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Veganguide Münster

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Der Vegan Guide Münster will Ihnen/euch helfen die veganen Seiten Münsters zu

entdecken. Viele Läden und Restaurants haben inzwischen ihr Angebot an veganen Köstlichkeiten erweitert. Von Sojakakao mit Kuchen über Falafel bis hin zu veganen Burgern gibt es eine immer breiter wer-dende Palette an Möglichkeiten auch außer Haus vegan zu essen. Genauso erweitert sich das Angebot an veganen Alternativen in vielen (Bio-)Läden und Supermärkten. Dort finden sich Joghurt, Eiscreme, Schoko-und Vanillemilch u.v.m. - alles auf rein pflan-zlicher Basis. Leider gibt es bisher noch kein komplett ve-ganes Restaurant in Münster und auch die ausschließlich vegetarischen sind noch nicht allzu zahlreich. Trotzdem ist das gegewär-tige Angebot an veganen Leckereien bereits sehr vielfältig und nimmt ständig zu. Wir möchten mit diesem Guide vegan leb-enden wie auch vegan-interessierten Men-schen verschiedene Tipps für ein leckeres veganes Leben in Münster gebündelt an die Hand geben.

Wem der Guide gefällt, kann uns bei sol-chen und anderen Projekten mit einer Spende unterstützen. Unser Spendenkonto ist auf Seite 27 angeben. Vielen Dank!

[Unsere Intention ist es nicht Werbung für die aufge-

führten Geschäfte zu machen. Vielmehr ist dies eine

Zusammenfassung unserer persönlichen Eindrücke und

Erfahrungen, wobei jegliche Wertung subjektiv ist!]

Einleitung

Inhaltsverzeichnis

Was ist Vegan?...........................Warum Vegan?...........................Café ...........................................Imbiss ........................................Restaurant .................................Stadtplan ...................................Bioladen ....................................Bäckerei ....................................Verschiedene .............................Im Gespräch mit VeganerInnen .Rezepte .....................................Über die MIT e.V. .......................Weiterführender Literatur/Links .

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VeganerInnen konsumieren weder Fleisch (auch kein Geflügel und Fisch)

noch Milchprodukte, Eier, Honig, und jeg-liche anderere Produkte mit tierlichen Be-standteilen. Ethisch motivierte VeganerInnen lehnen nicht nur tierliche „Nahrungsmittel“ ab, sondern auch andere Produkte, bei deren Gewinnung Tiere leiden müssen ( z.B. Klei-dung aus und mit Pelz, Wolle, Leder oder Seide). Über die Vermeidung von Tierleid hinaus erkennt der Veganismus den Tieren auch das Recht auf Leben, Unversehrtheit und Freiheit an. Der Veganismus beruht (für ethisch motivierte VeganerInnen) auf dem Tierrechtsgedanken. Auch ethisch motivierte Vegetar-ierInnen möchten vermeiden, dass Tiere für sie sterben. Dabei übersehen sie bewusst oder unbe-wusst, dass z.B. auch für Milch oder Eier Tiere gequält und getötet werden; der logische Schritt würde daher vom V e g e t a r i s m u s zum konsequent-en Vegetarismus führen – bekannt als Veganismus.

Veganismus bezeich-

net also eine Philosophie und Lebensweise, die versucht - soweit wie möglich und prak-tisch durchführbar - alle Formen der Aus-beutung und Grausamkeit an Tieren für Nahrung, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden. Darüber hinaus wird versucht tierfreie Alternativen und deren Entwick-lung zu fördern; zum Wohl der Tiere (ein-schließlich der Menschen) und auch der Umwelt.

Was ist Vegan?

Es gibt etliche Gründe, warum Menschen vegan leben, darunter z.B. die gesund-

heitlichen Vorteile einer veganen Ernährung oder die verheerenden ökologischen Fol-gen einer auf Tierprodukten basierenden Lebensweise. Für uns ausschlaggebend ist jedoch der ethische Aspekt - zu dem z.B. das tägliche Leid der zu Lebensmittelliefer-anten und Ressourcen degradierten Tiere gehört.

Der heute vorherrschende Konkurren-zdruck in der Marktwirtschaft und das damit einhergehende Ziel, Produkte immer bil-liger auf den Markt zu bringen, sind u.a.

der Ursprung der sogenannten Massenti-erhaltung. Dort, aber letztenendes auch in der Biohaltung, werden die Tiere als Ware betrachtet. Wir wollen im Folgenden knapp erläutern, wieso nicht nur für die „Fleischproduktion“, sondern auch für andere Tierprodukte Tiere leiden und sterben müssen.

Eier

„Legehennen“ werden auf engstem Raum in Käfigen gehalten oder in der sog. „Bod-enhaltung“ zusammengepfercht, so dass sie sich kaum bewegen und somit ihrem in-

Warum Vegan?

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stinktiven Verhalten, wie z.B. Scharren und Picken, in keinster Weise bzw. stark einge-schränkt nachkommen können. Krankheiten und Verletzungen, die bis zum Tod führen können, sind fast immer die Folge dieser extremen Haltungsformen. Nach ungefähr einem Jahr, wenn die Ei-erproduktion einer Henne sinkt, wird diese getötet (die natürliche Lebenserwartung ist um ein Vielfaches größer). Hier bieten auch die sog. Freiland- und die Biohaltung keine ethisch vertretbare Alternative. In jeder Form der „Eierproduktion“ werden die Jung-

tiere gesext, d.h. nach Geschlecht sortiert. Die männlichen Küken, für die keine Ver-wendung besteht, werden - meist nur einen Tag alt - erstickt, geköpft, zerstückelt und enden als Abfall. [Nur bei bestimmten “Fleischrassen” wer-den sowohl männliche als auch weibliche Tiere gemästet (5-6 Wochen lang), und dann ebenfalls getötet.] Wer meint, Hühner würden “von Natur aus” immer Eier legen, liegt übrigens falsch: normalerweise würden sie nur wenige Eier

legen, um diese auszubrüten - wie andere Vögel auch. Unter den Bedingungen, in denen sie jedoch gehalten werden, passiert dies nie, da die Hühner gezüchtet werden, um möglichst viele Eier zu legen. Zusätzlich werden sie z.B. durch künstliche Lichzufuhr und Futterzusätze dazu angeregt.

Milch

Auch wenn Kühe oft beim Weiden gesehen werden können, trügt der Schein des „glück-lichen Lebens“, denn sie fristen meist ein er-bärmliches Dasein. Um den ständig Milch-fluss zu gewährleisten, werden sie in einekünstliche und permanente Schwanger-schaft versetzt . Um diesen Zyklus aufrecht zu erhalten, werden die Kälber kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt, was für beide eine emotional schmerzhafte und stressauslösende Prozedur bedeutet. Die männlichen Kälber enden meist als Kalbs-fleisch, wobei sie zuvor eine spezielle min-eralstoffarme Nahrung bekommen, welche die beliebte helle Farbe des Fleisches ga-rantiert. Die weiblichen Kälber werden mit

Ersatzfutter aufgezogen und später als “Milchkühe” genutzt. Die unnatürlich hohe „Milchproduktion“ der Kühe sowie die intensiven Haltungsbedin-gungen führen zu Krankheiten wie Lahm-heit oder geschwollenen Eutern. Wenn der Milchfluss nach etwa fünf bis sechs Jahrennachlässt, werden die Kühe getötet und du-rch neue ersetzt. Die natürliche Lebenser-wartung einer Kuh liegt bei ca. 20 Jahren.

Fische

Fische schreien nicht, wenn sie verletzt wer-den und haben nur wenige Möglichkeiten ihr Befinden - zumindest für den Menschenverständlich - auszudrücken. Sie verfügen jedoch über alle nötigen physiologischen Voraussetzungen, die Lebewesen dazu be-fähigen Schmerzen zu empfinden. Die An-gelhaken und Fischernetze, der Stress, die rasante Druckveränderung (durch welche die Tiere oftmals innerlich zerplatzen) und das Ersticken sind nur ein Teil der Qualen, welche die Fische beim Fangen erleiden. Die großen Treibnetze zerstören zudem ein empfindliches Ökosystem und reißen auchandere Tiere in den Tod. In der industriellen Fischzucht kommt ein Leben in Gefangenschaft hinzu.

Honig

Ca. 60 000 Bienen leben in einem Stock. Für 1 kg Honig müssen sie 10 Millionen Blüten besuchen. Dann wird der Honig in den Mägen der Bienen mit Enzymen ver-

mengt. Er ist ihre natürliche Nahrung, für die sie hart arbeiten müssen. Diese natür-liche Nahrung wird ihnen genommen und in der Regel durch billiges Zuckerwasser ersetzt. Dadurch sind die Bienen anfälliger für Krankheiten. Abgesehen davon werden

viele von ihnen im Prozess der Honiggewin-nung umgebracht. Der Honig in den Supermärkten wird oft-mals von Großbetrieben aus Südamerika importiert.Leckere, tierleidfreie Alternativen sind u.a. Agavendicksaft und Ahornsirup.

Leder, Pelz, Seide, Wolle und Daunen

Obwohl es zahlreiche pflanzliche und syn-thetische Alternativen gibt, werden immer noch Tiere zu Zwecken der Textilproduktion (Leder, Pelz, Seide, Wolle und Daunen) ge-halten, gequält und getötet. Weltweit werden jährlich Millionen von Tieren wie Nerze, Füchse und Chinchil-las auf sogenannten „Pelzfarmen“ unter

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Wie die größte Vereinigung von ErnährungsexpertInnen in den USA, die American Dietetic Association (ADA) erklärte, sei eine gut geplante vegane (oder auch vegetarische) Ernährung für jede Lebensphase geeignet - auch während der Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit udn im Alter. Die ADA ist davon überzeugt, dass eine durchdachte veg-etarische Ernährung gesund ist und ge-sundheitliche Vorteile in der Vorbeugung und Behandlung bestimmter Krankheiten bietet. Die vereinigung belegte ihr Poso-tionspapier, das unter www.eatright.org heruntergeladen werden kann, mit 256 quellenangaben.

schlimmsten Bedingungen in kleinen Käfi-gen gehalten, bis ihnen ihr erstes Winterfell

wächst. Dann werden sie, damit ihr Pelz nicht beschädigt wird, durch Giftspritze, Genickbruch, Vergasung oder Elektroex-ekution getötet. Während die allgemeine Einstellung zum Tragen von Pelz aufgrund vielfältiger Kam-pagnen kritischer geworden ist, hält sich im-mer noch der Mythos, dass Leder bei der “Fleischproduktion” sowieso anfalle und damit die Haltung und Tötung der Tiere nicht unterstützt würde. Dies ist insofern falsch, da die Vermarktung des ganzen Tierkörpers die Haltung und Ausbeutung der Tiere besonders rentabel macht. Auch die Herkunft der Seide, für deren Herstellung die höchst empfindsamen Sei-denraupen vor der Metarmorphose zum Schmetterling in ihrem Kokon in kochendes Wasser geworfen werden, ist vielen nicht bekannt. Zur Gewinnung von Daunen und Federn werden Gänse bevor sie geschlachtet wer-den bis zu dreimal maschinell oder mit der Hand gerupft. Da dieser Vorgang bei vollem

Bewusstsein der Tiere durchgeführt wird, ist er für die Tiere sehr schmerzvoll und sie ziehen sich dabei schreckliche Verletzun-gen zu.

Auch die „Wollproduktion“ entspricht nicht dem idyllischen Bild von Schafsherden, denen einmal jährlich ihr Winterfell abge-

schoren wird. Der Großteil der Wolle stam-mt von riesigen Schafsherden in Australien, welche mehrmals jährlich geschoren wer-den und dabei mit großen Temperaturunter-schieden (extreme Hitze vor der Schur, extreme Kälte danach) zu kämpfen haben, was immer wieder zu Todesfällen führt. Auch wird die Schur maschinell vorgenom-men, um möglichst viel Profit zu erwirtschaf-ten, wobei den Schafen oft blutende Schnit-twunden zufügt werden.

Andere Formen der Tierausbeu-tung

Hier ist nur ein Teil der gesamten exist-ierenden Tierausbeutung aufgeführt. Die Jagd, der Zoo, der Zirkus, u.ä., sind eben-falls Folgen des herrschenden Machtver-hältnisses zwischen „Mensch und Tier“. Es gibt viele Formen der Unterdrückung des Menschen gegenüber seinen Mitlebe-wesen. Eine vegane Lebensweise ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Ökologie

Durch Massentierhaltung entsteht zudem ein ökologischer Schaden. Die intensive Futtermittelproduktion erfordert einen hohen Energieeinsatz, große Mengen an Pflan-zenschutzmitteln und belegt riesige Land-flächen. Außerdem werden riesige Mengenan Wasser verbraucht. [Aus Platzgründen verweisen wir hier auf die Ausführungen von Kath Clemens in ihrem Buch “Vegan” (Echo-Verlag), Kapitel 3 und 4.]

Gesundheit

Es gibt auch zahlreiche gesundheitliche Gründe für eine vegane Lebensweise. Dies können allergische Reaktionen auf tierische Nahrungsmittel sein oder Krankheiten, der-en Verlauf sich mit einer Umstellung auf ve-gane Kost günstig beeinflussen lässt. Dochauch unabhängig davon werden Menschen aus gesundheitlichen Gründen vegan. Sie vermeiden viele der Nahrungsbestandteile, die für die heutigen Zivilisationskrankheiten ursächlich sind, haben ein statistisch ger-ingeres Körpergewicht und einen niedriger-en Cholesterinspiegel und können vermut-lich von einem besseren Schutz vor einigen Krebsarten und Herzkrankheiten profitieren.Bei älteren Veganern scheint auch das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, ger-inger zu sein als bei Allesessern.

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Café Garbo

Nach einem Kinobesuch (denn das Cinema liegt im selben Gebäude), oder einfach nur zum gemütlichen Beisammensitzen ist das Café Garbo der ideale Ort. Neben verschiedenen Kaffeevariationen, die allesamt auch mit Sojamilch serviert werden können, ist jede vegane Köstlichkeit - vom Snack bis zum Hauptgericht - in der Speisekarte durch ein grünes Blatt geken-nzeichnet. Sonntags besteht die Möglichkeit, mit dem “Lisa Simpson”-Frühstück in netter Atmos-phäre den Tag zu beginnen.

Warendorfer Str. 45Tel. 0251/30300

Öffnungszeiten:Mo-Sa 15:00 - 00:30 Uhr An Sonn- und Feiertagen ab 10:00 Uhr

Kafé Kelim

Im orientalischen Ambiente und auf Sitzk-issen niedergelassen kann selbstgeback-ener veganer Schokokuchen und Tee aus frischen Zutaten genossen werden. Hier wird Wasserpfeife geraucht und auf der Karte stehen z.B. Cappucino, Café Latte, Latte Macciato, heiße Schokolade und Sub-marino - alles auf Anfrage mit Sojamilch! (Der Schokoladenblock im Submarino ist übrigens auch vegan). Die Baguettes kön-nen ebenfalls vegan serviert werden. Aufgr-und der etwas höheren Preise ist das Kafe Kelim eher für besondere Stunden geeig-net...

Jüdefelder Str.43 Tel. 0251/44167

Öffnungszeiten:Täglich 15:00 – 1:00 UhrFr und Sa bis 3:00 Uhr

Café Prütt

Das Café Prütt ist eines der wenigen veg-etarischen Restaurants/Cafes in Münster. Leider ist es für ein vegetarisches Restau-rant (noch) relativ wenig auf VeganerInnen ausgerichtet. Einige vegetarische Gerichte, bisher nur kleinere Mahlzeiten und Vor-speisen, können auch vegan zubereitet werden. Einfach nachfragen, eine Liste der möglichen Gerichte liegt bereit... (Das Café ist zwar ein vegetarisches Café, aber dennoch wird hier keine Sojamilch an-geboten.)

Bremer Str. 32 Tel. 0251/665588

Öffnungszeiten:Mo-Fr 12:00 - 24:00 UhrSa-So 10:00 - 24:00 Uhr

Couscous Pott Café

Mittagstisch mit schmackhaften Gerichten der mediterranen/orientalischen Küche. Täglich mindestens auch ein veganes Gericht und Salate. Geführt wird das Lokal von einer freundlichen tunesischen Familie. Auch Party-Catering! Ein paar Schritte weiter findet ihr denGemüseladen, u.a. mit großer Auswahl an hausgemachten, veganen Antipasti.

Hafenstr. 17 Tel. 0251/1628071

Öffnungszeiten:Mo-Fr 8:00 - 18.30 Uhr Sa 8:00 - 16.00 Uhr warmes Essen ab 12:00 Uhr

Sojamilch in CafésIn einer wachsenden Zahl von Cafés fin-det ihr immer häufiger auch Getränke mitSojamilch, so etwa bei Miner’s Coffee, Starbucks oder bei Wolle auf dem Wo-chenmarkt.

Café Café

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Mjam Mjam

Wer Fast-Food liebt, sollte bei Mjam Mjam vorbeischauen. In freundlicher Atmosphäre gibt es hier zu günstigen Preisen 3 ver-schiedene vegane Burger, Frühlingsrollen und viele tierfreie Saucen. Die Pommes werden getrennt vom Fleisch in pflanzli-chem Fett frittiert und die Bratlinge sind selbstgemacht.

Albersloher Weg 3-5Tel. 0176/24256842

Öffnungszeiten: Montags geschlossen, Di-Fr 12:00 - 15:00 und 17:00 - 23:00Uhr; Sa 17:00 - 23:00 Uhr, So 17:00 - 22:00 Uhr

Aladdin

In Bahnhofsnähe findet ihr, schnell gemacht,bei Aladdin eine günstige und leckere selb-stgemachte libanesische Falafel mit 17 ori-entalischen Gewürzen. Die Sesamsauce besteht zu 100% aus Sesam.

Bahnhofstr. 19Tel. 0251/ 9795600

Öffnungszeiten: So – Do: 11:00 – 00:00 UhrFr, Sa: 11:00 – 1:00 Uhr

Habibi

Bei dem Schnellimbiss Habibi werden leckere vegane Falafel, Batata Harra – Kar-toffeln mit viel Knoblauch in Brot – und Hummos, sowie natürlich Salat angeboten. Das Essen kann der Gast auch nebenan im Habibi-Cafe in orientalischer Atmosphäre genießen, und dazu einen Tee schlürfen oder Wasserpfeife rauchen...

Wilhelmstr. 1Tel. 0251/6869759

Öffnungszeiten:täglich 11:00Uhr - 0:00Uhr

Falafel- Point

Heißhunger und in der Stadt unterwegs? Kein Problem! Sehr leckere, riesengroße Falafel mit buntem, knackigem Salat wer-den euch hier geboten. In diesem Take-away-Laden an der Salzstraße kann man zwischen zwei Größen wählen. Hummos und Sesamsauce sind vegan. Die Pfeffer-minzblätter geben dieser Falafel das beson-dere Etwas.

Julius- Voss- Str. 2

Öffnungszeiten:Mo–Sa 11:00 – 20:00 Uhr

Imbiss Imbiss

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Frauenstr. 24

In der Frauenstr. 24 kann man in einem wunderschönen – ehemals besetzten und nun vom Asta verwalteten Haus – u.a. ve-gane orientalische Gerichte (z.B. Falafel, gebratene Auberginen, gefüllte Weinblätter und natürlich Salat) genießen. Im Som-mer kann auch draußen vor dem Haus in angenehmer Atmosphäre Platz genommen werden; außerdem finden in der Frauenstr.24 immer wieder kulturelle und politische Veranstaltungen (Kino, Konzerte, Slam Po-etry etc.) statt.

Frauenstr. 24

Öffnungszeiten:täglich 12:00 - 1:00 UhrKüche bis Mitternacht

Rico Vollwertrestaurant

Das “Rico” befindet sich direkt im Herzender Altstadt und ist besonders bei Student-en sehr beliebt. Täglich stehen mehrere Gemüsegerichte zur Auswahl, mindestens eines davon ist vegan, ebenso die Reisp-fanne. Einen Salat kann man sich an der sep-araten Theke selbst zusammenstellen. Sehr lecker auch die Auswahl an Fruchtsäften. Rosenplatz 7 Tel. 0251/45979

Öffnungszeiten: Mo-Fr 11.30-18 UhrSa 11.30-17 Uhr

Auflaufrestaurant

Entgegen der üblichen Annahme, dass Aufläufe nicht vegan zubereitet werdenkönnen, kann im Auflaufrestaurant auf derWilhelmstraße vegan gegessen werden. Zum einen werden hier einige thailändische Gerichte serviert, zum anderen können die Aufläufe individuell aus Gemüse, Kartoffeln,Nudeln etc. zusammengestellt werden. Ve-gane Saucen stehen zur Auswahl, auf Wun-sch können auch mitgebrachte Zutaten, z.B. Sojakäse, für die Zubereitung verwen-det werden.

Wilhelmstr. 14 Tel. 0251/293649

Öffnungszeiten:täglich von 18:00 Uhr bis 24:00 Uhr

Peperoni

Das Peperoni war eigentlich „nur“ ein Obst- und Gemüseladen. Aber neben Gurken und Bananen gibt’s hier auch kulturelles Programm und von Montag bis Samstag als Mittagsgericht eine Gemüsepfanne, die jeden Tag anders aussieht und schmeckt. Chef Djahan kocht persönlich und lässt sich täglich neu inspirieren. Für wenig Geld bekommt ihr hier ein Pfannengericht. Wer noch Salat, Obstsalat und einen selbst ge-pressten Saft möchte, bezahlt etwas mehr. Achtung: Die Gerichte sind zwar immer veg-etarisch, aber nicht immer vegan! Auf Ver-dacht vorbeifahren und nachfragen lohnt sich aber!

Wolbeckerstr. 24 Tel. 0251/664020

Öffnungszeiten:Mo-Fr 8:00 – 20:00 UhrSa 8:00 – 16:00 UhrMittagstisch ab 12.30 – 15:00 Uhr

Restaurant Restaurant

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1 _ Cafe Garbo 2 _ Kafe Kelim 3 _ Cafe Prütt 4 _ Cous Cous Pott Café 5 _ Falafel- Point 6 _ Habibi 7 _ Auflaufrestaurant 8 _ Mjam Mjam 9 _ Peperoni10 _ Frauenstraße 2411 _ Aladdin12 _ Eiscafé Sommacal13 _ Bärentreff14 _ Super Bio Markt15 _ Cibaria16 _ Steinofenbäckerei17 _ Kleine Parfümerie18 _ Rico19 _ CousCous

Grafik: Vermessungs- und Katasteramt Münster Marketing 06/05

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Cibaria

Die ökologisch-biologische Vollkornbäck-erei Cibaria vereint ökologisches Wirtschaf-ten, regionale Wirtschaftskreisläufe sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze für Frauen. Die leckeren Cibaria Produkte sind auf den Wochenmärkten, in der Bremer Straße und einigen Bioläden zu finden. Einige Brote undviele der Brötchen sind mit Hefe, die Mehr-zahl der Brote sind allerdings mit Backfer-ment gebacken, welches auf Honig anges-etzt wird. Im Brot an sich ist somit kein Honig – also bleibt es euch selbst überlassen.

Hauptfiliale:Bremer Straße 560251/67547

Öffnungszeiten:Täglich 7.00 - 18.30 UhrSamstags 7.00-13.00 Uhr

Steinofenbäcker

In dieser Bäckerei sind vegane Produkte als solche deklariert, außerdem sind alle Produkte aus biologischem Anbau. Ganz besonders empfehlenswert sind die „Sch-weineöhrchen“, Tutti Frutti und die Foc-cacia Brötchen! Steinofenbäcker Filialen sind außerdem in jedem Superbiomarkt zu finden!

Hauptfiliale:Wolbeckerstraße 35 Tel. 0251/663287

Öffnungszeiten:Mo–Fr. 8:00 – 19:00 UhrSa 8:00 – 14:00 Uhr

Super Bio Markt

Mittlerweile gibt es fünf SuperBioMarkt- Fili-alen in Münster, die eine gute Anlaufstelle für VeganerInnen darstellen, denn hier gibt’s nahezu alles, was das Vegi- Herz begehrt. Abgesehen von der riesigen Auswahl im Kühlregal, an der es verschiedene Tofu-sorten, Seitan, Soja- Schnitzel u.ä. gibt, findet man hier Aufstriche aller Art, veganeSchokolade, Fertigbackmischungen z.B. für veganen Käsekuchen, Soja-Eis, tierver-suchsfreie Kosmetik sowie Putz- und Was-chmittel. Die Mitarbeiter sind fachlich versi-ert und helfen bei Fragen über Produkte kompetent weiter.

Öffnungszeiten und Adressen:www.superbiomarkt.de

CousCous

Ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs be-findet sich “CousCous”, der älteste BioladenMünsters. Dort gibt es neben Obst, Gemüse und veganen Backwaren viele andere vegane Leckereien und auch vegane Hy-gieneartikel. Die veganen Backwaren sind mit einem blauen Punkt gekennzeichnet. Dort ist auch kein auf Honig angesetztes Backferment enthalten.

Achtermannstr. 13Tel. 0251/4828590

Öffnungszeiten:Mo-Fr 9:00 - 19:00 UhrSa 9:00 - 16:00 Uhr

Bioladen Bäckerei

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Eiscafé Gianni Sommacal

Hier gibt es Sojaeis in vier verschiedenen Sorten (Vanille, Schoko, Banane und Erd-beer). Ob die Waffeln vegan sind, konnten wir nicht ausfindig machen. In der Innens-tadt ist dies die einzige uns bekannte Eis-diele, die Sojaeis anbietet.

Königsstr. 12

Öffnungszeiten: 0251/518484Täglich 9:00 – 23:00 Uhr

Bärentreff

Im Bärentreff gibt es auch Fruchtgummi ohne Gelatine, Bienenwachs o.ä.. Produk-tanfragen, in welchen dies bestätigt wird, liegen dem Inhaber vor. Folgende Sorten sind vegan: Kaugummistäbchen (Juicy Fruit Stärkemischung), Saure Gurken und Saure Stärkemischung ohne Farbstoff. Die en-thaltene Milchsäure ist synthetisch und die Aromen nach Herstellerangabe vegan.

Windhorststraße 45 Tel: 0251/468 84

Öffnungszeiten:Mo- Mi, Fr: 10:00 – 18:30 UhrDo: 10.:00 – 19:00 UhrSa: 10:00 – 18:00 Uhr

Kleine Parfümerie

Dieses Geschäft bietet tierversuchsfreie Naturkosmetik an (mit Ausnahme von de-korativer Kosmetik). Die Mitarbeiter ken-nen sich mit eurer Haut und Pflegeproduk-ten bestens aus und verteilen gern auch Pröbchen.

Sonnenstraße 70 Tel. 0251/43760

Öffnungszeiten:Mo – Mi, Fr: 10:00 – 18:00 UhrDo: 10:00 – 20:00 UhrSa: 10:00 – 13:00 Uhr

Reformhäuser

Auch die Reformhäuser sollten als Anlaufs-telle für vegane Produkte erwähnt werden. Hier findet man fast alles: Soja„fleisch“,Ravioli, Brotaufstriche, vegane Kekse,... In mindestens zwei der Münsteraner Reform-häuser (im Kaufhof und in der Clemensstr.) gibt es außerdem Sojakäse (Vegi-Cheese). Einfach lecker! Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall, besonders da Reformhäuser - im Gegensatz zu Bioläden - nur vegetar-ische Produkte anbieten.

Supermärkte Die Anzahl veganer Produkte nimmt auch in Supermärkten stetig zu. Neben Sojamilch und Sojapudding sind mittlerweile auch viele andere vegane Produkte, wie Auf-striche, Sojaschnetzel, Tofu, etc. fast überall zu finden. Ein Blick auf die Zutatenliste kannsich durchaus lohnen, denn auch Kekse und andere Süßigkeiten sind oft vegan.

Verschiedene Verschiedene

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1. Wie alt bist Du und wie lange lebst Du schon vegan?

Angelika: 52. Ca. 30 Jahre vegetarisch, davon ca. 15 vegan.

Sandra: Ich bin anfang 30 und lebe seit ca. 11 Jahren vegan.

Oliver: 35 Jahre alt, seit 15 Jahren vegan, davor überwiegend vegetarisch. Bei mein-en Eltern wurde zwar ausschließlich veg-etarisch gekocht, aber erst, als ich in einer anderen Stadt mit meinem Studium begann und mich nebenbei für Fragen zur ange-wandten Ethik zu interessieren begann (An-lass war eine Diskussionssendung mit dem Philosophen Peter Singer), habe ich mich bewusst dazu entschlossen, vegetarisch zu leben und kurze Zeit später wurde ich dann Veganer.

John: Ich bin jetzt 16 und lebe seit Novem-ber 2003 vegan.

2. Ist es kompliziert und/oder teuer sich vegan zu

ernähren?

Oliver: Teuer? Eigentlich nicht. Man kann sich mit relativ wenig Geld gesund vegan ernähren. Die Grundnahrungsmittel sind meist preiswerter als “tierliche Lebensmit-tel”. Biowaren sind natürlich schon teurer als konventionelle Lebensmittel, allerdings ist deren Herstellung ja auch aufwendiger und für die Umwelt schonender. Je nach-dem, wie man bislang gelebt hat, muss man erst einmal in die neue Lebensweise hinein finden. Es gibt viele neue Produktezu entdecken und für viele Gerichte oder Zubereitungsarten, die man noch aus der “bürgerlichen Küche” kannte, wird man vegane Alternativen herausfinden können.Tatsächlich bietet die vegane Küche ein enorm abwechslungsreiches Angebot an Gerichten; der Phantasie sind kaum Gren-zen gesetzt.

3. Empfindest Du es als Verzichtvegan zu leben und war die

Umstellung schwer?

Angelika: Nein. Die Umstellung war auch nicht schwer, es war die einzige Konsequ-enz aus jahrelanger Tierrechtsarbeit.

Sandra: Ich glaube, von Verzicht kann man

Im Gespräch mit Veganern und Veganerinnen

“Du bist vegan???” Es folgt eine kurze Schreckenspause, und dann geht sie los, die große Fragerunde. Es gibt wohl kaum vegan lebende Menschen, die so ein

Szenario nicht schon erlebt haben. “Was kannst du denn überhaupt noch essen?”, “Ist das nicht total schwierig?” und “Bekommst du denn alle Vitamine, die du brauchst?” sind nur einige dieser immer wieder gestellten Fragen. Da wohl jede/r VeganerIn anders auf solche Ausfrage- Attacken reagiert, haben wir mit vier Menschen verschiedenen Alters über ihre Lebensweise gesprochen.

nur sprechen, wenn man eine Sache nicht aus vollem Herzen macht und sie als Ein-schränkung empfindet. Verzicht bedeutet jalaut Definition, den Anspruch auf etwas nichtlänger geltend machen/ sein Recht nicht in Anspruch zu nehmen. Da ich es aber nicht als mein Recht ansehe, Tier zu nutzen, ist es somit auch kein Verzicht vegan zu leben. Natürlich ist es eine Umstellung gewesen. Ganz klar. Aber ich habe festgestellt, dass es wie mit allem ist, dass man, wenn man die Dinge erst einmal realisiert, merkt, dass es gar nicht so “schwer” ist wie man sich es vorgestellt hat.

Oliver: Die Umstellung war für mich nicht sonderlich schwer, da ich die vegetarische Ernährung von zuhause kannte. Bestimmte Produkte nun nicht mehr essen zu “dürfen”, bedeutet für mich keinen Verzicht. Ich kön-nte diese vielmehr gar nicht ruhigen Gewis-sens kaufen, da ich weiß, dass für deren Herstellung Tiere leiden mussten.

4. Wie hat Deine Umwelt reagi-ert, als Du vegan wurdest?

Angelika: Unterschiedlich. Familie mit Un-verständnis, bei Freunden Akzeptanz. Die Reaktionen kannte ich aber schon vom “vegetarisch werden”.

Oliver: In der Familie wurde zwar auss-chließlich vegetarisch gekocht, allerdings war damals nur mein Vater Vegetarier und hatte uns nie “überzeugen” können. Als ich dann selbst sogar Veganer wurde, versuchte

ich ihnen klarzumachen, warum ich mich für diese Lebensweise entschieden hatte. An-fangs gab es natürlich immer wieder kleine Auseinandersetzungen aus Sorge darüber, dass ich nicht alle notwendigen Nährstoffe bekommen würde. Ein inzwischen 15-jäh-riges gesundes Leben als Veganer ohne jegliche Krankheiten (abgesehen von viel-leicht einer Erkältung im Jahr) spricht hier aber wohl für sich. Freunde und Bekannte reagierten unterschiedlich, der Vegetaris-mus erscheint inzwischen den meisten als

Donald Watson, der 1944 in England die Vegan Society gründete ist heute 95 Jahre alt.

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gesunde Ernährungsform, vegan wird oft-mals als “zu radikal” angesehen, dies aber wohl in den meisten Fällen aus völliger Unk-enntnis darüber, wie reichhaltig die Auswahl an Speisen ist (eben nicht nur “Gemüse und Salat” ...).

John: Tierausbeutung ist eng mit Umwelt-zerstörung verbunden, darum ist es auch gut für die Umwelt, vegan zu leben! Nein, mal im Ernst - die Reaktionen meiner Mitmenschen reichten von Akzeptanz bis zu völliger Ablehnung. Meine Familie z. B. hat es größtenteils akzeptiert, wollte aber genau wissen, ob es auch nicht ungesund ist. In der Schule, also unter Gleichaltrigen, sah das schon anders aus. Dort wurde mir mehr oder weniger scherzhaft Prügel angedroht, als ich überhaupt von dem Vorhaben erzählte, Vegetarier zu werden. Als ich dann Veganer wurde, wurde ich mal halbernst gefragt, ob ich denn jetzt auch schwul sei.(!) Diese Reaktionen kamen übrigens alle von Per-sonen männlichen Geschlechts und zeigen einmal mehr die bestehende Verbindung zwischen Geschlechterrollen und Speziesis-mus auf. Von der homophoben Motivation der Frage mal ganz abgesehen und dass “nicht männlich” hier mit „schwul” gleichge-setzt wird. Tiere zu essen wird ja generell als ‘männlich’ angesehen. Mit-/Gefühl und Empathie (in dem Fall mit Tieren) gelten als ‘weiblich’, Härte und Gefühlslosigkeit als ‘männlich’. Total daneben.

5. Hast Du mit Mangelerschei-nungen oder häufig mit

Krankheiten zu kämpfen?

Angelika: Nein.

Sandra: Bis jetzt keine Mangelerschei-nung, trotz Nichtinanspruchnahme von Zu-satzpräparaten. Auch nicht häufig krank.

John: Weder noch. Ich habe vor kurzem einen Bluttest machen lassen, bei dem heraus kam, dass ich bis auf einen leichten Eisenmangel vollkommen gesund bin. Der Eisenmangel ist mittlerweile verschwunden (hatte zu wenig frisches Gemüse gegessen) und mit Krankheiten habe ich auch keine Probleme. Ich weiß noch, am Anfang haben meine Mitmenschen immer alle meine Weh-wehchen dem Veganismus zugeschrieben. Hatte ich Bauchschmerzen oder Kopfweh, wurde gleich die Ernährung in Frage gestellt und auch die Grippe wurde zum Resultat “falscher” Ernährung.

Oliver: Nein.

6. Aus welchen Gründen lebst du vegan?

Oliver: Für mich ist der ethische Aspekt ausschlaggebend. Ich finde allein dieVorstellung, Lebewesen ihr ganzes Leben lang einzusperren, Ihnen ihre natürliche Bedürfnisse vorzuenthalten und leiden zu lassen, aus dem einzigen Grund, die Lust auf einen kurzweiligen Gaumenkitzel zu befriedigen, schlichtweg pervers. Es gibt inzwischen auch eine so große Auswahl an

pflanzlichen Alternativprodukten (einschl.Würstchen, Burgern, “Steaks” etc.), dass auch Leute ohne großes Kochinteresse hier glücklich werden können, ohne dass Tiere dafür leiden müssen.

John: Zu Anfang waren es ausschließlich moralische Beweggründe und ein entsetz-tes “Die armen Tiere!”. Das Entsetzen und die Empörung über den Status, den Tiere in dieser Gesellschaft haben, ist heute auch noch da, klar, aber mittlerweile sind bei mir auch politische, ‘nüchterne’ Beweggründe hinzugekommen. Zum Beispiel, dass ich den Speziesismus als eines von mehreren Herrschaftsverhältnissen empfinde, dieweg müssen. Ich finde es absurd, für dieBefreiung der Tiere einzutreten und ihren Status anzuprangern, ohne etwas gegen die Unfreiheit des Menschen zu tun.

7. Ist Veganismus nicht zu “über-trieben” oder zu “radikal”? Re-

icht nicht der Verzicht auf Fleisch schon aus?

Sandra: Woran wird gemessen? Was wird ÜBERtrieben? Wo und wer legt den Nullpunkt fest? Wer sagt, was normal ist? Veganismus ist für mich einfach nur eine konsequente Lebensweise, wenn man Tiere als gleichwertige Lebewesen empfin-det. Nur weil ein Großteil das anders sieht, soll es radikal sein? Nö!

Oliver: Wer sich dazu entschließt, Veg-etarier zu werden, hat bereits einen großen

Schritt getan hin zu einer Lebensweise, die nicht auf der Ausbeutung und dem Tod von fühlenden Lebewesen gründet. Vegetarier verzichten bei ihrer Lebensweise allerd-ings meist nur darauf, Fleisch und Fisch zu essen, da hier die Herkunft zum einst leb-enden Tier offensichtlich ist. Beim Tragen von Schuhen oder Gürteln aus Tierhäuten, Gebrauch von Körperpflegemitteln mit tier-lichen Inhaltsstoffen oder welche mögli-cherweise an Tieren getestet worden sind, ist man meist weniger rigoros. Wer sich jedoch länger mit dem Thema beschäftigt, müsste die enge Verflechtung zwischen derMilch- und Molkereiwirtschaft, der Geflügel-wirtschaft wie auch der Lederindustrie mit der Fleischwirtschaft erkennen und zu dem Schluss gelangen, dass eine Lebensweise, die wirklich konsequent tier- und menschen-freundlich sein soll, nur durch den Vegan-ismus zu erreichen ist. Und “radikal”? Ja, das ist der Veganismus, aber im positiven Sinne. Radikal heißt an die Wurzeln zu ge-hen und hier ist der Veganismus einfach am konsequentesten. Schließlich würde auch niemand ernsthaft einem Menschenrechtler vorschlagen, er solle sich doch lieber für “et-was weniger Folter” statt für die vollständige Abschaffung jeglicher einsetzen.

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Rezepte aus der veganen Küche

Nussecken

Teig:65g vegane Margarine65g Zucker1 Päckchen Vanillezucker150g Mehl½ Päckchen Backpulver1 Ei („ersetzt“ durch 1 Esslöffel Sojamehl auf 2 Esslöffel Wasser)

Belag:200g Nüsse (halb gemahlen, halb gehackt)100g Zucker100g vegane Margarine1 Päckchen Vanillinzucker2 Esslöffel WasserZartbitterschokoladeMarmelade

1. Alles vermengen und ausrollen, Marme-lade (z. B. Aprikosenmarmelade) dünn auf dem Teig verteilen2. Alles, außer die Nüsse und die Schoko-lade in einem Topf schmelzen und aufko-chen lassen. Nüsse unterrühren und auf dem ausgerollten Teig flächendeckendverteilen. 3. Im vorgeheiztem Backofen bei 175 Grad ca. 20-30 Minuten backen. Abkühlen las-sen. 4. Dann in Ecken schneiden und diese mit geschmolzener Schokolade (Wasserbad) bestreichen.

Tofu-Rührei

Für 3 Portionen

Zutaten:500gr Tofu1 Zwiebel klein gehackt3-4 EL MargarineSalz, Pfeffer, Kurkuma

Die Margarine in einer Pfanne zerlaufen lassen und die klein gehackte Zwiebel an-braten. Währenddessen den Tofu mit einer Gabel zerdrücken und zu den Zwiebeln in die Pfanne geben. Das ganze mit reichlich Kurkuma, Pfeffer und Salz gut würzen und je nach Geschmack mehr Margarine hin-zugeben.Tofu-Rührei ist schnell gemacht und kann als Zwischenmahlzeit, zum Frühstück oder auch auf Brot gegessen werden.

Tzaziki

1 Becher Yofu (Joghurt aus Tofu, gibts im Bioladen)1 GurkeKnoblauchKräutersalzChili oder Pfeffer Die Gurke mit Schale klein raspeln, das Gurkenwasser abgießen. Den Yofu damit vermengen und mit Kräutersalz, Knoblauch und Pfeffer abschmecken.

Spaghetti Bolognese2-3 Personen

1 Tasse Grünkernschrot1 EL Gemüsebrühe2 EL Sonnenblumenkerne125 g Tomatenmark2 große Zwiebeln1-3 KnoblauchzehenOlivenöl italienische Kräuter

1. Gemüsebrühe, Grünkernschrot und Wasser (ca. 2cm darüber) und gepressten Knoblauch in einen Topf geben, kurz aufko-chen und dann quellen lassen.2. Im zweiten Topf die Sonnenblumenkerne etwas anrösten, Öl dazugeben und die Zwiebeln damit anbraten. Danach 1 Tasse Wasser und das Tomatenmark hinzufügen.3. Dann den Grünkernmatsch hinzufügen und aufkochen. 4. Mit Kräutern, Salz und Pfeffer würzen 5. Besonders gut zu Vollkorn Spaghetti (etwa 100g pro Person)

Schokokuchen

200g Vollkornmehl200g Weizenmehl4 Teelöffel Backpulver60g Kakao250-350g Zucker 1 Teelöffel Vanillezucker250ml Pflanzenöl350ml WasserZartbitterschokolade

1. Mehl und Backpulver mischen. Kakao ohne Klümpchen dazufügen (voher sieben etwa..), sowie den Zucker. Öl, Wasser und Vanillezucker dazufügen und etwa 2 Mi-nuten mixen. 2. In eine 23cm große Springform gießen und ca. 40 Minuten bei 190 °C backen.3. Nachdem der Kuchen abgekühlt ist, Schokolade schmelzen und über den Kuchen gleichmäßig verteilen.4. Voilá!

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Die Münsteraner Initiative für Tierrechte wurde im August

2003 mit dem Ziel gegründet, für die Rechte und die Befreiung nichtmenschlicher Tiere aus der Ausbeutung durch den Men-schen einzutreten. Ob in der Fleisch-, Ei- oder Milchindus-trie, auf den sog. Pelzfarmen, in Versuchslaboren oder bei der Jagd, der Mensch quält und unterdrückt seine Mitlebewesen in vielerlei Hinsicht und unserer Meinung nach muss endlich dagegen ange-gangen werden! Unser Ziel ist es, durch Informa-tionsstände, Demonstrationen, Bildungsveranstaltungen und of-fene Treffen, sowie der Teilnahme an überregionalen Tierrechtsprojek-ten- und Kampagnen auf das Ver-hältnis der Menschen gegenüber den Tieren aufmerksam zu machen und diese zum Umdenken zu bewe-gen.

Die MIT engagiert sich u.a. in Kampagnen wie der Offensive gegen die Pelzindustrie und organisiert bzw. beteiligt sich an den Protesten gegen das Tierversuchslabor Covance in Münster. Darüber hinaus wid-men wir uns immer einem extra Projekt, welches wir gemeinschaftlich erarbeiten, dies können z.B. das Verfassen von Pub-likationen, die Organisation von Veranstal-tungen (Infoabende, vegane Kochtreffen, Vorträge, usw.) oder die Durchführung von

Demonstrationen sein. Desweiteren soll die MIT ein Forum sein und den Boden bieten auch zu anderen Tierrechts-Themen aktiv zu werden. Für die produktive Umsetzung unserer Ziele werden natürlich weiterhin engagierte Men-schen gebraucht!

Wenn Du also Interesse an aktiver, konse-quenter Tierrechtsarbeit hast, dann melde Dich doch einfach mal bei uns über die Emailadresse info@tierrechte-muenster.

Münsteraner Initiative für Tierrechte e.V.

de! Gerne laden wir Dich zu einem Treffen ein. Wenn Du mehr über die MIT erfahren willst, kannst Du uns auch auf unserer Homepage besuchen: www.tierrechte-muenster.de

Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht JETZT?

Lassen wir unsere Mitlebewesen nicht allein!

Münsteraner Initiative für Tierrechte e.V.Postfach 10053048045 Münster

[email protected]

Anmerkung

In diesem Guide haben wir versucht für Menschen, die das erste mal mit dem Thema in Berührung kommen, die vegane Lebensweise und deren Hintergründe leicht und verständ-lich zu erläutern. Bewusst haben wir auf umständliche Umschreibungen verzichtet.Themen wie z.B. den Mensch-Tier-Dualismus lassen wir mit Absicht erst mal im Hinter-grund, um den Leser/die Leserin nicht zu verwirren. Aus diesem Grund benutzen wir zu-mindestens in diesem Heft die Umschreibungen “Mensch” und “Tier”, auch wenn wir “den Menschen” nicht als den Gegensatz zu “dem Tier” ansehen.Die MIT e.V. sieht sich als Teil der Tierbefreiungsbewegung. Hier ist nicht ausschließlich die Befreiung von nicht-menschlichen Tieren aus Käfigen etc. gemeint, sondern die Be-freiung dieser aus unterdrückenden und ausbeutenden Herrschaftsformen. Eine dieser Herrschaftsformen ist der Speziesismus.Hier werden die Grenze für moralisches Handeln bei der Spezies eines Lebewesens ges-etzt; ähnlich wie z.B. beim Rassismus die Herkunft und beim Sexismus das Geschlecht die gezogenen Grenzen sind.Daher bezeichnet sich die MIT e.V. sowohl als antispeziesistische, antisexistische, anti-rassistische und im allgemeinen herrschaftskritische Gruppierung.

Spendenadresse

Münsteraner Initiative für TierrechteKontonummer 1819100BLZ 40060560Sparda-Bank Münster e.G.(Spenden können steuerlich abgesetzt werden)

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VEGANE ERNÄHRUNG

- Gill Langley - “Vegane Ernährung” im Echo Verlag ISBN 3-926914-33-5 - Kath Clements - “Vegan” im Echo-Verlag ISBN: 3-926914-28-9 - http://veganissimo.vegan.de/ (Liste mit E-Stoffen und Infos) - Vegan Passport* (Veganer Sprachführer)

VEGANE KOCHBÜCHER

- Stefan Welebny - “Vegan kochen für Schlemmer und Genießer” - BoD GmbH, Norderstedt - ISBN: 3833408545 - Suzanne Barkawitz - “Vegan genießen” im Pala-Verlag, ISBN: 3-895661-37-6 - VeganKochbuch* www.tierrechtskochbuch.dewww.das-rezeptbuch.de www.veganwelt.dewww.vegetarismus.chwww.cooking4revolution.de

VEGAN-VERSÄNDE

www.rootsofcompassion.orgwww.vegan-shop.dewww.veganversand.dewww.ein-besseres-leben.dewww.smilefood.dewww.vegane-zeiten.de

TIERRECHTS-KAMPAGNEN

www.offensive-gegen-die-pelzindustrie.dewww.tierversuche-abschaffen.de

www.shac.net www.primatenkampagne.net www.befreite-tiere.de

TIERRECHTS-GRUPPEN

www.tierbefreier.de www.tierrechts-aktion-nord.de www.tierrechte-muenster.de

INFO WEBSITES

www.soylent-weiss.de www.soylent-network.com

Weitere Bücher gibt es im gut sortierten Handel. Im Internet sind ebenfalls viele Informationen und Rezepte zu finden.

* bei www.rootsofcompassion.org erhältlich

Weiterführende Literatur und Links

ImpressumHerausgeber: Münsteraner Initiative für Tierrechte e.V.

Druck: MKL Druck GmbH & Co. KG, OstbevernAuflage: 2000 Stk.

Fotos: soylent-network.com, befreite-tiere.de (Titel Innenseite)

Gedruckt auf Recyclingpapier GO VEGAN !

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