112
Berlin Köln Brüssel VATM-Jahrbuch 2005 Telekommunikation und Mehrwertdienste in Deutschland Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V. Albrechtstraße 12, 10117 Berlin Oberländer Ufer 180-182, 50968 Köln Avenue Livingstone 33, B-1000 Brüssel www.vatm.de VATM-Jahrbuch 2005 – Telekommunikation und Mehrwertdienste in Deutschland

VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Berlin • Köln • Brüssel

VATM-Jahrbuch 2005Telekommunikation und Mehrwertdienste in Deutschland

Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V.Albrechtstraße 12, 10117 Berlin • Oberländer Ufer 180-182, 50968 Köln • Avenue Livingstone 33, B-1000 Brüssel

www.vatm.de VA

TM

-Jah

rbuc

h 20

05 –

Tel

eko

mm

unik

atio

n un

d M

ehrw

ertd

iens

te in

Deu

tsch

land

Page 2: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

VorwortGerd Eickers, Präsident des VATM und Mitglied des Aufsichtsrates der QSC AG 3

Die Entwicklung des Marktes im Jahr 2005 – Ein ÜberblickJürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM 6

Entwicklung der Marktbereiche 2005OrtsnetzzugangPeer Knauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der TROPOLYS GmbH 15Tomas Eilers, Geschäftsführer der EWE TEL GmbH 16Joachim Piroth, Geschäftsführer der Versatel Süd-Deutschland GmbH 17

Call-by-Call und PreselectionAnders Olsson, CEO der Communication Services TELE2 GmbH 20

DSL-BreitbandzugangDr. Bernd Schlobohm, Vorstandsvorsitzender der QSC AG 23Jan Geldmacher, Geschäftsführer der BT (Germany) GmbH & Co. OHG 26

Alternative Zugangstechnologien: Satellit- und FunklösungenHermann Klein, Manager Deutschland und Österreich der Proxim Wireless Networks 29Andreas Krüger, Vorstand der TELES AG 30Jan Hesse, Geschäftsführer der TELES Wireless Broadband Internet GmbH 31

InternetzugangStan Laurent, Geschäftsführer der AOL Deutschland GmbH & Co. KG 34Dr. Alwin Mahler, Vice President Strategy der Telefónica Deutschland GmbH 35

Mobilfunk/UMTSChristian Winther, Vorsitzender der Geschäftsführung der Talkline GmbH & Co. KG 40Eckhard Spoerr, Vorstandsvorsitzender der freenet.de AG/mobilcom AG 41Thorsten Dirks, Geschäftsführer Innovation, IT & Operationsder E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG 42

Auskunfts- und MehrwertdiensteStefan Rabe, Vorstand Vertrieb und Marketing der mcn tele.com AG 44Christian Plätke, Geschäftsführer der IN-telegence GmbH & Co. KG 46Renatus Zilles, Vorsitzender der Geschäftsführung der NEXT ID GmbH 48Dr. Klaus Harisch, Geschäftsführer der GoYellow GmbH 50Dr. Andreas Albath, Vorstandsvorsitzender der telegate AG 52

1

Inhalt Seite

Page 3: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

2

5658

626364

68

71

75

84

909498

100108108110111

Seite

Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in derTelekommunikationDr. Bernd Huber, Mitglied der Geschäftsführung der COLT Telecom GmbHDr. Reinhold Scheffel, Geschäftsführer der tekit Consult Bonn GmbH

Fakturierung und InkassoGerhard Wacker, Geschäftsführer der NEXNET GmbHJohn Thomson, Sales Manager der ScoreControl GmbHOmar Khorshed, Vorstandsvorsitzender der acoreus AG

GastkommentareWettbewerb und Telekommunikation: Zukünftige Entwicklungen ineinem Innovationssektor aus der Sicht des BundeskartellamtesDr. Ulf Böge, Präsident des Bundeskartellamtes

Europäische Telekommunikationspolitik: Status und PerspektivenDr. Bernd Langeheine, Direktor in der Generaldirektion Informations-gesellschaft und Medien der Europäischen Kommission

Presserückblick 2005Der VATM im Spiegel der Medien und Öffentlichkeit

Erwartungen und Ausblick für 2006Harald Stöber, Vizepräsident des VATM und Vorstandsvorsitzender derArcor AG & Co. KG

AnhangPortrait des VATMDas Präsidium des VATMGeschäftsstellen und AnsprechpartnerUnsere MitgliedsunternehmenVerbandspublikationenAbkürzungsverzeichnisBildnachweisImpressum

Page 4: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

3

Die TK-Industrie nimmt in diesem Jahr wieder an Fahrt auf

Es herrscht wieder mehr Vertrauen in die Wirtschaftspolitik als noch vor einemJahr. Dies ist nicht nur eine einfache Behauptung sondern gerade anhandder Entwicklung der Telekommunikationsindustrie nachvollziehbar. DerInnovationssektor Telekommunikation blickt nach Jahren der Konsolidierungund Kürzungen wieder optimistisch in die Zukunft und investiert kräftig inneue Anwendungen und Verfahren, um mit neuen Produkten am Markt zupunkten.

Die neuesten Zahlen zeugen von der Bedeutung des Kommunikationssektorsals Motor für die Gesamtwirtschaft: Investitionen in Sachanlagen erhöhensich in diesem Jahr erstmals seit vier Jahren wieder auf insgesamt 5,3 Mrd.Euro – zur Hälfte getätigt von den Wettbewerbern im TK-Markt – und miteinem umsatzbezogenen Marktwachstum von rund vier Prozent ist die Tele-kommunikationsbranche einer der wesentlichen Treiber für das allgemeineWirtschaftswachstum.

Vor allem verstärkte Investitionen ins Festnetz für diversifizierte Breitband-Angebote sowie der fortschreitende UMTS-Flächenausbau im Mobilfunkwirken sich nicht zuletzt positiv auf die Beschäftigungsentwicklung aus. Dennmit 50.500 Mitarbeitern steigt die Beschäftigtenzahl bei den Wettbewerbernweiterhin an und setzt den positiven Trend einer leichten Erholung aus demletzten Jahr fort. Der Arbeitsplatzsaldo der neuen Anbieter liegt dabei immernoch deutlich über der absoluten Zahl der Beschäftigung in den erstenLiberalisierungsjahren.

Die neue Bundesregierung und politischen Entscheider sind daher gut beraten,die entsprechenden Impulse aus dem Kommunikationssektor aufzugreifenund für eine sektorübergreifende Belebung der Gesamtwirtschaft durchgezielte Förderung des Wettbewerbs nutzbar zu machen. Dazu gehört auchdie Sicherung der Fachkompetenz in EU, Ministerien und Bundesnetzagentur.Die Konzentration auf neue Regulierungsfelder wie Energie, Gas und Bahndarf nicht dazu führen, dass die ordnungspolitischen Herausforderungen inden Telekommunikationsmärkten vernachlässigt werden.

Der VATM veröffentlicht mit diesem Jahrbuch zum fünften Mal eine umfassendeBilanz des Marktes für Telekommunikation und Mehrwertdienste in Deutsch-land. Wir schauen zurück auf die Entwicklungen in 2005 und geben gleichzeitigeinen Ausblick auf das kommende Jahr.

Gerd EickersPräsident des VATM und Mitglieddes Aufsichtsrates der QSC AG

Vorwort

Page 5: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

4

Wenn auch aufgrund der überdurchschnittlichen Wachstumsraten dieStimmung in der TK-Branche sicherlich besser als die Stimmung in derGesamtwirtschaft anmutet: Die Unternehmen gehen dabei davon aus, dassdie Erfolge der Regulierung und damit der Wettbewerb zum Nutzen allerweiter vorangebracht werden. Unter diesen Vorzeichen gehen wir auch imkommenden Jahr von positiven Wachstumsraten aus, so dass die Brancheweiterhin einen wichtigen Beitrag zum Beschäftigungswachstum leisten kann.Voraussetzung dafür ist allerdings eine konsequente Regulierungs- undWettbewerbspolitik, die die chancengleiche Förderung der vielfältigenGeschäftsmodelle im Blick behält.

Ein Risiko wäre allerdings, wenn aufgrund nicht markt- und kostengerechterPreise ein Verdrängungswettbewerb zwischen Mobilfunk und Festnetzstattfinden würde, der zu Margenverfall und Verzerrung im Markt führenwürde.

Investitionen in den Telekommunikationssektor müssen durch Planungs-sicherheit gefördert werden. Das gilt insbesondere für innovative Dienste aufBasis neuer Technologien, wie z. B. Funk, WiMAX, die nicht durch staatlicheÜberregulierung – etwa im ordnungspolitisch bedeutsamen Frequenz-management – behindert werden dürfen.

Auch eine Rücknahme der Regulierung im Zugangsbereich – wie bei denHochgeschwindigkeitsnetzen gefordert – würde die positive Marktentwicklungabwürgen und das Quasi-Monopol der Deutschen Telekom AG (DTAG) beiden Anschlüssen zementieren.

Einen gangbaren Weg – will man zu weitergehenden Mitteln greifen – habenuns nicht zuletzt unsere europäischen Nachbarn aufgezeigt. In Großbritannienetwa hat man sich mit dem marktbeherrschenden Unternehmen BT auf eineorganisatorische Trennung des Netzes verständigt – als deutlich wurde, dassgewünschte Liberalisierungserfolge nicht dauerhaft gesichert werden können.

Angesichts der zukünftigen regulatorischen und politischen Herausforderungenmöchten wir mit diesem Jahrbuch nicht zuletzt dazu anregen, auch solcheLösungsmodelle für die Telekommunikationsmärkte in Betracht zu ziehen.Einer Gesamtübersicht des Marktes folgen vertiefende Darstellungen einzelnerMarktbereiche. Geschäftsführer und Vorstände unserer Mitgliedsunternehmengeben dabei ihre spezifische Sicht der aktuellen Situation wieder.

Page 6: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

5

Gastkommentare von Dr. Ulf Böge, Präsident des Bundeskartellamtes, undvon Dr. Bernd Langeheine, Direktor in der Generaldirektion Informations-gesellschaft und Medien der Europäischen Kommission, geben eine Ein-schätzung der Entwicklung in der Telekommunikation aus europäischer sowiewettbewerbspolitischer Perspektive bevor Harald Stöber, Vizepräsident desVATM und Vorstandsvorsitzender der Arcor AG & Co. KG, abschließendKonsequenzen für eine Telekommunikationspolitik in Deutschland ableitet.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Gerd EickersPräsident des VATM

Page 7: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

6

Auf dem Weg zu mehr Wettbewerb schreiben wir mittlerweile das achte Jahrder Liberalisierung. Auch in diesem Jahr waren die Entwicklungen auf demTelekommunikationsmarkt von hoher Dynamik und Innovation geprägt.Maßgeblich getrieben durch die erfolgreiche Vermarktung festnetzbasierterBreitbandanwendungen und von der steigenden Zahl der Breitbandanschlüsseauf über 10 Mio. sowie einer zunehmenden Mobilfunk-Nutzung wurde derpositive Wachstumstrend der Telekommunikationswirtschaft des Vorjahresfortgesetzt. Und auch die Investitionen stiegen erstmals seit dem Jahr 2000wieder an – im Vergleich zum Vorjahr sogar um satte 20 Prozent. Es wird nundarauf ankommen, dass die neue Bundesregierung die entsprechendenImpulse aus dem Kommunikationssektor aufgreift und für eine sektor-übergreifende Belebung der Gesamtwirtschaft durch gezielte Förderung desWettbewerbs nutzbar macht.

Das neue Telekommunikationsgesetz……hat sich nach mehr als einem Jahr grundsätzlich bewährt. Der Mitte 2004in Kraft getretene Gesetzesrahmen für die Telekommunikationswirtschaftsetzt als reformorientiertes Konzept für ganz Deutschland ein Signal für denWirtschaftsstandort Deutschland und bietet Investoren aus dem In- undAusland einen ausreichend verlässlichen und flexiblen Rechtsrahmen. Aufgabedes Regulierers ist es auch weiterhin, durch eine technologieneutrale Regu-lierung den fairen und chancengleichen Wettbewerb auf den Telekommuni-kationsmärkten zu fördern sowie Verbraucherinteressen zu wahren. DieÜbergangsregelungen bis zum Abschluss der europarechtlich gefordertenMarktanalysen greifen allerdings nur unzureichend, führen zu kritischenGerichtsentscheidungen und zu Rechtsunsicherheit.

Stand und Auswirkungen der einzelnen MarktanalysenDiesen Rechtsrahmen effizient auszufüllen und hierbei den unterschiedlichenInteressen aller Marktbeteiligten gerecht zu werden, stellt allerdings nicht nurfür die Bundesnetzagentur eine echte Herausforderung dar. Im Zuge der zeit-aufwändigen und sich hinschleppenden Analyse von insgesamt 18 Märkten,herrscht bisher lediglich bei zwei Märkten (Interconnection und Teilnehmer-anschlussleitung) mit Bekanntmachung der entsprechenden Regulierungs-verfügungen Rechtssicherheit im Markt. Von den 18 Märkten sind die Markt-analysen nach mehr als einem Jahr in sechs Fällen immer noch nicht der EUgemeldet. Dabei schreitet die Marktentwicklung kontinuierlich voran und dieEU-Kommission kümmert sich bereits um eine Revision des geltenden Rechts-

Jürgen GrütznerGeschäftsführer des VATM

Die Entwicklung des Marktes im Jahr 2005 –Ein Überblick

Page 8: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

7

rahmens für die Telekommunikationsmärkte, dessen Anwendung zumindestin Deutschland derzeit immer noch von Rechts- und Planungsunsicherheitgeprägt ist. Besonders problematisch ist nach wie vor die angloamerikanischeGrundkonzeption der EU mit einem behördlichen Ermessungsspielraum, derkaum mit dem deutschen Verwaltungsrecht in Einklang gebracht werdenkann.

Die wichtigsten Entscheidungen für die TK-WirtschaftWährend einzelne Regulierungs- und Preisentscheidungen der Bundes-netzagentur (BNetzA) im Zugangsbereich (etwa TAL, Line Sharing) sowie dievom VATM geforderte Einbeziehung von VoIP-Angeboten in die Sprachtelefonie-dienstmärkte die Planungssicherheit im Markt tendenziell erhöht haben undauf positive Resonanz im Wettbewerbsumfeld gestoßen sind, wurde dieRegulierung im Endkundenmarkt in diesem Jahr kontinuierlich zurückgeführt.So musste sich die Deutsche Telekom die Endkundentarife grundsätzlichnicht mehr vorab genehmigen lassen. Aber auch der entbündelte Glasfaser-zugang unterliegt keiner Regulierung mehr. Damit wird in kritischer Weisedie Vorproduktregulierung aufgeweicht. Mit weiteren Vorstößen der DeutschenTelekom AG ist zu rechnen. Lediglich bei offensichtlichem Missbrauch kanndie Bundesnetzagentur nachträglich eingreifen. Im Fall einiger Bündeltarifeist sie hier – auch nach dem neuen Gesetz verpflichtet – tätig geworden.

Die wichtigsten Entscheidungen der BNetzA im Einzelnen:• Das Kabinett beschließt neue Kundenschutzregelungen in der

Telekommunikation (01.02.)• RegTP legt Preis für die letzte Meile (TAL) auf 10,65 Euro fest (29.04.)• Bundestag entscheidet über Kundenschutz in der Telekommunikation

(16.06.)• Telekom-Kunden zahlen jetzt 0,2 Cent/Min. Aufschlag auf Durchleitungs-

gebühren in andere Netze (04.07.)• RegTP heißt jetzt Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas,

Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (13.07.)• Bundesnetzagentur will bis Ende 2005 3,5 GHz-Frequenzen für schnelles

Funk-Internet bereitstellen (17.07.)• DTAG und VATM einigen sich auf neue Abrechnungsmodalitäten (02.08.)• Regulierer legt Preise für Line Sharing und Einmalentgelte auf der letzten

Meile fest (03.08.)• Bundesnetzagentur senkt Entgelte für Teilnehmerdaten (17.08.)

Page 9: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

• Bundesnetzagentur veröffentlicht Eckpunkte zur regulatorischenBehandlung von VoIP (09.09.)

• EU-Kommission unterbreitet Entwurf zur Vorratsdatenspeicherung fürTelefon und Internet (22.09.)

• Bundesnetzagentur trifft Modalitäten für den Übergang von 0190-er- auf0900-er-Rufnummern ab dem 01.01.2006 (22.09.)

• Bundesnetzagentur legt Vorprodukt-Entgelte für Internet-Datenverkehr(ZISP) fest (31.10.)

Telekommunikationsmarkt wächst dank WettbewerbDer Gesamtmarkt für Telekommunikationsdienste in Deutschland wächst indiesem Jahr voraussichtlich um rund vier Prozent auf insgesamt 66,9 Mrd.Euro. Sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunk wird das Marktwachstumdabei im Wesentlichen von den Wettbewerbern getragen, die ihren Anteilvon 29,5 Mrd. Euro auf 32,6 Mrd. Euro steigern können. Dank der deutlichüberdurchschnittlichen Wachstumsraten und der konsequenten Förderungdes Wettbewerbs durch Regulierung leistet dieser Sektor damit auch einenwesentlichen Beitrag zum Beschäftigungswachstum in Deutschland und isteinstweilen vergleichbar mit großen anderen traditionellen Wirtschaftssektoren.Eine sinnvolle Regulierung schützt hier den Wettbewerb und damit auchzukünftige Innovation und Investitionen.

8

a) Inkl. Datendienste, Mietleitungen und Endgeräte; ohne Dienste zur Verteilung von TV-Inhalten.Quelle: DIALOG CONSULT/VATM-Marktanalyse 2005

Gesamtmarkt für Telekommunikationsdienste in Deutschlandin 2005a (Schätzung, Umsätze ohne TV-Signaltransport)

DT Festnetz

WettbewerberFestnetz

25,0 Mrd.(37,4%)

9,3 Mrd.(13,9%)

20,5 Mrd.(30,6%)

12,1 Mrd.(18,1%)

100% = 66,9 Mrd.

WettbewerberMobilfunk

DTMobilfunk

Page 10: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

9

Renaissance für das FestnetzDurch den breitbandigen DSL-Anschluss hat die gute alte Kupferleitung unddamit das Festnetz zweifellos wieder an Attraktivität gewonnen. Das Festnetzdaheim und im Büro ist daher wegen der deutlich höheren Übertragungsge-schwindigkeit aber auch Verfügbarkeit auf Dauer nicht zu ersetzen. Mit derbereits begonnenen Aufrüstung der DSL-Anschlüsse via ADSL2+ werdenHigh-Speed-Internet und Downloads mit Geschwindigkeiten von bis zu 16und bald bis zu 25 MBit/s statt wie bislang maximal 6 Mbit/s möglich. Damitsteht auch anspruchsvollen Anwendungen wie beispielsweise komplettenVideodownloads und hochauflösendem Fernsehen nichts mehr im Wege.

Rückgang der Verbindungsminuten durch DSLBei den Verbindungsminuten macht sich die zunehmend volumenabge-rechnete Nutzung von DSL bereits bemerkbar. So geht das Gesamtverbindungs-volumen der aktuellen VATM-Marktstudie 2005 zufolge in diesem Jahr von922 Mio. Verbindungsminuten pro Tag auf 897 Mio. Minuten zurück. Derweiterhin intensive Wettbewerb bei Ortsnetzgesprächen führt zu einerdeutlichen Steigerung des Marktanteils der Wettbewerber und des Orts-verbindungsverkehrs insgesamt. Bei allen Festnetzzugangsarten verzeichnendie alternativen Anbieter im Jahr 2005 eine deutliche Zunahme der absolutenKundenzahlen – die höchste relative Steigerung erfolgt bei direkt ange-schlossenen Kunden, deren Zahl von 2,3 Mio. Kunden auf insgesamt 3,3 Mio.Kunden – vielfach qualitätsbewusste Privat- und Geschäftskunden – um über43 Prozent gestiegen ist.

Service-Rufnummern auf dem VormarschAuf dem Gebiet der Service-Rufnummern erwirtschaften die alternativenUnternehmen signifikante Umsätze in den Bereichen Customer Care und CallMedia. Mit 1,7 Mio. geschalteten Rufnummern im Einsatz werden bei denneuen Anbietern 18,3 Mio. Gesprächsminuten pro Tag abgewickelt und einUmsatz von 506,4 Mio. Euro generiert. Insbesondere 0137-er-Rufnummernsind ein beliebtes Instrument, das vielseitig – vor allem im Transaktions-TVvon Medienunternehmen – eingesetzt wird. Gefragte Dienste sind auch0800-er- und 0180-er-Rufnummern, die mit über 43 Prozent des Umsatzesden Großteil des Marktvolumens bei den Wettbewerbern ausmachen. Ebensoweisen Auskunftsdienste mit 14,1 Prozent des generierten Umsatzes einehohe Nachfrage auf.

Page 11: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

10

Deutsche Telekom beherrscht weiter den Internet-ZugangsmarktMit Flatrate-Preisen für den Internetzugang bis teilweise unter fünf Euro hatsich der im letzten Jahr begonnene Preiswettbewerb weiter verschärft.Netzbetreiber und Internet Service Provider ringen in Deutschland hart umdie Verteilung des lukrativen DSL-Kundenmarktes, der noch lange nichtausgeschöpft ist. Bis 2007 ist mit rund 16 Mio. Breitbandnutzern zu rechnen.Bereits in diesem Jahr ist die Kundennachfrage nach Breitband signifikantangestiegen. Mit einem Marktanteil von über 80 Prozent bei direkt geschaltetenDSL-Verbindungen dominiert die Deutsche Telekom jedoch weiterhin denlukrativen Markt für Breitband-Internetzugänge. Bundesweite und regionaleAnschlussnetzbetreiber haben mit 1,7 Mio. direkt geschalteten DSL-Kundenihre Anschlusszahlen zwar fast verdoppelt, ihr Anteil bei den DSL-Anschlüssenbeläuft sich aber weiterhin lediglich auf 16,7 Prozent. Andere breitbandigeZugangsmöglichkeiten im Wettbewerb zu DSL spielen in Deutschland nachwie vor mit 0,3 Mio. Anschlüssen nur eine untergeordnete Rolle. Rund dreiViertel der DSL-Kunden in Deutschland werden demnach trotz des Resale-Starts im Vorjahr die Rechnung für ihren Breitbandanschluss noch von derDeutschen Telekom erhalten.

Die Entwicklung des Breitband-Verkehrsvolumens von voraussichtlich 676Mio. Gigabyte (GB) für 2005 verdeutlicht, dass die Nachfrage nach breitbandigenDiensten weiterhin hoch ist, vor allem der Verkehr auf dem Netz der DeutschenTelekom steigt im Vergleich zum Vorjahr in 2005 nochmals deutlich an. Auchdie Wettbewerber verzeichnen einen deutlichen Anstieg von 139 Mio. GB auf191 Mio. GB und schaffen es – mittels aggressiver Preisstrategien und nach-fragegerechter Angebote – tendenziell die nutzungsintensiveren Kunden zugewinnen.

Die Versorgung mit Breitband ist unterdessen in den dörflichen Regionenweiterhin mangelhaft. Der VATM unterstützt daher seit April des Jahres aktivden Breitband-Ausbau mit alternativen Technologien in den Initiativen“DSLonairFürAlle“ (www.DSLonairFuerAlle.de) und “Deutschland will!“(www.deutschland-will.de). “Deutschland will!“ versetzt Gemeinden, Unter-nehmen und Bürger in den betroffenen Gebieten erstmals in eine aktive Rolleund gibt potenziellen Anbietern von breitbandiger Anschlusstechnik undDiensten wichtige Entscheidungshilfen für Investitionen in den Breitbandausbauan die Hand. Die von mehreren TK-Anbietern ins Leben gerufene Initiativeverfolgt das Ziel, durch Bündelung der erforderlichen gesellschaftlichen Kräftedie bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit Breitband-Internet-

Page 12: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

11

zugängen in Deutschland aktiv voranzutreiben.

WLL-Lizenzen für schnelle funkgestützte Internetzugänge geplantAls Alternativen für den Festnetzzugang hat die Bundesnetzagentur im Julieine Anhörung gestartet, um für den deutschen Markt Ende 2005 dieehemaligen WLL-Frequenzen (Wireless Local Loop) im Bereich 3,5 GHzFrequenzen für schnelle funkgestützte Internetzugänge als so genannten„Fixed Wireless Access“ bereitzustellen. Die Bundesnetzagentur verfolgtdabei einen technologieneutralen Regulierungsansatz, in dem WiMAX nureine der möglichen Technologien ist. Auch der Anwendungszweck wurdebewusst weit geöffnet. Die Frequenzen sind zwar in erster Linie zur Internet-Funk-Anbindung von Teilnehmern gedacht, es soll aber auch möglich sein,freie Systemkapazitäten mit weiteren Nutzungen auszufüllen.

Aus Sicht des VATM können gerade neue Technologien vor allem aus demFunkbereich einen wichtigen Beitrag zur Breitbandversorgung leisten. Geradein Gebieten ohne DSL-Versorgung können sie die ökonomisch günstigereVariante sein. Deshalb sollte die Frequenzregulierung Spielräume für neueFunktechnologien (UMTS, WLL, WLAN/WWAN, DVB-T oder WiMAX) eröffnenund in diesem dynamischen Markt rasch für klare Rahmenbedingungensorgen. Strategische Investitionen des Marktbeherrschers genau in denGebieten, in denen Funktechnologien neu zum Einsatz kommen, verhinderneine flächendeckende Breitbandversorgung und schaden dem Investitionsklimainsgesamt.

WLAN als Bindeglied zwischen Festnetz und MobilfunkWireless LAN, der drahtlose High-Speed-Internetzugang, kristallisiert sichderweil zunehmend als hilfreiche Ergänzungstechnik zwischen Festnetz undMobilfunk heraus. Die Mobilfunkanbieter nutzen die heimischen und öffentlichzugänglichen Funknetzwerke (Hotspots) dabei als Ergänzung zu ihren UMTS-Netzen, insbesondere für die Inhouse-Versorgung ihrer Kunden. Insgesamt10.000 Hotspots hat alleine die DTAG für Deutschland angepeilt, noch einmal10.000 werden seitens der Wettbewerber hinzukommen. Damit dürfte auchauf diesem Wege an allen relevanten öffentlichen Standorten in Deutschlandeine breitbandige Versorgung gesichert sein. Etwa 10.000 professionellbetriebene Standorte könnten nach Einschätzung von Marktexperten bis Ende2005 erreicht werden. Rund 70 bis 80 Prozent davon dürften zunächst beider T-Com und T-Mobile liegen. Die Entwicklung wird auch ganz entscheidend

Page 13: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

von der Ausgestaltung und Bedienerfreundlichkeit WLAN-fähiger Endgeräte– sprich Handys und PDAs – abhängen. So genannte “Dual Phones“, diesowohl WLAN- als auch GSM-Verbindungen unterstützen, sind bereitsangekündigt.

Mobilfunk will im Festnetz wachsenRund 75 Millionen Mobilfunkkunden zählten die Anbieter in Deutschland imSeptember 2005 mit einer Marktdurchdringung von etwa 90 Prozent. Knapp30 Mrd. Euro setzt das mobile Segment laut der aktuellen Marktanalyse desVATM in diesem Jahr um. Ausgehend von einem Gesamtumsatz der Branchevon fast 70 Mrd. Euro teilt sich der Markt damit schon fast hälftig auf inFestnetz und Mobilfunk. Schon seit etwa vier Jahren übertrifft die Zahl derMobilfunkanschlüsse laut Bundesnetzagentur die Zahl der Festnetzkanäleund legt nach wie vor deutlich schneller zu. Bislang verzichten laut Branchen-schätzungen etwa vier Prozent aller Kunden in Deutschland komplett aufeinen Telefonanschluss. In Finnland, wo die Mobilfunktarife sich mittlerweilebei bis zu unter einem Cent pro Minute bewegen, liegt der Anteil dieser sogenannten “mobile only“-Kunden schon bei einem Drittel. Wenn auch eineabsolute Abnahme der Sprachminuten derzeit im Festnetz auf die Ausgliederungdes Datenverkehrs per DSL zurückzuführen ist, wird sich der Anteil der Mobil-funkgespräche nach Einschätzung der Beratungsfirma Arthur D. Little am ge-samten Sprachvolumen aber dennoch von heute knapp 20 Prozent auf 40 bis50 Prozent bis 2009 signifikant erhöhen. Home-Zone-Produkte, No-Frills- undFlatratetarife sind schon heute darauf ausgerichtet, Verbindungsminuten ausdem Festnetz in den Mobilfunk zu verlagern.

12

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

0

10

20

30

40

60

70

50

Kan

äle

(in

Mio

.)

31,8 33,7 35,7 37,7 39,942,2 43,9 45,0 46,5 48,2

50,2

52,4 53,7 54,4

1 1,8 2,5 3,8 5,68,3 13,9

23,4

48,2

56,159,1

64,871,3

54,4

Quelle: BNetzA

Festnetzkanäle Mobilfunkanschlüsse

Page 14: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

13

Fixed Mobile Convergence – Festnetz mit oder gegen Mobilfunk?Mobilfunk und Festnetz geraten im Bereich der Sprachkommunikation immerstärker in eine Wettbewerbsbeziehung. National und EU-weit verschärfte sichin 2005 daher die Kritik an der Höhe der Entgelte, die der Carrier des anrufendenKunden an den Mobilfunknetzbetreiber zahlen muss, damit der Festnetzkundeden Mobilfunkkunden in dessen Netz erreichen kann. Die Höhe der von denMobilfunknetzbetreibern für die Terminierung von Anrufen in ihren Netzen inRechnung gestellten Entgelte bleibt aus regulatorischer und politischer Sichtauch zukünftig aktuell.

Wenn auch nach wie vor die Frage strittig ist, inwieweit regulatorisch einge-griffen werden kann und muss und ob die rechtlichen Voraussetzungen hierfürvorliegen, haben sich die Mobilfunkunternehmen erstmals freiwillig daraufgeeinigt, die Terminierungsentgelte weiter abzusenken. Die Durchleitungs-entgelte von Festnetzgesprächen in die Mobilfunknetze sollen demnach bisEnde 2005 in zwei Stufen um jeweils rund 15 Prozent oder insgesamt etwavier Cent sinken. Der VATM setzt sich dafür ein, dass der zwischen Festnetzund Mobilfunk politisch und gesamtwirtschaftlich gewünschte Wettbewerbunter Rahmenbedingungen abläuft, die mit den Prinzipien für einen effektivenWettbewerb kompatibel sind.

Nutzung von Sprache bleibt trotz UMTS und HSDPA ungeschlagenDie jüngsten Vermarktungsoffensiven der Mobilfunkbetreiber lassen dasVerbindungsminutenvolumen im Jahr 2005 deutlich ansteigen. Während derDatendiensteanteil an den Service-Umsätzen im Mobilfunk weiter auf 20,2Prozent ansteigt – maßgeblich getrieben von der MMS- und Datenübertragungs-nutzung – bleibt die Sprache im Mobilfunk als Anwendung ungeschlagen –mit steigender Nutzung: Insgesamt erhöht sich das tägliche Gesprächsminuten-volumen auf 118 Mio. Minuten. Auch zukünftig ist ein deutlicher Zuwachsdes Minutenvolumens im Mobilfunkbereich zu erwarten.

UMTS-Netze mit einer Leistungsfähigkeit von derzeit 384 Kilobit pro Sekundetragen schon jetzt zu einem wettbewerbsfördernden Technologiemix bei.Allerdings stehen GPRS und UMTS bislang lediglich in den städtischenRegionen und Ballungszentren zur Verfügung. Höhere mobile Bandbreitendes UMTS-Nachfolgestandard HSDPA (High Speed Downlink Packet Access)sind derzeit in der Testphase und versprechen erste erfolgreiche Anwendungenüber entsprechende Datenkarten.

Page 15: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Voice-over-IP – Nischenprodukt mit hohem GefährdungspotenzialIm Berichtszeitraum haben vor allem die neuen VoIP-Anbieter wie Vonageund Skype in den USA oder Sipgate den Markt weiter aufgewirbelt. Über dasInternet ermöglichen diese Anbieter Peer-to-peer (von Endgerät zu Endgerätim gleichen Netz) kostenfreie Telefonate. Zwar sind die Minutenanteile vonVoIP-Anschlüssen in Höhe von 1 Mio. Min. pro Tag (0,3 Prozent) in 2005 der-zeit noch recht gering, aber das Potenzial ist groß. Die Anbieter im Markthaben auf diese Entwicklung mit entsprechenden Flatrates auch für dieSprachtelefonie reagiert, bei der die Kunden zu kalkulierbaren Kosten monatlichunbegrenzt ins deutsche Festnetz telefonieren können.

14

Gesamtmarkt für Telekommunikationsdienste in Deutschlanda

(Umsätze ohne TV-Signaltransport)

a) Inkl. Datendienste, Mietleitungen und Endgeräte; ohne Dienste zur Verteilung von TV-Inhalten.b) Nur Deutschland, inkl. Mobilfunk, inkl. Endkundenumsätze neuer Carrier,

die über DTAG abgerechnet werden.

Quelle: DIALOG CONSULT/VATM-Marktanalyse 2005

Wettbewerber DT

64,6 Mrd.

2004 2005Schätzung

29,5 Mrd.(45,7%)

35,1 Mrd.(54,3%)

32,6 Mrd.(48,7%)

34,3 Mrd.(51,3%)

66,9 Mrd.

Page 16: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

15

Peer KnauerVorsitzender der Geschäftsführungder TROPOLYS GmbH

Im Spannungsfeld von Mobilfunk,Voice-over-IP und Bitstream Accessträgt vor allen Dingen der Ausbau inInfrastruktur maßgeblich zur Entwick-lung von DSL bei. Neben anderen in-frastrukturbasierten Zugangsarten(wie etwa Kabel) ist und bleibt inDeutschland DSL die dominanteAccess-Technologie, die es auch zu

fördern gilt. Mit der TAL-Entscheidungin diesem Jahr wurden die Weichenin die richtige Richtung gestellt. Dochnun muss vermieden werden, dassdie Deutsche Telekom bei der Glas-faser aus der Regulierung entlassenwird. Dies wäre für alle infrastruktur-basierten Unternehmen ein Rück-schlag.

Ortsnetzzugang

Entwicklung der Marktbereiche 2005

Statement

Page 17: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementAbermals hat die Bundesnetzagentur(BNetzA) im Jahr 2005 die Weichenfür den weiteren Wettbewerb im Orts-netz durch die Neufestlegung derPreise für die Teilnehmeranschluss-leitung (TAL) gestellt. Obwohl diemonatlichen und einmaligen Tarifefür die Teilnehmeranschlussleitungim vergangenen Jahr gesenkt wurden,ist es dem Regulierer allerdings nichtgelungen, die zehn Euro-Schallmauerbei den monatlichen TAL-Entgeltenzu durchbrechen. Trotz neuen Na-mens fühlt sich die BNetzA offen-sichtlich ihren bisherigen Entgeltent-

scheidungen stärker verpflichtet alseinem innovativen und konsistentenEntgeltregime. Dennoch hat das no-vellierte Telekommunikationsgesetzeinen ersten Anstoß in Richtung aufein konsistentes Regulierungskonzeptgegeben. Das Jahr 2005 hat abermalsgezeigt, dass Infrastrukturwettbewerbim Ortsnetz nur möglich ist, wenn dieVorgaben des Gesetzgebers von derBundesnetzagentur konsequenter alsbisher umgesetzt werden, damit auchZukunftsherausforderungen wie z. B.die Umstellung auf IP-Technologienzu einem Erfolg der Branche werden.

16

Tomas EilersGeschäftsführer

der EWE TEL GmbH Ortsnetzzugang

Page 18: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

17

Zur Entfaltung von echtem Wettbe-werb im deutschen TK-Markt brau-chen wir einen starken Regulierer.Die aktuellen Entscheidungen zur Ent-gelt-Regulierung im Ortsnetz bietenbislang für alternative Festnetzbetrei-ber keine ausreichende Planungs-sicherheit. Es bleibt zu hoffen, dasssich die positiven Ansätze – wie z. B.bei den TAL-Einmalentgelten – zu

einer konsistenten Regulierungsstra-tegie verdichten, die sich dann auchbei künftigen Weichenstellungen wi-derspiegelt – beispielsweise bei derüberfälligen Einführung des BitstreamAccess. Hierzu ist es wichtig, dasssich der Regulierer durch seine Aktivi-täten und Entscheidungen schnellerauf ein langfristiges Marktmodell zubewegt.

Statement

OrtsnetzzugangJoachim PirothGeschäftsführer derVersatel Süd-Deutschland GmbH

Page 19: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Bilanz

Eine Vielzahl von bundesweiten undregionalen Festnetzanbietern treibtneben reinen Breitband-Resellern aufBasis des eigenen Glasfasernetzesdie Einführung innovativer und preis-attraktiver Services wie z. B. ADSL2+oder Triple Play maßgeblich voran.

Und das ist gut so: Nur mit einer Viel-zahl verschiedener TK-Infrastruktur-anbieter und einem fairen Anbieter-wettbewerb kann es auch nachhaltiggelingen, innovative Dienste als echteMassenanwendungen zu etablieren,zusätzliche Arbeitsplätze im IT/TK-Segment zu schaffen und die Wirt-schaft in Deutschland insgesamt zustärken. Von diesen Rahmenbe-dingungen sind wir allerdings weitentfernt – mit über 80 Prozent Markt-anteil bei den DSL-Anschlüssen sei-tens des Ex-Monopolisten kann inDeutschland von einem nachhaltigfunktionierenden Wettbewerb, derohne Regulierung auskommt, nochimmer nicht gesprochen werden.

Hier kommt der Tarifregulierung desZugangs zur Letzten Meile als demmaßgeblichen Vorprodukt eine ele-mentare wettbewerbspolitische Be-deutung zu. Zwei Bedingungen sindfür die Schaffung eines fairen Wettbe-werbs unverzichtbar:

• ein konsistentes Entgelt-Regime,das auf Basis der Kostennachwei-se des Incumbent sowie einestransparenten Kostenmodells ver-lässliche Rahmenbedingungenfür alle Marktteilnehmer schafftsowie

• eine Preisgestaltung, die sich imSinne eines “Best-Practice-An-satzes“ an den aktuellen euro-päischen Rahmenbedingungenorientiert.

Die in 2005 getroffenen Entschei-dungen der Bundesnetzagentur zuden TAL-Entgelten für die monatlicheMiete sind ein Schritt in die richtigeRichtung, greifen aber zu kurz. DerSchüssel für weiteres Wachstum imFestnetzmarkt liegt in TAL-Entgelten,die sich nicht nur der Höhe nach,sondern auch strukturell in einstimmiges Entgelt-Modell einfügen.

Nur so können Wettbewerbsverzer-rungen zwischen den Anbietern aufden verschiedenen Wertschöpf-ungsstufen vermieden und Investi-tionssicherheit geschaffen werden.

18

Ortsnetzzugang

Entwicklung der letzten Meile und Regulierung im Ortsnetzim Jahre 2005

Page 20: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

19

Bilanz

Quelle: DIALOG CONSULT/VATM-Marktanalyse 2005

a) Inkl. 0,1/0,05 Mio. (0,4%/0,2%) Voice-over-IP-/Kabelnetz-Anschlüsse in 2004 und 0,2/0,1 Mio.(0,8%/0,4%) Voice-over-IP-/Kabelnetz-Anschlüsse in 2005.

Call-by-Call Preselection Komplettanschlussa

Zahl der Kunden alternativer Festnetzcarrier nachNetzbetreiberzugang

22,5 Mio.(100 %)

25,9 Mio.(100 %)

2004 2005Schätzung

16,2 Mio.(62,6%)

6,4 Mio.(24,7%)

14,5 Mio.(64,5%)

5,7 Mio.(25,3%)

3,3 Mio.(12,7%)2,3 Mio.

(10,2%)

Page 21: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementAls europaweit engagierter Anbietermüssen wir immer noch feststellen,dass Preselection weiterhin ein „Stief-kind“ der Regulierung darstellt. Nuräußerst schleppend und halbherzighat sich die Bundesnetzagentur(BNetzA) mit der Benachteiligung derWettbewerber in den Auftragspro-

zessen durch die Deutsche TelekomAG beschäftigt. Und während die Pre-selection-Anbieter gesetzlich vom Re-sale für Telefonanschlüsse fernge-halten werden, kann die DTAG ohneeffiziente regulatorische Kontrolle ihreAnschluss-Bündeltarife ausdehnen.

20

Anders OlssonCEO der Communication

Services TELE2 GmbH Call-by-Call und Preselection

Page 22: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

21

Call-by-Call und Preselection erzieltenin 2005 ein Wachstum von ca. 12Prozent, welches im Vergleich zurDynamik der durch DSL getragenenKomplettanschlüsse als schwach zubezeichnen ist. Bei Preselection miteiner Verbreitung von ca. 17 Prozentder Telefonanschlüsse hat Deutsch-land im europäischen Vergleich einunterdurchschnittliches und niedrigesNiveau. Das Call-by-Call bleibt diedominierende Nutzungsform für alter-native Angebote mit über 40 Prozentder Verbraucher.

Angesichts der geringen Kundenbin-dung beim Call-by-Call bleibt somitauch im achten Jahr seit Marktöffnungfestzustellen, dass die Telefonkundenin Deutschland zu ca. 75 Prozent keinefeste Bindung mit einem alternativenAnbieter eingegangen sind. Diesestrukturelle Schwäche des Wettbe-werbs beruht auf verschiedenenGründen:

• Über ein Jahr nach Inkrafttretendes TKG hat die BNetzA nochimmer nicht die Spielregeln fürdie Regulierung der Endkunden-märkte bestimmt. Die DeutscheTelekom hat ihre Bündelangeboteweiter ausgedehnt und eine Ver-breitung von über 30 Prozent er-reicht.

• Durch das gesetzliche Moratoriumgegen ein Resale von Telefonan-schlüssen bleibt das fast flächen-deckende regionale Monopol derDeutschen Telekom bei Telefon-anschlüssen bis Mitte 2008 beste-hen und Preselection-Anbieterkönnen keine eigenen Bündelan-gebote gestalten.

• Die Preselection-Anbieter sehensich auch weiterhin einer Benach-teiligung durch die Deutsche Tele-kom in den Auftragsprozessengegenüber. Ein Missbrauchsbe-schluss der BNetzA hat nicht nurfast ein Jahr auf sich warten las-sen, er wird nun durch Gerichts-verfahren weiter verzögert.

Das Aufkommen von Voice-over-IP-Angeboten in Substitution zur her-kömmlichen Telefonie stellt eine wei-tere Herausforderung der Preselec-tion- und Call-by-Call-Anbieter dar, dersie sich zukünftig stellen müssen, mithoffentlich chancengleichen regu-latorischen Rahmenbedingungen.

Bilanz

Call-by-Call und Preselection

Entwicklung von Call-by-Call und Preselection im Jahr 2005unter Berücksichtigung der Entwicklung/des Einflusses vonVoIP

Page 23: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Bilanz

22

Call-by-Call und Preselection

Quelle: DIALOG CONSULT/VATM-Marktanalyse 2005

Call-by-Calla

Preselectiona

Komplettanschlussa

Nutzung der Dienste alternativer Festnetzcarrier Ende 2005(Schätzung)

Durchschnittliche Verbindungsminutenpro Tag und Nutzer

Call-by-Call: 9,7 (= 100%)

Preselection: 10,9 (= 113%)

Komplettanschluss: 18,5 (= 191%)

a) Inkl. Voice-over-IP-Anschlüsse

288 Mio.100 %

Nach Minuten pro Tag

157 Mio.54,5%

70 Mio.24,3%

61 Mio.21,2%

Call-by-Call

Komplettanschluss

Nach Kundenzahl

25,9 Mio.100 %

Call-by-Call

Komplettanschluss

Preselection

Preselection

16,2 Mio.62,6%

6,4 Mio.24,7%

3,3 Mio.12,7%

Page 24: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

23

Innovationsfähigkeit und Wachstumdes Telekommunikationsmarkteswerden nur durch Infrastruktur-Wett-bewerb gesichert. Der derzeitige DSL-Boom ist ein durch geradezu aber-witziges Preisdumping erkaufter T-DSL-Boom. Wenn Deutschland an dertechnologischen Spitze mitspielen

will, dann muss es Investitionen inalternative Infrastrukturen ermög-lichen. Das Geld ist da. Es wartet nurauf verlässliche regulatorische Zu-gangsbedingungen, um in einer dergrößten Volkswirtschaften der Weltangelegt zu werden.

DSL-BreitbandzugangDr. Bernd SchlobohmVorstandsvorsitzender der QSC AG

Statement

Page 25: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Bilanz

24

DSL-Breitbandzugang

Die gute Nachricht: Der Markt für Te-lekommunikationsdienste ist auch indiesem Jahr mit vier Prozent stärkergewachsen als die Gesamtwirtschaft.Treiber dieser Entwicklung war dasGeschäft mit Breitbandanschlüssen.Das Resale-Produkt der DeutschenTelekom hat einen regelrechten DSL-Boom ausgelöst. Die Zehn-Millionen-Grenze wurde überschritten; rund 30Prozent der deutschen Haushalte ver-fügen nun über einen DSL-Anschluss.Kunden profitieren dadurch von ganzneuen Diensten. Wie zum Beispielvon der Internet-Telefonie Voice-over-IP, die bereits bei 2 Prozent allerTelefonminuten zum Zuge kommt.Tendenz stark steigend. Voice-over-IP spart Anbietern und Kunden Kosten

bis zu 50 Prozent, es bietet Mobilitätinsbesondere in Verbindung mitWLAN und erhöht in Unternehmenmit weiterführenden AnwendungenProduktivität und Effizienz der Kom-munikation.

Nun die schlechte Nachricht: Rund80 Prozent der DSL-Anschlüsse sindT-DSL- und Resale-Anschlüsse. Nur20 Prozent der Anschlüsse entfallenauf alternative Infrastrukturen derWettbewerber. Wie schädlich diesesUngleichgewicht für die Innovations-fähigkeit ist, zeigt sich ebenfalls ander Voice-over-IP-Entwicklung. Hätteder Wettbewerb sie nicht massivvorangetrieben, würde die Telekomnoch heute diese zukunftsträchtige

Wettbewerb im Breitband gewinnt langsam an Fahrt

Page 26: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

25

BilanzTechnologie ignorieren. Trotz einigerErfolge kommen auf die Regulierungnoch massive Herausforderungen zu,wie etwa bei dem VDSL-Vorhabender Telekom oder im Mobilfunk-Bereich, ganz zu schweigen von denThemen Bitstream Access, Line Shar-ing und entbündelte TAL.

Während Bitstream Access – die so-genannte letzte Meile über HighspeedInternet – in Deutschland trotz ent-sprechender gesetzlicher Grundlagenimmer noch nicht verwirklicht ist, hatdie Bundesnetzagentur mit ihrer Ent-scheidung zu Line Sharing einen ent-scheidenden Impuls für einen wei-teren Wettbewerb im Breitband ge-setzt: Die deutliche Senkung sowohl

der monatlichen als auch Einmal-Ent-gelte kann auch in Deutschland zueiner Belebung des Breitbandmarktesführen, die mit einer erhöhten Nach-frage und Investitionen einhergeht.Eine größere Vielfalt an differenziertenAngeboten wird dem gesamten Breit-bandmarkt – auch über komplemen-täre Zugangstechnologien – Schub-kraft geben.

Page 27: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementDas Jahr 2005 hat uns im IP-Bereichzwei bemerkenswerte Trends ge-bracht: Die rasante Ausbreitung vonDSL-Anschlüssen und den endgül-tigen Durchbruch von Voice-over-IP.Unsere Erfahrung aus den vergange-nen Monaten ist, dass neuerdingsauch Unternehmen, die gemeinhin

als konservativ gelten, ihren Mitarbei-tern die Arbeit im Home Office ermög-lichen wollen. Wir spüren das an einerstark wachsenden Nachfrage nachgemanagten, sicheren Komplettlö-sungen für den Remote Access vonzu Hause oder unterwegs.

26

Jan GeldmacherGeschäftsführer der

BT (Germany) GmbH & Co. OHG DSL-Breitbandzugang

Page 28: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

27

Die Verbreitung von schnellen Breit-bandanschlüssen auf Basis von ADSLhat eine rasante Entwicklung erfahren:Gab es in Deutschland vor zwei Jahrennoch 4,4 Millionen Anschlüsse, sowird Ende 2005 voraussichtlich dieZehn-Millionen-Grenze überschrittensein. Vor allem durch die Verfügbarkeithoher Bandbreiten ist DSL mittlerweileauch im Geschäftskundenumfeld alskostengünstige Alternative zu Miet-leitungen attraktiv: Während langeZeit 1 MBit/s das Maß der Dinge war,sind nunmehr 6 MBit/s in vielen An-schlussbereichen verfügbar, und dasEnde der technologischen Entwick-lung ist noch nicht absehbar. MitADSL2+ wollen Hersteller und Netz-betreiber in naher Zukunft bis zu 25MBit/s realisieren. Unternehmen, dieVirtuelle Private Netzwerke (VPN) be-treiben, beginnen daher vermehrt,kleinere Nutzergruppen wie geogra-fisch verteilte Niederlassungen oderHeimarbeitsplätze über DSL in ihrNetzwerk einzubinden. Dadurch wirdes auch möglich, Daten- und Sprach-anwendungen parallel zu übertragenund Kosten und Administrationsauf-wand zu senken.

Angesichts der schnellen Weiterent-wicklung im DSL-Bereich zeigt sichaber auch, dass alternative Zugangs-technologien nach wie vor eine unter-geordnete Rolle spielen, denn obwohl

die Erschließung über alternative An-schlusstechnologien wie Satellit undTV-Kabel in diesem Jahr weiter anBoden gewinnt, dominiert die DSL-Technologie mit rund 10 MillionenAnschlüssen. Das ist vor allem fürKunden problematisch, die in Regio-nen wohnen, die nicht mit DSL er-schlossen sind – hier droht die Gefahr,dass ein Teil der Bevölkerung vondem Breitband-Boom ausgeschlossenbleibt. Ein weiteres Hemmnis ist nachwie vor die Bündelung von DSL- undTelefonleitung. Solange der Analog-anschluss obligatorisch ist, werdenetwa Anwendungen wie Voice-over-IP als Alternative zur herkömmlichenTelefonie nicht für ein Massenpubli-kum attraktiv sein.

Bilanz

DSL-Breitbandzugang

VPNs und Home-Office-Lösungen weiter auf dem Vormarsch

Page 29: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Bilanz

28

DSL-Breitbandzugang

Quelle: DIALOG CONSULT/VATM-Marktanalyse 2005

a) Hierzu zählen breitbandige Kabelmodem-, Powerline- und Satelliten-Anschlüsse – letztere werden nicht nurvon Wettbewerbern, sondern teilweise auch von der Deutschen Telekom vermarktet.

b) Inklusive etwa 0,25 Mio. Resale-Anschlüsse in 2004 und 0,9 Mio. Resale-Anschlüsse in 2005.

1,9 Mio.(100 %)

2005Schätzung

1,7 Mio.(16,7%)

20042003200220012000

3,0 Mio.(100 %)

4,5 Mio.(100 %)

6,8 Mio.(100 %)

10,2 Mio.(100 %)

161 Tsd.(100 %)

8,2 Mio.(80,4%)

5,8 Mio.(85,3%)

0,9 Mio.(13,2%)

4,0 Mio.(88,9%)

2,8 Mio.(93,3%)1,8 Mio.

(96,8%)

0,4 Mio.(8,9%)

0,3 Mio.(2,9%)

0,1 Mio.(1,5%)

0,1 Mio.(2,2%)

0,2 Mio.(6,7%)

0,1 Mio.(3,2%)

11 Tsd.(6,8%)

150 Tsd.(93,2%)

Direkt geschaltete Breitband-Anschlüsse in Deutschland

Andere Anschlussartena

DSL Wettbewerber DSL DTb

Page 30: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

29

Statement

Herman KleinManager Deutschland und Österreichder Proxim Wireless Networks

„DSL ist in Ihrem Bereich leider nichtverfügbar”. Mit dieser Auskunft mussman sich inzwischen nicht mehr abfin-den. Mittels Funktechnologie könnenheute DSL-ähnliche Leistungen flä-chendeckend und in kürzester Zeitverfügbar gemacht werden. Die Kos-ten je Teilnehmer liegen sogar meistunter denen einer verkabelten Infra-

struktur und werden im Zuge der fort-schreitenden Technologieentwicklungweiter sinken. Mit zunehmender Ver-breitung und nicht zuletzt durch dieWiMAX-Initiative werden drahtlose IP-Telefonie und Breitbanddienste zurKonkurrenz von klassischen Festnetz-und Mobil-Angeboten.

Alternative Zugangstechnologien: Satellit- und Funklösungen

Page 31: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementDer im August 2005 vom BMWA ver-öffentlichte Breitbandatlas zeigt, dassetwa 72 Prozent der deutschen Haus-halte noch nicht am Breitbandinternetangeschlossen sind, obwohl eine Ver-sorgung über alternative Techniken,z. B. via Satellit, zu 100 Prozent mög-lich ist. Die Förderung des Wettbe-

werbs und die Information über tech-nische Alternativen zu den DSL-Lö-sungen der Deutschen Telekom müs-sen daher konsequent verfolgt wer-den, um die Internet-Zugangsbeding-ungen vor allem für Unternehmen zuoptimieren.

30

Andreas KrügerVorstand der TELES AG

Alternative Zugangstechnologien: Satellit- und Funklösungen

Page 32: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

31

Eine mögliche Alternative bietet zu-sätzlich die DVB-T-Technik, die sichnicht nur als Übertragungsweg fürFunk und Fernsehen bewährt hat, son-dern auch für breitbandiges Internetfunktioniert. Eine solche Lösung ist

ideal für all diejenigen, die darauf an-gewiesen sind, unterwegs auf großeDatenmengen zugreifen zu müssen,und dies ohne Wechseln des Anbie-ters innerhalb der DVB-T-Region tunmöchten.

Statement

Alternative Zugangstechnologien: Satellit- und Funklösungen

Jan HesseGeschäftsführer der TELESWireless Broadband Internet GmbH

Page 33: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Bilanz

32

Alternative Zugangstechnologien: Satellit- und Funklösungen

Der Anschluss an die Datenautobahnist ein entscheidender Wettbewerbs-faktor. Umso dramatischer ist, dassimmer noch viele Regionen in Europa– auch in Deutschland – nicht aufschnelles Breitbandinternet zugreifenkönnen. Das gilt vor allem für Haus-halte und mittelständische Unter-nehmen in ländlichen Regionen. DerBreitbandatlas des BMWA oder Ini-tiativen wie “Deutschland will!“ sor-gen für mehr Informationen über dieso genannten weißen Flecken undrücken alternative DSL-Techniken inden Vordergrund. Eine Bedarfskartefür Breitbandinternet in Deutschlandfehlt allerdings bisher.

Innerhalb des Spektrums alternativerZugangstechnologien kommen DSL-Anwendungen, die an Stelle desKabels eine Luft-Schnittstelle nutzen,wie z. B. Satellit, mittlerweile eine her-vorgehobene Bedeutung zu. Vieledieser Techniken sind jedoch nur lokaleinsetzbar und verlangen eine kräftigeInvestition seitens der Gemeindenoder ortsansässigen Unternehmen.Das satellitengestützte Breitbandin-ternet, das sich des Standards DVB-S (Digital Video Broadcast – Satellite)bedient, ist heute allerdings bereitsflächendeckend ohne teure Zusatzin-vestitionen in ganz Europa verfügbar.Immer mehr Haushalte in Regionenohne terrestrisches DSL werden mit

Breitbandinternet via Satellit (skyDSL)versorgt. Als Ergänzung zu skyDSLbieten sich zudem weitere funk-gestützte Lösungen an – etwa überden DVB-T (Digital Video Broadcast-Terrestrial) in Anlehnung an das digi-tale Fernsehen – über eine Antenneund einen DVB-T Empfänger (z.B.USB-Stick) und Nutzung eines DVB-T-Kanal für den Daten-Downlink zuempfangen. Der Uplink erfolgt übereine bestehende Telefon- oder Mobil-funkverbindung. Entsprechende Lö-sungen können Reichweiten bis zu50 km erzielen und somit – in Ergän-zung zu WLAN – auch Randregionenvon Ballungsgebieten erreichen, dienicht an terrestrisches DSL angebun-den sind.

Als einfache und sofort nutzbare Al-ternative ist die satellitengestützteDSL-Zugangstechnik nahezu in ganzDeutschland flächendeckend einsetz-bar und kann zudem direkt durch dieEndkunden angefordert werden. Zu-sätzliche Investitionen für Infrastrukturoder Zugangstechnik sind nicht erfor-

Internetzugang via Satellit – Status und Perspektiven

Page 34: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

33

Bilanzderlich. Besonders hinzuweisen istauf den von der Teles angebotenenDienst cableDSL. Anders als bei demoben beschriebenen skyDSL-Dienstempfängt der Kunde die Downstream-Daten hier nicht direkt über eine eige-ne Satellitenempfangsanlage ("Schüs-sel"), sondern über seinen TV-Kabel-

Anschluss. Hierzu werden die Datenvom Satelliten an Kopfstationen vonKabelnetzbetreibern und von dort überderen TV-Kabelnetze zu den Kundengeleitet. In diesem Geschäftsbereichbietet sich eine enge Zusammenarbeitzwischen Anbieter, örtlichem Kabel-netzbetreiber und Gemeinde an.

Page 35: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementIm Jahr 2005 konnten wir erfolgreichzwei wichtige Meilensteine für AOLrealisieren: den Launch von AOLPhone und die Vermarktung eigenerAOL DSL-Anschlüsse auf der Basisvon Line Sharing und Resale.

Der große Zuspruch zu AOL Phonezeigt uns, dass wir das richtige Ange-bot haben und dass VoIP bezüglichder reinen Verbindungsleistungenklassische Telefonverbindungen insteigendem Maße substituiert. ZumWohle von Wettbewerb und End-kunden bleiben dabei weiterhin dieheute fehlenden Stand-Alone-DSL-Vorleistungsprodukte zwingend erfor-derlich.

Durch die im Kern zu begrüßende Ent-scheidung der Bundesnetzagentur zurSenkung der Line-Sharing-Entgelte,ist es im Hinblick auf AOL DSL zumin-dest in einigen Ballungszentren mög-lich, DSL-Anschlüsse auch von alter-nativen Netzbetreibern zu beziehen.Erst eine weitere Senkung der Line-Sharing-Einmalentgelte wird Wettbe-werb um DSL-Anschlüsse auch außer-halb der Ballungszentren ermöglichen.

Sowohl AOL Phone als auch AOL DSLgeben unserem Markenversprechenheute ein Gesicht: AOL – unkompli-ziert und schnell.

34

Stan LaurentGeschäftsführer der

AOL Deutschland GmbH & Co. KG Internetzugang

Page 36: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

35

Der deutsche DSL-Markt kommt inFahrt. 2005 erleben wir erstmals einensignifikanten Anstieg in der DSL-Ver-breitung und die alternativen Anbieterkonnten mit 1,7 Millionen direkt ge-schalteten DSL-Kunden die Anschluss-zahlen fast verdoppeln. Dies bestätigtdie Investitionen der alternativen An-bieter und vor allem auch die Regulie-rungspolitik der Bundsnetzagentur inden letzten Monaten.

Die Entscheidung des Regulierers zuTAL und Line Sharing in diesem Jahrist ein positives Zeichen und einewichtige Weichenstellung für mehrWettbewerb. Hier gilt es auch in denkommenden Jahren anzuknüpfen, um

für die Zukunft erfolgreiche Wettbe-werbsstrukturen zu schaffen und zuetablieren. Auf Grund der immer nochbestehenden Dominanz der Deutsch-en Telekom ist deshalb eine fortdau-ernde und stringente Regulierung not-wendig. Nur so können die Potenziale,die sich aus der Konvergenz ergeben,erfolgreich umgesetzt und für die Zu-kunft richtig genutzt werden, um sodem Endkunden ein vielfältiges undattraktives Portfolio an Diensten undAnwendungen anbieten zu können.Wir werden weiter investieren undgemeinsam mit unseren Partnern da-ran arbeiten.

Statement

InternetzugangDr. Alwin MahlerVice President Strategy derTelefónica Deutschland GmbH

Page 37: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Bilanz

36

Internetzugang

Kaum eine andere Technologie hatsich rasanter entwickelt als das Inter-net. Vor allem der schnelle und breit-bandige Zugang DSL verleiht demInternet ungeahnte Möglichkeiten undlässt es kurzerhand zum Allzweck-medium werden. Betrachten wir bei-spielsweise die internetbasierte Tele-fonie (VoIP), überlegen Geschäfts-kunden oder auch Privatnutzer nichtmehr, ob sie auf diese attraktive Mög-lichkeit der Telefonie umsteigen sol-len, sondern zu welchem Zeitpunkt.Die Anwender haben bereits erkannt,dass diese neue Art des Telefonierensweitaus mehr Vorteile mit sich bringt,als preiswerte Verbindungen. DasInternet integriert alle bisher ange-wandten Möglichkeiten der Sprachewie Festnetz, Mobilfunk und Messa-ging.

Spätestens seit der CeBIT in diesemJahr wissen wir, dass es nicht alleinebei der Sprachübertragung über dasInternet bleibt und Multimedia lang-sam aber sicher zur Realität wird.Sicher: Das Minutenvolumen überVoIP ist noch gering und wir befindenuns gerade am Beginn der Entwick-lung, den traditionellen Festnetzan-schluss durch den DSL-Anschluss zuersetzen.

Gerade Hardware-Hersteller und Tele-

kommunikationsanbieter präsentier-ten erste Triple-Play-Lösungen, die imkommenden Jahr eines der beherr-schenden Themen im Markt seinwerden. Auch im Geschäftskunden-markt heißt der Trend Konvergenz.Denn die Anwender haben erkannt,dass sich Vorteile für sie ergeben,wenn vielerlei Dienste und Anwen-dungen über ein und dieselbe Infra-struktur und über ein und denselbenZugang realisiert werden können.Darin besteht auch die Chance deralternativen Anbieter für integrierteDaten- und Telekommunikations-lösungen, ihre Position mit attraktivenAngeboten zu behaupten und weiterauszubauen. Spätestens wenn demKunden nicht mehr bewusst ist, dasser bei den Anwendungen gerade dasInternet nutzt, zum Beispiel beim Tele-fonieren oder bei der Einstellung einesRadiosenders aus San Francisco aufder heimischen Stereoanlage, dannhat das Internet die Kommunikations-welt revolutioniert und sich als All-zweckmedium etabliert.

Breitband ist der Treiber für die IP-basierte Realisierung von Sprache(VoIP) und multimediale Anwendung-en. Basis speziell für Multimedia istdie neue DSL-Technologie ADSL2+.Bereits seit Anfang des Jahres rüstendie ersten Netzwerkanbieter auf diese

Die Zukunft liegt in der IP-basierten Konvergenz: Das Internetwird zum Allzweckmedium

Page 38: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

37

Bilanz

noch schnellere Breitband–Techno-logie um. Mit dieser lassen sich Band-breiten über sechs Megabit pro Se-kunde realisieren. Damit werden zu-sätzliche Dienste möglich. Beispiels-weise TV und Video werden somit beibester Qualität via DSL übertragen.Die zunehmende Konvergenz wirdneben den vielen Möglichkeiten fürden Nutzer auch Auswirkungen aufder Anbieterseite mit sich bringen.Branchen und Märkte werden zusam-menwachsen. Tendenziell ist eineweitere Spezialisierung der Unter-nehmen in ihrer Tätigkeit zu erwarten:Netzwerkanbieter stellen die Infra-struktur bereit und sorgen für einenreibungslosen Betrieb der Plattform.Vermarktungsspezialisten sorgendann für vielfältige, auf die Bedürf-nisse der Kunden ausgerichteteDienste-Angebote.

Dreh- und Angelpunkt für die weitereMarktdurchdringung von Breitbandund die Förderung des Wettbewerbsin Deutschland in diesem Segmentbleibt die konsistente Regulierungaller Vorleistungsprodukte durch dieBundesnetzagentur. Erste Anzeichenfür eine Verbesserung der Markt-struktur resultieren aus den Entschei-dungen des Regulieres etwa zu LineSharing, TAL oder ZISP. Hinter diesemKürzel verbirgt sich ein für fast alle

Internetanbieter wesentliches Zuführ-ungsprodukt zum Internet ServiceProvider. Die Bundesnetzagentur hatEnde Oktober ein weiteres Mal diePreise für ZISP gesenkt und damit einZeichen für mehr Wettbewerb imBreitband gesetzt. Hier gilt es auchim Zugangsbereich anzuknüpfen, umauch dort weitere Impulse für denWettbewerb zu setzen.

Bundesweite und regionale An-schlussnetzbetreiber haben mit 1,7Mio. direkt geschalteten DSL-Kundenihre Anschlusszahlen fast verdoppelt.Nach wie vor dominiert aber dieDeutsche Telekom das Geschäft miteinem Marktanteil von über 80 Pro-zent. Diese Zahl verdeutlicht, dassweiterhin eine konsequente und strin-gente Regulierung der Vorleistungs-produkte (Line Sharing, TAL, Resaleund Bitstream Access) notwendig ist.Die Entscheidung des Regulierersvom vergangenen Sommer, die Ge-bühren für Line Sharing und TAL zusenken, ist ein positives Signal undeine wichtige Voraussetzung für mehrWettbewerb im deutschen DSL-Markt. Bestehende Investitionen alter-nativer Anbieter werden dadurch ge-stärkt. Eine Fortsetzung dieser Re-gulierungspolitik wird dem Markteinen weiteren Schub bringen.

Page 39: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Bilanz

38

Kunden profitieren dann von einergrößeren Produktvielfalt und einemattraktiveren Preis-Leistungs-Verhäl-tnis. Insgesamt wird Deutschland da-

durch im internationalen Vergleich imBereich der Breitbandversorgungweiter aufholen.

Internetzugang

Resale von T-Com-DSL-Anschlüssen ist erst seit dem 01.07.2004 möglich.Quelle: DIALOG CONSULT/VATM-Marktanalyse 2005

DSL-Kundenverteilung in Deutschland Ende 2005 (Schätzung)

9,9 Mio.(100 %)

7,3 Mio.(73,7%)

0,9 Mio.(9,1%)

1,7 Mio.(17,2%)

DSL-Verbindung

9,9 Mio.(100 %)

0,9 Mio.(9,1%)

3,1 Mio.(31,3%)

4,2 Mio.(42,4%)

1,7 Mio.(17,2%)

Internet-Zugang

Kunde erhält1 Rechnung

Kunde erhält1 Rechnung

Kunde erhält1 Rechnung mitT-Com- undT-Online-Leistung

Anschluss-netzbetreiber

Resale-Anbieter

T-Com(Deutsche Telekom)

A. Anschlussnetz-betreiber miteigenem Netzund eigenem oderTAL-basiertemKundenzugang

B. Internet-Anbieter mitT-Com-Resale

C. Reine Internet-Anbieter (teilweiseVermarktung vonT-Com-Anschlüssen)

D. T-Online(Deutsche Telekom)

Kunde erhält2 Rechnungen

Page 40: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

39

Bilanz

ZISP bedeutet Zuführung zum Internet Service Provider. Jene benö-tigen – um den Endkunden breitbandige Internetdienstleistungenanbieten zu können – zwingend eine Zuführungsleistung derDeutschen Telekom. Das DTAG-Produkt ZISP konzentriert demnachden DSL-Verkehr von den 7900 möglichen Hauptverteilern im DTAG-Netz auf 74 übergeordnete Punkte in Deutschland. Ab diesen 74Standorten können alternative Anbieter den Verkehr übernehmenund über ihr eigenes Netz weiterführen. Sowohl in Kombination mitT-DSL als auch mit Resale-DSL-Anschlüssen ist die DSL-VorleistungZISP das entscheidende Produkt im bundesweiten DSL-Wettbewerb.

Was bedeutet ZISP?

In Form der Letzten Meile wird der direkte Zugang zum Endkundenüber die hauptsächlich vom Ex-Monopolisten betriebene DSL-Leitunghergestellt. Der – zu Deutsch – Bitstromzugang stellt eine zur Teil-nehmeranschlussleitung und Line Sharing komplementäre Zugangs-variante dar. Ein Unternehmen hat mit Bitstream Access die direkteKontrolle über die Endkundenbeziehung und kann dem Kunden eige-ne maßgeschneiderte Dienste anbieten.

Was ist Bitstream Access?

Page 41: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementDas Jahr 2005 hat erneut die großeBedeutung der Service Provider füreinen funktionierenden Wettbewerbim deutschen Mobilfunkmarkt bestä-tigt. Denn mit der Gründung diverserDiscount-Anbieter wie easyMobileoder Simply konnten die ServiceProvider ganz wesentlich dazu bei-tragen, dass der Mobilfunk endlich

sein “Teuer-Image” verliert. Das aberist eine wichtige Voraussetzung fürweiteres Umsatzwachstum und bietetgleichzeitig die Möglichkeit, verstärktmit den Festnetzanbietern in Kon-kurrenz zu treten. Und von dieser Ent-wicklung profitiert vor allem einer:der Endkunde.

40

Christian WintherVorsitzender der Geschäftsführung

der Talkline GmbH & Co. KG Mobilfunk/UMTS

Quelle: DIALOG CONSULT/VATM-Marktanalyse 2005

SMS MMS Daten

15,0%

17,3%18,4%

20,2%

14,3%

15,8%16,1%

16,5%

0,7% 1,5% 1,9%2,7%

1,0%0,4%

2002 2003 2004 2005Schätzung

Datenanteil an den Diensteumsätzen im Mobilfunk inDeutschland

Page 42: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

41

In der Telekommunikation werdenkünftig zwei wesentliche Trends dasVerhältnis von Festnetztelefonie undMobilfunk kennzeichnen: Zum einenwerden Festnetzdienste zunehmenddurch den Mobilfunk substituiert, zumanderen ist mit einer zunehmendenKonvergenz von Mobilfunk und Fest-netzdiensten zu rechnen, also einersteigenden Nachfrage nach inte-grierten Dienstleistungen, die statio-näre Telefonie und Internetdienstemit mobilen Sprach- und Datendiens-ten verbindet. Wir werden uns so auf-stellen, dass wir diese Trends beglei-ten und weiter entwickeln sowie die

daraus resultierenden Herausforder-ungen annehmen können. Ich glaube,dass wir aufgrund dieser Megatrendsauch in den nächsten Jahren vieleInnovationen, neue Produkte sowieServices sehen werden.

mobilcom-freenet wird ein sehr mo-dernes Internet- und Telekommunika-tionshaus sein, dessen Kunden dieMöglichkeit haben, äußerst attraktive,günstige, flexible und zukunftswei-sende Produkte wie VoIP, Internet-und Mobilfunkangebote zu erstehen.

Statement

Eckhard SpoerrVorstandsvorsitzender derfreenet.de AG/mobilcom AG Mobilfunk/UMTS

Page 43: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementDie Telekommunikationsindustrie inDeutschland steht vor einem grund-legenden Wandel. Immer mehr Kun-den haben genug vom “Teuer-Image”der Branche und fordern verständlicheund faire Angebote. Voice-over-IP undNo-Frills-Anbieter setzen auf diesenTrend und werden die Gesetze des

Marktes nachhaltig verändern. NurAnbieter, die ihre Geschäftsmodelleneu definieren, werden auf Dauer be-stehen können. In diesem Umfeld istE-Plus einer der Treiber für modernenMobilfunk, wie ihn Kunden sich wün-schen: klar, einfach und günstig.

42

Thorsten DirksGeschäftsführer Innovation,

IT & Operations der E-PlusMobilfunk GmbH & Co. KG

Mobilfunk/UMTS

Quelle: Unternehmensangaben,DIALOG CONSULT Analysen

SMS und MMS in deutschen Mobilfunknetzena

– Gesamte eingehende SMS/MMS pro Jahr in Mrd. –

a) Bei EMS (Enhanced Message Service) ist die Anzahl der zugrundeliegenden SMS berücksichtigt.SMS = Short Message Service, MMS = Multimedia Message ServiceStand: März 2005

MMS

0,1

1996 1997

0,4

1998

1,0

1999

3,7

2000

11,8

2001

16,8

2002

20,3

2003

22,2

2004

23,6116 Mio.

23 Mio.

Page 44: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

43

Der deutsche Mobilfunkmarkt be-findet sich im Umbruch. Durch denMarkteintritt von No-Frills-Anbieternwie simyo ist das eingetreten, wasKunden seit langem fordern, nämlicheine radikale Vereinfachung im Mobil-funk. No-Frills heißt: schlanke Ver-triebsstrukturen und Verzicht auf sub-ventionierte Handys zu Gunsten güns-tiger, einfacher Preise – ein Modell,das in Skandinavien bereits seinenSiegeszug angetreten hat. No-Frills-Angebote werden die Substitutionvon Festnetztelefonaten durch Mobil-funkgespräche beschleunigen. Zielder Mobilfunkbranche ist es, das Han-dy mittelfristig zum Telefon Nummer1 zu machen.

Auch Voice-over-IP, von einigen Exper-ten als Bedrohung für die Brancheeingestuft, bietet eine Wachstums-chance. Immer mehr Menschen führ-en Telefonate über das Internet. DieAnbieter verbinden die Datenauto-bahn UMTS mit der KillerapplikationSprache und machen VoIP mobil. Da-durch ist ein neues Geschäftsfeld ent-standen, das die Vorteile des mobilenund des stationären Internetzugangsbündelt.

Auf Dauer werden nur die Anbieteram Markt bestehen, die ihre Ge-schäftsfelder neu definieren. Das

Hardwaregeschäft wird für Netzbe-treiber an Bedeutung verlieren, da dietraditionelle Koppelung zwischen sub-ventionierten Handys und Tarifen ver-schwindet. Endgerätehersteller wer-den ihre Produkte am Point of Salezu Marktpreisen anbieten müssen.Damit gehören die Zeiten, in denenHigh-Tech-Handys quasi verschenktwurden, der Vergangenheit an. Netz-betreiber werden sich zunehmend aufdas Thema Connectivity konzen-trieren, damit Kunden Anwendungenkomfortabel und überall nutzen kön-nen.

Bilanz

Mobilfunk/UMTS

Die Entwicklung des Mobilfunkmarktes in 2005 –Zur Konvergenz von Festnetz- und Mobilfunkdiensten

Page 45: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementNach Öffnung des TK-Marktes habensich schnell Wettbewerber gegenüberder Deutschen Telekom etabliert, dieTelefonie in bekannter Weise, aberzu günstigeren Preisen anbieten konn-ten. Dieses zugegebenermaßen sim-ple Geschäftsmodell hat sich ebensoschnell als wenig dauerhaft erwiesen.Vielmehr hat sich gezeigt, dass nebenService, Flexibilität, Preiswürdigkeitund Geschwindigkeit Produktinno-vation der Schlüssel zu einem nach-haltig erfolgreichen Geschäft ist underst der Mehrwert für den Kundenden notwendigen Spielraum zumWachstum kleinerer TK-Unternehmenbietet. So entstanden immer kreati-vere Mehrwertdienste, die auf Grundder infrastrukturellen Möglichkeitenoft beim Carrier angesiedelt waren.Dies hatte aber zur Folge, dass ServiceProvider, die die Netzleistung bei alter-nativen Carriern einkauften, sich ei-nem direkten Wettbewerb mit demCarrier gegenüber sahen. Was auf derCarrierseite als Verlängerung der Wert-schöpfungskette gesehen wurde,musste auf der Seite der Service Pro-vider, der Mediendienstleister, CallCenter Enabler und der Call Centerals Verdrängungswettbewerb verstan-den werden. Und weil insbesonderedie Netzbetreiber die Leistungen derService Provider mitlieferten, aber„auspreisten“, war eine Beschleu-nigung des Margenverfalls für beideParteien die unmittelbare Folge dieser

Konkurrenz.

Mittlerweile ist der Markt für Aus-kunfts- und Mehrwertdienste etabliertund die Kunden drängen auf Qualität.So besinnen sich die Marktteilnehmerzunehmend auf ihre Kernkompeten-zen. Da Netzbetreiber im Kern Trans-portunternehmen sind, mag der Blickauf andere Transportbranchen lohnen.Fuhrunternehmen haben sich zu Spe-ditionen, Speditionen zu Logistikunter-nehmen entwickelt, die hochkomple-xe, intelligente Dienstleistungen indie Geschäftsprozesse ihrer Kundeneinbringen. Ein Logistiker kommt da-bei eher selten auf die Idee, sich nocheinen Versandhandel oder eine Super-marktkette zuzulegen, um seine Aus-lastung zu verbessern. Carrier werdensich zukünftig der Herausforderungstellen müssen, unterschiedlicheKommunikationskanäle zu bündeln(Sprache, Daten, SMS, MMS, Internet)und diese adäquat abzurechnen. Da-bei wird die Lenkung der Verkehrs-ströme nicht mehr nur den tech-nischen Gegebenheiten folgen (Wei-terleitung bei “besetzt“ etc.), sondernsich zunehmend an den Geschäfts-prozessen der immer komplexer auf-gestellten Kunden orientieren. DerProzess der Verlagerung von Intel-ligenz aus der technischen Peripheriedirekt auf die Netzebene bietet hierfürdie Voraussetzung. Die erforderlichetechnische Plattform wird unter dem

44

Stefan RabeVorstand Vertrieb und Marketing

der mcn tele.com AG Auskunfts- und Mehrwertdienste

Page 46: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

45

Stichwort “Next Generation Network“derzeit bei den Carriern installiert. Wirwerden ein völlig neues Feld für Mehr-wertdienste erleben, in dem sichCarrier und Service Provider partner-schaftlich ergänzen und das beidenParteien ausreichend Betätigungs-und Gestaltungsspielraum bietet.

Statement

Page 47: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementIm vergangenen Jahr haben wir weitererfolgreich die Segmente CustomerCare und Call Media ausgebaut. Auchohne TKG-Änderung sehen wir einenStimmungswandel in der Branche.Der Aufbruch zu neuen Diensten undTrends im Bereich der Mehrwert-dienste wird sich im kommenden Jahrpositiv für die gesamte TK-Brancheauswirken. Damit werden die Mehr-wertdienste wiederum zum Wachs-tumsmotor und Vorreiter neuer Bran-chentrends.

Gerade die Verknüpfung zwischen TK-Dienstleistung und Intelligentem Netzzum Beispiel für die Sprachautomati-

sierung oder die Integration neuertechnischer Trends wie Voice-over-IPhat 2005 zu einem Wachstumsschubund einer Diversifikation des Mehr-wertdienstesektors geführt, bei derdie alternativen Anbieter dem ehema-ligen Monopolisten Paroli bieten kön-nen, da sie flexibler und innovativerin der Umsetzung kundenindividuellerLösungen sind.

46

Christian PlätkeGeschäftsführer der

IN-telegence GmbH & Co. KG Auskunfts- und Mehrwertdienste

Page 48: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

47

Das Jahr 2005 brachte eine langersehnte Aufbruchstimmung für denMarkt der Mehrwertdienste und Ser-vicerufnummern. Insbesondere imBereich der Call-Media-Angebote undCustomer-Care-Dienste konnten dieUnternehmen laut der im Auftrag desVATM erstellten Marktstudie von Dia-log Consult signifikante Umsätze ver-zeichnen.

Das vergangene Jahr hat die seiteiniger Zeit im Markt für Mehrwert-dienste spürbare Diversifikation desAngebots weitergeführt, bei der dieServicerufnummer und die Routing-funktionen eines Intelligenten Netzesnur noch die Grundbausteine desProduktportfolios sind, zu denen danndie individuellen Anforderungen derKunden mit Spracherkennung und–automatisierung, virtuelle Vernetzungvon Call Centern oder die Nutzungneuer Techniken wie Voice-over-IPtreten.

Die Monokultur der Mehrwertdienste,bei denen reine Sprachdienste übermeist die gleiche Servicerufnummervermittelt wurden, hat sich gerade imvergangenen Jahr überlebt. Konver-genz der Medien auf der einen, Viel-fältigkeit des Angebots auf der an-deren Seite lassen die Chancen undMöglichkeiten der Netzbetreiber derMehrwertdienstesparte in den kom-

menden Jahren weiter wachsen. Auchund gerade wegen des Auslaufensder 0190-er-Rufnummerngasse zumEnde des Jahres schreitet diese Ent-wicklung voran und hat einen Innova-tionsschub und positiven Impuls fürden gesamten TK-Markt gegeben.

Auch wenn die vierte Überarbeitungdes TKG innerhalb von drei Jahrenund weitergehende Festschreibungverbraucherschützender Regelungenauf Grund des allgemeinen politischenMachtwechsels gescheitert ist, sinddie entscheidenden regulatorischenWeichen für das kommende Jahr ge-stellt worden: 0900 hat nach demmaßgeblich durch die Initiative desVATM erzielten Ergebnis des RundenTisches eine Signalwirkung für dieEntwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Bilanz

Auskunfts- und Mehrwertdienste

Aufbruchstimmung im Mehrwertdienstemarkt

Page 49: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementMehrwertdienste werden künftig demMedienbereich völlig neue Möglich-keiten und damit Formate verschaffen.Das damit verbundene Wachstumunseres Marktes kann der deutschenWirtschaft wichtige Impulse auch aufdem Arbeitsmarkt geben. Medien undTelekommunikationsunternehmenwerden zusammen eine neue Indus-trie schaffen.

Aber: Bis heute hinken Politik und Re-gulierung innovativen Entwicklungenhinterher. Sind es die Länder oder istes der Bund, der hier die rechtlichen

Rahmenbedingungen vor allem imDaten- und Verbraucherschutz zuschaffen hat? So wie die Gesetzge-bung auf das Internet zu spät reagierthat, reagiert die Politik jetzt zu spätauf die Konvergenz von Medien undTelekommunikation. Hier müssen wiransetzen und im kommenden Jahrden Weg frei machen: für neue kun-denorientierte Formate, die dem Zu-schauer, wenn er es denn will, echtenMehrwert bieten.

48

Renatus ZillesVorsitzender der Geschäfts-führung der NEXT ID GmbH Auskunfts- und Mehrwertdienste

Page 50: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

49

Das Jahr 2005 sollte vor allem einesbringen: eine Änderung des Telekom-munikationsgesetzes (TKG). Leiderhat das – aus unterschiedlichstenGründen – nicht geklappt. Das heißtkonkret: Für den Kunden bleibenRechtsunsicherheiten bei der Nut-zung; für uns, die Unternehmen, fehltdie notwendige Planungssicherheit,da notwendige Rahmenbedingungenfür die Produktentwicklung undEinführung nicht geregelt sind.

Das zweite große Thema, das unsereBranche im abgelaufenen Jahr beson-ders bewegte, ist die Ablösung der0190-er per 01.01.2006 durch die neueRufnummerngasse 0900. Im Festnetzist damit ein Wechsel vom Online-zum Offline-Billing verbunden. Da derMobilfunkbereich weiterhin onlineabrechnet, führt dies – wie im Bereichder Auskunftsrufnummern 118xy – zueiner künstlichen Zweiteilung der Ab-rechnungsverfahren und damit ver-bunden zu einem nicht unerheblichenMehraufwand auf Seiten der Mehr-wertdienste-Anbieter. Und: Bislangexistiert für die neue Rufnummer-gasse nur eine sehr eingeschränkteErreichbarkeit aus den Mobilfunk-netzen und den alternativen Fest-netzen. Gerade hier aber wird einGroßteil des heutigen 0190-er- undzukünftigen 0900-er-Marktvolumensbestritten. So liegen die derzeitigenUmsätze bei 0190-er-Diensten zwi-

schen 630 und 750 Mio. Euro. Alleinder Mobilfunkanteil daran beträgt 40Prozent, also etwa 300 Mio. Euro proJahr. Bei großvolumigen Dienstenliegt der Anteil der Mobilfunkzuführ-ung sogar teilweise über 50 Prozent– ein gewichtiges Umsatzargumentalso, das dem Markt jetzt bei derUmstellung auf 0900 wegzubrechendroht. Hinzu kommt: Die geplanteEinführung der Legitimationsgrenzevon 2 auf 3 Euro wird frühestens Mittedes kommenden Jahres – wenn über-haupt – greifen; auch hier ist ein Um-satzeinbruch von mindestens 50 Pro-zent zu befürchten.

Einen großen Erfolg konnten wir aller-dings verbuchen: Indem wir die Ver-handlungen zu Fakturierung und In-kasso mit der Deutschen Telekom AG– Basis für 91 Prozent aller Endkun-den – zu einem einvernehmlichen Ab-schluss gebracht haben. Der Kompro-miss, welcher im Jahr 2004 schonNiederschlag in einer Übergangsver-einbarung fand, wurde in allen Punk-ten final verhandelt und in einen neuenVertragsentwurf aufgenommen. Da-mit kann zukünftig die Produktvielfalterweitert werden. Und: Die Abrech-nungsbeziehungen mit der DeutschenTelekom AG für Call-by-Call, Internet-by-Call, Auskunfts- und Mehrwert-dienste bieten uns Planungssicherheitbis ins Jahr 2008.

Bilanz

Auskunfts- und Mehrwertdienste

Mehrwert für die Mehrwertdienstler?

Page 51: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementDer Trend im Auskunftsmarkt gehtklar in Richtung Internet. Schon heutenutzen mehr als 60 Prozent aller pri-vaten Haushalte und fast alle Gewerberegelmäßig das Internet. Dieser Trendwird sich nicht zuletzt auf Grund dersteigenden Breitbandpenetration inden nächsten Jahren noch weiter ver-stärken. Die beginnende Substitutionvon Telefondiensten durch Internet-dienste zeigt, dass dieser Trend auchvor dem Auskunftssektor nicht haltmacht. Für die Abfrage aktueller Da-ten, Angebote und Dienstleistungenhat sich das Internet mittlerweile alsdas am stärksten genutzte Mediumdurchgesetzt.

Im vergangenen Jahr wurde entschie-den, dass die Deutsche Telekom fürein geringes Entgelt die aktuellen Tele-fonteilnehmerdaten zur Verfügungstellen muss: ein enormer Fortschrittfür alle Anbieter. Jetzt gilt es, den ausdem Postmonopol erschlichenenAlleinanspruch der Telekom-TochterDeTeMedien auf den Gattungsbegriff“Gelbe Seiten” abzuschaffen. Ist dasgeschafft, werden technische Neuhei-ten und nutzerfreundliche Angeboteden Wettbewerb weiter ankurbeln.

50

Dr. Klaus HarischGeschäftsführer der

GoYellow GmbH Auskunfts- und Mehrwertdienste

Page 52: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

51

Der Auskunftsmarkt vollzieht bereitsseit längerem einen Wandel. Die Zahlder telefonischen Auskunftsanfragenist in den letzten Jahren rückläufig;die Zahl der Suchanfragen mit loka-lem Bezug im Internet ist dagegenstark steigend. In diesem Zusammen-hang ist immer häufiger von der loka-len Suche die Rede. Ihr Anteil beträgtheute schon über 25 Prozent aller ge-tätigten Anfragen im Internet. Glaubtman den Analysten der Kelsey Group,wird sich das Volumen für Online-werbung im Bereich “lokale Suche”im Jahr 2009 weltweit auf rund fünfMilliarden US-Dollar belaufen.

In den vergangenen Jahren habensich Zusatzdienste wie SMS, WAPund vor allem das Internet immermehr durchgesetzt und das Telefonteilweise abgelöst. Für den Endkun-den liegen vor allem die Vorteile derInternetdienste auf der Hand: schnell,günstig und immer aktuell. Dabei be-schränken sich die Auskünfte nichtauf die reine Adressinformation, son-dern es werden vermehrt Zusatzleis-tungen angeboten. Dazu gehört dieAnzeige der Adresse in einer Karte,die direkte Integration von Routenpla-nern oder auch das Angebot von Zu-satzinformationen, die von Gewerbe-treibenden selbst gepflegt werdenkönnen.

Dass die Entwicklung nicht stehenbleibt, zeigen neue Dienste wie etwadie sogenannten "Free-Call"-Services,mit der Nutzer beispielsweise mitallen gelisteten Gewerbetreibenden– rund 3,6 Mio. – telefonisch verbun-den werden können. Dieser Serviceist sowohl für den Internetnutzer alsauch für das angerufene Unterneh-men kostenlos.

Aus regulatorischer Sicht brachte dieEntscheidung der Bundesnetzagenturbezüglich der Kosten für die Offline-Weitergabe von Teilnehmerdateneinen sehr positiven Impuls für denAuskunftsmarkt. Nach langem undzähem Ringen hat die Bundesnetz-agentur die anrechnungsfähigen Kos-ten, die die DTAG für die Offline-Über-mittlung an Drittanbieter berechnenkann, von zuvor 49 Millionen Euro auf0,8 Millionen Euro gesenkt. NachMeinung von Branchenkennern wirddiese Entscheidung zu verstärktenPreiskämpfen im Markt führen, wassich sehr positiv für den Endnutzerauswirken wird. Mit knapp 30 Centpro Minute für Auskunftsdienste ha-ben erste Preisbrecher bereits denStartschuss für den beginnendenPreiskampf gesetzt.

Bilanz

Auskunfts- und Mehrwertdienste

Entwicklung und Trends im Auskunftsmarkt – IntelligenteAnwendungen bei internetbasierten Auskunftsdiensten

Page 53: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Statement„Steter Tropfen höhlt den Stein“, daswusste schon der römische DichterOvid. Auch für telegate hat sich dieseWeisheit zuletzt bewahrheitet. SeitGründung im Jahr 1996 kämpft dasUnternehmen für faire Wettbewerbs-bedingungen im Auskunftsmarkt. Zen-trale Grundlage hierfür ist die kosten-effiziente Bereitstellung von Teil-nehmerdaten. Jahrelange juristischeAuseinandersetzungen mit dem Ex-Monopolisten Deutsche Telekom,aber auch hartnäckiges Einfordernvon Entscheidungen durch zuständigeBehörden prägten das Bild in der Ver-

gangenheit. Heute – im Jahr 2005 –können wir mit Stolz sagen: Wir habenviel erreicht! Die Bundesnetzagenturhat endlich den Zugang und dieKosten für das Vorleistungsprodukt“Teilnehmerdaten“ reguliert. Und: DieDeutsche Telekom wurde zur Rück-zahlung von überhöht abgerechnetenDatenkosten an telegate verurteilt.Noch sind die zurückgeforderten rund70 Millionen Euro zuzüglich Zinsenfür die Jahre 1996 bis 2004 nichtrechtskräftig zugesprochen, aber wiewusste schon Ovid zu berichten...

52

Dr. Andreas AlbathVorstandsvorsitzender der

telegate AG Auskunfts- und Mehrwertdienste

Page 54: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

53

Ein richtungsweisender Meilensteinfür den Auskunftsmarkt wurde im Jahr2005 erreicht. Am 17. August teiltedie Bundesnetzagentur mit, dass dieEntgelte für Teilnehmerdaten in Zu-kunft dramatisch sinken werden.

Wegweisend war diese Entscheidungin zweierlei Hinsicht: Zum Einen wur-de damit erstmals der Zugang zumwesentlichen Vorprodukt für das An-gebot von Auskunftsdiensten und dasVerlegen von Telefon- und Branchen-verzeichnissen – den Teilnehmerdaten– von der zuständigen Behörde regu-liert. Bislang mussten alternative Aus-kunftsdienstleister mit einer Kompro-misslösung leben. Im Jahr 2003 hattesich der Ex-Monopolist Deutsche Tele-kom mit dem Bundeskartellamt aufeine Kostenbasis von 49 MillionenEuro (Missbrauchsobergrenze) proJahr geeinigt. Durch die Regulierungs-entscheidung der Bundesnetzagenturdürfen die Kosten für alle Markt-teilnehmer in Zukunft 770.000 Europro Jahr nicht mehr überschreiten.Deutschland war damit nach Öster-reich und Schweden der dritte EU-Mitgliedsstaat, der auf eine ent-sprechende Entscheidung des Euro-päischen Gerichtshofs aus dem Jahr2004 reagiert hat.

Zum Anderen war der 17. August 2005aber auch wegweisend, weil damitder Auftakt für mehr Wettbewerb imAuskunftsmarkt gegeben wurde.Durch die gesunkenen Datenkostenhaben Anbieter heute die Möglichkeit,wirtschaftlich darstellbar neue Distri-butionsmedien wie z. B. das Internetzu nutzen. Bislang galten die Kostenfür ein wettbewerbsfähiges Produktals nicht refinanzierbar. Still und heim-lich hatte sich der Ex-Monopolistdurch geschickte Quersubventionie-rung in diesem Segment ein neues“Monopol“ geschaffen: www.telefon-buch.de zählt seit Jahren zu denmeistfrequentierten deutschsprachi-gen Internetseiten und hat dem klas-sischen Telefonauskunftsgeschäftempfindlich geschadet. Alle großenAuskunftsanbieter haben in diesemJahr reagiert und bieten heute bereitseigene Internetauskunftsdienste an.Der Verbraucher profitiert damit durchVielfalt. Sinkende Kosten für das Vor-leistungsprodukt “Teilnehmerdaten“beflügeln aber auch den Wettbewerbim klassischen Telefonauskunfts-markt. Auch hier gibt es heute schoneinige neue Anbieter mit unterschied-lichen Produkt- und Preisversprechenfür den Endkunden. Und: Der Markt-eintritt von weiteren Playern wirdsicher nicht auf sich warten lassen.

Bilanz

Auskunfts- und Mehrwertdienste

Entwicklung und Trends im Auskunftsmarkt

Page 55: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

1,7 Mio.(100 %)

18,3 Mio. Min.(100 %)

506,4 Mio. (100 %)

3,2%

20,1%

5,0%

68,3%

0,0%

46,2%

17,2%

8,6%

10,8%

16,8%

3,0%

37,3%

6,0%

9,7%

32,6%

14,1%

0,0%0,4%

0,0%

0,4%

0,3%

Geschaltete Nummern EingehendeVerbindungsminuten

Umsatz

Bilanz

54

Auskunfts- und Mehrwertdienste

(Von neuen Wettbewerbern geschaltete INa- und Auskunftsnummern und Verbindungenzu diesen Nummernb)

a) Dazu zählen Verbindungen zu Nummern, die mit 0137, 0180, 0190, 0700, 0800, 0900 oder 118 beginnen.Diese Nummern werden immer über den Anschlussnetzbetreiber abgerechnet und sind nicht mittelsCall-by-Call oder Preselection nutzbar.

b) Diese Daten wurden 2004 erstmalig erhoben.

Entwicklung des Marktes für Festnetzdienste in Deutschlandim Juni 2005

Quelle: DIALOG CONSULT/VATM-Marktanalyse 2005

0700 0800 0180 0190 0900 0137 118

Page 56: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

55

BilanzVerwendung der Billing-Verfahren bei Auskunfts- undMehrwertdiensten in Deutschland

Auskunfts- und Mehrwertdienste und zugehörige Billing-Verfahren

Online- und Offline-Billing kommen im Festnetz differenziert nach AMWDund den dahinter liegenden Rufnummerngassen zum Einsatz.Aus dem Mobilfunk heraus sind AMWD im Festnetz unter Verwendung desOnline-Billing-Verfahrens erreichbar.**

Quelle: wik-consult/VATM:Funktion und Bedeutung des Online-Billing als Anrechnungsverfahren fürMehrwerdienste in Deutschland.Bad Honnef 2005

* Massenverkehr zu bestimmten Zielen** Nachbildung der komplexen Offline-Billing-Strukturen durch Online-Billing

Dienst Rufnummern- Anruf von Festnetzanschlüssen Anruf von Mobilfunkanschlüssengasse Online-Billing Offline-Billing Online-Billing Offline-Billing

Auskunft 118 X X XAnschlüsse T-Com Anschlüssealternativer und teilweiseTNB in alternative TNBEinzelfällen

Freephone 0800/00800 X XShared Cost 0180 X XPremium 0900 X X**Rate Ser- in Einzelfällenvices (PRS) nicht erreichbar

MABEZ* 0137 X X

Page 57: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementAngesichts der aktuellen Bedrohungdurch terroristische Gewalt ist der Rufnach mehr Sicherheit und Schutz derBevölkerung verständlich und nach-vollziehbar. Öffentliche Sicherheit darfjedoch nicht nur auf Kosten privaterUnternehmen oder einzelner Bran-chen gehen. Die nach wie vor sehrdiffusen Pläne der EU in Sachen Vor-ratsdatenspeicherung scheinen je-doch genau in diese Richtung zu zie-len und drohen aufgrund der zu erwar-tenden Milliardenkosten zu einemechten Bremsklotz der Zukunftsbran-che TK-Wirtschaft zu werden.

So dürften nach einer internen Schät-zung allein bei COLT die Kosten fürSpeicherplatz, der für die Speicherungder IP-Adressdaten benötigt würde,bei weit mehr als 90 Mio. Euro proJahr liegen. Darüber hinaus entstün-den erhebliche Aufwändungen da-durch, dass in komplexe technischeLösungen investiert werden müsste,um die vielfältigen Verbindungsdatensystematisch auslesen, archivierenund den Strafverfolgungsbehördenbereit stellen zu können. Dabei greiftdiese Schätzung der reinen Speicher-platzkosten noch wesentlich zu kurz,da zusätzliche Aufwändungen – wieetwa für den Betrieb der technischenEinrichtungen etc. – berücksichtigtwerden müssten. Zudem bezieht sichdiese Schätzung allein auf die IP-Netze– Kosten der Speicherung von Verbin-

dungsdaten in den klassischen ver-mittelnden Netzen sind hierin nichtenthalten.

Eine repräsentative Umfrage der For-schungsgruppe Wahlen im Auftragvon COLT zeigt zudem, dass unterden Bundesbürgern große Skepsisbezüglich der EU-Pläne zur Vorrats-datenspeicherung herrscht und eingroßer Teil eine detaillierte Spei-cherung ihrer privaten Verbindungs-daten ablehnt. Auch geben 78 Prozentder Befragten an, die aus der Vorrats-datenspeicherung resultierenden Kos-ten nicht mittragen zu wollen.

Und auch Techniker und Systemlie-feranten hegen erhebliche Zweifel ander technischen Machbarkeit derbisherigen EU-Pläne. Der Vielfalt anunterschiedlichen Anschluss-Tech-niken im Bereich der Internet-Zugängewird in dem bisherigen Entwurf derEU-Kommission nicht Rechnung ge-tragen: So gibt es Netzwerk-Designs,die auf das Auslesen von IP-Paketengar nicht ausgelegt sind und einenkompletten Umbau der Netzinfra-struktur notwendig machen würden.Damit würden bereits erfolgte Inves-titionen in Millionenhöhe verloren ge-hen.

All diese Argumente zeigen: Die wich-tigen EU-Pläne für die Terrorbekämp-fung dürfen nicht dazu führen, dasseine gesamte Branche unter den Vor-

56

Dr. Bernd HuberMitglied der Geschäftsführung

der COLT Telecom GmbH Sicherheit, Überwachung und Datenschutz

Page 58: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

57

gaben der Politik leidet, ihre Rolle alsbedeutende Wirtschafts- und Inno-vationskraft verliert und damit letztlichder Verlust von Arbeitsplätzen droht.

Statement

Page 59: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementWer fährt schon gerne ohne TÜV?Hinsichtlich enger Märkte mit ähn-lichen Produkten und Dienstleistun-gen ist eine TÜV-Zertifizierung sehrwirkungsvoll, da der TÜV in Deutsch-land als eine vertrauenswürdige undunabhängige Institution bekannt ist.Der werbewirksame Vorsprung durchdiese Maßnahme ist vielen ITK-Anbie-tern durch ihren wirtschaftlichen Er-folg positiv bewusst und für die Kun-den ein wichtiges Qualitätskriterium.Mit einem TÜV-Prüfzeichen heben siesich von Mitbewerbern ab und stei-gern das Verbrauchervertrauen. Dahernutzen auch im Telekommunikations-markt immer mehr TK-Anbieter dieMöglichkeit, durch TÜV-Zertifikate undneutrale und unabhängige Sachver-ständige bestimmte Sachverhalte undMerkmale zertifizieren zu lassen. EinGrund hierfür ist unter anderem dieVielzahl und Variationsbreite von Tarif-modellen, die dazu geführt hat, dassverstärkt Einsprüche gegen Rechnun-gen im TK-Bereich gestellt werden.Um Vertrauen der Verbraucher in dieRichtigkeit der Entgeltabrechnung zuschaffen, wurden sowohl im Call-by-Call-Bereich, im Festnetzbereich undfür ISP-Dienste als auch im Geschäfts-feld IT-Sicherheitslösungen eine Reihevon Zertifikaten vergeben. Diese wer-den zu Marketingzwecken, aber auchzur Kundenbindung oder bei Reklama-tionsfällen erfolgreich genutzt und er-gänzen so die gesetzliche Verpflich-

tung, der TK-Anbieter nach § 5 derTelekommunikations-Kundenschutz-verordnung (TKV) unterliegen. Hier-nach müssen TK-Anbieter, die entwe-der zeit- und/oder entfernungsab-hängige Tarife anbieten, nachweisen,dass ihre Abrechnungsprozesse unddie Rechnungsstellung korrekt sind.Dies erfüllen die meisten Unterneh-men durch ein Sachverständigengut-achten öffentlich bestellter und verei-digter Sachverständiger, wie sie dietekit Consult Bonn GmbH hat. Der al-ternativ mögliche Nachweis durch einzertifiziertes QM-System wird hin-gegen kaum genutzt.

58

Dr. Reinhold ScheffelGeschäftsführer der

tekit Consult Bonn GmbH Sicherheit, Überwachung und Datenschutz

Page 60: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

59

Das Thema Kunden- und Verbraucher-schutz hat die Marktbeteiligten imJahr 2005 im Rahmen des TKG-Än-derungsgesetzes stark beschäftigt.Die bestehenden Vorschriften, dieden Kunden- und Verbraucherschutzim Telekommunikationssektor regelnund bisher in unterschiedlichen Geset-zen geregelt sind (z.B. in der TKV oderim Mehrwertdienstemissbrauchsge-setz), sollten einheitlich im TKG veran-kert werden. Aufgrund der vorge-zogenen Bundestagswahlen im Sep-tember 2005 konnten die Verhand-lungen im Vermittlungsausschuss je-doch nicht mehr zu Ende geführt wer-den, so dass das Gesetz sozusagenauf der Zielgeraden der Diskontinuitätzum Opfer fiel. Es ist aber zu erwarten,dass die Thematik von der neuen Bun-desregierung zeitnah wieder aufge-nommen wird. Der VATM und seineMitgliedsunternehmen haben sich inder Vergangenheit immer für ausge-wogene Regelungen stark gemacht,die den Verbraucher angemessenschützen. Dies beinhaltet aber auch,dass Maßnahmen, die keinen Zusatz-nutzen für den Verbraucher bedeutenund die Wirtschaft damit unnötig be-lasten, unterbleiben müssen. Mit die-ser Zielsetzung werden wir uns auchin Zukunft für effizienten Verbraucher-schutz einsetzen.

Bilanz

Die Themen Überwachung und Daten-schutz sind geprägt von einem klas-sischen Interessenkonflikt: Der Staatmuss eine effektive Gefahrenabwehrund präventive Verbrechensbekämp-fung gewährleisten und ist dabei imTelekommunikationssektor auf dieUnterstützung der TK-Unternehmenangewiesen. Dem gegenüber stehteinerseits das Interesse der Unter-nehmen, die damit verbundenen Be-einträchtigungen möglichst gering zuhalten. Aber auch dem Recht der Bür-ger auf wirksamen Datenschutz mussRechnung getragen werden.

Die Diskussionen im Jahr 2005 ge-wannen bedauerlicher Weise durchdie erneuten Terroranschläge in Lon-don im Juli 2005 erheblich an Brisanz.Besonders auf europäischer Ebeneführten die Forderungen nach Einführ-ung einer europaweit einheitlichenRegelung für eine Vorratsdatenspei-cherung von Verkehrsdaten zur effek-tiven Terrorismusbekämpfung fortlau-fend zu kontroversen Debatten. DerRat der Europäischen Union, der inder zweiten Jahreshälfte 2005 unterbritischem Vorsitz tagte, hatte einenüberarbeiteten Entwurf für einenRahmenbeschluss vorgelegt und dieumfassende Speicherung von Daten“auf Vorrat“, also ohne jeglichen kon-

Sicherheit, Überwachung und Datenschutz

Kundenschutz, Entgeltgenauigkeit und Sicherheit beimTelefonieren – Übersicht über die Entwicklung beiÜberwachung und Datenschutz

Page 61: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Bilanzkreten Tatverdacht, gefordert. DiesesVorhaben stieß nicht nur bei denbetroffenen Unternehmen sondernauch bei Datenschützern auf heftigeKritik. Begründet wurde dies unteranderem damit, dass keine fundierteWirksamkeitsanalyse für die gefor-derten Maßnahmen durchgeführtwurde und alle Bürger auf diese Weiseausnahmslos unter einen “Generalver-dacht“ gestellt werden.

Gleichzeitig entbrannte ein institutio-neller Streit um die Kompetenz zumErlass einer entsprechenden Rege-lung zwischen dem Rat auf der einenund der Europäischen Kommissionsowie dem Europäischen Parlamentauf der anderen Seite. Da die Thema-tik tief in die Interessen sowohl vonWirtschaftsunternehmen als auch vonBürgerinnen und Bürgern eingreift,beanspruchten Kommission und Par-lament das Recht, eine Richtlinie imMitentscheidungsverfahren unter Be-teiligung aller drei Institutionen zuerlassen. Dieser Streit konnte bishernoch nicht endgültig beigelegt wer-den, so dass derzeit der Kommissions-entwurf zwar im legislativen Verfahrenbe- und verhandelt wird, der Rat sichaber vorbehält, seinen Entwurf weiterzu verfolgen für den Fall, dass im Mit-entscheidungsverfahren kein Ergebniserzielt wird.

Aus deutscher Sicht bestehen gegen

die verdachtsunabhängige Speicher-ung von Verkehrsdaten erheblicheverfassungs- und datenschutzrecht-liche Bedenken. Nach aktuellerRechtslage dürfen Verkehrsdaten nurin äußerst beschränktem Umfanggespeichert werden. Folgerichtiglehnte auch der Bundestag zuletzt imFebruar 2005 die Einführung einerVorratsdatenspeicherung fraktions-übergreifend ab. Die Proteste der be-troffenen Unternehmen beziehen sichdarüber hinaus insbesondere auf diedurch die geplanten Maßnahmen ent-stehenden zusätzlichen Kosten. Esbesteht die Befürchtung, dass dieKosten entschädigungslos hinzu-nehmen und von den Unternehmenselbst zu tragen sind. Diese Positionbasiert auf den bisherigen negativenErfahrungen der Unternehmen, diesie im Rahmen des TKG sammelnkonnten. Auf massiven Druck wurdeim Verlauf des Gesetzgebungsver-fahrens in § 110 Abs. 9 TKG zwarfestgelegt, dass den Anbietern fürÜberwachungsmaßnahmen eine an-gemessene Entschädigung zu ge-währen ist. Bis heute ist die Bundes-regierung ihrer Verpflichtung hierausjedoch leider nicht nachgekommen,obwohl das TKG bereits seit dem 22.Juni 2004 in Kraft ist. Die Kosten fürStrafverfolgungsmaßnahmen tragendie Unternehmen daher im größtenUmfang nach wie vor selbst, obwohleine Erstattung der Kosten, die den

60

Sicherheit, Überwachung und Datenschutz

Page 62: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

61

betroffenen privaten Unternehmendurch diese staatlichen Maßnahmenentstehen, verfassungsrechtlichzwingend erforderlich ist.

Die Frage nach einer angemessenenEntschädigung stellte sich im Verlaufdes Jahres 2005 ferner im Rahmender Verabschiedung der Telekommu-nikations-Überwachungsverordnung(TKÜV). Auch hier werden die Unter-nehmen bereits im jetzigen Umfangzu Überwachungsmaßnahmen ver-pflichtet, ohne jedoch einen angemes-senen finanziellen Ausgleich hierfürzu erhalten. Mit der neuen Fassungder TKÜV wird dieser Umfang sogarnoch erweitert, indem die sogenannteAuslandskopfüberwachung eingeführtwird. Ziel der Auslandskopfüberwa-chung ist die Telefonüberwachung indem Fall, in dem ein bekannter, imAusland befindlicher Anschluss voneinem unbekannten inländischen An-schluss kontaktiert wird. Von den Un-ternehmen wird nach der neuen Rege-lung verlangt, die erforderliche Über-wachungstechnik an den sog. Aus-landsköpfen, die den Verkehr ins Aus-land vermitteln, zu installieren, obwohlder gleiche Ermittlungserfolg auch er-reicht werden kann, indem an densog. Teilnehmervermittlungsstellenangesetzt wird. An diesen Vermitt-lungsstellen existiert bereits ausrei-chende Technik, während an den Aus-landsköpfen Investitionskosten für die

Bilanzkomplette Neueinrichtung der Technikauf die Unternehmen zukommen. Ab-gesehen davon, dass diese Kostenvermeidbar sind, ist nicht nachzuvoll-ziehen, warum sie von den Unterneh-men entschädigungslos hinzunehmensein sollen. Der Bundesrat hat dasProblem erkannt und fordert die Bun-desregierung in seinem Beschluss,den er seiner Zustimmung zur TKÜVim Oktober beifügte, auf, nunmehrunverzüglich eine Entschädigungsver-ordnung vorzulegen. Es bleibt seitensder betroffenen Unternehmen zu hof-fen, dass diese Aufforderung von derneuen Bundesregierung nun auchernst genommen wird.

Page 63: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementKonvergenz – die Zukunft unserer In-formationsgesellschaft

Die Herausforderung aller Anbieterim Telekommunikationsmarkt liegt imZusammenwachsen der verschiede-nen Dienste, die über die reine Tele-fonie einen bezahlbaren Mehrwert fürden Kunden beinhalten. Vorbei dieZeit der passiven Couch-Potatoes!Der Endkunde will mitmachen, mit-bestimmen. Aktive Programmgestal-tung, Beteiligung an Meinungsum-fragen, Gewinnspielen und Informa-tionen liegen im Interesse des moder-nen Anwenders, ob daheim oder un-terwegs. Ob Mobilfunk- oder Festnetz-

anbieter, Service Provider, Medien-,Musik- und Filmindustrie – an bran-chenübergreifenden Lösungskon-zepten wird fieberhaft gearbeitet.

Auch für die NEXNET GmbH – alsAbrechnungsspezialist und Clearing-haus im Telekommunikationsmarktauf den Massenmarkt spezialisiert –eine Herausforderung und ein immen-ses Potenzial zugleich: Für die Er-schließung weiterer innovativer Märk-te ist eine sichere und verlässlicheAbrechnungslösung der Schlüssel.Diese bieten wir unseren Kunden,damit diese auch zukünftig in neueServices investieren.

62

Gerhard WackerGeschäftsführer der

NEXNET GmbH Fakturierung und Inkasso

Page 64: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

63

Inkasso war gestern. Billing ist zumFaktor aktiver individueller Kunden-pflege geworden. Der Telekommuni-kationsmarkt ist weitgehend ausge-schöpft. Da wird Kundenerhaltungzum existentiellen Erfordernis.

Der Trend heißt darum: Billing alsForm der Kundenpflege. Mit dem Re-zept: Individualisierung, konstruktiveBetreuung von Debitoren, persönlicheKommunikation – nicht nur bei Akqui-sition und Leistung sondern im gan-

zen Geschäftsverlauf. Der Kunde istPartner, auch als Schuldner: Ihm wirdgeholfen – mit begleitendem Dialog,Vereinbarungen und Wegweisungen.

Wer diesem Konzept folgt, praktiziertprofessionelles Forderungsmanage-ment. Mit fachlich versierten, spezia-lisierten Outsourcing-Partnern lässtsich nicht nur die Dienstleistung son-dern auch der Geldeinzug zum Faktoreffizienter Kundenpflege machen.

Statement

John ThomsonSales DirectorScoreControl GmbH Fakturierung und Inkasso

Page 65: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

StatementTechnologie ist für uns sehr wichtig,steht aber nicht im Fokus unseresDenkens. Die Technologie folgt stattdessen unseren Businessmodellen.Bei den Mehrwertdiensten zum Bei-spiel wird es vermutlich vielschich-tigste Geschäftsmodelle geben, die

eine ausgereifte Abrechnungslösungbrauchen. Gleichzeitig ist das jetztverabschiedete, so genannte “OfflineBilling Regime“ von großer Bedeu-tung. Erst jetzt kann der Markt wirklichfrei agieren.

64

Omar KhorshedVorstandsvorsitzender

der acoreus AG Fakturierung und Inkasso

Page 66: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

65

Im Jahr 2005 wurden hinsichtlich desThemas Fakturierung und Inkassoherausragende Erfolge errungen, dieunter anderem dazu beitragen, dassin Deutschland von einem tatsächlichliberalisierten Telekommunikations-markt gesprochen werden kann. Zumeinen wurde durch die Verabschie-dung des erweiterten “Offline BillingRegimes“ der freie Markt für das An-gebot von Mehrwertdiensten geöff-net. Somit haben jetzt auch die alter-nativen Teilnehmernetzbetreiber dieMöglichkeit, Mehrwertdienste gegen-über ihren Endkunden abzurechenund nicht nur wie bislang die Deut-sche Telekom. Zum anderen ent-wickelt sich der VoIP-Markt in rasan-tem Tempo, der ebenso präzise Ab-rechnungsszenarien benötigt, wie derMehrwertdienstemarkt. Doch auchhier stehen erneut regulatorische Fra-gen an, die schnellstmöglich geklärtwerden sollten.

Die Abrechenbarkeit von Mehrwert-diensten ist jetzt sowohl regulatorischals auch technologisch möglich. Dieswar lange nicht der Fall, doch bildetder Abschluss der Vertragsverhand-lungen zwischen den Branchenver-bänden VATM und BREKO und derDeutschen Telekom AG über das sogenannte “reziproke Offline-Billing-

Bilanz

Verfahren“ den Grundstein zur Öff-nung eines Marktes, in dem die Bran-che das Potenzial für einen Millarden-markt vermutet. Innerhalb der neuenVereinbarungen ist es jetzt erstmalsmöglich, dass die alternativen Teil-nehmernetzbetreiber ihren EndkundenCall-by-Call, Internet-by-Call undMehrwertdienste, wie zum BeispielPremium-Rate-Servicerufnummern0900 und auch Auskunftsrufnummern118xy, für ihre Kunden erreichbarmachen und auch gegenüber ihrenEndkunden abrechnen können. Dieswar bisher nur der Deutschen Tele-kom vorbehalten.

Auf Basis dieser Vereinbarung müs-sen die alternativen NetzbetreiberFakturierungs- und Inkasso-Verträgeabschließen, und zwar mit allenService Providern, die zum BeispielPremium-Rate-Servicerufnummern inihren Netzen realisieren. Erst im An-schluss können die entsprechendenRufnummerngassen wie 0900 in denNetzen frei geschaltet werden. Dasgesonderte Vertragsmanagementkann die acoreus AG im Namen ihrerKlienten voll übernehmen. Zudemmusste das Abrechnungsproblemgelöst werden, um die erreichtenServicerufnummern durch die Teil-nehmernetzbetreiber gegenüber den

Fakturierung und Inkasso

Fakturierung und Inkasso: Mehr Sicherheit für einekundenfreundliche Abrechnung (unter der Berücksichtigungdes Marktes für innovative Abrechnungsdienstleistungen)

Page 67: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

BilanzEndkunden in Rechnung stellen zukönnen. Spezielle und seitens derAnbieter eigens entwickelte, hochautomatisierte Verfahren ermöglichendabei einerseits die Ermittlung desTeilnehmernetzbetreibers und über-nehmen andererseits die Fakturierungder Gespräche (Sprachverbindungen)für den Kunden.

Eine weitere Herausforderung stelltVoice-over-IP dar. Die neue Technolo-gie gehört zu den Wachstumsmärktender Telekommunikationsindustrie.Schon heute sind die technischenVoraussetzungen für einen Massen-markt weitgehend erfüllt, und auchdie kommerziellen Bedingungen fürbreitbandige Internetanschlüsse alsGrundlage für VoIP stellen keine Hürdemehr dar. Für Internet Service Providerschafft die Sprachtechnologie neueUmsatzpotenziale, den klassischenTelekommunikationsunternehmen da-gegen bereitet die Entwicklung zu-nehmend Sorgen. Jedoch können Ab-rechnungsdienstleister sowohl dieVoIP-Anbieter als auch die klassischenTelekommunikationsunternehmen miteiner Palette von Dienstleistungen,wie Rechnungsstellung, gesonderteRegistrierungsverfahren, Inter CarrierBilling und Betrugsprävention unter-stützen.

Regulatorisch besteht hier noch Nach-holbedarf. Ein wichtiges Kriterium für

die Verbreitung von VoIP ist, dass derIP-Dienst in Deutschland als entbün-delte Vorleistung angeboten wird. Esändert sich dadurch zwar nichts andem Abrechnungsszenario, doch derDienst wird hierdurch schlichtweggünstiger und birgt somit ein höheresPotenzial für einen Massenmarkt insich.

Darüber hinaus müssen bestehendeRufnummern aus dem Festnetz inVoIP-Netze übertragen werden undumgekehrt. Dafür ist die Portierungvon Rufnummern notwendig, die übereine von Anbietern eigens entwickeltePortierungsdatenbank abgerufen wer-den kann. Die Informationen aus derPortierungsdatenbank werden nebender Abrechnung auch für viele andereZwecke genutzt, zum Beispiel für dasRouting oder für die Interconnection-Abrechnung. Um den VoIP-Kundendie Erreichbarkeit aller relevanten na-tionalen und internationalen Rufnum-mern zu ermöglichen und zu gewähr-leisten, dass sie auch selbst erreichbarbleiben, muss eine Zusammenschal-tung mit traditionellen Sprachnetzenund mit Mobilfunknetzen erfolgen.Die Zusammenschaltung mit den Net-zen erfordert neben der technischenZusammenschaltung die Einführungeiner Abrechnung zwischen den Netz-betreibern. Innovative Abrechnungs-dienstleister übernehmen dabei be-reits dieses Abrechnungsmanage-

66

Fakturierung und Inkasso

Page 68: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

67

ment für verschiedenste Carrier. DieLeistungsbeziehungen bestehen hiersowohl zwischen den Netzbetreibernund der T-Com als auch zwischen denalternativen Carriern untereinander.

Das Jahr 2005 verdeutlicht demnacheinmal mehr, dass zukünftige Ge-schäftsmodelle, ganz gleich auf Basiswelcher Technologie sie umgesetzt

Bilanzwerden und welche Tarifmodelle siein sich bergen, umfassende Kunden-management- und Abrechnungslö-sungen benötigen, an die frühzeitiggedacht werden muss. Ein Geschäfts-modell kann noch so gut sein, ohneein gesundes Abrechnungsfundamentkönnen zukünftige Märkte nicht er-schlossen werden.

Der Verbindungsnetzbetreiber, in dessen Netz Mehrwertdiensteeines Service Providers realisiert sind (Verbindungsnetzbetreiber mitService Plattform, VNB/SP), legt beim Offline-Billing die Tarife nachVorgabe durch den Service Provider fest. Teilnehmer- und Transitnetz-betreiber werden für den Transport des Dienstes zum Endkundenauf der Basis von Interconnection-Vereinbarungen vergütet. Dabeierfolgt die Abrechnung des Endkunden im Rahmen eines Fakturier-ungs- und Inkassovertrages, in dem zwischen VNB/SP und TNB dieentsprechenden Entgelte festgelegt sind.

Offline-Billing

Bei “online“ abgerechneten Mehrwertdiensten werden die Preisevon dem Netzbetreiber festgesetzt, bei dem der Endkunde seinenTelefonanschluss hat (Teilnehmernetzbetreiber, TNB). Den Weiter-transport eines Anrufes zum Anbieter des Dienstes kauft der TNBbei einem Verbindungsnetzbetreiber (VNB) als Vorprodukt ein. Nebendem Transport zum Endkunden (Terminierung) übernimmt der TNBdie Fakturierung und das Inkasso der Dienstleistung. Bei ihm liegtauch das Forderungsausfallrisiko.

Online-Billing

Page 69: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

GastkommentarFür die Wirtschaftsentwicklung in den europäischen Mitgliedsstaaten ist dieTelekommunikationsindustrie von besonderer Bedeutung. Die Liberalisierungdes Sektors war ein wichtiger Schritt. In einigen Bereichen, wie zum Beispielbei den Fern- und Auslandsgesprächen, kam es zu zahlreichen Marktzutrittenund deutlichen Qualitätsverbesserungen und Preissenkungen. Dagegen sindandere Bereiche – wie zum Beispiel Teilnehmeranschlussleitungen – nachwie vor von der Dominanz der Deutschen Telekom AG geprägt.

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig zu prüfen, welche Rahmenbedingungenverändert werden müssen, um wirksamen Wettbewerb in allen Bereichendes Telekommunikationssektors zu erzielen. Denn nur ein wettbewerblichgestaltetes Umfeld führt zu einer höheren Innovations- und Investitionstätigkeitprivater Anbieter und zu Vorteilen für Verbraucher durch eine breitere Angebots-palette, günstigere Preise und bessere Qualität.

Das neue Telekommunikationsgesetz, das Mitte des Jahres 2004 in Kraft ge-treten ist, räumt der Bundesnetzagentur einen eigenen Ermessensspielraumbei der Beurteilung, welche Maßnahmen für einen wettbewerblich organisiertenTelekommunikationsmarkt zu ergreifen sind, ein. Es sieht entsprechend deneuropäischen Vorgaben Marktanalyseverfahren und Konsultationsverfahrender Bundesnetzagentur mit der Europäischen Kommission vor.

Im Rahmen der Marktanalyseverfahren bestimmt die Bundesnetzagentur densachlich und räumlich relevanten Markt und untersucht, welche Märkte regu-lierungsbedürftig sind. Kriterien hierfür sind – in Übereinstimmung mit deneuroparechtlichen Vorgaben – unter anderem das Vorliegen beträchtlicherMarktmacht und anhaltende strukturelle Marktzutrittsschranken. Außerdemmuss feststehen, dass das vom Bundeskartellamt und von den Landeskartell-behörden angewandte Instrumentarium des allgemeinen Wettbewerbsrechts– das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen – nicht ausreicht, um aufdem Telekommunikationsmarkt für Wettbewerb zu sorgen.

Das letztgenannte Kriterium ist auch aus ordnungspolitischer Perspektivewichtig: Denn bevor Regulierungsmaßnahmen einsetzen, muss zunächstüberprüft werden, ob ein wettbewerblich organisierter, allein dem Wettbewerbs-recht unterliegender Markt nicht zu ähnlichen oder besseren Resultaten führt.Regulierung kann immer nur eine “Second-Best“-Lösung für die Erzielung

68

Dr. Ulf BögePräsident

des Bundeskartellamtes Wettbewerb und Telekommunikation:Zukünftige Entwicklungen in einem Innovations-sektor aus der Sicht des Bundeskartellamtes

Gastkommentare

Page 70: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

69

wirksamen Wettbewerbs darstellen.

Problematisch können sich aus ordnungspolitischer Sicht hingegen die restrik-tiven Vorgaben der Europäischen Kommission für die Marktanalyseverfahrenentwickeln.Die nationalen Regulierungsbehörden haben formal die Aufgabe, Märkteräumlich und sachlich abzugrenzen und die Frage nach der Regulierungsbedürf-tigkeit zu beantworten. Von der Europäischen Kommission wurden jedochim Empfehlungsverfahren vorab bereits achtzehn Märkte sachlich und räumlichfestgelegt, die aus Sicht der Kommission für eine Regulierung in Betrachtkommen.Das Marktanalyseverfahren räumt den nationalen Regulierungsbehörden zwareine formale Prüfungskompetenz ein. Diese ist jedoch faktisch dadurch be-grenzt, dass die Europäische Kommission im Fall einer Abweichung von denvorgeschlagenen Empfehlungen durch die nationalen Regulierungsbehördenein Veto einlegen kann und damit “das letzte Wort“ hat.

Die Haltung der Europäischen Kommission mag aufgrund des Ziels, für denTelekommunikationssektor einen einheitlichen Regulierungsrahmen in allenMitgliedsstaaten zu schaffen, verständlich sein. Um Wettbewerb im Telekom-munikationsmarkt zu fördern, müssen aber nationale Besonderheiten undwettbewerbsrechtliche Grundsätze berücksichtigt werden. Ansonsten bestehtdie Gefahr, dass Märkte definiert werden, die den tatsächlichen Marktverhält-nissen nicht entsprechen und somit an den realen Marktentwicklungen “vorbei-reguliert“ wird.

Auch der Regulierungsumfang sollte auf das absolut notwendige Maß be-schränkt werden. Regulierung darf keine Selbstverständlichkeit sein, sie mussdie Ausnahme bilden, sprich: So viel Regulierung wie nötig, so wenig wiemöglich.

Aus ordnungspolitischer Perspektive ist zudem darauf zu achten, dass Regu-lierungen wieder abgeschafft werden müssen, wenn kein Regulierungsbedarfmehr vorliegt. Dieses Ziel ist von besonderer Bedeutung, da Regulierungsmaß-nahmen grundsätzlich eine Verfestigungstendenz besitzen.

Der europäische und der deutsche Ordnungsrahmen für die Telekommunika-

Gastkommentar

Page 71: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Gastkommentartionsmärkte sehen entsprechend vor, dass die Regulierung entfällt, sobaldauf den entsprechenden Märkten wirksamer Wettbewerb herrscht. Aus Sichtdes Bundeskartellamtes ist es essentiell, dass Marktsituation und Marktent-wicklung im Telekommunikationssektor regelmäßig kontrolliert und bei ent-sprechender Veränderung zeitnah schnell wirkende Deregulierungsmaßnahmenergriffen werden. Gerade die Tatsache, dass der Telekommunikationssektoreinem rasanten technischen Wandel unterliegt, macht eine kontinuierlicheÜberprüfung der Marktentwicklung so wichtig.

Die Formel: „So viel Regulierung wie nötig, so wenig wie möglich“, solltedaher für die Regulierungsmaßnahmen im Telekommunikationssektor ständigerMaßstab sein und bleiben. Nur auf diese Weise kann in allen Bereichen desTelekommunikationssektors ein wettbewerbliches Umfeld geschaffen werden,das Innovationen und Investitionen fördert und Vorteile für die Verbrauchermit sich bringt.

70

Page 72: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

71

Die Europäische Kommission hat am 1. Juni 2005 ihre Strategie „i2010 - Eineeuropäische Informationsgesellschaft für Wachstum und Beschäftigung“ vor-gestellt. Sie betrifft einen der dynamischsten Wirtschaftssektoren der EU:die Informations- und Kommunikationstechnologien. i2010 ist eine umfassendeStrategie, mit der politische Instrumente der Gemeinschaft modernisiert undso eingesetzt werden sollen, dass der weitere Ausbau der digitalen Wirtschaftvorangebracht wird. Zu diesen Instrumenten zählen neben der Forschungund Partnerschaften mit der Industrie selbstverständlich auch die Vorschriftenzur Regulierung des Sektors. i2010 greift deshalb die in den Richtlinien vorge-sehene Aktualisierung des Rechtsrahmens für elektronische Kommunikationauf. Erfahrungen, die mit den jetzigen Regeln gemacht wurden, werden dieseÜberarbeitung zweifellos beeinflussen. Deshalb kommt eine Zwischenbilanzder europäischen Regulierung von elektronischen Kommunikationsdienstenzum rechten Zeitpunkt.

Der neue Rechtsrahmen hat einige fundamentale Verbesserungen für dasgeschäftliche Umfeld von elektronischen Kommunikationsbetreibern eingeführt.Betreiber müssen z. B. nicht mehr das aufwändige Verfahren durchmachen,Einzelgenehmigungen in jedem Mitgliedstaat zu beantragen, bevor sie tätigwerden können. Jetzt kommen sie in den Genuss einer Allgemeingenehmigung.Sie müssen allenfalls die staatlichen Behörden von ihrer Absicht in Kenntnissetzen, ein Geschäft aufzunehmen. Das Erfordernis von Einzelgenehmigungenist auf die Nutzung knapper Ressourcen wie Frequenzen und Nummernbegrenzt.

Mit der Einführung des neuen Rechtsrahmens ist auch bei den Regulierungs-verfahren eine deutliche Steigerung an Transparenz und Kohärenz einherge-gangen. Der Rechtsrahmen für die elektronische Kommunikation ist technologie-neutraler geworden und spiegelt das Phänomen des Zusammenwachsensverschiedener technologischer Plattformen wider. Alle Arten von Übertragungs-diensten, sei es über das Festnetz oder über mobile Netze, gleich welchenInhalts, seien es Sprach-, Daten- oder audiovisuelle Übertragungen, sind jetztGegenstand gleicher Prinzipien, die auf den Konzepten des Wettbewerbsrechtsbasieren.

Diese Prinzipien des neuen Rechtsrahmens haben sich als effizient und trag-fähig erwiesen. Regulierung wurde dort abgebaut, wo sich nachhaltiger Wett-bewerb entwickelt hat, und dort verfeinert und zum Teil verstärkt, wo dies

Gastkommentar

Dr. Bernd LangeheineDirektor in der GeneraldirektionInformationsgesellschaft und Mediender Europäischen Kommission

Europäische Telekommunikationspolitik:Status und Perspektiven

Page 73: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Gastkommentar

72

nicht der Fall war. Die Anknüpfung möglicher Regulierung an das aus demWettbewerbsrecht stammende Konzept der Marktbeherrschung hat dabei zugrößerer Rechtssicherheit geführt.

Das Konsultations- und Anmeldeverfahren nach Art. 7 der Rahmenrichtliniestellt allen betroffenen Unternehmen, den Regulierungsbehörden und derEuropäische Kommission das wesentliche Instrument zur Verfügung, umoffen zusammenzuarbeiten und auf die Bedürfnisse von Marktteilnehmernund von Verbrauchern einzugehen. Wie die bisherige Erfahrung mit diesemInstrument gezeigt hat, ist der Weg hin zu einem vollständig wettbewerbs-fähigen europäischen Markt für elektronische Kommunikationsdienste jedochnoch lang und er bleibt herausfordernd. In der Mehrzahl der bisher ca. 300bei der Kommission nach Art. 7 angemeldeten Marktanalysen identifiziertedie zuständige nationale Regulierungsbehörde Unternehmen mit Marktmachtund hielt die Einführung bzw. in der Mehrzahl der Fälle die Aufrechterhaltungvon Regulierungsmaßnahmen für erforderlich. Nicht regulierte Märkte warendurch parallele, wettbewerbsrelevante Infrastrukturen bzw. durch die Existenzeiner wirksamen Regulierung auf Ebene der Vorprodukte gekennzeichnet.Beispiele für die erste Situation finden sich insbesondere in den Märkten fürden mobilen Anrufaufbau, für die zweite vor allem in Bezug auf bestimmteEndkundenmärkte. Zu einer effizienten Regulierung von Vorprodukten gehörtdabei ganz allgemein nicht nur die Bereitstellung auf verschiedenen Zugangs-stufen sondern auch der korrekte Preisabstand zwischen den einzelnen Stufen.Dies bedeutet gleichzeitig, dass eine weitere Rücknahme von Regu-lierungsmaßnahmen im Wesentlichen nur mit dem Entstehen weiterer Ange-bote auf neuen, eigenständigen Infrastrukturen oder der nachhaltigenBereitstellung von Zugangsprodukten möglich sein wird. Besondere Auf-merksamkeit wird dabei der Frage zukommen, inwieweit eine Regulierungneuer Netze oder Netzelemente, die durch marktbeherrschende Unternehmenerrichtet werden, angemessen ist. Der Rechtsrahmen hat sich auch alsanpassungsfähig genug erwiesen, um auf neue technologische Entwicklungenangemessen zu reagieren. Durch eine realistische Bewertung der Angebots-und Nachfragestruktur konnten z. B. in einem französischen Fall Produkte derInternet-Telefonie in bestehende Märkte einbezogen werden, ohne dass dieszu einer Überregulierung neuer Angebote geführt hätte.

Die konsequente Anwendung der europäischen Regeln war nicht in allen

Page 74: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

73

GastkommentarMitgliedstaaten gleichermaßen zufriedenstellend. Auch der deutsche Reguliererhinkt bei den erforderlichen Marktanalysen erheblich hinterher, obwohl ent-sprechende Aufgaben seit Jahren feststehen. Die Kommission hat die Um-setzung des Rechtsrahmens in den Mitgliedstaaten eng begleitet und mitNachdruck verfolgt. So hat sie beispielsweise unverzüglich Vertragsverletzungs-verfahren gegen jene Mitgliedstaaten eröffnet, die den neuen Rahmen nichtrechtzeitig in ihr innerstaatliches Recht umgesetzt hatten. Die Verfahrenwurden konsequent fortgeführt, so dass es Ende Oktober 2005 nur nocheinen Mitgliedstaat gab, der bislang das Richtlinienpaket nicht umgesetzthatte.

Sobald Mitgliedstaaten ihre nationalen Umsetzungsmaßnahmen notifizierthatten, hat die Kommission damit begonnen, die Vereinbarkeit dieser nationalenVorschriften mit dem EU-Rechtsrahmen zu bewerten. Bei Bedenken im Hin-blick auf die Ordnungsgemäßheit der Umsetzung hat sie Vertragsverletzungs-verfahren eingeleitet.

Ende Oktober 2005 gab es 46 offene Vertragsverletzungsverfahren wegennicht ordnungsgemäßer Umsetzung des neuen Rechtsrahmens gegen insge-samt 21 Mitgliedstaaten. Dazu gehören auch Verfahren gegen sieben Mitglied-staaten, die bisher noch keine Marktanalyse nach Art. 7 der Rahmenrichtliniebei der Kommission angemeldet haben. Sechs weitere Verfahren für andereVerstöße befanden sich dabei bereits in der zweiten Stufe des Verfahrens,das heißt, es waren bereits die so genannten begründeten Stellungnahmenverschickt worden. Gegen Deutschland richteten sich insgesamt drei Verfahren,wobei in dem im Oktober 2004 begonnenen Verfahren hinsichtlich einer Ein-schränkung des Ermessens der Regulierungsbehörde im Großkundenbereichbereits eine begründete Stellungnahme verschickt worden ist. Sofern derdeutsche Gesetzgeber diesen Bedenken nicht nachkommt, wäre der nächsteSchritt in diesem Verfahren die Klageerhebung vor dem Europäischen Gerichts-hof. Die beiden anderen Verfahren gegen Deutschland betreffen die Universal-dienstrichtlinie und Probleme bei der Umsetzung der Datenschutzrichtlinie.

Ein umfassender Überblick über den Entwicklungsstand der europäischenTelekommunikationsmärkte sowie der Regulierung wird in den regelmäßigenUmsetzungsberichten der Europäischen Kommission dargestellt.

Page 75: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Gastkommentar

74

Diese Berichte erscheinen in der Regel jährlich und werden erst durchwertvollen Input unter anderem der Marktbeteiligten und ihrer Verbände, wiedem VATM, möglich.

Der 11. Umsetzungsbericht, der für Februar 2006 geplant ist, wird eine wichtigeGrundlage für die Revision des europäischen Rechtsrahmens bilden. Regel-mäßige Überprüfungen der Regulierungsvorschriften sind in der Rahmenricht-linie ausdrücklich vorgesehen und sind Ausdruck des Prinzips der “BetterRegulation”. Die Kommission wird Mitte 2006 eine Bewertung des gegenwär-tigen Regulierungsrahmens und Vorschläge für eine Anpassung vorlegen, dieAusgangspunkt für eine breite Konsultation aller Marktteilnehmer bilden wer-den. Ende 2006 wird die Kommission dann ihre Vorschläge für eine Änderungder Richtlinien an das Europäische Parlament und den Rat übermitteln. Parallelzu diesem Verfahren wird während des Jahres 2006 eine Aktualisierung derEmpfehlung über die für eine ex-ante Regulierung in Frage kommenden Märk-te stattfinden, die ebenfalls zum Jahresende abgeschlossen sein sollte. Andersals die geänderten Richtlinien, die erst vom europäischen Gesetzgeber ange-nommen und vom nationalen Gesetzgeber in einzelstaatliches Recht umgesetztwerden müssen (wahrscheinliches Inkrafttreten also wohl erst 2009/2010),wird die neue Empfehlung von ihrer Veröffentlichung an gelten. Man darfdavon ausgehen, dass sie insbesondere neue technologische Entwicklungenund eventuelle Konvergenzerscheinungen berücksichtigen wird.

In welche Richtung eine mögliche Anpassung des Rechtsrahmens gehenwird, ist schwer vorauszusagen. Sicherlich haben sich seine grundlegendenPrinzipien und seine Verankerung im Wettbewerbsrecht gut bewährt. SeinBeitrag zur Verwirklichung eines echten Binnenmarktes für elektronischeKommunikationsdienste könnte dagegen zweifellos verstärkt werden. Auchkönnten die Vorschriften zur Frequenzpolitik eine Straffung und Vertiefungvertragen, um diesen für die Zukunftsentwicklung zentralen Bereich einemeffizienteren Management zu öffnen. Zentrale Erwägung bei allen Vorschlägenwird dabei die Erhaltung eines gesunden Wettbewerbs sein, der nicht nureinen unerlässlichen Treibsatz für zukunftsorientierte Investitionen darstellt,sondern auch optimale Ergebnisse für die Verbraucher garantiert.

Page 76: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

75

Der VATM im Spiegel der Medien undÖffentlichkeit

Presserückblick 2005

Kommunikation? Ein Herzstück desVATM.

Der VATM hat die Nase medial mitvorn. Davon zeugte gleich zu Anfangdes Jahres der neue „VerbändeMax“des Fachmagazins Pressesprecher,der die Präsenz deutscher Verbändein den Politik- und Wirtschaftsressortsvon 23 deutschen Meinungsführer-medien über einen mehrmonatigenZeitraum dokumentierte.

Besonders erfreulich: Der VATM wur-de dabei ausschließlich mit neutralen

In eigener Sache...

und positiven Meldungen in Verbin-dung gebracht. Wenn auch die Spit-zenplätze erwartungsgemäß die gro-ßen Industrieverbände wie BDI, BDA,DIHK und HDE besetzten, konntenwir uns aber auf gleicher Stufe mitnamhaften und einflussreichen Ver-bänden wie dem Bundesverband derVolks- und Raiffeisenbanken, demDeutschen Bauernverband, ZVEI,Verband der Chemischen Industrieund sogar noch vor dem VDEW (Ver-band der deutschen Elektrizitätswirt-schaft) Gehör verschaffen.

Page 77: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

76

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

Rang:

Leiter der

Ko

mm

unikation

Albrechtv. der Hagen

UweMazura

AchimDercks

HubertusPellengahr

RolandStahl

EckehardtRotter

Kein einzelnerSprecher benennbar

PeterKlotzki

HeinerHerkenhoff

AlexanderLegowski

ChristianAchilles

Dirkv. der Heide

MarcThylmann

MarliesSchäfer

GabrieleHoffmann

Anjazum Hingst

AndréSchwarz

AlexanderDückers

HeikoStiepelmann

SusanKnoll

EvaStrube

RolfKiefer

MichaelLohse

ChristianMannigel

VolkerKalisch

Eva-MariaRitter

PatriciaNicolai

KarlheinzSchmidt

StefanieHeckel

IlonaKlein

---

Anzahl der Beiträge

BDI Bundesverbandder deutschen Industrie e.V.

BDA Bundesvereinigung derdeutschen Arbeitgeberverbände

DIHKDeutsche Industrie- und Handelskammertag

HDEHauptverband des Deutschen Einzelhandels

KBVKassenärztliche Bundesvereinigung

VDAVerband der Automobilindustrie

IHKDeutsche Industrie- und Handelskammer

GESAMTMETALLDie Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie

bankenverbandBundesverband deutscher Banken

ZDHZentralverband des deutschen Handwerks

FinanzgruppeDeutscher Sparkassen- und Giroverband

Verband deutscherRentenversicherungsträger

BITKOM

VDMAVerband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau

GDVGesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft

Börsenverein desDeutschen Buchhandels

BGABundesverband des dt. Groß- und Außenhandels

Bundesärztekammer

Die deutsche Bauindustrie

VFAVerband forschender Arzneimittelhersteller e.V.

HandelsverbandBAG

BVR Bundesverband der Deutschen Volksbankenund Raiffeisenbanken

DBVDeutscher Bauernverband

ZVEIZentralverband Elektronik- und Elektroindustrie

VCIVerband der chemischen Industrie

VATM Verband der Anbieter vonTelekommunikations- und Mehrwertdiensten

VDEWVerband der Elektrizitätswirtschaft e.V.

BGL BundesverbandGüterkraftverkehr Logistik und Entsorgung

DEHOGADeutscher Hotel- und Gaststättenverband

ZDBZentralverband Deutsches Baugewerbe

100 200 300

Quelle:Pressesprecher (02/2005)

Ranking der deutschen Spitzenverbände

Page 78: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

77

Ein Blick auf den Presse- und Event-Kalender

...so kündigte die Tageszeitung DieWelt den neuen Präsidenten desVATM an, nachdem die Mitgliederver-sammlung Gerd Eickers, Aufsichts-ratmitglied der QSC AG, im Februar2005 zum Präsidenten gewählt hatte.Das “Urgestein“ der Branche und Mit-begründer des VATM setzt zusammenmit den weiteren Mitgliedern im Prä-sidium angesichts der positiven Er-fahrungen und Entwicklungen desVerbandes in einem liberalisiertenMarktumfeld auf Kontinuität und hatden VATM auch für weitere Themenpositioniert. So forderte Gerd Eickersetwa im Interview mit der FAZ imSeptember 2005 ein Ende der Quer-subventionierung des Mobilfunksdurch überhöhte Gesprächsentgelteaus dem Festnetz mit dem Ziel, einendiskriminierungsfreien Wettbewerbder Technologien durchzusetzen.

„Kennt jeden, kann mitjedem...“

tionellen CeBit-Abend des VATM dieGelegenheit zum intensiven Mei-nungsaustausch. Die zahlreich anwe-senden Gäste aus Medien, Politik undWissenschaft diskutierten bis zu vor-gerückter Stunde Daten, Fakten undPerspektiven unseres dynamischenMarktes mit den Vorständen, Ge-schäftsführern und Pressesprechernder VATM-Mitgliedsunternehmen.Neben dem stilvoll-relaxten Ambientesorgte vor allem der Auftakt des N24-Magazins “Comtrends“ – live von derCeBit – für einen gelungen Start indas Kommunikationsjahr 2005.

Dass insbesondere das Interesse anThemen wie Wirtschaft und Kommu-nikation im TV gestiegen ist, zeigtenicht zuletzt das N24-Magazin, beidem der VATM mit mehreren O-Tönenvertreten war. Die 10-teilige Sende-reihe warf nicht nur einen Blick hinterdie Kulissen des Telefonalltags son-dern vermittelte einen Eindruck darü-ber, in welcher Weise die rasantetechnologische Entwicklung in derKommunikation unseren Alltag besserorganisiert und unsere Denkgewohn-heiten radikal verändert.

Getreu unserem Motto “Wettbewerbverbindet“ bot sich auf dem tradi-

Media meets Management:CeBit 2005

Page 79: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

78

Ein Blick auf den Presse- und Event-Kalender

Als neues Veranstaltungsformat imRahmen der politischen Kommuni-kation und Interessenvertretung inBerlin etablierte sich der “Tele-kompass Berlin-Mitte“ schnell als Fo-rum für den intensiven und frucht-baren Gedankenaustausch zwischenhochrangigen politischen Entschei-dern und der TK-Wirtschaft. Rich-tungweisend sind nicht nur die grund-sätzlichen Themen wie etwa Breit-band und Interaktive Mehrwertdien-ste, die unter der erfolgreichenModeration von Christoph Keese,Chefredakteur der Welt am Sonntag,im Dialog mit der Politik erörtertwurden. Dass Wachstum nur durchWettbewerb entsteht und die Tele-kommunikation hierzu einen wichtigenwirtschaftlichen Beitrag zu leistenvermag – darin bestand am Ende desAbends parteiübergreifender Kon-sens. Auch nach den Bundestags-wahlen 2005 wird der VATM den Dia-log zur Förderung des Wettbewerbsfortsetzen.

Fortsetzung des politischenDialoges: TelekompassBerlin-Mitte

vom schnellen Auf- und Ausbau derBreitband-Technologie abhängt, darü-ber sind sich Politik und Wirtschafteinig. Spitzenvertreter aus Wirtschaftund Politik haben sich deshalb imRahmen einer gemeinsamen “Breit-bandinitiative“ das Ziel gesetzt, nochdeutlich vor dem Jahr 2010 mindes-tens die Hälfte aller privaten Haushaltean das Hochleistungsinternet anzu-schließen.

Bereits im Februar hatte der VATMvor diesem Hintergrund sein Flächen-deckungskonzept “Breitband“ demBundeswirtschaftsministerium vorge-stellt und mit der tatkräftigen Unter-stützung des Breitbandatlasses sowieder Initiative “Deutschland will!“ sei-nen Beitrag zu dieser gemeinsamengesellschaftspolitischen Aufgabe un-termauert.

Neue Chancen für neueBundesländer – Das schnelleInternet kommt per Funk

Und das Thema “Wettbewerb imBreitband“ blieb in aller Munde: Dassdie Wettbewerbsfähigkeit der Bundes-republik Deutschland entscheidend

Auftakt-Pressekonferenz von “Deutschlandwill!“ am 12.04.05 in Berlin – von links nachrechts: Christian Hoening (Vorstand AIRDATA),Elmar Müller, (Schirmherr der Initiative“Deutschland will!“ und Vorstand DVPT),Volkmar Strauch (Staatssekretär des Senatsfür Wirtschaft, Arbeit und Frauen, Berlin)

Page 80: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

79

Auf der Suche nach geeigneten Lö-sungen zur Erschließung einzelnerRegionen mit breitbandigen Internet-diensten bringt der VATM Kommunen,Netzbetreiber und Bürger zusammen,bündelt und kommuniziert die unter-schiedlichen Bedürfnisse der Partner.Gemeinsam mit dem DeutschenStädte- und Gemeindebund setzt ersich für einen verstärkten Wettbewerbbei alternativen Breitbandzugangs-technologien ein und erteilt dem Rufnach einem subventionierten DSL-Ausbau durch die Telekom von vorn-herein eine Absage. Das kleine Städt-chen Bensberg vor den Toren Kölnssteht seitdem als Synonym für vieleweitere Ortschaften und weitgehendunversorgte Regionen, die vor allemmittels alternativen Funktechnikenkleiner und mittelständischer Unter-nehmen erschlossen werden können.

Gesellschaftliche Verant-wortung wahrnehmen:VATM fördert Einstiegs-chancen für Gründer undHigh Potentials

fen, benötigt der Markt neben denetablierten Unternehmen kreativeNewcomer. Diese unterstützt derVATM mit einem Sonderpreis imRahmen des BMWA-Gründerwettbe-werbes 2005 und bietet somit jungenLeuten mit tragfähigen Ideen einenAnreiz zur Selbstständigkeit – zumales um potenzielle neue Unternehmenin der Telekommunikationsbranchegeht. Ihre Aktivitäten stärken denWettbewerb, damit in diesem zu-kunftsträchtigen Bereich nicht neueMonopole auf Dauer das Heft in dieHand bekommen.

Dieses Ziel verfolgt auch das Enga-gement des VATM im Rahmen desneu gegründeten Studiengangs Mas-ter of European Regulation of NetworkIndustries (MERNI) am Zentrum fürEuropäische Integrationsforschungan der Universität Bonn. Im Zuge derLiberalisierung weiterer Netzindustriensteigt der Bedarf an qualifiziertenFachleuten für Regulierung, die sicherhöhten Anforderungen an diesesBerufsfeld ausgesetzt sehen. InZusammenarbeit mit den Mitglieds-unternehmen will der VATM zu einerwissenschaftlich ausgewogenen undgleichzeitig praxisorientierten Weiter-bildung auf international wettbewerbs-fähigem Niveau beitragen.

Die Diskussion um breitbandigeZugänge hat es deutlich gemacht:Gerade kleine und mittelständischeUnternehmen sind die Innovations-treiber im Land. Im Gegensatz zu eta-blierten Anbietern und Großunter-nehmen bieten sie eine oft kosten-günstigere und leistungsfähige Alter-native. Um das große Potenzial dieserneuen Dienstleistungen auszuschöp-

Page 81: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

80

Ein Blick auf den Presse- und Event-Kalender

... statt Überregulierung – dafür setztesich der VATM in der kontroversenpolitischen Entscheidungsfindungzum neuen Telekommunikationsän-derungsgesetz ein und unterstütztedamit viele der im Gesetzentwurf vor-gesehenen Maßnahmen – etwa einehöhere Angebots- und Preistranspa-renz von Mehrwertdiensten in derWerbung, Preisansagen bei höherprei-sigen Diensten oder das Verbot vonLockanrufen und -SMS. Wenn auchdas Gesetz im Zuge der Neuwahlenzum Deutschen Bundestag nicht mehrverabschiedet werden konnte, wirdsich der VATM auch in der kommen-den Legislaturperiode an seiner Unter-stützung für eine erhöhte Angebots-transparenz und Information des Kun-den im Einklang mit wirtschaftlicherInnovation messen lassen können.

Effizienter Kundenschutz inder Telekommunikation...

schen im Presse-Blätterwald sowohlregional als auch überregional.

Telefonmarkt wächst dankBreitband

Dass Wettbewerb allein Wachstum,Investitionen und Innovationen schafft,zeigte die VATM-Marktanalyse 2005,die auf der Jahrespressekonferenzauf der CON4 Cologne vorgestelltwurde. Der optimistische Marktaus-blick mit über 10 Mio. erwarteten Breit-band-Anschlüssen zum Jahresende,einer steigenden Mobilfunknutzungund anhaltendem Wettbewerb imOrtsnetz sorgte für ein hohes Rau-

Mit der im Handy integrierten Kameraein Foto von Sonne, Meer und Strand-vergnügen knipsen und sofort an dieKollegen oder Freunde verschicken:im Sommerloch machte der VATMmit seiner Meldung über die neuestenMMS-Zahlen in deutschen Netzendeutlich, wo die Zukunft für individuellzu gestaltende Dienste gerade in derFreizeitkommunikation liegt. In dertendenziell nachrichtenarmen Urlaubs-zeit punktete er auch damit, dass erauf die immer noch bestehenden Hin-dernisse bei Empfang und Versanddieser Dienste aufmerksam machte.

Immer mehr Urlaubsgrüßekommen per Handy

Nicht zuletzt nahm das Thema Vorrats-datenspeicherung und Überwachungeinen großen Raum in der Berichter-stattung ein. Hintergrund: Die ohnehinschon intensive Debatte um die staat-liche Gewährleistung der Sicherheits-erfordernisse unserer Gesellschafterreichte mit den Terroranschlägenin London im Sommer 2005 eine neueDimension. Auf der Suche nach sach-gerechten Lösungen zur grenzüber-schreitenden Bekämpfung der organi-sierten Kriminalität und des Terroris-mus, die auch einen weiteren Vorstoß

Vorratsdatenspeicherungund Überwachung

Page 82: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

81

der EU zur Ausdehnung der Speicher-pflichten von Verkehrs- und Standort-daten in der Telekommunikation mitsich brachte, spricht sich der VATMzusammen mit BDI und BITKOM fürein verträgliches Mindestmaß an Vor-ratsdatenhaltung aus: Nur im Einklangmit wirtschaftlicher Vernunft kanneine effiziente Gefahrenabwehr, diegleichzeitig Freiheitsrechte der Bürgernicht missachtet, gewährleistet sein.

Soweit die Netze tragen

mationen über die einzelnen Markt-segmente liefert sowie die dyna-mische Platzierung der Logos unsererMitgliedsunternehmen und Markendirekt auf der Startseite. Informationenüber den VATM erhält man wie gehabtüber die Menüpunkte der horizontalenNavigation.

Auf dem traditionellen VATM-Presse-tag in München im Oktober 2005 “por-traitierte“ der VATM einen Markt derneuen Wachstumspfade auf Basismoderner Kommunikationsdienste.Kernbotschaft: Die technischen undregulatorischen Rahmenbedingungenzu VoIP und NGN werden von ent-scheidender Bedeutung für die Markt-entwicklung sein – verbunden mitdem ernsten Appell an die Politik, da-her insbesondere die nicht-diskrimi-nierende Öffnung der Hochgeschwin-digkeitsnetze im Blick zu haben undunternehmerisches Handeln und In-vestitionen unabhängig von Partikular-interessen im Markt zu fördern.

Nicht zuletzt präsentiert sich derVATM mit einem Neudesign und Re-strukturierung der Website. Neu istinsbesondere der inhaltlich-sparten-bezogene Bereich, der für Journalistenund Endkunden grundlegende Infor-

Getrieben von der anhaltenden Dyna-mik des Marktes hat der VATM auchim Jahr 2005 die zahlreichen Entwick-lungen und Trends in der Telekommu-nikation aufgegriffen, im Hinblick aufden gesamtwirtschaftlichen Nutzender Unternehmen medial begleitet,kommentiert und so zu einer kontinu-ierlichen Informations- und Aufklär-ungsarbeit auch in kontroversem Um-feld beigetragen.

Mit über 30 Pressemitteilungen, einerVielzahl von Interviews, Stellung-nahmen und Ad-hoc-Statements warder VATM weit über 1500 mal in Print-und Online-Medien präsent – von gro-ßen deutschen Tageszeitungen überWirtschafts- und Verbrauchermaga-zine bis zur deutschen und internatio-nalen Fachpresse. Auch in zahlreichenRadio- und Fernsehsendungen wurdeder VATM gehört. Das Spektrumreicht dabei von ARD und ZDF bis hinzu Nachrichtensendern wie N24 undn-tv.

Fazit: Ein erfolgreiches Jahrder Kommunikation

Page 83: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

82

Ein Blick auf den Presse- und Event-Kalender

Und eine aktuelle Analyse von MediaTenor aus dem Jahr 2005 bestätigt:Die Telekommunikation ist nicht nureine der meist genannten Branchenin der Wirtschaftsberichterstattung.Während die Deutsche Telekom seit1998 zunehmend Meinungshoheit inder TK-Berichterstattung einbüßt,punkten gerade auch VATM-Unter-

nehmen mit guten Wertungen in dermedialen Darstellung. Als einer dermeistgenannten Verbände und Puls-messer der Branche trägt der VATMdurch seine gezielte Öffentlichkeits-arbeit dazu bei, die Aufmerksamkeitfür übergreifende Themen der Bran-che und die wirtschaftlichen Interes-sen der Mitglieder zu schärfen.

Page 84: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

83

Quelle: Media Tenor 2005

VATM als Pulsmesser der BrancheZahl der Punkte (Agenda-Setting-Award, Kriterium:Unternehmensthemen)

0,0 0,5 10,0 15,0

Bv. Güterkraftverkehr

Apothekerverband

MWV

VATM

ZVEI

BV Buchhandel

DRV

VCI

VDA

VDMA

Bitkom

BAG

BVR

VfA

VDEW

BKK

DBV

HDE

Hv. d. Bauindustrie

KBV

BGA

Bundesärztekammer

DEHOGA

DSGV

GDV

BdB

BDI

BGW

IHK

ZDB

BDA

DIHK

Gesamtmetall

VdR

ZDH

Page 85: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

TK als maßgeblicher Wirtschaftsfaktor

Mit einem Umsatz von rund 67 Milliarden Euro im Jahr 2005 ist der deutscheTelekommunikationsmarkt eine wichtige Säule der Volkswirtschaft. Die Bran-che leistet mit Wachstumsraten von mehr als vier Prozent einen wesentlichenBeitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Standortes Deutschland. Für dieWettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ist der Einsatz neuer Technologienheute entscheidend. Moderne Telekommunikation sichert so Arbeitsplätzeund schafft gleichzeitig die Voraussetzungen für neue Beschäftigungsfelder.

Der Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt hat eine enormeDynamik entfaltet: Von deutlich gesunkenen Kommunikationskosten sowieinnovativen Produkten profitieren sowohl Wirtschaftsunternehmen als auchdie Verbraucher. Gleichzeitig beschäftigen allein die alternativen Anbietermehr als 50.000 Mitarbeiter. Die künftige Entwicklung der Branche hängtdabei weiterhin entscheidend von einer verlässlichen Regulierungspolitik ab.Nur so erhalten die Unternehmen die notwendige Sicherheit für künftige In-vestitionen und Innovationen.

Neue Multimedia-Anwendungen vor dem Durchbruch

Das Jahr 2006 wird neben einem anhaltend hohen Wachstum bei den breit-bandigen DSL-Anschlüssen insbesondere geprägt sein vom Thema Konvergenz,dem Zusammenwachsen von Netzen und Diensten. Unter dem Stichwort“Triple Play“ werden verstärkt kombinierte Angebote für Telefon, Internet undTV auf den Markt kommen. Qualitativ hochwertige Fernsehangebote stehendabei nicht nur im Visier der Kabelnetzbetreiber. Bandbreiten bis 20 Mbit/sauf Basis von ADSL2+ öffnen auch den klassischen Telekommunikationsan-bietern das Tor zu innovativen Multimedia-Anwendungen, mit denen Deutsch-land an die Spitze der Breitband-Nationen vorstoßen könnte. Spätestens zurFußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr haben auch die MobilfunkfirmenHand in Hand mit den Herstellern und Medienunternehmen erste TV-Paketefür die neuen UMTS-Handys angekündigt.

Wettbewerb zwischen Festnetz und Mobilfunk wird schärfer

Die Kunden wünschen sich zunehmend durchgängige Lösungen für ihre Kom-munikationsanforderungen. Sie wollen mit einem Endgerät telefonieren – zu

84

Harald StöberVorstandsvorsitzender der

Arcor AG & Co. KG undVizepräsident des VATM

TK-Märkte durch Breitband und konvergenteDienste im Wandel

Erwartungen und Ausblick für 2006

Page 86: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

85

Hause und auch unterwegs. Immer stärker setzt sich außerdem das Bedürfnisnach Kostentransparenz durch. Inzwischen bieten auch Mobilfunker die imFestnetz bereits seit langem etablierten Flatrates an. Eine Reihe von neuenMobilfunk-Discountern heizt den Preiswettbewerb zwischen Mobilfunk undFestnetz zusätzlich an, der damit eine neue Dimension erreicht. Die Festnetz-anbieter werden im kommenden Jahr unter der Bezeichnung “Dual Mode“Lösungen auf den Markt bringen, bei denen Kunden mit einem Endgerät zuHause zu Festnetzkonditionen sowie unterwegs mobil telefonieren können.Gleichzeitig werden die Kunden bei diesem Angebot einen festen, breitbandigenInternetzugang nutzen können.

Entwicklung des Gesamtmarktes für Mobilfunkdienstein Deutschland nach Verbindungsminuten pro Tag(Abgehende Verbindungen ins eigene und fremdeMobilfunknetze, ins deutsche Festnetz, ins Ausland undzu IN-Nummern)

Quelle: BNetzA, 2005-Wert:DIALOG CONSULT-Schätzung

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005Schätzung

22 Mio.

47 Mio.

67 Mio.

78 Mio.

94 Mio.

102 Mio.

118 Mio.

83 Mio.

Page 87: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Terminierungsentgelte ungleich reguliert

Angesichts der zunehmenden Konkurrenz zwischen Festnetz und Mobilfunkhat sich seit Mitte 2005 die Kritik an wettbewerbsverzerrenden Interconnection-kosten verstärkt. So zahlen die Mobilfunkanbieter für die Durchleitung derGespräche in das deutsche Festnetz – die so genannte “Terminierung“ – etwadrei Cent pro Minute. Umgekehrt erhalten die Mobilfunknetzbetreiber fürGespräche, die sie aus den Festnetzen entgegen nehmen, zwischen 13 und15 Cent pro Minute. Die Festnetzbanbieter fordern gleiche und faireWettbewerbsbedingungen für beide Lager. Offen ist bislang, wann und wieweit die Bundesnetzagentur die Terminierungsentgelte absenken wird.

Anhaltender Preisverfall im Festnetz

Auch im Festnetz hat sich der Wettbewerb weiter verschärft. So sind die DSL-Flatrates seit Anfang 2005 um 15 bis 20 Euro pro Monat günstiger gewordenund liegen heute unter fünf Euro – während steigende Preise bei anderenVersorgungsgütern wie etwa Gas, Strom und Mineralöl den Verbraucher zu-nehmend stark belasten. Im kommenden Jahr werden sich im Festnetz sicher-lich stärker neue Angebotspakete durchsetzen, bei denen Kunden zum gleichenPreis mehr Bandbreite und zusätzlichen Nutzungskomfort erhalten.

Wettbewerb fördert Innovation und Investitionen

Die entscheidende Triebfeder für Innovation und preisgünstige Angebote fürBürger und Unternehmen bei der breitbandigen Kommunikation ist und bleibtder Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt. Mit rund einer MilliardeEuro steigen die Investitionen der Wettbewerber ins Festnetz in 2005 erstmalsseit dem Jahr 2000 wieder an. Seit 2000 wurden über 10 Milliarden Euroinvestiert, inklusive Mobilfunk sind es sogar mehr als 20 Milliarden Euro.Damit liegen die Investitionen der Wettbewerber in Netze und Dienste fastgenau so hoch wie die der noch immer marktbeherrschenden DeutschenTelekom AG.

86

TK-Märkte durch Breitband und konvergenteDienste im Wandel

Page 88: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Breitbandwettbewerb ist noch ein zartes Pflänzchen

Erst seit einem Jahr bewegt sich Deutschland im Breitbandwettbewerb dankdeutlich verbesserter regulatorischer Rahmenbedingungen weg vom drittletztenPlatz der EU. Dennoch liegt Deutschland nach der neuesten OECD-Studie inpuncto Versorgungsdichte noch hinter den meisten großen Industrienationenund weiterhin unterhalb des OECD-Durchschnitts. Grund dafür ist das viel zuzögerliche Eingreifen der Regulierung bei der Einführung von DSL in Deutsch-land im Jahre 2000. Hier hatte man der Telekom – politisch gewollt – einenVorsprung eingeräumt und damit alle Alternativtechnologien und Wettbewerbernachhaltig behindert.

87

Wettbewerber Festnetza

Wettbewerber Mobilfunk DT

Investitionen in Sachanlagen

8,2 Mrd.(100 %) 7,7 Mrd.

(100 %)

9,6 Mrd.(100 %)

11,5 Mrd.(100 %)

7,1 Mrd.(100 %)

5,0 Mrd.(100 %) 4,4 Mrd.

(100 %)

5,3 Mrd.(100 %)

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005Schätzung

1,0 Mrd.(18,9%)

1,5 Mrd.(28,3%)

2,8 Mrd.(52,8%)

0,8 Mrd.(18,2%)

1,4 Mrd.(31,8%)

2,2 Mrd.(50,0%)

1,1 Mrd.(22,0%)

1,3 Mrd.(26,0%)

2,6 Mrd.(52,0%)

1,7 Mrd.(23,9%)

1,9 Mrd.(26,8%)

3,5 Mrd.(49,3%)

2,7 Mrd.(23,5%)

2,5 Mrd.(21,7%)

6,3 Mrd.(54,8%)

2,9 Mrd.(29,8%)

2,6 Mrd.(26,6%)

4,2 Mrd.(43,6%)

1,9 Mrd.(25,2%)

1,8 Mrd.(23,2%)

4,0 Mrd.(51,6%)

1,8 Mrd.(22,4%)

1,3 Mrd.(15,5%)

5,1 Mrd.(62,1%)

Quelle: DIALOG CONSULT/VATM-Marktanalyse 2005

a) Inkl. Investitionen in Breitbandkabelnetze.

Page 89: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Die Deutsche Telekom versucht nun erneut, eine abgesicherte monopolartigeVormachtstellung im Breitbandmarkt zu erlangen. Für das Versprechen, dreiMilliarden Euro in den Ausbau von Glasfasernetzen in den 50 größten Städtenzu investieren und dadurch in den ohnehin am besten versorgten GebietenDeutschlands High-Speed-Netze mit 50 Mbit/s aufzubauen, fordert die Telekomeinen Verzicht auf Regulierung.

Die neue Bundesregierung setzt auf das Prestigeprojekt. Im Koalitionsvertragwurde Regulierungsfreiheit beim Aufbau breitbandiger Telekommunikations-netze verankert. Ob die Telekom sich mit ihrem Versuch der Remonopolisierungdurchsetzen wird, scheint allerdings fraglich. Denn die EU-Kommission hat“ernsthafte Zweifel“ am Ausschluss des Wettbewerbs angemeldet und einPrüfverfahren eingeleitet.

Zweistellige Milliardeninvestitionen in TK-Markt gefährdet

Die Verweigerung des Zugangs zum neuen Glasfaserabschnitt würde einennicht aufholbaren Wettbewerbsnachteil bedeuten. Die getätigten Infrastruktur-investitionen würden entwertet und zukünftige durch Wettbewerb ausgelöstetechnische Innovationen erschwert. Der Verzicht auf eine eigentlich zur Wettbe-werbssicherung erforderliche Regulierung würde faktisch die Vergabe einesneuen Monopolrechtes bedeuten. Damit setzt die neue Bundesregierung dasVertrauen der in- und ausländischen Investoren aufs Spiel, die vor allem inden Breitbandausbau seit dem Jahr 2000 bereits 10,5 Milliarden Euro gesteckthaben und im Zeitraum bis 2010 weitere rund 8 Milliarden Euro investierenwollen. Wenn wir den gleichen Fehler wie beim Start von DSL noch einmalmachen und dem Marktbeherrscher auch bei VDSL Monopolgewinne zuge-stehen, müssen die Bürger die Folgen einer derart verfehlten Regulierungspolitiktragen.

50 Prozent der Arbeitsplätze der Zulieferindustrie werden zudem von denWettbewerbern gesichert, die in gleicher Höhe wie die Deutsche TelekomAG in neue Technologien investieren. So schaffen es die Wettbewerber dankneuester ADSL2+-Technik auch ohne Verlegen von Kabeln, die vorhandeneKupferader mit bis zu 25 Mbit/s nutzbar zu machen, statt der bislang üblichenein bis drei Mbit/s. Damit werden die Übertragungsraten fast verzehnfacht.Neben Telefonie und Internet sind dann noch genügend Kapazitäten frei fürmehrere parallele Fernsehkanäle und eine komfortable Nutzung von Anwen-

88

TK-Märkte durch Breitband und konvergenteDienste im Wandel

Page 90: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

89

dungen wie Video-on-Demand. Durch technische Weiterentwicklungen werdensich auch in Zukunft die vorhandenen Leitungen ohne städtebauliche Eingriffenoch effizienter nutzen lassen.

Das Jahrbuch: Erfolgsgeschichte TK-Markt Deutschland

Mit dem Jahrbuch 2005 dokumentiert der VATM weitere zwölf Monate imliberalisierten deutschen Telekommunikationsmarkt. Die Bilanz fällt ausge-sprochen positiv aus. Im Zukunftsmarkt Breitband hat in Deutschland die Auf-holjagd begonnen. Und der Wettbewerb gewinnt an Fahrt. Eine gezielte För-derung des Wettbewerbs sorgt für eine sektorübergreifende Belebung derGesamtwirtschaft. Dabei steht eine effiziente Regulierung in direktem Zusam-menhang mit den Investitionen im Telekommunikationsmarkt. Das hat dieVergangenheit gezeigt. Bleibt zu hoffen, dass die bislang erfolgreiche deutscheTelekommunikationspolitik letztlich auch unter der neuen Bundesregierungfortgeschrieben wird. Die Mitgliedsunternehmen im VATM werden sich imkommenden Jahr dafür einsetzen. Ohne faire Rahmenbedingungen wird sichin Deutschland keine vitale Wettbewerbslandschaft entfalten. Politik und Re-gulierungsinstanzen sind auch künftig gefordert.

Page 91: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Die Öffnung des bundesweiten Telekommunikationsmarktes im Jahr 1998brachte nicht über Nacht oder gar automatisch allen Marktteilnehmern chancen-gleiche Wettbewerbsbedingungen. Und da die politischen und wirtschaftlichenRahmenbedingungen für fairen Wettbewerb auf einem bis dahin monopolisier-ten Markt nicht durch einzelne Unternehmen erstritten oder durchgesetztwerden können, haben mehr als fünfzig der im deutschen Markt aktiven Tele-kommunikations- und Multimediaunternehmen ihre Kraft gebündelt und sichim VATM zusammen geschlossen. Obwohl die verschiedenen Unternehmens-interessen teilweise divergieren, ist das Motto „Wettbewerb verbindet“ derGrund ihres gemeinsamen Engagements.

Inzwischen sind die Erfolge eines aufkeimenden Wettbewerbs spürbar. DiePreise, der Service und die Angebotsvielfalt für Endkunden gestalten sichsowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich günstiger als vor Beginnder Marktliberalisierung. Und: Von den privaten Telekommunikationsunter-nehmen, die seit 1998 ca. 95 Milliarden Euro investierten und zehntausendeArbeitsplätze in Deutschland schufen, gehen trotz aller Probleme deutlicheWachstumsimpulse für die derzeit stagnierende Volkswirtschaft aus.

90

Unsere Mitglieder

Portrait des VATM

Die Mitgliedsunternehmen des VATM sind zum großen Teil Töchter oder Be-teiligungen von Firmen aus Europa und Übersee. Sie bieten komplette Telekom-munikationsdienstleistungen an oder bedienen Teilbereiche: Festnetzanbieter,Mobilfunkunternehmen, Service Provider (Internet und Sprachtelefonie) sowieMehrwertdiensteanbieter mit Mail- und Fax-Diensten, Service-Rufnummern,Auskunftsservices oder Call Centern. Von einer Mitgliedschaft im VATM aus-genommen sind Hersteller- und Handelsunternehmen sowie die DeutscheTelekom AG.

Unsere Aufgaben und Ziele

Derzeit erwirtschaften unsere Mitglieder rund 80 Prozent des von privatenAnbietern erzielten Gesamtumsatzes auf dem deutschen Markt. Somit ist derVATM der Interessenvertreter der privaten Telekommunikationswirtschaftschlechthin. Im Zusammenhang mit dem Schaffen und Sichern optimalerMarktbedingungen setzt sich der Verband u. a. für sichere Investitions- undPlanungsbedingungen ein. Indem er die wirtschaftliche Effizienz des Wirkensseiner Mitgliedsunternehmen unterstützt, fördert er die Liberalisierungs- undDeregulierungsprozesse der gesamten Branche.

Page 92: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

91

Sparten

Jedes ordentliche Mitglied entscheidet sich gemäß seines Hauptgeschäfts-feldes für den Eintritt in eine der folgenden Sparten:

• Deutschlandweit operierende Festnetzanbieter mit den Segmenten Back-bone-/ Access-Provider und Verbindungsnetzbetreiber und InternationaleCarrier

• Regional operierende Festnetzanbieter• Mobilfunkanbieter mit den Segmenten Mobilfunknetzbetreiber und Ser-

vicebetreiber• Dienste- und Contentanbieter mit den Segmenten Internet Service Provi-

der und Mehrwert-/Auskunftsdiensteanbieter.

Die Sparten organisieren sich selbst. Mitglieder der einzelnen Sparten könnenan den Sitzungen der übrigen Sparten teilnehmen, jedoch ohne Stimmrecht.Ziel des intensiven Informations- und Erfahrungsaustausches ist die Meinungs-bildung und das Formulieren gemeinsamer Interessen.

Jede Sparte (bzw. deren Segmente) ist mit je einem Vertreter im Präsidiumvertreten. Die Präsidiumsmitglieder sind für die Koordination der spartenspezi-fischen Themen zuständig und sie geben die in den Sparten gebildete Meinungzur Behandlung ins Präsidium. Auf dieser Grundlage trifft das Präsidium Ent-scheidungen für Aktionen des Verbandes und zur adäquaten Kommunikationin der Öffentlichkeit.

Herzstück der Verbandsarbeit sind die Aktivitäten der VATM-Mitglieder in denSparten und Arbeitskreisen.

Verbandsarbeit – kompetent und effektiv

Page 93: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

92

Arbeitskreise

Die Meinungsbildung und Beratung spartenübergreifender Themen erfolgtin Arbeitskreisen, die allen Mitgliedern offen stehen. Dies sind:

• Arbeitskreis (AK) Recht und Regulierung• AK Presse und Öffentlichkeitsarbeit• AK Sicherheit und Datenschutz• AK Lobby (Lobby-Gruppe)• AK Personal und Ausbildung• AK Europäische Union• AK Cost and Commercial Aspects• AK Technik

VATM-Geschäftsstelle

Sitz des Verbandes ist Berlin. Er unterhält außerdem Büros in Köln und Brüssel.Die Geschäftsstelle des VATM zeichnet gegenüber dem Präsidium und derMitgliederversammlung verantwortlich.

Unser Service:

Enge Kontakte zu Entscheidungsträgern und Märkten weltweitUnsere Büros in Berlin, Köln und Brüssel pflegen intensive Kontakte zu allenbranchenrelevanten Institutionen und politischen Entscheidungsträgern aufBundes- wie auf EU-Ebene. Zu unseren festen Ansprechpartnern zählen Vertre-ter aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, dem Bundesfinanz-ministerium, dem Bundeskanzleramt, dem Bundeskartellamt, der Bundesnetz-agentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, denFraktionen im Deutschen Bundestag, der Europäischen Kommission und demEuropäischen Parlament.

Im Sinne eines künftigen europäischen Telekommunikationsmarktes und har-monisierter Wettbewerbsbedingungen unterhält der VATM enge Kontakte zuanderen nationalen und internationalen Branchenvertretungen. Neben demBDI und dem DIHK pflegen wir Verbindungen zu europäischen und amerika-nischen Branchenverbänden.

Das “Washington Office“ des VATMSeit gut fünf Jahren betreut Dr. Axel Spies, Anwalt der US-Kanzlei Swidler

Page 94: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

93

Berlin Shereff Friedman, LLP, das “Washington Office“ des VATM. Ein Schwer-punkt der Tätigkeit des Washington Office ist das Lobbying, um Positionender in Deutschland tätigen Wettbewerber in den USA zu verdeutlichen undzu erläutern. Mit den politischen Institutionen, insbesondere mit der FederalCommunications Commission (FCC), dem State Department, Department ofCommerce, dem US Trade Representative und der Deutschen Botschaft, hältunser Verbindungsmann in Washington engen Kontakt und unterrichtet überEntwicklungen und Positionen der Wettbewerber, etwa zum neuen Tele-kommunikationsgesetz. Dr. Spies ist auch verantwortlich für den Kontakt desVATM zu der Schwesterorganisation CompTel/ASCENT, dem größten Verbandder Wettbewerber in den USA, der ebenfalls in Washington ansässig ist.

Meilen voraus durch schnelle InformationIn einer dynamischen Branche wie der Telekommunikation hängt der privateunternehmerische Erfolg wesentlich von rechtzeitigen und umfassendenInformationen über aktuelle Markttendenzen und die sich ändernden politischenRahmenbedingungen ab.

Der Verband informiert deshalb seine Mitglieder regelmäßig über alle relevantenEntwicklungen. Neben den bundesdeutschen werden auch die von der EUausgehenden Initiativen in die Analyse einbezogen. Selbst US-Foren werdengenutzt, um die Interessen ausländischer Investoren unter den VATM-Mitgliedern wahrzunehmen.

Interessenvertretung durch starke MedienpräsenzDer VATM ist das Sprachrohr für Anliegen und Forderungen bereits etablierterWettbewerbsunternehmen ebenso wie von Neueinsteigern. Eine wirksamePresse- und Öffentlichkeitsarbeit gehört deshalb zu unseren Schwerpunkt-aufgaben. Den VATM-Presseinformationen und -gesprächen mit Journalistenliegen die gemeinsamen Forderungen an Politik und Regulierung ebenso wiedie Interpretation und Kommentierung marktrelevanter Entscheidungenzugrunde.

Jährliche Analysen zum Telekommunikationsmarkt sowie Studien zu speziellenProblemkreisen, die mit renommierten Marktforschungsunternehmen durch-geführt werden, sensibilisieren eine breite Öffentlichkeit für die Situation derWettbewerbsunternehmen. Darüber hinaus bereichern wissenschaftlicheGutachten, die der VATM in Auftrag gibt, die öffentliche Diskussion über Ent-wicklungsschwerpunkte in diesem Zukunftsmarkt.

Dr. Axel SpiesAnwalt der US-Kanzlei SwidlerBerlin Shereff Friedman, LLP

Page 95: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

94

Gerd Eickers

Das Präsidium des VATM

Gerd Eickers wurde am 2. November1952 in Telgte geboren. Nach seinemStudium der Volkswirtschaft beganner seine berufliche Karriere 1979 beiGeneral Electric Information Services.Dort war er in verschiedenen Posi-tionen tätig, unter anderem als Ge-schäftsführer der Tochtergesellschaf-ten in Deutschland, der Schweiz, Ös-terreich und Skandinavien. 1995 über-nahm er leitende Funktionen beimAufbau der Telekommunikations-Akti-vitäten der Thyssen Gruppe; hier warer insbesondere für die Bereiche ‚Busi-ness Development‘ und ‚RegulatoryAffairs‘ verantwortlich.

Gerd Eickers ist Mitgründer der QSCAG, Köln, in deren Aufsichtsrat er im

Jahr 1999 berufen wurde. Von 2001bis Ende 2003 verantwortete er alsChief Operating Officer im Vorstandder QSC AG schwerpunktmäßig dieBereiche Kundenservice, Auftragsma-nagement und Regulierung und kehrteim Mai 2004 in deren Aufsichtsratzurück.

Gerd Eickers hat in den Jahren 1997und 1998 nach der Gründung des Ver-bandes der Anbieter von Telekommu-nikations- und Mehrwertdiensten(VATM) als dessen erster Geschäfts-führer die Positionen der Wettbewer-ber bei der Vorbereitung und Umset-zung der Liberal isierung desdeutschen Telekommunikations-markts vertreten.

Gerd EickersPräsident des VATM

Mitglied des Aufsichtsratesder QSC AG

Harald Stöber

Harald Stöber, Jahrgang 1952, ent-schied sich nach dem Elektrotechnik-Studium in Aachen für ein Aufbaustu-dium der Wirtschaftswissenschaften.Von 1980 bis 1982 arbeitete er alswissenschaftlicher Mitarbeiter desLehrstuhls für Industriebetriebslehreder RWTH Aachen. 1982 wechselteer zur Mannesmann AG, Düsseldorf.Nach verschiedenen Aufgaben im

Harald StöberVizepräsident des VATM

Vorstandvorsitzender derArcor AG & Co. KG

Konzern wurde er zum 1. Januar 1990als Geschäftsführer Marketing (späterMarketing und Vertrieb) in die Man-nesmann Mobilfunk GmbH berufen.

1997 übernahm Harald Stöber denVorsitz des Vorstands der Mannes-mann Arcor AG & Co. (heute Arcor AG& Co. KG).

Page 96: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

95

Tomas Eilers

Tomas Eilers, geboren am 25. Mai1959 in Upgant-Schott, ist Geschäfts-führer der EWE TEL GmbH in Olden-burg. Sein beruflicher Werdegangbegann 1978 mit dem Eintritt in dieBundesmarine, wo er die Offizierslauf-bahn einschlug. Von 1979 bis 1983studierte er Nachrichtentechnik ander Hochschule der Bundeswehr inHamburg. Ab 1990 war Tomas Eilers

bei der EWE Aktiengesellschaft tätig,unter anderem in Cloppenburg, Varelsowie in der Hauptverwaltung inOldenburg. 1994 übernahm er dieLeitung der EWE-GeschäftsregionNorden, bis er im September 2001 indie Geschäftsführung der EWE TELGmbH eintrat. Tomas Eilers ist verhei-ratet und hat zwei Kinder.

Dr. Bernd Huber

Dr. Bernd Huber, 45, ist bereits seitsieben Jahren Geschäftsführer beider COLT Telecom GmbH und hatmaßgeblich zur erfolgreichen Markt-position des Telekommunikationsun-ternehmens in Deutschland beige-tragen. Unter anderem war Dr. Huberfür den Aufbau des Standorts Berlinund für den Großkundenvertrieb inganz Deutschland verantwortlich.Derzeit leitet Dr. Huber innerhalb derdeutschen Geschäftsführung denGeschäftsbereich Mittelstand sowiedie Themen Lobbying und Regu-lierung.

Die Telekommunikationsbranche hatDr. Bernd Huber bei der Krone AG inBerlin kennen und schätzen gelernt.Beim Produzenten für Glasfaserverteil-und Kupferverbindungstechnik warer nach seiner Promotion im Fach Be-triebswirtschaft insgesamt siebenJahre beschäftigt. Wichtigste Statio-nen bei Krone: Leiter Produktmarke-ting und Produktmanagement, Ge-schäftsführer für die Tochtergesell-schaften in Athen und Moskau, LeiterForschung und Entwicklung sowieGeschäftsbereichsleiter für ÖffentlicheNetze.

Tomas EilersGeschäftsführerder EWE TEL GmbH

Dr. Bernd HuberMitglied der Geschäftsführungder COLT Telecom GmbH

Page 97: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

96

Stan Laurent

Stan Laurent ist seit Oktober 2002Geschäftsführer der AOL Deutsch-land GmbH & Co. KG. Bevor er im Mai2002 in die Dienste von AOL Europetrat, hatte Laurent bei QXL ricardo diePosition des President Strategic Deve-lopment inne und war daneben Execu-tive Member of the Board. Bei QXLverantwortete Laurent die europa-weite Einführung des Auktionsservice.Er gehörte darüber hinaus dem SeniorExecutive Team an, das den Börsen-gang des Unternehmens leitete.Außerdem war er federführend bei

einer Reihe von Übernahmen vonWettbewerbern in Europa.

Von 1995 bis 1998 arbeitete er fürAOL Bertelsmann France, wo er denAOL Service einführte und auf Wachs-tumskurs brachte. Darüber hinaus warer maßgeblich an strategisch undoperativ entscheidenden Vertragsver-handlungen für das Unternehmen be-teiligt. Nach der deutschen Wiederver-einigung arbeitete Stan Laurent von1991 bis 1993 für die Treuhandanstaltin Berlin.

Stan LaurentGeschäftsführer der

AOL DeutschlandGmbH & Co. KG

Dr. Horst Lennertz

Dr. Horst Lennertz, Jahrgang 1942,ist seit März 2005 Mitglied im Auf-sichtsrat der E-Plus Mobilfunk Ge-schäftsführungs GmbH. Als ChiefTechnical Officer (CTO) trug er zuvordie Verantwortung für die Netz- undIT-Aktivitäten der gesamten KPN-Mobile-Gruppe, zu der u. a. KPNMobile in den Niederlanden, Base inBelgien und E-Plus in Deutschlandgehören.

Nach dem Studium der Elektrotechnikan der RWTH Aachen mit anschlie-ßender Promotion arbeitete Dr. Len-nertz von 1973 bis 1984 bei BBC(heute ABB) Mannheim, wo er zuletztdie Leitung der Business Unit Hoch-

Dr. Horst LennertzMitglied im Aufsichtsrat der

E-Plus MobilfunkGeschäftsführungs GmbH

spannungschaltanlagen inne hatte.Von 1984 bis 1986 zeichnete Dr.Lennertz als Vorstandsmitglied derÜberlandwerke Nord Hannover für dieBereiche Energieverteilung und Ener-giewirtschaft verantwortlich. Anschlie-ßend leitete er sechs Jahre als Vor-standsmitglied der PreussenElektraGmbH (heute E.ON Energie AG) dieGeschäftsfelder Netz, IT und Telekom-munikation.

Mit der Gründung der DüsseldorferE-Plus Mobilfunk GmbH 1993 über-nahm Dr. Lennertz als Mitglied derGeschäftsführung die Verantwortungfür die Bereiche Technik, IT, Betriebund regulatorische Fragen.

Page 98: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

97

Dr. Ralf-Peter Simon

Dr. Ralf-Peter Simon, Jahrgang 1963,ist seit 1998 Vorsitzender der Ge-schäftsführung der The Phone HouseDeutschland GmbH, Münster. Ab1991 arbeitete er zunächst als selbst-ständiger Unternehmensberater. Mitte1993 ging er nach Paris zur franzö-sischen Primagaz S.A., dem europä-ischen Marktführer für Flüssiggasdis-tribution. Im Juli 1995 kehrte er in dieUnternehmensgruppe nach Deutsch-land zurück und begleitete als Projekt-verantwortlicher die Fusion der Prima-gas und der PAM-Flügas.

1998 wechselte Dr. Simon zu Hutchi-son Telecom. Als Vorsitzender derGeschäftsführung wurde er zugleichMitglied des Orange InternationalManagement Boards in London. Nachder im Juni 2003 erfolgten Übernahmeder Hutchison Telecom durch TheCarphone Warehouse plc., Europasgrößtem Mobilfunk-Einzelhandels-filialisten, ist er als Vorsitzender derGeschäftsführung der The PhoneHouse Deutschland GmbH tätig.Dr. Simon ist verheiratet und hat dreiKinder.

Renatus Zilles

Nach Abschluss eines Betriebswirt-schaftsstudiums an der Universitätzu Köln im Jahr 1983 startete RenatusZilles seinen beruflichen Werdegangim Geschäftsbereich Neue Medienbei der Frankfurter Allgemeinen Zei-tung. Dort fungierte er zwischen 1983und 1988 unter anderem als LeiterMarketing und Technik sowie alsLeiter Consulting. In der Folgezeit warRenatus Zilles als Herstellungsleitersowie Leiter Produktion und Technikbei dem privaten FernsehsenderSAT 1 in Mainz tätig. Für den ITTMedienverlag in Düsseldorf zeichneteer verantwortlich als Mitglied der Ge-schäftsführung im Bereich Marketing.In dieser Funktion hat er erstmalig dieBereiche Telefonmehrwertdienste und

Neue Medien zusammengeführt. DenAufbau und die Markteinführung desMehrwertdienste-Anbieters LegionTelekommunikation GmbH, Düssel-dorf, begleitete der heute 50-jährigeebenfalls in leitender Position.

Von 1992 bis 2005 war Renatus Zillesals Geschäftsführer und Vorsitzenderder Geschäftsführung der Talkline ID,der Mehrwertdienste-Tochter der Talk-line-Gruppe, tätig. Mit dem Verkaufan den freenet-Konzern wurde ausTalkline ID Mitte 2005 NEXT ID;Renatus Zilles ist heute Vorsitzenderder Geschäftsführung der NEXT IDGmbH. Das Unternehmen zählt zuden größten Mehrwertdiensteanbie-tern Deutschlands.

Dr. Ralf-Peter SimonVorsitzender der Geschäftsführung derThe Phone House Deutschland GmbH

Renatus ZillesVorsitzender der Geschäftsführungder Next ID GmbH

Page 99: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Das Kölner Büro ist unmittelbar am Rheinufer gelegen mit schneller Anbindungzur Autobahn in Richtung Bonn.

Ihre Ansprechpartner in unserer Kölner Geschäftsstelle:

Geschäftsführer:Jürgen GrütznerLeiterin Kommunikation + PR:Dr. Eva-Maria Ritter(zurzeit im Mutterschutz)Pressesprecher:Andreas GerdauJustitiar:Dr. Peter Dahlke

VATM e.V.Oberländer Ufer 180 - 18250968 Köln

Tel.: 02 21 / 3 76 77 25Fax: 02 21 / 3 76 77 26

Mail: [email protected]

98

Geschäftsstelle Köln

Geschäftsstellen und Anprechpartner

Jürgen GrütznerGeschäftsführer

Dr. Eva-Maria RitterLeiterin Kommunikation + PR

Andreas GerdauPressesprecher

Dr. Peter DahlkeJustitiar

Page 100: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

99

Vom Hauptstadtbüro aus sind der Deutsche Bundestag, die Bundesministerienund wichtige Botschaften zu Fuß erreichbar. Besucher finden uns in Berlin-Mitte am Spreeufer, Ecke Schiffbauerdamm.

Ihre Ansprechpartner in unserem Hauptstadtbüro:

Leiter Büro Berlin:Harald Geywitz(bis Oktober 2005)Leiterin Büro Berlin:Solveig Orlowski(seit November 2005)

VATM e.V.Albrechtstraße 1210117 Berlin

Tel.: 0 30 / 50 56 15 38Fax: 0 30 / 50 56 15 39

Mail: [email protected]: www.vatm.de

Büro Berlin

Das Brüsseler Büro liegt im EU-Viertel in der Nähe zu den europäischen Ent-scheidungszentren wie EU-Parlament und EU-Kommission.

VATM e.V.Avenue Livingstone 33B-1000 Brüssel

Tel.: +32 / 2 / 2 35 09 80Fax: +32 / 2 / 2 86 51 79

Mail: [email protected]: www.vatm.de

Büro Brüssel

Harald GeywitzLeiter Büro Berlin

Solveig OrlowskiLeiterin Büro Berlin

Page 101: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

01051 Telecom GmbHPostfach 127752516 Heinsberg0 10 51 - 03 10www.01051.com

01063 Telecom GmbH & Co. KGMottmannstr. 253842 Troisdorf0 22 41 - 94 34 - 0www.01063telecom.de

AIRDATA AGHauptstätter Strasse 5870178 Stuttgart07 11 - 96 43 81 00www.airdata.ag

AOL Deutschland GmbH & Co. KGPostfach 57 01 4622770 Hamburg0 40 - 3 61 59 - 0www.aol.de

100

Ordentliche Mitgliedsunternehmen des VATM

Arcor AG & Co.KGAlfred-Herrhausen-Allee 165760 Eschborn0 69 - 21 69 - 0www.arcor.de

BT (Germany) GmbH & Co. OHGBarthstr. 2280339 München0 89 - 26 00 - 0www.bt.com/globalservices

Cable & WirelessTelecommunication Services GmbHLandsbergerstr. 15580687 München0 89 - 9 26 99 - 0www.cw.com/de

Callax Telecom Holding GmbHLeopoldstr. 1640211 Düsseldorf0 18 05 - 70 10 77www.callax.de

Page 102: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

101

COLT Telecom GmbHHerriotstr. 460528 Frankfurt / Main0 69 - 5 66 06 - 0www.colt.net/de

Communication Services TELE2GmbHIn der Steele 3940599 Düsseldorf0 18 05 - 01 01 31www.tele2.de

DBD Deutsche BreitbandDienste GmbHVangerowstr. 1869115 Heidelberg0 62 21 - 5 85 04 33 00www.dslonair.de

debitel AGGropiusplatz 1070563 Stuttgart07 11 - 72 17 - 0 00www.debitel.de

dtms Deutsche Telefon- undMarketing Services AGIsaac-Fulda-Allee 555124 Mainz01 80 - 30 70 33 00www.dtms.de

envia TEL GmbHFriedrich Ebert Str. 2604416 Markkleeberg03 41 - 1 20 70 00www.enviatel.de

E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KGE-Plus-Platz 140468 Düsseldorf02 11 - 4 48 - 0www.eplus.de

Page 103: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Eutex - European TelcoExchange AGFalkenberg 140699 Erkrath/Düsseldorf0 21 04 - 1 48 - 0www.eutex.de

EWE TEL GmbHCloppenburger Str. 31026133 Oldenburg04 41 - 80 00 - 0www.ewetel.de

First Telecom GmbHLyoner Str. 1560528 Frankfurt/Main0 69 - 6 50 06 - 0www.first-telecom.de

102

Ordentliche Mitgliedsunternehmen des VATM

freenet.de AGDeelbögenkamp 4c22297 Hamburg0 40 - 51 30 60www.freenet-ag.de

GasLINE Telekommunikationsnetz-gesellschaft deutscher Gasversor-gungsunternehmen mbH & Co. KGPaesmühlenweg 10 + 1247638 Straelen02 8 34 - 70 32 - 0www.gasline.de

GoYellow GmbHLandsberger Str. 11080339 München01 80 - 2 21 18 10www.goyellow.de

HanseNet TelekommunikationGmbHÜberseering 33 a22297 Hamburg0 40 - 2 37 26 - 0www.hansenet.de

Page 104: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

103

IN-telegence GmbH & Co. KGOskar-Jäger-Str. 12550825 Köln0 18 01 - 15 51 99 00www.in-telegence.net

Jamba! GmbHKarl-Liebknecht-Str. 510178 Berlin0 30 - 6 95 38 - 1 00www.jamba.de

LambdaNet CommunicationsDeutschland AGGünther-Wagner-Allee 1330177 Hannover05 11 - 84 88 - 0www.lambdanet.net

Level 3 Communications GmbHRüsselsheimer Straße 2260326 Frankfurt/Main0 69 - 50 60 80 00www.level3.de

Maternisiebzehn GmbHMaternistr. 1701067 Dresden03 51 - 4 52 52 - 0

mcn tele.com AGGartenstr. 2361352 Bad Homburg08 00 - 1 00 87 87www.mcn-tele.com

medSol AGOtto-Hahn-Str. 2744227 Dortmund02 31 - 7 25 05 00www.medsol-ag.de

mobilcom AGHollerstr. 12624782 Büdelsdorf0 43 31 - 69 10 00www.mobilcom.de

Page 105: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

Next ID GmbHWilly-Brandt-Allee 2053113 Bonn02 28 - 96 97 20www.next-id.de

PGmedia Telecom GmbHIn der Au 2561440 Oberursel0 61 71 - 8 84 - 5 20www.pgmedia.de

Proxim Wireless NetworksHanauer Straße 14 b80992 München0 89 - 89 05 97 84www.proxim.com

QSC AGMathias-Brüggen-Str. 5550829 Köln02 21 - 6 69 80 00www.qsc.de

104

Ordentliche Mitgliedsunternehmen des VATM

Quam GmbH OpCo Mobile ServicesGmbHAlois-Wolfmüller-Str. 880939 München0 89 - 18 91 67 - 0www.opco-ms.com

Talkline GmbH & Co. KGTalkline-Platz 125337 Elmshorn0 41 21 - 41 00www.talkline.de

Telefónica Deutschland GmbHHülsthorstweg 3033415 Verl0 52 46 - 80 10 80www.telefonica.de

telegate AGFraunhoferstr. 12a82152 Martinsried0 89 - 89 54 - 0www.telegate.de

TELES AGDovestr. 2-410587 Berlin0 30 - 3 99 28 00www.teles.de

Page 106: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

105

Televersa GmbHWerkstr. 1384513 Töging a. Inn0 86 31 - 18 62 18www.televersa.com

TeliaSonera International CarrierGermany GmbHKleyerstr. 8860326 Frankfurt/Main0 69 - 9 07 34 - 0www.teliasonera.com/carrier

The Phone House DeutschlandGmbHMünsterstr. 10948155 Münster0 25 06 - 9 22 - 2 22www.phonehouse.de

TROPOLYS GmbHHansaallee 24940549 Düsseldorf02 11 - 52 28 31 00www.tropolys.de

Versatel Germany GmbHHans-Stießberger-Str. 2b85540 Haar bei München02 31 - 3 99 - 0www.versatel.de

Page 107: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

acoreus AGZollhof 1040221 Düsseldorf02 11 - 5 40 30 - 0www.acoreus.de

AQSACOM S.A.1, Avenue de l´Atlantique91976 Les Ulis Cedex00 33 1 6929 84 00www.aqsacom.com

Celerant Consulting GmbHNeuer Zollhof 240221 Düsseldorf02 11 - 58 33 00 33www.celerantconsulting.com

Dr. Schwarz-Schilling & PartnersGmbHIndustriestr. 3563654 Büdingen0 60 42 - 6 04 29 64 40www.schwarz-schilling.de

GTEN AGLilienthalstr. 2785399 Hallbergmoos08 11 - 9 98 85 - 0www.gten.de

106

Assoziierte Mitgliedsunternehmen des VATM

MEF Mobile Entertainment FactoryGmbHAlbin-Köbis-Straße 851147 Köln0 22 03 - 90 60 20www.m-e-f.net

NEXNET GmbHAm Borsigturm 1213507 Berlin0 30 - 72 62 97 - 101www.nexnet.de

Schaffhausen ITC Solutions GmbHJessenstr. 422767 Hamburg040 - 85 31 14 - 70www.schaffhausen.de

SCHUFA HOLDING AGKormoranweg 565201 Wiesbaden06 11 - 9 27 80www.schufa.de

ScoreControl GmbHLeonrodstr. 5880636 München0 89 - 35 65 29 59www.scorecontrol.com

Page 108: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

107

Siemens Business ServicesGmbH & Co. OHGOtto-Hahn-Ring 681739 München0 18 05 - 44 47 [email protected]

tekit Consult Bonn GmbHAlexanderstrasse 1053111 Bonn02 28 - 6 08 89 - 0www.tekit.de

tkt teleconsultKommunikationstechnik GmbHKuchengrund 871522 Backnang0 71 91 - 3 66 81 00www.tkt-teleconsult.de

Utimaco Safeware AGGermanusstraße 452080 Aachen02 41 - 16 96 - 2 00www.utimaco.de

VMD - Verband derMobilfunkdiensteanbieter e.V.Achenbachstr. 7340237 Düsseldorf02 21 - 6 87 88 80

Page 109: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

• Dialog-Consult/VATM: Siebte gemeinsame Marktanalyse zur Telekom-munikation. Köln 2005

• wik-Consult/VATM: Funktion und Bedeutung des Online-Billing als Abrech-nungsverfahren für Mehrwertdienste in Deutschland. Bad Honnef 2005

• wik-Consult/VATM: Wettbewerbswirkungen asymmetrischer Regulierungzwischen Festnetz und Mobilfunk. Bad Honnef 2005

• VATM (Hrsg.): Rechtsgutachten zu den Standardverträgen zwischen derDTAG und den alternativen Diensteanbietern von Prof. Dr. Markus Stof-fels. Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat. Münster 2005

108

Verbandspublikationen in 2005

ADSL Asymmetric Digital Subscriber LineBMWA Bundesministerium für Wirtschaft und ArbeitBNetzA Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,

Post und EisenbahnenDSL Digital Subscriber LineDTAG Deutsche Telekom AGDVB-S Digital Video Broadcast-SatelliteDVB-T Digital Video Broadcast-TerrestrialGPRS General Packet Radio ServiceGSM Global System for Mobile CommunicationHSDPA High Speed Downlink Packet AccessIP Internet ProtocolISP Internet Service ProviderIT InformationstechnologieMABEZ Massenverkehr zu bestimmten ZielenMERNI Master of European Regulation of Network IndustriesMMS Multimedia Messaging ServiceSMS Short Message ServiceTAL TeilnehmeranschlussleitungTK TelekommunikationTKG Telekommunikationsgesetz

Abkürzungsverzeichnis

Page 110: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

109

TKÜV Telekommunikations-ÜberwachungsverordnungTKV Telekommunikations-KundenschutzverordnungTNB TeilnehmernetzbetreiberUMTS Universal Mobile Telecommunications SystemUSB Universal Serial BusVDSL Very High Data Rate Digital Subscriber LineVNB VerbindungsnetzbetreiberVNB/SP Verbindungsnetzbetreiber mit Service PlattformVoIP Voice-over-IPVPN Virtual Private NetworkWiMAX Worldwide Interoperability for Microwave AccessWLAN Wireless Local Area NetworkWLL Wireless Local LoopWWAN Wireless Wide Area NetworkZISP Zuführung des Online-Datenverkehrs von T-DSL-Nutzern

für Internet Service Provider mit eigener Internet Plattform

Page 111: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

110

Bildnachweis

Seite Bildrechte3, 6, 24, 57, 77, VATM94, 98, 9915 TROPOLYS GmbH16, 95 EWE TEL GmbH17 Versatel Süd-Deutschland GmbH20 Communication Services Tele2 GmbH23 QSC AG26 BT (Germany) GmbH & Co. OHG29 Proxim Wireless Networks30, 31, 32 TELES AG34, 96 AOL Deutschland GmbH & Co. KG35 Telefónica Deutschland GmbH40 Talkline GmbH & Co. KG41 freenet.de AG/mobilcom AG42, 96 E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG44 mcn tele.com AG46 IN-telegence GmbH & Co KG48, 97 Next ID GmbH50 GoYellow GmbH52 telegate AG56, 95 COLT Telecom GmbH58, 61 tekit Consult Bonn GmbH62 NEXNET GmbH63 ScoreControl GmbH64 acoreus AG68 Bundeskartellamt71 Europäische Kommission78 Deutschland will!93 Dr. Axel Spies, privat84, 94 Arcor AG & Co. KG97 The Phone House Deutschland GmbH

Page 112: VATM-Jahrbuch 2005...2 56 58 62 63 64 68 71 75 84 90 94 98 100 108 108 110 111 Seite Sicherheit, Überwachung und Datenschutz in der Telekommunikation Dr. Bernd Huber, Mitglied der

111

Impressum

HerausgeberVATM e.V. – Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwert-diensten e.V.Albrechtstr. 1210117 BerlinTel.: 0 30 - 50 56 15 38Fax: 0 30 - 50 56 15 39E-Mail: [email protected]: www.vatm.de

GestaltungNexcom IT-Sevices GmbHThomas-Mann-Str. 4553111 BonnTel.: 02 28 - 85 44 99 - 30Fax: 02 28 - 85 44 99 - 55E-Mail: [email protected]: www.nexcom.de

Alle Rechte der Verbreitung des “VATM-Jahrbuchs 2005“ liegen beim VATM(Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V.).Die Übernahme, Übersetzung oder Vervielfältigung jeder Art (auch in Teilen)bedürfen der Zustimmung des Herausgebers.

Auflage 20051.000 Stück

Schutzgebühr15,00