2135P. Franz Unfried Rupert-Mayer-Weg 7 85737 Ismaning

Joachim Rühl stellte die Situation für den Katholikentag in Regensburg vom 29. bis 31. 5.2014 vor. Ein Stand mit 16 qm ist bestellt. Ohne Möblierung belaufen sich die Kosten auf 1760€. Die Grunddaten werden per mail an die Gesellschaften verteilt, die dann die Art ihrer Beteili-gung umgehend melden. Die Pilgergemeinschaft Augsburg und die Fränk. St. Jakobus-Gesell-schaft als regionale Gesellschaften in der Nähe Regensburgs binden sich stärker ein.

Gemeinsame Projekte in der näheren Zukunft könnten sein:- Kirchentage- Ausstellungen z. B. Assisi- bestehende Projekte laut Protokoll vom 11.11.2012- Pilgerprojekt des Bundesverbandes katholischer Einrichtungen "Nicht schlecht" 2014 - 2019- Weltpilgertag im Mai 2014 in der Pfalz- Deutsches Pilgerhaus in Santiago de Compostela (Idee von Wolfgang Schneller)

Presse-StimmenDas Evangelische Sonntagsblatt berichtet in Nr. 39 - 22. September 2013 - in derSerie “Kreative Gemeinde” von der neuen Pilgerherberge im Kirchturm der Augsbur-ger St.-Jakob-Gemeinde. Zwei Seiten mit vielen Bildern sind dem “Übernachten imKirchturm” gewidmet.Das Würzburger Katholische Sonntagsblatt stellt in Nr. 38 - 22. September 2013 -auf zwei Seiten in Wort und Bild die Pilgerherberge im ehemaligen Pfarrhaus vonBinsbach vor, das am Jakobsweg von Fulda nach Würzburg liegt. - In der Nr. 47 - 24.November 2013 - berichtet die Kirchenzeitung anläßlich des 25. Jubiläums ausführlichvon unserer Gesellschaft und ihrer Geschichte.Die Kath. Landvolkbewegung widmet ihr Werkblatt 7/2013 dem Pilgern. “Wer dasZiel kennt, findet den Weg”. Das Heft bietet Fakten zu den Jakobuswegen und liefertvielfältige Anregungen, wie man Pilgerschaft leben kann

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Wissenschaft

unterwegs 66 nr. 90 januar 2014

Auslobung von Preisen für wissenschaftliche Arbeiten Die Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft hat sich in ihrer Satzung verpflichtet, die „wissen-schaftliche Erforschung des Jakobuskultes und Veröffentlichung und Dokumentation ihrer Er-gebnisse“ in Franken zu fördern. Aus diesem Grund lobt die Gesellschaft für wissenschaftlicheArbeiten von Studierenden, bevorzugt aus Franken oder in Franken, folgende Preise aus:

1. Preis: 500 € - 2. Preis: 300 € - 3. Preis: 200 €Außerdem erhält jeder, der eine wissenschaftliche Arbeit einreicht, ein Jahr lang kostenlos dieZeitschrift „unterwegs – im Zeichen der Muschel“, die Mitgliederzeitschrift der Gesellschaft,die viermal jährlich erscheint.Diese wissenschaftlichen Arbeiten sollen sich mit dem Jakobuskult, mit dem Jakobuspilgerwe-sen, mit künstlerischen Darstellungen von St. Jakob in der bildenden, in der Dichtkunst oderverwandten Themen befassen, bevorzugt mit einem fränkischen Schwerpunkt.Über die Preisvergabe entscheidet das Präsidium der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaftgegebenfalls unter Beiziehung weiterer Fachleute bzw. eines Fachgutachtens.Die Arbeiten sind jeweils bis zum 1. September bei der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft inzweifacher Papier-Ausfertigung und auf einem Datenträger einzureichen zu Händen derSekretäre Tina und Manfred Hock, Sulzthaler Str. 13, 97502 Euerbachoder in der Geschäftstelle: Kilianeum, Ottostrasse 1, 97070 Würzburg.An der darauffolgenden Jakobustagung erfolgt in der Mitgliederversammlung die Vorstellungder Arbeiten durch die Preisträger und die Preisverleihung.

Wissenschaftlicher BeiratInteressenten an der Mitarbeit im Beirat melden sich bitte in unserer Geschäftsstelle(Kontaktadressen siehe S. 68) oder bei Erik Soder von Güldenstubbe T. 0931 69844

Liebe Pilgerfreunde, an der Veranstaltung “25 Jahre Fränkische St. Jakobus-Gesell-schaft” kann ich nicht teilnehmen.25 Jahre Informationen, Dokumentationen und persönliche Beratungen für uns Pilgersind eine herausragende Leistung. Dafür bedanke ich mich recht herzlich.Ich selbst bin erst einige kleine heimatnahe Abschnitte auf dem Jakobusweg gepilgert.Im Mai 2014 begebe ich mich mit einen weiteren Pilgerfreund von Hollstadt bis Santi-ago de Compostela auf die vier- bis fünfmonatige Pilgerreise, so Gott will.Der Pilgerfeier wünsche ich ein gutes gelingen.

Buen camino! Wilfried Heitel

Im Briefkasten der Gesellschaft:

Herbert Stettberger (Hg), Ein Papst, der Glück bringt - Impulse vonPapst Franziskus für die aktuelle Katechese und Seelsorge. 158 S.,SW-Fotos, kt. LIT-Verlag Münster - Berlin 2013. € Das Bändchen in der Reihe “Religionspädagogik und Empathie” zeigtPapst Franziskus als nahbaren Verkünder der Frohbotschaft Jesu Christi,bietet fünf konkrete Impulse für unterschiedliche Breiche von Katecheseund Seelsorge und stellt den Papst als leidenschaftlichen Jesuiten und ver-ständlichen Prediger vor. Die Autoren geben ausgehend vom Papst, der diePeripherie nicht scheut, und Menschen einfach und verständlich anspricht,Impulse für die Praxis. Weite Verbreitung sei dem Buch gewünscht.

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Ein-Blick

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L’Écho des Chemins de Saint-Jacques n° 174 - 2013 bringt Nachrichten aus der Gesell-schaft, stellt die Jakobus-Kirche von Salviac (Lot) vor, informiert über Bücher und Veran-staltungenCompostelle - Cahiers d’Études de Recherche et d’Histoire Compostellanes n° 15 -2012 bringt Beiträge zur Hand des Apostels in der Abtei von Reading, zum Marketing dermittelalterlichen Pilgerschaften nach Rom und Compostela, zur Musik und Liturgie für dieVerstorbenen in der Kapelle des Jakobus-Hospizes in Paris im 17. Jh. und betrachte Pilger-schaft und Tourismus auf dem heutigen Jakobsweg. Umfangreiche Buchbesprechungen sindebenfalls zu finden. <www.compostelle.asso.fr>Compostela <www.peregrinossantiago.com>Peregrino N° 149 - Octubre 2013 erinnert an die Pilgerfahrt des hl. Franziskus vor 800 Jahren,bringt die jakobäische Chronologie von 1601 bis 1900, stellt zum 10. Mal die Untersuchung derPreise am Camino vor (die Durchschnittspreise für ein Paket mit 19 Nahrungs-Produkten sindleicht angestiegen von 22,05 auf 22,92; das Pilger-Menu kostete 2013 zwischen 8 und 12,50Euro), überblickt die Jakobus-Kirchen in Provinz Palencia. Buchbesprechungen und viele Nach-richten füllen außerdem das Heft. <www.caminosantiago.org>de Jacobsstaf n° 98 - juni 2013 beginnt mit Kurznachrichten, erzählt vom Pilgern mitdem Esel, über Ärgerlichkeiten unterwegs; ausführlich ist ein Beitrag zu Ritualen amWeg; der Olavsweg von Oslo nach Trondheim ist Thema eines Pilgerberichtes. MireilleMadou setzt die Reihe der Jakobswunder fort. <www.santiago.nl>De Pelgrim Nr. 114 Juli - Augustus - Setember 2013 Santiago - der Apsotel und seine Wunder istin der 16. Folge, 1200 Jahre - Erinnerung an Karl den Großen in Santiago; das Compostela Alfabetbetrachte den Buchstaben “B”; Buchbesprechungen, Berichte von Pilgern, Nachrichten.<www.compostelagenootschap.be>Jacquaires d’Alsace Le Bulletin - Les amis de Saint Jacques en Alsace <www.saint-jacques-alsace.org> ULTREIA Les amis du chemin de Saint-Jacques - association helvetique <www.chemin-de-stjacques.ch>

STERNENWEG <www.deutsche-jakobus-gesellschaft.de>Auf Geht’s - Mitteilungsblatt der St. Jakobusgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V.:<www.jakobusweg-sachsen-anhalt.de>Der Jakobusfreund Nr. 17 / Oktober 2013 berichtet von der Ernennung von Frau Gesinede Castro zur Ehrenpräsidentin , die 30 Jahre lang als Vizepräsidentin für die Pilger gearbei-tet hat; auch die Laudatio ist zu lesen; uvm. <www.jakobusfreunde-paderborn.eu>Die Kalebasse <www.jakobusbruderschaft.de>Die Jakobsmuschel Nr. 32 - Dezember 2013 bringt Pilger-Impressionen, blickt auf die Re-novierungsarbeiten 2014 und berichtet vom Förderverein. <www.haus-st-jakobus.de>Pilgerstab - Mitteilungen der Santiago-Freunde <www.santiagofreunde.de>Jakobusblättle Nr. 31 - November 2013 betrachtet religiöse Gemeinschaften am Beispiel des Pilger-wesens nach Santiago de Compostela (Magisterarbeit von Julia Klinger), läßt Pilger zu Wort kom-men und bietet Hinweise und Informationen aller Art.Jakobusgespräche 3-2013 dokumentiert die 8. Muschelveranstaltung im Freizeitpark Rust. Daszentrale Referat von P. Lothar Boly “Wo Himmel und Erde sich berühren” betrachte die heiligenOrte und die Wege dorthin. <www.badische-jakobusgesellschaft.de>Confraternity of Saint James <www.csj.org.uk>Amigos - Confraternity of St. James of South Africa: <www.csjofsa.za.org> Estafeta Jacobea - Pamplona <www.caminodesantiagoennavarra.es>

in die Schaufenster von Jakobusvereinigungen in Deutschland und Europa

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Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.V.

Ottostr. 1 - Kilianeum, 97070 WürzburgT: 0931 38 66 38 70 -Fax: 0931 38 66 38 79

eMail: [email protected] - homepage: www.jakobus-franken.de

Bürozeiten: Mo, Mi, Fr 9 - 12 Uhr

Bankverbindung: LIGA Regensburg BLZ: 750 903 00 - Konto: 3003310 - Für Über-weisungen aus der Euro-Zone: IBAN DE617509 0300 0003 0033 10 - BIC (Swift-Code): GENODEF1M05

Präsident: Joachim Rühl, Maienweg 138, 89081 Ulm/DonauT: 0731 - 388 58 64 -Fax: 0731 - 388 58 65 - eMail: [email protected]

Vizepräsidentin: Valentine Lehrmann, Hauenweg 7 B, 97225 Zellingen T: 09364 4858 - eMail: [email protected]

Schatzmeister: Reinhard Verholen, Landgerichtsstr. 2, 97702 Münnerstadt T: 09733-8100-0 - Fax: 09733-8100-31 - eMail: [email protected]

Sekretäre: Tina und Manfred Hock, Sulzthaler Str. 13, 97502 EuerbachT: 09726-2437 - eMail: [email protected]

VKZ: B 14283 - Postvertriebsstück - Deutsche Post AG - Entgelt bezahlt

Impressum

Zeitschrift unterwegs - im Zeichen der Muschel - ISSN 2194-7600

Herausgeber: Fränkische St.Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.V.Auflage: 2400 - Erscheint 4-mal jährlich - Bezugspreis: Für Mitglieder kostenlos; für Nichtmitglieder € 4,- pro Heft zzgl. Porto € 2,-Redaktion: Manfred Zentgraf, In den Böden 38, 97332 VolkachT: 09381 4492 - Fax: 09381 6260 - eMail: [email protected] Ruhrmann - eMail: [email protected]änderungen und Heft-Bezug über unser Büro in Würzburg ISSN 2194-7600

Redaktionsschluß für “unterwegs - Nr. 91” istder 15. Februar 2014. Bei-träge in Word oder Open-Of-fice, Bilder in JPEG an dieRedaktion per Mail >[email protected]<. Kurze In-formationen auch über Postoder Fax. Benutzername: JakobusPassword: 20unterwegs13