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Urheberrecht (copyright) Sven Lind Das Modell der biografisch orientierten Scheinweltgestaltung Fortbildung und Workshop 2. Halbjahr 2014 Sven Lind – Gerontologische Beratung Haan

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Urheberrecht (copyright) Sven Lind

Das Modell der biografisch orientierten Scheinweltgestaltung

Fortbildung und Workshop

2. Halbjahr 2014

Sven Lind – Gerontologische Beratung Haan

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Aspekte der Neuropathologie als Bezugsrahmen der Demenzpflege

• Abbauprozess (Retrogenese)

• Entkoppelung (Diskonnektion)

• Verhaltensautomatismus (Disinhibition)

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Neuropathologie Abbauprozess (Retrogenese)

„Abschaltprogramm“

• Kurzeitgedächtnis, Orientierung• Mobilität• Schließmuskel (Harn- u. Stuhlinkontinenz)• Reflexivität (pathologische Verkindlichung)• Kachexie • Schmerzempfinden• Schluckvermögen (Dysphagie)

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Neuropathologie Diskonnektion (Entkoppelung)

• Agnosie• Desorientierungen• Fehlwahrnehmungen, Halluzinationen• Unterscheidungsunfähigkeit• Verallgemeinerungsunfähigkeit

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Neuropathologie Enthemmung (Disinhibition)

• Verhaltensautomatismen• Handlungssegmente

• Wandern• Verbaläußerungen (Rufen, Schreien, Reden u. a.)

• Zwangsverhalten• Biografisch bedingte Verhaltensmuster• Biografisch bedingte Reaktionsweisen

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Kompensationsstrategien im mittelschweren Stadium

• Vereinfachungskonzept der zweifachen Stetigkeit

• Mehrdimensionale Anpassung der Umwelt an die Demenzkranken (belastende äußere Reize)

• Lösungsstrategien bei Realitätsverlusten (belastende innere Reize)

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Kompensationsstrategien im mittelschweren Stadium

Vereinfachungskonzept Stetigkeit (Konzept Verinnerlichung - Vorhersehbarkeit)

•Personale Stetigkeit

•Handlungs- und Kommunikationsstetigkeit•Stetigkeit in der Tagesstrukturierung

•Milieustetigkeit

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Kompensationsstrategien im mittelschweren Stadium

Vereinfachungskonzept biografische Stetigkeit (Konzept Schlüsselreiz - Zugangsmodus)

• Vertraute Kommunikation• Reihenfolge und Vollständigkeit der Pflegehandlung

(Beendigungsreiz)• Auslösereize (Rituale u. a.)

• Vertraute Gegenstände• Einhalten bestimmter Zeitpunkte

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Kompensationsstrategien im mittelschweren Stadium

Mehrdimensionale Anpassung der Umwelt an die Demenzkranken

Strategien zur Regulierung belastender äußerer Reizgefüge

• Prinzip Nähe (Präsenzmilieu)•Regulierung der Reizgefüge bei der Pflege und Betreuung•Regulierung des räumlichen und physikalischen Milieus

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Kompensationsstrategien im mittelschweren Stadium

Lösungsstrategien bei Realitätsverlusten Scheinweltstrategien

Strategien zur Regulierung belastender innerer Reizgefüge

• Löschungsstrategien• Darbietung von Gegenständen mit Symbolcharakter

• Gestaltung der Umwelt gemäß den biografischen Erfordernissen

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Neuropathologie Defizite in der Alltagsbewältigung und die

Kompensationsstrategien

• Einschränkungen der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses

• Verlust höherer Denkleistungen• Verlust des Realitätsfilters• Verlust der Furchtregulation

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Neuropathologie Defizite in der Alltagsbewältigung und die

KompensationsstrategienEinschränkungen der Aufmerksamkeit und des

Gedächtnisses

Konzepte der Reizgestaltung

• Ein-Reiz-Prinzip („Monotasking“)• Vertraute Beruhigungsreize

• Dosierung der Reize

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Neuropathologie Defizite in der Alltagsbewältigung und die

Kompensationsstrategien

Verlust höherer Denkleistungen (Pflegebedürftigkeit)Konzepte der Doppelstrategie der Demenzpflege

• Selbstpflege als Scheintätigkeit• In Vergangenheit zurückführen

•Ablenkung und Beruhigung (Worte, Gesten, Gegenstände u. a.)

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Neuropathologie Defizite in der Alltagsbewältigung und die

Kompensationsstrategien

Verlust des Realitätsfilters

Scheinweltgestaltungsmodelle bei Desorientierungsphänomenen

•Modell der beeinflussbaren Zeitverschränkung (Löschungsstrategien)

•Modell der starren Zeitverschränkung (Ermöglichungsstrategien)

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Neuropathologie Defizite in der Alltagsbewältigung und die

Kompensationsstrategien

Verlust der Furchtregulation

Bewältigungskonzepte

• Strategien des Mitgehens und Mitmachens•Prinzip der Nähe zwecks Intervention bei Realitätsverlusten

• positive verbale und nonverbale Bestärkung• Vermeidung neutraler und negativer Impulse

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Vertiefung der Inhalte 1

•Führen Sie konkrete Beispiele für die Kompensationsstrategien aus Ihrer Praxis an.

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Strategien der biografisch orientierten Scheinweltgestaltung

• Tätigkeiten, Gegenstände, Personen und Orte

• Scheinweltstrategien bei beeinflussbaren Realitätsverlusten

• Scheinweltstrategien bei starren Realitätsverlusten

• Scheinweltstrategien bei belastenden Erinnerungen

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Strategien der biografisch orientierten Scheinweltgestaltung

Tätigkeiten, Gegenstände, Personen und Orte

• Scheintätigkeiten (Wäsche falten u. a.)•Scheingegenstände („Geld“, „Schlüsselbund“, Puppen

u. a.)•Scheinpersonen („Pfarrer“, „Arzt“, „Polizei“,

„Angehörige“ u. a.)• Scheinorte („Büro“, „Haltestelle“ u. a.)

• Gerüche (Kuhmist u. a.)

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Strategien der biografisch orientierten Scheinweltgestaltung

Scheinweltstrategien bei beeinflussbaren Realitätsverlusten

(Desorientierungsphänomene u. a.)

•Belastungsgrad niedrig: Löschungsstrategie: Ablenken durch Verbalisierung

•Belastungsgrad stark: Löschungsstrategien: Ortswechsel, Tätigkeiten, Handpuppeneinsatz, Verkleidung, Singen,

Tanzen, Gehen, etwas Neues zeigen u. a.•Belastungsgrad drohende Dekompensation:

Löschungsstrategie: Mitgehen und Mitmachen bei wahnhaften Halluzinationen

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Strategien der biografisch orientierten Scheinweltgestaltung

Scheinweltstrategien bei starren Realitätsverlusten (Desorientierungsphänomene u. a.)

Scheinweltgestaltungsstrategie: Impulse für das

Ausagieren

•Beispiele „Zeitungen austragen“ und „Wasserhäusle kontrollieren“

•Beispiel „Hühner füttern“ •Beispiele „Viehfütterung“ und „Hühnergatter“

(Verkleinerungsstrategien)Urheberrecht (Copyright) Sven Lind

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Strategien der biografisch orientierten Scheinweltgestaltung

Scheinweltstrategien bei belastenden Erinnerungen

•Scheinweltgestaltungsstrategie (Vollständigkeitsprinzip): Einfügung ersehnter Personen

und Tiere (Puppen, Kuscheltiere u. a.)•Scheinweltgestaltungsstrategie: Lösung belastender Konflikte durch „Fälschungen“ (Bescheide, Testament

etc.)•Scheinweltgestaltungsstrategie: Verhaltenskonzept

Mitgehen und Mitmachen bei belastenden Erinnerungen (Kriegserlebnisse u. a.)

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Vertiefung der Inhalte 2

•Führen Sie konkrete Beispiele für die Scheinweltstrategien aus Ihrer Praxis an.

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Literatur • Fortbildungsprogramm Demenzpflege. Verlag Hans Huber, Bern 2011

• Strategien einer biografisch orientierten Scheinweltgestaltung: Stress und Überforderung vermeiden. Pflegezeitschrift, 63 (2010),11,668– 671

• Pflegen und Beruhigen ergänzen sich. Die Schwester / der Pfleger, 49 (2010), 12, 1190-1192

• Mehr Schein als Sein. Altenpflege, 37 (2011), 3, 52-53

• Gewohnte Verhaltensmuster aktivieren. Pflegezeitschrift, 64 (2011), 4, 210-213

• Realitätsverzerrungen bei Demenz – Wenn Erinnerungen Realität werden. Die Schwester / Der Pfleger, 50 (2011), 11, 1048-1050.

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Kontakt

Sven Lind

Gerontologische Beratung

Zwirnerweg 9

D-42781 Haan

E-Mail: [email protected]

www.gerontologische-beratung-haan.de

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!