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uz 1-2/2011

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Die Wirtschaftszeitung für CEOs und Manager

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AZB 8052 ZÜRICHSWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, 044 306 47 00

POLITIK

Seite 8

WIRTSCHAFT

Seite 14

GELD

UNTERNEHMERZEITUNG

THOMAS MINDER ÜBER DAS SCHWEIZER POLIT-SYSTEM:

«Es brennt lichterloh und die Schweiz machtbreak und isst Znüni»Foto: Keystone / Gaetan Bally Seite 10

Nr. 1/2, Februar 2011 17. Jahrgang, SFr. 6.–

www.unternehmerzeitung.ch

ZÜRCHERUNTERNEHMER

Seite 36

Seite 37

Seite 44

Seite 22

RECHT

Seite 32

10 FRAGEN AN

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Page 3: uz 1-2/2011

EDITORIAL

Mut und Kalkül2011 ist Wahljahr. Da gilt es wieder für viele Politiker, auf alle Seiten hinRücksicht zu nehmen. Jetzt nur keine Angriffsfläche bieten und vor allemkeine «heissen Kartoffeln» anrühren.

Das geht soweit, dass die politische Mitte, von der wir eigentlich die Füh-rungsarbeit erwarten, gezielt das Thema «Europa» aufschiebt, aus Angst, dieSVP könnte aus einer Europa-Diskussion politisches Kapital schlagen. Aberdas Thema «Europa» ist für unsere Volkswirtschaft zu wichtig und zu drin-gend, um auf die Seite geschoben zu werden. Lesen Sie auf Seite 8, wie eineerfolgreiche Partnerschaft mit der EU in Zukunft aussehen könnte, und wasdie Schweiz von der Union fordern sollte.

Eine heisse Kartoffel für unsere Parlamentarier scheint auch Thomas Minders Abzocker-Initiative zu sein, die seit über drei Jahren in den Rätenbehandelt wird. Man mag sein 24-Punkte-Programm überzogen oder sogarschädlich finden, einige Ideen des Klein-Unternehmers haben es zweifellosin sich. Beispiel: auf Bundesebene muss eine Initiative innerhalb von 18

Monaten nach der Lancierung mit den erforder-lichen Unterschriften eingereicht sein. Minderfordert nun, dass in Zukunft eine Initiativeinnerhalb von 18 Monaten von den Rätenabschliessend behandelt sein müsste. Da hat erwohl nicht ganz unrecht.

An unserer alljährlichen «KMU-PULS»-Umfragevom letzten Dezember haben über 500 Unter-nehmer und Unternehmerinnen teilgenommen.Auffallend ist, dass praktisch die Hälfte (49%)für 2011 steigende Umsätze erwartet und 47%vermehrte Werbe- und Verkaufs-Aktivitäten pla-

nen. Und nicht weniger als 31% planen mit neuen Produkten auf den Marktzu kommen!

Mut scheint eine unternehmerische Eigenschaft zu sein, die manche Politikermit Kalkül, oder schlimmer mit Populismus, kompensieren.

Remo Kuhn, Herausgeber

INHALT

KMU-PULS4 Die Resultate

5 NEWS

WIRTSCHAFT UND POLITIK8 Ausweg aus der europapolitischen Sackgasse

9 Persönlich von Georg Kreis

10 Interview mit Thomas Minder

14 Rudolf Strahm über den Franken

15 PRO & KONTRA Eingliederungsquote von

IV-Bezügern

GELD16 Aktienmarkt 2011

18 Neue technische Grundlagen für das BVG

20 Gemeinnützige Stiftungen

22 Thomas Stenz zum Thema internationale

Rechnungslegung

MANAGEMENT24 Standards der Rechnungslegung für KMU

26 KMU-Serie sélection: Helvetic Airways

RECHT32 Erfolgreiche Joint Ventures

ZÜRCHERUNTERNEHMER36 Management auf Zeit

37 Wie KMU liquide bleiben

43 STRICKER

44 10 FRAGEN ANRaoul Egeli, Präsident TREUHAND|SUISSE

45 KAPITALMARKT

l Nr. 1/2 l 2011 l 3UZ

UNTERNEHMERZEITUNG

Page 4: uz 1-2/2011

UNSERE MONATSUMFRAGE

Was bringt 2011?In der Dezemberausgabe stellten wir unseren Leserinnen und Lesern

sechs Fragen zu ihren Vorstellungen zum Konjunkturverlauf und

dem eigenen Geschäft. Da zum Teil nicht alle Fragen beantwortet wurden

oder Mehrfachnennungen erfolgten, ergeben sich teilweise Werte unter

resp. über 100 Prozent.

2. Was erwarten Sie vom kommenden

Jahr?

49% Steigende Umsätze38% Unveränderter Geschäftsgang13% Tendenz zu Umsatzrückgang

0% Grössere Einbrüche

3. Wie gedenken Sie Problemen zubegegnen?

47% Vermehrte Werbe- und Verkaufs -anstrengungen

11% Attraktivere Preis- und Rabattan-gebote

31% Neue Produkte26% Ausweitung der zu bearbeitenden

Märkte1% Einstieg in den Export

Die glückliche Gewinnerin, Jungunternehmerin Karin Schmidt (agapé beauty), mit ihrem neuen Mitsubishi Colt Swiss Champion bei derPreisübergabe in der Emil Frey AG Garage Zürich Nord. (V.l.n.r.: Urs Huebscher, Verlagsleiter UnternehmerZeitung; Gewinnerin KarinSchmidt, agapé beauty und Marco Camenzind, Marketingverantwortlicher Mitsubishi, Garage Zürich Nord.) Foto: Marc D’Arrigo

4. Mit wem besprechen Sie Ihren

Businessplan 2011?

25% Mit dem VR26% Mit dem Geschäftspartner21% Mit dem Kader

3% Mit der Bank/Geldgeber13% Mit dem Treuhänder29% Mit niemandem

5. Planen Sie den Einsatz neuer

Geschäftsmodelle wie e-Commerce

16% Machen wir bereits22% Ja55% Nein

6. In welchen Bereichen wollen Sie

investieren?

51% Infrastruktur20% Produktion

3% Logistik/Transport42% Werbung/Marketing30% Aussendienst/Verkauf

Einsendeschluss für die gleichzeitigstattfindene Verlosung war am 3. Januar2011.

Die Gewinner wurden persönlichbenachrichtigt. Wir danken allen Teil -nehmenden für ihre Antworten und wünschen Ihnen ein gutes Neues Jahr!

Verlag & Redaktion UnternehmerZeitung

Die Fragen1. In welchem Bereich sind Sie tätig?

3 % Autogewerbe13% Bau

7% Detailhandel3% EDV2% Finanzen2% Gastgewerbe/Hotellerie0% IC2% Landwirtschaft4% Maschinen-Industrie6% Nahrungsmittelindustrie2% Rechtswesen1% Textil/Bekleidung9% Treuhand/Versicherung1% Uhrenindustrie

46% andere

4 l Nr. 1/2 l 2011UZ l PULS

Page 5: uz 1-2/2011

WEF ANNUAL MEETING 2011

Der Davoser Gipfelrung der Weltlage» und ge-gen «verantwortungslosesUnternehmertum» gegrün-det. Damals folgten 440Gäste dem Ruf des zu jenerZeit erst 32-Jährigen in dieSchweizer Alpen. VierJahrzehnte später ist dasTreffen internationalerPersönlichkeiten fünfmalso gross. Auf dem WEFvernetzen sich Meinungs-führer und Entscheidungs-träger, um wirtschaftspoli-

SORGENBAROMETER-UMFRAGE

Arbeitslosigkeit weiter-hin grösste Sorge

genannt wurde. Dies,obwohl die Arbeistlosen-quote in der Schweizabgenommen hat. Auf dieHauptsorge Arbeitslosig-keit folgt der Sorgenpunkt«Altersvorsorge» (45%)und das «Gesundheitswe-sen» (41%).

Optimistischer als imVorjahr fällt die Beurtei-lung der wirtschaflichenLage aus. Abgesehen vonder Arbeitslosigkeit sindsämtliche Bedenken rundum die Wirtschaft nichtmehr auf den vorderstenRängen vertreten. Auchdie Konjunktursorgen stehen nicht mehr im Vordergrund.

«Gemeinsame Normen

für eine neue Realität»

lautet das diesjährige

Thema des World Econo-

mic Forums, das vom

26. bis zum 30. Januar

in Davos-Klosters statt-

findet.

Klaus Schwab hat das WEF(World Economic Forum)1971 als unabhängige In-stitution für die «Verbesse-

Welches sind des Schwei-zers gröste Sorgen? Wiesteht es um das Vertrauenin die politischen undwirtschaflichen Akteure?Diesen Fragen ging dieCredit Suisse auch diesesJahr in der Sorgenbaro-meter-Umfrage nach. DieBefragung von über 1000Stimmberechtigten inallen Landesteilen, mitderen Durchführung dasForschungsinstitutgfs.bern beauftragtwurde, ergab folgendeResultate: An der Spitzedes neusten Sorgenbaro-meters liegt nach wie vordie Arbeitslosigkeit, dievon 76% der Befragten

Am 6. Januar 20011 verliehdas Bundesamt für Energiezum fünften Mal denSchweizer Energiepreis«Watt d’Or». Der Preiszeichnet Personen undOrganisationen aus, diemit innovativen Projekten,Initiativen oder Strategieneinen besonderen Beitragzur Energienachhaltigkeitleisten. Aus 75 Bewerbun-gen wurden 23 von derJury nominiert, aus derenwiederum sich sechs Sie-gerprojekte besonders her-vorgetan haben.

Gewinner in den fünfKategorien Gesellschaft,Energietechnologie,Erneuerbare Energien,Mobilität und Gebäudesind: Die Genfer Stadt-

AUSZEICHNUNG ENERGIENACHHALTIGKEIT

Der Watt d’Or 2011

tische Fragen zu erörternund eine politischeMarschroute zu erarbei-ten. Beim diesjährigenTreffen soll ein Konsensbezüglich «neuer Realitä-ten» gefunden werden. Ge-meint ist der Austauschüber die Reform des welt-weiten Währungssystemsund über die Konsequen-zen, die man aus der Fi-nanz- und Schuldenkrisezieht. Am Rande wird auchWikileaks – «als Ausdruckeiner neuen Realität», wieSchwab gegenüber derSonntagsZeitung erklärt –

Micheline Calmy-Reywird das WEF eröffnen.

Gesprächsthema sein.Am Davoser Gipfel werdenneben ranghohen Mana-gern Politiker, Wissen-schaftler und andere Pro-minente anwesend sein.Die Schweizer Regierungwird von Bundespräsiden-tin Micheline Calmy-Rey,UVEK-Vorsteherin DorisLeuthard und Wirtschafts-minister Johann Schnei-der-Ammann vertreten.Die Eröffnungsrede wer-den BundespräsidentinMicheline Calmy-Rey undder russische PräsidentDmitri Medwedew halten.

tersvorsorge sowie Perspek-tiven und alternative Ren-tenmodelle unter die Lupegenommen. An schliessendfindet die öffentlicheAbendveranstaltung statt.Namhafte Referenten, unterihnen Bundesrat Schnei-der-Ammann, skizzierenim Polit-Talk mögliche Aus-wege aus der demographi-schen Krise. Die Veranstal-tung findet am 9. Mai 2011im KKL Luzern statt.

www.europa-forum-luzern.ch

Am 9. Mai findet im KKLLuzern das diesjährigeEuropa Forum statt. Die imZentrum stehende Fragelautet: «Wie sicher sind un-sere Renten nach der Kri-se?». Die Diskussion dieserFrage ist berechtigt, ist dieRentenproblematik spätes-tens vor dem Hintergrundder Schuldenkrise doch zueinem der drängensten Pro-bleme der europäischen Ge-genwart geworden. Im Sym-posium werden die Rah-menbedingungen der Al-

IN KÜRZE

ImmobilienmarktAnhand verschiedener aufTransaktionsdaten basie-renden Indizes erfasst dasBeratungsunternehmenIAZI die periodischen Ent-wicklungen auf demSchweizer Immobilien-markt. Auffallend im ver-gangenen Jahr war deranhaltende Trend zur Preis-steigerung für Renditelie-genschaften. Der Preisan-stieg ist mit 2.4% zwarverhältnismässig moderat,dauert nun aber bereitsseit sieben Jahren an.Leichte Rückgangstenden-zen (0.3%) wurden ledig-lich im Bereich der Einfa-milienhäuser beobachtet.Die regionalen Unter-schiede sind jedochbeträchtlich.

www.iazicifi.ch

Osec in KanadaAm 12. Januar 2011 eröff-nete die business-networ-king Plattform Osec ihrenweltweit 18. Swiss Busi-ness Hub in Toronto. Derneue Business Hub soll denin Kanada investorisch täti-gen Schweizer und lichten-steinischen KMU unterstüt-zend zur Seite stehen. DieEröffnung des BusinessHubs stellt eine weitereIntensivierug der wachsen-den bilateralen Wirt-schaftsbeziehungen dar,nachdem 2009 bereits einFreihandelsabkommengeschlossen wurde. ZumLeiter des neu eröffnetenHubs wurde Elias Bardou-niotis ernannt.

www. osec.ch

werke SIG, die Kehricht-verwertung Zürcher Ober-land KEZO, die schweize-rische GenossenschaftWasserwirbelkraftwerk,das Paul Scherrer Institutzusammen mit der Bele-nos Clean Power AG unddie Industriellen WerkeBasel (IWB). Der Spezial-preis für hervorragendetechnische Leistungenging an das Solarflugzeug-projekt Solar Impulse. DerPreis wurde von Bundesrä-tin und UmweltministerinDoris Leuthard übergeben.

Die Ausschreibung fürden Watt d’Or 2012 läuftbis Ende Juli 2011.

Für weitere Informationen:www.wattdor.ch

Foto

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DEMOGRAPHIE UND ALTERSVORSORGE

Europa Forum Luzern

Gewinner des Spezialpreises: André Borschberg vonSolar Impulse mit Jurymitglied Pascale Bruderer.

l Nr. 1/2 l 2011 l 5NEWS l UZ

Page 6: uz 1-2/2011

EXPORTPERSPEKIVEN FÜR KMU

Optimismus am ExporthorizontHohe Auslandnachfrage?Die Werte des Exportbaro-meters (CS) verzeichnetgegenwärtig einen Wertvon 0.6*. Obwohl dies hö-her ist als der Wert des let-zen Quartals, liegt er unterdem im 3. Quartal 2010verzeichneten Höchst-stand. Die Hoffnung aufneue Höchstwerte bleibtjedoch bestehen, befindenwir uns doch deutlich in

der Wachstumsszone. Für2010 wird eine zunehmen-de Nachfrage der Absatz-märkte und somit wach-sende Schweizer Exporteerwartet.

Optimistische KMUAuch die Umfrageresultateder Osec enthüllen positi-ves. Die Werte des Export-index, der die Exportper-spektiven misst, ist gegen-

wärtig auf einemDurchschnittswertvon 70.6 Punkten (Ausgehend von einervon 0 bis 100 rei-chenden Skala). Die-ser verhältnismässighoheTrend – im Vor-quartal wurden le-diglich 47 Punkte er-reicht – weist aufeine positive Export-stimmung und aufExportwachstumhin. So ist die Stim-mung der KMU dennauch sonst von Opti-mismus geprägt. Soenthüllt die Befra-

Neuste Ergebnisse von

Exportstudien von Credit

Suisse und der Osec

lassen zuversichtlich

stimmen.

Neuste Umfrageergebnissezeigen: Die Exportstim-mung der Schweizer KMUhat sich gegenüber dem Vor-quartal spürbar erholt – trotzanhaltender Frankenstärke.

schwierige Aufgabe, aus53 eingegangenen Bewer-bungen drei Sieger auszu-wählen. Nebst den Podest-platzierungen wurdeerstmalig ein Sonderpreisfür Betriebe mit wenigerals 10 Mitarbeiter verge-ben, um so derenerschwerten Wettbe-

Nachhaltiges Unterneh-

mertum – so die ZKB

– ist noch keine Selbst-

vertändlichkeit. Um Vor-

bilder zu belohnen, ver-

lieh die ZKB am 17. Janu-

ar 2011 zum zweiten Mal

ihren Nachhaltigkeits-

preis für KMU.

Mit der Siegesprämie wur-den die Schweizer Jugend-herbergen ausgezeichnet.Denn wer heute beimStichwort «Jugi» an krat-zige Wolldecken in unge-mütlichen Massenschlä-gen denke, der sei schonlange nicht mehr in einerder Schweizer Jugendher-bergen gewesen – so RenéDobler, Geschäfts leiter derSchweizer Stiftung fürSozialtourismus, auf dieSticheleien von ModeratorStefan Klapproth. Die

Schweizer Jugendherber-gen haben ihre Strategieseit Amtsantritt von ChefFredi Gmür 1996 grundle-gend reformiert. Mit nach-

werbsbedingungengerecht zu werden. ImAuswahlverfahren orien-tierte sich die Jury an dendrei Nachhaltigkeitsdi-mensionen Wirtschaflich-keit, Sozialverhalten undÖkologie. Die Zweit- undDrittplatzierungen ging andie Firmen Beck GlatzConfiseur AG aus Bernund an die Zünd System-technik AG Altstätten. DenSonderpreis empfing das Zürcher Architekturbüro Viridén&Partner, das sichauf die ökölogische Reno-vierung und Sanierungvon Altbauten speziali-siert hat und deren Know-how als Nachhaltigkeits-experten in derBaubranche zunehmendgefragt ist.

Alle vier Gewinnerfreuten sich sichtlich obder Auszeichnung undversicherten, die Sieger-prämie für weitere Nach-haltigekeitsanstrengungen– nach innen und aussen –einsetzen zu wollen.

haltigem Verhalten aufallen Ebenen und in allenBereichen überzeugten sieam 17. Januar die Jury derZKB. Dieser Jury oblag die

V.l.n.r.: Karl Viridén (Viridén&Partner), Thomas Glatz (Beck Glatz Confiseur AG),Fredi Gmür (Schweizer Jugendherbergen) und Mike Zünd (Zünd Systemtechnik AG).

ZKB NACHHALTIGKEITSPREIS FÜR KMU 2011

Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit

Foto

: zV

g

gung weiter, dass 58% derbefragten KMU Exportzu-wachse erwarten und nur9% von einem Exportrück-gang aus gehen.Um imgrenzüberschreitendenHandel weiterhin exportfä-hig zu bleiben, wollen diebefragten Unternehmengleichwohl mehr Investitio-nen in den Bereichen Mar-keting und Produktent-wicklung investieren.

Wachstumsbremse Währungseffekt Eine Mehrheit von 58%der befragten KMU gebenan, die negativen Wirkun-gen des erstarkten Schwei-zerfrankens zu spüren.Negativ betroffen siehtsich vor allem die Präzisi-ons- sowie die Pharma-und Chemieindustrie, imGegensatz zum resistentenDienstleistungssektor.

*Das Exportbarometer wird in

Standardabweichungen angege-

ben. Die Nulllinie entspricht

dem langfristigen Durchschnitts-

wachstum der Schweizer

Exporte von 4.8% seit 1985.

Chemie/Pharma; 4.7%

Konsumgüter; 4.5%

Elektrotechnik; 2.3%

Maschinenbau; 2.2%

Metallindustrie; 1.6%

Präzisionsindustrie; 0.8%

Dienstleistungen; 7.7%

Durchschnittliche Wachstumserwartung aufgrund der Befragung einesPanels von über 200 Schweizer KMU. Grafik: zVg

EXPORTERWARTUNG (Im 1. Quartal 2011 nach Sektoren)

IN KÜRZE

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E-GovernmentRechtzeitig zum Inkrafttre-ten des neuen E-Govern-ment-Gesetzes lanciert dieSchweizerische Post ihrenSecure-Mail-Dienst IncaMailneu. Das neue IncaMail ga-rantiert höchste Vertraulich-keits- und Sicherheitsanfor-derungen. Somit könnenDokumente an Bundes-und Kantonsbehörden oderGerichte ab Anfang 2011via elektronisches Schreibeneinreichen. www.incamail.ch

6 l Nr. 1/2 l 2011UZ l NEWS

Page 7: uz 1-2/2011

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Page 8: uz 1-2/2011

TEXT STEFFEN KLATT

Der bilaterale Weg ist zur Sackgassegeworden. Die EU will ihn nicht mehrgehen. Wenn sie doch noch Abkommenabschliesst, müsste sich die Schweiz ver-pflichten, künftiges EU-Recht automa-tisch zu übernehmen. Aus der Sicht derEU ist das verständlich: Sie will Aussen-seitern nur Zugang zum Binnenmarktgewähren, wenn diese EU-Recht anwen-den. Aus der Sicht der Schweiz ist dasschmerzhaft: Sie verzichtet im jeweiligenPolitikbereich auf ihre Selbständigkeit.Dennoch fehlen scheinbar Alternativenzum bilateralen Weg.

Zwar kann die Schweiz auf neueAbkommen verzichten. Aber damit läuftsie Gefahr, dass die bestehenden Abkom-men veralten und Schweizer Unterneh-men faktisch wieder aus dem EU-Binnen-markt ausgesperrt würden.

Die Schweiz könnte zweitens die bila-teralen Abkommen kündigen – die For-derung der SVP. Aber damit wäre die Wirtschaft vom EU-Binnenmarkt ausge-schlossen – ein Schuss ins eigene Knie.

Die Schweiz könnte drittens die Fluchtnach vorn antreten und der EU beitreten.

Aber angesichts des jetzigen Zustands derEU würde das den Bürgerinnen und Bür-gern kaum zu vermitteln sein.

Die Schweiz könnte viertens mit zweiJahrzehnten Verspätung dem EWR beitre-ten. Aber damit würde die Schweiz eben-falls ihre Selbständigkeit aufgeben: DieEWR-Länder übernehmen EU-Recht,ohne mitzuentscheiden.

Europa muss sich verändernDoch der Schein der Ausweglosigkeitbesteht nur, wenn man die Schweiz iso-liert betrachtet. Denn auch Europa musssich verändern.

Der EWR mit seinem fehlenden Mit-entscheidungsrecht ist undemokratisch,weil er ein Kind der 80er Jahre ist. Als erausgehandelt wurde, war die damaligeEG ein zentralistisches, undemokrati-sches Gebilde. Inzwischen hat sie sichgewandelt, vor allem mit dem Vertrag vonLissabon, der im Dezember 2009 in Kraftgetreten ist. EU-Parlament, nationale Par-lamente und selbst die EU-Bürger habenmehr Mitsprache.

Nun ist es an der Zeit, den EWR zudemokratisieren. Seine Bürger habengenauso ein Recht mitzureden in den

Die EWR-Länder sollten in Gesetzgebungsverfahren, die sie selbst betreffen, mitentscheiden können.

Bereichen, die sie betreffen, wie die EU-Bürger auch. Das heisst, dass die EWR-Länder in den Gesetzgebungsverfahren,die sie selbst betreffen, mitentscheidensollten. Die EWR-Minister müssten inallen EWR-relevanten Entscheidungenmit Stimmrecht im EU-Ministerrat sitzen.Parlamentarier aus den EWR-Ländernmüssten bei EWR-relevanten Entschei-dungen mitstimmen können wie EU-Par-lamentarier auch.

Der EU-Kommission wird das nichtgefallen. Sie wird darauf verweisen, dasssie eine einheitliche EU will, in der manentweder Mitglied ist oder nicht. Aber dieeinheitliche EU gibt es schon heute nichtmehr: 17 EU-Länder haben den Euro,zehn andere EU-Länder nicht.

Die Schweiz ist Schengenland, die EU-Mitglieder Grossbritannien und Irlandsind es nicht. Die EU ist längst ein Fli-ckenteppich geworden – anders geht esauf einem Kontinent mit einer halbenMilliarde Menschen auch nicht.

Brüssel wird darauf verweisen, dasses Mitentscheidung nur bei Mitglied-schaft gibt. Aber das ist ein veraltetesDogma. In einer Demokratie gilt: Wereiner Gesetzgebung unterworfen wird,muss mitentscheiden dürfen.

Demokratisierter EWR bietet VorteileFür die EU hätte ein demokratisierter

EWR ebenfalls Vorteile: Die EU würdedamit die reichen Volkswirtschaften aus-serhalb der EU stärker an sich binden. Siehätte gleichzeitig ein Gefäss für Länderwie die Ukraine und die Türkei, die zwarnach Europa wollen, aber der EU entwe-der nicht beitreten wollen oder können.

Für die Schweiz hätte eine Mitglied-schaft in einem demokratisierten EWRenorme Vorteile: Sie wäre auf Dauer imEU-Binnenmarkt angekommen, könntemitentscheiden; ihre Unternehmen hät-ten dank dem Efta-Gerichtshof juristi-sche Sicherheit. Doch sie könnte ihreAussen-, Aussenwirtschafts- und Sicher-heitspolitik ebenso behalten wie denFranken und den Schutz der Landwirt-schaft.

Es gibt einen Ausweg aus der europa-politischen Sackgasse, in der sich dieSchweiz befindet. Die Schweiz könntezum Katalysator eines demokratischerenEWR werden: Beitritt ja, aber nur in einendemokratisierten Wirtschaftsraum. Esbraucht nur ein bisschen Mut.

DER AUSWEG AUS DER EUROPAPOLITISCHEN SACKGASSE

EWR plus DemokratieGemeinsam mit Norwegen und Liechtenstein: Der Europäische Wirtschaftsraum muss demokratisiert

werden Damit könnte eine EWR-Mitgliedschaft für die Schweiz attraktiv werden.

DER AUTOR

Steffen Klatt ist

Geschäftsführer der

Textagentur Café

Europe in St. Gallen.

Bis 2005 war er EU-

Korrespondent des

«St. Galler Tagblatts»

und anderer Deutsch-

schweizer Zeitungen

in Brüssel.

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8 l Nr. 1/2 l 2011UZ l POLITIK

Page 9: uz 1-2/2011

Das neue Jahr wie das alteJahr? Die Kalenderzählungist zwar in eine nächsteRunde gegangen, die Pro-bleme sind grösstenteilsaber die alten geblieben.Eines dieser Probleme:dass wir unsere Wahrneh-mung durch Wunschden-ken bestimmen lassen. EinBeispiel: Zu Jahresbeginnist der EU-Energie-Kom-missar Günther Oettingerin die Schweiz gekommen,ein Mann aus Brüssel, aberzugleich ein befreundeterNachbar aus dem LändleBaden-Württemberg. Er botder Schweiz die volle Ener-giemitgliedschaft an.

Anhänger des Status quomit den bisherigen Bilate-ralen sahen darin sogleichden Beweis, dass der bila-

terale Weg, anders als inBrüssel signalisiert, dochnicht an sein Ende gekom-men ist. Diejenigen, die inder Schweiz darauf hin-weisen, dass es auf immernicht in diesem Stil weiter-gehen kann (und soll),sehen sich durch Oettin-gers Angebot aber nichtdesavouiert.

Aber Oettinger hat ebenkein weiteres bilateralesAbkommen angeboten. DerEU-Kommissar war dadeutlich: Nichts auf Helve-tien Massgeschneidertes,sondern einfach die glei-chen Regeln für einen glei-chen Markt. Und: Es könnenicht sein, dass diese unab-dingbare Gleichheit übereine Anpassung der 500-Mio. Einheit an die 7-Mio.

Einheit zustande komme,sondern schlicht umge-kehrt. Verhandelbar sind(wie bei jedem EU-Beitritt)nur die Übergangsmodali-täten, die Fristen.

Man darf gespannt sein,wie die fundamentalen EU-Gegner, die so gerne - mitfreudvollem Hinweis aufdie Euro-Krise - von der«Fehlkonstruktion» reden,auf diesen neuesten Vor-schlag reagieren werden.Den ersten Adressaten,nämlich der schweizeri-schen Strombranche,dürfte die Botschaft nichtunwillkommen sein. Esgibt zwar noch Differen-zen, insbesondere in derFrage der EU-Subventio-nierung der erneuerbarenEnergie. Aber das EU-Angebot könnte vorhersogar mit den CH-Stromernabgesprochen gewesensein. Die Energiedreh-scheibe Schweiz ist an

einer Umfahrung jeden-falls nicht interessiert.

Kommt die volle Energie-mitgliedschaft zustande, istdie Schweiz wiederumeinen Schritt näher bei derVollintegration. DieAnhänger der Vollintegra-tion sollten aber nicht zufrüh triumphieren. Ent-scheidend ist noch immerdie politische Einstellung.Es ist nicht so, dass sichdiese Einstellung in demMass ändert, als sich diewirtschaftlichen Realinte-gration entwickelt. Ganzim Gegenteil: Je grösser dieDiskrepanz zwischen All-tagsrealität (pays réel) undTraumwelt (pays irréel),desto leichter könnte mandiesen Zustand als normalempfinden. Die Verände-rungen werden auch imneuen Jahr kaum selbstgemacht, sondern von aus-sen mehr oder wenigerauferlegt sein.

GEORG KREIS

Der Autor istHistoriker ander Universi-tät Basel und Leiter desEuropa -instituts.

[email protected]

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Energisches Europa

l Nr. 1/2 l 2011 l 9POLITIK l UZ

Page 10: uz 1-2/2011

INTERVIEW RIKA KOCH

Herr Minder, Sie führen seit 22 Jahren die Firma

Trybol. Was macht einen guten Unternehmer aus?

Das zentralste Element für eine gute Unternehmensfüh-rung ist Nachhaltigkeit, auf ökonomischer und öko -logischer Ebene. Als Unternehmer trägt man Verantwor-tung, muss man auch an die nächste Generation denken.Hätten Politik und Wirtschaft nachhaltiger gehandelt, hätteman die Finanzkrise und viele Firmenkonkurse verhindernkönnen.

Wie kann man Manager zum nachhaltigen Denken und

Handeln bewegen?

Der kurzfristige Horizont der Manager ist problematischund gefährlich. Oft muss das Managment bei Fehltritten kei-nerlei Konsequenzen tragen und geht deshalb unverhält-nismässige Risiken ein. Manager sollten privat zur Haftunggezogen werden können, sowohl finanziell als auch straf-rechtlich.

Sind die Interessen der Schweizer KMU in der Politik

genügend vertreten?

Eindeutig nicht. Die Wirtschaftspolitik sollte mehr auf dasUnternehmertum ausgerichtet sein, nicht auf das Manager-tum. Economiesuisse, der Lobbyverband des Managements,hat zu grossen Einfluss. Nur deshalb macht der Staat soetwas Unlogisches, wie schlechtem Management unter dieArme zu greifen. Die marode UBS hätte ich Konkurs gehenlassen – ge ordnet, wohlverstanden. Die 68 Milliarden, mitdenen man die UBS gerettet hat, hätte man auch in KMUstecken können, schliesslich sind 98% aller SchweizerUnternehmen KMUs. Wünschenswert wäre auch ein ein-facherer Zugang zu Startkapital. Für Jungunternehmer istes immer noch schwierig, an Darlehen zu gelangen.

Wie kamen Sie als Unternehmer auf die Idee, mit einer

Initiative Grossverdiener an den Pranger zu stellen?

Politik interessiert mich, beobachtet habe ich das politischeGeschehen schon immer. 2001 hat uns das Swissair-Groun-ding erstmals vor Augen geführt, wohin die ganzen krimi-nellen Boni-Exzesse und Voraus zahlungen führen. Derdurch die Führung verschuldete Un tergang der nationa-len Fluggesellschaft hat mich traurig und wütend gemacht.Dort wurde mir klar, dass es mit der Schweiz bergab gehtund sich etwas ändern muss. Da auch meine Trybol AG Geld

verloren hat, habe ich den Entscheid gefasst, diesem Wild-wuchs ein Ende zu setzen. 2006 habe ich in nur drei Mona-ten die Unterschriften für meine Initiative «gegen die Abzo-ckerei» gesammelt.

Ist es nicht erstaunlich, dass ein Unternehmer und

nicht etwa eine politische Partei diese Initiative

lanciert hat?

Keine Partei hätte eine solche Initiative lancieren können,für die Politiker ist der Druck aus der Finanzwelt viel zugross. Der Anstoss musste von aussen kommen. Von jeman-dem aus der KMU-Landschaft, der nicht in diesem Lobby-Filz sitzt. Seit die Initiative entworfen wurde, hat Bundes-bern in seiner Uneinigkeit 17 Gegenvorschläge entworfen.Diese Gegenvorschläge sind amateurhaft und nicht zu Endegedacht. Einige Parlamentarier wollen sich mit Ideen pro-filieren, obwohl Sie sich vorher noch nie mit dem Themaauseinandergesetzt haben. Ich hoffe das Volk wird mir alsUnternehmer mehr Glauben schenken, als denen in Bernmit ihrem riesigen Lobbyapparat.

Ihrer Intitiative wird viel Widerstand entgegen -

gebracht. Sie sprechen die Gegenvorschläge an.

Die Gegenvorschläge sind nichts als politischer Hickhack.Dass Handlungsbedarf besteht, da sind sich die Parlamen-tarier einig. Doch meine Initiative ist ihnen zu gefährlich.Diese wird nun schon seit 33 Monaten im Parlament hinund her geschoben, aber auf einen Gegenvorschlag könnensie sich nicht einigen.

Die beiden heute vorliegenden Gegenvorschläge sindnicht nur sinnlos, sondern kontraproduktiv. Viele zentralePunkte der ursprünglichen Initiative werden gänzlich weg-gelassen. Die Alternative, dass Boni besteuert würden,schädigt das Unternehmen und nicht die «Abzocker».

Aber die Idee dahinter ist doch, dass diese Besteuerung

die Unternehmen davon abhält, solche Boni

auszuzahlen?

Die seit 10 Jahren stark ansteigenden Topgehälter und ins-besondere die Gehälter, die jetzt nach der Finanzkrisebezahlt werden, zeigen doch eindeutig, dass nichts, auchkeine Boni-Steuer, diese Entwicklung stoppt. Mit der Boni-Steuer wird einfach weniger Gewinn und somit wenigerDividende ausgewiesen, was wiederum den Eigner trifft.Durch die Verstaatlichung von AGs wie z.B die Royal Bankof Scotland oder Hypo Real Estate Deutschland sind die Mil-

THOMAS MINDER

Unternehmer in kämpferischer MissionEin Mann mit vielen Gesichtern. Im Zusammenhang mit ihm fallen Schlagwörter wie

«Managerschreck», «Abzockergegner» oder «KMU-Rebell». Thomas Minder sieht sich selbst in erster

Linie als Vollblutunternehmer und kritischer Bürger, als Hobby nennt er die Vogelbeobachtung.

Die UZ sprach mit dem Einzelkämpfer, der mit seiner «Abzockerinitiative» gegen

die Grossverdiener in den Kampf gezogen ist.

«Manager

sollten

privat zur

Haftung

ge zogen wer-

den können,

sowohl finan-

ziell als auch

strafrechtlich»

10 l Nr. 1/2 l 2011UZ l INTERVIEW

Page 11: uz 1-2/2011

Foto: Marc D'Arrigo

Thomas Minder (52) ist leidenschaftlicher Fussballer, Wanderer und Ornithologe. Er ist Inhaber und Geschäftsleiterder Firma Trybol aus Neuhausen (SH), die natürliche Produktezur Haarpflege und Mund hygiene herstellt. Das Unterneh-men mit Gründungsjahr 1898 ist seit 1963 im Familienbesitz.Die Schweiz wurde 2004 auf Minder aufmerksam, als er indie Öffentlichkeit trat und die Masslosigkeit einiger Konzern-manager an den Pranger stellte. 2006 lancierte er die Initia-tive «Gegen die Abzockerei».

l Nr. 1/2 l 2011 l 11INTERVIEW l UZ

Page 12: uz 1-2/2011

DIE ABZOCKERINITIATIVE

Die Initiative «gegen die Abzockerei» umfasst 24 Punkte:1. Abstimmung der GV über die Gesamtsumme aller Vergütungen des Verwaltungsrates, 2. ...der Geschäftsleitung3. ...und des Beirates.4. Jährliche Einzelwahl der Mitglieder des Verwaltungsrats, 5. ... des Verwaltungsratspräsidenten, 6. ...der Mitglieder des Vergütungsausschusses7. ... und des unabhängigen Stimmrechtsvertreters. 8. Keine Organ-9. ...und Depotstimmrechtsvertretung10. Elektronische Fernabstimmung.11. Stimmzwang der Pensionskassen im Interesse ihrer Versicherten,12. ...und das obligatorische Offenlegung des Stimmverhaltens.13. Statuten: Erfolgs- und Beteiligungspläne der VR- und GL-Mitglieder.14. Statuten: Anzahl externer Mandate der VR- und GL-Mitglieder.15. Statuten: Höhe der Renten, 16. ...Kredite, 17. ... und Darlehen der VR- und GL-Mitglieder.18. Statuten: Dauer der Arbeitsverträge der GL-Mitglieder.19. Keine Abgangs- oder andere Entschädigungen 20. ...sowie keine Vorauszahlungen an VR- und GL-Mitglieder 21. Keine Prämien bei Firmenkäufen und -verkäufen an VR- und GL-Mitglieder.22. Keine Mehrfach-Arbeitsverträge für VR- und GL-Mitglieder.23. Keine Delegation der Gesellschaftsführung an eine andere Firma.24. Strafbestimmung: Freiheits- (bis 3 Jahre) und Geldstrafe (bis 6 Jahresvergütungen).

Quelle: http://www.abzockerei.ch/Forderungen.pdf

DER INDIREKTE GEGENVORSCHLAGObwohl die Initiative gemäss Umfragen eine 70% Mehrheit des Volkes hinter sich vereint undvon vielen Politikern unterschiedlichen Couleurs befürwortet wird, setzte sich im Stände- undBundesrat der indirekte Gegenvorschlag durch, der im Frühling auch im Nationalrat beraten wird.Der indirekte Gegenvorschlag will die Boni-Exzesse mit anderen Mitteln bekämpfen. Zwar siehtauch dieser Minders Idee der Aktionärsdemokratie vor, allerdings in abgeschwächter Form. Sosollen die Aktionäre über Löhne, die den Schwellenwert von drei Millionen überschreiten sowieüber die Gesamtsumme aller Vergütungen an den Verwaltungsrat abstimmen können. Unterdem Schwellenwert liegende Löhne und Vergütungen der Geschäftsleitungen können statuarischvom Abstimmungsobligatorium befreit werden. Vorauszahlungen sollen nicht erlaubt sein, esbleiben jedoch Ausnahmen vorbehalten.Die grösste Abweichung liegt in der im Gegenvorschlag vorgesehenen Boni-Besteuerung. Löhneund Boni von über drei Millionen müssten von der Unternehmung steuerlich als Gewinnvertei-lung und nicht als Lohnauszahlung ausgewiesen werden und müssten in der Folge besteuertwerden. Minder selbst verurteilt die Boni-Besteuerung als schädigenden Staatseingriff.

lionengehälter mittlerweile bei den Staatsbetrieben ange-langt. Sind wir uns dessen bewusst?

Welche Punkte müssten im Gegenvorschlag

aufgenommen werden, um Sie zum Rückzug Ihrer Ini-

tiative zu bewegen?

Meine Initiative umfasst 24 Punkte. Warum glauben Sie,habe ich eine so umfassende Initiative ausgearbeitet? Weiljeder Punkt nötig ist. Die Initiative ist rechtlich gesehen feh-lerfrei und lässt den Abzockern keine Hintertüren offen.Deshalb haben die Parlamentarier ja auch Angst vor mei-ner Initiative und beissen sich die Zähne aus. Ich habe einesachliche Lösung vorgeschlagen, die bewusst in die Mittezielt. Dass genau die Mitteparteien meiner Initiative ammeisten Widerstand leisten, ist schon fast ironisch. Icherkläre mir das mit ihrer Abhängigkeit vom Geld der Gross-konzerne.

Schadet Ihre Initiative nicht dem Wirtschaftsstandort

Schweiz?

Solche Vorwürfe sind reine Angstmacherei. Die Initiativeist im Gegenteil standortfördernd. Weltweit geht der Eignereiner Firma dorthin, wo sein Privateigentum am bestengeschützt ist und er das grösste Mitspracherecht hat. MeineInitiative wird Unternehmungen daher eher anziehen als

abschrecken. Die Strategie «Gewinne dem Management,Verluste der Gesellschaft», das ist standortschädigend. Seitder Lancierung der Initiative haben viele namhafte inter-nationale Firmen ihren Sitz in die Schweiz verlegt und sichkotieren lassen, darunter keine geringeren als Transocean,Tyco und Ace, um Beispiele zu nennen. Hätten diese Fir-men Angst vor meiner Initiative, wären sie gar nicht erstgekommen.

Gegner argumentieren weiter, dass es für Grosskon-

zerne schwierig würde, Kaderleute zu rekrutieren.

Wir sehen ja, wohin diese Rekrutierungsstrategien geführthaben. Diese sogenannt «fähigen» Leute haben in Tat undWahrheit den Untergang gebracht. Corti, zum Beispiel, hättenie angestellt werden dürfen. Es ist doch unlogisch, denLeuten Geld – und wir sprechen von Vorauszahlungen inMillionenhöhe – zu geben, bevor sie überhaupt zu arbei-ten begonnen haben.

Der «war for talents» wird überbewertet. Auch Managersind nicht unersetzlich. Für jeden würden sie 100 anderefinden, die diesen Job genauso gut machen könnten. AuchKaderleute sollen sich und ihr Können über eine längereZeitspanne beweisen müssen, bevor sie Geld erhalten.

Hat dank Ihrer Initiative ein Umdenken statt gefunden?

Meine Initiative hat den Zeitgeist getroffen und die Öffent-lichkeit sensibilisiert. In den Chefetagen jedoch hat keinUmdenken stattgefunden. Die konsultativen Abstimmun-gen der UBS sind eine reine Alibiübung. Gerade erst ist Nov-artis in den USA mit einer Rekordbusse von 442 MillionenDollar gebüsst worden und niemand übernimmt die Ver-antwortung, auch nicht Herr Vasella. Mit dieser Busse wurdeeine halbe Milliarde in den Sand gesetzt. Würde mir daspassieren, ginge ich in Konkurs und mein Ruf wäre ruiniert.Bei Novartis passiert nichts, die Chefetage verdient gleich-viel wie vorher.

«Seit die

Initiative

entworfen

wurde, hat

Bundesbern in

seiner

Uneinigkeit

17 Gegen -

vorschläge

entworfen.»

12 l Nr. 1/2 l 2011UZ l INTERVIEW

Page 13: uz 1-2/2011

Der politische Kampf verbrennt Zeit, Ressourcen undEnergie. Woher die Motivation? Ich will etwas bewegen. Ich bin Schweizer Bürger und ichbin gerne Schweizer Bürger. Wenn die Schweiz in die fal-sche Richtung läuft, kann ich nicht einfach zuschauen.Schliesslich haben wir die demokratischen Rechte und ichempfinde es als Pflicht, wenn nötig von diesen Gebrauchzu machen. Das mag Geld und Zeit kosten, doch das nehmeich gerne in Kauf. In der Politik sind einzelne Interessen-gruppen übervertreten. Ich wünschte mir, es gäbe mehrUnternehmer die versuchten, politisch etwas zu bewegen.

Wann denken Sie, wird Ihre Initiative an die Urnegelangen? Sicher nicht dieses Jahr, da dreht sich alles nur um den

Transporte ohne Grenzen?

Wahlkampf. Es wird noch viel Wasser den Rhein hinabflies-sen, bevor es zur Abstimmung kommen wird. Das Schwei-zer System ist unheimlich träge, geprägt von Parteigeplän-kel und Eigenprofilierung.

Sie sind nicht zufrieden mit dem Schweizer Polit-System?Die Politik ist nicht mehr leistungsbezogen und themenori-entiert. Es wird jahrelang über Pitbulls und Raser diskutiert.Kinder werden totgebissen, Menschen totgefahren – nichtspassiert. Es brennt lichterloh und die Schweiz macht breakund isst Znüni. Etwas so Dringliches wie die «too big to fail»-Problematik wird ganz normal in die Vernehmlassunggeschickt. In unserer kleinen Schweiz etwas zu bewegen,ist fast unmöglich. Deshalb auch die Politikverdrossenheit,das links-rechts-Hickhack geht den Bürgern auf den Wecker.

Was, wenn die Initiative angenommen wird? Folgtdann die nächste Initiative?Als Aussenstehender habe ich im Bundeshaus Einblick indie eingefahrenen politischen Mechanismen erhalten. EinAnliegen ist mir deshalb die Beschleunigung des direktde-mokratischen Systems. Die Überprüfung einer Initiative sollnicht durch den Bundesrat geschehen. Der Bundesrat istdas ausführende Organ, er darf bei einer Volksinitiativenicht Partei sein. Es ist grundsätzlich falsch, wenn er demInitiativkomitee in einer Arena-Sendung als Partei gegen-über steht. Seine Mitwirkung verletzt die Gewaltenteilung,ist ineffizient und kostenintensiv. Weiter soll das Parlamentnur 18 Monate Zeit haben, um Gegenvorschläge auszuar-beiten. Schliesslich hat ein Initiant auch nur 18 Monate fürdas Sammeln der Unterschriften.Weiter könnte ich mir vorstellen, eine Initiative zu starten,die Lobbyisten während der Session aus dem Bundeshausverbannt. Das starke Lobbying ist eines der Hauptübel, dasdazu führt, dass die politischen Mühlen der Schweiz so lang-sam mahlen. Ich habe mich bezüglich dieser Themen bereitsmit ein paar Leuten unterhalten, wir werden sehen, ob etwasdaraus wird.

Spielen Sie mit dem Gedanken, selbst in die Politik ein-zusteigen?Ich sage nie nie. Jetzt wäre ein idealer Zeitpunkt, dieses Jahrwird der Ständeratssitz im Kanton SH frei. Doch ich kannmich eigentlich mit keiner Partei identifizieren, am ehes-ten vielleicht mit den Grünliberalen. Ausserdem glaube ichnicht, dass ich mich in der Politik wohl fühlen würde. Ichbin kein Diplomat, ich bin Unternehmer und sage, was ichdenke.

Wie sehen Sie die Zukunft der Wirtschaft? Die nächsten Skandale werden noch «verreckter»

sein. Kürzliche Fusionen haben riesige Mons-terkonstruktionen geschaffen. British Air-ways hat mit Iberia fusioniert, Bank of Ame-rica übernimmt Merill Lynch und Novartishat Alcom gekauft. Aus riesigen, unführ -baren Mammut konzernen sind Supermam-muts geworden. Wie kann ein CEO über den

Globus verteilt 243 000 Leute führen? Bereitsein kleiner Betrieb wie meine Firma ent wickelt

eine Eigendynamik, die es tagtäglich zu kontrol-lieren gilt.

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«Ich wünsch-

te mir, es

gäbe mehr

Unter nehmer,

die versuchten,

politisch etwas

zu bewegen.»

Fotos: Marc D'Arrigo

l Nr. 1/2 l 2011 l 13INTERVIEW l UZ

Page 14: uz 1-2/2011

Auch das ist Logistik.

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RUDOLF STRAHM

Unser Problem mit dem Franken Für die exportierende Wirtschaft jedenfalls ist die Wech-selkurssituation schmerzhaft und schädlich. Wer sich alsExporteur behaupten will, muss in noch mehr Qualitäts-produktion und Hochpreisprodukte ausweichen. Von derGeld- und Währungspolitik ist nicht viel Support zuerwarten. Die Nationalbank hat ihre guten Absichten fürdie Realwirtschaft gezeigt und musste dann gegenüberden gigantischen spekulativen Kräften kapitulieren. Mitder Folge, dass sie jetzt von der Finanzwelt mit Hämeüberschüttet wird.

Diese Erfahrungen zeigen auch die Grenzen der unila-teralen Handlungsmöglichkeiten für die Schweiz und fürdie Geld- und Währungspolitik der Nationalbank. Nureine internationale Kooperation unter den Währungsbe-hörden hätte eine Chance. Doch die meisten andernOECD-Staaten haben derzeit kein Interesse, die Abwer-tung ihrer Währung zu verhindern.

Solange nicht eine internationale Währungskooperationzur Korrektur dieser speziellen Euro-Franken-Kursent-wicklung zustande kommt, sehe ich als Ultima ratio nurdie eine begrenzte Möglichkeit für die Nationalbank: Siekönnte für die schweizerischen Exporteure und Hotelsmit Auslandgästen vorübergehend einen Exporteuren-kurs, zum Beispiel von 1.40 Franken pro Euro, gewähren.Die Exporteure müssten dazu ihre Exportbelege bei derNationalbank vorweisen. Nachteil ist, dass bald einSchwarzmarkt und Umgehungsgeschäfte entstehen. Des-halb wäre eine solche Lösung nur zeitlich befristet alsÜberbrückung möglich.

Es ist unbestritten, der Frankenkurs ist zurzeit massivüberbewertet und liegt weit über einer fairen Kaufkraft-parität. Das spekulativ bedingte Überschiessen wird sichkorrigieren. Die Zuversicht ist nicht ganz abwegig, dasssich das Euro-Kursverhältnis für unsere Exporteure wie-der verbessert, wenn die Spekulanten kalte Füsse bekommen.

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«Der Euro im Absturz». «Der Euro im freien Fall». «Euro vordem Kollaps.» So lauteten die Schlagzeilen für eine Kurs-entwicklung, die der schweizerischen Exportwirtschaft soviel Sorge und der Politik so viel Hilflosigkeit beschert.

Bei der Beurteilung wirtschaftlicher Entwicklungenkommt’s immer auf die Brille des Analytikers und dessenInteressenlage an. Man kann das Phänomen des «schwa-chen Euro» auch anders sehen:

Erstens wird die Schwäche des Eurokurses von der euro-päischen Industrie nicht als Schaden, sondern als Glücks-fall betrachtet. Der deutschen, österreichischen, holländi-schen, französischen Industrie konnte nichts Bessereswiderfahren als die Abwertung ihres Euro um 15 bis 20Prozent. Denn sie können leichter und billiger exportie-ren und sich kostenmässig Luft verschaffen.

Zweitens ist die so genannte Schwächung des Euro imglobalen Vergleich vielmehr eine Aufwertung des Fran-kens. Denn die Parität zwischen dem Euro und dem Dol-lar hat sich, von Schwankungen abgesehen, seit Mitte desletzten Jahrzehnts nicht erheblich verändert. 2005 kosteteein Euro rund 1.25 Dollar, und jetzt bewegt er sich wiederbei 1.30 Dollar. Dagegen ist der Franken sowohl gegen-über dem Euro wie auch gegenüber dem Dollar massivgestiegen. Das Problem sind also die Frankenaufwertungund nicht die sinkenden Kurse von Euro und Dollar.

Ein dritter Aspekt erklärt auch das Überschiessen desFrankenkurses, nämlich die Währungsspekulation. Gewisswar das verschwundene Vertrauen in die südeuropäischenSchuldnerländer der fundamentale Ausgangspunkt derSpekulation gegen den Euro. Doch die Bank für Internatio-nalen Zahlungsausgleich hat mit ihren im Dezember veröf-fentlichten Zahlen über die spekulativen Devisentransak-tionen auch den Grund für das Überschiessen der Kurs -entwicklung geliefert: Weltweit werden täglich im Durch-schnitt 4000 Milliarden Dollar Wechselkursgeschäfte getä-tigt. Davon belaufen sich die Wechselgeschäfte zwischendem Franken und den andern Währungen auf rund 250Milliarden Dollar täglich. Und davon erreichen allein dieDevisentransaktionen zwischen Franken und Euro 72 Mil-liarden pro Tag. Wohlverstanden: pro Tag! Das ist überhundert mal mehr als der Devisenverkehr durch Importeund Exporte. Das Sekundentrading und die gewaltigen Le-verage-Geschäfte bewirken einen viel grösseren Kurs-anstieg als zum Beispiel die Fluchtgelder, dieden sicheren Hafen der Frankenzone suchen.

Pikant ist, dass sich die UBS rühmte, alsweltweit zweitgrösste Akteurin im Wäh-rungsgeschäft mit Devisenhedging und an-dern spekulativen Währungstransaktionenzu wirken. Die eben vom Staat geretteteBank verdient ihr Geld auch mit Spekulatio-nen gegen den Franken! Jetzt, wo die Kritik ge-gen sie auftaucht, versucht sie den Frankenkurs -anstieg mit den Vertrauensverlusten des Eurozu rechtfertigen.

DER AUTOR

RudolfStrahm istChemiker undÖkonom. Erwar von1991-2004Nationalrat

und von 2004-2008 Eidge-nössischer Preisüberwacher.

14 l Nr. 1/2 l 2011UZ l WIRTSCHAFT

Page 15: uz 1-2/2011

INTEGRATION VON IV-BEZÜGERN

Eine Eingliederungsquote. . .Die 6. IV-Revision steht vor der Tür. Quotenmassnahmen, die zur Anstellung von Behinderten

verpflichteten, wurden unlängst vom Parlament abgelehnt. Die Intergration von Menschen mit

Behinderung bleibt dennoch ein aktuelles Thema, insbesondere für Arbeitgeber.

. . . ist kontraproduktivDer Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) lehnt dieEinführung von Behindertenquoten dezidiert ab. DieIntegration soll demgegenüber auf freiwilliger Basisgefördert werden. Zu die-sem Zweck sollen die heu-tigen, negativen Anreizearbeits- und sozialversiche-rungsrechtlicher Art fürArbeitgeber und Handica-pierte abgebaut werden.Dies sieht die IV-Revision6a auch vor.

Untersuchungen (u.a.der OECD) zu den Wirkun-gen von gesetzlichen Inte-grationsquoten zeigen ins-gesamt eine negative Bi-lanz. Solche Quoten führennicht zum angestrebten Ziel und stossen in der praktischenUmsetzung auf erhebliche Probleme. Bereits das Aufstel-len der quotenrelevanten Kriterien ist schwierig. Die Defi-nition von Art und Schwere der Behinderung ist gerade beipsychischen Behinderungen – und solche stehen im Rah-men dieser Revision im Vordergrund – kaum möglich.

Zwang und Quoten schaffen schlechte Voraussetzun-gen, um Handicapierte in eine für sie angenehme Arbeits-umgebung zu integrieren. Betroffene würden in Betrie-ben als «Quoten-Integrierte» geduldet und ausgegrenzt.

Entgegen ihrer Zielsetzung erschweren gesetzlicheQuoten den Zugang zum Arbeitsmarkt, da eine stärkereRegulierung die Bereitschaft der Arbeitgeber für Neuan-stellungen generell vermindert.

Zu beachten wäre auch der mit der Meldung und derKontrolle der Quoteneinhaltung verbundene administra-tive Zusatzaufwand, der unverhältnismässig gross würde.

Mit gesetzlichen Quoten und Ersatzabgaben würde aufkaltem Weg eine Arbeitgebersteuer eingeführt und damitvom paritätischen Finanzierungsteil der IV abgewichen.Einerseits haben gewisse Arbeitgeber schon aufgrundihrer Tätigkeit nicht die Möglichkeit, Handicapierte zuintegrieren, womit für sie die Ersatzabgabe eine unaus-weichliche Steuer würde. Anderseits müssten die Arbeit-geber alleine für die Lösung eines Problems gerade ste-hen, welches nicht nur sie, sondern die ganzeGesellschaft betrifft.

Anderweitigen Integrationsanstrengungen der Arbeit-geber (z.B. Beschäftigung von Invaliden und potentiellenInvaliden, Aufnahme von Langzeitarbeitslosen, Unter-stützung von Jugendlichen beim Eintritt ins Erwerbsle-ben u.a.m) wird überhaupt keine Rechnung getragen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Gemessen anLändern mit gesetzlichen Integrationsquoten, weist dieSchweiz ohne solche Quoten eine gute Arbeitsmarktparti-zipation von Behinderten auf. Ein Systemwechsel würdediese Integrations-Leistung aufs Spiel setzen.

. . . ist längst überfällig Die 6. IV-Revision zielt auf eine Reduktion um 5 % oder12‘500 gewichtete (sprich ganze) Renten innerhalb vonsechs Jahren. Das bedeutet, dass rund 17‘000 Menscheneingegliedert werden müssen. Dazu kommen mehreretausend Personen, die bereits aufgrund der 5. IV-Revisiongekürzte oder gar keine Rente mehr erhalten. Zudem willder Nationalrat Personen mit bestimmten Krankheitsbil-dern von Versicherungsleistungen ausschliessen, was inder Praxis weitere 90 000 Rentenbeziehende mit psy-chischen Krankheiten treffen könnte.

Ohne Arbeitsplätze ist Integration nicht möglich. Nurwenige Betriebe sind heute bereit, Menschen mit Behin-derungen zu beschäftigen, wie die jüngste Untersuchungder Pro Infirmis bestätigt. Sogar der grosse ArbeitgeberBund verhält sich mit eine Quote von 0,6 % alles andereals vorbildlich.

Die staatlich finanzierten Unterstützungsmassnahmenfür die Arbeitgeberseite werden stetig ausgebaut: Dazugehören unter anderem Einarbeitungszuschüsse, Umrüs-tungen oder Hilfsmittel am Arbeitsplatz, vielfältige Früh-erfassungs- und Integrationsmassnahmen, Beratung,Coaching und Case Management. Den Versicherten wer-den zahlreiche Pflichten, teilweise auch Schikanen, auf-erlegt sowie Sanktionen ausgesprochen, wenn sie nichtkooperieren.

Die 6. IV-Revision zieht die Schraube für gesundheit-lich angeschlagene Arbeitnehmende also noch fester an.Mit dem zweiten Massnahmenpaket, das in Kürze folgt,werden noch schmerzhafteren Renteneinbussen angepeilt. Angekurbelt wird damit lediglich eine Integra-tionsindustrie, die es auch nicht schaffen wird, alle ausder IV abgeschobenen Menschen im zweiten Arbeits-

markt oder in «beschäfti-gungstherapeutischen»Kursen zu parkieren,geschweige denn auf demArbeitsmarkt unterzubrin-gen.

Wenn die Arbeitgeben-den nicht wollen, dannnützen auch die besten vonder IV durchgeführten Pro-gramme zur Wiedereinglie-derung nichts. Deshalb set-zen sich die Kantone(SODK), die Fachorganisa-tionen der Sozialhilfe

(SKOS), die Ärztinnen und Ärzte (FMH), die Behinderten-organisationen, die Gewerkschaften und die SP für grif-fige Massnahmen im Gesetz ein. Die Arbeitgeberseite sollendlich in die Pflicht genommen werden.

Die Quote ist überfällig, damit Menschen mit gesund-heitlich bedingten Einschränkungen ihrer Erwerbsfähig-keit einen Arbeitsplatz finden oder, noch besser, ihrenbisherigen Arbeitsplatz behalten können.

«Zwang

und Quoten

schaffen

schlechte Vor -

aussetzungen,

um Handi -

capierte zu

integrieren»

Prof. Dr. Roland A. Müller, Mitglied derGeschäftsleitung SAV.

«Ohne

Arbeits -

plätze ist

Integration

nicht möglich»

Christine Goll,Nationalrätin SP (ZH).

l Nr. 1/2 l 2011 l 15PRO UND KONTRA l UZ

Page 16: uz 1-2/2011

Q ll M St l R h S i t M d ' Th Yi ld B k NBER

0

100

200

300

400

500

600

700

800

US RezessionBBB vs. Regierungsanleihen

Langfristiger Durchschnitt 177bp

Aktuell*226 bp

Lehman

1925 1931 1937 1943 1949 1955 1961 1967 1973 1979 1985 1991 1997 2003 2009

* St d Okt b 2010

TEXT PETER BÄNZIGER *

Die allermeisten Anleger schätzen ein Umfeld, in welchemdie künftigen Renditen einigermassen abschätzbar sind.Zurzeit ist dies jedoch nicht der Fall, das Dilemma ist gross:Ohne ein Mindestmass an Risiko ist der Ertrag auf Anla-gen praktisch gleich null. Die Zinsen sind weltweit so starkgesunken, dass zum Beispiel 10-jährige Schweizer Staats-obligationen per Verfall aktuell nur noch 1,5% rentieren.Gleichzeitig besteht die Gefahr von Kursverlusten schon beieinem geringeren Zinsanstieg. Unter diesen Umständensind Anleger gezwungen, auf der Suche nach Rendite inetwas riskantere Territorien vorzudringen.

Gutes Umfeld für UnternehmensobligationenWährend also die Perspektiven bei Staatsobligationen eherdüster sind, kommen die guten Nachrichten aus dem Unter-nehmensbereich. Die Finanzkrise zwang viele Firmen zudrastischen Kostenreduktionen, was ihnen ermöglicht, auchbei nur leicht besserer Konjunktur ihre Gewinne deutlichzu steigern. Wer in diesem Umfeld mit Obligationen Ren-diten erzielen will, darf sich nicht scheuen, Kreditrisikeneinzugehen. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der

AKTIENMARKT

Die Zeit ist reif für mehr Risiko

Die Suche nach attraktiven Renditen bei gleichzeitig tragbaren Risiken ist schwieriger geworden.

Gezielt einzugehende Bonitätsrisiken bei Obligationen und Dividendenstrategien bei Aktien sind unter

den aktuellen Bedingungen eine gute Wahl.

Renditedifferenzen zwischen Unternehmensanleihen guterQualität und US-Staatsanleihen (Grafik 1).

Im Frühjahr 2009 ist diese Renditedifferenz bis auf rund8% emporgeschossen. Mittlerweile sind diese «Spreads»wieder etwas kleiner als vor dem Zusammenbruch derInvestmentbank Lehman Brothers, etwa auf dem Niveaufrüherer Rezessionen. Aber die Unternehmen haben wieerwähnt ihre Bilanz- und Gewinnkennzahlen massiv ver-bessert. Dies gilt auch für viele Firmen, die aufgrund ihrerBonität unterhalb der Kategorie Investment Grade liegen.Papiere solcher Unternehmen werden auch als High-Yield-Bonds bezeichnet, denn sie bieten einen höheren Couponals Ausgleich für das höhere Schuldnerrisiko. Die nun bes-seren Finanzkennzahlen von Firmen aus dem High-Yield-Segment sind aus Anlegersicht besonders wichtig, weildamit die Wahrscheinlichkeit von konkursbedingten Ausfällen abnimmt. Wenn solche Obligationen zudem miteiner möglichst kurzen Duration gemanagt werden, lässtsich auch das Risiko von Verlusten im Falle von Zinserhö-hungen klein halten. Fonds mit ihrer breiten Diversifika-tion und dem aktiven Management der Titelvielfalt sind füreine Investition in den Bereich der High-Yield-Bonds prä-destiniert.

OPTION TIEFERE BONITÄTEN Unternehmensobligationen von sehr billig zu «noch attraktiv» (1)

Rend

itedi

ffer

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ten

16 l Nr. 1/2 l 2011UZ l GELD

Page 17: uz 1-2/2011

Abweichung der MSCI-Indizes vom fairen Wert per 30.9.2010

-22%

-37%

-45%

-28%-34%

+13%+10%

-38%

-63%

-43%-48%

+20%

+13%

-22%

Welt USA Europa ex UK und CH

Schweiz Japan Asien EMMA

IBES-GewinnschätzungenTrendmodell

Die berechneten Unter-bewertungen fallenmöglicherweise zu starkaus, weil die Zeitreihen«zu kurz» sind

Quelle: Swisscanto / IBES

Quelle: Datastream

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

7%

Jul 99 Jul 00 Jul 01 Jul 02 Jul 03 Jul 04 Jul 05 Jul 06 Jul 07 Jul 08 Jul 09 Jul 10

Stand: 30.09.2010

Rendite 10-jähriger EURO-Regierungsobligation

Dividendenrendite des MSCI Europe

ANLAGESTRATEGIE 2011 auf einen Blick (4)Geldmarkt /Obligationen (untergewichten) – Geldmarkt und Staatsanleihen unattraktiv– Unternehmensanleihen immer noch beimischen, High-Yield-Bonds besonders interessant– Steilheit der Zinskurve ausnützen: Konzentriert in mittlere Laufzeiten investieren– Stabilisierung von USD und EURO gegenüber CHFAktien (übergewichten)– Attraktive Bewertung– Massive Verbesserung der Gewinnsituation und der Bilanzqualität– Akquisitionen und/oder Aktien-Rückkäufe werden zunehmen– Schweiz, Europa und dividendenstarke Papiere favorisierenAlternative Anlagen (neutral gewichten)– Immobilien: Schweiz übergewichten, Ausland (kotiert) leicht untergewichten– Rohstoffe: Werden durch Wirtschaftsaufschwung begünstigt – stark gestiegenes Risiko einer

Korrektur beim Gold

Mit Fremdwährungsobligationen können Anleger zwaretwas mehr Rendite erzielen, müssen aber auch Währungs-risiken eingehen. Der US-Dollar ist gegenwärtig gemessenan der Kaufkraftparität günstig bewertet. Abweichungen vonder Kaufkraftparität können aber deutlich sein und auch län-gere Zeit andauern. Dennoch sind die Chancen, dass sichder Dollar bei wieder zunehmender Risikobereitschaft er-holt, intakt. Mittelfristig dürfte er aufgrund der hohen ame-rikanischen Staatsverschuldung unter Druck bleiben. Ähn-lich die Situation beim Euro: Kurzfristig ist hier eine Stabi-lisierung oder eine weitere Erholung wahrscheinlich. Mit-telfristig bleibt die europäische Währung wegen des gros-sen wirtschaftlichen Gefälles und der Schuldenproblema-

tik in der Währungsunion gegenüber dem Schweizer Fran-ken unter Druck.

Aktienmärkte günstig bewertet Die Verbesserung der Unternehmensgewinne bedeutennicht nur gute Nachrichten für Unternehmensanleihen, son-dern auch für Aktien. Diese erachten wir insgesamt von derBewertung her als attraktiv. Wenn wir die langfristig erziel-ten Unternehmensgewinne als Massstab nehmen, ergibtdies beim gegenwärtigen Kursniveau eine Unterbewertungvon etwa 22%. Für eine Einschätzung der Aktienmärkte inden verschiedenen Weltregionen haben wir mit zwei ver-schiedenen Modellen gerechnet: Jenes, das auf der langfris-tigen Gewinnentwicklung basiert (graue Balken Grafik 2)sowie eines mit den aktuellen Gewinnschätzungen der Ana-lysten (rote Balken Grafik 2).

Berechnungen mit verschiedenen Modellen zeigen:Aktienmärkte in den «alten» Wirtschaftsregionen sind güns-tig. Asien und die Emerging Markets sind überbewertet,doch nach wie vor fliesst viel Geld in diese Märkte, sodassbei den Kursen Übertreibungen möglich sind.

Gemäss unseren Berechnungsmodellen ist der Aktien-markt in Europa am deutlichsten unterbewertet. Europäi-sche Aktien sollten in einem gut diversifizierten Portfo-lio ihren Platz haben. Doch welche Strategie ist imaktuellen Umfeld mit Zinsen auf rekordtiefem Niveau?Eine Analyse des japanischen Aktienmarktes ist hier des-halb sinnvoll, weil dort die Zinsen schon seit Jahren tiefsind. Untersucht haben wir die Performance von dividen-denstarken mit jener dividendenschwacher Aktien wäh-rend 20 Jahren. Das Ergebnis ist klar: Titel mit hohen Divi-dendenrenditen erzielten während dieser Zeit eineMehrrendite von fast 200%. Dies zeigt die Bedeutungguter Dividendenrenditen in einem Tiefzinsumfeld. Siesind auch ein Zeichen für: – eine effiziente Nutzung des vorhandenen Eigen kapitals– eine aktionärsfreundliche Grundhaltung sowie – das Vertrauens des Managements in die Zukunft. Aufschlussreich ist zudem ein Vergleich der gegenwärti-gen Dividendenrenditen in Europa mit den Renditen vonStaatsanleihen (Grafik 3).

Im Zuge der Finanzkrise schossen die Dividendenren-diten in die Höhe und liegen trotz einer «Normalisierung»der Situation immer noch klar über den Renditen von Staats-anleihen. Aktien mit hohen Dividendenrenditen eignen sicheinerseits für defensive Aktienanleger, die zwar von denChancen des Aktienmarktes profitieren, aber eine gewisseSicherheit nicht missen wollen. Andererseits kommen siefür Investoren in Frage, die einkommensorientiert sind undsonst Obligationen bevorzugen.

Auf diesem Gebiet ist es effizienter, in einen Fonds mitklarer Dividendenstrategie zu investieren statt sich in auf-wändiger Detailarbeit ein eigenes Portfolio mit dividenden-starken Titeln zusammenzustellen.

FazitDie hohe Staatsverschuldung sowohl in Europa als auchin den USA und die damit verbundene Skepsis vieler Inves-toren werden sich an den Märkten auch im nächsten Jahrbemerkbar machen. Die Erholung der Weltwirtschaft schrei-tet jedoch weiter voran und wird in Form von guten Unter-nehmensergebnissen für positive Impulse sorgen, die ins-gesamt überwiegen dürften (Kasten 4).

* Der Autor ist Chief Investment Officer und Mitglied der

Geschäftsleitung der Swisscanto Gruppe.

AKTIENRISIKEN Die meisten Aktienmärkte sind unterbewertet (2)

DIVIDENDENRENDITEN EUROPA Im Vergleich zu Obligationenrenditen (3)

Grafiken: zVg / Foto: Bilderbox.de

l Nr. 1/2 l 2011 l 17GELD l UZ

Page 18: uz 1-2/2011

TEXT STINE WETZEL

Schweizerinnen und Schweizer werdenimmer älter. Vor fünf Jahren ging mandavon aus, dass ein 65-jähriger Mannnoch durchschnittliche 17,9 Jahre zuleben hat. Heute ist seine Lebenserwar-tung um ein weiteres Jahr gestiegen. DieLebenserwartung der gleichaltrigen Frauhat sich in den fünf Jahren um ein halbesJahr auf 21,4 Jahre erhöht. Herr und FrauSchweizer beziehen demnach immer län-ger Pensionsleistungen. Das zeigen dietechnischen Grundlagen BVG 2010.

«Aktuell wird die Langlebigkeit übereine technische Rückstellung, die in derRegel jährlich mit 0,5 % des Vorsorgeka-pitals erhöht ist, vorfinanziert», so Pen-sionsversicherungsexperte Werner Kora-di. Die steigende Lebenserwartung beein-

flusst auch unweigerlich die Höhe derUmwandlungssätze. Koradi nennt einBeispiel: «Der Umwandlungssatz für ei-nen 65-Jährigen beträgt bei einem tech-nischen Zinssatz von 3,5 % nach BVG2005 6,59 %. Nach den technischenGrundlagen BVG 2010 resultiert bei einerFortschreibung ins Jahr 2011 ein Um-wandlungssatz von 6,29 %.»

Die Grundlagen BVG 2010 sind ein mo-dernes Arbeitsinstrument für Pensions-versicherungsexperten und Pensionskas-sen. Die Statistik basiert auf dem Daten-bestand von 14 privatrechtlichen, auto-nomen Pensionskassen der Jahre 2005 bis2009, mit 1,2 Millionen aktiven Versicher-ten und 750'000 Rentnern. Neben der stei-genden Lebenserwartung geht aus derStatistik auch die neueste Entwicklungder InvalidierungswahrscheinlichkeitFoto: zVg

NEUE TECHNISCHE GRUNDLAGEN FÜR DAS BVG

Das Demographie-ProblemDass sich die Versichertenstruktur in den Pensionskassen laufend

verändert, ist kein Geheimnis mehr. Die technischen Grundlagen BVG

2010 zeigen, wie die Situation aktuell aussieht. Neu können die Leistungen

und Verpflichtungen der beruflichen Vorsorge neben den Periodentafeln

auch mit Hilfe von Generationentafeln berechnet werden.

hervor. Letztere ist deutlich zurückgegan-gen. «Bei den technischen Risikobeiträ-gen ist deshalb eine Abnahme um bis zu30% zu erwarten», sagt Werner Koradi.

Die GenerationentafelnBisher wurden die Vorsorgeverpflichtun-gen einer Pensionskasse anhand von Peri-odentafeln bewertet. Diese beziehen sichauf die Sterblichkeit einer Bevölkerung

zu einem gegebenen Zeitpunkt. Eine sol-che Momentaufnahme der Sterblichkeits-verhältnisse schenkt dem Trend von stei-gender Lebenserwartung aber keineBeachtung. Daher wurden die Sterbesta-tistiken um eine Dimension erweitert: DieGeneration spielt eine tragende Rolle.Eine 50-Jährige im Jahr 2000 weist eineniedrigere Lebenserwartung auf als eine50-Jährige im Jahr 2010. Die Generatio-nentafeln ermöglichen es, die künftigeSterblichkeitsentwicklung einzubeziehenund somit die Vorsorgeverpflichtungenpräziser und objektiver zu bewerten.

Ein weiterer Vorteil: Die Langlebigkeitist für die Vorsorgeeinrichtung keine Über-raschung mehr, da mit den Generationen-tafeln die künftige Lebenserwartung desEinzelnen genauer abgeschätzt werdenkann. Die Kosten, die bei den Anpassun-gen der nach Periodentafeln berechnetenVorsorgekapitalien an die steigende Le-benserwartung verursacht und mithilfeder Vermögenserträge gedeckt wurden, ge-hören also der Vergangenheit an.

Der Übergang von BVG 2005 zu BVG2010 ist zwingend und sollte am Jahres-ende erfolgen. Wird zugleich auch auf dieGenerationentafeln umgestellt, muss zu-sätzlich Geld in die Hand genommen wer-den. Die Finanzierung der steigenden Le-benserwartung ist dann aber in der aufdem Generationenkonzept basierendenTarifierung integriert. Bei der Aktualisie-rung der technischen Grundlagen 2015sollten nur noch geringe Abweichungenvon den jetzigen Grundlagen zu Tage tre-ten, da die Generationentafeln künftigeEntwicklungen bereits berücksichtigen –«sofern die Prognosen tatsächlich bestä-tigt werden», so Werner Koradi.

DAS SAGT DAS GESETZUm die berufliche Vorsorge langfristig zu sichern, muss dersteigenden Lebenserwartung und dem daraus resultierendenUngleichgewicht Rechnung getragen werden. So trat die1.BVG-Revision am 01. Januar 2005 in Kraft. Sie beinhaltetdie sukzessive Senkung des Umwandlungssatzes von 7,2 %auf 6,8% über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die zweiteSenkung des Umwandlungssatzes im Jahr 2016 auf 6,4 %wurde vom Schweizer Volk im März letzten Jahres entschieden abgelehnt.

18 l Nr. 1/2 l 2011UZ l GELD

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TEXT MICHAEL MEYER

Das Unternehmertum und die Philanthropie stehen sichideell sehr nahe. Beide werden sie angetrieben vomWunsch, die Welt zu gestalten und die Lebensverbindun-gen zu verbessern. Dieser Wunsch ist die Grundlage nach-haltigen Handelns, das nicht nur wirtschaftliche, sondernauch soziale und ökologische Kriterien berück sichtigt.

Stiftungen sind nachhaltigPhilanthropische Anliegen unterliegen letztlich immerNachhaltigkeitsgedanken. Die typische Rechtsform desPhilanthropen ist deshalb die Stiftung, mit der ein Vermö-gen zur eigenständigen und prinzipiell unvergänglichenRechtspersönlichkeit wird. Von den rund 12 000 gemein-nützigen Stiftungen in der Schweiz haben die meisten eineunbegrenzte Lebensdauer. Dies stellt an den Vermögens-verwalter einer Stiftung sehr spezifische Anforderungen,die sich sinngemäss mit der allgemein anerkannten Defi-nition des Nachhaltigkeitsbegriffs decken: Nachhaltig isteine Entwicklung, wenn sie «die Bedürfnisse der Gegen-wart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Genera-tionen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen kön-nen». Dies hielt die UNO-Weltkommission für Umweltund Entwicklung (WCED) unter dem Vorsitz der ehema-ligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro HarlemBrundtland 1987 fest.

Das Portfolio nachhaltig optimierenDer Vermögensverwalter einer Stiftung, in der Schweizoft ein Private Banker, muss die Anlagestrategie so gestal-ten, dass die Stiftung auch in einer fernen Zukunft ihrenFörderzielen grosszügig nachkommen kann. Dies erfor-dert eine sorgfältige Liquiditätsplanung sowie regelmäs-sigen Ertragszufluss und stetige Wertentwicklung. Miteiner nachhaltig ausgerichteten Anlagestrategie lassensich diese Ziele leichter erreichen. Nachhaltigkeit trägtdazu bei, die Wertentwicklung des Vermögens zu optimie-ren: Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen und Kör-perschaften haben ihre betrieblichen und finanziellenRisiken im Allgemeinen besser im Griff und verfolgen einauf Beständigkeit angelegtes Geschäftsmodell. Sie verbes-sern damit ihre operative Basis und schaffen sich Wettbe-werbsvorteile. Ein Teilaspekt der Nachhaltigkeit ist dieGovernance, also die Gewaltenteilung und Kontrollme-chanismen in einem Unternehmen oder einer Körper-schaft. Die Sensibilisierung für dieses Thema ist weltweitgestiegen und hat 2009 wohl dazu beigetragen, dass derMarkt für nachhaltige Anlagen weit überdurchschnittlichgewachsen ist. In der Schweiz alleine um 63 Prozent aufdas historische Hoch von 34.1 Milliarden Franken.

Die Empirie zeigt: Die Rücksichtnahme auf Gesell-schaft, Umwelt und Governance erweist sich nicht als Kos-tenfaktor, sondern als wirksames Instrument, um wirt-schaftlich erfolgreich zu sein. Für eine Stiftung heisst dies,dass ihr mit einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Anla-gestrategie und Selektion der Finanzinstrumente langfris-tig am besten gedient ist.

Nachhaltigkeit analysierenVoraussetzung ist allerdings, dass die Nachhaltigkeitsein-stufung aufgrund einer methodisch sauberen Analyseerfolgt. In der Praxis stützen sich nachhaltigkeitsorien-tierte Vermögensverwalter entweder auf eigene Analys-ten oder einschlägige Rating-Agenturen. Im Anlagepro-zess verknüpfen sie die Ergebnisse aus der Konjunktur-und Finanzanalyse mit jenen der Nachhaltigkeitsanalys-ten. Dabei gibt es innerhalb der Nachhaltigkeitsanalyseverschiedene Durchdringungs- und Differenzierungs-grade. Wer zum Beispiel den Subsektor Erdölindustrieund den Chemiesektor gänzlich ausschliesst, verfolgtdamit zwar konsequent zwei Negativkriterien, dringt abernicht in die Tiefe ein und schränkt das Anlageuniversumein. Das gilt auch für jene Finanzverantwortlichen, dieaufgrund eines Positivkriteriums vorwiegend in Clean-tech investieren.

Eine Nachhaltigkeitsanalyse mit hohem Durch -dringungs- und Differenzierungsgrad untersucht einenganzen Katalog von sozialen und ökologischen Negativ-wie auch Positivkriterien. Dies ermöglicht differenzierte Einstufungen von einzelnen Unternehmen und Körper-schaften. Gemäss dem Best-in-Class-Ansatz wird selbstredend nur in die jeweils besten Aktien oder Schuld-nerkategorien investiert.

Im Unternehmensbereich darf die Nachhaltigkeits -analyse aber nicht nur die Besten innerhalb eines Sek-tors selektionieren. Vielmehr muss sie im Anlageuniver-sum auch die Sektoren und Unter sektoren in ihrerGesamtheit untersuchen. So lassen sich erstens Unter -nehmen im Vergleich zu ihren Wett bewerbern im Sektor(Best-in-Class) unterscheiden, und zweitens werden die

GEMEINNÜTZIGE STIFTUNGEN

Gutes Geben erfordertnachhaltige AnlagenMeist auf Ewigkeit angelegt, drängt sich eine nachhaltig ausgerichtete Anlage-

strategie bei gemeinnützigen Stiftungen förmlich auf. Die Erfahrung zeigt:

Nachhaltigkeit ist ein gutes Instrument, um die stetige Wertentwicklung des

Vermögens zu optimieren.

VERANSTALTUNGSHINWEIS Am 3. März 2011 findet im Widder Hotel in Zürich das Forum StiftungswesenSchweiz - Swiss Philanthropy Forum zum Thema «Aktive Philanthropie – Motor für Nachhaltigkeit?» statt. Veranstalterdes Forums ist die StiftungsZentrum.ch GmbH in Kooperationmit der Bank Sarasin & Cie AG, BDO AG und weiteren Netzwerkpartnern. Detaillierte Informationen und Anmelde -möglichkeit finden sich unter: www.stiftungszentrum.ch

20 l Nr. 1/2 l 2011UZ l GELD

Page 21: uz 1-2/2011

einzelnen Sektoren miteinander (Best-of-Class) ver -glichen. Um ins nachhaltige Anlageuniversum zu kom-men, werden die Eintrittsbarrieren in einem bezüglichNachhaltigkeit riskanten Sektor höher, während sie fürUnternehmen in nachhaltigeren, also weniger riskantenSektoren, sinken.

Stiftungsgründungen unterstützenDiese Vorgehensweise erlaubt es, den Nachhaltigkeits -gedanken mit hoher Durchdringung umzusetzen und trotzdem ein ausgewogenes und hinreichend breit

diversifiziertes Portfoliomit nachhaltigen Invest-ments in allen Anlageklas-sen zu haben. Der auf Stif-tungen spezialisierte Pri-vate Banker kann so denStiftungsrat wirksam un-terstützen. Idealerweiseverfügt er zudem über eineInfrastruktur, mit der erden Stiftungsrat aufWunsch von der Vermö-gensverwaltung, dem Re-porting, dem Zahlungsver-kehr, der Buch haltung, derBear beitung juristischerund steuerlicher Fragensowie allenfalls der Ge-suchsadministration ent-lasten kann.

Mit einem auf Stiftun-gen ausgerichteten Ange-bot schafft der Private Ban-ker auch die Voraussetzun-gen, um Unternehmern dieGründung einer eigenenStiftung zu erleichtern.

Dies der Einsicht folgend, dass wir nur in einem sozialund ökologisch ausgewogenen Klima wirtschaftlich er-folgreich sein können.

«Die Rück-

sichtnahme

auf Gesellschaft

und Umwelt

erweist sich

nicht als Kosten-

faktor, sondern

als wirksames

Instrument, um

wirtschaftlich

erfolgreich zu

sein.»

DER AUTOR

Michael Meyer leitet das Private Banking Domestic

Basel der Bank Sarasin & Cie AG.

NachhaltigesUnternehmertum folgtder Einsicht, dass wirnur in einem sozial undökologisch ausge -wogenen Klima wirt-schaftlich erfolgreichsein können.

Foto: iStockphoto.com / Bilderbox.de

l Nr. 1/2 l 2011 l 21GELD l UZ

Page 22: uz 1-2/2011

REFORMBEDÜRFTIGE RECHNUNGSLEGUNGSSTANDARDS

Investoren besser informieren

Besteuerung bildet. Dieses Massgeblich-keitsprinzip ist eines der grössten Hinder-nisse für eine moderne Rechnungslegungim OR und einer der Gründe für die gros-se Zahl auch privat gehaltenen Unterneh-men in der Schweiz, welche zusätzlich ei-nen internationalen Abschluss erstellen.

Sie kritisieren, dass die heutigen

Bilanzen zu wenig über die Zukunfts-

Chancen eines Unternehmens aus -

sagen. Aber ist es nicht gerade Auf -

gabe der Investoren, aus den präsen-

tierten Zahlen etwas über die

künftigen Möglichkeiten eines

Unternehmens herauszulesen?

In der finanziellen Berichterstattung soll-te man zwischen Ist-Zahlen, die die Ver-gangenheit darstellen, und zukünftigenErwartungen, also Soll-Zahlen, unter-scheiden. Wir als Wirtschaftsprüfer soll-ten uns auf die Ist-Zahlen konzentrieren.Doch es gibt auch andere Vergangenheits-zahlen als nur Bilanzen und Erfolgsrech-nung. Würde man nun verlangen, dassFirmen beispielsweise monatliche Aus-lastungszahlen oder Angaben zum Bestel-lungseingang veröffentlichen, wäre daszwar eine vergangenheitsorientierte Zahl,aber eine die aufschlussreicher für die nä-here Zukunft des Unternehmens wäre alseine vollständige Jahresrechnung nachinternationalen Normen.

Aber Sie fordern nicht etwa eine mo-

natliche Rechnungslegung?

Nein, monatliche Bilanzen nützen in derRegel nichts. Jahresabschlüsse genügenvollauf. Ich beziehe mich hier auf ande-re relevante Messdaten. Einige monatlich

Thomas Stenz,VR PräsidentvonErnst&Young.

Foto: zVg

publizierte Kennzahlen würden genügen,um Investoren wissen zu lassen, ob dieGeschäfte in die gewünschte Richtung ge-hen. Diese Kennzahlen sind in den Unter-nehmen bereits verfügbar; sie sind aller-dings branchenabhängig und müsstendeshalb für die externe Veröffentlichungzuerst definiert und deren Berechnungdann auch harmonisiert werden.

Stille Reserven wie abgeschriebene

Immobilien werden oft nicht oder zu

tief ausgewiesen. Sollte man z.B. den

Versicherungswert bilanzieren müssen?

Auch wenn ich oft als Kritiker der inter-nationalen Rechnungslegung dargestelltwerde, wünsche ich keine Rückkehr zumfrüheren rückständigen System der stil-len Reserven, wo man z.T. Liegenschaf-ten hat und nicht mehr bilanziert. StilleReserven sind beispielsweise zur Steu-erplanung sehr sinnvoll. Sie motivierendie Unternehmen auch zu tieferen Aus-schüttungen und damit einer starken Ei-genkapitalfinanzierung. Die Kehrseite ist,dass mit dem System der stillen Reservender Manipulation und SelbsttäuschungTür und Tor offen stehen.

Die Bewertung von Firmen und

Anlagen im Ausland sind auch

Währungsschwankungen unterzogen,

sollte man nicht auch hier für mehr

Transparenz sorgen?

Ein Unternehmen unterliegt zwei Artenvon Währungsrisiken. Es hat Risiken inder Bilanz beispielsweise mit Debitoren-forderungen in Euro. Wenn nun der Eurosinkt, führt dies zu Verlusten, steigt er,bringt das Gewinn. Diese Risiken werdenin einem Abschluss nach IFRS (Interna-tional Financial Reporting Standard) inAnsätzen offengelegt. Doch das wirklichInteressante bezüglich Währungsrisikenist viel eher, in welcher Form das Unter-nehmen bezüglich seiner Geldflüsse ausdem operativen Geschäft Währungsrisi-ken ausgesetzt ist. Nimmt es die Löhneund Beschaffungen in CHF vor, verkauftaber nur in Euro? Wünschenswert wärenmehr Informationen zu diesen operativenEinnahmen und Ausgaben in den ver-schiedenen Währungen. Die heutigen Jah-resrechnungen orientieren sich zu sehrauf einzelnen Bewertungsfragen und vielzu wenig an Geldflüssen. Abschreibungenin CHF auf bereits getätigten Investitionensind für den Buchhalter interessant. Fürden Investor relevanter wären Informati-on über zukünftige Investitionen in denunterschiedlichen Währungsräumen. DieMittelflussrechnung wird mit dem Trendzur Marktwertbilanzierung (fair value ac-counting) zunehmend wichtiger.

INTERVIEW PETER BLATTNER

UZ: Herr Stenz, Sie monieren, die auf

Glanzpapier gedruckten Jahres -

rechnungen seien zu kompliziert und

würden von den Investoren nicht

verstanden. Sie fordern mehr Trans -

parenz bzw. relevantere Informa -

tionen. Was meinen Sie damit?

Thomas Stenz: Die Konzern- und Jahres-rechnungen nach den Internationalen Nor-men verstehen die Investoren längst nichtmehr. Dies aus zwei Gründen: Einerseitsbeinhalten diese Abschlüsse zu viele undteilweise wenig relevante Informationen.Andererseits führte die weltweite Harmo-nisierung der Rechnungslegung über alleBranchen und Länder hinweg im Einzel-fall oft nur zur zweitbesten Lösung. Ob-wohl die Harmonisierung eigentlich einguter Ansatz war, wurde sie aus meinerSicht übertrieben und ist in einer «Gleich-macherei» ausgeartet. Ein Beispiel dafürsind die Normen zur Verbuchung von Pen-sionen. Das Pensionswesen ist in jedemLand unterschiedlich, eine starre Standar-disierung führt daher im Einzelfall oft zueinem falschen Resultat. Ich verlange nichtmehr Informationen, sondern andere. In-teressantere und sinnvollere. Eine Bilanzist in vielen Fällen wenig aussagekräftig,andere Messwerte liefern zur kurzfristigenBeurteilung bessere Aussagen.

Trotz Harmonisierung gibt es aber

grosse Unterschiede zwischen den

Bilanzierungs-Vorschriften in Europa

und den USA, wie erklären Sie sich das?

Die Unterschiede zwischen den angel-sächsischen und kontinentaleuropäi-schen Normen der Rechnungslegungswe-sen sind historisch gewachsen und kon-zeptioneller Natur. In Amerika und Eng-land liegt der Fokus auf dem Schutz derInvestoren, während wir in Kontinental-europa stark gläubigerschutzorientiertsind. Auch die Rechnungslegung nach ORin der Schweiz will die Gläubiger schüt-zen. Zu diesem Zweck sind stille Reser-ven auch sinnvoll. Dem Investoren nüt-zen diese nichts, er will «echte» betriebs-wirtschaftliche Zahlen sehen. Ein weite-rer Unterschied besteht darin, dass imkontinentaleuropäischen Modell oft derhandelsrechtliche Abschluss Basis für die

Thomas Stenz, VR-Präsident von Ernst &Young Schweiz, kritisiert

die internationale Rechnungslegung, die kaum jemand verstehe und

welche die Krise nicht zu verhindern mochte. Die UnternehmerZeitung

wollte es genauer wissen.

22 l Nr. 1/2 l 2011UZ l GELD

Page 23: uz 1-2/2011

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Die attraktivsten Anlageklassen TEXT JÖRG ZEUNER

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ma. Die robuste finanzielleVerfassung der Unterneh-men am Ende einer Rezessi-on ist untypisch und unter-streicht die positiven Per-spektiven in diesem Sektor.Den führenden Notenban-ken sind zudem die Händegebunden. In Europa ver-hindert die Schuldenkriseeine Straffung der Geldpoli-tik, in den USA ist es die an-haltend hohe Arbeitslosig-keit und der kränkelnde Im-mobilienmarkt und in derSchweiz schränkt der starkeFranken ein. Das stützt denAktienmarkt. Davon werdenvor allem Unternehmen miteiner starken Marktstellungin den Schwellenländernprofitieren.

Aufgepasst Das grösste Risiko für die

Internationale Unterneh-men und Schwellen länderbieten vor allem zu Beginndes Jahres das beste Rendi-te-Risiko-Verhältnis. Vor-sicht ist bei Staatsanleihenund Gold angebracht. Deninternationalen Unterneh-men kommen ihre niedri-gen Schulden und hohenBargeldbestände zugute.Die Gewinne steigen wei-ter und der Konsumsektorkönnte im Jahresverlaufgleich in mehreren Regio-nen der Welt positiv über-raschen. An den Devisen-märkten bleibt es volatil,wobei Dollar, Franken undEuro derzeit jedoch nichtzu weit von ihren langfris-tig angemessenen Niveausentfernt liegen. Inflation istin den Industriestaatenauch 2011 noch kein The-

europäischen Bondmärktebleibt auch 2011 die Schul-denproblematik der euro-päischen Peripherie. DieKrise muss durch einegesamteuropäischeLösung überwunden wer-den. Dies würde jedochdie Kernländer belasten,was zu einem weiterenAnstieg der Renditen füh-ren dürfte.

Im Gegensatz zuEuropa steht in den USAbei der Bondbewertungdie fundamentale Wirt-schaftsentwicklung imVordergrund. Insgesamtsind leicht steigendesZinsniveau ein am langenEnde und eine darausresultierende, steilereZinskurve am wahrschein-lichsten. Der SchweizerBondmarkt bleibt ein

DER AUTOR

Dr. Jörg Zeuner

ist Chief Eco-

nomist der VP

Bank Gruppe in

Vaduz, Liech-

tenstein. Dort

leitet er das

Research und die Produktselek-

tion und ist Vorsitzender des

Anlageausschusses.

[email protected]

sicherer Hafen, jedochdürfte sich dieser in derRenditeentwicklung kaumgrundsätzlich von dengrossen Bondmärktenabkoppeln. Unterneh-mensanleihen sind daherauch 2011 zu favorisieren;der Ratingtrend der gros-sen Agenturen ist nach wievor positiv.

WachstumsstrategieIn dem skizzierten Szena-rio empfiehlt sich eineWachstumsstrategie mitFokus auf Aktien undSchwellen länder. Goldhingegen wird es schwerhaben und sich nur knappbehaupten. Vor al lemUnternehmensan leihensowie Schwellen länder-Emissionen bieten einattraktiveres Chancen-Risiko-Verhältnis alsStaatsanleihen in den drei Währungen USD, EUR und CHF.

l Nr. 1/2 l 2011 l 23GELD l UZ

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Beim Jahresabschluss stellt sich die Frage: Welche Rechnungslegungsstandards sollen angewendet werden?

Regelwerk (Umfang 197 Seiten) anzuwenden. Betriebe, dieunter diesen Schwellenwerten liegen aber freiwillig mehrTransparenz gewährleisten wollen, erstellen ihre Jahres-rechnung nach den 6 Kern-FER (Umfang 34 Seiten), wel-che sich schwergewichtig auf die Kriterien Bewertung, Dar-stellung, Gliederung, Geldflussrechnung, Ausserbilanzge-schäfte und Anhang beziehen.IFRS: Die internationale Rechnungslegung ist im Vormarschund die IFRS haben sich inzwischen bei grösseren Gesell-schaften ausserhalb der USA weltweit durchgesetzt. Kon-zernabschlüsse kapitalmarktorientierter Unternehmenmüssen seit 2005 die IFRS (Umfang über 3’000 Seiten)anwenden. Die IFRS wurden in den letzten Jahren massivausgebaut und verfeinert. Im Sommer 2009 publizierte dasInternational Accounting Standards Bord (IASB) einenschlankeren IFRS für nicht börsenkotierte KMU den soge-nannten IFRS for Small and Medium-sized Entities (IFRSSME). Mit diesem IFRS SME (Umfang 346 Seiten) beabsich-tigt, dass IASB auch KMU für die Anwendung dieser Stan-dards zu gewinnen, um international vergleichbar sein.

Würdigung der StandardsGrundsätzlich geht es um die Frage, ob ein Unternehmendie Jahresrechnung nach handelsrechtlichen Werten mitBildung von stillen Reserven oder nach Fair Presentationbzw. true and fair view erstellen will. Bei der Aufstellungnach tatsächlichen Werten ist jedoch die Auflösung der stil-len Reserven aus steuerlicher Sicht für den Einzelabschlussnoch nicht gelöst, da das Steuerrecht sich nach dem Mass-geblichkeitsprinzip bzw. nach dem Obligationenrecht ori-entiert. Das gesamte IFRS-Regelwerk ist sehr detailliert undgestaltet sich in der Anwendung sehr aufwändig. Dieumfangreichen IFRS gehen im Detaillierungsgrad der Rech-nungslegung sehr viel weiter als die Swiss GAAP FER.Zudem werden die IFRS laufend geändert, was der Konti-nuität nicht förderlich ist. Es erstaunt deshalb nicht, dasssich einige Schweizer Gesellschaften vom Haupttableauder Schweizer Börse zurückzogen und heute wieder SwissGAAP FER anwenden. Der IFRS SME verweist an verschie-denen Stellen auf das gesamte IFRS-Regelwerk und gehtklar über das hinaus, was für KMU zumutbar ist und auchbewältigt werden kann. Bezüglich Bankfinanzierungenergeben sich durch die Anwendung von Swiss GAAP FER

DIE DREI RECHNUNGSLEGUNGSSTANDARDS FÜR KMU

Internationale Rechnungs legung Mit der Internationalisierung der Wirtschaft verändern sich auch die Normen der Rechnungslegung.

Welche Konsequenzen dies für Schweizer Unternehmen hat, zeigt der Experte Martin Eltschinger in

einem kurzen Überblick.

TEXT MARTIN ELTSCHINGER

Das Geschäftsjahr 2010, in welchem die HauptwährungenEuro und Dollar gegenüber dem Franken Einbussen hin-nehmen mussten, ist abgeschlossen und die Prüfung derJahresrechnungen steht vor der Tür. Dabei stellt sich ins-besondere bei exportorientierten KMU eine zentrale Frage:Welche Rechnungslegung soll zu Vergleichszwecken ange-wendet werden? Soll künftig die Jahresrechnung nach han-delsrechtlichen bzw. obligationenrechtlichen Werten, oderaber nach den tatsächlichen Werten Swiss GAAP FER oderden International Financial Reporting Standards (IFRS)dargestellt werden?

Die StandardsObligationenrecht (OR): Die schweizerischen KMU legenihre Rechnung mehrheitlich nach OR-Grundsätzen ab.Diese Grundsätze erlauben die Bildung von stillen Reser-ven. Wesentliche Veränderungen bzw. deren Auflösungsind jedoch seit Einführung der Aktienrechtsreform von1992 offen zu legen. Der Entwurf des neuen Rechnungsle-gungsrechts wird in Hinblick auf mehr Transparenz der-zeit im eidgenössischen Parlament beraten. In diesemZusammenhang wurde auch die Harmonisierung der invier Gesetzestexten (Rechnungslegung, ordentliche Revi-sion, Fusion und Konsolidierung) verankerten Schwellen-werte von beiden Räten behandelt. Die Einführung der har-monisierten Werte (Bilanzsumme CHF 20 Millionen,Umsatzerlös CHF 40 Millionen und 250 Mitarbeitenden)die für KMU eine Entlastung mit sich bringen sollte, ist zurZeit jedoch noch offen.Swiss GAAP FER: Nachdem die Swiss GAAP FER der Stif-tung für Fachempfehlung und Rechnungslegung seit demJahre 2005 nicht mehr für Firmen am Haupttableau derSchweizer Börse zugelassen sind, wurden diese schweize-rischen Standards auf den 1. Januar 2007 komplett über-arbeitet und sind seither modular aufgebaut. Dabei wirdunterschieden zwischen den Kern-FER und dem gesamtenFER-Regelwerk. Unternehmen, die einen Jahresabschlussnach den tatsächlichen Werten erstellen wollen und dieGrössenkriterien einer ordentlichen Revision von derzeitnoch CHF 10 Mio. Bilanzsumme, CHF 20 Mio. Umsatzer-lös und 50 Mitarbeitende erfüllen, haben das gesamte FER-

«Wichtig

ist, dass

das Rech-

nungswesen

à jour geführt

ist, damit

Schwach -

stellen früh

und unabhän-

gig vom Stan-

dard erkannt

werden.»

24 l Nr. 1/2 l 2011UZ l MANAGEMENT

Page 25: uz 1-2/2011

gegenüber IFRS SME keine Nachteile. Die IFRS SME dürf-ten daher kein Konkurrenzprodukt zu den Swiss GAAP FERdarstellen.

Bedeutung für die KMUDie KMU bilden das Rückgrat der Schweizerischen Wirt-schaft. Sie sind flexibel und schaffen auch in schwierigenZeiten Arbeitsplätze. Die nächsten Jahre dürften angesichtsder internationalen Schuldenkrise und den Währungs -turbulenzen auch für unsere Wirtschaft anspruchsvollerwerden. Daher sind schlanke Lösungen, die dennoch alsFührungsgrundlage tauglich sind, gefragt. Von Über -regulierungen ist hingegen zu warnen und Abstand zu nehmen. Unternehmenskrisen entstehen hauptsächlichnicht durch die fehlende Anwendung eines detaillierten

Foto: bilderbox.de

DER AUTOR

Martin Eltschinger,dipl. Wirt-schaftsprüferund dipl.Bankfachex-perte,

Geschäftsinhaber der EAC Eltschinger Audit & Consul-ting AG, Thalwil (www.eac-eltschinger.ch) und Kantons-ratkandidat FDP aus demBezirk Horgen ZH. (www.martin-eltschinger.ch)

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Rechnungslegungsstandards, sondern durch Führungs-schwäche und fehlende Marktorientierung. Wichtig ist,dass das Rechnungswesen à jour geführt ist, damitSchwachstellen früh genug und unabhängig vom Standarderkannt werden.

Die meisten KMU dürften auch in Zukunft ihre Rech-nung nach obligationenrechtlichen Gesichtspunkten able-gen. In diesem Zusammenhang ist auch das Parlament imWahljahr 2011 bei den Beratungen des Rechnungslegungs-rechtes gefordert, die Vereinheitlichung der neuen Schwel-lenwerte für die Rechnungslegung, die ordentliche Revi-sion, die Konsolidierung und die Fusion nicht auf die langeBank zu schieben.

Sofern eine Unternehmung dennoch mehr Informatio-nen in der Jahresrechnung zeigen will, soll sie dies freiwil-lig ohne gesetzlichen Zwang anwenden können. In diesemZusammenhang bieten die Swiss GAAP FER eine echteAlternative. Durch die geplante Erhöhung der Schwellen-werte kommen viele KMU in den Bereich der Kern-FERund könnten mit geringem Aufwand freiwillig die Kern-FER einführen und eine Rechnungslegung nach true andfair view anwenden. Damit würde von den oftmals will-kürlichen stillen Reserven Abschied genommen und nacherfolgter Umstellung – ein getreues Abbild der Geschäfts-tätigkeit zu vernünftigen Kosten vermittelt, welches auchdem Bilanzleser mehr Transparenz geben würde. Insbe-sondere die finanzierenden Banken könnten einen freiwil-ligen Kern-FER-Abschluss mit einem besseren Ratingbelohnen, was möglicherweise die Finanzierungskostenverminderte.

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l Nr. 1/2 l 2011 l 25MANAGEMENT l UZ

Page 26: uz 1-2/2011

HELVETIC AIRWAYS

In luftigen HöhenWie Phoenix aus der Asche erhob sich Helvetic

Airways aus dem Schuldenberg. Mit neuem und

neuer Strategie schreibt die Fluggesellschaft seit

drei Jahren schwarze Zahlen. Und wächst.

TEXT STINE WETZEL

Im Herbst 2003 wurde Helvetic Airways gegründet. Damalsstartete die Airline im Low-Cost-Segment. In purpurfarbi-gen Maschinen des Typs Fokker 100 flog Helvetic europäi-sche Metropolen an, konnte sich aber im Konkurrenzkampfnicht behaupten und machte einen finanziellen Sturzflug.Heute ist die Fokker ihre marktschreierische Aufmachunglos und die Fluggesellschaft ein rentabler Nischenoperator.Hinter der Strategie steckt Privatinvestor Martin Ebner. 2006übernahmen er und seine Frau Rosmarie über die Beteili-gungsgesellschaft Patinex AG die kompletten Anteile amAviatikunternehmen. Helvetic Airways hatte im Preiskampfmit anderen Airlines im Zeitraum von 2003 bis 2006 40 Mil-lionen Franken Schulden angehäuft. Nach Meinung des heu-tigen Besitzers Ebner konnte das Unternehmen nur als Ver-lierer aus der Konkurrenzsituation gehen. Was sollte einzigfacher Anbieter für Destinationen wie Paris, London, Bar-celona... Die Lösung? Europäische Zielorte fernab vom Mas-sentourismus.

Eine Airline im WandelMan nehme den Flughafen Zürich und suche Orte, die nochnicht auf der Abflugtafel stehen. Etwa die süditalienischenStädte Bari, Brindisi, Lamezia Terme oder die nordeuropäi-schen Destinationen Rostock, Cardiff, Inverness. – So ein-fach ist es natürlich nicht. «Destinationen, die wir in unserFlugprogramm aufnehmen, erfüllen drei Kriterien: DieFlugverbindung muss sich für Business-, Leisure- und soge-

26 l Nr. 1/2 l 2011UZ l MANAGEMENT

Page 27: uz 1-2/2011

Drei Pfeiler geben AufwindDas Flugunternehmen hat heute drei Standbeine. Da wäredas Liniengeschäft, in dem Nischendestinationen bedientwerden. Da wäre der Charterbetrieb, in dem Helvetic Air-ways in Zusammenarbeit mit renommierten Reiseveran-staltern Urlaubsorte anfliegt. Und die Partnerschaft mit derSwiss; bis April 2014 sind drei der Helvetic-Vögel samt Besat-zung, Wartung und Versicherung vermietet. Wetlease nenntsich das. «Damit ist es uns gelungen in drei aufeinander fol-genden Jahren einen Cashflow von mehr als 5 MillionenFranken zu generieren und Gewinn zu machen», sagt Pogo-revc. Er selbst ist seit 2007 als CFO dabei, neben ihm amtiertBruno Jans als CEO.

Seit dem Frühjahr 2009 fliegt Helvetic mit einer Auslas-tung von 60 bis 75 Prozent im Liniengeschäft. – Ein guterSchnitt, findet Pogorevc. «Wir sind ja nicht auslastungsbe-trieben. Eine Person, die einen soliden Ticketpreis zahlt, istuns lieber als drei, die 19 Euro bezahlen.»

nannten ethnischen Verkehr anbieten», sagt CFO TobiasPogorevc. In den grauen Ledersitzen der Kabine sitzen alsoGeschäftsreisende neben Urlaubern und jenen, die die Hei-mat besuchen. Reibungslos geht das nicht vonstatten, nichtalle haben auf Rostock und Co. gewartet: «Es ist einfachernach Palma de Mallorca zu fliegen, jeder weiss, dass es dortschön ist», erzählt Tobias Pogorevc. «Wir müssen die Leuteerst von der Attraktivität unserer Zielorte überzeugen. EineDestination bekommt drei Jahre Zeit, um sich zu behaup-ten. Wenn sie im fünften Jahr immer noch erfolgreich ist,kommen meist die grossen Fluggesellschaften und wir müs-sen uns zurückziehen. Mit unserem 100-Plätzer sind wirnicht konkurrenzfähig», sagt Pogorevc und fügt hinzu: «Aberdas nehmen wir sportlich.» Die Airline kann sich nichtbeklagen, fliegt sie doch mit dem klaren Fokus auf die Stra-tegie und ihrer Attitüde, vorsichtig zu wachsen, alles andereals schlecht. Davon zeugt auch die Aufstockung der Flottevon vier auf sechs Maschinen im Juli letzten Jahres.

Martin Ebner (*1945) ist Bankier und Investor aus dem KantonSchwyz. Er studierte in der Schweiz und in den USA Rechts- undFinanzwissenschaften. 1985 gründete er die BZ Bank Zürich. Schonfrüh trat Ebner als aktiver Aktionär für die Durchsetzung des Sha-reholder Values ein und nahm entsprechend Einfluss auf die Corporate Governance der Unternehmen, in die er investierte. Zu seinen hauptsächlichen Forderungen gehörte die Verkleinerungund Professionalisierung der Verwaltungsräte und damit die klareZuweisung von Verantwortungen, um die Interessen der Eigentü-mer-Aktionäre zu schützen. 2002/2003 musste Ebner infolge derKursverluste insbesondere bei ABB und Credit Suisse die Dachhol-ding seiner Beteiligungen redimensionieren. Die BZ Bank war davonnicht betroffen, und die Gruppe von Ebner erholte sich wieder.2006 engagierte er sich über die Beteiligungsgesellschaft PatinexAG bei Helvetic Airways.Zwei Jahre später geht noch mehr Geld in die Lüfte: Seit Sommer2008 gehört Ebner die zweitgrösste Flugschule des Landes, dieSwiss Flight Acadamy (Horizon SFA). – Naheliegend, dass HelveticAirways zwecks Pilotennachwuchs mit der Flugschule zusammen-spannt und die beiden Gesellschaften in der Helvetic AirwaysGroup zusammengefasst sind.

Fotos: Helvetic Airways

sélectionHELVETIC AIRWAYS

Gründungsjahr: 2003

Flotte:Sechs Fokker 100

Heimatflughafen:Zürich (ab diesem Jahr ist auch eine Fokker in Bern-Belp stationiert)

Inhaber:Patinex AG (Rosmarie und Martin Ebner)

Geschäftsführung: Bruno Jans (CEO/ COO/ ACM), Tobias Pogorevc (CFO)

Mitarbeitende: 150

USP: Nischendestinationen; aktuell Cardiff, Inverness, Rostock, Bari, Brindisi, Lamezia Terme

www.helvetic.com

Die Geschäftsleitung von Helvetic Airways: TobiasPogorevc (links) und Bruno Jans (rechts).

KMU-SERIE

Eine Haltung, die funktioniert. Was kommt jetzt, HerrPogorevc? «Wir wollen auch in Zukunft wachsen. Jetzt gehtes aber erst einmal darum, zu verdauen. Weniger ist oftmehr.» Das klingt gesund. Nicht zu viel wollen und sichauf jenes, das läuft, konzentrieren. Doch wer weiss, viel-leicht liegt bereits ein neuer Plan in der Luft?

l Nr. 1/2 l 2011 l 27MANAGEMENT l UZ

Page 28: uz 1-2/2011

*Marco Haus ammann-Gilardi

arbeitet seit 27 Jahren als

Autor, Dramaturg und Regis-

seur in der Kommunikation,

beim Film, Fernsehen und im

Theater. Kontakt:

[email protected],

www.eventdramaturgie.ch,

Tel. 078 880 50 51

Die Emotionen-Maschine

Selbst die leichtesten Erzähl-formen wie die romantischeKomödie, das Musical oderKindergeschichten bauenauf Konflikte. Ohne Kon-flikte gibt es kein Drama –darunter fallen nach Aristo-teles alle Formen dramati-schen Erzählens – und somitauch keine Geschichte.

Als nächstes braucht dieGeschichte eine Handlung.Damit etwas passiert,braucht es ein Ziel. Nur derWunsch nach etwas treibtdie Geschichte vorwärts.Auf dem Weg zum Zielmüssen unerwartete undscheinbar unüberwindbareHindernisse bewältigt wer-den, denn sonst ist dieGeschichte langweilig undvorhersehbar. Jedes Hinder-

Die Kunst, Emotionen zu wecken: Szene aus «100 Jahre Henniez». Regie: Marco Hausammann-Gilardi, Agentur: x-act ag live communication.Foto: zVg

TEXT MARCO HAUSAMMANN-GILARDI *

mehr oder weniger gleichaufgebaut sind. Über tau-sende von Jahren verfei-nerte sich das Konzept überalle Formen fiktionalenErzählens.

Das Hauptziel einerGeschichte in der Kommuni-kation ist eine positive emo-tionale Reaktion und Erfah-rung eines Zielpublikums.Der Kunde, Mitarbeiter oderGast will Emotionen empfin-den. D.h. es müssen Emo-tionen geweckt, nicht Emo-tionen gezeigt werden.

Emotion durch Konflikt

Ohne Konflikte gibt es keineEmotionen. Konflikt ist keinnegativ geprägtes Wort.

nis beinhaltet einen Konfliktund schafft Emotionen.

Mangelnde Originalitätist der Todesstoss für eineGeschichte. Doch wieschafft man Originelles? MitKreativität. Kreativität ist diekomplexe Kombination vonErinnerungen, Beobachtun-gen, Fantasien und Ideen. Jeungewöhnlicher die Kombi-nation, umso kreativer dasResultat. Eine Geschichte istoriginell, wenn sie Ereig-nisse, Figuren, Bilder, Ideenund Handlungsstränge inunverwechselbarer Weisemiteinander verknüpft.

Killerkriterium

Glaubwürdigkeit

Damit eine Geschichte beimPublikum ankommt, musssie glaubwürdig sein. Dafürbraucht es eine in sichgeschlossene Geschichte,die einen eigenen Kosmosschafft, in der alle erzähltenEreignisse möglich sind. Dasist der Grund, warum aucheine Geschichte wie «Herrder Ringe» funktioniert,obwohl sie mit unserer Rea-lität wenig zu tun hat.

In einer Geschichte gehtes immer um Charaktere.Der Protagonist ist der«Held» der Geschichte undseine Hauptfigur. Er treibtdie Geschichte vorwärts.Damit eine Dynamik ent-steht, braucht es einenAntagonisten oder eineantagonistische Kraft, diedem Protagonisten dasLeben schwer macht. Jegrösser dieser Konflikt, jeschwerer das Ziel für denProtagonisten zu erreichenist, umso spannender undemotionaler bleibt dieGeschichte bis zum Schluss.

Natürlich sind fantasti-sche Geschichten viel kom-plexer. Ohne Talent undKreativität läuft auch dieEmotionen-Maschine nicht.Wie mit jedem Werkzeugbraucht es Fähigkeiten undErfahrung, um begeisterndeResultate zu erzielen. Aberes gibt sie, die Emotionen-Maschine und ein kreativerAutor schafft Emotionen mitdramaturgisch klug gestalte-ten Geschichten.

Die Emotionen-Maschinehat einen Namen:Geschichte. Nur 0.004%aller Informationen bleibenim Langzeit-Gedächtnis haf-ten. Das menschliche Hirnerinnert sich an Erfahrungenund Erlebnisse, mit denensich eine emotionale Erinne-rung verbindet. Diese Erleb-nisse sind immer Teil einerGeschichte.

Die emotionale Landkarte

Schon Aristoteles definiertedie Struktur einerGeschichte. Der MythologeJoseph Campbell erforschteGeschichten auf der ganzenWelt und kam zum Schluss,dass diese in allen Kulturen

Mit Kommunikations-Massnahmen müssen Emotionen geweckt werden. Wäre es nicht praktisch, wenn man einfach eine Maschine einschalten könnte?

Weitere Informationen unter www.celebrationpoint.ch

28 l Nr. 1/2 l 2011UZ l PUBLIREPORTAGE

Page 29: uz 1-2/2011

MWST-ABRECHNUNG

Die neuen Steuersätze 2011

Die Steuersätze änderten auf 1. Januar 2011 wie folgt: Normalsatz: alt 7.6%, neu 8.0%; Reduzierter Satz: alt 2.4%, neu 2.5%; Sondersatz Beherbergungsleistungen: alt 3.6%, neu 3.8%.

Foto: Bilderbox.de

Am 1. Januar 2011 trat die Satzerhöhung der Mehrwertsteuer in Kraft. Im Gegensatz zu vergangenen

Erhöhungen bleiben die «alten» Steuersätze für Leistungen vor 2011 in Gebrauch, weshalb denn auch die

Abrechnungen weiterhin vier Abrechnungszeilen aufweisen werden.

und in der Rechnung getrennt nach demLeistungsdatum oder dem Leistungszeit-raum aufführen.

Wird im Februar 2011 für eine Bera-tung vom Dezember 2010 bis Januar 2011Rechnung gestellt und die Aufteilung derLeistungen auf die einzelnen Monate inder Rechnung unterlassen, so ist dasgesamte Entgelt zum neuen Steuersatz zuversteuern.

DER AUTOR

TEXT ROLF HOPPLER-LIESCH

Der Wechsel bei den Saldosteuersätzengibt denn auch das Recht, per 1. Quartal2011 über die Anwendung des SSS neu zuentscheiden. Das Gesuch muss aber bisspätestens 31. März 2011 bei der ESTV ein-getroffen sein. Für die Beurteilung, wel-che Steuersätze angewendet werden müs-sen, ist weder Rechnungsstellung nochZahlungseingang, sondern alleinig derZeitpunkt oder -raum der Leistungserbrin-gung massgebend. Wenn eine Leistung imOktober 2010 erbracht wurde, die Rech-nung dafür aber erst im Januar 2011 gestelltwird, kommen die alten Steuersätze zurAnwendung. Wurde eine Leistung jedocherst im 2011 erbracht aber bereits im 2010in Rechnung gestellt, kommen die neuenSteuersätze zur Anwendung.

Bei Leistungen, welche teilweise vor undteilweise nach der Steuersatzerhöhung er-bracht werden, wird nach dem sog. Pro-rata-temporis-Prinzip vorgegangen: DerTeil, der nach dem 31. Dezember 2010 er-bracht wird, ist zu den neuen Steuersätzenzu versteuern. Da die jeweiligen Leistungs -erbringungen zu verschiedenen Steuersät-zen in der gleichen Rechnung aufgeführtwerden kann, ist eine klare Aufteilung mitAngabe des Steuersatzes notwendig. Fehlteine Aufteilung, ist die gesamte Leistung zuden neuen Steuersätzen zu versteuern.

Für gewisse Leistungen, welche be-reits vor der Satz erhöhung in Rechnunggestellt und sowohl vor als auch nach dem1. Januar 2011 erbracht werden, hat dieESTV eine neue Regelung aufgestellt.Wenn einige Voraus setzungen erfülltsind, kann der Umsatz vollumfänglich zuden alten Steuersätzen versteuert werden.Die Rechnung muss bis zum 31. Dezem-ber 2010 gestellt worden sein, einzelneLeistungen müssen bereits im Voraus be-stimmt worden sein und der Leistungser-bringer darf zum Zeitpunkt der Rech-nungsstellung nicht gewusst haben, wannseine Kunden die einzelnen Leistungenbeziehen. Die nachfolgenden Beispieleerläutern diese Regelung.

Beispiele «Dauerschuldverhältnis»Ein Unternehmen bietet Online-Zugriffeauf verschiedene Internet-Datenbankenan. Die Kunden bezahlen dafür eine imVoraus fällige Jahresgebühr und erhalten

das Recht, während eines Jahres so vieleAbfragen zu tätigen, wie sie möchten. DieRechnung wird im November 2010 ge-stellt und betrifft die Periode 01.12.2010bis 30.11.2011.Es handelt sich nicht umeine im Voraus bestimmte Anzahl Leis-tungen, sondern um ein Dauerschuldver-hältnis. Das Entgelt muss deshalb aufge-teilt werden und unterliegt der pro-rata-temporis-Besteuerung: Ein Zwölftel wirdzum alten, die übrigen elf Zwölftel zumneuen Steuersatz besteuert.

Gleich werden Dauerschuldverhält-nisse wie General- und Streckenabonne-mente des öffentlichen Verkehrs, Zei-tungsabonnemente und Service- undWartungsverträge behandelt.

Beispiele «Bisheriger Steuersatz»Das gesamte Entgelt kann zum alten Steu-ersatz versteuert werden, wenn der Kun-de eine Mehrfahrtenkarte, z.B. für 6 Fahr-ten von Bern nach Zürich, im Dezember2010 gekauft hat. In diesem Fall weiss derLeistungserbringer im Zeitpunkt des Ver-kaufs nicht, wann die einzelnen Fahrtenbezogen werden.

Zu beachten:Ein Dienstleistungsunternehmen mussseine Leistungen per Ende Jahr abgrenzen

Im Jahre 1998 gegründetes Bildungsinstitutfür Unternehmer innen und Unternehmersowie Führungskräfte. Die jährlich von weitmehr als tausend Persönlichkeiten besuch-ten Veranstaltungen zeichnen sich durcheinen hohen Praxisbezug und ein erstklassi-ges Netzwerk aus. Über allem steht derpreferred leaders club. Dort werden Unter-nehmens- und Fachfragen das ganze Jahrüber von kompetenter Seite beantwortet.www.unternehmerforum.ch, www.plc.unternehmerforum.ch

Rolf Hoppler-Liesch ist

Experte im Bereich

Mehrwertsteuer. Der

Dozent an der Master

of VAT Kalaidos Fach-

hochschule Zürich ist

ausserdem Mitglied

bei Treuhand Graffen-

ried und dem prefer-

red leaders club.

rolf.hoppler@graffen-

ried.ch

l Nr. 1/2 l 2011 l 29MANAGEMENT l UZ

Page 30: uz 1-2/2011

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der Universität Zürich � � Gasthof Krönele, A-6890 Lustenau* � Competence Center Rheintal,

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TERMINE2011

DER AUTOR

André

Caradonna,

Produkt spezialist

von Swisscom

beantwortet

Fragen zur

Informations- und

Kommunikationstechnologie.

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VERNETZT

Neues Jahr, neue Agenda: Datenabgleich – leicht gemacht

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Mit dem Wechsel in das

2011 habe ich mir eine

neue Agenda gekauft.

Nun muss ich mühsam

von Hand alle meine Kon-

taktdaten und Termine

übertragen. Geht das

nicht einfacher?

Jedes Jahr nach Sylvesterbeginnt das gleiche müh-selige Prozedere: derÜbertrag aller wichtigenAngaben wie Geburtstage,(Geschäftskontakt-) Adres-sen und Telefonnummernvon der alten in die neueAgenda. Auch wenn sichdiese Arbeit dank bessererStrukturierung der neuenAgenden vereinfacht hat,

bedeutet es nach wie vorunnötiger Aufwand. Wärees nicht einfacher, könnteman auf Knopfdruck allege wünschten Daten direktin die neue Agenda über-tragen lassen?

Mobiles BüroDank einer Lösungsumge-bung wie das «mobileBüro», ist dies tatsächlichmöglich. Das mobile Büroist im Grunde genommennichts anderes, als einzentraler Ort zur Speicherung der verschie-densten Informationen. ObDokumente, Adressen,Termine oder E-Mails –alle Daten werden an einer

zentralen Stelle gespei-chert. Der Anwender, egalob ein Einzelner oder einKMU mit mehreren Ange-stellten, kann von Überallund zu jedem Zeitpunktauf diese Daten zugreifen.

Zeitraubende Prozesse Damit ergeben sich gleichzwei wettbewerbsför-dernde Vorteile: Einerseitswird damit ein unbe-schwertes, mobiles Arbei-ten möglich und anderer-seits entfallen mühsameund zeitraubende Prozessewie der Datenabgleichzum Jahreswechsel. Dasmobile Büro beinhaltetsogar einen zusätzlichen

Mehrwert: Mit der Mög-lichkeit, die zentral gela-gerten Daten automatischsichern zu lassen, kannman sich gegenüberDatenverlust absichern. Ein einziger Haken bleibt:Wer eine Papieragendaverwendet, hat leider dasNachsehen. Solange diePapieragenda keineSchnittstelle zum Internetbesitzt, wird sich derWunsch nach Datenüber-tragung per Knopfdruckleider nicht realisieren las-sen. Für alle anderen Ge-räte (Smartphone, Lapo-top, iPad, Workstation etc.)funktioniert diese Lösungdafür einwandfrei.

30 l Nr. 1/2 l 2011UZ l KOMMUNIKATION

Page 31: uz 1-2/2011

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TEXT STEFAN VOGLER Jeden Advent sehnte ichmich nach dem Franz CarlWeber-Weihnachtskatalogim Briefkasten. Kaumdurchgeblättert, stecktenunzählige Zettelchen zwi-schen den Seiten. MeineWunschliste füllte sich biszu jener Nacht, in der ichsie behutsam auf das Fens-terbrett legte. So hat meineWeihnachtszeit ein Kinder-leben lang mit Franz CarlWeber (FCW) begonnen.Diese Marke wurde fürmich zum Inbegriff guterMarkenführung, eine echte«Love Mark». Was gibt esSchöneres, als eine Marke,die im Leben ihrer Kundeneine wichtige Rolle spielt?FCW erzielte 2010 einenabsoluten Verkaufsrekord.40% des Jahresumsatzeswerden jeweils im Novem-

ber und Dezember reali-siert, was nicht erstaunt(siehe oben). Die Detail-handels-Marke wurde kur-ze Zeit von Denner gehal-ten, bevor sie in den Besitzdes französischen Luden-do-Konzerns gelangte.Heute führt FCW 100 Spiel-zeugmarken und hat eineWachstumsstrategie mitneuen Filialen und demVorstoss ins Ausland ange-kündigt.

Für FCW gilt, was fürjede nachhaltig erfolgrei-che Marke zutrifft: OhneHerkunft keine Zukunft.Im Jahr 1881 gegründet,feiert die Mutter allerSpielzeugmarken 2011 ihr130-Jahr-Jubiläum in bes-ter Verfassung. Warum?FCW ist und blieb immerFCW. Mit starken Wurzeln

und klaren Werten. Das«C» hat FirmengründerFranz Karl Friedrich Weberübrigens eingefügt, umVerwechslungen zu ver-meiden. Heute würde daswohl mit «Einzigartigkeit»und dem Branding-Lehr-satz «be different - or die»begründet. Das «Gampi-ross» (Schaukelpferd) wareines der ersten Produkte,die damals verkauft wur-den und blieb als prägnan-tes und beliebtes Marken-symbol 130 Jahre konstant.Kaum sichtbar wurde esdem Zeitgeist angepasst,was die Marke stets jungund dynamisch erscheinenliess. Auch das ist eine Tu-gend guter Markenfüh-

rung. So hat FCW z.B. nieversucht, sich bei der Ga-ming-Generation digitalanzubiedern. Das Sorti-ment wurde kontinuierlichinnoviert, ohne die physi-sche Spielzeugwelt gänz-lich zu verlassen. Der Fir-mengründer sah das «Gam-piross» als Zeichen für Er-folg und Glück und prägteden Erfolg dieser Marke bisins hohe Alter von 93 Jah-ren. Erfolgreiche Markenbrauchen eine gute Seele -der FCW-Schöpfer hat sieverkörpert. Noch heute hatsich FCW der Qualität undKundenzufriedenheit ver-pflichtet. Davon zeugenu.a. das LGA-Qualitätszer-tifikat und die Orientie-rung am Leitbild «Spielendbegeistern».

Ich gratuliere dem«Gampiross» zum Jubi-läum und freue mich mitallen Kindern, Eltern undPaten auf Heiligabend. Esdauert nur noch 330 Tage.

MARKE DES MONATS: FRANZ CARL WEBER

Tradition und Qualität

DER AUTOR

Stefan Vogler

berichtet hier

Monat für

Monat über

die aktuelle

Markenfüh-

rung einer

grossen oder kleinen, globalen,

nationalen oder lokalen, altbe-

währten, aufgefrischten oder

neuen Marke.

www.markenexperte.ch. Marke

des Monats im Januar 2011:

www.fcw.ch.

l Nr. 1/2 l 2011 l 31MARKETING l UZ

Page 32: uz 1-2/2011

Joint Ventures ermögli-chen Synergien, führenErfolgspotentiale zusam-men oder helfen, neueMärkte zu erschliessen.

Foto: bilderbox.de

traglich festgelegt werden kann, welche Beschlüsse der Ein-stimmigkeit bedürfen und welche mit einfacher Mehrheitzustande kommen sollen. Zulässig ist es, die Vertretung derGesellschaft gegen aussen nur einem der Gesellschafterzu zusprechen.

In einen Gesellschaftsvertrag gehören auch Bestimmun-gen über die Auflösung des Joint Ventures, Kündigungsfris-ten und ein allfälliges Recht, den Gesellschaftsanteil aneinen Dritten zu übertragen. Zweckmässig ist eine Rege-lung darüber, von wem und wie die Liquidation des JointVenture erfolgen soll.

Vertraglich jedoch nicht wegbedungen werden kann dieRechtstatsache, dass jeder der Joint Venture Partner gegen-über Dritten für Schulden des Joint Ventures persönlich,primär, unbeschränkt und solidarisch haftet. Wer als Part-ner eines Joint Ventures dieses Risiko nicht tragen will,wählt für ein Joint Venture oft die Form des Equity JointVentures.

Equity Joint VenturesDie wohl häufigste Form von Equity Joint Ventures in derSchweiz sind paritätische Zweiparteien Joint Ventures(50:50% Joint Ventures).

Ein Equity Joint Ventures wird grundsätzlich in folgen-den drei Bereichen strukturiert: Durch eine Grundverein-barung zwischen den Joint Venture Partnern, in Satelliten-verträgen zwischen dem Joint Venture und den Unterneh-mer der Joint Venture Partnern und durch die gesellschafts-rechtliche Ausgestaltung der Joint Venture Gesellschaft mitmassgeschneiderten Statuten und einem Organisations -regelement.

Joint Venture VertragIn der Grundvereinbarung – dem Joint Venture Vertrag –legen die Parteien die Gründung, die Finanzierung, dieBeteiligungsverhältnisse, die Leitungsbefugnisse, die Ver-tretungsrechte und die Beendigung der Joint Venture Gesell-schaft fest.

Bestandteil des Joint Venture Vertrags bilden regelmäs-sig auch die untereinander und mit der Grundvereinbarungabzustimmenden Statuten, das Organisationsreglement unddie Satellitenverträge.

Frühzeitig zu klären sind die steuerrechtlichen Konse-quenzen der Gründungvarianten, die steuerliche Situationbei einer Gewinnzuführung an die Joint Venture Partnersowie die steuerliche Anerkennung von Leistungsbezügenvon den Joint Venture Partnern.

AG oder GmbH als Rechtsform des Joint Ventures?Die in der Schweiz vorherrschende Rechtsform für ein JointVenture Unternehmen ist die AG. Seit der Gesetzesrevi-sion ist grundsätzlich auch eine GmbH eine geeigneteRechtsform, wobei bei der GmbH im Gegensatz zur AG die

FORMEN DER KOOPERATION

Joint Ventures – einerfolgreiches ModellJoint Venture heisst gemeinsames Wagnis. Damit dem gemeinsamen Wagnis Erfolg

beschieden ist, sollten sich die künftigen Kooperationspartner über ihre Anforde-

rungen an die Struktur und Ausgestaltung des Joint Ventures frühzeitig klar werden.

TEXT CHASPER KAMER

Die Gründe für ein Joint Ventures sind vielseitig. Ausschlag-gebend können sein: Der Wunsch nach Erschliessung neuerMärkte, das Zusammenführen von Know-how, strategischeAllianzen, die Hinzufügung fehlender Erfolgspotentiale,Finanzbeschaffung oder die gemeinsame Nutzung von Res-sourcen.

Allen Joint Ventures ist eigen, dass wirtschaftlich undrechtlich unabhängige Partner gemeinsam die führungs-mässige Verantwortung, das Erfolgspotential und das wirt-schaftliche Risiko ihrer Zusammenarbeit übernehmen.

Joint Venture ist keine eigene RechtsformDas Schweizer Obligationenrecht enthält keine expliziteRegelung für ein Joint Venture. Aus juristisch strukturellerSicht werden Contractual Joint Ventures und Equity JointVentures unterschieden. Beim Equity Joint Venture grün-den die Kooperationspartner eine rechtlich selbstständigeUnternehmung, welche das Unternehmen betreibt, oderkaufen gemeinsam ein solche. Beim Contractual Joint Ven-ture wird kein eigenständiges neues Unternehmen gegrün-det. Die Zusammenarbeit erfolgt ausschliesslich auf ver-traglicher Grundlage.

Welche Form gewählt wird, hängt von der Interessen-lage der Partner ab. Kriterien sind unter anderem Zeithori-zont, Haftungsbeschränkung, Steuern und ein eigenständi-ger Marktauftritt.

Contractual Joint VentureSolche Kooperationen sind beispielsweise im Baugewerbehäufig. Ärzte oder Berater schliessen gemeinsam für ihreGeschäftsräumlichkeiten einen Mietvertrag ab oder kaufengewisse Produkte oder Dienstleistungen gemeinsam ein.Eine Werbeagentur will zusammen mit einer Multimediaa-gentur einen Auftrag eines Grosskunden für den medialenGesamtauftritt gewinnen und erfüllen.

Unterlassen es die Partner eines Contractual Joint Ven-tures einen schriftlichen Joint Venture Vertrag zu schlies-sen, so finden in vielen Fällen die Regeln über die Einfa-che Gesellschaft Anwendung. Danach haben beide Partnerdie gleichen Beiträge an ihr Joint Venture zu leisten. DieGeschäftsführung des Joint Ventures steht jedem Partnereinzeln zu. Beschlüsse unter den Partnern kommen jedochnur einstimmig zustand.

Gesellschaftsvertrag empfohlenDie Vorteile eines schriftlichen Gesellschaftsvertrags sindzahlreich. So können die Partner vereinbaren, dass sie inverschiedenem Umfang Mittel zur Zweckverfolgung bei-steuern. Anstelle der gesetzlich vorgesehenen Gewinn- undVerlustbeteiligung nach Köpfen kann diese auch proportio-nal zu den Beiträgen der Partner vereinbart werden. Ver-

32 l Nr. 1/2 l 2011UZ l RECHT

Page 33: uz 1-2/2011

SatellitenverträgeIn den Satellitenverträgen zwischen der Joint VentureGesellschaft und den Unternehmen der Joint Venture Part-nern legen die Partner fest, welche Aktiven die Partner indie Joint Venture Gesellschaft einbringen und welche Pro-dukte oder Leistungen die Joint Venture Gesellschaft vonder Joint Venture Partner bezieht. Satellitenverträge sinddeshalb in der Regel Finanzierungsverträge, Lizenzverträge,Arbeitsverträge, Lieferungsverträge oder Dienstleistungs-verträge.

Diese Verträge sind für den wirtschaftlichen Erfolg desJoint Venture von grosser Bedeutung. Die Konditionen sindat arm’s length zu vereinbaren.

Welche Joint Venture Form?Als Grundregel für die Wahl zwischen den Formen des JointVenture gilt: Wird eine langfristige Kooperation gewünschtund sollen Haftungsrisiken eingeschränkt werden, ist derhöhere Aufwand für die Errichtung eines Equity Joint Ven-tures gerechtfertigt. Die Erfahrung zeigt, dass die höherestrukturelle Komplexität des Equity Joint Ventures dieKooperationspartner veranlasst, frühzeitig ihren BusinessCase genau zu prüfen und den Business Plan realistisch zugestalten.

Für eine eher kurzfristige Zusammenarbeit kann auchein Contractual Joint Venture durchaus adäquat sein, jedochsollten die wichtigsten Grundsätze der Zusammenarbeit ineinem schriftlichen Vertrag festgehalten werden. Wichtigsind aufgrund der Haftungssituation Abklärungen über dieSolvenz des Joint Venture Partners.

Gesellschafter und deren Anteile aus dem Handelsregisterersichtlich sind. Für weitere Unterschiede zwischen denRechtsformen AG und GmbH kann auf den Beitrag in derUnternehmerZeitung Nr. 1/2 2008 verweisen werden (aucheinsehbar unter: http://www.rvpartner.ch/de/publikatio-nen/downloads.html)

DER AUTOR

RechtsanwaltChasperKamer, LL.M., istPartner beider Wirt-

schaftskanzlei Ruoss VögelePartner in Zürich. Er berätUnternehmen und Unterneh-mer in Bereichen des Gesell-schafts- und Handelsrechtssowie beim Schutz und derVerwertung von Immaterial-gü[email protected] www.rvpartner.ch

FÜNF PUNKTE ZU JOINT VENTURES:

1. Joint Venture ist der Oberbegriff für mehrere Arten derZusammenarbeit von selbstständigen Unternehmen.

2. Mit einem Joint Venture sollen neue Märkte erschlossen,Know-how vereinigt oder gemeinsam entwickelt, Synergienbewerkstelligt oder Wettbewerbsnachteile beseitigt werden.

3. Bei Equity Joint Venture wird das Joint Venture über eine neugegründete Gesellschaft abgewickelt. Die Partner schliessendazu einen Grundvertrag über die Errichtung und die Führungder Joint Venture Gesellschaft.

4. Basiert das Joint Venture dagegen lediglich auf einem Vertrag,so sind in diesem Vertrag die Rechte und Pflichten der JointVenture Partner festzulegen. Solche Joint Venture Partner haf-ten oft solidarisch und unbeschränkt für Schulden des JointVentures.

5. Welche Form für ein Joint Venture gewählt wird, hängt vonder Interessenlage der Partner ab. Kriterien sind unter ande-rem Zeithorizont, Haftungsbeschränkung, Steuern und eigen-ständiger Marktauftritt.

l Nr. 1/2 l 2011 l 33RECHT l UZ

Page 34: uz 1-2/2011

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Page 35: uz 1-2/2011

REMO STOFFEL, 33

«Ich bin kein Konzernmensch»Ein Mann mit einer ungewöhnlichen Karriere. Soeben wurde seine Firma «Priora» aus der Taufe gehoben

– ein neuer starker Player im Schweizer Immobilienmarkt.

beitsumfeld bieten, das Sicherheitgarantiert.»

Er habe sich die letzten Jahreals kleiner Fisch im Haifischbe-cken bestätigen und durchkämp-fen müssen, sagt der Unterneh-mer. Ein Spaziergang sei das nichtgewesen, oft hätten ihn Menschenenttäuscht, aus Freunden seienFeinde geworden. Gelernt habe erdabei viel, zum Beispiel, dass nichtjedes Lächeln ernst gemeint sei,im Gegenteil. «Die Wirtschaft isteine Futterverteilungsmaschine,in der jeder ums eigene Überlebenkämpft», betont er. SchmutzigeWäsche waschen will er nicht über

seine Feinde, lieber schaut er vor-wärts.

Und die Zukunft sieht rosig aus.Soeben hob er sein neues Unter-nehmen «Priora» aus der Taufe.Die unter dem Holdingdach versammelten Gesellschaften wer-den künftig in den Bereichen Pro-jektentwicklung, General-/Total-unternehmung, Facility Manage-ment und Immobilienbeteiligun-gen tätig sein. Remo Stoffel hat einManagement fürs operative Ge-schäft eingesetzt, CEO ist der ehe-malige Implenia-Manager Hans-Peter Domanig. Firmensitz bleibtweiterhin der Balsberg, dort sollenweitere Arbeitsplätze geschaffenwerden.

. . . nach DubaiSeinen prestigeträchtigsten Auf-trag hat Stoffel letzten Frühling er -halten. Stoffel gewann den 20-Mil-

lionen-Auftrag für das Facility Manage-ment des Burj Khalifa, dem mit 828 Me-tern höchsten Gebäude der Welt. Zu denAufgaben gehören die Wartung der Kli-maanalgen, Sanitäreinrichtungen undelektrischen Installationen. Tag undNacht stehen 150 Mitarbeiter der Schwei-zer Firma im Einsatz. Stoffel ist somit derbedeutendste und bestbezahlte Hauswartder Welt.

Gerne hört er diese Bezeichnungnicht. Sowieso – der smarte Jungunter-nehmer steht ungern im Mittelpunkt. Lie-ber zieht er die Fäden im Hintergrund.«Ich bin kein Konzernmensch und taugenicht als Aussenminister einer Firma»,betont er. Lieber arbeite er im Tagesge-

schäft, kümmeresich um die Basis-arbeit, denn dieseist seinen Aussagennach der Schlüsselzum Erfolg. «Mankann viel reden,aber schlussend-lich zählt die ehrli-che Arbeit und wasam Abend in derKasse ist». Zu sei-nen Stärken zähltRemo Stoffel dieAnalyse und dieStrategie. Er seiblitzgescheit, heisstes in seinem Um-

feld. Und er schäme sich auch nicht, sei-nem Gegenüber offen und direkt dieWahrheit zu sagen, auch wenn dieseschmerzt. Es bringe nichts, Rosen zu ver-teilen, wenn es keinen Grund dazu gebe,meint er.

Nächste Herausforderung: FamilieGleichzeitig will er 2011 die Aktivitätenim Ausland weiterführen und ausbauen.Der Vertrag für das Burj Khalifa ist für dreiJahre unterschrieben worden und seineFirma hat kürzlich den Auftrag für dieZertifizierung aller Mövenpick-Hotels imMittleren Osten erhalten. Zudem wurdeein neuer Standort in Abdu Dhabi eröff-net, wo bereits 150 Mitarbeiter tätig sind,zum Beispiel für das FlugunternehmenEtihad Airlines. Stoffel tippt weiter aufseinem iPad herum, die Börse schliesstbald. Seine Träume für die Zukunft?«Weiterhin einen guten Job machen,Arbeitsplätze sichern und natürlich einglückliches Familienleben führen.»

TEXT URS HUEBSCHER

Remo Stoffel empfängt im Sitzungszim-mer Bern I. Im Businesscenter im Balsbergam Zürcher Flughafen hätte er die Wahlzwischen Dutzenden Möglichkeiten ge-habt, von London bis Sydney. Doch derChef von 2000 Mitarbeitern setzt auf dieSchweizer Hauptstadt – eine kleine Koket-terie? Ein eigenes Büro will er hier auchnicht besitzen, seine Sekretärin arbeitetam Hauptsitz seiner Firma Stoffel Partizi-pationen in Chur, wo sich Stoffel auch diemeiste Zeit aufhält, wenn er nicht geradein Meetings in Zürich oder Dubai ist.

Stoffel trägt Jeans, Hemd, Pullover undwirkt auf den ersten Blick so gar nicht wieein Mann, der sich die letzten Jahre an dieSpitze der Schweizer Wirtschaft hinauf-gearbeitet hat. Während dem Gesprächtippt der Unternehmer fast nonstop aufseinem iPad herum und kontrolliert Bör-sengänge.

Aufgewachsen im beschaulichen Vals,musste er schon als Kind fleissig im elter-lichen Restaurants mitarbeiten. Nacheiner Banklehre in Chur machte er sichmit19-jähren selbständig als Finanzbera-ter und stieg schliesslich ins Immobilien-geschäft ein. Sein erster Coup war eineLiegenschaft, die bis anhin schwer ver-mittelbar war. In Graubünden und Züricherwarb er mit Geschick und Kontaktenvon Pensionskassen, Erbgemeinschaftenund privaten Eigentümern Grundstückeund Liegenschaften, die er mit seinerFirma Stoffel Partizipationen verwaltete.«Ich war jung, unabhängig und konnteRisiken eingehen», sagt Stoffel.

Von Vals . . .Im April 2005 dann der grosse Schritt vor-wärts: Zusammen mit den Partnern RenéSchmid und Hannjörg Hereth übernimmtStoffel die Firma Avireal aus dem Nachlassder SAirGroup für 262 Millionen Franken.Die Avireal AG ist ein international täti-ges Unternehmern und führende Anbiete-rin des Total Facility Managements mitKernkompetenz in der Bewirtschaftungvon Immobilien, Anlagen und Betriebsein-richtungen. Im Oktober 2007 entflammtein Machtkampf. Gegenseitige Vorwürfeüber angebliche Privatentnahmen der Ak-tionäre aus der Firmenkasse werden laut,Kunden springen ab, unter den Mitarbei-tern herrscht Unsicherheit. «Diese Zeit warsehr schlimm», sagt Stoffel rückblickend,«ich möchte meinen Mitarbeitern ein Ar-

Höchstes Gebäude derWelt: Burj Khalifa inDubai (828m).

l Nr. 1/2 l 2011 l 35ZÜRCHERUNTERNEHMER

Der bedeutendste und bestbezahlte Hauswart der Welt. Foto: zVg

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36 l Nr. 1/2 l 2011ZÜRCHERUNTERNEHMER

INTERIMSMANAGEMENT

Management auf ZeitInterimsmanagement ist nach wie

vor eher unbekannt und unterscheidet

sich sehr klar von der klassischen

Unternehmens beratung.

Der Interimsmanager vollführt die Kunst,in zeitlich begrenztem Einsatz teilweiseoder ganz in allen betriebswirtschaftlichrelevanten Bereichen (z.B. Unterneh-mensführung, Mitarbeiterführung, Risk-management, Marketing, Vertrieb, Ein-kauf, Produktion, HR oder Rechnungswe-sen) strategisch wie operationell Einflusszu nehmen und die einzelnen oder alleBereiche zum Erfolg zu führen. Er ist inPersonalunion gleichzeitig Coach, Spar-ringpartner, Visionär, Entwickler undkonsequenter Umsetzer. In jedem Falleaber sind Diskretion und Vertrauen zwin-gende Voraussetzungen für eine erfolg -reiche Zusammenarbeit zwischen Kundeund Interimsmanager

Die Vielseitigkeit der Arbeit anhandzweier Beispiele:1. Beispiel: Unterstützung einer KMU inder Medizinaltechnik auf dem Wege zurweiteren Professionalisierung. In dieserFunktion wurden gemeinsam mit dem In-haber/Geschäftsführer die bestehendeStrategie überprüft und angepasst. Fernerwurde Riskmanagement als eigener Be-reich eingeführt, ein eigenes Marketingaufgebaut, der Verkauf überprüft und pro-fessionalisiert durch die Einstellung einesKey Account Managers. Ausserdem wur-de im ersten Halbjahr 2010 eine ISO9001.2008 – Zertifizierung erarbeitet unddurchgeführt. Der Zeitbedarf der ganzenTätigkeit betrug etwa neun Monate.2. Beispiel: Unterstützung einer KMU imReprographiebereich im Zusammenhangmit der Übernahme einer Unternehmungund einer anschliessenden Neugründung.Eine systematische Vorgehensweise für dieFirmenübernahme wurde entwickelt undumgesetzt. Dazu kam die Konzeption derneuzu gründenden Unternehmung. EinBusinessplan wurde entwickelt und er-stellt, es folgte eine Liquiditätsplanung. Esgalt ein Gespräch mit der kreditgebendenBank zu koordinieren und zu leiten sowiemit weiteren relevanten Geschäftspartnernwie Immobilienverwaltung (Aushandlungeines neuen Mietvertrages) und dem in-volvierten Notar.

Warum haben Sie sich auf Interimsmanagement konzentriert?Urs Bürge: Interimsmanagement gibt mir dieMöglichkeit, meinen vielseitigen Interessengerecht zu werden. Mich interessiert, Dingevon A-Z zu entwerfen, entwickeln und

umzusetzen. Wenn eine Firma gutläuft, dann ist die Arbeit vorersteigentlich getan. Ich finde es span-nend, immer wieder vor neuenHerausforderungen zu stehen unddiese erfolgreich bewältigen zu kön-nen. Zudem braucht es Fingerspitzen-gefühl, immer wieder neue Menschenin neuen Firmen für Neues und Verän-derungen begeistern zu können.Dadurch jedoch, dass Firmen von und

mit Menschen funktionieren, sind die Pro-blemstellungen unabhängig von der Bran-che eigentlich immer sehr ähnlich: Liquidi-tätsengpässe, Akquisition von Neukunden,Klumpenrisiken, Positionen im Risikomana-gement usw.Wie ist der Stellenwert von Interimsmanagement in der Schweiz?Obwohl der Schweizer Markt für Interims-manager gut wäre, ist das Berufsbild desInterimsmanagers nach wie vor ziemlichunbekannt. Meistens werden Interimsmana-ger mit klassischen Unternehmensberaternverwechselt oder gleichgestellt, dabei sinddie Unterschiede frappant. Viele KMU-Inhaber glauben Interimsmanager erst danneinzusetzen, wenn z.B. der Geschäfts -führer durch Krankheit oder Tod ausfällt. Selbst verständlich ist das auch eine Möglichkeit, nur dann wird die Arbeitschwieriger, weil mit dem Tod eines

Geschäftsführers und Entscheidungsträgersviel Beziehungs Know-how verloren gegangen ist.Gibt es Branchen, die besonders dafür sensibilisiert sind?Ich denke, dass tendenziell eher Dienstleis-tungsbranchen fürs Interimsmanagementsensibilisiert sind. Oftmals glauben Inhabervon Produktionsfirmen, dass es für einenExternen kaum möglich sein wird, dermas-sen schnell die Produktionsprozesse verste-hen zu können.Geben Sie den Kunden eine Erfolgs -garantie mit Kosten- und Zeitdach?Garantien gebe ich keine, wobei Erfolgeschnell spürbar werden und damit ist dieanfängliche Skepsis vom Tisch. Ein Kosten-dach kann wohl gemacht werden, allerdingsentwickelt sich ein Mandat oftmals andersals ursprünglich gedacht. Welche Stellen innerhalb einer Unter-nehmung mit Interimsmanagement sindbesonders betroffen?Es sind Stellen der strategischen Ebene wieVR, Inhaber, Verkaufsleiter, aber auch deroperationellen Ebene wie mittleres undunteres Kader. Arbeiten Sie lieber für Manager oderfür Unternehmer?Ich arbeite für beide gern, allerdings ist dieDiskussion eine andere. Bei Unternehmerngeht es um eine mittel- bis langfristigeerfolgreiche Sichtweise, bei einer Firma han-delt es sich meistens um ihr eigenes Lebens-werk und damit ist die Identifikation einevöllig andere. Bei Managern geht es eherum kurz- bis mittelfristige Dinge wie Budgetoder Kostenstruktur.

Urs Bürge

Urs Bürge vermittelt Manager auf Zeit Foto: Bilderbox.de / zVg

FRAGEN AN URS BÜRGE

Ein Firmenkaufvertrag wurde erstelltund realisiert, Unternehmensstatuten auf-gestellt und ein Gründungsvertrag für dieneu zu gründende Unternehmen erstelltund abgeschlossen. Alle Risikopositionenwurden bewertet und Hilfestellung bis zurUmsetzung bei führungsrelevanten The-men geleistet, wozu auch die notwendigenInstrumente zur Verfügung gestellt wur-

den. Das generelle Coaching des Inhabersund Geschäftsführers gehörte ebenfallszum Mandat. Der Aufwand betrug eineZeitspanne von ca. sechs Monaten.

bürge bürgt – interimsmanagement

Urs Bürge, Weite Gasse 15, 5402 Baden

Telefon 056 210 49 29, www.buerge-buergt.ch

[email protected], Skype: skv.urs.buerge

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l Nr. 1/2 l 2011 l 37ZÜRCHERUNTERNEHMER

FORDERUNGEN / INKASSO

Wie KMU liquide bleiben«Die zahlen einfach nicht!» Viele Gewerbebetriebe beklagen sich aus gutem Grund: Die durch -

schnittliche Zahlungsfrist hat sich von 30 auf 60 Tage erhöht. Damit KMU zahlungs- und handlungsfähig

bleiben, sind sie auf fristgerechte Zahlung der Kunden angewiesen. Ein geschickter Umgang mit

Forderungen lohnt sich.

und Inkasso-Massnahmen sollte deshalbeine Kulanzfrist gewährt werden. Forde-rungen gegenüber Schuldnern mit gerin-ger Bonität sollten schnell eingezogen wer-den, steigt doch das Ausfallrisiko mit ab-nehmender Bonität. Zahlt ein Kunde auchnach mehrfacher Mahnung nicht, sollte einprofessionelles Inkasso in Auftrag gegebenwerden. Um festzustellen, ob die Mahn-und Inkassomassnahmen effizient sind,lassen sich Kennzahlen wie der Debitoren-umschlag einsetzen. Dieser wider spiegeltdas Verhältnis der Umsatzerlöse zumdurchschnittlichen Debitorenbestand. EinRückgang des Debitorenumschlags weiststets auf ein Problem hin, da die Kapital-bindung in den Forderungen damit steigt.

Outsourcing des Forderungs -managementsViele Unternehmen vertrauen die Bear-beitung offener Forderungen Dritten an(Factoring). Dabei tritt ein Unternehmenseine ausstehenden Geldforderungen aneinen Factor bzw. eine Factor-Bank ab, diealle offenen Forderungen bei den Schuld-nern eintreibt. Der Factor trägt das Boni-täts- und Zahlungsausfallrisiko, über-

Foto: Bilderbox.de

TEXT BEAT STRASSER

Es beginnt bei der Rechnungsstellung.Erst mit dem Datum der Rechnungsstel-lung beginnt die Zahlungsfrist und erstmit dem Überschreiten des Zahlungszielstritt der Schuldnerverzug ein. Zahlungs-bedingungen und -form müssen deshalbklar aus der Rechnung hervorgehen, wo-bei vor allem die Skontoregelung und dasZahlungsziel zu den Zahlungsbedingun-gen gehören.

Es lässt sich gerade in Kleinunterneh-men beobachten, dass Rechnungen späterstellt und Zahlungseingänge unregel-mässig kontrolliert werden. Dies lädt ge-radezu zur Zahlungsverzögerung ein. Einstraffes Forderungsmanagement schafftAbhilfe.

BonitätsprüfungDie Situation des Kunden zu kennen istzentral. Oft verlässt man sich auf dasBauchgefühl und geht damit erheblicheBonitätsrisiken ein. Dabei liegt das Risi-ko nicht allein bei Neukunden. 70% derDebitorenverluste sind verursacht durchStammkunden,die man gut zu kennenglaubt. Deshalb empfiehlt sich vor jedemGeschäftsabschluss eine Prüfung derZeichnungsberechtigung und der Adres-se. Falsche oder fehlende Adressangabenkönnen den rechtlichen Forderungsein-zug erschweren. Wirksame Massnahmenkönnen das Verlangen von Sicher heiten,Anzahlungen, Garantien und dergleichensein. Bei grösseren Auf trägen empfiehltes sich, Wirtschaftsauskünfte oder Boni-tätsabfragen einzu holen.

Zahlungseingangs kontrolleNur bei regelmässiger Kontrolle könnenVerzüge festgestellt und Inkasso-Mass-nahmen eingeleitet werden. Auch derkorrekte Skontoabzug ist rechnerisch zukontrollieren. Ebenso sollten Rechnungs-kürzungen aufgrund von Mängeln umge-hend überprüft und bei unberechtigtenKürzungen mittels Mahnschreiben rea-giert werden.

Es empfiehlt sich, den direkten Kontaktmit säumigen Zahlern zu suchen. Um da-bei die Geschäftsbeziehung nicht zu ge-fährden, sollen überfällige Forderung mitEinfühlungsvermögen kommuniziert wer-den. Bei der Einleitung von Mahnungen

DER AUTOR

TIPPS FÜR KMUSchnell abrechnen und Skonto gewähren: Damit der Liquiditätsfluss nicht ins Stocken gerät, die Rechnung mög-lichst schnell ausstellen. Kontakt halten: Aktiv auf säumige Kunden zugehen und an die Zahlung erinnern. Dies kann auch telefonisch undvor Ablauf der Zahlungsfrist gemacht werden. So kann man sich erkundigen, ob die Leistung zur Zufriedenheiterbracht wurde und findet zugleich heraus, ob der Kunde zahlungsfähig ist.Zahlen in Raten: Besonders bei Grossaufträgen sind Akontozahlungen ein probates Mittel, um finanziell liquide zuwerden. Unternehmen können so zu Geldern etwa für Fertigprodukte kommen, die für den Grossauftrag verwendetwerden. Akontozahlungen werden oft nicht besonders geschätzt. Besser daher: Etappenzahlungen vereinbaren – der Kunde zahlt, wenn ein vereinbartes Etappenziel des Auftragserreicht ist.

nimmt die Forderungen des Unterneh-mens und bezahlt diese im Voraus. DasFactoring wandelt kurzfristige Forderun-gen unmittelbar nach Fälligkeit in verfüg-bare Liquidität um. Dies gibt dem Unter-nehmen Flexibilität bei der finanziellenPlanung.

Erfolgsfaktor DebitorenbuchhaltungFast alle Unternehmen gewähren ihrenKunden Zahlungsziele zum Ausgleich of-fener Forderungen. Sie sind gefordert, ihrForderungsmanagement so zu gestalten,dass die Risiken des Forderungsverlustsund Zahlungsverzugs minimal sind. DasForderungsmanagement verlangt fach-lich versierte und geschulte Personen mitErfahrung in der Debitorenbuchhaltung.Die Treuhänder des SchweizerischenTreuhänderverbands beraten fachkundigund diskret in allen Fragen zum Forde-rungsmanagement und Inkasso. Die Mit-glieder des Verbands verpflichten sich zuerstklassigen Beratungs- und Dienstleis-tungsstandards und bilden sich laufendfachlich weiter.

www.treuhandsuisse-zh.ch

Beat Strasser ist

Präsident des

Schweizerischen

Treuhänderverbands

TREUHAND | SUISSE,

Sektion Zürich und

Partner bei Strasser &

Vögtli Treuhand AG,

Küttigen.

Page 38: uz 1-2/2011

38 l Nr. 1/2 l 2011ZÜRCHERUNTERNEHMER

VORSITZENDER GLEugen Elmiger wurde zumneuen Vorsitzenden derGeschäftsleitung dermaxon motor ag in Sach-seln ernannt. Die Ernen-nung erfolgte, um die Kon-tinuität in der Führungund die langfristige Ent-wicklung des Unterneh-mens bestmöglich gewähr-leisten zu können. EugenElmiger ist seit 1991 fürdas Unternehmen tätig,das auf die Entwicklung,Herstellung und den Ver-trieb hochwertigerAntriebskomponenten und-systemen spezialisiert ist.Elmiger studierte Elektro-technik und absolvierteWeiterbildungen an derUni St. Gallen und an derStanford Business School.

LEITER NIEDERLASSUNG

Die BDO hat per 1. Januar2011 die in Uster ansässigeTrachsler Treuhand AGübernommen. Sie erwei-tert damit ihre bestehendeNiederlassung in Wetzi-kon unter Leitung vonHans-Jürg Spreiter. DieTrachsler Treuhand AGgehört seit den 60er Jahrenzu den wichtigsten Treu-händern, Steuer- und Un-ternehmensberatern so-wie Wirtschaftsprüfern imZürcher Oberland. Sie be-treut ein ähnliches Kun-densegment wie BDO undergänzt damit das Team inWetzikon optimal. Die dreiPartner der TrachslerTreuhand AG werden in-nerhalb der BDO, welchealle acht Mitarbeitendenin Uster übernimmt, wei-terhin für ihre bisherigenKunden tätig sein.

Mitteilungen für dieseRubrik: Text und Foto (300dpi) an: [email protected]

Köpfeund

KarrierenLEITUNG PR-ABTEILUNG

Karin El Mais leitet neudie Public Relations Ab-teilung und ist Mitglieddes Kaders von FBMCommunications. Sie ar-beitete zuletzt für Ringierals stv. Ressortleiterin«People» beim Sonntags-Blick. In dieser Zeit pro-filierte sie sich mit ihrenBerichterstattungen undExklusiv-Interviews mitinternationalen Künst-lern, Politi kern undSportlern. Zuvor war siebeim Schweizer Fernse-hen SF für die Redaktio-nen «glanz&gloria» sowie«Tagesschau» tätig. ZurZeit absolviert sie einNachdiplom zur PR- Beraterin.

STRATEGY &COMMUNI CATIONSMANAGER

Innerhalb der Freddy Bur-ger Gruppe wechseltJoanna Peyer-Stanowskazur FBM Commu nicationsAG und wird Mitglied desKaders. Sie ist seit 2003 fürdie Freddy Burger Gruppetätig, zuletzt als LeiterinMarketing für den BereichGastronomie. Sie speziali-sierte sich insbesondereauf Konzeption von Kom-munikationsplänen, Bud-getierung und Kostencon-trolling. Sie absolvierteberufsbegleitend einNachdiplom studium inDienstleistungsmarketing(Master in Advanced Studies).

BEIRAT

Wolfgang Schmidt-So-elch, seit 2009 Office Ma-naging Partner von Hei-drick & Struggles Schweiz,wurde vom Vorstand desSchweizerischen Institutesfür Verwaltungsräte undGeschäftsleitungsmitglie-der svig zum Beirat er-nannt. Er ist Spezialist fürdie Besetzung von Verwal-tungsrats- und Topma-nagement-Positionen beiVersicherungen und im Fi-nanzbereich. Schmidt-So-elch leitet neben dem Un-ternehmen in der Schweizauf die Regionen Deutsch-land, Österreich und Ost-europa sowie die Insuran-ce Practice Europa, MiddleEast und Afrika.

MITGLIED GLOBAL FINANCIAL SERVICESPRACTICE

Das internationale TopExecutive Search undFührungsberatungsunter-nehmen Heidrick & Strug-gles erweitert das Bera-tungsteam in Genf umClaire Locher. Sie verfügtüber fast 25 Jahre Erfah-rung in der Finanzindus-trie mit Schwerpunkt As-set & Wealth Management(Traditionelle Fonds, Hed-ge Funds, Private Equityund Venture Capital). Zu-letzt arbeitete sie als Glo-bal Head of Business De-velopment und Mitglieddes Management Commit-tees bei der 3A SA Syz &Co Groupe. Ihre interna-tionale Karriere hat sie beider japanischen Bank No-mura International Ltd. InLondon begonnen.

NEUE PRÄSIDENTIN

Sabrina Contratto istneue Präsidentin der SIA-Berufsgruppe Architektur(BGA). Die Architektinund geschäftsleitendeGesellschafterin vonBaumschlager und Eberletritt die Nachfolge desGründungspräsidentenLorenz Bräker an. Nacheiner Assistenz für Ent-wurf am Lehrstuhl Profes-sor Dietmar Eberle an derETH Zürich leitete SabrinaContratto Projekte inChina und Zürich. Seit2006 ist sie aktives Mit-glied der SIA Kommissionfür Hochbaunormen. Siewill sich dafür einsetzen,vermehrt die jüngereGeneration für die berufs-politische Arbeit zu gewinnen.

NEUER GENERALMANAGER

Svend Janssen hat per1. Januar 2011 die Stelleals General ManagerSchweiz bei Ruesch Tra-velex übernommen. DerDiplom-Kaufmann bringteinen breiten Leistungs-ausweis in SeniorManagementpositionenin Sales &Marketing mit.So war er u.a. ProductManager für Lewi's Jeansin der Schweiz, Deutsch-land und Österreich oderals European MarketingManager für Lee JeansEurope tätig. Vor Janssenwar er beim Beratungs-unternehmen Interbrandin der Beratung und alsMitglied der Geschäfts-leitung für das BusinessDevelopment in Zentral-und Osteuropa verant-wortlich.

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l Nr. 1/2 l 2011 l 39ZÜRCHERUNTERNEHMER

PUBLIREPORTAGE

Kostenlose Energieberatung für KMU

tischen Augen des Energie-beraters entgeht kein einzi-ges elektrisches Gerät. ImGespräch wird zudemgeklärt, auf welche Strom-verbraucher nicht verzichtetwerden kann, sei es wegender Ästhetik (z.B. Schau-fenster, Lounge) oderarbeitstechnischen Gründen(z.B. therapeutische Geräte).Andreas Rothen hat auch insolchen Fällen praktischeLösungsvorschläge.

Zeitschaltuhren oderangepasste Leuchtmittelkönnen hier Abhilfe schaf-fen. Einige Posten lassensich manchmal nur schweroder gar nicht ändern, zumBeispiel eine Heizung ingemieteten Gebäuden.Durch den Bericht des Energieberaters wird dieSchwachstelle aber offen -gelegt und kann als Dis -kussionsgrundlage für Ver-handlungen mit demVermieter dienen oder als

Ruben Slama und Angela Aebli sparen dank der Beratung von ewz viel Energie und Geld. Foto: zVg /Daniel Hager

zu überprüfen und diesewenn möglich zu senken»sagt Ruben Slama. Nach sei-ner Kontaktaufnahme hatein Energieberater von ewzdie beiden Standorte vonINSTINCT für eine Bestan-desaufnahme besucht.

Den Energiefressern auf

der Spur

Nicht nur grosse Energiever-braucher wie Serveranlagensind wichtig, auch vermeint-liche Details wie einzelneLeuchten oder die Kaffee-maschine können zu einemunnötig hohen Verbrauchführen. Zum Beispiel, wennes ein energiesparenderesLeuchtmittel gibt oder dieKaffeemaschine keineAbschaltautomatik besitzt.«Solche unscheinbarenEnergieverbraucher könnensich zu einem grossenBetrag summieren», bestä-tigt Andreas Rothen, Ener-gieberater von ewz. Den kri-

Entscheidungshilfe bei derStandortwahl.

Stromverbrauch um rund

30% reduziert

INSTINCT hat einige Tagespäter den Bericht des Ener-gieberaters erhalten und inden darauffolgenden Mona-ten konsequent alle Vor-schläge umgesetzt. Nebentechnischen Hilfsmitteln wiePräsenzmeldern bei Lampenspielt das Verhalten allerMitarbeitenden eine grosseRolle.

Nach der Energiebera-tung änderten sie einigeArbeitsabläufe, so dass zumBeispiel die günstige Nieder-tarifzeit optimal genutztwird. «Es würde nicht funk-tionieren, wenn wir als Vor-gesetzte es nicht vorlebenwürden», meinen RubenSlama und seine Geschäfts-partnerin Angela Aebli. DasINSTINCT-Team von 12 Mit-arbeitern zieht nicht zuletzt

darum am gleichen Strick,weil es einfach Spass macht,für die Natur etwas Guteszu tun. Und last but notleast: Auch die Buchhaltungfreut sich. Der Erfolg gibtINSTINCT Recht, der Strom-verbrauch ist um mehr alsein Drittel gesunken.

Bei INSTINCT profitiert

die Natur doppelt

Je weniger Strom verbrauchtwird, desto weniger Eingriffein die Natur sind nötig.Zusätzlich hat sich die FirmaINSTINCT entschieden, 50%der Einsparungen in Öko-stromprodukte zu reinvestie-ren. Die Produkte ewz.öko-power und ewz.solartop(Ökostrom aus Wasserkraftund Solarstrom) tragen dasweltweit höchste Label fürÖkostrom: naturemade star.Dieses verleiht der Verein fürumweltgerecht produzierteEnergie (VUE) nur an beson-ders umweltschonende Pro-duktionsanlagen. Der VUEwird getragen von Natur-schutzverbänden wie WWFund Pro Natura, Konsumen-tenschutz-Organisationenund Energieversorgungs-Unternehmen.

Die Firma INSTINCT erhältjedes Jahr ein Zertifikat mitder Garantie von ewz, dassdie bestellte Menge Öko-strom ins Netz eingespeistwurde. Also ein Profit füralle? Ruben Slama lacht: «ImGeschäftsalltag schätzt manNachahmer normalerweisenicht, aber die Inanspruch-nahme der kostenlosenEnergieberatung von ewzkann ich jedem Unterneh-men zur Nachahmung emp-fehlen.»

Möchten Sie auch von einer kostenlosen Energie -beratung profitieren? Kontaktieren Sie unsereEnergieberatung unter derTelefonnummer 058 319 4960 oder mit einem E-Mail andie Adresse [email protected].

Ruben Slama und seineGeschäftspartnerin AngelaAebli betrachten den Men-schen ganzheitlich. In Coa-chings und Seminaren fürStress- & Ressourcenmana-gement kümmert sichRuben Slama um Geist undSeele der Teilnehmenden.Und in den beiden Praxenfür Massage, Therapie undShiatsu in den QuartierenEnge und Hottingen pflegtdas Team den Körper derKundinnen und Kunden.

Zu dieser Philosophiepasst auch der Wunsch nacheinem schonenden Umgangmit natürlichen Ressourcen.Für die Inhaber vonINSTINCT war dies abernicht der einzige Beweg-grund, von der kostenlosenEnergieberatung von ewz zuprofitieren. «Es gehört zuden Aufgaben eines Unter-nehmers, immer wiederSparpotentiale zu finden,vermeintliche Fixausgaben

ewz bietet KMU in der Stadt Zürich eine kostenlose Energieberatung an. Die Firma INSTINCT hat das Angebotgenutzt und ist beeindruckt. Die Energiekosten sind massiv gesunken und davon profitiert auch die Natur.

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40 l Nr. 1/2 l 2011ZÜRCHERUNTERNEHMER

ENERGIEPLANUNGSBERICHT 2010

Energieplanung auf Kursletzten Energieplanungs-bericht 2006 aufgelistetenenergetischen Massnah-men sind grösstenteils um-gesetzt. Weitere Massnah-men in den Bereichen Ge-bäude und Wärme sind ge-plant. Aufgrund der öko-nomischen und demogra-phischen Entwicklungwird der Energieverbrauchin Zukunft weiter anstei-gen. Energie muss effi-zienter genutzt, Erdöl undErdgas ersetzt werden.Dieaktuell sechs Tonnen CO2-Emissionen proPerson/Jahr sollen bis2050 auf 2,2 Tonnen ge-senkt werden. Dieses Zielist im kantonalen Energie-

gesetz festgeschrieben.Zur Steigerung der Ener-gieeffizienz sollen energie-technische Verbesserun-gen beim Bauen und Sa-nieren von Gebäude anerster Stelle liegen.Schritt weise soll auf eineenergieeffiziente undemissionsarme Mobilitätumgestellt werden.In An-betracht einer Selbstver-sorgungslücke beim Stromund dem Ausfall ältererSchweizer Kernkraftwerketritt der Regierungsrat fürzwei neue AKW und dieModernisierung der Was-serkraftwerke ein.

www.energie.zh.ch

FLUGHAFENBETEILIGUNG

Bewährte StrategieZürich an die FlughafenZürich AG formuliert: Verkehrs- und volks -wirtschaftliche Bedeutungdes Flughafens Zürich,Umweltschutz, Unterneh-mensführung und Bezie-hungspflege. Der Kantonhält 33 Prozent plus eineAktie am AK der FZAG,diese Beteiligung ver-schafft dem Kantonbestimmenden Einflussauf den wichtigsten natio-nalen Flughafen.

www.vd.zh.ch/flughafen

Die kantonalen Energie-

politik will ein gesundes

Wirtschaftswachstum er-

möglichen, ohne die Um-

welt zu vergessen.

Alle vier Jahre erstattet derRegierungsrat dem Kan-tonsrat Bericht über dieEnergieplanung. Er gibtAuskunft über die Grund-lagen der Energienutzungund -versorgung und dielangfristig anzustrebendeEntwicklung. Der Berichtzeigt, dass der Pro-Kopf-Verbrauch an Strom undTreibstoff war, der CO2-Ausstoss und der Wärme-bedarf abnahmen. Die im

Der Regierungsrat hat denzweiten Strategiecontrol-ling-Bericht zur Beteiligung des Kantonsan der Flughafen ZürichAG verabschiedet. Die formulierten Ziele wurdenerreicht, die Eigentümer-strategie hat sich bewährt.Der Bericht vergleicht dieEinhaltung der in derEigentümerstrategie fest-gelegten Ziele mit der tat-sächlichen Entwicklung.Er hat für insgesamt vierBe reiche Leitpläne undErwartungen des Kantons

Der Regierungsrat hat einen Übergangskredit von1,88 Millionen Franken andie Greater Zurich AreaStandortmarketing (GZA)bewilligt. Er bekennt sichzur überregionalen Zusam-menarbeit im internationa-len Standortmarketing undzum Modell der PublicPivate Partnership (PPP).Der Kanton gibt als grössterGeldgeber grünes Licht für

die Neuausrichtung derGZA, die im Wesentlichenfolgende Punkte beinhaltet:– Festhalten am PPP-

Modell mit einer Stiftungals Trägerorganisationund der operativen GZAAG. Der Vorsitz der Stif-tung wird vom Kantongehalten.

– Erarbeitung eines Markt-bearbeitsungskonzeptes,das Aktivitäten der Orga-

nisation im Umfeld wieOsec, Kantone, Städteberücksichtigt.

– Stärkung des PPP-Gedan-kens durch einen ver-stärkten Miteinbezug deröffentlichen Geldgeberund eine Aufstockungdes Verwaltungsrates.

Der Wettbewerb hat sichverschärft und neue Akteu-re sind hinzugekommen.Eine überregionale Zusam-menarbeit ist daher sinnvol-ler als ein Alleingang.

www.rrb.zh.ch

GREATER ZURICH AREA

Übergangskredit

Die Zürcher Kantonalbankerhält aus dem Klimafondsdes Bundes bis ins Jahr2012 Rückvergütungen von1,6 Millionen Franken.Diese Mittel fliessen alsZinsvergünstigung undBoni in Umweltinvestitio-nen von bis zu 40 Millio-nen Franken an kleine undmittlere Unternehmen

zurück. Als Kanto-nalbank mitgesetzlichem Leis-tungsauftragunterstützt dieZKB KMU, fürwelche die Umset-zung von Umwelt-schutzmassnah-men angesichtsbeschränkter per-soneller undfinanzieller Res-sourcen besondersschwierig ist. Für

solche Firmen, die ihreEnergiekosten reduzierenmöchten, hat die Bank denEnergie-Coaching Bonuseingeführt. Zinsvergünsti-gungen und Bonusbeiträgegibt es beim ZKB Festkre-dit, beim ZKB Leasing undfür Energieeffizienz.

www.zkb.ch/umweltaktion.

ZKB

Umweltaktion für KMU

Der Stellenschafferpreis derRegion Winterthur wirdzum siebten Mal verliehen. Zur Teilnahme berechtichtsind alle seit mindestensdrei Jahren im Handelsre-gister eingetragenen Unter-nehmungen aus Stadt und

Region Winterthur, die2010 ihre Stellenanzahloder Lehrstellen erhöhthaben. Prämiert werdendrei Kategorien: AbsolutesStellenwachstum, absolu-tes Lehrstellenwachstumund relatives (prozentua-

les) Stellenwachstum. DenSiegern winkt ein kleinesPreisgeld, die Preisverlei-hung ist am 28. Februar2011. Anmeldeschluss istder 31. Januar 2011 auf derHomepage der Standortför-derung Region Winterthur.

www.standort-winterthur.ch/de/

wirtschaft/projekte/

stellenschafferpreis.ch

WINTERTHUR

Stellenschafferpreis

Der Kanton hält ein Drittel der Flughafenaktien. Foto: zVg

Energiekosten reduzieren mitdem Energie-Coaching Bonus.

Foto: Bilderbox.de

Foto: SwissImage

Page 41: uz 1-2/2011

l Nr. 1/2 l 2011 l 41ZÜRCHERUNTERNEHMER

GERICHTSENTSCHEID

Probezeit Das Bundesgericht hat fest-gehalten, dass die Probezeitvon maximal drei Monatennicht um die Dauer eines un-bezahlten Urlaubes verlän-gert werden kann. Eine Ver -längerung erfolgt nur bei Krankheit, Unfall oder derErfüllung einer nicht freiwillig übernommen ge-setzlichen Pflicht wie beispiels weise Militärdienst.

IN KÜRZE

Die Zukunft der ArbeitUnter diesem Motto feiertder KVZ am 1. Februar2011 sein 150-jährigesBestehen. Der Anlass findetim GDI Gottlieb DuttweilerInstitute in Rüschlikon statt.

GV 2011Die Generalversammlungdes Verbandes Zürcher Han-delsfirmen VZH findet am24. Mai 2011 ab 10.30h imZürcher Kongresshaus statt.

Neuer VertrauensarztDer VZH hat einen neuenVertrauensarzt, der für dieBegutachtung von ärztli-chen Zeugnissen bzw. Arbeitsverhinderungen vonMitarbeitenden zur Verfügung steht. Es istDr.med. Jörg Nagel, Facharzt FMH für InnereMedizin, Seebahnstrasse31, 8003 Zürich, Telefon044 241 10 66. Die Kostenfür eine vertrauensärztlicheBegutachtung gehen zuLasten des Arbeitgebers, der sich auf die Mitglied-schaft beim VZH berufensoll. Für Rückmeldungen an die Geschäftsstelle nachErledigung eines Falles istder VZH dankbar.

Von September bis Novem-ber fanden die traditionel-len Gespräche mit dem KVZürich über den Gesamtar-beitsvertrag für die kauf-männischen und kaufmän-nisch-technischenAngestellten und das Ver-kaufspersonal im Detail-handel statt. Die seit 1.Januar 2009 geltendenMindestanfangssaläre wer-

den beibehalten und betra-gen für kaufmännischeund kaufmännisch-techni-sche Angestellte weiterhinCHF 50 000, für das Ver-kaufspersonal CHF 47 000pro Jahr. Neu festgelegtwurden die Beträge für dieLernenden, die ab 1.August 2011 in Kraft treten.So beträgt der Monatslohnim ersten Lehrjahr CHF

750.–, im zweiten CHF950.– und im dritten CHF1 450.–. Es sind im Mini-mum zwölf Monatsent-schädigungen auszurich-ten. Für Lernende im 4.Lehrjahr (Zusatzlehre)oder solche, die das letzteLehrjahr wiederholenmüssen, ist eine Mindest-entschädigung von CHF2 000 pro Monat empfohlen.

www.vzh.ch

KV ZÜRICH

Neues Salärregulativ

News

Das Mindestanfangssalär für Verkaufspersonal beträgt CHF 47 000.– pro Jahr.Foto: Bilderbox.de

VERBAND ZÜRCHER HANDELS FIRMEN

Probezeit und Urlaubschliessen sich aus.

dass es sich lohnt, den Ma-terialverbrauch zu über-prüfen resp. weniger zuverbrauchen durch besse-

re Nutzung. BeimStromeinkauf solltenAlternativen geprüftwerden. Gefragt ist In-novation und Mut, Un-gewohntes anzupa-cken.

Professor Dr. ArminReller von der UniAugsburg kam dannauf die weltweiten Res-sourcen zu sprechenund unterlegte seinenspannenden Vortragmit diversen Beispie-len. Anhand der Berei-che Ernährung, Boden,Wasser wies er nach,

wie abhängig Europa vonLändern in Krisengebietenist, wenn es um die Be-schaffung von Metallen,seltenen Rohstoffen, Kup-fer, Erz geht. Wir produ-zieren viel zu viel Elektro-schrott, den wir auch noch

Die Umweltberatung für

KMU ist seit August 2009

operativ tätig. Fast 90

Unternehmen haben eine

Standortberatung

machen lassen.

TEXT PETER BLATTNER

An einem Jahresend-Apé-ro orientierte Umwelt- undGesundheitsschutz derStadt Zürich über die Tä-tigkeiten. Die Vorsteherindes Departements, Stadträ-tin Claudia Nielsen siehtdie Stadt auf gutem Wegzur 2000-Watt-Gesell-schaft. Die Begrüssungübernahm Bruno Hohl, Di-rektor Umwelt- und Ge-sundheitsschutz Zürich imThe Hub an der Viadukt-strasse im Namen der Trä-

gerschaft des Öko-Kompass. Er stelltgleich die neue Ge-werbemeile vor, wel-che sich im 1894 er-stellten Viadukt ininsgesamt 56 Bögeneingerichtet hat. Wieein Viadukt eineRichtung und damitein Ziel aufzeigt sosteht der Öko-Kom-pass für eine nach-haltige Entwicklung.

Stadträtin ClaudiaNielsen, die mit demVelo zum Anlasskam, hielt fest, dass eineStandortbestimmung, wiesie die Anwesenden fürihre Unternehmen durch-führen liessen, lohne,auch wenn man wenigZeit hat. Ihr Dank richtetesich auch an die Stadt. Sie

exportieren. Millionen vonHandys liegen ungenutztherum, es besteht aus 60Elementen, die Rückge-winnung von Rohstoffengestaltet sich sehr aufwän-dig, weil diese nur in mi-nimsten Mengen im Gerätvorhanden sind. Sein Fa-zit: Wir müssen dringendstmit den Ressourcen haus-hälterisch umgehen undunsere Abhängigkeit vonZulieferern von Rohstoffendurch gute politische undwirtschaftliche Beziehun-gen zu diesen Ländern ab-sichern.

Tina Billeter von derGeschäftsstelle Öko-Kom-pass ermunterte noch Un-entschlossene, eine Stand-ortberatung durchführenzu lassen und entliess dieGäste zum Apéro, der sichaus rein lokalen Produktenzu sammensetzte.

www.stadt-zuerich.ch/ugz

ist überzeugt, dass das Zielder 2000-Watt-Gesellschaftin wenigen Jahrzehntenerreicht werden kann. Siewies darauf hin, dass derKonsument heute seinenEnergieeinsatz nach Preis-stufen planen kann und

Claudia Nielsen, Vor steherin des Gesundheits- und Umweltdepar-tements der Stadt Zürich. Foto: ugz

STADTRÄTIN CLAUDIA NIELSEN

Öko-Kompass auf Kurs

Page 42: uz 1-2/2011

Amarok bedeutet bei den Inuit Wolf. Genauso stark und robust ist auch der neue Pickup von Volkswagen.

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Page 43: uz 1-2/2011

«Der Kunde als Mittel. Punkt.»ist. Und wir zahlen mehr Hypozins, weil wir eine armeFamilie sind.»

«Es gibt in der Schweiz keine echte Diskriminierung.Sag deinem linken Lehrer das.»

«Aber hat auch gesagt, im Café Lutz dürfe jeder Hundrein, aber kein Kinderwagen.»

«Wenn es für alle Hundebesitzer und alle Mütter gilt, istes gerecht.»

«Und das neue Auto? Das konntest du doch nur bestellen, weil du gleichzeitig eine Ablieferungs -pauschale kauftest. Pädes Vater hat jedenfalls denneuen Golf ohne diese Pauschale gekauft, und derWagen läuft einwandfrei.»

«Wenn du so weitermachst, wirst du noch schlimmerals deine Mutter. Möchtest du nicht auch Rechtsanwaltwerden?»

«Kommt da immer noch Musik am Telefon?»

«Nein, ich muss jetzt verschiedene Tasten drücken. AmSchluss wissen die dann genau, wieso ich anrufe unddann suchen sie den richtigen Mitarbeiter.»

«Das ist ja fast wie beim Zahnarzt. Päde ging letzteWoche mit seiner Mutter zum Zahnarzt. Sie sassen solange im Wartzimmer, dass sie schon eine Parkbussehatten, bevor Päde auf dem Schragen lag.»

«Das kann’s geben. Vielleicht hatten sie einen Notfall.Und überhaupt: Seien wir froh, dass es ein geheiztesWartzimmer gibt, und das erst noch gratis.»

«Du Papi....»

«Ah, guten Tag, mein Name ist Rickenbacher. . . meineKundennummer . . . die habe ich vorhineingetippt . . . aha, das funktioniert noch nicht beiIhnen, also die Nummer ist vierhundert -sieben . . . hallo . . . sind Sie noch da? . . . verdammter . . . »

«Papi, war das jetzt der Kundendienst? Was willst duvon denen?»

«Die sollen endlich aufhären, unseren Briefkasten zuverstopfen. Ich habe das schon mehrfach gemeldet.»

«Mami sagt, du sollst dich nicht so aufregen. Das sei nicht gesund. Letzte Woche hast du dich sogar aufgeregt, weil man dir etwas geschenkt hat.»

«Du meinst den Architekten, der mir nach dem Haus-bau achtzigtausend Franken in Rechnung stellt undmir dann ein Sackmesserchen in die Hand drückt, daskeine drei Franken wert ist?»

«Das ist Marktwirtschaft. Sei froh, dass du überhauptein Haus bauen durftest. Hab ich von dir gelernt.»

«Jetzt fehlt nur noch, dass du wieder die Geschichtevom Anlageberater aufwärmst, der sich nur meldet,wenn die Börse gut läuft.»

«Der würde wenigstens sofort das Telefon abnehmen,wenn du anrufst.»

«Du Papi. . .»

«Moment, bin am Telefon...»

«Aber Du sagst ja gar nichts. Ist Mami dran?»

« Nein, Pink Floyd. Aber es kann nicht mehr lange dauern, bis sich jemand meldet.»

«Das ist ja wie im Kino.»

«Kino...?»

«Da warten wir doch auch eine halbe Stunde, bis derFilm anfängt. Und dann diese blöde Werbung. . .»

«Es gibt Leute, die diese Werbung gern sehen.»

« Aber man könnte doch zuerst den Film zeigen. Wennwir dann gegangen sind, könnten dieanderen noch die Werbung reinzie-hen. Und Wasser trinken für elf Fran-ken pro Liter.»

« Das verstehst du nicht. Du hast ein-fach keine Geduld.»

«Mami sagt, dass du mit mir auchkeine hast. Ich muss mein Zimmerimmer sofort aufräumen, aber aufden Elektriker warten wir seit zwei Jahren. In meinem Zimmer hat esimmer noch keine Telefonsteck-dose.»

«Damit sparen wir wenigstens Geld.Kein Telefon, keine Telefongebüh-ren.»

«Der Lehrer hat gesagt, Sparenmache die Konjunktur kaputt.»

«So, so, der Lehrer. Ich werde jeden-falls weiterhin haushälterisch mitdem Geld umgehen.»

«Warum hast du dir dann diesenAnzug gekauft? Du hast selbergesagt, du brauchst keinen.»

«Einen Geburtstagsgutschein für zehn Prozent aufeinen Anzug schmeisst man nicht weg.»

«Aha. Der Kleiderladen macht mit deinem Geburtstagein Geschäft, das er sonst nicht machen würde, und dupredigst von Sparen.»

«Werd nicht frech. Irgendwann wirst auch du begreifen,was Kundendienst ist.»

«Kundendienst? Ist das die Migros-Abteilung, wo wiram Samstag waren?»

«Als sie uns an der Kasse die Artikel mehrfach scanntenund uns zuviel abknüfften? Ja, nächstes Mal lasse ichmich nicht mehr einfach zum Kundendienst schicken.»

« Vielleicht sind wir selber schuld, dass sie so mit unsumgehen. Wahrscheinlich kaufen wir einfach zu vielein.»

«Wie meinst du das?»

«An der Kasse ist es doch so: Wer zwei Artikel kauft,darf die Warteschlange überholen, wer einen ganzenWagen füllt, muss warten. Das ist so ungerecht wie beider Bank, wo Onkel Leo bessere Konditionen für seinFerienhäuschen bekommt, weil er schon pensioniert

TEXT RUEDI STRICKER

Foto: zVg

RUEDI STRICKER

Der Autor ist

Inhaber der

Beratungsfirma

Stricker Con-

sulting in

Appenzell.

www.stricker-consultung.ch

l Nr. 1/2 l 2011 l 43STRICKER l UZ

Page 44: uz 1-2/2011

IMPRESSUMUnternehmerZeitung 5. Jahrgang (17. Jahrgang KMU-Manager), Die UnternehmerZeitung erscheint im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, CH-8052 Zürich; Telefon 044 306 47 00, Fax 044 306 47 11, www.unternehmerzeitung.ch; [email protected] Herausgeber: Remo Kuhn, [email protected]: Urs Huebscher,[email protected] Redaktion: Peter Blattner [email protected], Rika Koch, [email protected],Stine Wetzel, [email protected] Layout und Produktion: Nicole Collins, Manuel Jorquera und Bruno Strupler, [email protected] Mitarbeit an dieser Ausgabe: Peter Bänziger, Urs Bürge, André Caradonna, Martin Eltschinger, Christine Goll, Rolf Hoppler-Liesch, Stefan Klatt, Georg Kreis, MichaelMeyer, Roland A. Müller, Rudolf Strahm, Beat Strasser, Ruedi Stricker, Stefan Vogler, Jörg Zeuner Anzeigen: Urs Keller, [email protected] oder [email protected], Telefon 044 306 47 00 Druckunterlagen: www.swissbusinesspress.ch/kundendaten Abonnements: UnternehmerZeitung, Postfach, 8052 Zürich,[email protected], Einzelverkaufspreis: Fr. 6.–, Jahres-Abonnement Fr. 54.– Inland. WEMF-beglaubigte Auflage 2010: 55966 Exemplare, Druckauflage 60000Exemplare Druck: Ringier Print AG, Adligenswil Nachdruck: Nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe © UnternehmerZeitung gestattet. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen Im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA erscheinen ausserdem: SWISSNEWS, The National English Journal, ATTIKA, das Zürcher Magazin, PAULI-CUISINE, das Gastronomie-Fachmagazin sowie als Supplement zur UnternehmerZeitung CLEANTECH.CH und BUSINESSCLASS

RAOUL EGELI

«Der wichtigste Ruhepol ist die Familie.»1. Warum sind Sie Unter-

nehmer geworden?

Ich möchte mitgestaltenund mich den Herausfor-derungen unserer Zeit stel-len. Unsere Väter habenuns gute wirtschaftlicheRahmenbedingungen über-lassen. Daran möchte ichmich orientieren. Leiderverfolgt man heute in wei-ten Kreisen lieber eigeneInteressen. Der Blick fürübergeordnete Zusammen-hänge geht verloren. Dasschadet nicht nur der Wett-bewerbsfähigkeit, sondernjedem Einzelnen.

2. Wenn nichts unmöglich

wäre, was wäre Ihr

Traumjob?

Ich würde wieder densel-ben Beruf wählen. Es ist einPrivileg, mit anderen Men-schen gemeinsam etwas zuerarbeiten. Ich darf unsereKunden in einem dynami-schen Spannungsfeld un-terstützen, das hohe Flexi-bilität erfordert. Das berei-tet mir viel Freude.

3. Was mögen Sie nicht an

Ihrer Branche?

Die vielen gesetzlichenEinschränkungen. Heutemüssen wir dauernd fra-gen, was wir nicht tun dür-fen. Lieber wäre es mir zufragen, was denn möglichist.

4. An welches Ereignis in

Ihrer Karriere erinnern

Sie sich am liebsten?

Als junger Treuhänder durf-te ich ein anspruchsvollesMandat übernehmen. Beimersten Treffen mit der Kun-

din bekam ich zu hören,dass sie sich mich schon et-was älter vorgestellt hätte.Sie gab mir aber eine Chan-ce und ich durfte sie vieleJahre beraten.

5. Was war Ihr grösster

Fehlentscheid?

Wer Verantwortung über-

nimmt, macht Fehler.Gerade für unsere Zeit istes typisch, sich lieber garnicht entscheiden zu wollen. Das ist einer dergrössten Fehler überhaupt,ob privat oder beruflich.Wichtig ist natürlich, dassman aus den Fehlern lernt.

6. Welche Persönlichkeit

hätten Sie schon

immer einmal gerne

getroffen?

Alfons Schuhbeck, Sternekoch aus Deutsch-land. Sein Beruf vereintviele positive Eigenschaf-ten wie Kreativität, Präzision, Durchhaltever-mögen und Organisations-talent. Die Qualität mussimmer stimmen, und dastrotz sehr langer Arbeitsta-ge. Die Küche muss perfektorganisiert und die Crewhoch motiviert sein. Ichdenke, von Schuhbeckkönnte man viel lernen,nicht nur was die Koch-kunst anbelangt.

7. Worüber können Sie

sich ärgern?

Unpünktlichkeit. Das isteine Frage des Respekts.Wenn sich jemand fürmich Zeit nimmt, dannmöchte ich mich auch ent-sprechend verhalten.

8. Wie erholen Sie sich

vom Stress?

Der wichtigste Ruhepol istdie Familie. Das WortStress gefällt mir abereigentlich nicht. Wer dau-ernd gestresst ist, solltesich gut überlegen, ob eram richtigen Ort ist. Per-sönlich finde ich es wich-tig, die eigenen Grenzen zukennen und Prioritäten zusetzen.

9. Was zeichnet die

Schweizer Wirtschaft

aus?

Föderalismus! Das schafftWettbewerb. Wettbewerbist wiederum wichtig fürdie Balance. Diese Haltungzeigte sich etwa bei derAbstimmung um dieSteuergerechtigkeits -initiative.

10. Was wünschen

Sie sich für die

Schweiz?

Ein gesundes Mass an Stolzund Selbstwertgefühl. Wirmüssen wieder davon wegkommen, uns nur mituns selbst zu beschäftigen.Als Unternehmer solltenwir uns der gesellschaftli-chen Verantwortungbewusst sein und gut-schweizerische Werte wieKontinuität und Qualitäthochhalten.

Foto: zVgRAOUL EGELI

Unternehmen: TREUHAND|SUISSE Schweizerischer Treuhän-derverband, dem Berufsverband für KMUTreuhänder mit rund 2000 Mitgliedern inder ganzen Schweiz. Hauptberuflich Mitin-haber der EGELI-Gruppe mit Gesellschaftenin den Bereichen Treuhand, Creditreform,Immobilien und Informatik.

Position: Zentralpräsident /Unternehmer

Erster Job Treuhänder

Ausbildung: Betriebsökonom FH

Liebstes Hobby: Familie, Schreiben, Essen

Alter, Zivilstand: 42 Jahre, verheiratet, 3 Kinder

44 l Nr. 1/2 l 2011UZ l 10 FRAGEN AN

Page 45: uz 1-2/2011

ZumVerkaufangeboten:Leben und Arbeiten in ThailandDas seit über 10 Jahren bes-tens etablierte Dienstleistungs-unternehmen sucht einengeeigneten Nachfolger. Der jet-zige Inhaber möchte ausgesundheitlichen und privatenGründen sein ertragreichesUnternehmen verkaufen. UnserKonzept erfahren Sie von derWebseitadresse www.swisshel-pingpoint.com Für detailiertereInformationen kontaktieren Siebitte Herr Marcel Peter unterseiner E-Mail Adresse [email protected] Wennvom neuen Inhaber ge -wünscht, kann die vorhan-dene, private Infrasstruktur(Luxuriös eingerichtete 4 1/2Z’Dachwohnung mit Swim-mingpool im Garten und neu-wertigem Geschäftswagen)preisgünstig mitübernommenwerden. Der Aufpreis für dievorhandene private Infrastruk-tur wäre nur Fr. 60`000.-. Überden Gesamtpreis kann verhan-delt werden.

Unternehmen im BereichZimmereiDer etablierte Zimmereibetriebmit viel Erfahrung im Renova-tions- und Sanierungsbereichverfügt über ein Standbein imTreppen- und Parkettbau.Für das Unternehmen spre-chen neben dem strategischgünstig gelegenen Standortunter anderem die langjähri-gen Lieferantenbeziehungenund die motivierte , langjäh-rige Belegschaft. Im Rahmender Nachfolgeregelung wirdein Käufer gesucht.

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SpezialitätendruckereiAls Papierverabeitungsunter-nehmen stellt APARTIVA ver-schiedene Sortimente für aus-gewählte Kunden her. MitFlexodruck und angepassterAusrüstung wird neben grafi-

schen Papieren Schul- undBüromaterial hergestellt. Unterder eigenen Marke BI-FACEwird ein breites Sortiment anfarbigen Recyclingpapierenproduziert.

Die Übernahme der lang-jährigen Kunden isterwünscht. Das Unternehmenkann problemlos an einemanderen Standort verlegt oderangegliedert werden. Erfah-rung mit Druck und Papier isterforderlich. Synergien mitbestehenden grafischenUnternehmen sind sehr gutvorstellbar

Nachfolger / VR Präsidentfür ein BauunternehmenFür ein KMU in der Deutsch-schweiz, das sich im BereichHoch-, Tief- und Strassenbauwährend der letzten mehr als50 Jahren einen Namen in derRegion gemacht hat, soll zumnächstmöglichen Termin einNachfolger gefunden werden.Im aktuellen Geschäftsjahr2010 erwirtschaftete dieUnternehmung einen Umsatzvon nahezu CHF 20 Mio., wassowohl im Umsatz, wie imGewinn einen Zuwachs vonfast 10% im Vergleich zu2009 ausmacht. Ein Teil derzukünftigen Erträge ist heutebereits gesichert.

Das sehr gut ausgebildeteund trainierte Personal ist bes-tens motiviert. Eine Geschäfts-führung ist komplett vorhan-den und kann auch nach einerÜbernahme so bestehen bleiben.

Das benötigte Eigenkapitalzum Kauf des Aktienpaketesinklusive den grosszügigenBetriebsliegenschaften liegtbei ca. CHF 1.0 Mio. SolltenSie den erfolgreichen Gang indie Selbstständigkeit suchen,dann fordern Sie bitte dasKurzprofil mit den Eckdatendes Verkaufs an.

Nachfolger / Geschäftsfüh-rer MBI für ein Maschinen-handelsunternehmenFür ein KMU in der Deutsch-schweiz, das sich auf den An-und Verkauf von Gebraucht-maschinen für die Pharma-und Kosmetikindustrie spezia-lisiert hat, soll zum nächst-möglichen Termin ein Nachfol-ger gefunden werden. Das äusserst margenträchtigeund sehr rentable Unterneh-men hat sich in den vergange-nen 20 Jahren seiner Tätigkeit

einen hohen Bekanntheitsgraderarbeitet, der für Qualität,Zuverlässigkeit und Termin-treue steht. Die Gesellschaftverfügt über Wachstumspo-tenzial auf mehreren Ebenen.

Das Unternehmen wirdvom Inhaber operativ geführtund die Geschäfte werden sorgfältig dem Nachfolgerübergeben. Das benötigte Eigenkapitalzum Kauf des Aktienpaketesliegt bei rund CHF 0.5 Mio.Weitere Informationen erhal-ten Interessenten mit einementsprechenden Kapitalnach-weis nach Unterzeichnung derVertraulichkeitserklärung.

Nachfolger / Geschäftsfüh-rer für ein ChemiewerkDas in der Deutschschweizdomizilierte mittelständischeFamilienunternehmenbeschäftigt sich mit der Her-stellung und dem Handel vonchemischen Spezialprodukten,Entfettungs- und Reinigungs-mitteln, Farben, Lacken undverwandten Produkten. Diebeiden Inhaberbrüder, vondenen nur einer operativ tätigist, suchen altershalber bald-möglichst eine Nachfolger -egelung.

Mit rund 35 Mitarbeiternerwirtschaftete die Unterneh-mung in den letzten vier Jah-ren einen durchschnittlichenJahresumsatz von ca. CHF 10Mio. Das Kundensegment istsehr breit aufgestellt und ziehtsich durch alle Branchen.Das benötigte Eigenkapitalzum Kauf des Aktienpaketesliegt bei rund CHF 3.0 Mio.Weitere Informationen erhal-ten Interessenten mit einementsprechenden Kapitalnach-weis nach Unterzeichnung derVertraulichkeitserklärung.

GmbH im Bereich Mobility& GesundheitswesenJunge Kapitalgesellschaft imMobility-Bereich des Schwei-zer Gesundheitswesens suchtunternehmerischen Nachfolger.

Gründung 2009; operativseit 02.2010. Kein Fremdkapi-tal, finanzielle Verpflichtungenoder negative Einträge. NeuesGeschäftsmodell mit schwei-zweiter Tätigkeit und interna-tionalem Lieferanten-Netz.Interessante soziodemografi-sche und marktdynamischeAusgangslage mit hohemWachstumspotential.

–Akkreditierung bei staatli-chen Institutionen erfolgreichdurchgeführt

–Spezielle OEM-Berechtigungfür individuelle Produktan-passungen

–Gesamtes B2B-Segment,erweitertes Produkt- undDienstleistungs-Portfolionoch nicht angegangen

–Spezialwerkzeuge, Lagerbe-stände, Kundenstamm undKnowledge-Transfer inbegriffen

Ertragsstarkes Handels,Dienstleistungs- und SchulungunternehmenBranche: Fügetechnik / Hauptsitz Ostschweiz, Nieder-lassungen Zürich und BernUnternehmen gehört in derDeutschschweiz/Tessin zu denführenden Unternehmen derBranche. FunktionierendesManagement vorhanden, wes-halb auch für Investor geeig-net. Dank der Ausrichtung aufHandel und Dienstleistungenauch im Jahr 2009 den EBITgesteigert.

Unternehmen ist über dieletzten 10 Jahre ertragsstarkgewachsen. Inhaber bereit,noch weiterzuarbeiten und Unterstützung zu gewäh-ren.

Sanitär- und Spenglerei -geschäft zu verkaufenlangjährig tätiger und inRegion gut verankerter Sanitärund Spengelereibetrieb

Gründen Sie Ihr eigenesFranchise UnternehmenUnser Klient zählt zu den welt-weit führenden Unternehmenseiner Branche und ist in derSchweiz seit 30 Jahren undheute in 150 Standortenerfolgreich tätig. Der Erfolgberuht auf einem bewährtenGeschäftsmodell und dererfolgreichen Umsetzung durchnationale Franchisenehmer. Fürweiteres Wachstum sucht dieDirektion in der Schweiz mitunserer Hilfe. Weitere Franchi-senehmer in allen SchweizerRegionen, vorrangig im Groß-raum Bern. Unser Angebotrichtet sich an Personen die:–Unternehmergeist haben –die Chance Ihres Lebens

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Seit 20 Jahren bestehendesund daher in der Region Wirt-schaftraum Zürich Nord starkverankertes Unternehmen mitsehr guten Beziehungen. DieInhaber möchten im Rahmenihrer Nachfolgeregelungzurücktreten, der operativeGeschäftsführer bleibt demBetrieb jedoch erhalten.

Produktions- und Handels-betriebBeim Angebot handelt es ichum zwei Aktiengesellschaftenmit Sitz in Oberurnen GL. Die

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l Nr. 1/2 l 2011 l 45KAPITALMARKT l UZ

Page 46: uz 1-2/2011

Gut vernetzte und inter -national erfahrene Führungskraft aus bekannter Unternehmer -familie empfiehlt sich als

Geschäftsführer /GesamtprojektleiterFür zeitlich begrenzten Einsatz oder langfristigeNachfolge bei– qualitativen oder

quantitativen Engpässenim Management

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Erfahrung im Technologie-sektor und Industrie -umfeld

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Bei mittelständischen Traditionsunternehmen istauch eine spätereGeschäftsübernahme /finanzielle Partizipationmöglich.

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VERANSTALTUNGEN

17.02.2011 KMU SWISS Infotable 02-11, «Arbeitsplätze schaffen»Wer an unserem Podium im September 2010 teilgenommen hat, kann sich sicher noch an die eindrücklichenSchilderungen von Frau Merz – der Geschäftsführerin der Dock-Gruppe – erinnern. Welche Möglichkeiten derIntegration bestehen, was kann der Einzelne tun, was wird auf seitens Dock-Gruppe und anderen Firmen z.B. Ingeus AG bereits angeboten. Ein Infotable der besonderen Art!

30.03.2011 KMU SWISS Infotable 03-11, «Eröffnung des grössten und modernsten Datacenters der Schweiz»In Lupfig entsteht zurzeit das vierte und modernste green.ch Datacenter. Gerne zeigen wir Ihnen den Bau-Fortschritt auf und laden Sie herzlich ein, die Live-Auftritte unserer hochkarätigen Gastreferenten zu verfolgenund gebündeltes Experten Know-how aus erster Hand zu erfahren. Nutzen Sie die Möglichkeit zum Networ-king innerhalb der Branche und sichern Sie sich einen der begehrten Plätze. Wir freuen uns auf Sie!

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Unternehmung ist im Besitz dereuropäischen Patentrechte fürein mobilies Hochwasserschutz-system. Das System würdezusätzlich an der technischenHochschule in Hamburg-Har-burg zertifiziert. Für die Herstel-lung und die Verarbeitung desBasismaterial (Doppelwandge-webe) wurden spezielle Maschi-nen entwickelt. Diese Bearbei-tungstechnologie bietet dieBasis für die Entwicklung vonneuen Produkten. Der Käufersollte Erfahrung im internatio-nalen Verkauf haben und idea-lerweise bereits ein bestehendesVertriebsnetz haben.

Dienstleistungsfirma zuverkaufenKleines Business Center mit– Sprachendienst / Überset-

zungen– Bürovermietung– Buchhaltung/Treuhand– Diverse Bürodienstleistungen – Telefonservice– Beratungen– Personal-/Stellenvermittlung – Schulungen Geeignet für BüroallrounderIn,der/die sich selbständigmachen will, oder bereits ineinem der erwähntenGeschäftsgebiete tätig ist.Komplette Büroinfrastrukturmit Telefonanlage kann über-nommen werden. Büroge-meinschaft. Als Einzelfirmaseit 1992 im Markt.

Zum Kauf angeboten:Suche Unternehmen imVerpackungsmaschinenbauIm Auftrag suchen wir einekleinere Firma die Verpa-ckungsmaschinen für Kleinver-packungen (kunststoffboxen,Blisterverpackungen, Karton-schachteln etc) herstellt. DerStandort des Unternehmenssollte in Europa sein. UnserAuftraggeber ist eine Schwei-zer Maschinenbaufirma mitweltweiter Präsenz.

Gut geführte Industrie-oder Produktionsunterneh-mung gesuchtDer Käufer sucht ein Unter-nehmen, das seine Nachfolgeregeln möchte. Das Unterneh-men verfügt über motivierteMitarbeiter, sollte stabil undrentabel sein und über gutePartnerschaften mit Kundenund Lieferanten verfügen.– Ab einer Beteiligung

von 34%Der Käufer wünscht eineaktive Mitarbeit in der Unter-nehmung.

TreuhandunternehmenUnser Unternehmen ist seitüber 10 Jahren im klassischenTreuhand- und Immobilienbe-reich tätig.

Da wir ein weiteres Wachs-tum anstreben, sind wir aufder Suche nach kleineren Treu-handunternehmen (im Zugeeiner Nachfolgeregelung) inden Kantonen Solothurn oderBern. Wir können Ihnen absolute Diskretion und opti-male Weiterbetreuung IhrerMandanten garantieren.

Nachfolgeregelung, Servicestelle, Handels -produktZur Optimierung und Erweite-rung meines KMU-Betriebesmit Sitz in der Region Espace-Mittelland suche ich in denBranchen Mechanik, Technik,Handel:– Vertriebs-, Service-,

Reparaturstelle– KMU-Nachfolgelösung Klein-

betrieb– Handelsprodukt– oder ähnlichesÜbernahme, Kooperation,Beteiligung vorstellbarDa ich selber einen Kleinbe-trieb (Aktiengesellschaft)besitze und leite und auchweiterhin flexibel bleibenmöchte, suche ich nicht diegrosse Masse.

Haben Sie in der Vergan-genheit ein spezielles Nischen-produkt entwickelt, vertriebenoder repariert und suchen nunin absehbarer Zeit eine Nach-folgelösung, die mit Eigenini-tiative Ihre Vision weiter ver-

folgt. Vielleicht hat Ihre Unter-nehmung ein Standbein, dasbei der heutigen Ausrichtungvon Ihrem Betrieb nicht mehrso richtig in Ihr Portfoliopasst?

Geschäftsleiter Druckerei,mit finanzieller BeteiligungGut ausgebildeter und erfah-rener Berufsmann sucht in derRegion Zentralschweiz(Luzern, Schwyz, Zug, evtl.Zürich eine neue Herausforde-rung als:– Geschäftsleiter Druckerei, – mit finanzieller Beteiligung– (evtl. Kauf, infolge Nachfol-

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