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Serie Weltweit investieren B 04654 Nr. 21 22. Mai 2000 DM 8,50 GABELSTAPLER VERBANDSCHEF DR. SCHMOHL „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ Weitere Themen: Materialfluss Schweißen Umwelttechnik Kunststoffverarbeitung Antriebstechnik C-Technik, Software, Kommunikation Management Betriebstechnik MM tagesaktuell: www.maschinenmarkt.de MM Maschinenmarkt 21/2000 VEA: Mitteilungen NEU

V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

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Page 1: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Serie

Weltweit investieren

B 04654 Nr. 21 22. Mai 2000 DM 8,50

GABELSTAPLER

VERBANDSCHEF DR. SCHMOHL

„Die Signale sind auf Wachstum gestellt“

Weitere Themen:

Materialfluss

Schweißen

Umwelttechnik

Kunststoffverarbeitung

Antriebstechnik

C-Technik, Software,Kommunikation

Management

Betriebstechnik

MM tagesaktuell:www.maschinenmarkt.de

MM

Ma

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VEA: MitteilungenNEU

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Die Aufwärtsentwicklung scheint keine Grenzen zu

kennen. Bereits im fünften Jahr in Folge konnten die

im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau

e. V. (VDMA) organisierten Laser- und Laseranlagenher-

steller, die rund 80 Prozent des Branchenumsatzes

repräsentieren, eine zweistellige Produktionssteigerung

verbuchen. Wachstum ist in der Laserindustrie schon

fast zur Normalität geworden.

So wurden im vergangenen Jahr am Standort

Deutschland CO2- und Festkörperlaser für die Material-

bearbeitung im Wert von 523 Millionen Mark gefertigt,

das sind 25 Prozent mehr als 1998. Bei den Laseranla-

gen stieg das Produktionsvolumen um 16 Prozent auf

796 Millionen Mark. Rechnet man die Umsatzanteile

der ausländischen Tochtergesellschaften, die Kompo-

nenten der Automatisierungstechnik und die Dienst-

leistungen noch hinzu, so erreichte der laserbezogene

Gesamtumsatz 1999 rund 695 Millionen Mark für

Strahlquellen und 1,19 Milliarden Mark für Lasersys-

teme. Damit haben die deutschen Anbieter am Welt-

markt die Nase vorn: bei Lasern für die Materialbear-

beitung beträgt ihr Marktanteil etwa 40, bei kompletten

Anlagen knapp 30 Prozent vom weltweiten Umsatz.

Und die Perspektiven sind weiterhin hervorragend. Auf-

tragseingänge von 499 Millionen Mark für Strahlquel-

len und 815 Millionen für Lasersysteme (jeweils ein

Plus von 16 Prozent gegenüber 1998) lassen weitere

Produktionsrekorde erwarten.

Maßgebend für diesen anhaltenden Erfolg ist sicher

die Innovationskraft der Laserindustrie in Zusammen-

arbeit mit den Forschungseinrichtungen. Sie ist die

Basis für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des

Lasers. Während in etablierten Schweiß-und Schneid-

bereichen höhere Leistungen, bessere Strahlqualität

und die zunehmende Integration von Sensorik für eine

steigende Nachfrage sorgen, generieren

neue Applikationen wie das Schneiden

von Innenhochdruck-umgeformten Bau-

teilen das Härten und Löten mit Dioden-

lasern oder das Schweißen von Tailored

Profiles zusätzliches Wachstum. Und der

Laser bietet als universelles Werkzeug

noch enormes Entwicklungspotenzial,

das – wenn es ausgeschöpft wird –

Expansion auch in Zukunft zur Norma-

lität machen wird.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 3

Wachstumals Normalfall

Das IndustrieMagazin

LEITARTIKEL

RÜDIGER KROH

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4 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

Leitartikel

Rüdiger KrohWachstum als Normalfall 3

Unternehmen und Branchen

Glänzende Wachstumsaussichtenam Markt für Transpondertechnik 6

Kommentar: Was will der Kunde? 7

Lackerzeuger erwarten Impulseaus den Industriebranchen 7

Korrespondentenbericht: DeutscheNE-Metall-Industrie ist zuversichtlich 8

Personen 12

Steno 13

Finanzen 16

Serie

Weltweit investieren

Hervorragende Rahmenbedingungen unddie konjunkturelle Belebung machen dasInvestieren in Brasilien derzeit attraktivwie selten zuvor. 18

Hintergrund

Gabelstapler werden in vielen Punktenverbessert. 24

Innovation

Technologien und Konzepte 28

Produktion und Betrieb

Materialfluss

Trotz gut gefüllter Lager kann es vorkom-men, dass von Kunden verlangte Produktegerade nicht auf Lager sind. Schuld kön-nen kurzzyklische Trendkomponentensein. Eine hochwertige Absatzprognose istalso nötig. 30

Die umfangreiche Dienstleistungskette ei-nes Logistikunternehmens kann mit einerLagerverwaltungssoftware unterstütztwerden, die aus verschiedenen Modulenaufgebaut ist 36

Schweißen

Ein kontinuierlicher Materialdurchsatzwird gewährleistet, wenn Rohbänder in derStanzzuführung verschweißt werden.Dafür kommen mobile WIG-Anlagen zumEinsatz. 38

Umwelttechnik

Der Wasserverbrauch in den Prozessender Zellulose- und Papierindustrie kanndurch die Installation einer Gegen-stromeinrichtung und durch eine effizien-te Wasserabscheidung deutlich reduziertwerden. 40

Gabelstapler

Linde-VorstandDr. Hans-Peter Schmohl:

„Die Vernetzung durch intelligenteSteuerungen mit dem Gabelstap-

ler steht im Zentrum der For-schung.“

Seite 24

Umrichter Frequenzum-richter über-nehmen in derAntriebstech-nik zuneh-mend umfang-reichere Aufga-ben, beispiels-weise dieSteuerung desSynchronlaufs.Seite 44

DispositionUm bei saisona-len Schwankun-gen nicht zu vielauf Lager zuproduzieren, isteine gute Prog-nose von Trend-komponentenerforderlich.Seite 30

SchutzkleidungBasis einer Faser, ausder hitzebeständigeKleidung hergestelltwird, ist ein aromati-sches Aramid. Seite 56

LagerverwaltungEine Lagerverwaltungssoft-

ware kann die kompletteDienstleistungskette einesUnternehmens unterstützen.

Seite 36

INHALT

MM im Internet

Sichern Sie sich einen

Wissensvorsprung!

Lesen Sie den »Maschinenmarkt«

der kommenden Woche

ab Freitag davor im Internet:

http://www.maschinenmarkt.de

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Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 5

Tagung

Mehr als 20 Referenten setzten sich auf ei-ner Tagung an der Universität Erlangen-Nürnberg mit der thermischen Belastbar-keit von Kunststoffen auseinander. 42

Entwicklung und Konstruktion

Antriebstechnik

Den Forderungen zahlreicher Anwendergerecht werden Antriebsumrichter, mit de-nen sich mehrere Elektromotoren winkel-synchron zueinander oder in einem ein-stellbaren Proportionalverhältnis betrei-ben lassen. 44

C-Technik, Software, Kommunikation

Themen und Trends 48

Management und Organisation

Personalführung

Teamgeist und offene Kommunikationstatt Bürokratie – das sind die Vorausset-zungen für kreatives Handeln in Organi-sationen. Und kreativ zu sein fordert derharte internationale Wettbewerb. 50

Betriebstechnik

Arbeitsschutz

An bestimmten industriellen Arbeitsplät-zen muss hitzebeständige Kleidung getra-gen werden. Dafür stehen heute Fasern zurVerfügung, die ein breites Angebot an Klei-dungsstücken ermöglichen. 56

VEA-Mitteilungen

Wasserpreisvergleich 2000 59

Produkte und Verfahren

Marktspiegel 69

Rubriken

Firmenschriften 39, 51Dokumentation 64Termine 83Bücher IImpressum II

Leserfax

In dieser Ausgabe bietet Ihnen der»Maschinenmarkt« den Direktkon-takt zu Anbietern. Nutzen Sie fürnähere Informationen bitte das Leser-fax auf Seite 84.

Vorschau, MM im Internet III

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Lebensziel: FünfzigDie Frühverrentung macht ausleistungsfähigen Fünfzigjähri-gen ökonomische Greise. Die Sozialversicherung zahltZuschüsse für Endfünfziger,die über die Beschäftigungs-brücke aufs industrielle Alten-teil geschoben werden. Mitwelchem Argument soll dafür die Bereitwilligkeit zur Ein-stellung von schulungsbedürf-tigen Mittfünfzigern gewor-ben werden? Die Arbeitslo-senstatistik spiegelt kein Kon-junkturphänomen, sondernden Zustand der Gesellschaftund die Qualität der Politik.

Ein sicheres GefühlDie britische Wirtschaftwächst in diesem Jahr allerVoraussicht nach sogar deut-lich kräftiger als 1999. DieBriten konsumieren einfachmehr, schließlich geben ihnendie allmählich astronomi-schen Immobilienpreise dasGefühl, wohlhabender zusein. Das wiederum führtdazu, dass die Zentralbankdie geldpolitischen Zügeleher noch weiter anziehenwird, womit sie unfreiwilligfür ein weiterhin überteuertesPfund sorgt.

StützräderHelfen würde es dem Euro,wenn die Euroländer ihreReformfähigkeit unter Beweisstellen würden. Zukunftswei-sende Veränderungen an denArbeits- und Gütermärktensind aus der Perspektive desAuslands bisher aber nichtgenügend wahrzunehmen –dafür politische Zerreißpro-ben. Die Feststellung der EZB,dass der Eurokurs „die star-ken wirtschaftlichen Funda-mentaldaten im Euroraumnicht widerspiegelt“, ist nurdie halbe Wahrheit.

dort einsetzen, wo automa-

tisch gekennzeichnet, er-

kannt, befördert, gelagert,

überwacht oder transpor-

tiert werden muss. Am eu-

ropäischen Markt für Ra-

diofrequenz-Identifikation,

auch Transpondertechnik

genannt, bestehen, wie aus

einer neuen Studie der Un-

ternehmensberatungsgesell-

Comroad übertrifftPlanzahlenDie Comroad AG, Unter-

schleißheim, ein führender

Anbieter von Telematik-Netz-

werken, hat im ersten Quar-

tal des Geschäftsjahres

2000 mit Abschluss 31.

März die Planzahlen über-

troffen. Der Umsatz in Höhe

von 9,9 Mio. DM (Planum-

satz 9,12 Mio. DM) liegt um

mehr als 400% über dem

Umsatz des Vorjahres-Quar-

tals. Von den geplanten 15

neuen Partnerschaften zum

Betrieb einer Global- Trans-

port-Telematic-System-Ser-

vice-Zentrale konnten bis-

her bereits sieben abge-

schlossen werden.

Radiofrequenz-Identifikati-

on (RFID) macht es möglich,

kontaktlos und ohne Sicht-

verbindung Objekte zu iden-

tifizieren. Die Systeme beste-

hen aus zwei Komponenten:

dem Transponder, der an die

zu identifizierenden Objekte

angebracht wird und einem

Erfassungsgerät. RFID-

Systeme lassen sich überall

6 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Aufschwung treibt Stromverbrauch nachoben. Die deutschen Stromversorger verkauf-ten im 1. Quartal 2000 mit 125 Mrd. kWh 1,8%mehr Strom als im entsprechenden Vorjahres-zeitraum.

Der Verbraucherpreisindex für Telefondienst-

leistungen lag nach Berechnungen des Sta-tistischen Bundesamtes im April 2000 um5,8% niedriger als im Jahr zuvor.

Ölpreisexplosion: Deutschland importierte1999 103 Mio. t Rohöl im Wert von 24,6 Mrd.DM. Der Menge nach waren das 3,9% wenigerals 1998. Dennoch fiel die Erdölrechnung um34% höher aus als im Vorjahr.

Der Erzeugerpreisindex lag im März 2000 in Deutschland um 2,4% über dem Wert vomMärz 1999. Wie das Statistische Bundesamtmitteilt, hat sich die Veränderungsrate seitOktober 1999 spürbar erhöht.

TRENDS

Glänzende Wachstumsaussichten am Markt für Transpondertechnik

schaft Frost & Sullivan her-

vorgeht, glänzende Wachs-

tumsaussichten. So soll das

Marktvolumen von 664,3

Mio. Dollar im Jahr 1999

auf 2 Mrd. Dollar im Jahr

2006 steigen, was einem

durchschnittlich Zuwachs

von rund 16% per annum

entspricht. Als Hauptwachs-

tumsfaktoren nennt die

F&S-Studie sinkende Preise,

technische Neuerungen

sowie Fortschritte bei der

Standardisierung. Positive

Impulse gehen auch von

dem wachsenden Bekannt-

heitsgrad der RFID-Produkte

aus und von der Tatsache,

dass zunehmend kunden-

orientierte Lösungen ange-

boten werden. Das größte

Produktsegment bilden die

Transponder, wobei passive

Systeme gegenüber aktiven

dominieren. Dieses „Un-

gleichgewicht“ wird sich mit

dem massenhaften Einsatz

preisgünstiger passiver

Transponder in der Ferti-

gung und Logistik noch ver-

stärken. Aktive Transponder

findet man primär in der

Verkehrstechnik. Der Pro-

duktmarkt für RFID-Leser

wird von Niederfrequenz-

geräten beherrscht, die bei

Sicherheits- und Zutrittssy-

stemen weit verbreitet sind

und bei Logistikanwendun-

gen erheblich zulegen sollen.

Die Krupp Fördertechnik GmbH, Essen, hat von der Alex-

andria Portland Cement Company (APCC), Ägypten, den

Auftrag zur Lieferung eines Kalkstein-Kreislagers erhal-

ten. Das Lager hat einen Außendurchmesser von 60 m und

ist für den Umschlag von Kalkstein mit einer Körnung von

0 bis 25 mm ausgelegt.

Bild

: Kru

pp

rder

tech

nik

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Leicht optimistisch ist der

Verband der Lackindustrie

e.V. bezüglich der Marktent-

wicklung bei Farben und

Lacken. So rechnet der Ver-

bandsvorsitzende Dr. Peter

Schnur in diesem Jahr mit

einem Produktionsmengen-

zuwachs von etwa 3%. Wert-

mäßig wird sogar ein An-

stieg um 5% erwartet, den

Schnur mit der Konjunktur-

entwicklung in den Abneh-

merbranchen begründet.

Vor allem bei Flüssig- und

Pulverlacken für industrielle

Anwendungen soll es deutli-

che Steigerungsraten geben.

Grund dafür ist eine Progno-

se von Wirtschaftssachver-

ständigen, die bei industriel-

len Lacken mit einer Pro-

duktionssteigerung von 4%

rechnen. Zwar wird eine et-

was schwächere Absatzent-

wicklung bei Automobil-

lacken erwartet, dafür gibt

es jedoch in der Elektronik-

industrie, dem Maschinen-

bau sowie dem Bau- und

Landmaschinenbranche

verstärkt Impulse. Im Bau-

gewerbe sieht dagegen die

Entwicklung weniger erfreu-

lich aus. Trotz steigender

Nachfrage wird laut Schnur

das Wachstum maximal 1%

betragen. Im vergangenen

Jahr wurden in Deutsch-

land rund 365 000 t Flüssig-

für Industrieanwendungen

produziert. Das waren 3,5%

mehr als 1998 und knapp

18% der 1999 hierzulande

hergestellten Farben und

Lacke. Dagegen ging bei Pul-

verlacken der Absatz wegen

der aggressiven Markter-

schließung ausländischer

Produzenten und des relativ

hohen Produktionsanteils

für Fassaden- und Bauele-

mente um 1,8% zurück. In

den nächsten Jahren wird

jedoch vermehrt mit einem

Umstieg auf umweltverträg-

liche Beschichtungsstoffe

wie Pulverlack gerechnet.

Grund dafür ist die neue

EU-Richtlinie für flüchtige

organische Lösemittel

(VOC). Ab 2001 wird sie

Richtschnur für neue

Lackieranlagen sein.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 7

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Lackerzeuger erwarten verstärkt Impulseaus den Industriebranchen

KOMMENTAR

Die Erfolge der deutschen Exportwirtschaft werdengerne auf die sprichwörtliche Qualität deutscher

Produkte zurückgeführt. Doch im weltweiten Wettbe-werb ist Qualität nur noch ein Kriterium unter anderen.Für den amerikanischen Autokäufer beispielsweise zähltweniger die panzerschrankartige Verarbeitung seines Ge-fährts als seine Alltagstauglichkeit und der Preis. Folglichgilt es herauszufinden, was der Kunde am Produkt fürwichtig oder unwichtig hält. Genau das aber bereitet vie-len Unternehmen Schwierigkeiten.

An dieser Stelle springt nun die Fraunhofer-Technolo-gie-Entwicklungsgruppe mit einem Dienstleistungspaketin die Bresche, das kleinere Unternehmen in die Lage ver-setzt, Erkenntnisse aus der Marktforschung und techni-sche Neuentwicklungen durch Einsatz geeigneter Toolswie Target Costing oder Quality Function Deployment inProdukte zu überführen, die den Kunden zufrieden stel-len. „One Size fits all“ – ein Produkt für alle: Dieser Satzgilt allenfalls noch für Hersteller von Baseballkappen oder„Blechhüten“ fürs Militär. Für alle anderen muss die Paro-le lauten: Qualität ist, was der Kunde wünscht. js

Was will der Kunde?

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FAG erwartetzweistelliges PlusDr.-Ing. Uwe Loos, Vor-

standsvorsitzender der FAG

Kugelfischer Georg Schäfer

AG, Schweinfurt, betonte:

„Wir rechnen im Geschäfts-

jahr 2000 bei erneut stei-

genden Umsätzen mit einem

zweistelligen Ergebniszu-

wachs.“ Dazu werden ein ak-

tives Portfolio-Management

und Maßnahmen zur Pro-

duktivitätssteigerung beitra-

gen. Hinzu komme die posi-

tive konjunkturelle Entwick-

lung, die bereits zu einer

steigenden Kapazitätsaus-

lastung geführt habe.

8 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Deutsche NE-Metallindustrie ist für 2000 zuversichtlich

KORRESPONDENTENBERICHT

VON LOTHAR HANDGE, VELBERT

Überwiegend positive Erwartungen hin-sichtlich der Mengenentwicklung hegtdie deutsche NE-Metallindustrie für daslaufende Geschäftsjahr. Der Präsidentder Wirtschaftsvereinigung Metalle e. V.,Dr. Werner Marnette, nannte auf derJahrespressekonferenz in Düsseldorf dieguten Konjunkturaussichten und – beiAluminium und Magnesium – den Trendzu Leichtmetallen als Grund für den Opti-mismus. Bei den Buntmetallen ständendie Signale ebenfalls auf Grün: Um denJahreswechsel herum führten hohe Auf-tragseingänge zu teilweise bis in den Au-gust reichenden Lieferzeiten. Die Sekun-däraluminiumhütten sowie die Metall-gießereien erwarten, so Marnette, eineStabilisierung auf Vorjahresniveau.

Uneinheitlich sind in der Branche dieErwartungen bei den Erlösen: Positiv ge-stimmt sind die Aluminium- und Edelme-tallindustrie sowie die Buntmetallhütten.Dagegen gehen die Aluminium-Sekun-därindustrie, die Feuerverzinker und dieMetallgießereien aufgrund des Preis-drucks, besonders seitens der Wettbe-werber aus der Europäischen Union,eher von einer Verschlechterung aus. Ins-gesamt gab sich Marnette zuversichtlich,„dass das Jahr 2000 ein gutes Jahr fürdie NE-Metallindustrie wird“. Grundlage der Zuversicht ist nicht nurdie oft genannte zunehmende Verwen-dung von Leichtmetallen im Kraftfahr-zeug. An der „rasanten Entwicklung derInformationsübertragung und der Leistungsfähigkeit der elektronischen Me-dien in den letzten Jahren sind“, meinte

Marnette, „die NE-Metalle – zum BeispielKupfer und Edelmetalle als ausgezeich-nete Leiterwerkstoffe – entscheidend be-teiligt“. Die kürzlich realisierte Metallisie-rung auf Siliziumchips mit Kupfer werdeweitreichende Auswirkungen auf zukünf-tige Prozessortechnologien haben: „Da sich mit Kupfer feinere Metallbahnenproduzieren lassen, bewirkt dies einedeutliche Erhöhung der Übertragungsge-schwindigkeiten der Chips.“

1999 konnte die NE-Metallindustriedas hohe Produktionsniveau der Vorjah-re wieder leicht übertreffen. Währenddie Produktion 1999 insgesamt um 1,1%auf 7,3 Mio. t zulegte, blieb der Umsatzmit 43 Mrd. DM gegenüber dem Vorjahrebenso unverändert wie die Anzahl derBeschäftigten mit 110 000 Mitarbeitern.Die Erlöse entwickelten sich in den ein-zelnen Branchensegmenten unterschied-lich: In der Aluminiumindustrie und beiBuntmetallen mit Ausnahme von Bleizogen die Preise an. In weiten Teilen derNE-Metallindustrie kamen sie dagegenweiter unter Druck.

Die Entwicklung in den einzelnenBereichen zeichnete folgendes Bild: DieProduktion von Metallhalbzeug legte umknapp 1% auf 3,8 Mio. t zu. Dem über-proportionalen Anstieg bei Halbzeugenaus Zink und Aluminium mit knapp 5%beziehungsweise über 3% stand hiereine weitgehend konstante Erzeugungvon Kupfer und Blei gegenüber. Die Me-tallgießereien mussten nach den Rekord-zahlen von 1998 leichte Einbußen von2% hinnehmen. Herausragend war hierder erneute Produktionsanstieg beiMagnesium um über 27%. Die Erzeugungder Aluminiumweiterverarbeiter erhöhtesich 1999 deutlich bei Folien und dünnenBändern (plus 5,7%) sowie Tuben, Dosenund Fließpressteilen (plus 4,1%). Die Me-tallerzeugung legt um 2,4% zu. Alumini-um einschließlich Sekundäraluminium ver-zeichnete mit 4,5% in etwa die gleicheZunahme wie die Erzeugung von Zinkund Zinklegierungen. Die Produktion vonKupfer und Blei stagnierte, bei Kupferle-gierungen war sie leicht rückläufig. Posi-tiv wurde vermerkt, dass die Nachfrageim vergangenen Jahr verstärkt aus deminländischen Angebot gedeckt werdenkonnte.

Andritz AGgeht Beteiligung einDer steirische Maschinen-

bauer Andritz AG hat Ende

März 2000 die finnische

Ahlstrom Machinery Group

zu 50% gekauft. Das finni-

sche Unternehmen ist der

führende Anbieter von Anla-

gen zur Herstellung von che-

mischem Zellstoff, beschäf-

tigt 1300 Mitarbeiter und

setzt jährlich rund 5 Mrd.

Schilling um. Ahlstrom hat

die Hauptstandorte in Finn-

land und den USA. Die An-

dritz-Gruppe erzielte 1999

einen Auftragseingang von

knapp 9 Mrd. Schilling.

Burgmannsetzt sich durchHarter Wettbewerb und

enormer Preisdruck auf den

internationalen Märkten ha-

ben das Geschäftsergebnis

der Burgmann Dichtungs-

werke GmbH & Co. KG, Wolf-

ratshausen, 1999 beein-

flusst, aber trotzdem mit

einer Umsatzsteigerung von

2,3% zum Vorjahr absch-

ließen lassen. Der konsoli-

dierte Konzernumsatz stieg

1999 auf über 215 Mio.

Euro. Der Auslandsanteil

der Gruppe betrug wie 1998

rund 63%. Der Umsatz er-

höhte sich im Inland auf

75,5 Mio. Euro und im Aus-

land auf 136,3 Mio. Euro.

Dr. Werner

Marnette,

Präsident der

Wirtschaftsverei-

nigung Metalle

e.V. Düsseldorf, ist

davon überzeugt,

„dass das Jahr

2000 ein gutes

Jahr für die

NE-Metal-

lindustrie

wird“.

Bild: Norddeutsche Affinierie

Page 8: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Alphaformwill an die BörseDie Alphaform AG Enabling

Technologies & Services in

Feldkirchen bei München

ist in nur vier Jahren zum

führenden europäischen

Dienstleister zur Optimie-

rung von Produktentste-

hungsprozessen aufgestie-

gen. Das Unternehmen bie-

tet Problemlösungen an, die

das „time to market“ von

Produktentwicklungen ver-

kürzen. Der Umsatz des

Unternehmens hat sich seit

1997 mehr als verdreifacht.

1999 erwirtschaftete Alpha-

form 16,1 Mio. DM Umsatz,

2000 sollen es rund 25,4

Mio. DM werden.

dite betrug 8,7%. Das Ergeb-

nis vor Steuern konnte im

Berichtszeitrum von 11,2

auf 13,5 Mio. DM gesteigert

werden. Die Turbomoleku-

larpumpen trugen mit einer

Steigerung um fast 38% zum

Umsatzwachstum bei. Mit

fast 40% Weltmarktanteil

hat Pfeiffer Vacuum seine

Position in diesem Markt-

segment weiter ausgebaut.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 9

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

10 Jahre RZ-Plan IngenieurbüroIm April dieses Jahres konn-

te die RZ-Plan GmbH, Bonn,

ihr zehnjähriges Bestehen

feiern. RZ-Plan ist ein auf

die angemessene Sicherung

von Gebäuden, technischer

und informationstechni-

scher Infrastruktur, Ge-

schäftsprozessen sowie

-funktionen spezialisiertes

Beratungs-, Planungs- und

Ingenieurbüro. Die bei der

Gründung im Vordergrund

stehende Planung von Re-

chenzentren, Serverparks

und Datenträgerarchiven ist

sukzessive im Laufe der

Jahre ergänzt worden um

die konzeptionelle Siche-

rung von anderen Berei-

chen, zum Beispiel Logistik-

zentren, Kassenhallen, TK-

Räumen, Vorstandsetagen

und Logistikbereiche.

Pfeiffer Vacuummit RekordergebnisDie Pfeiffer Vacuum Tech-

nology AG, ein führender

Anbieter von Vakuumtech-

nologie, erzielte im ersten

Quartal 2000 mit einer Um-

satzsteigerung von 28,3%

auf 86,3 Mio. DM und einem

Auftragseingang von 101,4

Mio. DM (+51,1%) neue Re-

kordzahlen. Die Umsatzren-

KMK Messtechnikhat volle BücherDie KMK Mess- & System-

technik GmbH, Schwerin,

das jüngste Unternehmen

der Elexis AG, hat im ersten

Quartal 2000 ihren Auf-

tragseingang auf 5 Mio. DM

gesteigert. Dies sind 4 Mio.

DM mehr als im gesamten

Vorjahr. Maßgeblichen An-

teil an der Steigerung hatte

ein Auftrag über die Liefe-

rung von 50 3D-Scannern in

Höhe von 2,85 Mio. DM. Die

neuartigen Scanner vermes-

sen den Abdruck von Zäh-

nen dreidimensional und

übertragen die Daten auf ei-

nen PC.

Softline AGliegt über PlanDie Softline-Gruppe erzielte

bei steigenden Umsätzen in

den ersten neun Monaten

des laufenden Geschäftsjah-

res 1999/2000 (30. 6.) einen

gewinn vor Steuern von 0,8

Mio. Euro. Damit liegen so-

wohl Umsatz als auch Er-

gebnis trotz großer Investi-

tionen ins Marketing und

der Belastung durch den

Börsengang deutlich über

den Planungen. Der Umsatz

der Softline-Gruppe beträgt

28,15 Mio. Euro, das ent-

spricht einer Steigerung von

64% gegenüber dem Vorjah-

reszeitraum. Allein durch or-

ganisches Wachstum, also

ohne Berücksichtigung der

Akquisitionen, setzte der

Software-Vermarkter in den

vergangenen neun Monaten

bereits rund 24,3 Mio. Euro

um.

Das IndustrieMagazin

Page 9: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

BMC Softwaresetzt sich hohe ZieleJürgen Richter, neuer Ge-

schäftsführer der BMC Soft-

ware GmbH, Frankfurt/

Main, in Deutschland, setzt

sich von Anfang an hohe

Ziele: Im laufenden Ge-

schäftsjahr, das am 1. April

begonnen hat, sollen die

Umsätze deutlich gesteigert

werden. „Dazu müssen wir

unseren klassischen Markt,

das OS/390-Umfeld, sowohl

im Upgrade- als auch im

Neukundengeschäft weiter

ausbauen“, sagt Richter. Zur

Umsatzsteigerung soll auch

der Aufbau eines indirekten

Vertriebsnetzes in Deutsch-

land beitragen.

raum um 2,6 Mio. DM bezie-

hungsweise 2,4 Mio. DM ge-

steigert werden.

BWT-Umsatzsteigt kräftig Mit einem konsolidierten

Gruppenumsatz von 265,5

Mio. Euro (plus 15,9% ge-

genüber dem Vorjahr) hat

der Wasseraufbereitungs-

spezialist BWT sein für 1999

gestecktes Ziel übertroffen.

In der BWT AG blieb der

Umsatz mit 48,8 Mio. Euro

auf dem Vorjahresniveau.

Vom gesamten Gruppenum-

satz werden bereits 77%

außerhalb Österreichs er-

zielt. Vom Gesamtwachstum

stammen 8,9% aus Akquisi-

tionen, 7% sind auf organi-

sches Wachstum zurückzu-

führen.

betrug das Wachstum

knapp 50%. Eine äußerst

positive Entwicklung ver-

zeichnet das Unternehmen

auf der Ertragsseite: Sowohl

das Ergebnis der gewöhn-

lichen Geschäftstätigkeit

von rund 1,95 Mio. DM als

auch das Ebit mit rund

1,94 Mio. DM konnten ge-

genüber dem Vorjahreszeit-

10 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

SZ Testsystemesteigert UmsatzDie SZ Testsysteme AG,

Amerang bei Wasserburg,

erzielte im zweiten Quartal

des Geschäftsjahres

1999/2000 (30. September)

mit 17,3 Mio. DM den höch-

sten Quartalsumsatz der

Firmengeschichte.

Im Vergleich zum Vorjahr

(10,1 Mio. DM) stieg der

Umsatz um mehr als 70%.

Im gesamten ersten Halb-

jahr des Geschäftsjahres

Gute Konjunkturfür Still-GabelstaplerDie Hamburger Still-Gruppe,

einer der großen Hersteller

von Gabelstaplern und La-

gertechnik, profitiert in die-

sem Jahr von der guten

Konjunktur. „Der europäi-

sche Markt wird um 5%

wachsen“, so Geschäftsfüh-

rer Jens Reinecke. Wichtige

Absatzmärkte für die Still-

Gruppe, die zum Linde-Kon-

zern gehört, seien die Auto-

mobilindustrie, Handelsket-

ten und die zunehmende

Zahl von Logistik-Dienstlei-

stern. „Da ist noch weiteres

Wachstum möglich,“ laut

Reinecke. So rechne Still in

diesem Jahr mit einem Um-

satzplus von 8%.

Vor kurzem feierte bei der Voith Turbo Antriebstechnik

die Transmit-Gelenkwelle ihren 25. Geburtstag. Transmit-

Gelenkwellen von Voith werden in vielen Bereichen der

Antriebstechnik als zuverlässige und universell anwend-

bare Kraft-Übertragungselemente eingesetzt.

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Das IndustrieMagazin

Page 10: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Jungheinrichfestigt PositionDas Geschäftsjahr 1999 war

für den Jungheinrich-Kon-

zern, Hamburg, insgesamt

durch positive gesamtwirt-

schaftliche Rahmenbedin-

gungen in den Bereichen

Flurförderzeuge, Lager- und

Materialflusstechnik ge-

prägt. Der Hersteller von

Flurförderzeugen konnte

seine Position in Europa

weiter festigen und ausbau-

en. Im Berichtsjahr erhöhte

sich der Konzernumsatz um

7%. Insgesamt war für alle

Geschäftsfelder ein Zu-

wachs zu verzeichnen, wobei

die Bereiche Mietgeschäft,

Gebrauchtgeräte und Kun-

dendienst am stärksten

gewachsen sind.

satz wuchs auf 572 Mio. DM

(Vorjahr: 515 Mio. DM) an,

ein Anstieg von 11% im Ver-

gleich zum ersten Quartal

1999. Den größten Anstieg

gab es bei manuellen Hand-

hubwagen (plus 19%), gefolgt

von Lagertechnikgeräten

(plus 15%) und Ersatzteilen.

Das Ergebnis der gewöhn-

lichen Geschäftstätigkeit er-

höhte sich um 37%.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 11

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Haitec-Gruppelegt kräftig zuDer am Neuen Markt notier-

te Münchner IT-Dienst-

leister Haitec konnte im ab-

gelaufenen Geschäftsjahr

(31. 12.) seinen Umsatz ge-

genüber 1998 um 35,9% auf

123,7 Mio. DM steigern. Dar-

in konsolidiert ist das zweite

Geschäftshalbjahr der im

Dezember übernommenen

Ludwigsburger ICP GmbH.

Die Haitec AG steigerte

ihren Umsatz um 18,6% auf

108 Mio. DM. Überproportio-

nal um über 136% stiegen

dabei die Erlöse aus Dienst-

leistungen auf 21,4 Mio. DM.

Sie machen inzwischen

annährend 20% vom Ge-

samtumsatz aus und liegen

damit 11% über dem Vor-

jahr.

BT Industriesstark am MarktDie beim BT-Konzern einge-

gangenen Aufträge beliefen

sich nach dem ersten Quar-

tal auf 649 Mio. DM (541

Mio. DM), ein Anstieg um

20% verglichen mit der glei-

chen Periode des Vorjahres.

Die bedeutendsten Gewinne

wurden in den USA und Ka-

nada erzielt. Der Nettoum-

Stromversorgerkauften mehr zuDie deutschen Stromversor-

ger kauften 1999 bei der In-

dustrie, Deutschen Bahn

und den Betreibern von Re-

generativ-Kraftwerken 32,4

(1998: 31,5) Mrd. kWh Strom

– knapp 3% mehr als 1998.

Das meldet die Vereinigung

Deutscher Elektrizitätswer-

ke (VDEW), Frankfurt/Main.

Der Einkauf bei Industrie

und Bahn sank 1999 im Ver-

gleich zum Vorjahr um 1,6%

auf 24,3 (24,7) Mrd. kWh. Im

gleichen Zeitraum kauften

laut VDEW die Stromversor-

ger aufgrund gesetzlicher

Verpflichtungen von Produ-

zenten von Ökostrom 8,1

(6,8) Mrd. kWh Strom.

TopcallInternationalbaut Umsatz ausDie Topcall International AG

konnte den Umsatz auf 9,1

Mio. Euro (in der Vorjahres-

periode 8,5 Mio. Euro) aus-

gebaut werden. Dies ent-

spricht einer Steigerungs-

rate von 7,1%. Wie das Unter-

nehmen erwartet hatte, re-

duzierte sich der Gewinn vor

Steuern für da erste Quartal

auf 2,1 Mrd. Euro, vergli-

chen mit 3,7 Mio. Euro im

Vorjahreszeitraum. „Fakto-

ren wie eine verlängerte

Y2K-Phase sowie ein relativ

zurückhaltender Markt

haben in Kombination mit

unserer Expansionsstrate-

gie zu einem schwächeren

ersten Quartal für unser

Unternehmen geführt“,

so Franz Reumann, CEO der

Topcall International AG.

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UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

PERSONEN

Dr. Carsten

Wilken wurdevom Aufsichts-rat der West-falen AG, Münster, mit

Wirkung zum 3. Mai zum stell-vertretenden Vorstandmit-glied bestellt. Zuletzt war erDirektor des Bereichs Finanz-und Rechnungswesen ineinem international tätigenUnternehmen.

Michael Schultze, DirectorSales der OKI Systems(Deutschland) GmbH, verlässtdas Unternehmen auf eigenenWunsch zum 31. Mai 2000.Bis zur Einführung eines Nach-folgers übernimmt Jörg Wiec-zorek, General Manager SalesMajo Account, unter derLeitung des GeschäftsführersMasashi Yoshihara kommissa-risch die Aufgaben vonMichael Schultze.

Horst K. E.

Sommerfeld

ist neuer Ge-schäftsführerder SchäfleinLogistics

GmbH, Röthlein bei Schwein-furt. Er bringt langjährigeErfahrung aus nationalen undinternationalen Logistikprojek-ten mit. Er ist außerdem Spre-cher der RegionalgruppeMainfranken der Bundesverei-nigung Logistik (BVL).

Rex

Stephenson

wurde vonNextra, einemKommunikati-onsdienst-

leister für Geschäftskunden inEuropa, zum Managing Direc-tor von Nextra Deutschlandernannt. Stephenson, der bisvor kurzem in der Führungs-spitze eines internationalenTelekommunikationsunterneh-mens tätig war, wird die Ar-beit unmittelbar aufnehmen.

Dr. rer. pol. Rolf Magener,

langjähriger Finanzvorstandder BASF Aktiengesellschaft,

ist am 5. Mai 2000 im Altervon 89 Jahren in Heidelberggestorben. Dr. Magener hatwesentlichen Anteil amNeuaufbau der heutigenBASF.

Dipl.-Ing. (FH)Stefan

Dillmann

wechselte An-fang des Jah-res in das Tech-

nische Büro von Beckhoff,Verl, nach Ravensburg. Erübernimmt bei Beckhoff fürdie Region nördlicher Boden-see zunächst Aufgaben imMarketing, Support und Ent-wicklung mit dem Schwer-punkt Automationslösungenrund um Device-Net-Produkte.

Dipl.-Math. Rolf-Dieter

Großkopf wurde mit Wir-kung vom 1. April zum Vorsit-zenden der Geschäftsführungder Krupp VDM GmbH inWerdohl ernannt. Krupp VDMist weltweit einer der führen-den Hersteller von metalli-schen Hochleistungswerkstof-fen mit Werken in Werdohl,Altena und Unna.

Hans-Peter

Herter ver-stärkt seit kurzem die Ge-schäftsleitungdes Lösungs-

spezialisten für die Prozessin-dustrie Mettler-Toledo Orga-PGmbH, Schloß Holte-Stuken-brock. Neben Geschäftsfüh-rer Rüdiger Paul, der für Ver-trieb und Marketing verant-wortlich ist, betreut Hans-Pe-ter Herter als Executive Mana-ger das Projektgeschäft undist für die Personalakquisitionzuständig.

Marcel Pfister wurde zumGeschäftsführer von BaanSchweiz ernannt. Pfister ar-beitet bisher als Country Ma-nager für die Siebel SystemsSchweiz GmbH und verfügtüber mehr als 20 Jahre Erfah-rung im Vertrieb und Marke-ting von IT-Lösungen.

12 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

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Poznan, die traditionsreichepolnische Messemetropole,wandelt sich vom 12. bis 16.Juni wieder einmal zum Mek-ka der Investitionsgüterindu-strie. Dann nämlich öffnet dieInternationale Messe, nachwie vor die führende Messefür Industrieausrüstung desLandes und eine der wichti-gen in Osteuropa, turnus-gemäß ihre Pforten. An derletzten IMP im Jahr 1998 hat-ten 1875 Aussteller mit eige-nem Stand teilgenommen so-wie 583 zusätzlich vertreteneUnternehmen. Unter den aus-ländischen Ausstellern stellteDeutschland das größteKontingent.

Die BVL BundesvereinigungLogistik und die Deutsche Ge-sellschaft für Logistik (DGfL)

wollen fusionieren. Ein ent-sprechender Verschmel-zungsvertrag, der auf den je-weiligen Mitgliederversamm-lungen beider Verbände zur

Abstimmung kommen soll,wurde am 13. April unter-zeichnet. Die neue Organisati-on wird den Namen Bundes-vereinigung Logistik (BVL)

tragen und ihren Sitz in Bre-men haben.

Der Verband für Lagertech-

nik und Betriebseinrichtun-

gen, Hagen, hat ein neuesMitglied: Es handelt sich umdie SSI Fritz Schäfer GmbH,Fabriken für Lager-, Betriebs-,Büroeinrichtungen, Abfalltech-nik und Recycling, die nun-mehr aktiv an der Verbands-arbeit teilnimmt.

TNT und die türkische KocHolding wollen ihre Kräftebündeln. Ziel ist die Entwick-lung gemeinsamer logistischerAktivitäten in der Türkei, inden GUS-Staaten, im MittlerenOsten und auf dem Balkan.Der Expressdienst TNT bringtin die Kooperation seinlogistisches Know-how ein,Koc seine Expertise vor Ort und entsprechende Kon-takte.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 13

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

STENO

Das IndustrieMagazin

Der Lüdenscheider Verbindungselemente-Hersteller

Schrauben Betzer hat am 5. April die Umwelt-Zertifizie-

rung nach ISO 14001 erfolgreich bestanden. Die Abnah-

me erfolgte durch die TÜV-Cert Zertifizierungssteller des

RWTÜV e. V.

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Die Gerhard Schubert

GmbH, Crailsheim, hat ihrenInternetauftritt (www.ger-hard-schubert.de) völlig neugestaltet und ganz auf dieBedürfnisse der Kunden aus-gerichtet. Im Mittelpunkt stehtnun eine Produktdatenbank,die Nutzern die detaillierteSuche nach speziellen Ver-packungslösungen ermög-licht. Abrufbare Videos ge-ben Einblick in die unter-schiedlichen Anwendungs-möglichkeiten der Schubert-Verpackungsmaschinen, -roboter und -anlagen.

Peregrine Systems gibt dieÜbernahme der HarbingerCorp. bekannt. Wie die deut-sche Tochter in Frankfurt/Main mitteilt, ergänzt Peregri-ne auf diese Weise seine eige-nen Produktlinien für Infra-struktur-Management und E-Procurement um sogenannte

Vogl hat allen Grund zur Freu-de: „Mit insgesamt 420 aus-stellenden Firmen, darunter240 Direktaussteller, aus 19Staaten haben wir den bishe-rigen Höchststand an Ausstel-lern erreicht.“ Damit positio-niert sich die VFL als zentraleLogistikmesse für den öster-reichisch-süddeutschenRaum.

Die Verzinkerei Peine

GmbH, eine Tochter der Sie-gener Verzinkerei, erwartet in-ternationales Fachpublikum.Anlässlich der 19. Feuerver-zinker-Konferenz Intergalva,die im Juni in Berlin stattfin-det, besichtigen Delegierteaus verschiedenen Ländernam 8. und 9. Juni das moder-ne Werk in Hohenhameln beiPeine. Innovativ ist bei derVerzinkerei Peine vor allemdie umweltgerechte Produk-tion.

Die Designagentur K/PLEX

(www.k-plex.de) ist vom Zen-tralverband des DeutschenHandwerks mit der Entwick-lung des neuen Portals „hand-werk.de“ beauftragt worden.Das Online-Angebot, das Mit-te dieses Jahres aufgeschaltetwird, wendet sich als servi-ceorientierter Informations-dienst und Business-Plattforman Unternehmen, Mitarbeiterund Kunden des Handwerks.

Die CCR Logistic Systems

AG, München, bleibt klar aufEuropa-Kurs. Der MünchenerFranchisegeber für hochwerti-ge Logistikleistungen im Be-reich Entsorgung hat soebenmit der italienischen Ambro-gio Trasporti SpA die CCR Ita-lien mit Sitz in Turin gegrün-det. Aufgabe des Joint-ventures ist es, ein dichtesFranchisenetz in Italien aufzu-bauen.

elektronische Marktplätze(Portale) sowie die entspre-chenden Netzwerktechnolo-gien. Damit können künftigganzheitliche E-Business-Lö-sungen angeboten werden.

JVM Antriebe GmbH & Co.KG heißt die neu gegründeteVertriebsgesellschaft der Jöst-Gruppe, die seit dem 1. Maifür die weltweite Vermark-tung der Vibrationsantriebeder Jöst GmbH & Co. KG, Dül-men-Buldern, zuständig ist.Man verspricht sich davoneine noch intensivere Kunden-betreuung. Jöst stellt auf derAchema 2000 aus, und zwarin Halle 5.0, Stand C42-D44.

Die 14. Ausgabe der VFL

Fachmesse für Logistik-Ver-packen, Fördern und Lagernfindet vom 17. bis 20. Mai imSalzburger Messezentrumstatt. Reed-Messeleiter Klaus

14 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Das IndustrieMagazin

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Droege & Comp. und dieOnline-Plattform ecomia.comsind eine strategische Allianzeingegangen. Mit www.eco-nia.com will die DüsseldorferBeratungsfirma künftig ihrenKunden einen elektronischenMarktplatz für Ausschreibun-gen im Internet bieten, umderen Beschaffungsprozessezu optimieren.

Die SRZ Software und Bera-tung GmbH, Siegen, und diespace NRW GmbH, Lünen, ar-beiten ab sofort im BereichBusiness Solutions zusam-men. In dieser Sparte geht esum die Beratung, den Ver-trieb und die Realisierung vonE-Commerce-Projekten vor-wiegend für mittelständischeFertigungsbetriebe.

Bei Allocation Network,

München, kann man sich überein stetig steigendes Transakti-onsvolumen freuen. Der Inter-net-Marktplatz für industrielleVerbrauchsgüter und Überbe-stände konnte allein im AprilVermittlungsaufträge im Wertvon rund 2,5 Mio. DM ab-wickeln. Allocation Network(www.allocation.net) siehtsich schwerpunktmäßig alsDienstleister für mittelständi-sche Industrieunternehmen.

Die Netbid Industrie Auktio-nen AG, Hamburg, verzeich-nete wieder einen Umsatz-Blockbuster. So wurden EndeFebruar zwei gebrauchteWerkzeugmaschinen im Ge-samtwert von mehr als 1 Mio.DM online versteigert. Füreine Karusselldrehmaschineder Marke Schiess DS 40 zahl-te der Käufer 790 000 DMund besiegelte damit einenneuen Rekord. Netbid(www.netbid.de) versteigertderzeit Geräte und Maschi-nen der Deutschen Bahn AG.

Zur 10. High-Tech-Kärwa

lädt das IGZ Innovations- undGründerzentrum Nürnberg-Fürth-Erlangen, am 7. Juli nachNürnberg ein. 64 Firmen,Hochschulinstitute und For-schungseinrichtungen aus derRegion präsentieren sich imIGZ interessierten Partnernaus der Wirtschaft und derÖffentlichkeit. Das Themen-spektrum reicht von der Bild-verarbeitung und Sensoriküber neue Internet-Anwen-dungen bis hin zur Werkstoff-technik. Verbunden mit derPräsentation ist eine „Kärwa“,wo bei Musik, Bier und Brot-zeit Kontakte geknüpft wer-den können. Detailinfos unterwww.igz.de.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 15

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Für den Super Dome in Sydney hat das Unternehmen

Camatic Pty. Ltd. die Bestuhlung geliefert. Nach Aussage

des Camatic-Firmenchefs wurde die Herstellung dieses

anspruchsvollen Stuhls erst durch die Airmould Gasin-

jektionstechnologie von Battenfeld möglich.

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Wenn es was zu erben gibt,

freut sich vor allem einer: der

Finanzminister. Bei einer

Erbschaft unter nicht verhei-

rateten Lebenspartnern klin-

gelt es kräftig in der Staats-

kasse. Minister Eichel kas-

siert in solchen Fällen ein

Drittel der Erbschaft auch

von einer Lebensversiche-

rung. Für die Hinterbliebe-

nen können Lebensversiche-

rungen manch böse Überra-

schung bieten, einige gehen

völlig leer aus.

Als Ingenieur Carsten C.

auf dem Weg nach Hause töd-

lich verunglückte, hinterließ

er seine Frau Petra und zwei

Kinder. Doch C. hatte vorge-

sorgt und schon vor Jahren

eine Lebensversicherung

über 300 000 DM abge-

schlossen. Doch Petra C. und

seine Tochter sahen von dem

dürfnissen Ihrer Familie im

Todesfall des Hauptverdie-

ners?

Für die Lebensversiche-

rung gibt es einen Trick, um

Erbschaftssteuer zu sparen.

Hätte Petra C. auf ihren Na-

men die Lebensversicherung

abgeschlossen (im Versiche-

rungsdeutsch: Versiche-

rungsnehmerin) und in die-

sem Vertrag das Leben ihres

Mannes versichert (zu versi-

chernde Person), wäre keine

Erbschaftssteuer angefallen.

Petra C. hätte die Beiträge

selbst eingezahlt und wäre

bezugsberechtigt. Im Gegen-

zug hätte Carsten C. für seine

Frau eine Versicherung ab-

schließen können. Genauso

könnten Kinder als Versiche-

rungsnehmer auftreten. Im

Todesfall der Eltern würde

dann das Geld erbschafts-

steuersparend an die Kinder

ausgezahlt.

Wenn Sie Ihr Testament

planen, sollten Sie neben ei-

nem Rechtsanwalt, der Sie

bei der Formulierung des

Textes berät, einen Steuerbe-

rater hinzuziehen. Beson-

ders bei Immobilien- und Be-

triebsvermögen können Sie

durch geschickte Nachlass-

gestaltung viel Geld sparen.

Vier aktuelle Beispiele:

1. Vorweggenommene Erb-

folge: Teile des Vermögens

werden bereits vor dem Tod

an die Kinder und andere Be-

günstigte übertragen. Recht-

lich wird so aus der Erbschaft

eine Schenkung. Die muss

zwar ebenfalls versteuert

werden, doch dabei gibt

es großzügige Freibeträge:

400 000 DM können Eltern

alle zehn Jahre an ihre Kin-

der weitergeben, ohne dass

der Staat kassiert.

Rechenbeispiel: Werden

den Kindern 900 000 DM ge-

schenkt, sind davon nach Ab-

zug des Freibetrages noch

500 000 DM steuerpflichtig,

55 000 DM Steuern sind

fällig.

Geht die Schenkung

an Nicht-Verwandte, fallen

115 000 DM Steuern an.

Die Freibeträge für steuer-

freie Schenkungen können

alle zehn Jahre neu in An-

spruch genommen werden.

So können Sie Ihr Vermögen

steuersparend nach und

nach übertragen. Gegenlei-

stungen wie Wohnrechte,

eine Pflegeverpflichtung oder

ein Nießbrauch (Miete der Im-

mobilie fließt weiterhin dem

Erblasser zu) können ohne

Probleme im Schenkungs-

oder Erbvertrag vereinbart

werden.

2. Leibrenten vereinbaren:

Aus ihnen errechnet der Fis-

kus einen Kapitalwert. Die-

ser mindert den steuerlich re-

levanten Wert der Immobilie

und damit die Schenkung-

steuer. Wichtig: Die Kinder

müssen sich per Vertrag zu

ständigen Zahlungen ver-

pflichten.

3. Immobilie geteilt ver-

schenken: Wenn Sie eine be-

sonders wertvolle Immobilie

zu gleichen Teilen an zwei

Kinder verschenken, beträgt

der Freibetrag zweimal

400 000 DM.

4. Das sogenannte Berliner

Testament meiden. DIe Te-

stamentsform sieht vor:

Stirbt ein Ehepartner, erhält

zunächst der überlebende

Ehegatte das Vermögen. Erst

nach dem Tod des zweiten

Partners erben dann die Kin-

der. Dadurch können sich

steuerliche Nachteile erge-

ben, denn Sie verschenken

Freibeträge und zahlen unter

Umständen zweimal Steuern

an den Fiskus auf dasselbe

Erbe. MM

Geld keinen Pfennig. Denn

die Lebensversicherung zahl-

te an Carstens Ex-Frau, von

der er vor neun Jahren ge-

schieden wurde. Beim Ab-

schluss der Lebensversiche-

rung war von Scheidung

noch nicht die Rede und Car-

sten C. bestimmte seine da-

malige Frau als Bezugsbe-

rechtigte.

Einen Protest wies die Ver-

sicherungsgesellschaft zu-

rück: Sie müsse ohne Rück-

sicht auf die gesetzliche oder

durch Testament geregelte

Erbfolge an den im Antrag

oder später benannten Be-

zugsberechtigten auszahlen.

Nur wenn im Versicherungs-

vertrag kein Berechtigter be-

nannt ist, fällt das Geld in den

Nachlass.

Tipp: Prüfen Sie regelmäßig

Ihren Versicherungsvertrag.© Stimmt der Bezugsbe-

rechtigte noch?© Entspricht die Versiche-

rungssumme noch den Be-

16 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

Wie Sie Erbschaftsteuersparen können

MARIO TÖPFER

FINANZENaktuel

l

Mario Töpfer ist Fachjournalist in

30163 Hannover. Telefon (05 11)

85 44 34, Fax (05 11) 85 44 33,

E-Mail: [email protected].

Die Erfahrung zeigt: VieleMenschen gehen wegeneines Testaments nichtoder zu spät zum Anwalt,weil sie die Kosten scheu-en. Zu unrecht: EineErstberatung durch einenRechtsanwalt darf nichtmehr als 350 DM + MwSt.kosten, insgesamt also 406 DM.

Wer’s billiger habenmöchte, schaut zunächstin die Broschüre „ErbrechtVerständlich“ der Deut-schen Vereinigung für Erb-recht und Vermögensnach-folge (DVEV). Sie führt ineiner verständlichen Spra-che zu den Problemen der Nachlassplanung. DemLeser werden Sinn und

Zweck eines Testamentsoder gegebenenfalls aucheiner Vermögensübertra-gung noch zu Lebzeitennahegebracht.

Die Broschüre kann be-stellt werden bei: Deut-sche Vereinigung für Erb-recht und Vermögensnach-folge e.V., Hauptstraße 18,74918 Angelbachtal/Hei-delberg. Kosten: 10 DM in-klusive Versand in baroder gegen Verrechnungs-scheck. Die DVEV vermit-telt auch auf Erbrecht spe-zialisierte Rechtsanwälte.

Weitere Informationenzum Thema Erbrecht undVermögensnachfolge gibt’sim Internet unterwww.erbrecht.de.

Guter Rat für wenig Geld

Page 16: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

WWeellttwweeiitt iinnvveessttiieerreenn

nuität, eine fast vollständige

Privatisierung, Zunahme der

Massenkaufkraft und sin-

kende Zollsätze sind wichtige

Eckpfeiler der Wirtschaftspo-

litik. Auch die voranschrei-

tende regionale Integration

im Mercado Común del Sur

(Mercosur/Mercosul; Mit-

gliedsländer: Brasilien, Ar-

gentinien, Uruguay und Pa-

raguay) und der Wunsch

nach einer Freihandelszone

mit der Europäischen Union

rücken Brasilien mehr und

mehr in den Blickpunkt des

Interesses. Die deutschen

Unternehmen und ihre Pro-

dukte genießen in Brasilien

einen hervorragenden Ruf.

Mit rund 800 deutschen Fir-

men gilt São Paulo bereits als

die größte deutsche Indus-

triestadt außerhalb der Bun-

desrepublik.

Jointventureals Alternative

Ausländer können in Bra-

silien ohne wesentliche Ein-

schränkungen Firmen oder

regionale Niederlassungen

gründen, sich an brasiliani-

schen Unternehmen beteili-

gen oder brasilianische Un-

ternehmen kaufen. Auch

Grunderwerb ist möglich. Ne-

ben der Gründung eines Un-

ternehmens ist ein Einstieg

in den brasilianischen Markt

unter anderem durch die Be-

auftragung eines Handels-

vertreters, über ein Jointven-

ture oder auch den Kauf ei-

nes bestehenden Unterneh-

mens möglich. Je nach der ge-

wählten Form der Marktbe-

arbeitung unterscheiden

sich sowohl Chancen als

auch Risiken. Die einfachste

und kostengünstigste Mög-

lichkeit für ein ausländi-

sches Unternehmen, auf dem

brasilianischen Markt Fuß

zu fassen oder ein neues Pro-

dukt einzuführen, ist die Ver-

pflichtung eines brasiliani-

schen Handelsvertreters.

Als Altermnative zur Grün-

dung bietet sich das Einge-

hen eines Jointventures mit

einem brasilianischen Part-

ner. Viele ausländischen Fir-

men wählen diese Option,

weil sich das finanzielle En-

gagement damit erheblich

verringert. Der brasiliani-

sche Partner verfügt zudem

meist über nützliches lokales

Know-how und entsprechen-

de Vertriebsnetze und Bezie-

hungen, die den Eintritt in

den Markt erheblich erleich-

tern können. Deutsche Ge-

schäftsreisende benötigen

kein Geschäftsvisum für Bra-

silien mehr. Es genügt, wenn

bei der Einreise auf dem ent-

sprechenden Formular „Bu-

si-ness“ angekreuzt wird. Der

Aufenthalt ist dann ohne wei-

tere Formalitäten für 90 Tage

gestattet.

Im Jahr 2000 werden die-

jenigen Branchen der brasi-

lianischen Volkswirtschaft

signifikante Impulse vermit-

teln, die exportorientiert oder

aufgrund erfolgter Privatisie-

rungen und Liberalisierun-

gen gut im Geschäft sind. Als

Boombranchen gelten zu-

dem die Telekommunikation

und die Informationstech-

nik. Weitere Segmente mit

überdurchschnittlichem

Wachstumspotential im Jahr

2000 sind jene Industrie-

zweige, die vorwiegend natio-

nale Produkte verarbeiten

(Textilindustrie, Maschinen-

bau). Brasiliens bereits rela-

Zwar ist die 20-Mio.-Ein-

wohner-Metropole São

Paulo mit 800 deutschen

Firmen die größte „deut-

sche“ Industriestadt

außerhalb Deutschlands,

doch hat das Interesse

deutscher Investoren an

Brasilien spürbar nach-

gelassen. Dabei war das

Investieren in Brasilien

noch nie so attraktiv wie

heute.

Lange waren die Bedin-

gungen zum Marktein-

stieg in Brasilien nicht

so günstig wie heute: Die

kräftige Abwertung der Lan-

deswährung Real zu Beginn

des letzten Jahres hat die Be-

dingungen für Investoren

deutlich verbessert. Im lau-

fenden Jahr wird die anzie-

hende Konjunktur den Ab-

satz in den meisten Sektoren

stimulieren. Die grundlegen-

de Stabilitätspolitik der Re-

gierung sorgt darüber hin-

aus für ein sicheres Investiti-

onsumfeld. Unternehmen,

die sich mit der Absicht tra-

gen, in dem Land am Zucker-

hut ein stärkeres Engage-

ment einzugehen, bieten sich

gute Chancen in zahlreichen

Wachstumsbranchen.

Deutschlands wichtigster

Handelspartner in Latein-

amerika verfolgt seit 1994 ei-

nen Stabilitätskurs. Niedrige

Inflation, politische Konti-

Axel Simer ist Korrespondent der

Bundesstelle für Außenhandelsin-

formation in São Paulo. Weitere In-

formationen: bfai, 50676 Köln, Tel.

(02 21) 20 57-316, Internet:

www.bfai.com.

18 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

SERIE

Tanzt Samba!Brasilien bietet Auslandsinvestoren hervorragende Rahmenbedingungen

Die Direktinvestitionensteigen inzwischen schnellerals die Exporte und sind„zur dynamischsten Trieb-kraft der Internationali-sierung geworden“, betontGerhard Fels vom Institutder deutschen Wirtschaft.Wo aber lohnt es sich zuinvestieren? In zehn Beiträ-gen nehmen Korrespon-denten der Bundesstelle fürAußenhandelsinformation(bfai) die interessantestenZielländer unter die Lupe.

AXEL SIMER

Teil 9

Das IndustrieMagazin

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tiv hoch entwickelte verarbei-

tende Industrie hatte sich

von der Abwertung vom Ja-

nuar 1999 einen großen Im-

puls erhofft. Bei deutlich teu-

reren Importen und wesent-

lich verbesserten Wettbe-

werbsbedingungen progno-

stizierten die heimischen

Verbände eine kräftige Ex-

pansion. Auch wenn sich die-

se Hoffnung bisher noch

nicht erfüllt hat – für das

Jahr 2000 erwarten alle

Branchen durchweg bessere

Ergebnisse.

Maschinenbau gibt sich optimistisch

1999 war für die brasilia-

nischen Maschinenbauer

das vierte Minusjahr in Folge,

die Branche musste Umsat-

zeinbußen von nominal

10,6% erleiden. Das Jahr er-

brachte Verkäufe von 16,8

Mrd. Real, während 1998

noch 18,8 Mrd. Real umge-

setzt wurden. Für 2000 rech-

net der Fachverband Abimaq

(Associação Brasileira da In-

dústria de Maquinas e Equi-

pamentos) mit einem Anstieg

des Branchenumsatzes von

mindestens 10%, womit no-

minal zumindest das Ergeb-

nis von 1998 erreicht wäre.

Nach Angaben des Abimaq-

Präsidenten Luiz Carlos Del-

ben Leite setzte die Erholung

der Branche bereits im Okto-

ber 1999 ein. Die positiven

Signale konnten sich bis zum

Jahresende deutlich verstär-

ken. Als Hauptursachen

nannte Delben Leite die sin-

kenden Zinsen und den seit

Anfang 1999 geltenden güns-

tigen Wechselkurs. Den in-

ländischen Verbrauch gibt

Abimaq für 1999 mit 21,6

Mrd. Real an, 11,7% geringer

als im Vorjahr. Schon 1998

war ein Rückgang von 6,8%

zu verkraften. „Brasilien in-

vestierte nur etwa 2,4% sei-

nes Bruttoinlandproduktes

in Maschinen. Damit wird

unsere Industrie weiter an in-

ternationaler Wettbewerbs-

fähigkeit verlieren“, kritisiert

der Abimaq-Präsident die

Zurückhaltung. „Deutsch-

land beispielsweise inve-

stiert jährlich 7 bis 8% seines

BIP in Kapitalgüter.“

Trotz der Absatzkrise in-

vestierten die Unternehmen

in die Modernisierung ihrer

Fertigung, verbessertes Mar-

keting und schlankere Ver-

waltungsstrukturen. Insge-

samt wandten Brasiliens Ma-

schinenbauer 1999 rund 1,5

Mrd. Real für investive

Zwecke auf. Fast 1 Mrd. Real

davon gaben sie für den Er-

werb neuer Maschinen und

Ausrüstungen aus. Wenn es

im Jahr 2000 um Branchen

mit guten Wachstumsaus-

sichten geht, nennen alle

Ökonomen die Telekommu-

nikation und Informations-

technik. Die Privatisierung

des Telekomsektors ist abge-

schlossen und die neuen pri-

vaten Eigner investieren kräf-

tig, um den Nachfrageüber-

hang in Gewinne für ihr Un-

ternehmen zu verwandeln.

Gemäß einer Prognose des

Verbandes der Elektro- und

Elektronikindustrie Abinee

wächst der Produktionswert

für Telekomausrüstungen

und Nachrichtentechnik

2000 um nominal 30%. Die

EDV-Branche profitiert wei-

terhin von dem noch nicht

abgebauten Nachfrageüber-

hang.

Der Kfz-Verband Anfavea

meldete für den Zeitraum Ja-

nuar bis November 1999 eine

Kontraktion der Produktion

von 17% im Vergleich zum

Vorjahr. Für das Gesamtjahr

soll die Erzeugung bei 1,4

Mio. Fahrzeugen liegen,

nachdem 1997 noch 2,1 Mio.

Kfz die Hallen verlassen hat-

ten. Für das Jahr 2000 ist

man verhalten optimistisch

und prognostiziert einen

Output von 1,5 Mio. Fahrzeu-

gen.

Die Elektrotechnik konnte

1999 ihren Umsatz im Ver-

gleich zu 1998 um gut 1 Mrd.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 19

aktuell

Tabelle 1: Entwicklung der Standortqualität in Brasilien

(0 = sehr schlecht, 10 = sehr gut).

8Allgemeine Wirtschaftspolitik

7Staatliche Einflussnahme auf Unternehmens-

entscheidungen und bürokratische Hemmnisse

6Politisch-soziale Stabilität

Unternehmensübergreifende Faktoren

1995Standortfaktoren

8

8

7

2000

Investitionsanreize

Investitionsschutzabkommen, steuerliche

Vergünstigungen, staatliche Zuschüsse

5 7

Durchsetzbarkeit vertraglicher Vereinbarungen

(darunter Gewinntransfers)

9 9

Einhaltung von Schutzrechten bei Technologie-

und Know-how-Transfer

7 8

Kosten- und produktionsorientierte Faktoren

Produktionsbeschränkungen

(Produktionsverbote, Umweltauflagen)

7 5

Kapitalkosten in Brasilien 1 3

Möglichkeiten des Kapitalimports 5 5

Verfügbarkeit und Kosten von Grundstücken 6 9

Verfügbarkeit und Kosten der Arbeit 5 7

Verfügbarkeit und Kosten von Anlagegütern 4 8

Verfügbarkeit und Kosten von Roh-, Hilfs- und

Betriebsstoffen

4 8

Tarifäre und andere Handelshemmnisse beim

Güterimport

6 5

Qualität der Infrastruktur 5 8

Absatzorientierte Faktoren

Größe und Dynamik des Marktes 10 10

Wettbewerbssituation 7 5

Zuverlässigkeit und Qualität einheimischer Vertrags-

partner (etwa bei Zulieferern)

6 8

Handelshemmnisse beim Export 6 8

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SSERPROG

Tabelle 2: Kosten für die Gründung eines mittelständischen Betrie-

bes mit etwa 50 Beschäftigten (alle Werte in Dollar).

350 bis 400 pro qm1Baukosten

Objektkosten:

3000 bis 6000Durchführung der Gründung einer GmbH

durch einen Rechtsanwalt oder Consultant

(incl. aller Gebühren)

50 000Anbahnungskosten: 10 Reisen zu je 3 Tagen

(Business Class Flüge, Hotel, Taxifahrten, Es-

sen, Getränke)

BBeettrraagg11.. KKoosstteenn ddeerr BBeettrriieebbssggrrüünndduunngg

Kauf einer Fabrik 850 0002

Mieten (monatlich) 20 bis 25 je qm für

ein kleines Büro3

3 bis 20 je qm für

Gewerbefläche4

Makler- und sonstige Gebühren trägt Vermieter/

Verkäufer

Page 18: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

fen. Nach der Abwertung der

brasilianischen Währung

Anfang 1999 liegen nach Ein-

schätzung von Landesken-

nern vor allem gute Chancen

in einem Markteinstieg, der

durch ein längerfristiges En-

gagement gekennzeichnet

ist: Eröffnung einer Nieder-

lassung, Bau einer Betriebs-

stätte oder Kauf eines brasi-

lianischen Unternehmens.

Vor allem exportorientierte

Branchen rechnen mit üppi-

gen Umsatzzuwächsen.

Die multikulturelle Gesell-

schaft Brasiliens, die durch

zahlreiche Einwanderungs-

phasen aus den verschieden-

sten Ländern zustande kam,

ist weltweit einzigartig. Trotz

der Vielfältigkeit der brasilia-

nischen Kultur ist das Land

nach wie vor europäisch ge-

prägt und hat gleichzeitig ei-

ne eigene Identität ent-

wickelt. Die Deutschen sie-

delten sich besonders in den

südlichen Bundesstaaten

Rio Grande do Sul, Paraná

und Santa Catarina an. In

diesen Regionen leben heute

noch viele deutschsprechen-

de Einwohner. Die Deut-

schen genießen bei den Bra-

silianern einen sehr

guten Ruf. Im Bereich des

Wirtschaftslebens gilt „Made

in Germany“ seit langem als

Synonym für Qualität und

Zuverlässigkeit.

Lohnkostenunverändert günstig

Die Lohnkosten sind in

Brasilien nach wie vor gün-

stig. Das Mindestgehalt liegt

in Brasilien seit dem 1. Mai

1999 bei 136 Real (zuvor 130

Real). Besorgt zeigen sich ei-

nige Unternehmen wegen ei-

ner möglicherweise sehr um-

fangreichen Erhöhung des

„salário mínimo“ zum 1. Mai

2000. Gewerkschaften for-

dern eine Anhebung auf um-

gerechnet 100 Dollar (rund

175 Real), wahrscheinlicher

ist ein Satz von ungefähr 150

Real. Die Auswirkungen auf

die Unternehmen sind ge-

ring, da kaum ein Facharbei-

ter das Mindestgehalt ver-

dient. Nach Angaben der Sta-

tistikbehörde IBGE hat sich

Real auf 23,6 Mrd. Real er-

höhen. Getragen wurde diese

Entwicklung vor allem vom

Segment der Komponenten

(1999: nominal plus 30%), da

alle inländischen Hersteller

von elektrischen und elektro-

nischen Geräten seit Jahres-

anfang 1999 versuchen, im-

portierte Teile durch inländi-

sche Waren zu ersetzen. Im

Jahr 2000 erwarten alle Seg-

mente einen Umsatzzu-

wachs, der bei den Kompo-

nenten mit 12% am höchsten

ausfallen wird.

Innerhalb von vier Jahren

hat sich der Bestand an aus-

ländischen Direktinvestitio-

nen in Brasilien mehr als

verdoppelt und erreichte En-

de September 1999 113,2

Mrd. Dollar. Deutsche Unter-

nehmen haben dabei be-

trächtlich an Boden verloren:

Die brasilianische Zentral-

bank sieht Deutschland nur

noch als sechstgrößten In-

vestor. Die USA, seit Jahren

unangefochtener Haupt-

investor, waren auch zum

Stichtag 30. September 1999

für fast ein Viertel der Zu-

flüsse nach Brasilien verant-

wortlich. Deutschland, das

1995 noch auf Platz zwei lag,

rutschte auf Rang sechs ab.

Aufsteiger der Liste ist ohne

Zweifel Spanien, das vom 21.

Rang auf den zweiten empor-

schoss.

Seit Jahresbeginn bahnt

sich in Brasilien ein kon-

junktureller Aufschwung sei-

nen Weg. Die Prognosen für

das Jahr 2000 verheißen bei

praktisch allen makroökono-

mischen Variablen deutliche

Verbesserungen: ein Wirt-

schaftswachstum von 3 bis

4%, die Inflation bei 6,5 bis

8%, weiteres Sinken der Real-

zinsen – und auch der lang

ersehnte Anstieg der Exporte

um voraussichtlich 13%.

Der nach der Krise zum

Jahreswechsel 1998/99 er-

folgte Anpassungsprozess

hat in Brasilien ein günstiges

Investitionsklima geschaf-

20 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

SERIE

WWeellttwweeiitt iinnvveessttiieerreenn

Das IndustrieMagazin

Tabelle 2: Kosten für die Gründung eines mittelständischen Betrie-

bes mit etwa 50 Beschäftigten (alle Werte in Dollar) – Fortsetzung.

22.. llaauuffeennddee KKoosstteenn BBeettrraagg

Infrastrukturkosten:5

Energie 4500

Wasser 550 p.M.

Entsorgung 300 p.M.

Telekommunikation 5000 p.M.

Logistik, Wartung 2000 p.M.

Arbeitskosten:

Kosten für 1 Expatriate als Geschäftsführer 300 000

bis 350 000 p.a.

Kosten für lokale Personalakquisitation…

für einen Arbeiter 1 Monatsgehalt

für einen Angestellten 3 Monatsgehälter

für einen Manager

Löhne, Gehälter…

für einen Arbeiter 400 bis 1500 p.M.

für einen Angestellten 800 bis 3000 p.M.

für einen Manager 4000 bis 15 000 p.M.

gesetzliche Lohnnebenkosten…

für einen Arbeiter 80%

für einen Angestellten 70%

für einen Manager 50 bis 60%

Zulagen und Benefits…

rd. 100 p.M.

für einen Angestellten (zusätzlich priv.

Kranken- u. Lebensversicherung)

500 bis 1000 p.M.

über 1000 p.M.

laufende Gebühren, Versicherungen6

PR-Kosten und Werbeausgaben fürMarkteintritt:

6

Anzeige 1/4 Seite in einem Fachblatt 1500 bis 6000

Mailingkampagne 800 bis 5000

Steuern und Abgaben

Neben den hier aufgeführten Steuern und

Abgaben können weitere anfallen, die

aber von der Art des Geschäftsbetriebs

abhängen: zum Beispiel Einfuhrzoll

(Imposto de Importaçâo), Steuer auf

Finanztransaktionen im Kredit-, Versiche-

rungs- und Kapitalanlagegeschäft (IOF),

Gemeindesteuer auf Dienstleistungen

(ISS, 5%)

Körperschaftssteuer

(IRPJ): 15%; Sozialab-

gaben auf Nettoge-

winn (CSLL): 12%

Dividenden: 0%;

Sozialabgaben auf

Umsatz (PIS) 0,65%

und (Cofins) 3%; Um-

satzsteuern (IPI) ca.

15% und (ICMS) rund

17 bis 18%; Steuer

auf Kontobewegun-

gen (IPMF) 0,3%,

Grund-/Immobilien-

steuer (IPTU) rund 1

bis 2% vom Wert p.a.

Gesamtsumme Gründung

(beim Kauf einer Fabrik)

rund 950 000

Gesamtsumme laufende Kosten p.a. rund 2,5 Mio.7

1 pro qm bebauter Fläche der Fabrik, ohne Grundstückskosten und Zusatzanlagen wie Park-flächen; 2 reales Fallbeispiel: relativ neue Fabrikanlage mit 11 400 qm Grundstück, 2800 qmbebauter Fläche, davon 2000 qm Produktionsfläche in Sorocaba; 3 Monatsmiete im Ge-schäftsviertel im Südwesten von Sao Paulo-Stadt; 4 Monatsmiete für gewerbliche oder in-dustrielle Räumlichkeiten, je nach Lage bzw. Entfernung von den Metropolen; 5 reales Fall-beispiel: Maschinenbaufirma mit rund 100 Beschäftigten in Sao Paulo; 6 sehr große Band-breite möglich

für einen Arbeiter

(Fahrtkosten, Mittagessen)

für einen Manager

(zusätzlich Firmenwagen)

25% vom Jahres-

gehalt

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SSERPROG

Page 19: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Investieren in Indien war dasThema von Teil 8 (MM 19); Teil10 (MM 23) zeigt, dass ein En-gagement im NachbarlandFrankreich diffiziler ist als vie-le glauben.

ben allein oder in Zusam-

menarbeit mit Privatunter-

nehmen aus dem In- und

Ausland, den anderen Ge-

bietskörperschaften (Ge-

meinden und Regionalstaa-

ten), internationalen Organi-

sationen und Nichtregie-

rungsorganisationen durch-

geführt werden (Detailinfor-

mationen sind auf der Inter-

net-Homepage (www.abra-

sil.gov.br) einzusehen.

Bisher waren die bevölke-

rungsreichsten Metropolen

erste Wahl bei der Standort-

suche. Zahlreiche Großinve-

storen haben bei der Stan-

dortsuche in letzter Zeit wie-

derum ganz andere Wege be-

schritten. Kleine Städte, in-

ternational weitgehend un-

bekannt, konnten durch Ge-

währung von einem Bündel

aus kommunalen und regio-

nalstaatlichen Investitions-

anreizen zahlreiche multina-

tionale Konzerne für sich ge-

winnen. In aller Regel liegen

diese „Investment-Oasen“ an

wichtigen Verkehrsachsen,

in der Nähe von Häfen und re-

lativ nah an den potentiellen

Absatzmärkten.

Brasiliens Nordenstark im Kommen

Die Vorteile einer solchen

Entscheidung sind offen-

sichtlich: niedrige Markter-

schließungskosten durch ho-

he staatliche Förderungen,

Nutzung des Lohngefälles

(ein Industriearbeiter in

Nordostbrasilien verdient

nur etwa ein Viertel dessen,

was sein Kollege in São Pau-

lo nach Hause bringt), besse-

re Lebensqualität durch ge-

ringere Luftverschmutzung,

verminderte Gefährdung des

persönlichen Lebens und we-

niger Verkehrsstaus. Ist eine

lohnintensive Fertigung ge-

plant, sollten unbedingt die

Möglichkeiten in den Staaten

Bahia, Pernambuco und

Ceará einer Prüfung unterzo-

gen werden.

Die Körperschaftsteuer

(Imposto de Renda da Pessoa

Jurídica – IRPJ) ist eine Bun-

dessteuer und wird auf die

Einkünfte aller rechtsfähi-

gen Unternehmen erhoben.

Zu diesen Unternehmen

gehören alle juristischen Per-

sonen, die in Brasilien tätig

sind, sowie Zweigstellen, Ver-

tretungen und Repräsentan-

zen nicht ansässiger Unter-

nehmen. Seit dem 1. Januar

1996 müssen brasilianische

Unternehmen ihre weltwei-

ten Einkünfte versteuern.

Grundsätzlich ist die Körper-

schaftsteuer vierteljährlich

fällig. Der reguläre Körper-

schaftsteuersatz beträgt line-

ar 15%. Ansässige Unterneh-

men unterliegen einer Zu-

satzsteuer von 10% auf die

steuerbaren Gewinne, die

den Jahresbetrag von

240 000 Real übersteigen.

Unternehmen, die Körper-

schaftsteuer zahlen, müssen

eine Sozialabgabe (Contri-

buição Social sobre o Lucro

Liquido – CSLL) entrichten,

um das Sozialversicherungs-

system zu finanzieren. Die

Abgabe ist mit einem Satz von

12% auf die Gewinne festge-

legt.

Die wichtigsten indirekten

Steuern sind die Verbrauch-

steuer für Industrieprodukte

IPI sowie die Umsatzsteuer

ICMS. Während erstgenann-

te eine der Haupteinnahme-

quellen des Bundes ist, stellt

die ICMS die wichtigste Steu-

er der Regionalstaaten dar.

Jeder Bundesstaat erhebt ei-

ne Mehrwertsteuer auf die

Lieferung von Waren, auf

Transport- und Kommunika-

tionsdienstleistungen zwi-

schen verschiedenen Bun-

desstaaten oder Gemeinden

sowie auf Importe von Waren

und Dienstleistungen. Die

Mehrwertsteuer wird in allen

Produktions- und Vertriebs-

stufen erhoben. Jeder Bun-

desstaat kann seine Mehr-

wertsteuersätze innerhalb

der gesetzlich fixierten Gren-

zen festlegen, die von 0% (für

Exporte) bis 25% (für impor-

tierte Luxusgüter) reichen.

Die bevölkerungsreich-

sten Metropolen sind São

Paulo (fast 20 Mio. Einwoh-

ner, genannt Paulistanos),

Rio de Janeiro (12 Mio. Ein-

wohner, Cariocas) und Belo

Horizonte (4 Mio. Einwoh-

ner). Es verwundert nicht,

dass in der Mehrzahl der Fäl-

le die Wahl auf São Paulo fällt:

Die Stadt ist das wirtschaftli-

che Zentrum, der Motor, des

Landes. 30 der 50 größten

Unternehmen Brasiliens

sind hier ansässig, 50% des

industriellen Bruttoinlands-

produktes werden hier er-

wirtschaftet. Im Gegensatz zu

Rio de Janeiro mit seinen

ausgedehnten Stränden und

Strandjoggern ist São Paulo

die Stadt der Wolkenkratzer

und Yuppies. Je nach Bran-

che können auch andere

Städte als Standort in Frage

kommen.

Das im August 1999 vorge-

stellte Infrastruktursonder-

programm „Avança Brasil“

bündelt im Wesentlichen alle

staatlichen Investitionsab-

sichten. Die geplanten Auf-

wendungen beziffert der Vier-

jahresplan (2000 bis 2003)

auf insgesamt 1,113 Bill. Re-

al. Sie verteilen sich auf 365

Programme, die von der bra-

silianischen Bundesregie-

rung und ihren Staatsbetrie-

1998 das durchschnittliche

Realgehalt in den urbanen

Zentren Brasiliens um 0,4%

vermindert. Konjunkturbe-

dingt ist dieses dann 1999 im

Jahresverlauf (Januar bis

September) um 6% zurückge-

gangen. Das durchschnittli-

che Bruttogehalt gab das IB-

GE für September mit 680 Re-

al (umgerechnet 680 DM) an.

Es wird voraussichtlich im

Jahr 2000 leicht steigen. In

der verarbeitenden Industrie

war das Gehalt mit 721 Real

am höchsten. Handel und

Dienstleistungen bewegten

sich um den Mittelwert.

Investment-Oasenlocken mit Anreizen

Ausländer benötigen für ei-

ne berufliche Tätigkeit in

Brasilien sowohl eine Aufent-

halts- als auch eine Arbeits-

genehmigung. Die Aufent-

haltsgenehmigung wird ent-

weder in Form eines Dauer-

visums (visto permanente)

oder eines befristeten Vi-

sums (visto temporário) er-

teilt, die in Deutschland beim

brasilianischen Konsulat

des Wohnsitzes beantragt

werden müssen. Sofern die

Investition mindestens

200 000 Dollar beträgt, be-

steht die Möglichkeit, unmit-

telbar ein Dauervisum für ei-

nen ausländischen Gesell-

schafter oder Geschäftsfüh-

rer zu beantragen. Das Ver-

fahren ist nach Auskunft der

Rechtsabteilung der

Deutsch-Brasilianischen In-

dustrie- und Handelkammer

São Paulo zwar nicht ganz

unbürokratisch, wird in Bra-

silien jedoch üblicherweise

von spezialisierten Bera-

tungsbüros, den „despachan-

tes“ betreut. Diese verfügen

über einschlägige Erfahrun-

gen und Kontakte zu den zu-

ständigen Behörden. Die Ko-

sten für einen derartigen

„Despachanten“ betragen

zwischen 2500 und 5000

Dollar, die sich in aller Regel

jedoch auszahlen.

22 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

WWeellttwweeiitt iinnvveessttiieerreenn

SERIEDas IndustrieMagazin

Weitere Detailinformatio-nen über Investitionsmög-lichkeiten sowie die wich-tigsten Branchen in Brasili-en enthält die bfai-Veröf-fentlichung „Brasilien – Un-ternehmensniederlassungund Büroeröffnung“. DiePublikation (82 S.) kannunter der Bestell-Nr. 7203zum Preis von 40 DM (zzgl.Porto- und Versandkosten)bei der Bundesstelle fürAußenhandelsinformation(bfai), Postfach 10 05 22,50445 Köln, Tel. (02 21) 20 57-3 16, Fax (02 21) 20 57-2 62, -2 12, -2 75, E-Mail: [email protected], bezogenwerden.

PRAXISTIPP

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Page 20: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Wer irische Folk-

lore à la River-

dance mag,

konnte sich auf

der Hannover-Messe 2000

daran erfreuen. Ein großer

Staplerhersteller präsentier-

te seinen Besuchern eine

Show in diesem Stil, um sie

so an den Stand zu locken.

Auch andere Unternehmen

hatten in diesem Jahr wie-

der einiges aufgeboten, um

auf sich aufmerksam zu ma-

chen. Dabei hätten sie auch

ohne solche Shows schon ei-

niges zu bieten gehabt, denn

bei der Entwicklung von

Gabelstaplern hat sich viel

getan.

Gabelstaplerder Zukunft

So ist zum Beispiel der

„Gabelstapler der Zukunft“

von Hamburg nach Hanno-

ver gekommen. Vor zwei

Jahren hatte die Still GmbH

die Projektstudie RXX auf

der Messe vorgestellt, jetzt

ist daraus ein richtiges

Fahrzeug geworden. Einstei-

gen darf nur, wer über eine

Chipkarte, ein Spracherken-

nungssystem oder andere

bio-identifizierende Verfah-

ren wie Fingerabdruck oder

Iriskontrolle dazu autori-

siert ist. Wer mit dem Stap-

ler fahren darf, hat einen

komfortablen Arbeitsplatz:

Die Kabinentür wird zum

Einstieg elektrisch geöffnet.

Zum Aussteigen genügt es,

die linke Armlehne hochzu-

klappen. Dann öffnet eine

Automatik die Tür wie bei ei-

nem Omnibus und die Fest-

stellbremse wird zur Sicher-

heit selbsttätig ausgelöst.

Auch die ebenfalls in

Hamburg ansässige Jung-

heinrich AG präsentierte ei-

nen Gabelstapler, der zeigte,

ist angestrebt, sondern es

steht die Vernetzung durch

intelligente Steuerungen mit

dem Gabelstapler im Zen-

trum der Forschung und

Entwicklung.“

Eine wichtige Frage bei

der Auswahl eines Gabel-

staplers ist, wie umwelt-

freundlich er ist. Elek-

trostapler sind besonders

umweltfreundlich und kön-

nen deshalb problemlos

auch in Hallen fahren. Ver-

brennungsmotorisch ange-

triebene Stapler werden

dagegen eher im Freien ver-

wendet. Sie sind besonders

leistungsfähig. Die Grenzen

verwischen sich jedoch im-

mer mehr, denn die Herstel-

ler versuchen beiden An-

triebsarten auch jeweils

Einsatzbereiche der ande-

ren Art zu erschließen.

Filtergenerationwurde verbessert

Obwohl Elektrostapler

mit Asynchronantrieb wirt-

schaftlicher arbeiten und

die ökologische Steuerre-

form den Einsatz von Treib-

gas kostengünstiger macht,

möchten viele Staplerbetrei-

ber auch dann nicht auf den

Dieselmotor verzichten,

wenn die Geräte in ganz

oder teilweise geschlossenen

Bereichen eingesetzt wer-

den. Für diese Fälle fordert

die TRGS (Technische Regel

für Gefahrstoffe) 554 die

Verwendung von Dieselpar-

tikelfiltern. Die Clark Mate-

rial Handling GmbH, Mül-

heim, beispielsweise hat

darauf reagiert und bietet

ein Dieselpartikelfilter an,

das die Nachteile bisher ver-

wendeter Rußfilter vermei-

det. Sie benötigten Fremd-

energie zur Regeneration

und die Stapler konnten

während der Regenerations-

zeit nicht arbeiten. Das

neue, mikroprozessorgesteu-

erte System nutzt eine Kom-

bination von additiv- und

brennergestützter Regenera-

tion. Die nur zwei Minuten

dauernde Filterregeneration

erfolgt automatisch durch

Zünden des Brenners unab-

hängig vom Betriebszustand

des Staplers.

Umweltfreundlich arbei-

ten auch die Stapler der

Brauerei Puntigam in Graz,

Standort der Grazer Brau-

Union. Seit Sommer 1999

steht dort eine Erdgastank-

stelle, die von der Linde Gas

GmbH & Co. KG, Wien, ent-

wickelt wurde. Innerhalb

von knapp drei Wochen

schaffte es der Gabelstapler-

lieferant, die rund 30 Fahr-

zeuge von Flüssiggas- auf

Erdgasbetrieb umzurüsten.

Inzwischen hat sich das

Tanken mit Erdgas bewährt:

Die Erdgasstapler dürfen

auch in Hallen betrieben

werden, das Erdgas ist güns-

tiger und die Betankungs-

zeit erheblich kürzer.

Als umweltfreundliche

Geräte haben sich Elek-

trostapler seit langem be-

währt. Bei ihnen hat es in

den letzten Jahren eine

wichtige Änderung gegeben.

Immer mehr Hersteller und

Kunden setzen nicht mehr

auf die Gleichstromtechnik,

sondern auf die Drehstrom-

technik. Als nach eigenen

was man künftig an derarti-

gen Fahrzeugen finden

könnte. Ebenfalls zu bewun-

dern war die voll funktions-

fähige Konzeptstudie ein

paar Schritte weiter bei der

Tochtergesellschaft Stein-

bock Boss GmbH, Moos-

burg. Zu finden sind die In-

novationen in dem modular

aufgebauten Fahrzeug so-

wohl im Bereich der Ergono-

mie wie auch in Fragen der

Antriebstechnik, der Fahr-

zeugsteuerung und des Ein-

satzes alternativer Energie-

konzepte. Auch die Einbin-

dung in die Logistikkette ist

ein Thema der Entwick-

lungsstudie. Damit der Fah-

rer in jeder Situation opti-

male Sicht hat, ist beispiels-

weise der Fahrerplatz dreh-

bar. Dr. Erich Kirschneck,

Vorstand Technik der Jun-

heinrich AG, erläutert:

„Wir greifen technologische

Trends und Problemfelder

auf und verwandeln sie in

Innovationen zum Nutzen

unserer Kunden.“ Er er-

gänzt: „Wir führen zur Ver-

stärkung dieses Prozesses

einen konstruktiven Dialog.

Zur Erleichterung dieses

Dialogs präsentieren wir

konkrete Konzeptstudien

zum Anfassen und Auspro-

bieren.“

Dr, Hans-Peter Schmohl,

Vorsitzender des Fachver-

bandes Fördertechnik im

Verband Deutscher Maschi-

nen- und Anlagenbau e.V.

(VDMA) und Mitglied des

Vorstandes der Linde AG,

Wiesbaden: „Bei den Flurför-

derzeugen steht der Mensch

in einer unmittelbaren, mo-

bilen Schnittstelle zur Tech-

nik; das prägt die Entwick-

lungsrichtlinien. Nicht der

Ersatz der menschlichen In-

telligenz durch die Maschine

HINTERGRUND

Weiterentwickelt

ROLF TILLERT

Dr. Erich Kirschneck, Vor-

stand Technik der Junghein-

rich AG, Hamburg: „Wir grei-

fen technologische Trends

und Problemfelder auf und

verwandeln sie in Innovatio-

nen.“

Bild

: Jun

ghei

nric

h

24 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Deutsche Hersteller von Gabelstaplern sind mit Innovationen weltweit erfolgreich

Page 21: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Angaben einer der Vorreiter

in puncto Drehstromtechnik

für Flurförderzeuge setzt

Steinbock Boss inzwischen

in allen Geräten auf entspre-

chende Antriebe – egal, ob

zum Fahren, Heben, Senken

oder Lenken. Die Vorzüge

dieser zukunftweisenden

Technik liegen auf der Hand:

Drehstromstapler stehen

vor allem für gesteigerte Um-

schlagleistungen, ein ökono-

mischeres Energiemanage-

ment, erheblich reduzierte

Service- und Wartungs-

kosten sowie für höchsten

Fahrkomfort.

Drehstromstaplerimmer erfolgreicher

Drehstromstapler erzielen

Geschwindigkeiten und Be-

schleunigungswerte, die

deutlich die herkömmlicher

Elektrostapler übertreffen

und annähernd mit denen

verbrennungsmotorisch

angetriebener Gabelstapler

übereinstimmen. Ferner

lässt sich das Fahrverhalten

der meisten Geräte parame-

trieren und somit den be-

triebsspezifischen Abläufen

anpassen. Drehstromantrie-

be haben im unteren Dreh-

zahlbereich ein sehr hohes

Drehmoment und bieten im

kompletten Drehzahlbereich

beachtliche Drehmoment-

reserven. Dieser Vorteil

kommt sowohl beim Be-

schleunigen als auch beim

regenerativen Bremsen zum

Tragen. Das Flurförderzeug

hängt damit praktisch „am

Gas“: Die Fahrgeschwindig-

keit wird genau und feinfüh-

lig über das Fahrpedal gere-

gelt. Die mechanische Brem-

se ist damit letztlich über-

flüssig. Außerdem lassen

sich durch das „hydrostati-

sche Fahrverhalten“ auch

Rampen sicher anfahren.

Einen ganz anderen Weg

geht Still. Die neuen Stapler

einer Modellreihe mit den

Tragfähigkeiten 2,0, 2,5 und

3,0 Tonnen verbinden bei

Still die Drehstromtechnik

mit den Vorteilen eines Ver-

brennungsmotorantriebes.

Die Kombination von Asyn-

chronmotor und Diesel er-

möglicht höhere Umschlag-

leistungen durch höhere

Beschleunigung und Ge-

schwindigkeit, größere

Reichweite und höhere Zug-

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 25

Das IndustrieMagazin

Dr. Hans-Peter

Schmohl, Vorsitzender

des Fachverbandes För-

dertechnik und Linde-Vor-

stand: „Die deutsche Förder-

technik hat gute Chancen,

von der weltweit steigen-

den Nachfrage zu

profitieren.“

HINTERGRUND

Bild

: MM

-Arc

hiv

Page 22: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

kräfte und Steigfähigkeit.

Der Verbrennungsmotor ist

mit einem außen belüfteten

Generator verbunden.

Die Entwicklung der Pro-

duktionszahlen verläuft für

die einzelnen Produktarten

momentan sehr unter-

schiedlich. In der auf Daten

des Statistischen Bundes-

amtes basierenden amtli-

chen Produktionsstatistik

des Fachverbandes Förder-

technik im VDMA stellen die

„Elektrokraftkarren mit He-

bevorrichtung zum Heben

auf ein Meter oder mehr“ die

Produktgruppe mit dem

höchsten Produktionswert

innerhalb der Flurförderzeu-

ge. Er betrug in den ersten

drei Quartalen 1999 rund

940 Millionen Mark, was ei-

ner Steigerung um deutliche

14,5 Prozent gegenüber dem

vergleichbaren Vorjahres-

zeitraum entspricht. Gefolgt

wird diese Gruppe von den

„anderen selbstfahrenden

Karren mit Hebevorrichtung

zum Heben auf ein Meter

oder mehr“. Sie kamen auf

gut 690 Millionen Mark,

mussten damit aber ein

Minus von 0,5 Prozent hin-

nehmen.

Dr. Hans-Peter Schmohl

sieht nicht nur für die Ga-

belstapler und Flurförder-

zeuge, sondern für die ge-

samte Fördertechnik künftig

weiterhin gute Marktchan-

cen. Er erklärt: „Die Diffe-

renzierung im Lieferservice

wird nicht nur zum Kosten-,

sondern auch zum entschei-

denden Wettbewerbsfaktor.

Diese rasante Entwicklung

vermittelt der Fördertechnik

in ihrer gesamten historisch

gewachsenen Ausprägung

zusätzliche Impulse, unab-

hängig von der momentanen

Konjunkturlage. Die Signale

sind also auch aus diesem

Grund auf Wachstum ge-

stellt, und wir können mit

Zuversicht und Selbstver-

trauen in die Zukunft

blicken.“ Er betont: „Da die

deutsche Fördertechnik auf

allen Produktgebieten die

technische Entwicklung in-

ternational stark prägt, hat

sie auch gute Chancen,

von der weltweit steigenden

Nachfrage zu profitieren.“

Standardstaplerreichen oft aus

Die Globalisierung wird

auch vom Linde-Konzern

gespürt. Das Unternehmen

konnte seine Weltmarktfüh-

rerschaft bei Flurförderzeu-

gen weiter ausbauen. Der

Umsatz erhöhte sich im Ar-

beitsgebiet Fördertechnik

um 9,2 Prozent auf 2,6 Milli-

arden Euro. „Die weltweit

positiven Konjunktursigna-

le“, so heißt es dazu im Kon-

zern, „lassen auch für dieses

Jahr einen weiteren Auf-

wärtstrend für die Linde-

Fördertechnik erwarten.“

Um konkurrenzfähig zu

bleiben, hat die Clark Mate-

rial Handling GmbH, Mül-

heim, ihr Programm um eine

Baureihe von Standardstap-

lern erweitert. Dr. Frithjof

Timm, Präsident von Clark

Material Handling Europe

und Geschäftsführer der

Clark Material Handling

GmbH, Mülheim/Ruhr, er-

läutert: „Auf die Clark-High-

Tech-Offensive folgt jetzt die

Programmoffensive.“ Nicht

für alle Einsätze sind High-

Tech-Maschinen erforder-

lich. Timm schätzt: „Etwa

25 Prozent aller Einsätze in

Europa können mit Stan-

dardstaplern wirtschaftlich

abgedeckt werden.“ MM

26 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

HINTERGRUND

Dr. Frithjof Timm, Präsident

von Clark Material Handling

Europe: „Etwa 25 Prozent

aller Einsätze in Europa

können mit Standardstaplern

wirtschaftlich abgedeckt

werden.“

Bild

: Cla

rk

Page 23: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Wie soll das Auto der Zu-

kunft angetrieben werden,

um eine möglichst gute

Schadstoff- und Ökobilanz

zu erreichen? Ingenieure

und Physiker des DLR-

Instituts für Technische

Thermodynamik in Stutt-

gart werteten eine Vielzahl

von Alternativen aus. Das

Ergebnis hängt davon ab, ob

nur die Effizienz des Fahr-

zeugsantriebs selbst oder

auch die Herstellungskette

der Kraftstoffe und die Sum-

me der großräumigen und

lokalen Emissionen berück-

sichtigt werden, sagen die

Experten. So gesehen habe

das viel zitierte Brennstoff-

zellen-Auto zwar ein großes

Potential, kann dieses aber

erst ausspielen, wenn auf

den Einsatz fossiler Energi-

en verzichtet wird und bei-

spielsweise elektrolytisch er-

zeugter Wasserstoff als

Kraftstoff fungiert.

Unterm Strich wird die

absolute Emissionshöhe der

Schadstoffe sehr viel stärker

durch die Art der Energie-

quelle beeinflusst als durch

das Antriebssystem. So be-

sitzen etwa nur Methanol

aus Erdgas oder Benzin be-

tankte Brennstoffzellen-

Fahrzeuge keine geringeren

Klimagas-Emissionen als

Fahrzeuge mit modernen

Verbrennungsmotoren. Und

auch die Nutzung von Bio-

masse schlage kaum positiv

zu Buche: Der Treibhaus-

gas-Ausstoß von Biodiesel

oder Ethanol sei kaum ge-

ringer als der von Benzin-

oder Dieselfahrzeugen.

Insgesamt untersuchten

die Experten elf verschiede-

ne Autotypen – von Benzin-

und Diesel-Motoren heuti-

gen Standards über entspre-

chende Modelle, die 2005

voraussichtlich auf dem

Markt sind, bis zu diversen

Brennstoffzellen- und Hy-

bridantrieben, also Kombi-

nationen verschiedener An-

triebsarten. Verglichen wur-

den Fahrzeuge mit 1180 kg

Gesamtmasse und einer

Leistung von 60 kW. Was

den Antriebswirkungsgrad,

Kraftstoffverbrauch und

Primärenergieverbrauch

betrifft, so lag das heute üb-

liche Benzin-Auto an letzter,

der Hybridantrieb mit einer

Kombination von Elektro-

motor und Brennstoffzelle

insgesamt an erster Stelle.

„Die Ergebnisse zeigen

den Zusammenhang

zwischen den günstigen

Ausgangsbedingungen die-

ses alternativen Antriebs-

systems, nämlich gute Wir-

kungsgrade und lokale

Emissionsfreiheit, und den

Nachteilen, die bei der Be-

reitstellung der entspre-

chenden Kraftstoffe in Kauf

genommen werden müssen,

solange diese aus fossilen

Primärenergien stammen“,

schreiben die Forscher. Die

große Effizienz der Wasser-

stoff-Luft-Reaktion in der

Brennstoffzelle dürfe nicht

durch zusätzliche Umwand-

lungsschritte wie Synthese

oder Reformierung bei der

Bereitstellung des Kraft-

stoffs zunichte gemacht wer-

den. Zudem rutsche die öko-

logische Messlatte durch die

Weiterentwicklung normaler

Verbrennungsmotoren stetig

höher.

Mit dem Rückbau der Wie-

deraufarbeitungsanlage

Karlsruhe managt deren Be-

treibergesellschaft seit eini-

gen Jahren ein Projekt mit

Pilotfunktion. Von 1971 an

in Betrieb, erfolgte 1991 der

Stilllegungsbeschluss mit

dem Auftrag, das Gelände in

eine „grüne Wiese“ umzu-

wandeln. Seither wurden die

nicht oder nur wenig ver-

strahlten Anlagenteile be-

reits abgebaut. Mit der fern-

gesteuerten Demontage der

fünf radioaktiv hoch konta-

minierten Wiederaufarbei-

tungszellen traten die Arbei-

ten ab März 2000 in ihre

heiße Phase. Die Vorberei-

tungen dafür haben weltwei-

ten Modellcharakter.

Die Zelleneinrichtungen

werden von einer Maschine

mit verschiedenen, wechsel-

baren Werkzeugen zerlegt,

die mit Hilfe von Videotech-

nik aus einem rund 200 m

entfernt gelegenen Leitstand

ferngesteuert werden. Dazu

hat die Plettac electronic se-

curity GmbH, Fürth, im De-

montagebereich rund 60

Farbkameras vom Typ FAC

838 installiert, von denen

der überwiegende Teil mit

Schwenk-/Neigeköpfen und

Zoomobjektiven ausgerüstet

ist (Bilder 1 und 2).

Die Übertragung der Vi-

deoaufnahmen zur Leitstelle

erfolgt via Telefonkabel. Dort

ermöglicht eine Video-Zen-

trale mit 64 Ein- und 48

Ausgängen die Aufschaltung

aller benötigten Bilder. Dem

Personal stehen für seine

Arbeit im Leitstand gut 45

Monitore mit 100-Hz-Tech-

nik zur Verfügung, mit de-

ren Hilfe sich räumliche Bil-

der aus den Zellen und so-

mit die erforderlichen Steue-

rungsbefehle ableiten las-

sen.

Die Videokameras werden

durch ein speziell angefertig-

tes Gehäuse geschützt, das

die Betreibergesellschaft der

Wiederaufarbeitungsanlage

Karlsruhe entwickelt hat. In

einer sogenannten kalten

Erprobungsphase bereiteten

sich die Mitarbeiter im Leit-

stand seit Mitte Dezember

1999 auf ihre monitorge-

stützte Tätigkeit vor, damit

auch die weitere Demontage

der Anlage so problemlos

wie bisher verläuft.

Weitere Informationen:

Plettac electronic security

GmbH, Würzburger Str. 150,

D-90766 Fürth, Tel. (09 11)

7 58 84-0, Fax (09 11) 7 58

84-1 00, Internet: www.plett-

ac-electronics.de, E-Mail: in-

[email protected]

28 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

INNOVATION

Das IndustrieMagazin

Videotechnik ermöglicht ferngesteuerte Demontage

Bild 2: Der Rückbau der Wie-

deraufarbeitungsanlage er-

folgt aus dem rund 200 m

entfernt gelegenen Leitstand

mit Hilfe der Videoüberwa-

chung.

Bild 1: In der hochkontami-

nierten Wiederaufarbeitungs-

zelle sind an den Demontage-

maschinen rund 60 Farbkame-

ras angebracht.

Bild

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Brennstoffzelle und E-Motor:Antriebe auf dem Prüfstand

Page 24: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Viele Unternehmen sind

aufgrund extremer sai-

sonaler Schwankungen

ihres Absatzes gezwungen, auf Lager zu

produzieren. Wer von diesen Unterneh-

men kennt nicht das Problem, dass trotz

vollem Lager nicht geliefert werden

kann, weil gerade die vom Kunden ge-

wünschten Produkte nicht auf Lager

sind. Die Ursache für dieses mit hohen

Kosten und sinkender Kundenzufrie-

denheit einhergehende Problem liegt

häufig in einer kurzzyklischen Trend-

komponente, die alle Absatzplanungen

des Vertriebs und der davon abhängi-

gen Disposition des Lagers ad absur-

dum führt. Diese Trendkomponente

spiegelt sich in Schwankungen der

Nachfrage hinsichtlich bestimmter

Merkmale wie Farbe, Form, Qualität

oder Geschmack wider und wirkt sich

direkt auf die Struktur des Auftrags-

eingangs aus.

Kurzzyklische Trends werden immer wichtiger

Hersteller aus den Bereichen Le-

bensmittel, Textil oder Designmöbel se-

hen sich schon seit langem dieser Her-

vanz und Aussagen zu Trends können

oft nur in qualitativer Form gemacht

werden, die sich einer computerge-

stützten Verarbeitung entziehen. Des-

halb eignen sich auch die im Rahmen

des Supply Chain Managements einge-

setzten Prognosewerkzeuge trotz erheb-

licher Verbesserung nur bedingt zur Be-

wältigung der Herausforderungen einer

zyklischen Trendkomponente. Supply

Chain Management umfasst die pro-

zessorientierte Gestaltung, Lenkung

und Entwicklung aller Aktivitäten von

der Beschaffung der Rohmaterialien

bis zum Verkauf an den Endverbrau-

cher.

Ziel der Unternehmen muss es sein,

die Qualität der Absatzplanung und der

darauf aufbauenden Lagerdisposition

so zu verbessern, dass die auf Lager pro-

ausforderung gegenübergestellt, weil

sie von modischen Entwicklungen ab-

hängig sind. Durch kürzere Produktle-

benszyklen, geändertes Verbraucher-

verhalten und sich weiter verschärfen-

den Zeitwettbewerb sind immer mehr

Branchen von kurzzyklischen Moden

und Trends abhängig. Die aus der Zeit-

reihenanalyse bekannten Verfahren

der Berechnung von Trends auf der Ba-

sis von Daten der Vergangenheit schei-

tern an diesen Herausforderungen. Mit

den gängigen, inzwischen immer öfter

computergestützten Prognosewerkzeu-

gen lassen sich kurzzyklische Trends

nicht prognostizieren, weil sie stark von

schwankenden subjektiven Einstellun-

gen der Kunden abhängen. Für die Pro-

gnose dieser Einstellungen haben die

Zahlen der Vergangenheit keine Rele-

30 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

MATERIALFLUSS

Prognose von Trendkomponenten erleichtert LagerdispositionStarke saisonale Schwankungen

des Absatzes zwingen viele

Unternehmen, auf Lager zu pro-

duzieren. Dennoch fehlen häufig

die von den Kunden gewünsch-

ten Produkte, weil eine kurz-

zyklische Trendkomponente die

Absatzplanungen zunichte

macht. Man benötigt also eine

qualitativ hochwertigere Absatz-

prognose. Diese kann mit den

Arbeitsschritten Finden, Filtern,

Formatieren und Fokussieren

erreicht werden.

FRIEDEMANN BAISCH UND

HANS-GEORG SCHNAUFFER

Dipl.-Kfm. Friedemann Baisch ist Senior Consul-

tant bei der Protema Unternehmensberatung

GmbH in Stuttgart. Dipl.-Kfm. Hans-Georg

Schnauffer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am

Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -auto-

matisierung in Magdeburg. Weitere Informatio-

nen: Friedemann Baisch, 70597 Stuttgart, Tel.

(07 11) 9 00 15 79, Fax (07 11) 9 00 15 90, E-Mail:

[email protected].

Auch ein

gut gefülltes

Lager enthält

aufgrund von

schlechter

Disposition

nicht immer

die verlang-

ten Produkte.

Bild

: Sei

ffer

t

Page 25: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

duzierten Produkte mit einer sehr viel

höheren Wahrscheinlichkeit nachge-

fragt werden. Dazu ist es erforderlich,

den Informationsstand bei der Ent-

scheidung über Mengen, Qualitäten

und Termine um zukunftsorientierte

Informationen hinsichtlich der erwar-

teten Trends zu verbessern. Außerdem

muss der Planungsprozess zwischen

Vertrieb, Produktion und Logistik opti-

miert werden, indem klare Verantwort-

lichkeiten geschafft, der Informations-

fluss zwischen den Beteiligten wesent-

lich verbessert sowie Spielregeln für die

Kommunikation eingeführt und deren

Einhaltung überwacht werden.

Optimaler Auslastungsgrad kann erreicht werden

Gelingt es, die richtigen Produkte auf

Lager zu legen, so lässt sich folgender

Nutzen erzielen: © Die Produktion kann mit einem op-

timalen Auslastungsgrad gefahren wer-

den, weil in saisonbedingten Spitzen-

zeiten ein Teil der Aufträge wie geplant

durch den Lagerbestand abgedeckt

wird.© Die Lager sind nicht mehr überfüllt,

was die logistischen Prozesse dort effi-

zient erhält. Niedrigere Bestände sen-

ken das gebundene Kapital und damit

die Lagerkosten.© Weniger Abschreibungen für Laden-

hüter verbessern das Betriebsergebnis.© Die Zufriedenheit der Kunden wird

durch eine hohe Lieferbereitschaft auf-

recht erhalten.© Eine intern verursachte Unter-

schreitung des geplanten Jahresum-

satzes wird vermieden.

Dreh- und Angelpunkt für diesen

Nutzen ist die Qualität der Absatzpro-

gnosen hinsichtlich der kurzzyklischen

Trendkomponente. Die Absatzprogno-

se und der darauf aufbauende Absatz-

plan determinieren die Lagerbestands-

und Produktionsplanung. Deshalb be-

darf es sowohl einer Verbesserung des

Informationsstandes bei der Absatzpla-

nung als auch einer Verbesserung des

Prozesses der operativen Planung von

Absatzmengen und Lagerbeständen.

Der Informationsstand für die Erstel-

lung der Absatzprognose wird durch

vier Arbeitsschritte verbessert: Finden,

Filtern, Formatieren und Fokussieren

(kurz: FiFi FoFo).

Den Ausgangspunkt für das Finden

von Trends bildet die Bestimmung des

trendabhängigen Merkmals durch alle

an der Disposition beteiligten Mitarbei-

ter. Typische Merkmale, denen kurzzy-

klische Trends unterliegen, sind Far-

ben, Formen, Geschmäcker oder sons-

tige Qualitäten. Handelt es sich zum

Beispiel um einen Textilhersteller, so

sind die Farben und die Qualitäten der

zu fertigenden Textilien von den Trends

für die kommende Saison abhängig.

Diese Trends hängen von verschiede-

nen Einflussfaktoren ab, die in einem

Brainstorming von den beteiligten Mit-

arbeitern aufgelistet werden. Je nach

kundenorientierter Produktgruppe –

zum Beispiel Bekleidungshandel, Kfz-

Hersteller oder Raumausstatter – kön-

nen unterschiedliche Einflussfaktoren

auf die Bestimmung von Farbtrends

oder Informationsquellen bestimmt

werden. Das Spektrum reicht von Pro-

gnosen spezialisierter Institutionen

(Color Marketing Group (USA), Euro-

Shoe-Net (Europa), Testrut (Deutsch-

land), Institut für Textil- und Verfah-

renstechnik (Deutschland), Trendaus-

sagen in Fachzeitschriften oder im In-

ternet, einschlägigen Bildern in Ver-

sandkatalogen oder Möbelprospekten,

Aussagen von selbst ernannten Trend-

experten oder den das Unternehmen

beliefernden Farbherstellern bis hin zu

systematischen Beobachtungen auf

großen Modenschauen oder Fachmes-

sen wie der Expofil. Dort wird über

Trends gesprochen und es werden

gleichzeitig durch den Dialog unter

Fachleuten Trends entwickelt.

Beim Filtern ist auf Folgendes zu ach-

ten: Liegt die Anzahl an gefundenen Ein-

flussfaktoren über 20 bis 25, so muss

sie reduziert werden. Nur so ist der Auf-

bau eines überschaubaren Modells

möglich, das eine vertiefende Analyse

der Wirkungszusammenhänge von

Trends und dem durch die Kundenprä-

ferenzen bestimmten Produktpro-

gramm zulässt. Diese Reduktion erfolgt

durch die Beseitigung von redundanten

Einflüssen, durch die Gruppierung

ähnlicher Einflussfaktoren und durch

eine Bewertung der Relevanz aller Ein-

flussfaktoren. Mit Hilfe des einfachen

Punktklebeverfahrens lässt sich eine

Relevanzbeurteilung durchführen. Ei-

ne Bewertung anhand eines Kriterien-

katalogs schafft jedoch mehr Transpa-

renz. Kriterien sind zum Beispiel die

Prognosesicherheit in der Vergangen-

heit, die Bedeutung für ausgewählte

Produktgruppen, die Verfügbarkeit der

damit in Zusammenhang stehenden In-

formationen und der Grad des logi-

schen Zusammenhangs zwischen Ein-

flussfaktor und Trendmerkmal. Auf die

Begründung der individuellen Beurtei-

lungen sollte nicht verzichtet werden,

denn nur dann ist eine erste Einigung

– im Sinne eines Konsens – auf die be-

grenzte Zahl von Einflussfaktoren zu

erzielen.

Wirkungsweisen genau bestimmen

Beim Formatieren gilt: Für die 20 bis

25 Einflussfaktoren ist es wichtig, ihre

Wirkungsweisen untereinander und

auf die Auftragsstruktur genauer zu be-

stimmen. Die Frage ist, wer beeinflusst

wen und wie stark? Auf diese Weise

lässt sich ermitteln, welcher Einfluss-

faktor aus Sicht der beteiligten Mitar-

beiter besonders kritisch für die Aus-

prägung der Merkmale und damit die

Auftragsstruktur ist. Außerdem kann

die Größe des zeitlichen Vorlaufs be-

stimmt werden.

Als Ergebnis erhält man die Abbil-

dung eines Modells, das die Wirkung

von Trends auf die Auftragsstruktur ab-

bildet. Bild 1 zeigt das verkürzte Beispiel

für Einflussfaktoren eines Textilher-

stellers. Die Bestimmung der Farben

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 31

MATERIALFLUSS

Institute

Trend-Gurus

andereHersteller

Werbung,Kataloge

Moden-schauen

Zeit-geist

Leit-produkte

Käufer-Bewusstsein

Farb-lieferant

Annahmendes End-

Herstellers

Auftrags-struktur

Ereignisse,zum Beispiel

Olympia

Bild 1: Einflussfaktoren von Trends.

Page 26: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

seiner auf Lager vorzuhaltenden Stoffe

hängt in diesem Modell sehr stark von

den Aussagen der Trendexperten und

bestimmter Institute ab. Dies lässt sich

aus der hohen Anzahl an den Einfluss-

faktor verlassenden Pfeilen ableiten.

Es folgt das Fokussieren: Die kriti-

schen Einflussfaktoren werden nun

mit Indikatoren verknüpft, die die Ent-

wicklung des Einflussfaktors beschrei-

ben und zu jedem Planungszyklus neu

betrachtet werden. Im Problem der farb-

lichen Bestimmung der geplanten Auf-

tragsstruktur sind die Indikatoren qua-

litativer Natur. Es sind vor allem die

Aussagen ausgewählter Trendexperten

prozentualer Verteilungen, die durch

die Trendexperten und Institutionen

vorgegeben werden. Sie wird auf die

Trendkomponente der Gesamtmenge

angewendet. Liegen diese prozentualen

Verteilungen nicht vor, so muss eine

Verdrängungsanalyse anhand der his-

torischen Daten des Unternehmens

vorgenommen werden. Diese zeigt auf,

welche Sprünge der Veränderung zwi-

schen Farben in der Vergangenheit auf-

traten. Hinzu kommen die Erfahrungen

der Mitarbeiter, die sich schon mit der

Planung der Auftragsstruktur ausei-

nandersetzen mussten. Diesmal jedoch

werden deren Annahmen und Ent-

scheidungen dokumentiert. Liegen kei-

ne Vergangenheitsdaten vor, so wird ei-

ne Abschätzung der beteiligten Mitar-

beiter mit Bezugnahmen auf die quali-

tativen Indikatoren vorgenommen und

dokumentiert.

Fehleinschätzungen sind im Nachhinein erkennbar

Anhand der Dokumentation ist es

möglich Fehleinschätzungen im Nach-

hinein zu erkennen und in der nächsten

Planungsrunde von den Erkenntnissen

zu profitieren. Der zeitliche Verlauf der

Nachfrage nach einer bestimmten Far-

be erfolgt unter Zuhilfenahme von Dif-

fusionsfunktionen, die die Verbreitung

von Trends durch einen s-förmigen Ver-

lauf beschreiben. Als Ergebnis dieses

vierten Schrittes erhält man dann die

Zeitreihen für die zu produzierenden

Mengen an Textilien mit bestimmten

Farben (Bild 2).

und Institutionen (zum Beispiel Color

Marketing Group), die gesammelt, ge-

speichert und zueinander in Beziehung

gesetzt werden.

Kontinuierlich gilt es, die Qualität der

Prognosen zu überprüfen und gegebe-

nenfalls die Gewichtung einzelner

Statements anzupassen. Eine auf der

Basis von Microsoft Access aufgebaute

Trenddatenbank reicht für die Speiche-

rung qualitativer und quantitativer

Statements und deren Verknüpfung zu

Indikatoren aus.

Die Übertragung der qualitativen

Aussagen in ein quantitatives Mengen-

gerüst funktioniert im Idealfall anhand

32 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

MATERIALFLUSS

90000

80000

70000

60000

50000

40000

30000

20000

10000

0

Janu

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Mai

Juni

Juli

Aug

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Sep

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ber

Okt

ober

Nov

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Dez

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Stü

ckza

hl

Monat

Blau nimmt inder Gunst der

Käufer ab

Trend zu Rot alsVorhangstoff und beider Oberbekleidung

Bild 2:

Einflüsse der

Trendkompo-

nente.

Page 27: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Anregungen zu einem verbesserten

Prozessdesign ergeben sich direkt aus

den Arbeitsschritten 3 und 4. Hier zeigt

sich, wer in den Prozess eingebunden

werden muss, wer die Verantwortung

für die Überwachung welches Einfluss-

faktors übernehmen kann und wie häu-

fig sich die Beteiligten treffen sollten,

um die Indikatoren zu aktualisieren

und Konsequenzen von Veränderungen

des Absatzplanes für das Produktions-

programm und die Zusammensetzung

des Lagers zu besprechen. Außerdem

müssen transparente Spielregeln für

das Informationsverhalten im Prozess

festgelegt werden. Manipulationen bei

der Informationsweitergabe müssen

aufgedeckt und unterbunden werden,

weil sonst alle Maßnahmen zur Opti-

mierung der Planung zum Scheitern

verurteilt sind. Dazu ist es erforderlich

die Ziele der beteiligten Funktionen zu

untersuchen und auf Kompatibilität

hin zu prüfen. Wird der Vertrieb nur an

seinem Umsatz gemessen, so ist es

nachvollziehbar, dass er einen hohen

Lagerbestand fordert, um keine Aufträ-

ge aufgrund mangelnder Verfügbarkeit

zu verlieren.

Ist es gleichzeitig Aufgabe der Logi-

stik, Lagerkosten zu reduzieren, so ist

der Konflikt vorprogrammiert, weil die

Logistik versuchen wird, die Bestände

zu senken. Um diesem Konflikt auszu-

weichen, sind entweder strukturelle Än-

derungen notwendig, die zu einer Zu-

sammenfassung von Vertrieb und

Logistik führen oder aber die Zielsyste-

me sind um Nebenbedingungen zu er-

gänzen und so aufeinander abzustim-

men. Ergebnisse dieses Vorgehens sind

zumindest eine Zuständigkeitsmatrix,

die Verantwortlichkeiten festlegt, und

ein Planungskalender, der die Aktivitä-

ten und ihre zeitliche Abfolge regelt.

Alle Betroffenen müssen einbezogen werden

Das Vorgehen im Projekt folgt einem

„learning by doing“. Dazu ist es erfor-

derlich, dass von vornherein alle von

dem Problem Betroffenen in das Projekt

eingebunden werden: Absatzplanung,

Key Account Manager, Produktmana-

ger, Controller und Disponenten

gehören an einen gemeinsamen Tisch.

Außerdem ist der Verantwortliche mit

Ergebnisverantwortung für den gesam-

ten Prozess einzubinden: je nach Struk-

tur des Unternehmens der Leiter eines

Geschäftsbereiches oder ein Mitglied

der Geschäftsführung. Eine Delegation

der Entscheidung und der Verantwor-

tung in einen der zum Prozess gehören-

den Funktionsbereiche ist nicht mög-

lich, weil das Ergebnis genauso von den

anderen beteiligten Funktionsberei-

chen abhängt.

Ausgangspunkt des Projekts bildet

die Analyse des heutigen Prozesses und

die Bestimmung der heute in die Pla-

nung einfließenden Informationen.

Schon hier zeigen sich schnell Defizite,

wenn alle Beteiligten an einem Tisch

sitzen und sich mit dem Problem aus-

einandersetzen. In einem erschrecken-

den aber wohl nicht untypischen Fall

kam zutage, dass die Produktionspla-

nung seit Jahren die Absatzprognosen

des Vertriebs nach unten korrigierte.

Weil der Vertrieb irgendwann dahinter

kam, die Verfügbarkeit aus seiner Sicht

aber schlecht war, erhöhte er daraufhin

die Absatzprognosen künstlich. Dass

bei einem solchen Verhalten die Pla-

nung nicht verbessert werden kann,

leuchtet ein.

Verschiedene Sichtweisen werden abgeglichen

Die Konzeption des zukünftigen Pro-

zesses nimmt parallel zur gemeinsa-

men Abarbeitung der vier Arbeits-

schritte FiFi FoFo Gestalt an. Bei der Be-

stimmung der Einflussfaktoren werden

verschiedene Sichtweisen abgeglichen,

was bei allen Parteien einen Wissens-

zuwachs generiert. Das Gleiche gilt für

die Priorisierung der Trends im Rah-

men des Filterns. Hier werden Prioritä-

ten unterschiedlich vergeben, was dis-

kutiert werden muss, damit eine Eini-

gung erzielt werden kann. Das im Rah-

men der Formatierung entwickelte Mo-

dell zeichnet Wege des Informations-

flusses vor und zeigt, welches Ausmaß

der Einfluss verschiedener Einfluss-

faktoren haben muss. Die Fokussie-

rung auf bestimmte Indikatoren zeigt,

welche Persönlichkeiten und Informati-

onsquellen in den Prozess integriert

werden müssen, wenn Expertenmei-

nungen qualitativer Natur gefragt sind.

Außerdem bestimmt die Verfügbarkeit

der als Indikator zum Einsatz kom-

menden Indikatoren die Taktzeiten der

Informationsverarbeitung im Pla-

nungsprozess.

In der Testphase wird die Prognose er-

stellt, indem die Indikatoren aktiviert

und die entsprechende Auftragsstruk-

tur geplant werden. Bestimmte Farb-

trends lassen sich zumeist jährlich auf

bestimmten Messen ableiten. Später er-

folgt eine laufende Überprüfung der

Qualität der Prognose durch den Ver-

gleich von Ist-Zahlen und Prognose. Ver-

antwortlich für Abweichungen können

sowohl schlechte Informationsquellen

als auch zufällige Ereignisse oder

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 33

MATERIALFLUSS

Page 28: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

kurzzyklischen Trendkomponente vor.

Eine Planung auf der Basis von Pro-

gnosen ist möglich, wenn folgende Maß-

nahmen realisiert werden: systemati-

sche Auswertung bekannter, aber häu-

fig ungenügend beachteter qualitativer

Informationsquellen mithilfe einer

Trenddatenbank, Berücksichtigung

und gezielte Auswertung der sich stän-

dig vermehrenden qualitativen Infor-

mationsquellen im Internet und bei In-

formationsdienstleistern, Verbesse-

rung des Prozessdesigns durch klare

Arbeitsschritte (FiFi FoFo), Verantwort-

lichkeiten (Zuständigkeitsmatrix) und

Regelungen (Planungskalender), die

einen Lernprozess zur ständigen

Verbesserung der Absatzprognosen

einleiten. MM

Schwächen im Kommunikationspro-

zess sein.

In der Phase der Feinkonzeption wer-

den die Auswahl der Informationsquel-

len optimiert und Schwächen im Kom-

munikationsprozess behoben. Im wei-

teren Verlauf der Anwendung dieses

Prognoseverfahrens ist dieser Schritt

im Sinne einer Aktualisierung des Kon-

zepts regelmäßig zu wiederholen.

Durch den damit verbundenen Lern-

vorgang werden die Zuverlässigkeit und

Genauigkeit der Prognose kontinuier-

lich verbessert werden. Entsprechend

wächst auch der Nutzen. Dargestellt ist

das Vorgehen mit dem kontinuierlichen

Verbesserungszyklus in Bild 3.

Es liegt also kein Grund zur Resigna-

tion hinsichtlich der Planbarkeit der

34 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

MATERIALFLUSS

Test

Bet

rieb

Ende

FindenTrend-ExpertenTrend-InstituteMesseberichte

FilternRelevanz-bewertung

Formatierenkritische Einflussfaktoren

FokussierenIndikatoren bestimmenund überprüfen

Analyse

Konzeption

Bild 3:

Vorgehen zur

Implementie-

rung der vier

Arbeitsschritte

Finden, Filtern,

Formatieren

und Fokussie-

ren.

Bild

er: V

erfa

sser

Zur wirtschaftlichen Steuerung kleiner

Staplerflotten, wie sie in mittelständi-

schen Unternehmen vorkommen, oder

auch nur eines Flurförderzeugs bietet

die Jungheinrich AG das Lagerverwal-

tungssystem Flexstore an. Die Konzep-

tion beruht auf Flexibilität durch

Jobsharing zwischen der Software auf

der einen und dem Fahrer oder Kom-

missionierer auf der anderen Seite. Das

unterscheidet das System von her-

kömmlichen Lagerverwaltungssyste-

men, die exakt definierte Abläufe vorge-

ben und deshalb – in Anbetracht der

vielen im Lager auftretenden Randbe-

dingungen – nach einer komplexen

Transportsteuerung verlangen. Das

neue System erübrigt eine projektbezo-

gene und daher aufwendig zu reali-

siernde Software.

Ihre Aufgaben übernimmt der Bedie-

ner, der auf geänderte Rahmenbedin-

gungen oder Sonderfälle reagiert, in-

dem er entsprechend in die Abwicklung

eingreift. Insgesamt wird ein komplet-

tes, einfach einzuführendes Hard- und

Softwarepaket angeboten, das auch die

Beratung, Schulung und Inbetriebnah-

me im Unternehmen umfasst.

Weitere Informationen:

Jungheinrich AG,

22047 Hamburg,

Tel. (0 40) 69 48-0,

Fax (0 40) 69 48-17 77 MM

Lagerverwaltungssystem steuertkleine Staplerflotten im Mittelstand

Page 29: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Mit dem Einzug in das

neue Verwaltungszen-

trum in Schwaig am

Münchener Flughafen im Februar 1999

gönnte man sich bei der ITG-GmbH In-

ternationale Spedition auch eine pas-

sende, moderne Lagerverwaltungssoft-

ware. Die Software Logos (Bild 1) um-

fasst verschiedene Pakete .

Vor 18 Jahren, zur Zeit der Firmen-

gründung, sah alles noch anders aus.

Wer lieferte wann welche Ware an, wer

war verantwortlich für den Zustand der

Teile, wer war zuständig für Kosten oder

Termintreue, wer kümmerte sich um

den Kunden, der oft im Ausland saß, wer

wickelte die jeweiligen Aufträge kauf-

männisch ab? Viel Papier begleitete da-

mals selbst die kleinsten Vorgänge, er-

schwerte häufig auch reibungslose lo-

gistische Abläufe. Und der Kunde stand

vor dem Problem, diverse Aufgaben ver-

teilen zu müssen. Transporte, Lage-

rung, Aufbereitung, Kommissionie-

rung, Feinverteilung – für jede Aufgabe

sah er sich einer Unzahl von Anbietern

gegenüber. Neben den Problemen, die

die Koordination der verschiedenen

Dienstleister zwangsläufig mit sich

brachte, war die Auftragsvergabe stets

auch mit dem Risiko der falschen Wahl

behaftet.

Aus Gründen der Transparenz und

einer zu verbessernden Wertschöpfung

machte die Spedition schon früh soge-

nannte Komplettangebote für die ge-

samte Dienstleistungskette. Damit lei-

tete das Unternehmen 1987 den Wan-

keit gelegt hat. Kunden wie Betty Bar-

clay, Loden Frey, Escada und Helly Han-

sen bedienen sich des Komplettange-

botes und haben so nur einen einzigen

Ansprechpartner.

Bei einem Textilkunden wird zum

Beispiel die Ware abgeholt, kommt in

Schwaig per Lkw an und wird ausgela-

den. Sie wird für die Prüfung gezählt, ob

die Liefermenge identisch mit der Be-

stellmenge ist. Eine Qualitätskontrolle

findet statt. Retourenbearbeitung

gehört dazu, das Tunnel-Finishing, also

das automatische Bügeln, das den opti-

schen Eindruck der Kleidung nach der

oftmals langen Reise verbessert. Dazu

sind mehrere Kammern mit Heißluft

und Dampf tunnelförmig hintereinan-

der geschaltet, Kleider werden glatt ge-

bügelt. Besonders hochwertige Ware

wird meist per Hand gebügelt.

Nach diesem Finishing kommt das

Etikettieren und Barcodelabel-Anbrin-

gen; gruppenweise oder einzeln wan-

dern die Kleider in Folien, dann werden

Lieferscheine ausgestellt. Gleichzeitig

erledigt der Logistikdienstleister die

Rechnungsstellung auf dem Briefpa-

pier des Kunden und übernimmt das

Mahnwesen bis hin zur dritten Stufe.

Das hat alles viel mit Software zu tun.

Sie ist die Basis, auf der die gesamte ope-

rative Logistik des Dienstleisters fußt.

Ohne perfekte Organisation könnten

die vielfältigen komplexen Vorgänge

überhaupt nicht bewältigt werden. Und

das funktioniert so: Der gesamte Kom-

missioniervorgang ist Gegenstand der

elektronischen Datenverarbeitung. Je-

der einzelne Schritt der Dienstleis-

tungskette wird im System erfasst, ent-

weder durch Datenfernübertragung,

durch Eingabe am System oder mit ei-

nem Barcode-Leser. Im Frachtbereich

reicht der ITG ein einfacheres System,

in der ausgefeilten Logistik sind her-

kömmliche Softwareanwendungen je-

doch überfordert. Das Unternehmen

musste sich, auch im Zuge der Zentra-

lisierung in der neuen Verwaltung mit

angeschlossenem Logistikzentrum in

Schwaig und weiterer neu entstande-

ner Leistungszentren, nach einer neu-

en Lösung umsehen und wurde bei dem

System Logos der Gigaton GmbH in

Viernheim fündig.

del zum umfassenden Logistikdienst-

leister ein. Heute verfügt es über weit-

reichende Erfahrungen und Kompe-

tenz hinsichtlich des sogenannten One-

Stop-Shopping. Die ITG-Kunden wur-

den damit vom Stress der Schritt-für-

Schritt-Beauftragungen entbunden

und haben für die gesamte Abwicklung

nur noch einen Ansprechpartner.

Heute ist das gang und gäbe: Das Un-

ternehmen nennt sich zwar immer

noch „Internationale Spedition“, aber

das klassische Speditionsgeschäft mit

einfachem Warenein- und -ausgang hat

man weitgehend hinter sich gelassen.

Heute bestimmt die Warenabwicklung,

nicht der Warenumschlag die Tätigkeit.

Die Etablierung der „ITG GmbH Logis-

tik + Distribution“, die 1992 gegründet

wurde, war deshalb ein logischer

Schritt. Kunden sind heute teils die Her-

steller selbst, teils namhafte Großver-

triebe. Am Ende der Dienstleistungs-

kette steht der Endabnehmer.

Alle Zwischenstationen sind einbezogen

Der Logistikdienstleister hat es mit

allen Zwischenstationen zu tun. Er holt

die Ware auf der ganzen Welt ab, per

Schiff, per Flugzeug oder auf dem Land-

weg. Exemplarisch ist der Textilbereich,

auf den das Unternehmen einen

Schwerpunkt seiner logistischen Tätig-

36 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

MATERIALFLUSS

Modulare Lagerverwaltungssoftwareunterstützt Logistikdienstleister Eine Lagerverwaltungssoftware

unterstützt einen Logistikdienst-

leister bei seiner Dienstleis-

tungskette als Komplettange-

bot. Das Programm ist modular

aufgebaut. Das Basismodul

sorgt für eine umfangreiche

Verwaltung und Organisation

des Lagers. Eine durchgängige

Sendungsverfolgung bis zum

Endempfänger ist möglich.

KLAUS NEUGEBAUER

Dr. Klaus Neugebauer ist Geschäftsführer der Die

Afö GmbH in Leonberg. Weitere Informationen:

Gigaton GmbH, 68519 Viernheim, Tel.

(0 62 04) 9 87-0, Fax (0 62 04) 7 93 25, E-Mail:

[email protected], Internet: www.gigaton.de.

Bild 1: Die Software, die auf diesem Rech-

ner installiert ist, ermöglicht umfangrei-

che Verwaltungsarbeiten.

Page 30: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Logos ist eine Lagerverwaltungssoft-

ware, bei der man mit dem Release V 2.1

C/S bei der ITG eine Client-Server-Lö-

sung realisierte, die mit etwa 400 ver-

schiedenen Programmmodulen allen

Anforderungen im Lager- und Logis-

tikbereich gerecht wird. In einer Soft-

ware, die offen ist gegenüber vor- und

nachgelagerten Systemen und eine

standardisierte, an Windows orientier-

te Oberfläche hat, sieht man die

Zukunft.

Das in Viernheim entwickelte Pro-

gramm ist modular aufgebaut und setzt

sich zusammen aus den Paketen Basis,

Spedition und Disposition, Manage-

mentreport und dem neu hinzugekom-

menen Baustein Datenfunk. Das Ba-

sismodul sorgt für eine umfängliche,

beleggestützte Verwaltung und Organi-

sation des Lagers.

Speditionsabfertigung direkt aus dem Lager heraus

Implementiert sind unter anderem

Funktionalitäten wie speditionelles

Stammdatenmanagement, Orts- und

Entfernungswerksverwaltung, spedi-

tionelle Dokumentenerstellung und

Borderierung. Die Speditionsabferti-

gung kann somit direkt aus dem Lager

erfolgen. Darüber hinaus ist über den

elektronischen Datenaustausch mit

EDI-Standards eine durchgängige Sen-

dungsverfolgung vom Lager bis zum

Endempfänger möglich.

Für einen papierreduzierten Lager-

betrieb sorgt ein neues Datenfunk-

system (Bild 2). Darüber können kom-

plexe Lagerstrukturen vollumfänglich

verwaltet werden. Sämtliche Funktio-

nalitäten von der Einlagerung über in-

terne Warenflussbewegungen bis hin

zur ein-, zwei- und mehrstufigen Kom-

missionierung und Übergabe an nach-

gelagerte Systeme sind komplett abge-

bildet. Die Standards der ECR mit den

Bausteinen ILN (internationale Loka-

tionsnummer), NVE (Nummer der Ver-

sandeinheit), EAN (internationale Arti-

kelnummer) und Standard-EAN 128

sind berücksichtigt.

Im neuen Schwaiger Logistiklager

sind rund 19 000 Palettenplätze vor-

handen, insgesamt, an allen Standor-

ten, sind es sogar weit über 80 000. Des-

halb nimmt die innerbetriebliche Wa-

renverfolgung, ebenso wie die Wegeop-

timierung bei der Kommissionierung,

einen hohen Stellenwert ein. Das be-

trifft insbesondere die Mitarbeiter, die

im Lager die einzeln bestellten Waren

stückweise zusammenstellen und vom

Barcodeleser gesagt bekommen, welche

Stationen im Lager sie hintereinander

anlaufen oder anfahren sollen. Damit

werden Umwege vermieden und Zeit ge-

spart.

Die Schnittstellenproblematik ist,

wie in vielen anderen Fällen, ein Haupt-

thema der Umstellung. Was nützt die

neue Software, wenn sie nur in den ei-

genen vier Wänden funktioniert?

Früher hatte man je einen Mitarbeiter,

der über die EDV seines eigenen Kun-

den genau Bescheid wusste. Dadurch

aber waren die Mitarbeiter meist gar

nicht, bestenfalls nur unter Schwierig-

keiten für einen anderen Kunden ein-

setzbar. Heute verfügt man, nach einer

konsequenten Schnittstellenbereini-

gung, über drei Standardschnittstellen.

Der Kunde kann entscheiden, welches

Interface zu seinem System am besten

passt, wie die Verbindung zum Logis-

tikdienstleister für ihn am einfachsten

einzurichten ist. Durch die Vernetzung

mit dem Kunden erfolgt der Datenaus-

tausch dann online.

Fehlinterpretationen kamen am Anfang vor

Rund 40 Mitarbeiter erhielten eine

Schulung von zwei bis vier Tagen. Nach

drei Wochen konnten alle ohne Proble-

me mit dem System umgehen, heute

nutzen es die Mitarbeiter optimal. Es

gab zwar auch Berührungsängste, die

anfangs hin und wieder zu Fehlinter-

pretationen geführt haben. Aber die Zu-

friedenheit, die sich mit dem qualitativ

besseren Arbeiten einstellte, war größer

als mögliche Vorbehalte der Beleg-

schaft, deren Altersdurchschnitt bei 29

Jahren liegt. Maßgeblich trägt zu der

neuen Qualität auch der Umstand bei,

dass die Anwendungen in die gängigen

Officeprogramme übersetzbar sind und

dort sofort weiterverarbeitet werden

können. Wichtig war auch, dass der ex-

terne Partner mit den Mitarbeitern

nicht Fachchinesisch geredet hat, son-

dern sie anwenderfreundlich und ver-

ständlich unterstützte. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 37

MATERIALFLUSS

Bild 2: Beim Feinkommissionieren wer-

den Funkscanner verwendet.

Bild

er: V

erfa

sser

Page 31: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Es ist durchaus kein

Zufall, dass sich ein aus

der Feinwerktechnik

stammendes Unternehmen in Pforz-

heim mit der Schweißtechnik beschäf-

tigt. Schließlich ist es nahe liegend, dass

die Technologie der Ringgeflechther-

stellung in der Uhren- und Goldstadt

beheimatet ist. Die feinen aus zahllosen

gebogenen, miteinander verflochtenen

und geschweißten Ringen bestehenden

Geflechte wurden früher vorwiegend

für Geldbörsen und ähnliche Accessoi-

100 Schweißprogramme mit allen dazu-

gehörenden Parametern abgespeichert

werden können. Dank frei program-

mierbarer Schweißabläufe besteht die

Möglichkeit, nahezu alle schweißbaren

Materialien inklusive Aluminium zu

verarbeiten. Die eigene Software unter-

stützt das Schweiß-Know-how und

gewährleistet eine einfache Bedienung.

Für die nachfolgenden Arbeitsgänge,

das heißt bei der Weiterverarbeitung

der vorgestanzten Bänder, ist das

Widerstands-Schweißverfahren erfor-

derlich. Auch hierfür wurden sehr

ähnliche Anlagen mit der gleichen

Zielsetzung, nämlich kontinuierliche

Prozessabläufe ohne langwierige Band-

einfädelungen zu gewährleisten, ent-

wickelt. Diese Geräte sind ebenfalls

mobil verwendbar. Da die Einsatzorte in

der Regel innerhalb bestimmter Ferti-

gungslinien angesiedelt sind, reichen

die zur Zeit fünf gleichzeitig speicher-

baren Schweißprogramme aus.

Mit der Anlagen lassen sich diffizile

Bänder genau zusammenschweißen.

Das Besondere ist, dass komplizierte

Bänder, die an mehreren Punkten zu fü-

gen sind, gleichzeitig auf Teilung ver-

schweißt werden. Dank einer Glühopti-

on besteht auch die Möglichkeit koh-

lenstoffhaltige Stähle zu schweißen.

Weitere Raffinessen wie eine automati-

sche Aushebung, die das Lösen der

Stanzstreifen aus den Fixierstiften ver-

einfacht, erhöhen die Effizienz.

Längere Lebensdauer von Elektroden

Auf Basis dieser WIG- und Wider-

standsschweißanlagen entstehen auch

Sondermaschinen, beispielsweise zum

Verschweißen von Buntmetallen in ver-

schiedenen Dicken und Bandbreiten.

Dies stellt nicht nur an die Schweiß-

technik besondere Anforderungen, son-

dern auch an die Mechanik der Anlage.

Solchen Anforderungen entgegen

kommt die automatische Elektroden-

Höheneinstellung, die in allen Geräten

Standard ist. In der Entwicklungsabtei-

lung von harwi beschäftigt man sich

derzeit mit neuen Materialien für Elek-

troden. Es ist zu erwarten, dass bald

Elektroden mit erheblich längerer Le-

bensdauer zur Verfügung stehen. MM

res verwendet. Heute werden diese

hauptsächlich für Kettenhandschuhe,

also Schutzkleidung, benötigt.

Das Know-how im Feingerätebau,

sowie Erfahrungen in nahezu allen

Schweißverfahren hat die harwi GmbH,

Schweiß- und Automatisierungstech-

nik in die Entwicklung von automati-

schen Bandendenschweißanlagen für

Rohbänder eingebracht. Mit diesen

Maschinen werden die Enden abge-

arbeiteter Bänder mit den Anfängen

nachfolgender Bänder verschweißt, um

einen kontinuierlichen Materialdurch-

satz an Stanz- und Montageanlagen zu

gewährleisten.

Hohe Ausfallzeiten beim Bandwechsel reduzieren

Für die Verarbeitung von Rohbän-

dern in der Stanztechnik wurde eine

Wolfram-Inertgas-(WIG-)Schweißanla-

ge entwickelt. Ausschlaggebend dafür

waren in erster Linie die hohen Ausfall-

zeiten, die beim Bandwechsel auftreten.

Dauert das Anstanzen neuer Bänder in

den meist komplexen Werkzeugen oft 15

bis 30 Minuten und länger, ist mit die-

ser Anlage das abgearbeitete mit dem

neuen Band in etwa zwei Minuten ver-

bunden. Die Produktion läuft somit

ohne Stillstand weiter. In vielen Pro-

duktionsbereichen, insbesondere dort,

wo nachfolgende Arbeitsgänge ange-

koppelt sind oder beispielsweise Profile

mit Kunststoff umspritzt werden, ist

dies nicht nur ein erheblicher wirt-

schaftlicher Faktor, sondern prozess-

bedingt erforderlich. Hinzu kommt,

dass, wie Untersuchungen ergaben, 60

bis 80% der Werkzeugbrüche zu ver-

meiden sind, weil diese weitgehend

beim Anstanzen verursacht werden.

Der Return on Investment für diese

Anlagen ist demzufolge extrem kurz.

Eine Besonderheit der Maschinen,

die es in Größen bis zu einer maxima-

len Bandbreite von 260 mm gibt, ist die

Verpresseinrichtung. Mit ihr werden

Materialaufwürfe und Verdickungen,

die durch das Schweißen entstehen,

verpresst. Die kompakte Bauweise er-

möglicht den mobilen, wechselseitigen

Einsatz an verschiedenen Orten inner-

halb der Produktion. Dies wird auch

durch die Steuerung unterstützt, in der

38 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

SCHWEISSEN

WIG-Schweißen von Bandenden sorgt für durchgängigen MaterialflussUm Anstanz- und Einfädelzeiten zu

sparen, können auch Rohbänder

miteinander verschweißt werden.

Das gewährleistet einen kontinu-

ierlichen Materialdurchsatz. Für

Rohbänder in der Stanzzuführung

werden WIG- und für vorgestanz-

te Bänder in der Weiterverarbei-

tung Widerstandsschweißanlagen

verwendet. Die Geräte sind mobil

und können an verschiedenen

Orten der Produktion eingesetzt

werden.

HARALD WINTZER

UND JOHN GROSSPIETSCH

Harald Wintzer ist Geschäftsführer der harwi

GmbH Schweiß- und Automatisierungstechnik in

Pforzheim. John Großpietsch ist freier Fachjour-

nalist in Zell. Weitere Informationen: Harald Wint-

zer, 75179 Pforzheim, Tel. (0 72 31) 45 45-0, Fax (0

72 31) 45 45-45, E-Mail: [email protected], Internet:

www.harwi.de.

Mit der Wolfram-Inertgas-Schweißanlage

können Rohbänder bis zu einer Breite

von 260 mm gefügt werden.

Bild

: har

wi

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Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 39

FIRMENSCHRIFTEN

Hand-Wandwindenund ZubehörDer sechsseitige Folder

„Hand-Wandwinden“ infor-

miert kurz und bündig über

entsprechende Produkte.

Friedrich Köster GmbH & Co. KG,

25735 Heide,

Tel. (04 81) 7 97-0,

Fax (04 81) 7 97-1 77,

E-Mail: [email protected],

Internet: www.koester-heide.com

Vakuumpumpenund ZubehörÜbersichtlich in zwölf Pro-

duktgruppen gegliedert,

stellt der Katalog „Vakuum-

technologie für das neue Mil-

lennium“ beispiels-

weise mecha-

nische, ölge-

dichtete

und

Hebezeugeund KomponentenAuf über 700 Seiten infor-

miert das „Fördertechnik-

Handbuch“ über das um-

fangreiche Angebot rund um

den Materialfluss. In 16 über-

sichtlich strukturierten Ka-

piteln werden Seil- und Ket-

tenzüge, Krankomponenten,

Kranelektrik, Hänge- und

Laufkrane sowie Kleinkrane

und Schwenkkrane vorge-

stellt, ergänzt von Informatio-

nen über Anschlagmittel.

R.Stahl Fördertechnik GmbH,

74653 Künzelsau,

Tel. (0 79 40) 1 28-1 99,

Fax (0 79 40) 1 28-1 06,

E-Mail: [email protected],

Internet: www.stahl.de

Software für Apple,Linux und WindowsSoftware pur für die gängigen

Betriebssysteme wie Win-

dows, MacIntosh und Linux

bietet der Katalog „Software

zum Staunen“. Anwendungs-

bezogen untergliedert, wer-

den Programme fürs Inter-

net, Intranet, für E-Com-

merce, Multimedia, Web-

Publishing sowie für Büro

und Organisation angeboten.

Zusätzlich zur reinen

Produktinformation werden

die Funktionen und Anwen-

dungsbereiche von neu auf-

genommenen Programmen

ausführlich beschrieben.

Softline AG, 77652 Offenburg,

Tel. (07 81) 92 93-2 22,

Fax (07 81) 92 93-2 40,

E-Mail: [email protected],

Internet: www.softline.de

trocken laufende Vakuum-

pumpen, Turbomolekular-

pumpen und Diffusionspum-

pen vor.

BOC Edwards GmbH,

85551 Kirchheim,

Tel. (0 89) 99 19 18-0,

Fax (0 89) 99 19 18-99,

Internet: www.edwards.boc.com

Page 33: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Der Wasserverbrauch in

den unterschiedlichen

Prozessen der Zellulose-

und Papierindustrie ist bei konventio-

neller Prozessführung relativ hoch. Er

kann allerdings durch die Installation

einer Gegenstromeinrichtung und

durch effiziente Wasserabscheidung re-

duziert werden. Das aus dem Prozess

ausgeschiedene Abwasser ist konzen-

triert, aber wenn es unter Anwendung

der neuen Vakuum-Eindampfungs-

technik gereinigt wird, werden deut-

liche Einsparungen erzielt.

Mehrstufenverdampfungerzielt günstige Kosten

Bei der Verdampfung werden zwei

Methoden angewendet, und zwar

die mechanische Brüdenverdichtung

(MBV) und die Mehrstufen-Eindamp-

fung (ME). Die Betriebskosten der

Mehrstufen-Eindampfung sind güns-

tig, weil als Energie für den Eindampfer

niedrigwertige Wärme aus der Stoffpro-

duktion oder Stoffaufbereitung verwen-

det werden kann. Die kompletten Sys-

Wenn Kosten verglichen werden,

müssen alle relevanten Aspekte berück-

sichtigt werden. Dazu gehören die

Produktionsleistung, die Frischwasser-

kosten, der Verbrauch von Strom und

Wärmeenergie, die Rückgewinnungs-

rate von Faser und Füllstoffen sowie die

Abwasserreinigungskosten. Die Wirt-

schaftlichkeit der Abwasserreinigung

sollte auf der Basis von Kosten pro Kilo

reduzierter Schadstoffe, zum Beispiel

pro Kilogramm CSB (chemischer Sau-

erstoffbedarf), und nicht wie üblich als

Kosten pro behandelten Abwasser-

Kubikmeter berechnet werden.

Es muss darüber hinaus die Reini-

gungseffizienz der Anlage berücksich-

tigt werden, und zwar hinsichtlich der

Salze und aller sogenannter anioni-

scher Störstoffe. Die Eindampfung bei

niedriger Temperatur ist nachweislich

die wirtschaftlichste Methode bei der

Beseitigung von CSB, Salzen und allen

anionischen Störstoffen. Das rückge-

wonnene Destillat hat eine genauso

gute oder sogar bessere Qualität als

chemisch behandeltes Frischwasser.

Es kann selbst an den kritischsten

teme werden von der finnischen Had-

waco Ltd Oy und der österreichischen

Andritz AG vermarktet (Bilder 1 und 2).

In der Zellstoff- und Papierindustrie

gewinnen effiziente Wasserreinigungs-

methoden immer mehr an Bedeutung.

Dafür gibt es mehrere Gründe: erhöhte

Produktivität, bessere Zellstoff- und

Papierqualität bei gleichzeitiger Redu-

zierung von Umweltbelastungen durch

Abwässer.

Vakuumverdampfungstechnikverbessert den Prozess

Der Einsatz der neuen Vakuum-

Eindampfungstechnik bringt der Zell-

stoff-, Papier- und Kartonindustrie viele

Vorteile. Der Produktionsprozess wird

durch effiziente Waschstufen, Kreis-

laufschließung und Gegenstrom-Was-

serführung optimiert. Die Investitions-

kosten für die Prozessverbesserungen

einschließlich der internen Reinigung

des konzentrierten Abwasserflusses

sind geringer, und auch die Betriebs-

kosten sind niedriger als zum Beispiel

bei der traditionellen biologischen

Abwasserbehandlung.

40 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

UMWELTTECHNIK

Reduzierte Abwasserkosten durch effizientes Wassermanagementund neue EindampfungstechnikMit der Minimierung des Wasser-

verbrauchs und der Anwendung

einer neuen Eindampfungs-

technik bei der Reinigung von

konzentriertem Abwassers kön-

nen bedeutende Kostenein-

sparungen erzielt werden. Die

Kosten der Abwasserreinigung

sollten auf der Basis von Kos-

ten pro Kilo eliminierter Schad-

stoffe, zum Beispiel pro Kilo-

gramm chemischen Sauerstoff-

bedarfs, und nicht als Abwasser-

behandlungskosten pro Kubik-

meter berechnet werden.

HEINRICH MÜNSTER

UND PETER KOISTINEN

Dipl.-Ing. Heinrich Münster ist stellvertreten-

der Geschäftsführer der Andritz AG in Wien.

Dipl.-Ing. Peter Koistinen ist Marketing- und Ver-

kaufsleiter der Hadwaco Ltd. Oy in Helsinki.

Weitere Informationen: Heinrich Münster, A-1121

Wien, Tel. (00 43-1) 8 11 95-52 25, Fax (00 43-1)

8 11 95-52 29, E-Mail: [email protected].

StofferzeugungStoffaufbereitungGW, TMP, DIPAltpapier

DispergierungBleicheFlotation

Papier-maschine

Faserrück-gewinnung

FlotationFiltration

BestehendeAbwasserreinigung

SchlammbehandlungKonzentrat zur VerbrennungFrischwasser

Übe

rsch

uss-

wär

me

Vakuumeindampfung

VerdunstungDestillat /Frischwasser

oder oder

Pressen/Waschen

KonzentriertesAbwasser

Pressen/Waschen

Bild 1: Das Andritz-Hadwaco-Konzept: Gegenstromprinzip und effiziente

Wasserabscheidung zwischen den Prozessphasen sowie die Behandlung

des konzentrierten Abwassers unter Anwendung der neuen Vakuumein-

dampfungstechnik.

Page 34: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Punkten der Papiermaschine ange-

wendet werden. Der Frischwasser-

verbrauch sinkt also deutlich, wenn

Abwasser auf diese Art gereinigt und

recycelt wird.

Die von Hadwaco entwickelte Ein-

dampfungstechnik verwendet beson-

ders große und kostengünstige Wär-

meaustauscherflächen aus polymeren

Materialien, wodurch die Temperatur-

differenzen sehr niedrig gehalten wer-

den können. Dank der großen Flächen

kann bei der Mehrstufeneindampfung

die Abwärme mit relativ niedriger

Temperatur effizient genutzt werden,

zum anderen ist die MBV-Eindampfung

weniger energieaufwendig als her-

kömmliche Systeme.

Wärmeenergie nutzenbei niedriger Temperatur

Als Energie für Eindampfanlagen

nach dem mehrstufigen Prinzip dient

die bei der Stoffproduktion und bei der

Stoffaufbereitung erzeugte Wärme.

Falls keine Abwärme zur Verfügung

steht, werden Anlagen nach dem

mechanischen Brüdenverdichtungs-

prinzip unter Verwendung von elek-

trischer Energie eingesetzt.

Für integrierte Papierfabriken ist es

besonders attraktiv, die Überschuss-

wärme der Holzstofferzeugung, der

Stoffaufbereitung oder von der Papier-

maschine rückgewonnene Wärme für

die Vakuumeindampfung des Abwas-

sers einzusetzen, weil dies praktisch

keine zusätzlichen Energiekosten ver-

ursacht. Ein Großteil der Abwärme wird

dann bei einem etwa 25 bis 30 °C nied-

rigeren Temperaturniveau als auf-

gewärmtes Prozesswasser und heißes

Destillat zur Papiermaschine geleitet.

Hadwaco Ltd Oy ist ein finnischer

Spezialist in Wasserbehandlung. Die

Systeme des Unternehmens werden in

vielen verschiedenen Gebieten ange-

wendet, zum Beispiel für die Reinigung

von Sickerwasser auf Müllhalden und

von Spülwasser bei der Behandlung

von Metalloberflächen. Das Unterneh-

men gehört zur Hackman-Gruppe. Die

österreichische Andritz AG ist auf Zell-

stoff-, Papier- und Kartonmaschinen

spezialisiert.

Das Beispiel zeigt, dass in techni-

schen Prozessen noch Einsparpoten-

ziale vorhanden sind, die es zu nutzen

gilt. Gerade der Wasserverbrauch wird

in Zukunft eine wichtig Rolle spielen,

weil Wasser knapper und teurer werden

wird und die die Kosten für Abwasser-

behandlung und Abwasserableitung

stark steigen werden. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 41

UMWELTTECHNIK

Vakuum-Eindampfung,mechanische Brüdenverdichtung (MBV)

Vakuum-Eindampfung Multi-Effekt (ME),Verwendung von Überschusswärme

aerobe Abwasserbehandlunginklusive Schlammbehandlung

Vakuum-Eindampfung,mechanische Brüdenverdichtung (MBV),(6000 mg/l CSB)

Vakuum-Eindampfung Multi-Effekt (ME),(6000 mg/l CSB)

aerobe Abwasserbehandlung(1500 mg/l CSB)

0,6EUR/m30,40,3

Kostena

0,2

0,14

0,18

0,10

0,6EUR/kg CSB0,3

Kostenb

0,24

0,36

0,32

0,57

0,06

0,1

0,20,10

0,14 bis 0,18 EURErsparnis/kg CSB

Bild 2: Durch Minimierung des Wasserverbrauchs und Anwendung der neu-

en Eindampfungstechnik bei der Reinigung des konzentrierten Abwassers

können bedeutende Kosteneinsparungen erzielt werden.

a Kosten pro Kubikmeter, b Kosten pro CSB

Bild

er: H

adw

aco

Page 35: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Heiß ging es her

Ende März auf der

zweitägigen Tagung

des Lehrstuhls für

Kunststofftechnik der Uni-

versität Erlangen-Nürnberg.

Sehr angeregt haben dort im

Hörsaal G die mehr als 200

Teilnehmer über die thermi-

sche Belastbarkeit von

Kunststoffen diskutiert, die

im Mittelpunkt der über 20

Referate stand [1]. Schon bei

der Eröffnung wies Prof.

Gottfried Ehrenstein, Inha-

ber des Lehrstuhls , auf die

unterschiedliche Belastung

bei Verarbeitung und Ge-

brauch hin: Bei der Verar-

beitung ist die thermische

Beanspruchung weit höher,

aber meist nur kurzfristig.

Dagegen liegt in der Anwen-

dung eine längerfristige Be-

lastung bei tieferen Tempe-

raturen vor.

Die Tagung wurde mit ei-

nem Referatsblock zur Beur-

teilung thermischer Kenn-

werte eingeleitet. Hierbei be-

richtete Prof. Erich Kramer,

Fachhochschule Aargau/

Schweiz, über Alterungs-

kennwerte und Dr. Samuel

Affolter, EMPA, St. Gallen,

über die thermische und

chemische Beständigkeit

von Kunststoffen. Dr. Nor-

bert Krollmann, BASF AG,

Ludwigshafen, beendete die-

sen Block mit dem Thema

Wärmeleitfähigkeit. Alle drei

Referenten machten deut-

lich, dass die thermische Be-

lastbarkeit von Kunststoffen

aufgrund der hohen Tempe-

raturabhängigkeit und un-

Alterung von Polycarbonat

unter Medieneinfluss setzte

sich zum Schluss Dipl.-Ing.

Robert Berlich, Institut für

Kunststofftechnik und

Kunststoffmaschinen, Es-

sen, auseinander.

Über das Alterungsver-

halten von Duroplasten refe-

rierte Dipl.-Ing. Heinz-Gun-

ter Reichwein, Bakelite AG,

Duisburg. Danach ging Dr.

Johannes Wolfrum, Wehr-

wissenschaftliches Institut,

Erding, speziell auf die Alte-

rung von Epoxidharzen ein

und Prof. Tim Osswald, Uni-

versity of Madison, USA be-

fasste sich mit der von Poly-

estern. Bei Duroplasten ist

die thermische Beständig-

keit so hoch, dass meist auf

Stabilisatoren verzichtet

werden kann.

Zugemischte Additive be-

stimmen dagegen wesent-

lich das Langzeitverhalten

von Thermoplasten. Sie

greifen auf unterschiedliche

Weisen in den thermisch-

oxidativen Abbau ein. Sehr

anschaulich erläuterte Dr.

Gugumus von Ciba die Aus-

wirkungen von Ozonkonzen-

tration und Jahreszeiten.

Der zweite Veranstal-

tungstag stand im Zeichen

praktischer Kunststoffan-

wendungen. Er begann mit

einem Vortrag über das che-

mische und physikalische

Altern polymerer Werkstoffe

von Prof. Helmut Münstedt,

Universität Erlangen-Nürn-

berg,. Dann berichtete Dr.

Roberto Todesco, Ciba Spe-

zialitätenchemie über Licht-

schutzmittel für Thermo-

plaste. Anschließend legten

Prof. Ernst Schmachtenberg,

Universität Essen, sowie

Prof. Volker Altstädt, Univer-

sität Hamburg-Harburg, dar,

wie sich bei Temperaturein-

fluss die mechanischen Ei-

genschaften verändern. So

wurde ein Modell vorgestellt,

mit dem sich das Verhalten

von Kunststoffen bei insta-

tionärer Temperaturbean-

spruchung beschreiben und

mechanische Spannungen

ermitteln lassen, die großen

Einfluss auf die Bauteille-

bensdauer haben können

und somit bei der Bauteil-

auslegung zu berücksichti-

gen sind.

Viele Vorschriftenüber Brandverhalten

Den letzten Block eröffne-

te Dipl.-Ing. Knut Laumen,

Ticona GmbH, Frankfurt am

Main, mit einem Vortrag

über das Ausdehnungsver-

halten von Thermoplasten.

Dipl.-Ing. Rolf Bald, Bosch

GmbH, Waiblingen, schilder-

te, wie die Auswahl von

Werkstoffen bei Kfz-Motor-

teilen auszusehen hat, die

hoher Temperatur- und Me-

dienbelastung ausgesetzt

sind. Den Schlusspunkt

setzte Dr. Michael Mitzlaff,

Axiva GmbH, Frankfurt am

Main. In seinem Referat zum

Thema „Brandverhalten von

Kunststoffen“ erläuterte er

anhand zahlreicher Anwen-

dungen die Problematik bei

der Kunststoffauswahl.

Trotz der vielen Referate

wurde am Ende noch ange-

regt diskutiert. Anstoß ga-

ben einerseits die verschie-

denen Vorschriften in Euro-

pa, die vielfältig die Anwen-

dung von Kunststoffen er-

schweren. Andererseits ver-

deutlichten die Referate die

komplexen Temperaturein-

flüsse auf Kunststoffe, so

dass vielfach eine Stabilisie-

rung nützlich sein kann,

aber nicht alle Probleme da-

mit zu lösen sind. Weitaus

mehr Faktoren beeinflussen

die Kunststoffeigenschaften

und sind daher bei der Bau-

teilauslegung zu beachten.

Literatur:[1] Ehrenstein, G.W., und S. Pom-

gratz: Thermische Einsatzgren-

zen von Kunststoffen in Verar-

beitung und Anwendung – Pu-

blikation zur Tagung. Düssel-

dorf: Springer-VDI Verlag 2000.

terschiedlicher Versuchsbe-

dingungen schwer zu erfas-

sen sind. Daher müssen

außer Kennwerten auch de-

ren Ermittlung und die

Anwendung bekannt sein.

Als nächstes befasste

man sich mit der Verarbei-

tung. Dipl.-Ing. Daniel Mül-

ler, Ciba Spezialitätenche-

mie AG, Basel, setzte sich

mit der Thermoplaststabili-

sierung und Dipl.-Ing. Jür-

gen Hofmann, BASF AG,

Ludwigshafen, mit dem En-

ergieeintrag, der Scherung

und den Temperaturspitzen

in Compoundern auseinan-

der. Zwei Beiträge des Lehr-

stuhls für Kunststofftechnik

über den Einfluss der Verar-

beitung auf die Eigenschaf-

ten von Polyamid (Dr. Sonja

Pongratz) und die Alterung

von Polypropylen (Dr. Fa-

bienne Duriau-Montagne)

schlossen dieses Thema ab.

In den Beiträgen wurde auf

die thermische, oxidative

und mechanische Bean-

spruchung bei der Verarbei-

tung verwiesen. Sie könne

zu großer Schädigung

führen. Maschinenparame-

ter wie Schneckengeometrie

und Drehzahl hätten diesbe-

züglich großen Einfluss.

Keine Stabilisatorenbei Duroplasten

In den nächsten beiden

Blöcken stand das Thema

Langzeitverhalten im Mittel-

punkt, erst das von Thermo-

plasten, dann von Duropla-

sten. So widmete sich Dr.

Fancois Gugumus, Ciba

Spezialitätenchemie, den Po-

lyolefinen und Dr. Pieter Gi-

jsman, DSM Research, Gee-

len/Niederlande, berichtete

über die Wirkung von Ami-

nen als Wärmestabilisato-

ren für Polypropylen. Mit der

42 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

TAGUNG

Heiße Sache

SONJA PONGRATZ

Die thermische Belastbarkeit von Kunststoffenwurde in Erlangen intensiv diskutiert

Dr.-Ing. Sonja Pongratz ist wissen-

schaftliche Mitarbeiterin am Lehr-

stuhl für Kunststofftechnik der Uni-

versität Erlangen-Nürnberg, 91058

Erlangen, Tel. (0 91 31) 85-2 97 04,

Fax (0 91 31) 85-2 97 09, E-Mail

[email protected].

Page 36: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

ANTRIEBSTECHNIK

Mehrere Elektromotoren winkelsynchronauf das Inkrement genau betreibenFrequenzumrichter der neuen

Generation meistern nahezu

jede ihnen gestellte spezifi-

sche Aufgabe. Hierbei spielt

es keine Rolle, ob sie die

Drehzahlen von Pumpen und

Lüftern, hochdynamischen

Fahrantrieben oder Hubwer-

ken regeln. Eine besondere

Funktion der Frequenzumrich-

ter ist der Synchronlauf: Die-

ser ermöglicht dem Anwen-

der, mehrere Antriebe auf das

Inkrement genau winkelsyn-

chron zu fahren.

STEPHAN SCHNEIDER

Kommunikations- und Technologieop-

tionen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob

ein Drehstrom-Kurzschlussläufer, ein

asynchroner Servomotor oder ein syn-

chroner Servomotor zur Anwendung

kommen.

Zusätzlicher Streckengeberwird formschlüssig montiert

Bei den Technologieoptionen lohnt es

sich, den Synchronlauf einmal beson-

ders zu betrachten. Aufbauend auf der

Option „Synchronlauf“ der Fre-

quenzumrichterreihe Movitrac® 31C

hat der Hersteller die Option „Syn-

chronlauf DRS11A“ entwickelt. Damit

kann eine Gruppe von Motoren winkel-

synchron zueinander oder in einem ein-

stellbaren Proportionalverhältnis be-

trieben werden.

Neu bei diesem Synchronlauf ist die

Möglichkeit, einen Streckengeber an-

zuschließen. Bei vielen Anwendungen

ist die Verbindung zwischen Motorwel-

Mit den verschiedenen

„Betriebs-Modes“ wird

der Antrieb anwender-

spezifisch angepasst. Solche Betriebs-

arten sind beispielsweise der von

außen gesteuerte Freilauf und der zeit-

weise Winkelversatz, um nur die wich-

tigsten zu nennen. Der Synchronlauf ist

eine Funktion, die aus den Forderun-

gen der Anwender entstanden ist und

absolut praxisorientiert arbeitet.

Mit dem Antriebsumrichter Movi-

drive® zum Beispiel ist ein „Alleskön-

ner“ auf dem Markt. Das Umrichterpro-

gramm lässt hinsichtlich der individu-

ellen Ausbaufähigkeit kaum Wünsche

offen. Dies gilt sowohl für die Leis-

tungskomponenten als auch für die

Dipl.-Ing. (FH) Stephan Schneider ist technischer

Redakteur bei der SEW-Eurodrive GmbH & Co.,

76642 Bruchsal, Tel. (0 72 51) 75 11 25, Fax (0 72

51) 75 11 49.

Das IndustrieMagazin

Auf dieser mit einem

Master- und zwei Slave-

Antrieben ausgerüsteten

Rollenbahn werden

Fassadenverkleidungen

profiliert.

Bild

: SEW

44 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Page 37: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

le und Maschine kraftschlüssig und so-

mit schlupfbehaftet. Für eine fehlerfreie

Wegmessung kann in diesem Fall ein

zusätzlicher Inkrementalgeber, der so

genannte Streckengeber, formschlüssig

am bewegten Maschinenteil montiert

werden.

Somit werden Motordrehzahl und Po-

sition des Slave-Antriebs getrennt er-

fasst. Zudem kann eingestellt werden,

ob die Slave-Antriebe gleichrangig sind.

Das Master-Signal wird dann parallel

für alle Slave-Antriebe durchge-

schleift.Wenn sie eine Kette bilden, wird

das Streckengebersignal des ersten

Slave zum Master-Signal des folgenden

Slave.

Zur Lösung der unterschiedlichsten

Aufgaben stehen acht Betriebs-Modes

zur Verfügung (Tabelle). Beim Syn-

chronlauf wird zwischen Master-An-

trieb und Slave-Antrieb unterschieden.

Als Master bezeichnet man den Antrieb,

der die Position vorgibt. Mit Slave ist der

Antrieb gemeint, der dieser Positions-

vorgabe zu folgen hat.

Grundlage für den Synchronlauf ist

der ständige Vergleich der Rotor-Win-

kellagen der Master- und Slave-Moto-

ren. Hierzu sind die Master- und Slave-

Motoren mit Inkrementalgebern (Dreh-

strom-Kurzschlussläufer) oder Resol-

vern (Synchronmotoren) ausgestattet.

Der Master-Antrieb kann entweder ein

geregelter oder ungeregelter Antrieb

sein oder nur ein Inkrementalgeber. Die

Slaves sind Movidrive®-Antriebe mit

Synchronlauf-Option DRS11A (Bild 1).

Diese Option ermittelt die Differenz

der Weginformationen von Master und

Slave und speichert den Wert in Form

von Inkrementen in einem internen Dif-

ferenzzähler. In Abhängigkeit von die-

ser Differenz werden binäre Meldungen

zur Steuerung des Systems ausgege-

ben. Dabei wird der Differenzzähler in

Abhängigkeit vom gewählten Betriebs-

Mode unterschiedlich ausgewertet. Im

Synchronlauf (Modes 1 bis 8) dient der

Differenzzähler der Ausregelung auf

Winkelversatz Da = 0.

Winkellagen der Rotorenwerden ständig verglichen

Zum Freilauf des Slave wird der Dif-

ferenzzähler abgeschaltet (Mode 1). Im

begrenzten Freilaufbetrieb registriert

der Differenzzähler die erwünschte Im-

pulsdifferenz und verarbeitet sie ent-

sprechend dem gewählten Betriebs-

Mode. Der Betriebs-Mode 2/4 startet ei-

nen zeitlich begrenzten Freilauf und ar-

beitet danach wieder in der vorherigen

vom Master vorgegebenen Winkelposi-

tion. Der Betriebs-Mode 3/5/8 startet ei-

nen zeitlich begrenzten Freilauf und ar-

beitet danach mit einer neuen vom Ma-

ster vorgegebenen Winkelposition.

Im Synchronlauf mit Winkelversatz

dient der Differenzzähler der Ausrege-

lung auf einen einstellbaren Offset-Win-

kelversatz Da = Offset-Wert zwischen

Master und Slave.

Der Betriebs-Mode 6 bewirkt einen

zeitlich begrenzten Winkelversatz und

danach wieder die vom Master vorgege-

bene alte Winkelposition. Der Betriebs-

Mode 7 sorgt für einen bleibenden Win-

kelversatz (Phasentrimmung).

Im Zustand Synchronlauf berechnet

die DRS11A den Drehzahl-Korrektur-

wert für den Slave, um die Winkeldiffe-

renz zu minimieren. Hierzu wird die ak-

tuelle Winkeldifferenz mit einem ein-

stellbaren Verstärkungsfaktor multipli-

ziert. Das Ergebnis ist der Drehzahl-

Korrekturwert. Laufen Master und

Slave synchron, ist der Differenzwert 0.

Folglich ist auch der Korrekturwert 0

Läuft der Slave nach, ist der Diffe-

renzwert > 0. Demnach ist auch der Kor-

rekturwert > 0. Der Slave wird be-

schleunigt. Läuft der Slave vor, ist der

Differenzwert < 0. Hieraus ergibt sich

ein Korrekturwert < 0. Der Slave wird

verzögert.

Damit gewährleistet ist, dass der

Slave die Winkeldifferenz zum Master

jederzeit auf Null abbauen kann, muss

die Maximaldrehzahl des Slave-An-

triebs größer eingestellt werden als die

Maximaldrehzahl des Master-Antriebs

(Regelreserve). Des Weiteren sollte bei

gleichartigen Antrieben im Synchron-

verbund, zum Beispiel bei einem

Mehrsäulenhubwerk, der Antrieb im-

mer mit dem größten Lastanteil (Mas-

senträgheitsmoment) als Master ge-

wählt werden. Bild 2 zeigt den Syn-

chronlauf als Blockschaltbild.

Drahtbruchüberwachungsichert Signalübertragung

Um einen permanenten Synchron-

lauf zwischen Master und Slave zu ge-

währleisten, ist eine fehlerfreie Über-

tragung der Inkrementalgebersignale

nötig. Hierzu wird eine Drahtbruchü-

berwachung zwischen Master und Sla-

ve aktiviert. Nur wenn der Master steht,

werden keine Inkrementalgebersignale

zum Slave übertragen. Deshalb wird

dieser Zustand über eine binäre Ver-

bindung dem Slave mitgeteilt. Meldet

der Master keinen Stillstand und der

Slave empfängt trotzdem keine Inkre-

mentalgebersignale, liegt ein Draht-

bruch oder Defekt des Mastergebers vor.

Der Slave schaltet daraufhin ab und

meldet dies dem Master zurück.

Typische Anwendungen für Syn-

chronlauf sind Rollenbahnen zum

Transport von langen Werkstücken. So

ist eine Profilier-Rollenbahn, auf der

Metallprofile für die Fassadenverklei-

dung hergestellt werden, beispielsweise

mit einem Master- und zwei Slave-An-

trieben ausgerüstet. Die Profile müssen

schlupffrei auf den Rollen geführt wer-

den, damit sie keine Schleifspuren auf-

weisen. Mit jeder Rolle werden die Ver-

kleidungen etwas mehr profiliert, bis

die gewünschte Form erreicht ist.

Eine Synchronlauf-Anwendung ganz

anderer Art wurde bei einem Hersteller

von Dieselmotoren realisiert: Die aus

Stahlguss hergestellten Motorblöcke

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 45

ANTRIEBSTECHNIK

Bild 1: Gruppenkonfiguration mit einem Master- und drei Slave-Antrieben.

Page 38: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

46 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

ANTRIEBSTECHNIK

Zähler LED (grün)Anzeige

Aus = Slave innerhalbPositionstoleranz

BinäreAusgänge

ZählerMasterimpulse

ZählerSlaveimpulse

Mastergeber

Motorgeber

Externer GeberSlave

VorwarnungSchleppfehler

Schleppfehler

Slave in Position

Gleichrangigoder Kette

Gleichrangigoder Kette

Drehzahl-begrenzung

Dreh-zahl-Soll-wertSlave

Aus

Aus

Drehzahlvorsteuerung

Getriebefaktor

internerDifferenzzähler Σ Σ

+

1

i

Bild 2: Grundlage für den Synchronlauf ist der ständige Vergleich der Rotor-Winkellagen von

Master und Slaves.

Page 39: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

werden mit Stahlkugeln, ähnlich dem

Sandstrahl-Verfahren, blank geputzt.

Hierzu wird der zentnerschwere Motor-

block eingespannt und mit zwei syn-

chron laufenden Antrieben gedreht

(Bild 3). Auf Grund der Geometrie des

Motorblocks treten bei dieser Anwen-

dung erhebliche Unwuchten auf. Die

Antriebe arbeiten abwechselnd moto-

risch und generatorisch (Bild 4). Die

beiden Anwendungen zeigen beispiel-

haft das breite Spektrum, das mit der

Option „Synchronlauf“ abgedeckt wird.

Weitere Anwendungsbeispiele sind

Mehrsäulenhubwerke, Förder- und

Transportbänder, Flaschenwaschanla-

gen und Fliegende Sägen. Diese Auf-

zählung ist zwar unvollständig. Sie

zeigt aber, dass der Synchronlauf auf

Grund konkreter Anwenderbedürfnis-

se entstanden ist. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 47

ANTRIEBSTECHNIK

Das IndustrieMagazin

Bild 3: Zwei synchron laufende Antriebe drehen einen Diesel-

motorblock bei dessen Reinigung.

Bild 4: Um Unwuchten auszugleichen arbeitet ein Synchronan-

trieb abwechselnd motorisch und generatorisch.

Bild

er: S

EW

Page 40: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Durchlaufzeiten, teilweise

ohne Systemunterstützung,

die Szene.

Inzwischen sieht das an-

ders aus. Der auch für die

Gruppe zuständige Zentral-

bereich Informationsma-

nagement gliedert sich in

fünf Bereiche: 13 Mitarbeiter

kümmern sich um die Berei-

che Organisation, Kommuni-

kation, kaufmännische Sys-

teme, wo auch die Dakoda-

Applikationen angesiedelt

sind, Produktdatenmanage-

ment und Netzwerkmanage-

ment. Unternehmensweit ar-

beiten 600 Mitarbeiter mit

dem neuen ERP-System von

Dakoda Software und Syste-

me, Salzkotten.

ERP-Softwarefür Maschinenbauer

Im Einzelnen sind die Wer-

ke Torwegge Holztechnik

GmbH & Co. KG eingebun-

den, IMA MAW Nottmeyer

GmbH in Herford und Luh-

den, die IMA Hüllhorst GmbH

& Co., IMA Meinert GmbH &

Co. KG und IMA Wehrmann

Holzbearbeitungsmaschi-

nen GmbH; bei der IMA Ma-

schinenfabriken Klessmann

GmbH sind es allein schon

350 Mitarbeiter. Nach einer

Marktanalyse und mehreren

Workshops fiel die Entschei-

dung für Dakoda, ein Soft-

warehaus mit 18-jähriger Er-

fahrung in der Branche Ma-

schinenbau.

Zunächst richtete man

Projektgruppen ein, Teamlei-

ter auf beiden Seiten wurden

in die Verantwortung genom-

men. Unternehmensaussa-

gen wurden gruppenweit de-

finiert, wie zum Beispiel:© Wie lauten immer wieder-

kehrende Fragen der Kun-

den? © Was an unseren Lieferan-

ten ist uns wichtig? © Wie soll ein standardisier-

ter Artikelstamm aussehen?

Es gab einen spezifizierten

Einführungsplan. Danach

kam es zur schrittweisen Ein-

führung der Software. Know-

how sollte in den einzelnen

Fachabteilungen angesiedelt

sein; entsprechend wurden

Fachabteilungen geschult,

Pläne ausgearbeitet, Räum-

lichkeiten eingerichtet,

Equipment angeschafft, eine

Weitere Informationen: Dakoda

GmbH, 33154 Salzkotten, Tel. (0 52

58) 50 74, Fax (0 52 58) 50 75 00,

E-Mail: [email protected], Inter-

net: www.dakoda.com.

Bei der IMA Maschinen-

fabriken Klessmann

GmbH begann 1998 die

Softwareumstellung

zunächst mit dem Ver-

triebsinformationssystem

Koabs-VIS des Soft-

warehauses Dakoda. In-

zwischen verfügt die inter-

national vertretene IMA-

Gruppe über eine durch-

gängig integrierte ERP-

Lösung.

Kantenbearbeitung,

Kantenanleimtechno-

logie ist seit 1970 die

Fachkompetenz der IMA-

Gruppe mit Stammsitz im

nordrhein-westfälischen

Lübbecke. Ob Maschinen mit

Standardsteuerungen oder

komplexe Fertigungsanlagen

mit intelligenten Programm-

strukturen, man kann Holz-

bearbeitung für möglichst je-

den Kundenwunsch anbie-

ten. Doch noch bis vor weni-

gen Jahren waren die typi-

schen Probleme eines groß

gewordenen mittelständi-

schen Maschinenbauunter-

nehmens an der Tagesord-

nung. Lange Reaktionszeiten

auf Kundenanfragen, man-

gelnde Transparenz von Ab-

läufen, redundante Daten-

haltungen, verbunden mit

selbstprogrammiertem Wild-

wuchs. Als strategischer

IBM-Partner hatte man mit

MAS und FAS gearbeitet, dar-

aus entstand das unterneh-

menseigene PPS-System. An-

fang 1998 noch beherrschten

unterschiedliche, inkompa-

tible Systeme mit hohen

KundenorientiertIntegrierte ERP-Lösung macht im Maschinenbauaus funktionalen Einheiten Prozesseinheiten

48 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

THEMEN UND TRENDS

Vertriebsinformationssystem mit Besuchsbericht in Verbindung

mit der Produktionsplanung im ERP-System.

Auch die FraunhoferGesellschaft fördert dieSelbständigkeit ihrer Mitar-beiter; und das bereits seitMitte der 80er Jahre. Diejungen Firmen helfen, wis-senschaftliche Erkenntnisschnell in innovative Pro-dukte umzusetzen. Mittler-weile sind rund 250 Firmenentstanden, die über 1000Arbeitsplätze geschaffenhaben. Umd die jungenFraunhofer Gründer umfas-sender unterstützen zukönnen, bündelt und er-weitert die eigens gegrün-dete Venture Gruppe diebisherigen Fördermaßnah-men. Allein seit Mai 1999wurden über 40 Ausgrün-dungsprojekte betreut undunter Beteiligung derFraunhofer-Gesellschaftrealisiert. Etwa die gleicheZahl steht derzeit unmittel-bar vor dem Abschluss,wöchentlich kommt einneues Projekt hinzu. DasSpektrum der Fraunhofer-Gründer reicht von Mikro-elektronik über Informati-onstechnologie und LifeScience bis hin zu Material-forschung und Umwelt-technik. Bis zum Jahr 2001soll die Venture Gruppeals Fraunhofer-Beteiligungs-gesellschaft ausgegründetwerden. Außerdem soll einBeteiligungsfonds einge-richtet werden, in dem Ka-pital speziell für Ausgrün-dungen aus den Fraunho-fer-Instituten bereitsteht.

Ein Beispiel für eine jun-ge Gründerfirma ist dieMedcom GmbH: Das Un-ternehmen entstand vordrei Jahren und hat sichauf Informations- und Kom-munikationstechnische An-wendungen in der Medizinspezialisiert. Herzstück istdie Software Invivo, eineVisiualisierungsplattformfür medizinische Untersu-chungsdaten.

Gründerboombei Fraunhofer

TECHNOLOGIETRANSFER

Bild

: Dak

od

a

Page 41: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

vierwöchige Kernschulung

vorgenommen.

Ein übergreifendes Ord-

nungssystem, genannt „Pro-

zessorientiertes Interaktives

Mitarbeiterorientiertes An-

wendungssystem“, sollte die

wesentlichen Tätigkeitsfel-

der der IMA-Gruppe in einem

einheitlichen EDV-System

integrieren. Rechnungswe-

sen, Personalwesen, Auf-

tragsabwicklung, Produkti-

on, Produktdatenmanage-

ment und Kommunikation

sind die Herzstücke des Sys-

tems. Darin wiederum hatte

der Schwerpunkt Auftrags-

abwicklung, Produktion

hohe Priorität. Hier kam als

Einstieg Koabs-VIS zum Ein-

satz, das Vertriebsinformati-

onssystem von Dakoda, in en-

ger Verbindung mit dem ERP-

Modul Koabs, um die Kopfda-

ten von Aufträgen und Ange-

boten zu erfassen, um einen

einheitlichen Kundenstamm

zu haben und um Besuchs-

berichte durch die Gebiets-

verkaufsleiter zu erfassen

(Bild).

Besuchsberichte wurden

bis dahin nicht elektronisch

erfasst, sondern auf Papier-

basis. Jede IMA-Gesellschaft

hatte ihren eigenen Vertrieb,

so dass mehrfache Besuche

bei demselben Kunden vorge-

kommen sind, da der eine

Mitarbeiter von den schon er-

folgten Verkaufsgesprächen

seines Kollegen nichts wuss-

te. Der Vertrieb aller IMA-Fir-

men sollte durch ein einziges

Vertriebsinformationssstem

zusammengefasst und der

Kenntnisstand über die Akti-

vitäten der Kollegen zugäng-

lich gemacht werden. Das Sy-

stem läuft heute unter Lotus

Notes mit einer Schnittstelle

zur zentralen Datenbank

und bietet jedem Vertriebs-

mitarbeiter einen genauen

Überblick über offene Ange-

bote, laufende Aufträge und

aktuelle Kundenkontakte.

„Wir können am Bildschirm

sehen, welcher Gebietsver-

kaufsleiter bei welchem Kun-

den gewesen ist, um welches

Thema es ging, um welche Be-

suchsart es sich handelte”,

erläutert Dirk Kämper, Leiter

des Zentralbereichs Informa-

tionsmanagement.

Der alles tragende Gedan-

ke war die Konzentration auf

den Kunden. Mit neuem

„EDV-Gesicht“ wollte man

ein schnelleres, schlagferti-

geres Dienstleistungsunter-

nehmen werden, die Qualität

der Leistungen verbessern.

Voraussetzung dafür war

eine vollkommene, zumin-

dest aber eine deutlich er-

höhte Transparenz der Ge-

schäftsabläufe.

Gleichzeitig wollte man mit

dem neu gewonnenen Durch-

blick auch die Durchlauf-

zeiten reduzieren, damit

auch die Kosten, die Kosten-

strukturen im Einzelnen er-

kennen und in den Griff be-

kommen.

Stücklistenwurden integriert

Der Einführung des ERP-

Moduls Kopias von Dakoda

waren vielfältige Datenüber-

nahmen vorausgegangen.

Das Stücklistenwesen steht

nun auf einem neuen Funda-

ment und umfasst alle Vor-

gänge bis zur Auslieferung

und zur Wartung; auch die

Maschinenhistorie wird be-

reitgehalten. Im alten PPS-

System wurden keine Auf-

tragsstücklisten erzeugt und

Varianten-Stücklisten waren

nicht möglich. Deshalb wur-

den die Stücklistenstruktu-

ren neu aufgearbeitet. Dane-

ben wurde Koabs-Service in-

stalliert und in Kopias inte-

griert. Dadurch wurden die

Abläufe schneller und effizi-

enter.

Ein neues Rechnungswe-

sen wurde unternehmens-

weit eingeführt und eine Zen-

tralisierung des Personalwe-

sens mit dezentraler Zeiter-

fassung über Transponder-

Technik installiert. Im Pro-

duktdatenmanagement gab

es eine Vereinheitlichung der

CAD-Systeme, den Sprung

von 2D auf 3D; die Ein-

führung von Digital Mockup

und PDM wurde ebenfalls in

Angriff genommen.

Durch die Entscheidung

für eine ERP-Software dachte

man rechtzeitig über Stan-

dardabläufe im Unterneh-

men nach, analysierte und

optimierte Prozesse. Zu den

weiteren Plänen bei der DV-

Durchdringung des Unter-

nehmens zählt ein Call-Cen-

ter.

Dadurch können die Sach-

barbeiter bei einem Kunden-

anruf auf ihrem Bildschirm

sofort erkennen, welche Ma-

schine der Kunde hat, welche

Ersatzteile bereits ausge-

tauscht wurden, wie oft der

Fehler schon vorkam, welche

Maßnahmen bereits ergrif-

fen wurden. Der Kundenbe-

rater sieht, ob ein Gespräch

im Haus des Kunden ratsam

ist oder ob es zum Beispiel

ausreicht, ein Ersatzteil zu

senden.

Der funktionale Ansatz bei

der Steuerung der Geschäfts-

abläufe musste dem prozess-

orientierten Denken Platz

machen: Welche Informatio-

nen erhalte ich von meinem

Kollegen oder Kunden und

Lieferanten, welche Informa-

tionen gebe ich an wen wei-

ter? Welche Auswirkungen

haben meine Tätigkeiten und

in welchem Gesamtzusam-

menhang stehen sie?

Aus funktionalen Einhei-

ten wurden Prozesseinhei-

ten. Das ist heute zum Alltag

für die Teams geworden, die

sich auch untereinander

austauschen. Die Folge da-

von ist die gewünschte höhe-

re Transparenz der Ge-

schäftsabläufe, und damit ist

keineswegs nur ein EDV-

technischer Ordnungsbe-

griff gemeint. Vielmehr geht

es direkt um die Organisati-

on des gesamten Unterneh-

mens. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 49

Das IndustrieMagazin

THEMEN UND TRENDS

AS/400 Typ 9406, Modell620;30 AIX Workstation IBMRS/6000;14 Netfinity Server IBM PCServer 325; Standleitungen zu den an-deren Werken.

Weitere Informationen:www.dakoda.comwww.ima-ag.com

EINGESETZTE HARDWARE

Seit 15 Jahren befasst sich

das Forschungsinstitut für

Rationalisierung (FIR) an der

RWTH Aachen mit Marktstu-

dien zu Produktionspla-

nungs- und -steuerungs-

(PPS) beziehungsweise En-

terprise Resource Planning-

(ERP)-Systemen. Daraus

sind bisher sechs Markt-

übersichten hervorgegan-

gen. Zu den Aachener PPS-Ta-

gen am 10. und 11. Mai gab

das FIR einen neuen Markt-

spiegel mit CD-ROM heraus,

in dem 87 Systeme darge-

stellt sind.

Datenbasis ist die im Fe-

bruar 2000 vom FIR durch-

geführte Erhebung funktio-

naler Merkmale aller markt-

gängigen PPS-/ERP-Systeme.

Die Daten der Systemanbie-

ter liegen dem Marktspiegel

als Datenbank auf CD-ROM

bei. Der Benutzer kann damit

Marktspiegel PPS und ERP-Systeme

beispielsweise den Funkti-

onsumfang einzelner Syste-

me strukturiert betrachten.

So können verschiedene

Merkmale ausgewählt wer-

den, um herauszufinden, wel-

che Systeme diese unterstüt-

zen. Die Ergebnisse lassen

sich mit Tabellenkalkula-

tionsprogrammen weiter be-

arbeiten.

Für diesen Markspiegel

wurden 2000 Merkmale ab-

gefragt; darunter wurden

auch solche aus den aktuel-

len Themenbereichen wie E-

Business, Flexibilität von

PPS/ERP-Systemen, Work-

flowmanagement und Ad-

vanced Planning and Sche-

duling (APS) bei den Syste-

manbietern abgefragt.

Weitere Informationen:

FIR, 52062 Aachen, Tel.

(02 41) 4 77 05-0, E-Mail:

[email protected]

Page 42: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Das IndustrieMagazin

Unternehmenskultur mani-

festiert sich nicht nur in

äußeren Merkmalen, wie Fir-

menwagen und Kleidung,

sondern insbesondere durch

partnerschaftliches Verhal-

ten, Anerkennung und Re-

spekt vor dem Anderen,

durch Loyalität und ehrliche

Kommunikation, das Fort-

führen gewachsener Firmen-

geschichte und -kultur sowie

durch gegenseitige Unter-

stützung.

In einem Seminar des In-

stituts für Kommunikation

und Kreativität in Bonn über

Unternehmenskultur wer-

den Gesprächsformen und

Übungen vermittelt sowie

gruppendynamische Prozes-

se verdeutlicht, die helfen sol-

len, eine eigene, individuelle

Firmenkultur zu entwickeln

oder vorhandene Werte und

Handlungen offen zu legen.

Im Folgenden sollen ein paar

konkrete Beispiele vorgestellt

werden.

Unternehmenskultur statt Bürokratie

„Der neue Geschäftsführer

entscheidet schnell, aber es

wird nichts umgesetzt. jetzt

hat er den Leuten der zweiten

Führungsebene Firmenwa-

gen versprochen, aber inner-

halb von zwei Monaten ist

noch keiner angeschafft wor-

den.“ Der Kulturbegriff ent-

stammt der Anthropologie

und bezeichnet dort die be-

sonderen, historisch gewach-

senen Merkmale von Volks-

gruppen, insbesondere de-

ren Denk- und Handlungs-

muster.

In der Übertragung des

Kulturbegriffes auf Organi-

sationen heißt dies, dass je-

des Unternehmen eine histo-

risch gewachsene Gemein-

schaft darstellt, die gemein-

sam Normen, Werte- und

Denkmuster ausgebildet hat.

Diese manifestieren sich in

Handlungs- und Sprachwei-

sen, Symbolen (wie dem Fir-

menwagen!), Legenden und

Ritualen. Eine gemeinsame

Organisationskultur prägt

die Wahrnehmungsmuster

und die Verhaltensweisen

der in einem Unternehmen

Tätigen nachhaltig und er-

leichtert die Koordination

zwischen ihnen beträchtlich.

Eine zentrale Unterneh-

menskultur oder -philoso-

Barbara Zimmer-Walbröhl leitet das

Institut für Kommunikation und

Kreativität in 53111 Bonn, Tel.

(02 28) 63 67 79, Fax (02 28) 63 39 32,

Internet: www.kuk-institut.com, E-

Mail: [email protected].

„Die einzige Kultur in diesem

Unternehmen ist in den Jo-

ghurts in der Kantine“, soll

einmal ein amerikanischer

Manager gesagt haben. Trotz

der „Reengineeringwelle“ der

vergangenen Jahre trium-

phiert in den meisten Unter-

nehmen weiterhin die Büro-

kratie. Teamgeist, offen Kom-

munikation und der Abbau

solcher Barrieren, mehr

Teamgeist sind aber essenzi-

elle Voraussetzungen für

kreatives Handeln.

BARBARA ZIMMER-WALBRÖHL

Firmenkultur? Das gibt

es eigentlich gar nicht

mehr“, sagte neulich der

Geschäftsführer eines mittel-

ständischen Unternehmens.

„Wir haben zum Beispiel in

der letzten Zeit sehr viele Re-

klamationen gehabt, denn es

wurden auf einen Schlag von

430 Mitarbeitern 150 Mitar-

beiter gekündigt.“

Die Formen strategischer

Unternehmensplanung, das

Festsetzen von Unterneh-

menszielen, das Führungs-

verständnis und damit die

Einbindung von Mitarbei-

tern in betriebliche Entschei-

dungsprozesse bestimmen

oft den Umgang und die Kom-

munikation mit Mitarbeitern

und Geschäftspartnern. Dies

ist von außerordentlicher Be-

deutung für den Erfolg eines

Unternehmens. Im Verhalten

des Unternehmers und sei-

ner Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter werden Kultur

und Werte, die für richtig er-

achtet werden, deutlich. Eine

KulturrevolutionAbbau von Bürokratie weckt die Kreativität der Mitarbeiter

50 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

PERSONALFÜHRUNG

Motivieren kann nur derjenige, der Teamgeist und offene Kom-

munikation fördert.

Bild

: MM

-Arc

hiv

Mit neuer Führungsmann-schaft und einem Teamvon 40 Consultants ver-stärkt die österreichischeProduktivitätsberatung Czi-pin & Partner ihre Präsenzam deutschen Markt. ZumGeschäftsführer desDeutschland-Büros mit Sitzin München wurde AxelHausbrandt ernannt. Derlangjährige Czipin-Beraterverfügt über Erfahrung beider Beratung und Analysevon mehr als 40 Produk-tivitätsprojekten europa-weit. Das Besondere anCzipin & Partner: Die Unter-nehmensberatung garan-tiert ihren Klienten die Um-setzung von vereinbartenProduktivitätssteigerungen.Die Berater analysieren,wie die Ressourcen einesUnternehmens effizientereingesetzt werden kön-nen. Sie beziffern Verbes-serungen und garantierenderen Umsetzung. DieKosten-Nutzen-Relationdes Projektes steht alsovorher fest.

Unternehmen könnenihre Produktivität um 10bis 30% steigern. Das erga-ben Produktivitätsstudienvon Czipin & Partner. DasBeratungsunternehmenverfolgt einen pragmati-schen „Hands-on“-Ansatz.Die Berater arbeiten vorOrt eng mit der Geschäfts-leitung und Mitarbeiternaller Hierarchieebenen zu-sammen. Sie sind bei ihrenProjekten in die einzelnenUnternehmensbereicheund -abläufe eingebunden.

Czipin & Partner zählt zu den Top-Unternehmens-beratungen in Österreich.Mittelständische Industrie,Handels- und Dienstleis-tungsunternehmen ver-schiedener Branchen ha-ben ihre Produktivität opti-mieren lassen. Im Schnittlagen die Ergebnisse um40% über den garantiertenVerbesserungen.

Neue Köpfe

CONSULTING

Page 43: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Das IndustrieMagazin

phie des Unternehmens

macht einen großen Teil von

Handlungsanweisungen und

Kontrollinstanzen überflüs-

sig. Ein Regelwerk, das jeden

Mitarbeiter veranlasst, eigen-

verantwortlich zu handeln,

legt fest,© welche Ziele die Firma ver-

folgt, © wie die Mitarbeiter mitein-

ander umgehen und© wie Konflikte beigelegt

werden sollen.

„Schwester und Bruder

mussten vom Vater eine Fir-

ma übernehmen, weil die

sonst in Konkurs gegangen

wäre. Sie war ökologisch ein-

gestellt und fuhr mit dem

Fahrrad ins Unternehmen.

Die Mitarbeiter lachen sie

doch aus, wenn sie im Regen

mit dem Fahrrad ankommt.

Jetzt ist sie in ein Kloster ge-

gangen.“ Kein gutes Beispiel

für Firmenkultur. Solche Ne-

gativbeispiele gibt es genug,

positive wenig. Ziele vorge-

ben, vorleben und Vereinba-

rungen einhalten, das sind

schon die wichtigsten Schrit-

te. Manche Unternehmen

versuchen, diese Werte und

Normen zu formulieren und

sie in ihr Unternehmensmot-

to aufzunehmen. Hier ein

paar bekannte Beispiele:© Hewlett Packard: „Mana-

gen durch Herumlaufen“,© Matsushita: „Nicht nur für

Brot allein“,© Stoll AG: „Sedus lächelt“.

Normen, Werte und Denk-

muster lassen sich nicht un-

mittelbar beobachten. Die

Darstellung von einzelnen

Unternehmenskulturen er-

folgt vorzugsweise mittels

Typologien. Die Berater von

Deal/Kennedy unterschei-

den:© die von Experten geprägte

Risikokultur, © die bedächtige Prozess-

kultur,© die teamorientierte Brot-

und-Spielekultur,© die auf schnelle Erfolge

ausgerichtete Macho-Kultur.

„In unserer Firma bekom-

men alle das Frühstück be-

zahlt, an verschiedenen Stel-

len stehen Tische in der Pro-

duktion, es gibt Teilchen vom

Bäcker, es wird gedeckt und

es gibt köstlichen Kaffee“ –

ein typisches Beispiel für die

Brot-und-Spielekultur.

Auch die Globalisierung

hat natürlich Einfluss auf die

Unternehmenskultur. Die

Firmen sind größer und

mächtiger geworden. Das Ma-

nagement erscheint profes-

sioneller, trotzdem müssen

laufend Entscheidungen re-

vidiert werden. Firmen mel-

den Verluste, auf den Finanz-

märkten sind die Risiken

besonders angestiegen. Es

scheint, als ob etwas Grund-

legendes nicht mehr stimmt.

Bei Ankündigungendarf es nicht bleiben

1990 veröffentlichte das

MIT (Massachusetts Institute

of Technology) eine Studie,

nach der die Herstellung ei-

nes Pkw bei Toyota und Hon-

da nur 1,8 Stunden dauert,

bei Ford in Detroit 24,9 und

bei europäischen Herstellern

wie VW 35 Stunden, Die Ja-

paner schlagen ihre Materi-

allager fast doppelt so schnell

um wie die Europäer, brau-

chen für die Entwicklung

neuer Modelle nur halb so

viel Zeit und liefern ihre Au-

tos in beinahe fehlerfreiem

Zustand aus.

Leerlauf, Verschwendung

von Material, Maschinen-

und Arbeitszeit werden als

die Hauptursachen angege-

ben. Aus diesen Erkenntnis-

sen entwickelte der Japaner

Eiji Toyoda ein inzwischen

als „Lean Production“ be-

kannt gewordenes System,

das auch unsere Industrie re-

volutionieren sollte. Lean

Production beruht im We-

sentlichen auf einer anderen

Arbeitsteilung zwischen dem

Hersteller und seinem Zulie-

ferer, auf veränderten Pro-

duktionsmethoden bei der

Montage und der engagierten

Mitarbeit jedes Belegschafts-

mitgliedes an der Verfolgung

der vom Management vorge-

gebenen Unternehmensziele.

„In unserer Firma wird viel

über Mitarbeitermotivation

gesprochen, es folgen aber

kaum Aktionen. Nur für den

obersten Führungskreis fin-

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 53

PERSONALFÜHRUNG

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den Seminare statt. Da ist

nichts teuer und gut genug,

aber die Führungskräfte sa-

gen, für die Mitarbeiter kön-

nen wir nichts tun“, erzählte

eine Sekretärin der Autorin.

Motivieren wird man so seine

Mitarbeiter kaum.

Europäische Manager be-

schränkten sich zunächst

auf diejenigen Teile von Lean

Production, die spektakuläre

Ergebnisse versprachen.

Dies ist die als erstes in

Schweden eingeführte Grup-

penarbeit, die dort jedoch

ihre Ursache in der Eintönig-

keit der Fließbandtätigkeiten

hatte.

Soziale Schrankenmüssen fallen

Zusammenspiel im Unter-

nehmen bedeutet auch das

Umorganisieren betriebli-

cher Abläufe, mehr Anteil-

nahme der Manager an den

Produktionsprozessen mit

dem Ziel, die Effizienz der Pro-

duktion zu steigern. Ohne

Überwindung der sozialen

Kluft zwischen „Werktätigen“

(blue collars) und dem admi-

nistrativen Überbau (white

collars) lassen sich die Ziele

von Lean Production kaum

verwirklichen.

Dazu ein Beispiel aus der

Praxis. Auf die Frage „Was

worden Sie anders machen,

wenn Sie die Position hätten,

was würden Sie denen vor-

schlagen?“, antwortete eine

Sekretärin: „Es kann nur gut

laufen, wann man sich selber

gut fühlt. Der häufigste

Grund, warum alles schwer

fällt, warum die Leute mo-

sern ist, dass die Firma mich

nicht lobt. Die Leute wollen

zufrieden sein, es reicht

nicht, wenn der einzige An-

reiz das Geld ist. Die Chan-

cen, die die Einführung der

Gruppenarbeit hatte, neh-

men die Leute gar nicht wahr.

Viele trauen sich nicht, auf

den wöchentlichen Arbeits-

sitzungen zu sagen, wo ein

Missstand ist. Viele sehen

auch die Zusammenhänge

nicht zwischen Betrieb und

Arbeitnehmer.“

Um gute Leute an das eige-

ne Unternehmen zu binden,

genügt es nicht, gute Gehäl-

ter zu zahlen, Gefragt sind

Führungskräfte, die ihren

Mitarbeitern plausible Ziele

vermitteln, statt die Firma als

Selbstbedienungsladen zu

betrachten. Praktizierte Un-

ternehmenskultur verhin-

dert, dass die Mitarbeiter fau-

lenzen, krankfeiern, am Ar-

beitsplatz Schäden verursa-

chen, dass sie Kunden betrü-

gen oder Lieferanten ausnut-

zen. Persönlichkeitsentwick-

lung und soziale Kompetenz

werden künftig für die

Führungskraft genauso

wichtig sein wie fachliche

Qualifikation.

Nicht nur Sinngebung ist

eine der wichtigsten Manage-

mentfunktionen, sondern es

kommt immer mehr darauf

an, schneller auf veränderte

Marktbedingungen zu reagie-

ren. Dies erfordert Kreati-

vität. Die Führungskraft der

Zukunft muss strategisch

denken. Die richtige Auswahl

des Personals, Verhand-

lungsführung und Konflikt-

lösung lernen Sie als

Führungskraft aber nicht am

Schreibtisch. Sie müssen in-

spirieren, aufgeschlossen

und kreativ sein, mit Mitar-

beitern, Kunden und Part-

nern kommunizieren. Die

Führungskraft brucht fol-

gende Fähigkeiten: Zusam-

mengehörigkeitsgefühl stär-

ken, Barrieren abbauen, Kri-

tik von unten annehmen, ste-

hen neben Mut, Erfolgswil-

len, Kostenbewusstsein, Tat-

kraft und Übersicht.

In BüttenredenKonflikte offenbaren

Die kreativen Kräfte der

Teilnehmer werden sich zei-

gen, wenn wir in Form einer

Theateraufführung oder ei-

ner Büttenrede die eigenen

Vorstellungen einer individu-

ellen Unternehmenskultur

entwickeln. Diese Vorgehens-

weise empfiehlt sich auch,

wenn über das Jahr angelau-

fene Konflikte zur Sprache

kommen sollen. Hierbei kön-

nen über Jahrzehnte einge-

übte Rollen von Management

und Belegschaft verändert

werden. MM

54 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

PERSONALFÜHRUNG

Page 45: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 55

FIRMENSCHRIFTEN

Elektronikund MechanikAls Print und CD-ROM gibt es

den Katalog „RS Compo-

nents“, der rund 72 000 elek-

tronische und mechanische

Produkte enthält.

RS Components GmbH,

64546 Mörfelden-Walldorf,

Tel. (0 61 05) 4 01-2 34,

Fax (0 61 05) 4 01-1 00,

Internet: www.rs-components.de

Lagerführungleicht gemachtDie Broschüre „Handling

Unit-System“ informiert

schlaglichtartig über Lager-

führungssysteme.

Lager data GmbH,

56410 Montabaur-Elgendorf,

Tel. (0 26 02) 92 20-0,

Fax (0 26 02) 92 20-69,

E-Mail: [email protected],

Internet: www.lagerdata.com

Industriebürstenauf CD-ROMIm Zweierpack präsentiert

der Industriebürstenherstel-

ler Mink sein umfangreiches

Produktprogramm im Kata-

log „2 in 1“: Eine Katalog-CD-

ROM informiert über die

technischen Daten und Ei-

genschaften der Produkte,

die Film-CD-ROM zeigt An-

wendungsbeispiele.

August Mink KG,

73009 Göppinhen,

Tel. (0 71 61) 40 31-0,

Fax (0 71 61) 40 31-50,

E-Mail: [email protected],

Internet: www.mink-buersten.com

Zum Planenund SteuernRund um Organisationsmit-

tel geht es in dem Katalog

„Wie man plant“. Angeboten

werden entsprechende Pro-

dukte, beispielsweise fürs

Projektmanagement, zum Vi-

sualisieren und Kommuni-

zieren, für das Personal-

management, zur Werkstatt-

planung und Terminplanung

sowie zum Ordnen und Able-

gen.

Weigang-Organisation GmbH,

97076 Würzburg,

Tel. (09 31) 2 00 17-0,

Fax (09 31) 2 00 17-52

Zum Fördernund LagernDie Broschüre „Regaltech-

nik“ und der Folder „Förder-

technik“ beschreiben kurz

und bündig das entspre-

chende Produktangebot.

Rema Tec Gesellschaft für Regal-

anlagen und Materialflußtechnik

mbH, 76229 Karlsruhe,

Tel. (07 21) 9 61 88-0,

Fax (07 21) 9 61 88-20

Page 46: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

ten sind, weil die Bindungen

der Hauptketten in einem

Winkel von 120° zum Benzol-

ring stehen. Die Molekül-

struktur ist hier noch ein-

heitlicher und beständiger.

Weil diese Struktur sehr

schwer aufzubrechen ist, tritt

beim Erhitzen kein Fließen

oder Schmelzen auf. Zerset-

zung und Versengen treten

bei Temperaturen bis weit

über 350 °C mehr oder weni-

ger nicht auf – ohne zu

schmelzen.

Das Ergebnis der Kevlar

Performance Technology ist

eine para-Aramidfaser, die

über eine noch ausgeprägte-

re Geradlinigkeit in ihrer Ara-

midstruktur verfügt als No-

mex. Dies bedingt zwar eine

hervorragende Festigkeit, Be-

ständigkeit und Stabilität,

bedeutet aber auch, dass Fa-

sern aus Kevlar nicht den

Griff, das Aussehen und den

Verarbeitungskomfort wie

das verwandte Nomex bieten

können. Deshalb wurden No-

mex III und die weiter modifi-

zierten Nomex-Delta-Produk-

te – eine Mischung aus No-

mex und der Kevlar-Techno-

logie – entwickelt, um die Vor-

teile der beiden Fasern mit-

einander zu kombinieren.

Im Gegensatz zu den meis-

ten gebräuchlichen Textil-

materialien können Materia-

lien aus Nomex bei Raum-

temperatur nicht angezündet

werden. Sie behalten ihre

Festigkeit und Form auch bei

höheren Temperaturen. Die

Faserprodukte sind komfor-

tabel, in mehreren Farben lie-

ferbar und sehen gut aus.

Die Meta-Aramid-Polymer-

struktur ist sehr beständig,

verfügt über eine hohe che-

mische Widerstandsfähig-

keit sowie eine gute Hydroly-

se- und Dampfbeständigkeit.

Hitze und mechanische

Belastungen haben kaum

Einfluss auf die Dimensions-

formen der Produkte, die aus

dieser Faser hergestellt sind.

Das Material ist extrem be-

ständig gegen Kriechen. Es

kann auf konventionellen

Textilmaschinen gemischt

und zu einer unbegrenzten

Vielfalt an farbigen Hochleis-

tungsmaterialien und -gewe-

ben verarbeitet werden. Die

Faser ist sehr abrasions- und

abnutzungsbeständig. Die

daraus gefertigten Gewebe

sind strapazierfähig und bie-

ten deshalb eine lange Halt-

barkeit.

Die bedeutendste Anwen-

dung ist nach wie vor die per-

sönliche Schutzausrüstung

(PSA). Die Vorteile der Klei-

dung aus der Markenfaser

leiten sich hier von der Tat-

sache ab, dass sie nicht

schmilzt, nur sehr wenig

schrumpft und über eine ge-

ringe Wärmeleitfähigkeit ver-

fügt.

Extreme Temperaturbei Störlichtbögen

Tausende von Feuerwehr-

leuten verwenden weltweit

Einsatzkleidung aus diesem

Material, um sich gegen kurz-

zeitige, intensive „Flashfires“

wirkungsvoll abzuschirmen,

die bei der Löschung von

Bränden oder bei Rettungs-

arbeiten immer wieder auf-

treten können.

Die Faser bietet auch

Schutz gegen Störlichtbögen.

Obwohl ein Störlichtbogen

nur den Bruchteil einer Se-

kunde dauert, kann dabei

eine Temperatur von

10 000 °C oder mehr entste-

hen. Ohne die adäquate

Schutzkleidung kann ein sol-

cher Störlichtbogen schwere

Verbrennungen zweiten und

dritten Grades verursachen,

was mitunter zum Todesfall

führen kann, besonders

dann, wenn die Kleidung des

Betroffenen aufgrund der ho-

hen Energieeinwirkung Feu-

er gefangen hat. Jahr für Jahr

ereignen sich europaweit

eine ganze Reihe solcher Un-

fälle in der Industrie, Ver-

sorgungsunternehmen und

technischen Werken.

für ihre hohe physikalische,

chemische und thermische

Stabilität bekannt. Andere

nicht-aromatische organi-

sche Substanzen werden mit

dem Begriff „aliphatische

Verbindungen“ bezeichnet.

Aromatische Verbindun-

gen weisen eine beständige

hexagonale „Benzolring“-

Strukur als Hauptkette auf.

Von dieser Ringstruktur ge-

hen Verbindungen in einem

genau festgelegten Winkel

von 60° ab und bilden eine

Ebene im Ring. Diese Mo-

lekülanordnung zeichnet

sich durch eine im Vergleich

zu den aliphatischen Verbin-

dungen höhere Beständig-

keit aus, weil die Atome in-

nerhalb der aromatischen

Struktur weitestgehend ge-

meinsame Bindungselektro-

nen haben.

Molekülstrukturist sehr beständig

Nomex ist ein solches Ara-

mid (Kurzform für aromati-

sches Amid), wobei die Ketten

eigentlich Meta-Aramid-Ket-

Feuerbarriere

56 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

ARBEITSSCHUTZ

Die Faser Nomex von

Du Pont sorgt für Iso-

lierung und hilft Men-

schenleben bewahren. Wenn

es heiß hergeht, verlassen

sich Feuerwehrmänner in

der ganzen Welt auf ihre

Schutzkleidung, die mit der

Hitzeschutztechnologie von

Nomex hergestellt wird. Seit

ihrer Einführung Mitte der

60er Jahre hat sich diese Fa-

ser zu einer ganzen Familie

von unterschiedlichen, spezi-

ellen Varianten entwickelt,

von denen jede den neuesten

Stand an Schutztechnik

nicht nur gegen Feuer und

Flammen, sondern auch ge-

gen Hitze am industriellen

Arbeitsplatz sowie gegen

Störlichtbögen bietet (Bild 1).

Das Basismaterial der Fa-

ser wird als „aromatisches

Amid“ bezeichnet. Seit lan-

gem ist in der Chemie be-

kannt, über welch hohe Sta-

bilität die sogenannten „aro-

matischen“ Verbindungen

verfügen. Wegen ihres ange-

nehmen Geruchs „aroma-

tisch“ genannt, sind diese

ringförmigen Verbindungen

Kleidung aus hitzebeständiger Faserschützt auch bei StörlichtbögenDie Faser Nomex, deren

Basismaterial man als

„aromatisches Amid“ be-

zeichnet, wird seit den

60er Jahren zur Herstel-

lung von hitzebeständiger

Schutzkleidung verwen-

det. Inzwischen sind zahl-

reiche Varianten ent-

wickelt worden, die Feuer-

wehrleute gegen Feuer

und Flammen schützen,

aber auch Schutz gegen

Hitze am industriellen Ar-

beitsplatz und gegen Stör-

lichtbögen bieten.

Weitere Informationen: Edouard Pe-

ter, Du Pont Engineering Fibres,

CH-1218 Le Grand-Saconnex/Genf,

Tel. (00 41-22) 7 17 52 33, Fax

(00 41-22) 7 17 60 21, E-Mail:

[email protected].

Bild 1: Nicht nur Feuerwehr-

leute, sondern auch Ingenieu-

re und Techniker tragen die

flammbeständige Kleidung.

Page 47: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Durch die Mischung der

Faser mit P-140 lassen sich

dauerhaft antistatische Ei-

genschaften erzielen, die

auch nach häufigem Wa-

schen voll erhalten bleiben.

Die P-140-Faser besteht aus

einem Karbonkern und einer

Polyamid-Außenhülle. Diese

Faser ist nichtleitend und

verhindert die Aufladung

durch einen Induktionsme-

chanismus. P-140 wird nur in

einer exakt definierten, sehr

geringen Konzentration bei-

gemischt, um die Thermo-

schutzeigenschaften nicht

zu beeinträchtigen.

Nomex-Markenfasern wer-

den ausschließlich von Du

Pont hergestellt. Die Range

dieser Fasern wurde ent-

wickelt, um Systeme zu er-

möglichen, die eine ausgewo-

gene Mischung aus gutem

Komfort und hoher Schutz-

funktion bei hoher Kostenef-

fizienz bieten. Das Unterneh-

men schätzt die jährlich an-

fallenden Zusatzkosten, die

ein Wechsel von einem

Standardarbeitsanzug aus

flammhemmender Polyester-

Baumwoll-Mischung zu ei-

nem Hochleistungsschutz-

anzug auf Basis der Nomex

Thermal Technology mit sich

bringt, auf etwa 28 Euros pro

Person, was durch dadurch

resultierende andere Ein-

sparmöglichkeiten kompen-

siert werden kann. Das Du

Pont Garment System Con-

cept, das auf Nomex basiert,

umfasst Unterwäsche und

Polohemden, Standardhem-

den, Coveralls, ein- und

mehrlagige Jacken, Hosen

sowie Schlechtwetter-Ar-

beitskleidung, Vliese, Hand-

schuhe und Gesichtsschutz.

Mit der Technologie für die-

se flammresistente Schutz-

kleidung lässt sich auch

Schutzkleidung anfertigen,

die im Hinblick auf gute

Sichtbarkeit neue Maßstäbe

setzt. Möglich macht dies ein

kürzlich entwickeltes Verfah-

ren, mit dem Arbeitskleidung

aus der Faser für Einsatzbe-

reiche hergestellt werden

kann, in denen der Faktor des

„Gesehenwerdens“ wichtig

für die Sicherheit der Ein-

satzkräfte ist. Dies trifft zum

Beispiel für Straßenarbeiter,

Techniker und Wartungsper-

sonal auf Flughäfen, Ret-

tungsmannschaften sowie in

bestimmten Industrieberei-

chen zu.

Intensive Farben lassen sich erzeugen

Während es schon seit ei-

niger Zeit möglich war, die in-

härent flammfesten Gewebe

aus der Faser färben zu kön-

nen, ist die Technologie zur

Herstellung der fluoreszie-

renden, sehr gut sichtbaren

und lange beständigen Far-

ben erst vor kurzem ent-

wickelt worden. Durch die

Anwendung des neuen, von

Pinatel & Chapuis Textiles,

St. Etienne/Frankreich, in

enger Zusammenarbeit mit

Du Pont entwickelten Verfah-

rens lassen sich intensive

Farben erzeugen, die der von

der EU für die gute Sichtbar-

keit erlassenen Norm EN 471

entsprechen.

Die Idee für dieses Verfah-

ren kam von dem seit über

einhundert Jahren auf Fär-

ben und Finishing speziali-

sierten französischen Unter-

nehmen und ist das Ergebnis

von Gesprächen mit Herstel-

lern von Arbeitsschutzklei-

dung und Fachleuten, die für

die Spezifizierung von per-

sönlicher Schutzkleidung

verantwortlich sind und die

Sichtbarkeit von Arbeitsklei-

dung als verbesserungsbe-

dürftig eingeschätzt hatten.

Das neue Färbesystem er-

laubt es nun auch, lange

haltbare Arbeitskleidung in

Weiß für Mitarbeiter in Kran-

kenhäusern, Laboratorien

und Rettungsteams herzu-

stellen.

Seit ihrer Marktein-

führung vor über 30 Jahren

ist die hochtemperaturbe-

ständige Meta-Aramidfaser

zu einer ganzen Familie von

Spezialprodukten für Brand-

schutzkleidung weiterent-

wickelt worden. Jede dieser

Anwendungen wurde im Hin-

blick auf ganz spezifische, zu-

sätzliche Eigenschaften in

Bereichen wie Färbbarkeit,

Antistatik oder Tragekomfort

konzipiert. Die jüngste dieser

Entwicklungen, Nomex Ome-

ga, überträgt die inhärenten

Eigenschaften einiger dieser

Fasern in ein integriertes

System, das ganz neue Per-

spektiven für den Personen-

schutz bei Extremeinsätzen

bietet. Es eröffnet einen brei-

ten Spielraum für weitere Re-

duktionen des Gewichts und

der Dicke der Kleidung,

indem sich damit ganz

neue Schutzkleidungskon-

zepte realisieren lassen, was

sich in einer vereinfachten

Lagerhaltung, geringeren Ge-

samtkosten und einem

verbesserten Evaluierungs-

system vorteilhaft nieder-

schlägt.

Um den bestmöglichen

Qualitätsstandard der

Schutzkleidung zu gewähr-

leisten, hat Du Pont ein um-

fassendes Qualitätssiche-

rungsprogramm in Zusam-

menarbeit mit führenden

Spinnereien, Webern und

Stoffherstellern entwickelt.

Damit wird sichergestellt,

dass alle Gewebearten und

Stoffe, die ein bestimmtes Ga-

rantieetikett tragen, entspre-

chend einem hohen Qua-

litätsstandard in allen Stufen

der Herstellung und Weiter-

verarbeitung gefertigt wer-

den sowie nach strengen

Leistungsstandards getestet

und überprüft worden sind.

Darüber hinaus wird jedes

freigegebene Gewebe und je-

der Stoff mindestens einmal

im Jahr erneut getestet, um

den Garantiestatus zu behal-

ten. Dieser Qualitätsstan-

dard erfüllt nicht nur den eu-

ropäischen Standard für die

persönliche Schutzausrüs-

tung der Feuerwehren (EN

469) sowie den europäischen

Standard für hochbeständi-

ge Hitze- und Flammschutz-

kleidung der Industriearbei-

ter (EN 531), sondern geht in

vielen Punkten über diese

Standards hinaus.

Temperatur der Hautim Test simulieren

Ein für Tests entwickelter

lebensgroßer Dummy (Bild 2)

verfügt über 122 Hitzefluss-

sensoren an repräsentativen

Stellen und ist so kalibriert,

dass die Temperatur der

menschlichen Haut simu-

liert werden kann. Der

mit der Schutzkleidung ver-

sehene Dummy wird einem

kontrollierten Flammentest

(Bild 3) mit Propangas mit

Temperaturen zwischen 600

und 1000 °C ausgesetzt. Die-

ser Vorgang wird fortlaufend

computergesteuert über-

wacht. So werden die ent-

sprechenden Daten der auf

die verschiedenen Körperbe-

reiche einwirkenden Hitze er-

fasst. Mit dieser wissen-

schaftlichen Testmethode

lässt sich eine verlässliche

Vorhersage treffen, welche

Körperbereiche im Ernstfall

Verbrennungen zweiten und

dritten Grades davongetra-

gen hätten. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 57

Bild 2: Dieser lebensgroße

Dummy ist mit 122 Hitzefluss-

sensoren ausgerüstet.

Bild 3: Der Dummy wird einem

kontrollierten Flammentest

unterzogen.

Bild

er: D

u Po

nt

ARBEITSSCHUTZ

Page 48: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

58 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

ARBEITSSCHUTZ

Widerstandsfähige Schweißschutzmaske besteht aus hoch schlagfestem KunststoffDie Schweißschutzmaske

Condor, die aus hoch schlag-

festem Kunststoff hergestellt

wird, eignet sich für alle elek-

trischen Schweißverfahren.

Sie ist formbeständig bis

220 °C und besteht aus ei-

nem widerstandsfähigen

und leichten Material. Zwei

LCD bieten konstanten

Schutz über das gesamte

Sichtfeld. Spezielle Filter

schützen vor ultravioletter

und infraroter Strahlung. Ein

Potentiometerknopf dient zur

stufenlosen Feineinstellung

von DIN 9 bis 13 – je nach

Schweißverfahren und per-

sönlichem Empfinden. Der

Sensorsteg eliminiert die

Einflüsse des Umgebungs-

lichtes. Dank Solarenergie

sind Ein- und Ausschalter so-

wie Batteriewechsel über-

flüssig. Das Blickfeld lässt

sich durch Ändern der Dis-

tanz vom Auge zur Blend-

schutzkassette verändern.

Lux Safety GmbH,

79798 Jestetten,

Tel. (0 77 45) 92 27 69,

Fax (0 77 45) 92 27 68

Zugstangenbetätigte Notdusche eignet sich auch für nachträglichen EinbauDie speziellen Anforderun-

gen moderner Gebäudetech-

nik mit Wasserzuführungen

aus der Decke oder aus In-

stallationsschächten be-

rücksichtigt eine zugstan-

genbetätigte Körperdusche

als Notdusche, die dank ein-

facher Aufputzmontage so-

wohl für Neubauten als auch

für den nachträglichen Ein-

bau geeignet ist. Mit vier Pro-

duktvarianten zur Montage

über der Tür oder an der

Wand neben Ausgängen bie-

tet der Hersteller für jede In-

stallationsvoraussetzung die

passende Lösung. Über die

Zugstange wird das Betäti-

gungsventil geöffnet und gibt

sofort den Wasserfluss frei.

Eine optimale Wasservertei-

lung zur vollständigen Über-

flutung und Kühlung aller

Körperzonen wird laut Her-

steller bereits bei 1 bar Fließ-

druck garantiert.

Aqua Butzke-Werke AG,

14974 Ludwigsfelde,

Tel. (0 33 78) 8 18-0,

Fax (0 33 78) 8 18-1 00,

E-Mail: [email protected]

Leichte Atemschutz-Halbmaske für häufiges Arbeiten in staubigem UmfeldWirtschaftlichkeit, leichte

Handhabung, geringes Ge-

wicht und hoher Tragekom-

fort sind laut Hersteller

Kennzeichen der Atem-

schutz-Halbmaske Picco20,

die sich für alle Personen eig-

net, die häufig und längere

Zeit in staubiger Umgebung

arbeiten. Im Gegensatz zu

partikelfiltrierenden Einweg-

Halbmasken (FFP) erreicht

sie längere Verwendungszei-

ten bei einer deutlich höhe-

ren Filterleistung und gerin-

gerem Atemwiderstand. Nach

dem Verbrauch werden ledig-

lich die eingesetzten Partikel-

filter ausgewechselt, die Mas-

ke selbst aber ist wieder ver-

wendbar.

Dräger Sicherheitstechnik GmbH,

23560 Lübeck,

Tel. (04 51) 8 82-21 85,

Fax (04 51) 8 82-31 22,

Internet: www.draeger.com

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Mitteilungen des Bundesverbandesder Energie-Abnehmer e. V.

Der vom VEA veröffentlichte

Wasser- und Abwasserpreisver-

gleich erfasst die Frisch- und

Abwasserpreise (einschließlich

Mess- und Grundpreise) der

Wasserversorgungsunterneh-

men (WVU) von 64 deutschen

Städten im alten Bundesgebiet

(Vorjahr 63; neu hinzugekom-

men ist Paderborn) und von

18 WVU aus den neuen Bundes-

ländern zum Stichtag 1. Januar

2000. Für jedes WVU enthält

der Preisvergleich die Wasser-

Durchschnittspreise für zwei

praxisnahe Abnahmefälle,

7500 m3 Jahresabnahme mit

einem Anschluss DN 50 mm

und 100 000 m3 Jahresabnahme

mit Anschluss DN 150 mm.

VOLKER STUKE

Geschäftsleitung: Geschäftsführendes Vor-

standsmitglied RA Manfred Panitz, Geschäfts-

führer Dr.-Ing. Volker Stuke, 30519 Hannover, Tel.

(05 11) 98 48-1 13, Fax (05 11) 98 48-1 88, E-Mail:

[email protected], Internet: www.vea.de.

Von den 18 WVU in den neuen Bun-

desländern erhöhten vier die Preise zwi-

schen 1,2% und 35,2%, während elf

WVU, wie im Vorjahr, die Preise kon-

stant hielten. Um mehr als 10% erhöh-

ten Chemnitz (14,2%) und Halle (35,2%).

In Frankfurt/Oder und Jena sind die

Preise um 0,5% beziehungsweise um

4,1% gesunken. In Jena ist das auf die

Einführung von Sonderkonditionen für

Großkunden zurückzuführen. Im Mit-

tel sind die Preise in den neuen Bun-

desländern um 3,2% gestiegen.

Preissituationin den Bundesländern

Aus den Durchschnittspreisen der

beiden Anwendungsfälle haben wir den

Mittelwert gebildet und die Aufstellung

beginnend mit dem niedrigsten Wert

aufsteigend geordnet. Die zehn günstig-

sten Orte oder WVU sind: Ingolstadt, Pa-

derborn, Helmstedt/Avacon (Vorjahr

Hannover-Umland/HASTRA), Flens-

burg, Emden, Neumünster, Oldenburg,

München, Aachen und Augsburg.

Coburg ist durch die Hinzunahme

von Paderborn aus dem Kreis der zehn

günstigsten WVU ausgeschieden und

belegt nunmehr nur noch Platz 11, oh-

ne aber die Preise erhöht zu haben. Die

Gelsenwasser, Gelsenkirchen, belegt

nunmehr, bedingt durch die Hinzunah-

me von Paderborn, den Platz 12 (Vorjahr

Platz 11). Hier muss allerdings ange-

merkt werden, dass die Durchschnitts-

preise einschließlich des Bigge-Beitra-

ges errechnet wurden. Da Gelsenwas-

ser aber auch aus anderen Talsperren

Wasser bezieht, entfällt in einigen Kom-

munen der Bigge-Beitrag, so dass die

Durchschnittspreise dann geringfügig

niedriger liegen.

Die zehn teuersten Orte sind: Stutt-

gart, Heidelberg, Pforzheim, Eschwege,

Frankfurt, Mainz, Offenbach, Darm-

stadt, Kassel und Wiesbaden. Gegen-

über dem Vorjahr hat sich in dieser

Gruppe nichts geändert. Im Durch-

schnitt aller 64 WVU sind für den 1. Fall

ein Preis von 3,061 DM/m3 und im 2. Fall

von 2,924 DM/m3 zu zahlen.

In den neuen Bundesländern sind

die fünf preisgünstigsten Orte: Senften-

burg, Cottbus, Potsdam, Zwickau und

Frankfurt/Oder. Leipzig ist durch die

Preiserhöhung von 9,1% von Platz 4 im

Vorjahr auf Platz 8 gerutscht. Die Plät-

ze 14 bis 18 werden von Jena, Chemnitz,

Dresden, Gotha und Halle belegt. Halle

ist durch die Preiserhöhung um 35,2%

nunmehr am teuersten. Im Durch-

schnitt sind für den 1. Fall 3,644 DM/m3

und im 2. Fall 3,332 DM/m3 zu entrich-

ten.

Die Durchschnittspreisberech-

nung berücksichtigt auch Son-

derverträge für Großabneh-

mer, soweit sie von den WVU (wie in

NRW und Norddeutschland) angeboten

werden. Die unteren Grenzen für die Ge-

währung der Sonderkonditionen liegen

dabei je nach WVU zwischen 3000 und

600 000 m3/a. Einige der WVU räumen

Sonderkonditionen nur bei „großen Ab-

gabemengen“ oder in „Ausnahmefäl-

len“ ein, ohne die Mengen oder Fälle

näher zu erläutern. In der Regel sind die

Preise der Sonderkonditionen an die

Entwicklung der Allgemeinen Tarifprei-

se gebunden. Es gibt jedoch in einigen

Fällen eine Preisbindung, ähnlich wie

bei den Strom- und Gaslieferverträgen,

an bestimmte Faktoren wie Kohle und

Lohn sowie Energiekosten und/oder In-

vestitionsgüterindex.

Preisveränderungenim Vergleich zum Vorjahr

Die Preisveränderung zum Vorjahr

wurde über den Mittelwert der Durch-

schnittspreise der beiden Abnahmefäl-

le ermittelt. Dieser Mittelwert gilt gleich-

zeitig als Maßstab für die Festlegung der

Reihenfolge. Alle Preisangaben sind net-

to, berücksichtigen jedoch die Mess-

oder Grundpreise und Sonderabgaben,

wie Bigge-Beitrag, RTV-Beitrag und ge-

gebenenfalls eine Grundwasserabgabe.

Den Netto-Preisen ist noch die Mehr-

wertsteuer hinzuzurechnen. Die Ab-

wassergebühren sind umsatzsteuer-

frei, soweit die Abwasserentsorgung

durch öffentlich-rechtliche Betriebe

durchgeführt wird.

Gegenüber dem 1. Januar 1999 er-

höhten in den alten Bundesländern 20

WVU die Wasserpreise zwischen 0,1%

und 12,9%. Am stärksten erhöhten die

Stadtwerke Aschaffenburg mit 12,9%.

Um mehr als 10% erhöhten außerdem

noch die KEW Neunkirchen mit 10,4%

und die Stadtwerke Heilbronn mit

10,3%. 42 WVU (im Vorjahr 43) hielten

ihre Preise konstant. Für Darmstadt

konnten wir erfreulicherweise eine

Preissenkung um 3,8% feststellen. Im

Mittelwert stieg der Wasserpreis ge-

genüber dem Vorjahr um 1,7%.

Wasserpreisvergleich 2000

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 59

Page 50: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

60 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

100 000 m3/a7500 m3/a

a+bb1999 (%)a

Ortlfd. Nr.

DM/m3DM/m2/aDM/m3Differenz zuMittelwert

GesamtAbwasserWasserversorgungs-unternehmen

Durchschnittspreise in DM/m3

8,4862,840,05,6465,6125,680Stadtwerke64

8,8851,444,440,04,4454,4304,460StadtwerkeKassel63

12,4608,20- 3,84,2604,0444,476SüdhessischeDarmstadt62

7,3763,160,04,2164,1404,292EVOOffenbach61

6,2650,902,150,04,1154,0704,160StadtwerkeMainz60

7,5503,450,04,1004,1004,100MAINOVAFrankfurt59

9,5275,500,04,0274,0064,048StadtwerkeEschwege58

7,7873,780,04,0073,9804,033StadtwerkePforzheim57

6,6782,700,03,9783,9583,998StadtwerkeHeidelberg56

6,8423,060,03,7823,7703,793N W SStuttgart55

7,1523,4010,33,7523,7153,788StadtwerkeHeilbronn54

6,5331,212,955,93,5833,4703,695StadtwerkeHagen53

6,706-3,2012,93,5063,5013,511StadtwerkeAschaffenburg52

7,3101,753,860,03,4503,4503,450BWBBerlin51

6,1910,652,804,83,3913,3773,404StadtwerkeWürzburg50

9,2135,910,03,3033,3003,305StadtwerkeSaarbrücken49

6,7923,803,520,03,2723,0043,539WSWWuppertal48

8,4105,208,43,2103,2023,217swb EnordiaBremen47

6,4081,333,213,93,1983,1533,243StadtwerkeEssen46

5,1161,171,927,83,1963,1093,282StadtwerkeWorms45

6,3373,1610,43,1773,0483,306KEWNeunkirchen44

6,3010,703,130,03,1713,1583,184StadtwerkeGöttingen43

9,0305,920,03,1103,1103,110StadtwerkeHerford42

6,1390,923,080,03,0593,0013,116StadtwerkeKiel41

6,4013,360,03,0413,0183,064StadtwerkeHanau40

7,2040,724,210,02,9942,9773,010StadtwerkePeine39

5,8401,512,863,52,9802,9433,016M V VMannheim38

7,7172,124,767,32,9572,8883,026StadtwerkeNeuss37

6,0891,583,150,02,9392,9102,967StadtwerkeDuisburg36

5,6260,762,691,72,9362,9062,966StadtwerkeHannover35

2,8730,750,02,8732,6953,050StadtwerkeWolfsburg34

5,4973,042,670,02,8272,7232,930SWBBonn33

6,4783,660,02,8182,7772,858StadtwerkeHildesheim32

7,7481,534,951,52,7982,6312,964SWKKrefeld31

6,6151,783,820,02,7952,7642,825V W MKoblenz30

7,7705,040,02,7302,6002,859HWWHamburg29

6,4710,953,750,02,7212,7102,732EWAGNürnberg28

4,9150,922,200,02,7152,7042,726StadtwerkeBamberg27

5,1920,702,493,82,7022,6602,743StadtwerkeMünster26

6,7494,065,92,6892,6752,702StadtwerkeLübeck25

5,5641,872,914,22,6542,3732,934StadtwerkeDüsseldorf24

7,6324,980,02,6522,6152,688StadtwerkeBielefeld23

5,0242,400,02,6242,6102,637StadtwerkeFürth22

6,1323,520,02,6122,6032,621StadtwerkeUlm21

5,9111,103,300,02,6112,6022,619StadtwerkeKaiserslautern20

Köln

1 Ingolstadt Stadtwerke 1,674 0,0 2,07 0,64 3,744

2 Paderborn Stadtwerke 1,979 3,15 5,129

3 Helmstedt Avacon 2,003 0,1 2,003

4 Flensburg Stadtwerke 2,014 0,0 2,73 0,67 4,744

5 Emden Stadtwerke 2,084 0,0 5,25 1,10 7,334

6 Neumünster Stadtwerke 2,270 9,7 3,01 5,280

7 Oldenburg VWG 2,285 0,0 3,53 0,82 5,815

8 München Stadtwerke 2,286 7,5 3,05 2,54 5,336

9 STAWAG 2,332 3,3 4,06 1,85 6,392Aachen

1,720 1,627

2,100 1,858

2,090 1,915

2,128 1,899

2,108 2,059

2,285 2,255

2,296 2,273

2,310 2,262

2,821 1,843

10 Augsburg Stadtwerke 2,515 2,340 2,428 0,0 2,21 1,83 4,638

11 Coburg S Ü C 2,447 2,421 2,434 0,0 3,05 1,35 5,484

12 Gelsenkirchen Gelsenwasser 2,566 2,324 2,445 0,0 2,48 1,41 4,925

13 Braunschweig Stadtwerke 2,567 2,367 2,467 0,0 3,51 1,10 5,977

14 Bochum Stadtwerke 2,712 2,242 2,477 0,0 3,07 1,20 5,547

15 Baden-Baden Stadtwerke 2,516 2,510 2,513 0,0 2,50 - 5,013

16 Dortmund DEW 2,621 2,460 2,541 0,0 3,07 1,54 5,611

17 Ludwigsburg Stadtwerke 2,580 2,524 2,552 0,0 2,70 5,252

18 Karlsruhe Stadtwerke 2,626 2,503 2,565 0,0 2,65 5,215

19 G E W 2,780 2,383 2,582 2,0 2,40 2,15 4,982

3,061 2,924 2,993 1,1 3,48 6,365

3,009

Wiesbaden

Durchschnittspreis

ohne Paderborn 1,7

Wasser- und Abwasserpreisvergleich (Preisstand: 1. Januar 2000) – alte Bundesländer

Page 51: V D . S „Die Signale sind auf Wachstum gestellt“ · port-Telematic-System-Ser-vice-Zentrale konnten bis-her bereits sieben abge-schlossen werden. Radiofrequenz-Identifikati-on

Wegen der unterschiedlichen Bemes-

sungsgrundlagen ist die Einbeziehung

der Abwassergebühren oder -preise nur

bedingt möglich. Grundsätzlich hat je-

der Abnehmer eine Abwassergebühr zu

entrichten, die sich nach der bezogenen

Frischwassermenge richtet. In den Ge-

bührensatzungen vieler Kommunen ist

auch die Möglichkeit vorgesehen, nach-

weislich nicht der Kanalisation zuge-

führte Mengen (das heißt im Betrieb

verbrauchtes Wasser) bei der Ge-

bührenberechnung außer Ansatz zu

lassen oder wenig verschmutztes Was-

ser (beispielsweise Kühlwasser) mit ei-

nem geringeren Gebührensatz zu bele-

gen. Bei einigen Kommunen wird die

Einleitung von Regenwasser in die Ka-

nalisation pauschal mit den Abwasser-

gebühren berechnet. Andere Kommu-

nen bzw. Zweckverbände erheben eine

zusätzliche Abwassergebühr, die sich

nach den an die Kanalisation ange-

schlossenen Grundstücksflächen er-

rechnet. Die Berechnung dieser

Flächen (bebaut, unbebaut, befestigt)

ist uneinheitlich, so dass ein Vergleich

der Gebühren nicht möglich ist. Die Re-

genwassereinleitung wird in der Regel

in DM/m2 und Jahr angegeben. In eini-

gen Fällen wird die zu berücksichtigen-

de Fläche noch mit einem Nieder-

schlagsbeiwert multipliziert, woraus

sich dann eine Abflussmenge in m3/a

ergibt. In diesen Fällen wird die Einlei-

tungsgebühr dann in DM/m2 berech-

net.

In der Tabelle ist ein Gesamtpreis

ausgewiesen, der sich aus der Addition

des Wasserpreises (Mittelwert) und der

Schmutzwasser-Einleitungsgebühr er-

rechnet. Weil Regenwasser-Einleitungs-

gebühren wegen der verschiedenen

Grundstücksflächen bei dem Gesamt-

preis nicht berücksichtigt werden

konnten, ist ein Vergleich nach diesem

Gesamtpreis wenig aussagefähig.

Für die Avacon in Helmstedt haben

wir keine Abwassergebühren genannt,

weil die Avacon in der Umgebung von

Hannover eine Vielzahl von Kommunen

beliefert, die entweder eigene Kläranla-

gen betreiben oder sich Zweckverbän-

den angeschlossen haben, und somit ei-

ne Vielzahl von Gebühren zu berück-

sichtigen wäre. Bei EWE Oldenburg,

Gelsenwasser Gelsenkirchen und Süd-

hessische Wasser AG in Darmstadt ha-

ben wir die Abwassergebühren für den

jeweiligen Standort der Unternehmen

in die Tabelle aufgenommen.

In einigen Fällen, zum Beispiel in Lü-

beck, sinken die Schmutzwasserge-

bühren bei höheren Einleitungsmen-

gen. Das wurde insofern berücksichtigt,

als die Gebühren für die Trinkwasser-

bezugsmengen von 7500 m3/a und

100 000 m3/a getrennt errechnet und

anschließend gemittelt wurden.

Die Stadt Wiesbaden setzt grundsätz-

lich nur 90% des bezogenen Wassers als

Abwasser an. Die Gebühr von

2,85 DM/m3 wurde aus den beiden Ab-

nahmefällen gemittelt.

Die Abwassergebühren haben wir

nicht näher ausgewertet, da immer

mehr Entsorger eine Regenwasserein-

leitungsgebühr einführen.

Anmerkungen:

c Fall 1: 7500 m3/a mit Anschluss DN

50 mm, Zählergröße: NG 30 m3 = QN

15 m3/h oder nächst größerer Zähler.

c Fall 2: 100 000 m3/a mit Anschluss

DN 150 mm, Zähler: NG 300 m3 = QN

150 m3/h oder nächst kleinerer Zähler.

c Die Preise der Avacon Helmstedt gel-

ten für den Versorgungsbereich: Ame-

linghausen, Bad Münder, Bockenem,

Gehrden, Heere Hiddestorf, Ohlendorf,

Springe, Wunstorf. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 61

100 000 m3/a7500 m3/a

a+bb1999 (%)a

Ortlfd. Nr.

DM/m3DM/m2/aDM/m3Differenz zuMittelwert

GesamtAbwasserWasserver-sorgungs-unternehmen

Durchschnittspreise in DM/m3

1 Senftenberg WAL 2,172 0,0 5,99 8,162

2 Cottbus LWG 2,545 6,1 6,04 1,15 8,585

3 Potsdam Wasserberiebe 2,776 0,0 5,89 8,666

4 Zwickau Wasserw. 3,136 0,0 5,04 8,176

5 Frankfurt/O. FWA mbH 3,268 - 0,5 5,75 1,86 9,018

6 Dessau Stadtwerke 3,275 0,0 5,22 3,28 8,495

7 Schwerin Stadtwerke 3,328 0,0 5,15 1,19 8,478

8 Leipzig Komm.Wasserw. 3,376 9,1 3,66 1,92 7,036

9 Stadtwerke 3,385 0,0 5,40 8,785Magdeburg

2,215 2,129

2,708 2,382

2,791 2,760

3,192 3,080

3,410 3,126

3,310 3,240

3,398 3,257

3,662 3,090

3,444 3,325

10 Rostock EURAWASSER 3,945 3,172 3,559 1,2 5,61 1,88 9,169

11 Gera Zv. Mittl. Elstertal 4,014 3,271 3,643 0,0 3,20 1,30 6,843

12 Erfurt Stw. Wasserversg. 3,784 3,544 3,664 0,0 4,71 8,374

13 Merseburg MIDEWA 3,950 3,500 3,725 0,0 3,725

14 Jena Stadtwerke 4,028 3,686 3,857 - 4,1 4,17 8,027

15 Chemnitz Stadtwerke 4,020 3,772 3,896 14,2 4,15 8,046

16 Dresden DREWAG 4,560 4,088 4,324 0,0 2,91 2,03 7,234

17 Gotha W.-Abw.-Zw.-verband 4,642 4,044 4,343 0,0 4,67 9,013

18 Halle HW u. A 4,511 4,511 4,511 35,2 5,54 3,30 10,051

3,644 3,332 3,488 3,2 4,89 8,104Durchschnittspreis

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Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 63

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Schubladentechnik, Spreiz-

klemmen, Sammelschienen

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Fax (0 95 63) 7 51-1 87,

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Internet: www.woehner.de

Fahrzeugtechnikauf CD-ROMWissenswertes über Brem-

sentechnik bietet die CD-

ROM „Alko informiert“

(Schutzgebühr 20 DM). Wei-

tere CD-ROM oder Videos in-

formieren über Anhänger-

komponenten und Reparatur

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Alois Kober GmbH,

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Tel. (0 82 21) 97-0,

Fax (0 82 21) 97-4 59,

E-Mail: [email protected]

ElektrischeAusrüstungDie CD-ROM „Wökat plus 4.0“

stellt das umfangreiche An-

gebot von Produkten rund

um die elektrische Ausrüs-

tung vor. Offeriert werden bei-

spielsweise NH-Sicherungs-

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Wissenswertesüber LeiterplattenDas „Ruwel-Journal 2“ ent-

hält auf 24 Seiten zusätzlich

zu Unternehmensinterna ei-

nige Fachbeiträge über die

Fertigung von Leiterplatten.

Darunter Beiträge über

Trends in der Bestückung,

über die Fertigung von Schal-

tungen bis 1100 mm Kanten-

länge, über die Metallisie-

rung und Zuverlässigkeit von

Handmessgeräteund WaagenDer „Messgeräte-Katalog“

stellt auf über 130 Seiten

Hand- und Tischmessgeräte

vor, beispielsweise zum Mes-

sen von Temperatur, Feuchte,

Schallpegel, Licht, Luft, ph-

und Leitfähigkeit, sowie Prä-

zisions- und Zählwaagen.

ATP Messtechnik GmbH,

77964 Kappel,

Tel. (0 78 22) 86 24-0,

Fax (0 78 22) 86 24-40,

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Mikrolöchern, die neue Pho-

totooling-Technologie sowie

über die vertikale Lötstopp-

masken-Beschichtung.

Ruwel-Werke Spezialfabrik für Lei-

terplatten GmbH, 47593 Geldern,

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Baisch, Friedemann, und Hans-Georg SchnaufferPrognose von Trendkomponenten erleichtert Lager-

disposition

Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 30–34

Starke saisonale Schwankungen des Absatzes zwingen vieleUnternehmen, auf Lager zu produzieren. Dennoch fehlen häu-fig die von den Kunden gewünschten Produkte, weil eine kurz-zyklische Trendkomponente die Absatzplanungen zunichtemacht. Man benötigt also eine qualitativ hochwertigere Ab-satzprognose. Diese kann mit den Arbeitsschritten Finden,Filtern, Formatieren und Fokussieren erreicht werden.

Neugebauer, KlausModulare Lagerverwaltungssoftware unterstützt

Logistikdienstleister

Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 36–37

Eine Lagerverwaltungssoftware unterstützt einen Logis-tikdienstleister bei seiner Dienstleistungskette als Komplett-angebot. Das Programm ist modular aufgebaut. Das Basis-modul sorgt für eine umfangreiche Verwaltung und Organi-sation des Lagers. Eine durchgängige Sendungsverfolgung biszum Endempfänger ist möglich.

Wintzer, Harald, und John GrosspietschWIG-Schweißen von Bandenden sorgt für durchgängigen

Materialfluss

Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 38

Um Anstanz- und Einfädelzeiten zu sparen, können auch Roh-bänder miteinander verschweißt werden. Das gewährleisteteinen kontinuierlichen Materialdurchsatz. Für Rohbänder inder Stanzzuführung werden WIG und für vorgestanzte Bän-der in der Weiterverarbeitung Widerstandsschweißanlagenverwendet. Die Geräte sind mobil und können an verschiede-nen Orten der Produktion eingesetzt werden.

Münster, Heinrich, und Peter KoistinenReduzierte Abwasserkosten durch effizientes Wasser-

management und neue Eindampfungstechnik

Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 40–41

Mit der Minimierung des Wasserverbrauchs und der Anwen-dung einer neuen Eindampfungstechnik bei der Reinigungvon konzentriertem Abwasser können bedeutende Kos-teneinsparungen erzielt werden. Die Kosten der Abwasser-reinigung sollten auf der Basis von Kosten pro Kilo eliminier-ter Schadstoffe, zum Beispiel pro Kilogramm chemischen Sau-erstoffbedarfs, und nicht als Abwasserbehandlungskostenpro Kubikmeter berechnet werden.

Schneider, StephanMehrere Elektromotoren winkelsynchron auf das

Inkrement genau betreiben

Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 44–47

Frequenzumrichter der neuen Generation meistern nahezujede ihnen gestellte spezifische Aufgabe. Hierbei spielt es kei-ne Rolle, ob sie die Drehzahlen von Pumpen und Lüftern, hoch-dynamischen Fahrantrieben oder Hubwerken regeln. Eine be-sondere Funktion der Frequenzumrichter ist der Synchron-lauf: Dieser ermöglicht dem Anwender, mehrere Antriebe aufdas Inkrement genau winkelsynchron zu fahren.

64 Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

Das IndustrieMagazin

DOKUMENTATION

Verantwortlich für Leitartikel: Rüdiger Kroh; Unternehmen und Branchen: Ursula Hofmann,Jürgen Schreier; Finanzen: Ursula Hofmann; Serie: Jürgen Schreier; Hintergrund: Rolf Tillert;Innovation: Winfried Schröder; Materialfluss, Arbeitsschutz: Rolf Tillert; Schweißen: Rüdi-ger Kroh; Umwelttechnik: Winfried Schröder; Tagung: Josef Kraus; Antriebstechnik: Claus-Martin Stotz; Management und Organisation: Jürgen Schreier; VEA-Mitteilungen: BernhardKuttkat; Marktspiegel: Rolf Tillert, Rüdiger Kroh, Winfried Schröder; Claus-Martin Stotz; Ter-mine: Claus-Martin Stotz; Bücher: Udo Schnell; Schlussredaktion: Udo Schnell, Frank Pfeif-fer; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.

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Zimmer-Walbröhl, BarbaraAbbau von Bürokratie weckt die Kreativität der

Mitarbeiter

Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 50–54

„Die einzige Kultur in diesem Unternehmen ist in den Jo-ghurts in der Kantine“, soll einmal ein amerikanischer Ma-nager gesagt haben. Trotz der „Reengineeringwelle“ der ver-gangenen Jahre triumphiert in den meisten Unternehmenweiterhin die Bürokratie. Teamgeist, offene Kommunikationund der Abbau solcher Barrieren, mehr Teamgeist sind aberessenzielle Voraussetzungen für kreatives Handeln.

Kleidung aus hitzebeständiger Faser schützt auch bei

Störlichtbögen

Maschinenmarkt 106 (2000) 21, Seite 56–57

Die Faser Nomex, deren Basismaterial als „aromatischesAmid“ bezeichnet wird, wird seit den 60er Jahren zur Her-stellung von hitzebeständiger Schutzkleidung verwendet. In-zwischen sind zahlreiche Varianten entwickelt worden, dieFeuerwehrleute gegen Feuer und Flammen schützen, aberauch Schutz gegen Hitze am industriellen Arbeitsplatz undgegen Störlichtbögen bieten.

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 67

DOKUMENTATION

Das IndustrieMagazin

Vogel MarktforschungInternationalisierung – Erfolgsfaktoren im GUS-Markt

Im Rahmen der Fachreihe: Dialog der Marktpartner ist jetzteine neue Studie erschienen: „Internationalisierung – Erfolgs-faktoren im GUS-Markt“. Die Untersuchung analysiert pra-xisnah, inwieweit der Transformationsprozess von der Plan-wirtschaft zur Marktwirtschaft in den GUS-Staaten Aus-wirkungen auf die Aktivitäten und Geschäftsbeziehungendeutscher Industrieunternehmen hat und wie diese Märkteheute bearbeitet werden. Die Studie, Preis 50,– DM, kann überden Zentralen Marketing-Service des Vogel-Verlags bezogenwerden.

Vogel MarktforschungUmwelttechnik – Überwindung von Diffusionsbarrieren

Die Studie „Umwelttechnik – Überwindung von Diffusions-barrieren“ beschäftigt sich mit den Innovationsbarrieren derdeutschen Wirtschaft gegenüber der Umwelttechnik und wiediese Hindernisse durch ein zielgerichtetes Marketing derUmwelttechnik-Anbieter überwunden werden können. DieStudie (Preis auf Anfrage) kann über den Zentralen Marke-ting-Service des Vogel-Verlags bezogen werden.

Vogel MarktforschungProdukteinsatz und Anschaffungsabsichten

der deutschen Industrie in 16 Produktfeldern

Das MM-Industrie-Panel ist eine repräsentative Befragungunter hochrangigen Entscheidungsträgern der deutschenIndustrie. Es ermittelte den Produkteinsatz, die kurz- undmittelfristigen Anschaffungspläne und das längerfristigeProduktinteresse in 16 ausgewählten Produktfeldern:Spanende Fertigungsmaschinen: Bohrmaschinen – Dreh-maschinen – Fräsmaschinen – Sägemaschinen – FlexibleFertigungssystemeSchneid- und Schweißanlagen: Brennschneidanlagen –Laserschneidanlagen – SchweißeinrichtungenOberflächenbehandlungsanlagen: Bürstanlagen – Gleit-schleifanlagen – Lackieranlagen – StrahlanlagenStanz- und Umformmaschinen: Blechbiegemaschinen –Blechscheren – Rohrbiegeanlagen – Stanzmaschinen.Der Ergebnisband kann kostenfrei über den ZentralenMarketing-Service des Vogel-Verlags bezogen werden.

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Eine Gleich-/

Wechselstrom-

quelle mit 400 A

bei 35% Ein-

schaltdauer

komplettiert die

Esab-WIG-Bau-

reihe nach oben.

Das Schweißgerät

eignet sich speziell für große

und dickwandige Alumini-

umbauteile und macht dort

das zeit- und kostenaufwen-

dige Vorwärmen überflüssig.

Zu den Ausstattungsmerk-

malen gehört 2-4-Takt-Schal-

tung, Hot-Start sowie eine in-

Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

6115 /K

21-01 b

Für den Baustelleneinsatz

und Dauerbetrieb wurde eine

Baureihe von kompakten

Bolzenschweißanlagen kon-

zipiert. Die Geräte für das

Bolzenschweißen mit Hub-

zündung sind mit einer Mi-

kroprozessorsteuerung und

einer Konstantstromrege-

lung ausgestattet. Die Serie

ist in sechs verschiedenen

Baugrößen für Bolzendurch-

messer von 3 bis 25 mm lie-

ferbar. Mit den Verfahren

Kurzzeit, Schutzgas und Ke-

ramikring werden alle Vari-

anten des Hubzündungsver-

fahrens abgedeckt. Die Kom-

paktanlagen sind für den An-

schluss von Automatikkom-

ponenten vorgesehen.

Köster & Co. GmbH, 58242 En-

nepetal, Tel. (0 23 33) 83 06-0,

Fax (0 23 33) 83 06-38, E-Mail:

[email protected],

Internet: www.bolzenschweiss-

technik.de

Kompakte Bolzenschweißanlagen

Durch schnelle Zykluszeiten

soll ein Wasserstrahl-Bear-

beitungszentrum die Produk-

tivität steigern. Der Arbeits-

druck wurde auf 4100 bar ge-

steigert, so dass eine maxi-

male Schneidgeschwindig-

keit von 25000 mm/min mög-

lich ist. Die größte Eilgangge-

schwindigkeit liegt bei 50000

mm/min. Der Abrasiv-

Schneidkopf ist mit einem

elektronischen Diagnosesy-

stem ausgestattet, das die

Wasserdüse, die Schneiddü-

se und den Abrasivfluss

überwacht. Die Anlage ist mit

Arbeitsbereichen von 3 m 3 2

m, 2 m 3 4 m und 3 m 3 4 m

erhältlich.

Flow Europe GmbH, 64293 Darm-

stadt, Tel. (0 61 51) 8 80 30,

Fax (0 61 51) 89 38 22,

Internet: www.flowgmbh.com

Wasserstrahl-Bearbeitungszentrumschneidet mit einem Druck von 4100 bar

tegrierte Pulseinheit.

Für das Aluminium-

schweißen verfügt

dieStromquelle über

eine einstellbare

Wechselstromba-

lance (20/80%) für

Oxidaufbrechung

und Einbrand. Die Frequenz

lässt sich von 50 bis 200 Hz

regeln und bietet durch Ein-

schnürung des Lichtbogens

Vorteile an dünnen Blechen

und Kehlnähten.

Esab GmbH, 42648 Solingen,

Tel. (02 12) 2 98-0,

Fax (02 12) 2 98-2 18

WIG-Stromquelle zum Schweißendickwandiger Aluminiumbauteile

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Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX

6115 /K

21-02 f

Mit einer Zusatzfunktion zur

kompletten Überwachung

des Schweißprozesses in der

automatischen Fertigung

sind rechnergesteuerte MIG-

/MAG-Impulsstromquellen

ausgestattet. Das System er-

kennt und meldet Negativein-

flüsse auf den Lichtbogen,

die laut Hersteller über die

bisherigen Möglichkeiten der

Mittelwertüberwachung we-

sentlicher Schweißparame-

ter hinausgehen. So können

Beeinträchtigungen des

MAG-Impulsprozesses her-

vorgerufen werden durch

Werkstückverunreinigungen

infolge Öl, Farbe, mangelnder

Schutzgasabdeckung, Was-

ser im Lichtbogen oder zu

großen Brennerabstand.

Wird ein störender Einfluss

auf den Lichtbogen festge-

stellt, sendet das Überwa-

chungssystem ein Signal an

die Robotersteuerung. Der

Programmablauf wird dann

unterbrochen und der

Schweißprozess gestoppt.

Der Bediener erhält im Klar-

text sowohl auf dem Display

der Schweißstromquelle als

auch auf dem Monitor der Ro-

botersteuerung Informatio-

nen über die Fehlerursache.

Durch die umfassende Kon-

trolle des Lichtbogens wird

eine konstant gute Nahtqua-

lität gewährleistet.

Carl Cloos Schweißtechnik GmbH,

35708 Haiger, Tel. (0 27 73) 85-0,

Fax (0 27 73) 85-2 75,

E-Mail: [email protected],

Internet: www.cloos.de

Rechnergesteuerte Impulsstromquellenmit Zusatzfunktion zur Prozessüberwachung

Mit der Software Sysweld las-

sen sich thermochemische,

thermometallurgische und

mechanische Vorgänge beim

Wärmebehandeln und

Schweißen simulieren. Die

neue Version ist in der Lage,

Berechnungen zehnmal

schneller durchzuführen als

die Vorgängerversion und

ohne Begrenzung der Anzahl

von Elementen. Für Schweiß-

und Wärmebehandlungsauf-

gaben, die örtlich ein sehr fei-

nes Netz benötigen, steht eine

mit der Wärmequelle mitbe-

wegte automatische Netzver-

feinerung zur Verfügung.

Darüber hinaus wurden me-

tallurgische Modelle für das

Schweißen von ausschei-

dungs- und kalt härtenden

Aluminiumlegierungen be-

rechnet. Sysweld simuliert

alle üblichen Schweißver-

fahren wie das Punkt- und

das Laserschweißen, durch-

greifendes Härten, Rand-

schichthärten, Anlassen und

Vergüten sowie thermoche-

mische Wärmebehandlungs-

verfahren wie das Einsatz-

härten oder Carbonitrieren.

Die Software errechnet Maß-

und Formänderungen des

Bauteils, die Härte, Festigkeit

und Verformbarkeit des

Werkstoffs sowie die verblei-

benden Eigenspannungen.

Damit lassen sich Werk-

stücke und Prozesse hin-

sichtlich Konstruktion, Pro-

duktion und Betriebsfestig-

keit optimieren.

ESI GmbH, 80935 München,

Tel. (0 89) 43 65 00-17,

Fax (0 89) 43 65 00-19,

E-Mail: [email protected]

Software simuliert Vorgängebeim Schweißen und Wärmebehandeln

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

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Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

6111 /S

14-01 g

Das Industrierührwerk ML 6

wurde insbesondere zur Nut-

zung in Laboreinrichtungen

entwickelt. Mit seinem klei-

nen Fassungsvermögen bie-

tet das Gerät Anwendungs-

möglichkeiten in einem sehr

weiten Bereich von Mischauf-

gaben. Der Mischer verfügt

über einen Nutzinhalt von

1 bis 6 1 und ist mit einem

pflugscharähnlichem Stan-

dardmischwerkzeug ausge-

rüstet, mit dem Rührbewe-

gungen in mehrere Richtun-

gen ausgeführt werden kön-

nen. Das Gerät wurde zum

Mischen von Produkten mit

stark schwankenden Dich-

ten, Körnungen und Mas-

seeigenschaften entwickelt.

Die Arbeitsgeschwindigkeit

wird über einen Frequenz-

wandler variiert.

Lazareth, F-74940 Annecy le Vieux,

Tel. (00 33-4 50) 50 64-12 76,

Fax (00 33-4 50) 50 64-03 22,

E-Mail: [email protected],

Internet: www.lazareth.com

Kleines Mischgerät für das Laborhat einen Nutzinhalt von 1 bis 6 l

Koagulationsprobleme, hohe

Abfall- und Wartungskosten

sind nur einige der Probleme,

die regelmäßig bei wasser-

befluteten Spritzanlagen auf-

tauchen. Um diesen Proble-

men entgegenzuwirken las-

sen sich derartige Anlagen

jetzt auf ein Trockenfilter-

system umrüsten. Die Vor

teile des Columbus-Filters

gegenüber wasserbefluteten

Spritzanlagen sind: Kosten-

ersparnis von 20 bis 45%,

keine Probleme mit Koagu-

lation, hoher Abscheidegrad,

weniger chemischer Abfall,

kein Lärm, kein Gestank

sowie umweltfreundlicher

Betrieb. Das Filter besteht

aus Filterpapier mit sieben

Lagen und einer zusätzlichen

Synthetik-Schicht.

Wiltec BV Uden, NL-5400 AC UDEN,

Tel. (00 31-4 13) 26 29 38,

Fax (00 31-4 13) 25 08 95,

Internet: www.wiltec.nl,

E-Mail: [email protected]

Trockenfilter für Spritzanlagenspart Kosten von 20 bis 45% ein

Für Anwendungen im Hoch-

temperaturbereich wurden

die elektromechanisch Ein-

bau-Thermostate der Bau-

reihe EMf für Temperaturen

bis zu 650 °C neu konzipiert.

Temperaturwächter und

Temperaturbegrenzer sind

mit dem Regelbereich 230

bis 650 °C lieferbar. Die

Sicherheitstemperaturbe-

grenzer haben den Einstell-

bereich 500 bis 650 °C. Fern-

leitung und Fühler bestehen

aus hochtemperaturbestän-

digem Edelstahl.

M. K. Juchheim GmbH & Co.,

36035 Fulda,

Tel. (06 61) 60 03-0,

Fax (06 61) 60 03-5 00,

E-Mail: [email protected]

Elektromechanischer Thermostatfür Temperaturen bis 650 °°C

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Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX

6111 /S

14-02 a

Deutlich verbesserte Effizi-

enz beim Umschmelzen in

Kupolöfen kennzeichnet das

Highjet-Verfahren. Dabei er-

folgt eine Rücknahme der

Windversorgung um bis zu

50%. Der Druck des einge-

leiteten Sauerstoffs wird in

Saugkraft umgewandelt, die

Luft aus der Umgebung

anzieht. Während der Sauer-

stoffeintrag mit Drücken von

6 bis 10 bar erfolgt, variiert

das Verhältnis von Sauerstoff

zu Luft zwischen 5:1 und

1:1. Bei einem Verhältnis von

5:1 beträgt die Sauerstoff-

konzentration etwa 34%, bei

einem Verhältnis von 1:1

rund 60%. Die Verringerung

der Gebläsewindmenge führt

zu einer Senkung der Inves-

titionskosten und zu Ein-

sparungen an elektrischer

Energie. Weitere Energiege-

winne werden durch die Re-

duzierung des Gichtgasvolu-

mens um rund 25% und die

Herabsetzung der Gichtgas-

temperatur ermöglicht. Es

entstehen bis zu 50% gerin-

gere Abgasmengen und nied-

rigere Abgastemperaturen.

Linde Technische Gase GmbH,

82049 Höllriegelskreuth,

Tel. (0 89) 74 46-0,

Fax (0 89) 74 48-12 30,

Internet: www.linde.de/

linde/gas

Highjet-Verfahren für Kupolöfenverbessert die Effizienz

Micro-Fluid ist ein neues

Messsystem zur Konzentra-

tions- oder Trockenmasse-

Bestimmung von Flüssig-

keiten, Suspensionen oder

Pasten in Rohrleitungen. Es

arbeitet mit Mikrowellen.

Nicht nur in der Lebensmit-

telindustrie ist die Konzen-

tration einer Suspension ein

wichtiger Parameter für die

Prozesssteuerung. Für die

Bestimmung der Konzen-

tration oder Trockenmasse

wird eine Messzelle aus Edel-

stahl in die Rohrleitung inte-

griert. Die produktberühren-

den Teile sind dabei entweder

aus Edelstahl oder Teflon

und somit für den Einsatz an

Lebensmitteln tauglich. Das

gesamte durch diese Rohrlei-

tung strömende Produkt wird

mittels Mikrowellen-Technik

gemessen und der Messwert

steht als 0/4 bis 20 mA Signal

für die Prozesssteuerung zur

Verfügung. Das Messprinzip

basiert auf der Wechsel-

wirkung zwischen Wasser-

molekülen und Mikrowellen,

wobei als Messeffekt die

Dämpfung oder Phasenver-

schiebung ausgewertet wird.

Aufgrund dieses Prinzips eig-

nen es sich für alle Produkte,

deren Bestandteil Wasser ist.

Berthold GmbH & Co. KG,

75323 Bad Wildbad,

Tel. (0 70 81) 1 77-0,

Fax (0 70 81) 1 77-1 00,

E-Mail: berthold-

[email protected],

Internet: www.berthold-online.co

Konzentrationsmessung bei Fluidenin Rohrleitungen mit Mikrowellen

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

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Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX

6118 /S

21-01 d

Seine Baureihe Li-

nearachsen mit

Zahnriemen und

Laufrollenführung

hat der Hersteller

nun um die bisher

kleinste Baugröße

mit einem Profil-

querschnittsmaß

von 80 mm erwei-

tert. Die Baureihe

HPLA zeichnet sich

unter anderem dadurch aus,

dass bei den Laufrollen-

führungen gewählt werden

kann zwischen Laufrollen

mit Kunststoffummantelung

oder Stahllaufring. Erstge-

nannte laufen direkt auf elo-

xiertem Aluminium. Letztge-

nannte rollen auf in das Alu-

minium-Trägerprofil einge-

legten Stahlbändern. Die

Werkstoffpaarung Alumini-

um/Kunststoff kommt ohne

Schmierung aus und ist da-

her wartungsarm. Die steife-

re Ausführung Stahl/Stahl

hingegen wird kontinuierlich

von einem integrierten

Schmierstoffvorrat versorgt.

Neben dem üblichen Zahn-

riemenantrieb gibt es auch

den für lange Hübe geeigne-

ten umlaufenden Zahnrie-

men, der sich auf einer Zahn-

stange abwälzt. Dabei fährt

der Antriebsmotor mit. Die

Tragfähigkeit der neuen Bau-

reihe reicht bis 190 kg, die

Vorschubkraft bis 1600 N.

Parker Hannifin GmbH EMD Hau-

ser, 77656 Offenburg, Tel. (07 81)

50 90, Fax (07 81) 50 91 76

Linearachse mit Zahnriemenantriebhat ein Profilquerschnittsmaß von 80 mm

Doppelzahnriemen werden

in der Regel als Standard-

ware hergestellt. Es gibt sie

aber auch als Hochleistungs-

zahnriemen. Diese bestehen

dann aus Polychloroprene

und haben sich vor allem für

Synchroantriebe mit gleich-

und gegenläufigen Drehbe-

wegungen bewährt. Ihre

wichtigsten Anwendungsge-

biete sind Büro-, Druck-, Tex-

til-, Werkzeug- oder Ver-

packungsmaschinen. Die

Doppelzahnriemen haben

ein hohes Leistungsvermö-

gen und sollen außerordent-

lich betriebssicher sein. Dar-

über hinaus sollen sie kom-

pakte raum- und gewichts-

sparende Lösungen mit ei-

nem Wirkungsgrad bis 98%

ermöglichen. Die Antriebe

sind geräuscharm und war-

tungsfrei. Schmieren oder

Nachspannen ist nicht nötig.

Hergestellt werden die Pro-

dukte in zwei Ausführungen:

Der Synchrobelt sorgt für si-

chere Synchronität. Der Syn-

chroforce Cxp wurde für An-

wendungen mit hohen Anfor-

derungen entwickelt. Er ist

zudem elektrisch leitfähig

nach ISO 9563. Beide Aus-

führungen eignen sich für

Temperaturen von –40 bis

+100 °C.

Contitech GmbH, 30001 Hannover,

Tel. (05 11) 9 38 13 70,

Fax (05 11) 93 81 24 55

Doppelzahnriemen ermöglichtraumsparende Antriebslösungen

Das IndustrieMagazin

MARKTSPIEGEL

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Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21 XX

6118 /S

21-02 h

Verbessert wurden jetzt die in

C-Profilbauart konzipierten

Linearführungen der Reihe

Compact Rail in wesentli-

chen Punkten. Die Geometrie

der Laufrollen und Lauf-

flächen wurde bei den K-Aus-

führungen komplett neu ge-

staltet. Der so geschaffene 3-

Punkt-Kontakt ermöglicht,

selbst grobe Winkel- und

Höhenfehler zwischen zwei

Laufschienen auszuglei-

chen. In Längsrichtung las-

sen sich Winkelabweichun-

gen von maximal vier Grad

kompensieren. Die K-Aus-

führungen eignen sich daher

auch für den Einbau der bei-

den Längsführungen in un-

terschiedlichen Ebenen. An-

wenderfreundlich sind zu-

dem die neuen Befestigungs-

arten und Rastermasse. Ne-

ben den 90°-Senkschraub-

bohrungen gibt es die kom-

pakt gebauten Linearführun-

gen nun auch mit Bohrungen

für Zylinderschrauben. Letzt-

genannte erlauben ein besse-

res Ausrichten der Führun-

gen bei ungleichmäßigen

Bohrabständen. Alle Linear-

schienen haben jetzt ein Ras-

termaß von 80 mm. Gefertigt

werden Baugrößen mit 100

bis 3600 mm Länge.

Rollon GmbH, 40878 Ratingen,

Tel.: (0 21 02) 8 74 50,

Fax (0 21 02) 87 45 10

Kompakt gebaute Linearführungtoleriert auch grobe Fluchtungsfehler

Speziell auf die Erfordernisse

der Montage-, Verpackungs-

und Palettiertechnik ausge-

richtet wurde die kombinier-

te Ausleger- und Rotations-

einheit LE 40 AR. Sowohl

Ausleger- als auch Rotations-

achse werden von AC-Servo-

oder Schrittmotoren ange-

trieben und sind somit frei

programmierbar. Am Dreh-

teller der Rotationsachse las-

sen sich Nutzlasten bis zu

10 kg bei einem Drehwinkel

von 360° oder einem Ausle-

gerhub von 800 mm bewegen.

Dank der räumlichen Tren-

nung zwischen Antriebsein-

heit und zugehöriger Dreh-

achse ist der werkstücknahe

Arbeitsraum frei von Stör-

konturen. Zusätzlich hat der

Drehteller der Rotationsach-

se zwei pneumatische und

eine 12-polige elektrische

Durchführung, um anwen-

derspezifische Greifersyste-

me kompakt und kosten-

günstig zu montieren. Mögli-

cher Zahnriemenbruch an

der Auslegerachse wird elek-

tronisch überwacht. Auf

Wunsch gibt es diese Achse

auch mit einer pneumati-

schen Haltebremse. Mit ei-

nem integrierten Wegmess-

system wird mit einer Auflö-

sung von 10 µm genau posi-

tioniert.

G.A.S. mbH, 78112 St. Georgen,

Tel. (0 77 24) 88 01 12,

Fax (0 77 24) 88 01 13

Kombinierte Ausleger- und Rotationseinheitist frei programmierbar

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MARKTSPIEGEL

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MARKTSPIEGEL

6118 /T

21-01 e

Manipulationsversuche zum

Beispiel an Verpackungen

können zuverlässig und dau-

erhaft sichtbar gemacht wer-

den mit dem New-Colorshift-

Siegel. Beim Öffnen des Sie-

gels verändert sich die Farbe,

zum Beispiel von Blau zu Sil-

ber. Der Effekt ist deutlich zu

sehen und irreversibel. Auf

Wunsch können zusätzliche

fälschungssichere Merkmale

integriert werden. Das Siegel

lässt sich per Thermotrans-

ferdrucker mit Text, Logos

oder Nummern bedrucken.

Man kann es beispielsweise

für die Sicherung von Behäl-

tern oder zur Versiegelung

von Türen verwenden.

Schreiner Etiketten und Selbstkle-

betechnik GmbH & Co. KG,

85764 Oberschleißheim,

Tel. (0 89) 3 15 84-1 35,

Fax (0 89) 3 15 84-3 17,

Internet: www.

schreiner-etiketten.de

Farbiges Verschlusssiegel macht Manipulationsversuche sichtbar

Um eine einfache Handha-

bung zu ermöglichen, liefert

die Filzfabrik Fulda ihre Sta-

pelpolster, die bei Transport

und Lagerung von Fenster-

rahmen und Türblättern

diese vor Beschädigungen

schützen, jetzt auf Rollen.

Bisher mussten die Stapel-

pads einzeln dem Ver-

packungskarton entnom-

men und das Schutzpapier

von Hand abgezogen werden.

Jetzt befinden sich die Sta-

pelpads auf Rollen, sind ein-

seitig schwach klebend, ha-

ben eine Papierabdeckung

und sind einfach abziehbar.

Filzfabrik Fulda GmbH & Co. KG,

36035 Fulda,

Tel. (06 61) 1 01-1,

Fax (06 61) 1 01-2 14,

E-Mail: WA.Filzfabrik-Fulda@

T-Online.de

Stapelpolster für Transport von Fenstern und Türen werden auf Rollen geliefert

Oft ist das Zusammenstellen

von Kennzeichnungssyste-

men aus verschiedensten

Optionen und Referenzen

kompliziert und zeitaufwen-

dig. Um dies zu vereinfachen,

aber gleichzeitig den unter-

schiedlichsten Anforderun-

gen der Kunden gerecht zu

werden, hat Imaje nun vier

Tintenstrahldrucker aus der

Serie 7 als Komplettpaket zu-

sammengestellt. Die Modelle

Prima, Sigma, Mega und Su-

pra haben klar definierte Ei-

genschaften und decken die

Kundenanforderungen für

unterschiedliche Standard-

anwendungen ab.

Imaje GmbH, 70565 Stuttgart,

Tel. (07 11) 7 84 03-26,

Fax (07 11) 7 84 03-33,

Internet: www.imaje.de

Komplettpaket aus Tintenstrahldruckernfür unterschiedliche Kundenanforderungen

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MARKTSPIEGEL

6118 /T

21-02 a

Der Unilifter WS5 ist ein uni-

versell verwendbares Hebe-

gerät mit einer Hubkraft von

50 kN und einem Hub von

140 mm. Das Besondere ist,

dass er senkrecht, schräg

und waagerecht eingesetzt

werden kann. Die integrierte

Handpumpe besteht aus

Bauteilen, die auch in den

Maschinenhebern der Bau-

reihe V verwendet werden.

Der Ölverlust ist laut Herstel-

ler weitgehend reduziert, weil

Druckzylinder, Öltank, Pum-

pengehäuse und Grundplat-

te zu einer Baugruppe

zusammengeschweißt sind.

Das Gerät bietet eine hohe

Standsicherheit.

Georg Kramp GKS-Perfekt,

70736 Fellbach,

Tel. (07 11) 51 09 81-0,

Fax (07 11) 51 09 81-90

Hebegerät für schwere Lasten ist vertikal und horizontal verwendbar

Eine elektrische Hub- und

Antriebsfunktion hat der

Hubwagen Logitrans SGL,

dessen Kupplung zwischen

Motoreinheit und Chassis ge-

federt ist. Dadurch wird laut

Hersteller ein einfaches und

angeneh-

mes

Manövrie-

ren gewährleistet. Die Kupp-

lung sichert nicht nur eine

geräuscharme und ruhige

Fahrt, sondern auch einen

guten Bodenkontakt auf un-

ebenem Gelände und damit

eine hohe Stabilität. Mit dem

Gerät wird eine

gute Platzausnut-

zung erreicht. Dies

ist auf die Kon-

struktion mit ei-

nerBaulänge von

450 mm hinter

den Gabeln und

einer Breite von

600 mm zurück-

zuführen. Der Anwender wird

auf den Zustand der Batterie

aufmerksam gemacht.

Logitrans Deutschland GmbH,

57392 Kirchrarbach,

Tel. (0 29 71) 9 69 99-0,

Fax (0 29 71) 9 69 99-99

Elektrisch angetriebener Gabelhubwagen eignet sich auch für unebenes Gelände

Für verschiede-

ne Anwen-

dungsfälle

wurde die

Kurzrücken-

Gabelzinke HDS 1

(Half Dimension System) ent-

wickelt, die laut Hersteller

leicht zu montieren ist. Es

handelt sich bei diesem Pro-

dukt um eine gewichtsopti-

mierte Gabelzinke mit neuer

Rückengeometrie, die vor-

zugsweise für den Einsatz an

Gabelzinkenverstellgeräten,

an Drehgeräten und inte-

grierten Seitenschiebern,

aber auch für Ein-

satzfälle im Regalstaplerbe-

reich und an Sonderkon-

struktionen gedacht ist. Die

Gabelzinke hat die gleiche

Tragfähigkeit wie vergleich-

bare Zinken nach DIN.

CFS Falkenroth Fördertechnik

GmbH & Co.,

58579 Schalksmühle,

Tel. (0 23 55) 9 06-0,

Fax (0 23 55) 9 06-3 19,

E-Mail: [email protected],

Internet: www.falkenroth.com

Gewichtsoptimierte Kurzrücken-Gabelzinke lässt sich leicht am Träger montieren

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TERMINE

Kongresse, Kolloquien, Seminare

Seminar: Planetengetriebe – Konstruk-

tionen und Anwendungsmöglichkeiten

Haus der Technik e. V.,Hollestraße 1, 45127 Essen,Tel. (02 01) 1 80 31,Fax (02 01) 1 80 32 69

München 6. und7. 6.

2095 DM

Seminar: Internet- und Intranet-

Nutzung in der Beschaffung

BME-Akademie,Bolongarostraße 82, 65929 Frankfurt/Main,Tel. (0 69) 30 83 82 00,Fax (0 69) 30 83 82 99

Duisburg19. und20. 6.

1940 DM

Kongress: Umwelt, Klima und

Gesundheit – Beiträge im Rahmen des

Weltingenieurtags

VDI,Postfach 10 11 39, 40002 Düsseldorf,Tel. (02 11) 6 21 44 00, Fax (02 11) 6 21 41 67

Hannover19. bis21. 6.

1350 DM

Simmers-feld20. 6.

440 DM

Siegen20. 6.

680 DM

Seminar: Kennzahlen und Controlling

in der Instandhaltung

Euroforum Deutschland GmbH,Postfach 23 02 65, 40088 Düsseldorf,Tel. (02 11) 9 68 63 00,Fax (02 11) 9 68 65 02

Stuttgart 20. und21. 6.

2595 DM

Seminar: Investitionsgüter und High-

tech-Produkte schneller entwickeln

Deutsches Industrieforum für Technologie,Tulpenstraße 10, 47906 Kempen,Tel. (0 21 52) 10 15Fax (0 21 52) 51 82 21

Nürnberg 26. und27. 6.

1860 DM

Seminar: Baukastensysteme markt-

gerecht entwickeln

Technische Akademie Esslingen,Weiterbildungszentrum,Postfach 12 65, 73748 Ostfildern,Tel. (07 11) 3 40 08 23,Fax (07 11) 3 40 08 43

Ostfildern 26. und 27. 6.

1130 DM

Seminar: Materialflussautomatisierung

– intelligente Logistiksysteme

Fraunhofer-Institut Produktionstechnikund Automatisierung,Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart,Tel. (07 11) 9 70 00,Fax (07 11) 9 70 13 99

Stuttgart 28. 6.

650 DM

Seminar: Von innovativen Unternehmen

lernen – Simultaneous Engineering bei

Funk Dreidimensional

TOP Institut für Medienentwicklung undKommunikation GmbH,Mainzer Landstraße 195, 60326 Frankfurt/Main,Tel. (0 69) 75 91 21 67,Fax (0 69) 75 91 23 01

Seminar: Energiekosten senken –

Grundlagen, Methoden und Fall-

beispiele

Universität Siegen Institut für Energietechnik, Paul-Bonatz-Straße 9, 57068 Siegen,Tel. (02 71) 7 40 26 32,Fax (02 71) 7 40 26 36

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InformativÜber die Grundlagen und

Realisierung von CAN-Netz-

werken wurde schon viel ge-

schrieben. Bei diesem Buch

handelt es sich um die 2., voll-

ständig überarbeitete und er-

weiterte Auflage der vor fünf

Jahren erschienenen 1. Auf-

lage.

Die 2. Auflage, auf die man-

che interessierte Leser schon

lange gewartet haben, ent-

hält nun allerdings sogar

eine überarbeitete Version

des ISO-11898-Standards so-

wie der CAN-Open-303- Spe-

zifikation 4.0. Weil das Ziel

des Buches eine fundierte

Einführung in die CAN-Tech-

nologie für Entwickler und

Anwender sein soll, werden

im ersten Kapitel Grundla-

gen der Datenkommunikati-

on vorgestellt. Auch die wich-

tigsten Feldbuskonzepte wer-

den sind berücksichtigt. Im

Anhang des Buches befinden

sich ein Kapitel zur Berech-

nung der Bittiming-Parame-

ter, ein sechsseitiges Litera-

turverzeichnis sowie ein sie-

benseitiges Stichwortver-

zeichnis.

Auf der beiliegenden CD-

ROM, die wohl von der IXXAT

Automation GmbH aus Wein-

garten stammt, befinden sich

zahlreiche Demo-Program-

me, Treiber, Produktinforma-

tionen sowie Berichte und Ar-

tikel über den CAN-Bus. Ein

Manko hat die CD — sie ist lei-

der in englischer Sprache ab-

gefasst und das bei einem in

Deutschland ansässigen Un-

ternehmen. Zumindest hätte

man zusätzlich eine komplet-

te Kopie des Buches auf CD-

ROM erwartet.REINHOLD SCHÄFER

UmfassendBei elektronischen Schaltun-

gen sind die Transistorschal-

tungen fast vollkommen von

hochintegrierten Schaltun-

gen ersetzt worden. Auch in

der Leistungselektronik und

der Hochfrequenztechnik

geht der Trend in diese Rich-

tung.

Diesen Trend berücksich-

tigten die Autoren in der nun-

mehr vorliegenden 11. Aufla-

ge in neuen Grundlagenkapi-

teln. Denn selbst der Anwen-

der benötigt bei der Entwick-

lung von anwenderspezifi-

schen Schaltungen (ASIC)

Kenntnisse in der IC-Schal-

tungstechnik.

Auch die Schaltungssimu-

lation, die für die IC-Entwick-

lung zwingende Vorausset-

zung ist, wird zunehmend

auch in der Anwenderent-

wicklung benötigt. Dazu liegt

dem Buch eine CD-ROM mit

einem Schaltungssimula-

tionsprogramm (Demo-Versi-

on für Schaltungen bis 10

Transistoren und bis zu 50

Bauteilen) und Simulations-

beispielen bei. Auch auf der

Homepage www.springer.de/

engine-de/tietze-schenk sol-

len in loser Folge laufend

neue Simulationsbeispiele

und Updates stehen.

Obwohl man das Buch in

seiner neuesten Auflage auf

elektronischen Satz umge-

stellt hat, konnte man sich

nicht dazu durchringen, die

neue Rechtschreibung zu

berücksichtigen. Doch dies

sollte kein Grund sein, auf

ein umfassendes Buch, das

den aktuellen Stand der

Schaltungstechnik berück-

sichtigt zu verzichten. REINHOLD SCHÄFER

Frequenzumrichter

– Prinzip, Aufbau und Einsatz

Von P. F. Brosch. Landsberg: Ver-lag Moderne Industrie/MitsubishiElectric, 2000. 82 Seiten, gebun-den, 16,80 DM.

Drehzahlvariable Antriebe

sind in allen Industriezwei-

gen anzutreffen. Die positi-

ven Eigenschaften der Asyn-

chronmotoren lassen sich

mit Frequenzumrichtern op-

timal nutzen. Die Leistungs-

fähigkeit und Vorteile dieser

Technologie werden in dem

Buch aufgezeigt. Darüber

hinaus werden Hinweise für

Einsatzfälle gegeben und die

Möglichkeiten zur Energie-

einsparung erläutert. Prof.

Dr. Ing. Peter F. Brosch ist es

gelungen, das komplizierte

Thema leicht verständlich

darzustellen und so dem

Praktiker den Einstieg in die

anspruchsvolle Materie zu

erleichtern.

Hohes NiveauDas Shareholder-Value-Kon-

zept geistert seit Anfang der

neunziger Jahre zunächst

durch die Führungsetagen

der amerikanischen Konzer-

ne, später auch der deut-

schen. Dabei geht es um eine

wertorientierte Unterneh-

mensführung, die sich vor al-

lem nach dem Börsenwert

richtet.

In den Unternehmen be-

steht verständlicherweise In-

teresse daran, wie das Kon-

zept in die Praxis und vor al-

lem in Deutschland umge-

setzt werden kann. Diesem

Interesse widmete sich ein

Arbeitskreis von Unterneh-

mensvertretern, der unter

wissenschaftlicher Leitung

die Umsetzung des Sharehol-

der-Value-Konzepts disku-

tierte. Aus diesem Arbeits-

kreis ging der vorliegende

Sammelband hervor. Er stellt

zunächst das Konzept des

Wertmanagements im Unter-

nehmen vor. Im Hauptteil fol-

gen Darstellungen der Um-

setzung bei deutschen Akti-

engesellschaften, unter an-

derem bei Hoechst, Preussag

und Thyssen. Es schließen

sich kürzere Kapitel über

Einzelprobleme wie Steuern

und Rückstellungen an

Das Buch wirkt im Ver-

gleich zu anderen Sammel-

bänden sehr einheitlich. Die

Beiträge gehen in ihrem Ni-

veau weit über sonst übliche

Tagungsbeiträge hinaus und

halten auch wissenschaftli-

chen Maßstäben stand. So ist

der Band weniger als Einstieg

für Nicht-Fachleute geeignet.

sondern eher für diejenigen,

die in ihrem Unternehmen

mit der Materie beschäftigt

sind. Er bietet Ansatzpunkte

für eine nähere Diskussion

der Methoden und Konzepte

der Umsetzung.ANDREAS PREISSNER

I Maschinenmarkt, Würzburg 106 (2000) 21

BÜCHER

Controller Area

Network

Hrsg. von K.Etschberger.München: CarlHanser Verlag,2000. 437 S., ge-bunden, mit CD-ROM, 98 DM.

Steuerungs-

und Führungs-

systeme

Von R. Bühnerund K. Sulzbach.Stuttgart: Schäf-fer-Poeschel,1999. 278 S., ge-bunden, 98 DM.

Halbleiter-

Schaltungs-

technik

Von U. Tietzeund Ch. Schenk.Heidelberg:Springer, 1999.1421 S. gebun-den, 149 DM.

Mechanik-Training – Übungs-

beispiele und

Prüfungsaufgaben

Von M. Mayr. München: CarlHanser Verlag, 2000. 220 Seiten,kartoniert, 29,80 DM.

Die Aufgabensammlung zu

Martin Mayrs erfolgreichem

Lehrbuch „Technische Me-

chanik“ liegt jetzt in der zwei-

ten, stark erweiterten Auf-

lage vor. Die drei Bereiche

Statik, Kinematik/Kinetik/

Schwingungen und Festig-

keitslehre werden in insge-

samt 125 Übungsbeispielen

und Prüfungsaufgaben mit

ausführlichen Lösungen be-

handelt. Die Aufgaben stam-

men aus einem weiten Be-

reich von Technik und Frei-

zeit. Sie werden durch an-

schauliche Abbildungen ver-

deutlicht. Die Aufgaben sind

meist noch nicht auf das Me-

chanikmodell abstrahiert, so

dass dieser erste und schwie-

rigste Schritt einer Problem-

lösung geübt werden kann.

Das Buch richtet sich in er-

ster Linie an die Studieren-

den der Fachhochschulen, ist

aber ebenso geeignet für das

Studium an Universitäten

oder Technikerschulen.

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Werkzeugtechnik

Die Wuchtgüte ist einwichtiger, wenn auch

nicht allein bestimmen-der Faktor, wenn es um

die Genauigkeit vonZerspanungswerkzeu-

gen geht, wie eine neueRichtlinie unterstreicht.

Verkürzte Prozessketten

Schneller zum fertigen Teil –dieses Ziel lässt sich nur erreichen,

wenn die Prozesskette kurz ist, beispiels-weise durch endkonturnahes Fertigen oder

Innenhochdruck-Umformen.

Präzisionsschleifen

Kleine, komplexgeformte Werkstücke,

die zudem außerge-wöhnlich hart sind, stel-len besondere Anforde-

rungen an die Schleif-technik, denen miteinem innovativen

Schleifmaschinenkon-zept entsprochen wird.

Themen:

Spanende Fertigung

Werkzeuge

Umformen

Lasertechnik

Fertigungsmesstechnik

Elektronische Baugruppen

IT-Business

Management

Sie lesenaußerdem:

SMD-Funkmodul

Ein bidirektionalesModul zur Datenübertra-gung per Funk ermög-licht ein schnelles undflexibles Eingreifen inMaschinenabläufe.

Lasertechnik

Hinsichtlich der Werk-stoffe sind der Beschrif-tung durch den Laserkaum Grenzen gesetzt.

Organisation

Nach einigen Berufsjah-ren stellt sich das Burn-out-Syndrom ein. EineNeudefinition desLebens muss erfolgen.

Special Metav 2000

Dr.-Ing. Detlev Elsinghorst, VDW-Aus-

stellungsausschuss: „1999 hatten wir in

Deutschland das bisher größte Markt-

volumen bei Werkzeugmaschinen von

13,4 Milliarden Mark. Marktaktive

Aussteller wissen schon, wo und

auch wann der Bartel den

Most holt.“

VORSCHAU AUF MM 22 VOM 29. 5. 2000

III

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