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Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 1i5 Antimon. V. A. NAz~Em~o und N. V. LEBEDEVA 1 stellen die genaueren Be- dingungen fiir die schon friiher 2 empfoh]ene colorimetrische Bestimmung yon An- timon mit Phenyl/luoron test. Die Komplexverbindung enth~lt Sb und Phenyl- fluoron im ~olverh~ltnis l:l. Fiir die Verbindung wird eine wahrseheinliche Formel vorgeschlagen. Das Absorptionsmaximnm der roten Komplexverbindung liegt bei 530 m s, die LSsung der Verbindung kann durch Gelatinezusatz stabilisiert werden und befolgt dann das Lambert-Beersche Gesetz; eine Ausscheidung (an den Gef~Bw~nden) beginnt erst am zweiten Tage naeh der Herstellung. Die Farb- intensitgt beginnt stark abzublassen, sobald der S~uregrad zu hoch ist (bei ttzS04 ab 2,5 n, bei HC1 ab 0,75 n). Die Gleichgewiehtskonstante pX betrggt (ira Mittel) 6,88, der molare Extinktionskoeffizientist 34160, seine HShe kennzeichnet die hohe Empfindlichkeit des Verfahrens: man kann Sb im Konzentrationsbereich 0,05 bis 6/~g/ml bestimmen. -- Aus]i~hrung. Die zu priifende LSsung wird mit 10 ml 2,5 n Sehwefels~ure und 1 ml l%iger GelatinelSsung, anschliel~end mit 2,5 ml einer 0,03~oigen PhenylttuoronlSsung versetzt, zur Marke (25 m]) aufgeFfillt. Nach dem M.ischen und 15--30 minutigem Stehen wird unter tIinzuziehung yon Blindprobe und VergleiehlSsungen bei 530 ms photocolorimetriert. -- Auch 9-(p-Nitrophenyl)- 2,3,7-trioxy-6-/luoron gibt mit Antimon(III) eine zum empfindliehen Nachweis geeignete Komplexverbindung mit dem Absorptionsmaximum bei 570 m#; das geagens ist jedoeh weniger leicht erh~ltlich 2. A.v. WILPZ~T Vanadium. F. H. POLLARD, G. I~IOKLESS und A. J. BANISTEt~ 3 geben Vor- sehrfften zur Bestimmung yon Vanadium in Anwesenheit eines Dichromatiiber- schusses. Hierzu wird das Vanadium(V) yon Chrom(VI) mit Hilfe absteigender Papierchromatographie getrennt und dann mit Natriumwo]framat oder mit Form- aldoxim co]orimetrisch bestimmt. Chromatographiert wird auf Whatman 3 MM- Papier mit dem LSsungsmitte]gemisch Wasser--konz. Salzs~ure--Dii~thyl~ther-- Methanol (15 : 4 : 50 30). :Naoh dem Troeknen kann das Chromatogramm bespriiht werden mit Tannins~ure (0,5 g Tanninsgureund 1 g iNatriumacetat in 10 ml warmem 60% igem Spiritus aufgel5st) -- ergibt mit Vanadium dunkelblaue Flecke -- oder mit Natrium-2-nitroso-l-naphthol-4-sulfonatlSsung [0,05 g Reagens in 100 ml (1 : 1) verd. P[thanol gel5st] -- gibt mit Dichromat nach Entwieklung im Ammoniak- dampf eine starke rosabraune Fs Die R~-Werte betragen fih' Vanadium und fiir die geringen, dureh das Papier zu Chrom(III) reduzierten Dichromatmengen 0,5, fiir Dichromat 0,8. -- Verff. weisen darauf bin, dal3 sich das zur Sichtbar- machung yon Diehromat verwendete Reagens ebenfalls fiir Kup/er(II) (orangerosa), Gold(III) (orangebraun), Uran(IV) (violett), Eisen(II, Ill) (bei geringen Kon- zentrationen griin, andernfalls braun), Kobalt(H) (rosenrot), Nickel(H) (gelb), Palladium(H) (rotviolett), Platin(IV) (braun) und Chrom(III, VI) (rosabraun~ Intensit~t im Laufe einiger Tage zunehmend) als Spriihreagens eignet. -- Fiir die quantitative Bestimmung yon Vanadium werden verwendet a) breite Papierchromato- gramme (20• era), ant deren Startlinie (10 cm unterhalb des oberon l~andes) die Tropfen der zu analysierenden LSsung in einer Reihe yon 12 • 1,5 cm aufgetragen werden, und b)Zwillingspapierstreffen (aus einem Papierstreffen yon 35 x 20,5 cm wird yon unten naeh oben ein 29 cm langes, 0,5 cm breites Stiiek herausge- schnitten). In beiden F~llen kSnnen entweder Randstreifen (a) oder einer der Zwfl- lingsstreffen (b) zur Lokalisierung des Vanadiums verwendet werden. Fiir das quantitative Arbeiten wird vor allem die unter b) beschriebene Methode heran- 1 5. anal. Chim. 11, 560--565 (1956) [Russisch]. (Mit engl. Zusammenfassung.) 2 ~'AZARENKO,V. A., und N. V. IJEBEDEVA: Z. anal. Chim. 10, 289 (1955); vgl. diese Z. 151, 435 (1957). 8 Analyst 81, 577--581 (1956). Univ. Bristol (England). 8*

Vanadium

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Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 1 i5

Antimon. V. A. NAz~Em~o und N. V. LEBEDEVA 1 stellen die genaueren Be- dingungen fiir die schon friiher 2 empfoh]ene colorimetrische Bestimmung yon An- timon mit Phenyl/luoron test. Die Komplexverbindung enth~lt Sb und Phenyl- fluoron im ~olverh~ltnis l : l . Fiir die Verbindung wird eine wahrseheinliche Formel vorgeschlagen. Das Absorptionsmaximnm der roten Komplexverbindung liegt bei 530 m s, die LSsung der Verbindung kann durch Gelatinezusatz stabilisiert werden und befolgt dann das Lambert-Beersche Gesetz; eine Ausscheidung (an den Gef~Bw~nden) beginnt erst am zweiten Tage naeh der Herstellung. Die Farb- intensitgt beginnt stark abzublassen, sobald der S~uregrad zu hoch ist (bei ttzS04 ab 2,5 n, bei HC1 ab 0,75 n). Die Gleichgewiehtskonstante pX betrggt (ira Mittel) 6,88, der molare Extinktionskoeffizient ist 34160, seine HShe kennzeichnet die hohe Empfindlichkeit des Verfahrens: man kann Sb im Konzentrationsbereich 0,05 bis 6/~g/ml bestimmen. - - Aus]i~hrung. Die zu priifende LSsung wird mit 10 ml 2,5 n Sehwefels~ure und 1 ml l%iger GelatinelSsung, anschliel~end mit 2,5 ml einer 0,03~oigen PhenylttuoronlSsung versetzt, zur Marke (25 m]) aufgeFfillt. Nach dem M.ischen und 15--30 minutigem Stehen wird unter tIinzuziehung yon Blindprobe und VergleiehlSsungen bei 530 m s photocolorimetriert. - - Auch 9-(p-Nitrophenyl)- 2,3,7-trioxy-6-/luoron gibt mit Antimon(III) eine zum empfindliehen Nachweis geeignete Komplexverbindung mit dem Absorptionsmaximum bei 570 m#; das geagens ist jedoeh weniger leicht erh~ltlich 2. A.v. WILPZ~T

Vanadium. F. H. POLLARD, G. I~IOKLESS und A. J. BANISTEt~ 3 geben Vor- sehrfften zur Bestimmung yon Vanadium in Anwesenheit eines Dichromatiiber- schusses. Hierzu wird das Vanadium(V) yon Chrom(VI) mit Hilfe absteigender Papierchromatographie getrennt und dann mit Natriumwo]framat oder mit Form- aldoxim co]orimetrisch bestimmt. Chromatographiert wird auf Whatman 3 MM- Papier mit dem LSsungsmitte]gemisch Wasser--konz. Salzs~ure--Dii~thyl~ther-- Methanol (15 : 4 : 50 �9 30). :Naoh dem Troeknen kann das Chromatogramm bespriiht werden mit Tannins~ure (0,5 g Tanninsgure und 1 g iNatriumacetat in 10 ml warmem 60% igem Spiritus aufgel5st) - - ergibt mit Vanadium dunkelblaue Flecke - - oder mit Natrium-2-nitroso-l-naphthol-4-sulfonatlSsung [0,05 g Reagens in 100 ml (1 : 1) verd. P[thanol gel5st] - - gibt mit Dichromat nach Entwieklung im Ammoniak- dampf eine starke rosabraune Fs Die R~-Werte betragen fih' Vanadium und fiir die geringen, dureh das Papier zu Chrom(III) reduzierten Dichromatmengen 0,5, fiir Dichromat 0,8. - - Verff. weisen darauf bin, dal3 sich das zur Sichtbar- machung yon Diehromat verwendete Reagens ebenfalls fiir Kup/er(II) (orangerosa), Gold(III) (orangebraun), Uran(IV) (violett), Eisen(II, I l l ) (bei geringen Kon- zentrationen griin, andernfalls braun), Kobalt(H) (rosenrot), Nickel(H) (gelb), Palladium(H) (rotviolett), Platin(IV) (braun) und Chrom(III, VI) (rosabraun~ Intensit~t im Laufe einiger Tage zunehmend) als Spriihreagens eignet. - - Fiir die quantitative Bestimmung yon Vanadium werden verwendet a) breite Papierchromato- gramme (20• era), ant deren Startlinie (10 cm unterhalb des oberon l~andes) die Tropfen der zu analysierenden LSsung in einer Reihe yon 12 • 1,5 cm aufgetragen werden, und b)Zwillingspapierstreffen (aus einem Papierstreffen yon 35 x 20,5 cm wird yon unten naeh oben ein 29 cm langes, 0,5 cm breites Stiiek herausge- schnitten). In beiden F~llen kSnnen entweder Randstreifen (a) oder einer der Zwfl- lingsstreffen (b) zur Lokalisierung des Vanadiums verwendet werden. Fiir das quantitative Arbeiten wird vor allem die unter b) beschriebene Methode heran-

1 5. anal. Chim. 11, 560--565 (1956) [Russisch]. (Mit engl. Zusammenfassung.) 2 ~'AZARENKO, V. A., und N. V. IJEBEDEVA: Z. anal. Chim. 10, 289 (1955); vgl.

diese Z. 151, 435 (1957). 8 Analyst 81, 577--581 (1956). Univ. Bristol (England).

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gezogen. - - Die aus. dem Chrom~togramm gesehnittenen, das Vanadium ent- haltenden Teile werden im Platintiegel verascht, der l~iiekstand wird mit iiber- schiissigem Natriumearbonat geschmolzen, die Sehmelze mit Wasser extr~hiert. Der w/~grige Extrakt (4--5 ml) wird tropfenweise mit 1 m Schwefels/~ure bis zur voriibergehenden Orangefi~rbung yon Methylor~nge neutralisiert, ~uf pE 4 mit 5 ml AeetatlSsung (0,036 m Natriumaeetat und 0,164 m Essigs/~ure in w/~Briger LSsung) gepuffert und naeh Zugabe yon 0,5 ml 8-OxyehinolinlSsung (2%ige LSsung in 10 vol% iger wi~griger Essigs~ure) sowie 3 ml Chloroform im Saheidetrichter 1 rain kriftig geschiittelt. N~eh Abtrennung der van~dinhMtigen Chloroformschicht (rotbraun) wird die Extraktion wiederholt. Die vereinigten Extr~kte werden im Platintiegel veto Chloroform befreit, mif 0,05 g wasserfreiem Natriumcarbonut gesehmolzen und naeh dem Erkalten mit Wasser extruhiert. Nun werden 0,05 g AmmoniumpersuKat zugefiigt und die LSsung zur Trockne gedampft. Dureh noch- ma]iges Eindampfen mit 5 ml konzentrierter S~lzsi~ure wird der LTbersehug an Persulfat zerstOrt. Die aufgenommene LSsung eignet sich zur colorimetrischen Be- stimmung, a) Bestimmung mit Natriumwol/ramat: Zu einem entspreehenden Vo- lumen vanadiumhaltiger LSsung gibt man 2,0 ml 0,5 m Salpeters~iure, 2,0 ml verd. Phosphors/~ure (1 Vol. S/~ure [D 1,75] + 2 Vol. Wasser), 0,5 ml 0,05 m Natrium- wolframatlSsung, ftillt mit Wasser auf 10 ml auf und photometriert bei 410 m#. Das Beersche Gesetz ist im Bereich yon 0--10 #g Vanadium/m1 erfiillt. Naeh den mitgeteilten Analysen kSnnen 50/~g V neben der bis zu 200fachen Menge Cr mit einer Genauigkeit yon etwa 2% wiedergefunden werden. - - b) Bestimmung mit Formaldoxim: Ein entsweehendes Volumen vanadiumhaltiger LSsung wird nach Zugabe yon 5 ml 0,2 m S~lzsiure mit 0,05 g Natriummetabisulfit zum Vanadylion reduziert und dann zur Entfernung iiberschiissigen Sehwefeldioxyds eingeengt. Die abgekiihlte, in einem 10 ml-Megkolben iibergefiihrte LSsung wird mit 2 ml 2,5%iger FormaldoximhydroehloridlSsung und mit 1 ml Ammoniak (0,880) ver- setzt und auf 10 ml aufgefiill$. Naeh 30 rain wh'd die Durchl~ssigkeif der gelben LSsung bei 410 m/~ gemessen. Das Beersche Gesetz ist yon 0--5 #g Vanadium/ml giiltig. Die Empfindlichkeit dieser Methode ist etwa 5real so groB als die der Me- rhode a). Die AnMysenfehler sind bei beiden Methoden ungefiihr gleieh.

~O. JENTZSC~I In einer vorli~ufigen Mifteilung gibt I. PAIS i die Grundlagen einer mikro]odo-

metrischen Vanadiumbestimmung, wonach eine mit Phosphors~ure auf den S~ure- grad yon 2 n eingestellte Vanadium(V)-lSsung mit Mannit und Kaliumjodid ver- setzt und das freigesetzfe Jod mit 0,0l n NatriumthiosulfatlSsung gemessen wird. 10--50 #g Vanadium kSnnen mit einem Fehler yon 1,5~o bestimmt werden.

J. P~INK Sulfat. A. D. M~nE~ ~ beschreibt ein Ver/ahren zur direkten potentiometrischen

Sul/atbestimmung, wobei der _&quivMenzpunkt mit Hilfe einer Mo/MoOa/BaSOa- Elektrode festgestellt wird. Die Elektrode wird hergestellt dutch starkes Erhitzen eines Mo-Dr~htes (1 mm ~, mit 3--4 Windungen am Ende) in einem Teclubrenner; dann taueht man den gliihenden Draht in gesehmolzenen Sehwefel, gliiht wieder- holt (3--4mal) und taueht ihn ansehliel~end 20real gliihend und 2real abgekiihlt in eine gesi~ttigte BaCI~- oder Ba(OH)~-LSsung. Zuletzt wird die Elektrode noch 10--15 rain unter dauerndem Drehen gegliiht. Die Elektrode wird hierauf einige rain in 0,2 n Schwefelsi~ure, ~nschlieBend einige Stunden in frische Schwefelsiure ein- getaucht und endlieh in 10-an Na~SOr aufbewahrt (unbrauehbar gewordene

i Magyar K6miai Foly6ir~t 62, 252 (1956) [Ungariseh]. (~it dtsch. Zus.fass.). Univ. Budapest.

~. anal. Chim. 11, 615--620 (1956) [gussisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Technol. Lensowiet-lnst. Leningrad.