36
Seminar für Allgemeine Rhetorik Kommentiertes Veranstaltungsverzeichnis Wintersemester 2010/11

Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Seminar für Allgemeine Rhetorik: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

Citation preview

Page 1: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

Seminar für Allgemeine Rhetorik

Kommentiertes Veranstaltungsverzeichnis Wintersemester 2010/11

Page 2: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

2

Inhalt Seite

Sprechstunden und Öffnungszeiten 3

Lehrveranstaltungen im Überblick 4

Anmeldeverfahren 6

Prüfungen 7

Sprachkenntnisse 7

Seminaranforderungen 7

ECTS 7

Modulübersicht 8

Lehrveranstaltungen mit Kommentar: Vorlesung 10 Einführungsseminar 11 Proseminare 12 Haupt- / Oberseminare 17 Praxisseminare 23

Kolloquium 28

Schlüsselqualifikationen 28

Studio Literatur und Theater 29

Rhetorikverein 30

Streitkultur e. V. 31

Tübinger Debatte 32

Dialektische Gesellschaft 33

Eberhard-Karls-Universität Tübingen Neuphilologische Fakultät

Seminar für Allgemeine Rhetorik

Wilhelmstraße 50 72074 Tübingen Telefon: 07071 29-78431 Fax: 07071 29-4258 [email protected] http://www.uni-tuebingen.de/rhetorik

Page 3: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

3

Titelbild: Blake Hampton, New York Herald Tribune

Page 4: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

4

Sprechstunden und Öffnungszeiten

Lehrkörper

Zarah De Luca-Hellwig: Mi, 10 – 11 Raum 239

Sandra Fröhlich: Di, 16 – 17 Raum 131

Jasmina Gherairi: Di, 14 – 15 Raum 552

Dr. Gregor Kalivoda: Mi, 16 – 17 Raum 131

Prof. Dr. Joachim Knape: Di, 12 – 13 Raum 550

Dr. Olaf Kramer: Mi, 10 – 11 Raum 510

(Campus- und BA-/MA-Studienberatung)

Michael Pelzer: Di, 12 – 13 Raum 547a

Dr. Franz-Hubert Robling: Do, 10 – 11 Raum 131

Daniel Seebert: Do, 11 – 12 Raum 239

Lisa Überall: Mi, 10 – 11 Raum 547a

Anne Ulrich: nach Vereinbarung Raum 549

Peter Weit: Di und Fr, jeweils 10 – 11 Raum 551 (allg. und Magisterstudienberatung) und nach Vereinbarung

Dr. Thomas Zinsmaier: Do, 14 – 15 Raum 130

Lehrbeauftragte

Prof. Dr. Thomas Vogel: nach Vereinbarung Raum 552

Nikos Andreadis, Alexander Baur, Oliver Bettrich, Katie Böhme, Thomas Dauser,

Reinold Hermanns, Lilian A. Noetzel, Dr. Claus Rieder, Bernadette Schoog, Adrian

Thoma, Nikola Wiegeler:

Jeweils anschließend an die Veranstaltungen oder nach Vereinbarung.

Sekretariat

Angelika Fiege Mo – Do, 10 – 12 und 14 – 16 Raum 548

Fr 10 – 12

Page 5: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

5

Lehrveranstaltungen im Überblick

Vorlesung

Literarische Rhetorik 2st. Di, 10 – 12 Knape

Einführungsseminar

Einführung in das Studium der Rhetorik 2st. Mi, 14 – 16 (Gruppe 1) Weit 2st. Mi, 16 – 18 (Gruppe 2) Weit 2st. Do, 14 – 16 (Gruppe 3) Weit

Proseminare

Die Beleidigung als kommunikatives 2st. Mi, 16 – 18 Baur/Wiegeler Verfahren und rhetorische Strategie. Interdisziplinäres Seminar

Rhetorik und Lernen 2st. Do, 18 – 20 Böhme/Rieder

Widerworte – Parrhesia in der Rhetorik 2st. Di, 12 – 14 Gherairi

Körperrhetorik 2st. Mi, 14 – 16 Gherairi

Die Rhetorik der massenmedialen 2st. Di, 8 – 10 Pelzer Geschichtsvermittlung

Gesprächsrhetorik und Emotion 2st. Mo, 16 – 18 Überall

Rhetorische Strategien bei Cicero 2st. Fr, 8 – 10 Kirstein und Quintilian

Haupt- / Oberseminare

Renaissance- und Reformationsrhetorik 2st. Di, 14 – 16 Knape

Geschichte und Rhetorik in den Vereinig- 2st. Di, 16 – 18 Knape/Schild ten Staaten von Amerika, 1850-1900

Bildrhetorik 3st. Di, 18 – 21 Knape

Politische Rede in der Mediendemokratie 2st. Do, 10 – 12 Kramer

Goethe und die Rhetorik 2st. Do, 14 – 16 Kramer

Page 6: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

6

Rhetorik der Unternehmensinszenierung 2st. Do, 16 – 18 Rieder

Interkulturelle Rhetorik 2st. Do, 8 – 10 Robling

Mehr als Nur Accessoires. Die rhetorischen 2st. Di, 14 – 16 Zinsmaier Figuren und ihre Theorie

Phantasie und Möglichkeit. Neuere Texte 2st. Di, 16 – 18 Kramer zum Verhältnis von Rhetorik und Kognition

Praxisseminare

Reden – Überzeugen – Gewinnen: 2st. Kompaktseminar Andreadis Angewandte Rhetorik 2 Gruppen

Lasst Bilder sprechen! Wirkungsvoll 2st. Kompaktseminar Andreadis präsentieren/visualisieren Voraussetzung: abgeschlossene Teilnahme von "Reden – Überzeugen – Gewinnen" Redenschreiben 2. 0 2st. Kompaktseminar Bettrich

Ideenwerkstatt Fernsehen 2st. Kompaktseminar Dauser

Bericht im Hörfunk 2st. Mo, 16 – 18 Hermanns

Der Hunger, die Melancholie, das Absurde 2st. Mo, 14 – 16 Noetzel

Präsentation und Interviewführung 2st. Fr, 14-18, 14-tägl. Schoog vor der Kamera

Online-Vermarktung im Social Web 2st. Kompaktseminar Thoma

Werkstatt Kreatives Schreiben: 2st. Do, 12 – 14 Vogel Einseitige Geschichten

Kolloquium

Kolloquium für Examenskandidaten 2st. nach Vereinbarung Knape und Doktoranden

Page 7: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

7

Anmeldeverfahren

Vorlesung Keine Anmeldung nötig.

Einführungsseminar

Bitte erscheinen Sie zum ersten Termin in der jeweiligen Gruppe. Jede/r Studienanfänger/in erhält einen Platz.

Proseminare / Hauptseminare

Die Anmeldung zu den Pro- und Hauptseminaren erfolgt über das Online-Meldesystem des Seminars für Allgemeine Rhetorik, das Sie von der Seminar-Homepage aus erreichen. Internetadresse: www.uni-tuebingen.de/rhetorik

Zeitraum: Do, 15. Juli bis Fr, 15. Oktober

Praxisseminare

Formulare zur Anmeldung für die Praxisseminare erhalten Sie im Sekretariat. Jede/r Studierende darf sich nur mit einem Formular bewerben. Die ausgefüllten Anmel-descheine können bis zum Freitag, dem 8. Oktober 2010 (12:00 Uhr) im Sekretariat (Raum 548) abgegeben werden. Ab Dienstag, dem 12. Oktober hängen an der Infotafel (neben Raum 547) die Listen mit den Namen der aufgenommenen und nachrückenden Studierenden aus. Sollten auf einer Liste noch Plätze frei geblieben sein, können diese formlos belegt werden, auch wenn Sie bereits einen Platz in einem Praxisseminar erhalten haben. ⇒⇒⇒⇒ Studierende auf Nachrückerplätzen werden gebeten, auf alle Fälle zur ersten Sitzung des Praxisseminars zu kommen. Sie werden dann in der Reihenfolge der Eintragung bzw. Auslosung berücksichtigt, falls weniger als 15 der bereits fest auf-genommenen Teilnehmer/innen zur ersten Sitzung erscheinen. Durch ein Fehlen in der ersten Sitzung verfallen sowohl Stamm- als auch Nach-rückerplätze! Studentinnen und Studenten, die im Losverfahren keinen Platz erhalten, werden im folgenden Semester mit ihrer neuen Wahl (auf einem neuen Formular) bevorzugt berücksichtigt.

Wir weisen darauf hin, dass auch im Studio Literatur und Theater erworbene Leistungsnachweise am Seminar für Allgemeine Rhetorik als Praxisseminare anerkannt werden! �

Page 8: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

8

Prüfungen

Bis Ende 2011 stehen als Prüfer für alle Arten von Prüfungen zur Verfügung:

Prof. Knape, Dr. Kalivoda, Dr. Kramer, Dr. Robling, Dr. Zinsmaier

Sprachkenntnisse

Die sprachlichen Voraussetzungen zum Studium im Haupt- und im Nebenfach sind

im B.A.-Studiengang wie folgt geregelt:

• eine moderne Fremdsprache: Englisch oder Französisch

• (Kleines) Latinum

ECTS

Das Seminar für Allgemeine Rhetorik beteiligt sich am ECTS (European Credit Trans-

fer System), das Studienleistungen an den Hochschulen in der EU vergleichbar

machen und damit die Mobilität der Studierenden fördern soll.

Die Zahl der vergebenen Punkte: Vorlesung: 4 Hauptseminar: 10

Proseminar: 8 Praxisseminar: 6

Page 9: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

9

Modulübersicht Notwendige Studienleistungen im B.A.-Hauptfach MODUL

VERANSTALTUNGSTYP QUALIFIKATION

1. Studienjahr

Grundlagenmodul Einführung in das

Studium der Rhetorik

Proseminar Referat und Hausarbeit

Vorlesung Klausur

Grundlagenmodul Rhetorische Text-

analyse u. –produktion

Proseminar Referat und Hausarbeit

Praxisseminar Schreibübungen Vorlesung Klausur

2. Studienjahr

Aufbaumodul Neuere Rhetorik

Proseminar Referat, Haus- arbeit u. Klausur bzw. mündliche Prüfung

Praxisseminar Schreib- bzw. Redeübungen

Aufbaumodul Antike

Rhetoriktradition

Proseminar Referat, Haus- arbeit u. Klausur bzw. mündliche Prüfung

Vorlesung Klausur Aufbaumodul

Mündliche Kommunikation

Praxisseminar

Redeübungen

3. Studienjahr

Spezialisierungs- modul I

Hauptseminar Referat, Haus-arbeit u. münd-liche Prüfung

Vorlesung Klausur Praxisseminar Schreib- bzw.

Redeübungen Spezialisierungs-

modul II

Hauptseminar Referat, Haus-arbeit und Klausur

Spezialisierungs- modul III

Hauptseminar Referat und B.A.-Arbeit

Page 10: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

10

Notwendige Studienleistungen im B.A.-Nebenfach MODUL

VERANSTALTUNGSTYP QUALIFIKATION

1. Studienjahr

Grundlagenmodul Einführung in das

Studium der Rhetorik

Proseminar Referat u. Hausarbeit

Vorlesung Klausur

Grundlagenmodul Rhetorische Text-

analyse u. –produktion

Proseminar Referat u. Hausarbeit

Praxisseminar

Schreibübungen

2. Studienjahr

Aufbaumodul Proseminar Referat, Haus- Antike

Rhetoriktradition

arbeit u. Klausur bzw. mündliche Prüfung

Vorlesung Klausur Aufbaumodul

Mündliche Kommunikation

Praxisseminar

Redeübungen

3. Studienjahr

Spezialisierungs- modul I

Hauptseminar Referat, Hausarbeit

Spezialisierungs- modul II

Hauptseminar Referat, Haus-arbeit und Klausur

Page 11: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

11

Lehrveranstaltungen mit Kommentar ÄNDERUNGEN DER VERANSTALTUNGEN SIND MÖGLICH. DEN AKTUELLEN STAND SEHEN SIE IM CAMPUS-PORTAL. GM = Grundlagenmodul M.A. = Masterstudiengang AM = Aufbaumodul PrNr = Prüfungsnummer SpM = Spezialisierungsmodul LP = Leistungspunkte

Vorlesung

Knape: Literarische Rhetorik

2st., Di, 10-12 Uhr, Beginn: 19.10.10, Raum 037

• GM Einführung in d. Studium der Rhetorik / PrNr 212 (Literarische Rhetorik) / 4 LP

• SpM I / PrNr 2122 (Literarische Rhetorik) / 4 LP

• M.A. Wahlpflichtbereicht / PrNr 6800 (Vorlesungen) / 4 LP

In der Vorlesung geht es um die Frage, wie sich Verhältnis von allgemeiner Rhetorik

zur literarischen Rhetorik darstellt.

Page 12: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

12

Einführungsseminar

Weit: Einführung in das Studium der Rhetorik

GRUPPE 1: 2st., Mi, 14-16 Uhr, Beginn: 13.10.10, Raum 406

GRUPPE 2: 2st., Mi, 16-18 Uhr, Beginn: 13.10.10, Raum 406

GRUPPE 3: 2st., Do, 14-16 Uhr, Beginn: 14.10.10, Raum 030

Tutorien:

Mo, 13-15 Uhr, Raum 135

Di, 14-16 Uhr, Raum 135 Di, 16-18 Uhr, Raum 137

• GM Einführung in das Studium der Rhetorik / PrNr 105 (Einführung in das Studium

der Rhetorik) / 8 LP

Das Seminar konzentriert sich auf drei Schwerpunkte:

1. Einführung in das Studium: Darstellung der Inhalte des Faches Rhetorik,

Erläuterungen zum Studienplan.

2. Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens.

3. Einführung in die Rhetorik: Geschichte der Rhetorik, Behandlung ausgewählter

Schwerpunkte der rhetorischen Forschung (u. a. antike Rhetorik, rhetorische

Terminologie, rhetorische Textanalyse, Redegattungen, z. B. politische Rede,

Festrede), Rhetorik im 20. Jahrhundert, körperliche Beredsamkeit.

Die Veranstaltung ist ausschließlich für Studienanfänger/innen im Fach Allgemeine

Rhetorik vorgesehen und auf deren Bedürfnisse abgestimmt.

Keine Anmeldung nötig, bitte erscheinen Sie zum ersten Termin in der jeweiligen

Gruppe. Jede/r Studienanfänger/in erhält einen Platz.

Page 13: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

13

Proseminare

Baur/Wiegeler: Die Beleidigung als kommunikatives Verfahren und rhetorische

Strategie. Interdisziplinäres Seminar

2st., Mi, 16-18 Uhr, Beginn: 20.10.10, Raum 030

• GM Rhetor. Textanalyse u. –produktion / PrNr 430 (Stilistik und Sprachkritik) / 6 LP

„Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein…“. Joschka Fischers legendäre Beleidi-

gung des Bundestagsvizepräsidenten Richard Stücklen im Oktober 1984 ist immer

noch ein Indiz dafür, dass man mit Beleidigungen Aufmerksamkeit erregen sowie

Sanktionen gewinnbringend in Kauf nehmen kann: Joschka Fischer hat seine Be-

leidigung nie geschadet. Ganz im Gegenteil: Sie scheint sein Rednerethos gerade-

zu ergänzt zu haben.

Aus rhetorischer Perspektive werden Beleidigungen traditionell als Devianzphäno-

men und damit als Bruch mit rhetorischen Normen und sozialen Konventionen ver-

standen. Ist dem bedingungslos zuzustimmen, oder muss man vielmehr relativie-

rende Faktoren in die rhetorische Theorie implementieren? Im Sinne dieser heraus-

fordernden Grundfrage soll zusammen mit Studierenden der Rechtswissenschaft

ein Überblick über folgende Themen erarbeitet werden: Was ist eine Beleidigung

eigentlich aus rhetorischer, sprachwissenschaftlicher, psychologischer, juristischer

und kulturvergleichender Perspektive? Sind Beleidigungen ein Privileg? Wie „mäch-

tig“ muss man sein, um ungestraft beleidigen zu können? Braucht eine Beleidigung

„Stil“? Haben Beleidigungen Geschichte und ihrerseits Geschichte geschrieben?

Wie „funktionieren“ Beleidigungen historisch und kulturabhängig? Unter welchen

Bedingungen ist eine Beleidigung lizenzierbar und rhetorisch sinnvoll?

Vorbereitende Literatur:

- Fischer, Th.: Strafgesetzbuch und Nebengesetze. Kommentierung zu den §§ 185-200.

- Hindelang, G.: Einführung in die Sprechakttheorie. Berlin u.a. 2010. - Knape, J.: Was ist Rhetorik? Stuttgart 2000. - Meier, S.: Beleidigungen: Eine Untersuchung über Ehre und Ehrverletzung in der

Alltagskommunikation. Aachen 2007. - Ueding, G./Steinbrink, B.: Grundriss der Rhetorik. Stuttgart und Weimar 2005.

In diesem Seminar gibt es keine Möglichkeit zur Zwischenprüfung.

Page 14: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

14

Böhme/Rieder: Rhetorik und Lernen

2st., Do, 18-20 Uhr, Beginn: 21.10.10, Raum 030

• AM Neuere Rhetorik/ PrNr 663 (New Rhetoric und neuere anglo-amerikanische

Rhetoriktheorie) / 8 LP

Dieses Proseminar reflektiert kognitions-, neuro- und erziehungswissenschaftliche

Ansätze und Erkenntnisse zum Konzept des Lernens und wendet diese auf die rhe-

torische Aus- und Weiterbildung an. Im Mittelpunkt stehen Fragen zum Lerntransfer

und zur Nachhaltigkeit: Wie müssen rhetorische Aus- und Weiterbildungsangebote

aus kognitions-, neuro- und erziehungswissenschaftlicher Sicht gestaltet sein, damit

die in Lernsituationen erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten erfolg-

reich auf berufliche Situationen übertragen und langfristige, über die Dauer der

Bildungsmaßnahme hinaus reichende Lernergebnisse erzielt werden können? Die-

se und andere für die Berufspraxis von Rhetoriktrainern relevante Fragen werden

im Seminar in kritischer Auseinandersetzung mit aktuellen rhetorischen Aus- und

Weiterbildungsangeboten diskutiert.

In diesem Seminar gibt es keine Möglichkeit zur Zwischenprüfung.

Gherairi: Widerworte – Parrhesia in der Rhetorik

2st., Di, 12-14 Uhr, Beginn: 19.10.10, Raum 406

• AM Antike Rhetoriktradition/ PrNr 891 (Rhetorische Systembildung) / 8 LP

Der rhetorische Fall ist gekennzeichnet durch einen vorliegenden Dissens – andern-

falls bedürfte es keiner Überzeugung. Doch welche Möglichkeiten hat ein Orator,

wenn neben diesem Dissens ein asymmetrisches Machtverhältnis vorliegt und der

Orator somit nicht in der Position ist, in einer face to face-Situation persuasiv auf

seinen Adressaten einzuwirken? Oder wenn der Orator auf die Wahrheit pochend

sein Publikum offen rügt und kritisiert? In der Antike fiel eine solche Situation unter

den Begriff der Parrhesia bzw. Licentia – die freimütige Rede, die gleichzeitig einen

bewussten Regelbruch der gesellschaftlichen Konventionen darstellt. Der Begriff

Parrhesia erlangte durch Michel Foucault eine Wiederbelebung, auch wenn in der

heutigen Zeit eher von Widerworten oder Kritik die Rede ist. >>>

Page 15: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

15

In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit ebendiesem rhetorischen Phänomen

der Parrhesia. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Orator? Durch

welche Mittel kann Kritik in einer solchen Situation geäußert werden?

Ein weiteres Ziel des Seminars besteht darin, Grundlagen wissenschaftlichen Arbei-

tens und der Rhetoriktheorie zu erlernen.

Am Ende des Seminars können die zur Zwischenprüfung erforderlichen

mündlichen und schriftlichen Teilprüfungen abgelegt werden.

Gherairi: Körperrhetorik

2st., Mi, 14-16 Uhr, Beginn: 20.10.10, Raum 030

• AM Neuere Rhetorik / PrNr 683 ( Rhetorische Medientheorien) / 8 LP

Der Körper als Medium gilt in der Rhetorik – zumindest in der Situation – als eines der

bedeutendsten Mittel der actio. Letztere ist nach Demosthenes die wichtigste

Komponente einer Rede. Doch auch außerhalb der klassischen Redesituation ist

der Körper ein zentrales Ausdrucksmittel, welches zu persuasiven Zwecken strate-

gisch in der heutigen Gesellschaft eingesetzt wird. In diesem Seminar wollen wir an-

tike Konzeptionen zur Rhetorik des Körpers (actio-Lehren) ebenso behandeln wie

moderne Theorien zum Körper aus verschiedenen Perspektiven, um die Bedeutung

der Performanz in der Rhetorik näher zu beleuchten.

Ferner werden in diesem Seminar Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens

und der Rhetoriktheorie vermittelt.

Am Ende des Seminars können die zur Zwischenprüfung erforderlichen

mündlichen und schriftlichen Teilprüfungen abgelegt werden.

Pelzer: Die Rhetorik der massenmedialen Geschichtsvermittlung

2st., Di, 8-10 Uhr, Beginn: 19.10.10, Raum 406

• AM Neuere Rhetorik / PrNr 672 (Rhetorische Erkenntnistheorie) / 8 LP

Angesichts des steigenden gesellschaftlichen Interesses an historischen Zusam-

menhängen und der zunehmenden Etablierung dezidierter Studiengänge zum For-

schungsfeld der "Public History" hat die wissenschaftliche Beschäftigung mit mas-

senmedialer Geschichtsvermittlung einen beachtlichen Aufschwung erfahren.

Proseminare

Page 16: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

16

Trotz aller Konjunktur der Thematik blieb die spezifisch rhetorische Perspektive aber

bislang weitestgehend im Hintergrund: So fehlt nicht zuletzt ein vergleichender

Blick darauf, wie ähnliche historische Themenzusammenhänge unter den Struktur-

determinanten unterschiedlicher Medien prozessiert werden – und welche Rück-

schlüsse sich hieraus mit Blick auf das geschichtsvermittlungsspezifische Persuasi-

onspotential der einzelnen Medien ergeben.

Eben hier will das Proseminar ansetzen, indem es ein heterogenes Spektrum von

Beispieltexten unter rhetorischen Maßgaben analysiert. Im Zentrum stehen ausge-

wählte Fernsehbeiträge, Radiosendungen und Drucktexte zum engeren Themen-

komplex des Versailler Vertrages, die von den Seminarteilnehmern unter Anwen-

dung gemeinsamer Untersuchungskriterien ausgewertet und diskutiert werden sol-

len: Welche Strategien und Techniken bringen die einzelnen Oratoren konkret zur

Anwendung, um ihre jeweiligen Adressaten mit ihrer spezifischen Darstellung der

Vergangenheit zu überzeugen? Was machen die Autoren des BBC-Podcasts da-

bei anders als der Regisseur der ARTE-Dokumentation – und wie verkauft Stefan

Zweig die Botschaft seiner historischen Kurzgeschichte "Wilson versagt"? Diesen und

ähnlichen Fragen nachzugehen wird ebenso Ziel des Seminars sein wie der Ver-

such, die praktisch vorgefundenen Ergebnisse systematisch zu abstrahieren.

Literatur zur Einführung:

- Burke, Peter (1991): „Geschichte als soziales Gedächtnis.“ In: Aleida Assmann und Dietrich Harth (Hgg.): Mnemosyne: Formen und Funktionen der kollektiven

Erinnerung. Frankfurt am Main, S. 289-304. - Knape, Joachim (2002): „Historiography as Rhetoric.“ In: Erik Kooper (Hg.):

The Medieval Chronicle II. Amsterdam/New York, S. 117-129. - Lottes, Günther (2005): „Erinnerungskulturen zwischen Psychologie und Kulturwis-

senschaft.“ In: Günter Oesterle (Hg.): Erinnerung, Gedächtnis, Wissen. Studien

zur kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung. Göttingen, S. 163-184. - Rüsen, Jörn (1989): „Die Rhetorik des Historischen.“ In: Michael Fehr und Stefan

Grohé (Hgg.): Geschichte, Bild, Museum. Zur Darstellung von Geschichte im

Museum. Köln, S. 113-126. - Trevelyan, George Macaulay (1949): “History and the Reader.” In: Ders.:

An Autobiography and other Essays. London, S. 52-67.

Am Ende des Seminars können die zur Zwischenprüfung erforderlichen

mündlichen und schriftlichen Teilprüfungen abgelegt werden.

Proseminare

Page 17: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

17

Überall: Gesprächsrhetorik und Emotion

2st., Mo, 14-16 Uhr, Beginn: 18.10.10, Raum 030

• AM Neuere Rhetorik / PrNr 680 ( Psycho- und Soziorhetorik) / 8 LP

"Welche Rolle spielt Emotionalität in Gesprächen? Wie kann man mit Hilfe von Emotionen überzeugen? Um diese und andere Fragen zu beantworten, soll zu-nächst geklärt werden, wie sich Emotionen sprachlich manifestieren. Die Analyse wird sich dabei auf verbale Ausdrucksformen konzentrieren. Anhand empirischen Datenmaterials aus Courtship-("Flirt"-)Gesprächen gilt es herauszufinden, ob es typi-sche Erkennungsmerkmale dafür gibt, dass bei einem Sprecher eine Emotion vor-liegt. Davon ausgehend soll untersucht werden, wie emotionale Verhaltensweisen den Ausgang des Gesprächs beeinflussen und wie sie sich strategisch sinnvoll ein-setzen lassen."

Am Ende des Seminars können die zur Zwischenprüfung erforderlichen

mündlichen und schriftlichen Teilprüfungen abgelegt werden.

Kirstein: Rhetorische Strategien bei Cicero und Quintilian

2st., Fr, 8-10 Uhr, Beginn: 22.10.10, Philologisches Seminar, Wilhelmstraße 36,

KÜR (Kleiner Übungsraum)

• AM Antike Rhetoriktradition / PrNr 876 (Cicero) / 8 LP

Das Seminar ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil soll, ausgehend von den bei-den einflußreichen römischen Rhetoren Cicero und Quintilian, ein systematischer Überblick über die antike Rhetorik erarbeitet werden. Im zweiten Teil werden politi-sche Reden aus der Antike, aber auch aus der jüngeren Geschichte, unter dem Gesichtspunkt ihrer rhetorischen Strategie analysiert. – Grundlegende Lateinkennt-nisse werden vorausgesetzt.

In diesem Seminar gibt es keine Möglichkeit zur Zwischenprüfung in Rhetorik.

In diesem Seminar kann kein US-Schein für das Lateinstudium erworben werden;

Studierende der Klassischen Philologie sind gleichwohl herzlich willkommen.

Empfohlene Literatur:

- Einführung: J. Knape, Was ist Rhetorik?, Stuttgart 2000 (Reclam) - M. Fuhrmann, Die antike Rhetorik. Eine Einführung, München 41995 - G. Ueding, B. Steinbrink, Grundriß der Rhetorik. Geschichte, Technik, Methode,

Stuttgart 42005 - C.J. Classen, Recht, Rhetorik, Politik. Untersuchungen zu Ciceros rhetorischer

Strategie, Darmstadt 1985 - H. Lausberg, Handbuch

Proseminare

Page 18: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

18

Haupt- / Oberseminare

Knape: Renaissance- und Reformationsrhetorik

2st., Di, 14-16 Uhr, Beginn: 19.10.10, Raum 030

• SpM I / PrNr 2532 (Rhetorik in Humanismus und Renaissance) / 8 LP

• SpM II / PrNr 4532 (Rhetorik in Humanismus und Renaissance) / 8 LP

• SpM III / PrNr 6532 (Rhetorik in Humanismus und Renaissance) / 8 LP

• SpM I (M.A.) / PrNr 2232 (Rhetorik in Humanismus und Renaissance) / 10 LP

• SpM II (M.A.) / PrNr 3232 (Rhetorik in Humanismus und Renaissance) / 10 LP

• SpM III (M.A.) / PrNr 4232 (Rhetorik in Humanismus und Renaissance) / 10 LP

Im Zeitalter von Renaissance und Reformation entdeckt Europa die Rhetorik wie-

der. Im Seminar sollen kulturelle, theoretische und praktische Aspekte der Rhetorik

dieser wichtigen Epoche untersucht werden.

Knape/Schild:

Geschichte und Rhetorik in den Vereinigten Staaten von Amerika, 1850-1900

2st., Di, 16-18 Uhr, Beginn: 19.10.10, Hörsaal Alte Archäologie, Wilhelmstraße 9

• SpM I / PrNr 2480 (Rhetorik und rednerische Praxis im 19. Jahrhundert) / 8 LP

• SpM II / PrNr 4480 (Rhetorik und rednerische Praxis im 19. Jahrhundert) / 8 LP

• SpM III / PrNr 6480 (Rhetorik und rednerische Praxis im 19. Jahrhundert) / 8 LP

• SpM I (M.A.) / PrNr 2180 (Rhetorik und rednerische Praxis im 19. Jhd.) / 10 LP

• SpM II (M.A.) / PrNr 3180 (Rhetorik und rednerische Praxis im 19. Jhd.) / 10 LP

• SpM III (M.A.) / PrNr 4180 (Rhetorik und rednerische Praxis im 19. Jhd.) / 10 LP

In diesem interdisziplinären Seminar werden amerikanische Präsidentenreden im

Original historisch und rhetorisch untersucht. Da das Seminar von einem Historiker

und einem Rhetoriker betreut wird, kann nur eine begrenzte Anzahl von Rhetorik-

studierenden teilnehmen (15-20).

Page 19: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

19

Knape: Bildrhetorik

3st., Di, 18-21 Uhr, Beginn: 19.10.10, Raum 030

• SpM I / PrNr 2420 (Rhetorik des Bildes) / 8 LP

• SpM II / PrNr 4420 (Rhetorik des Bildes) / 8 LP

• SpM III / PrNr 6420 (Rhetorik des Bildes) / 8 LP

• SpM I (M.A.) / PrNr 2120 (Rhetorik des Bildes) / 10 LP

• SpM II (M.A.) / PrNr 3120 (Rhetorik des Bildes) / 10 LP

• SpM III (M.A.) / PrNr 4120 (Rhetorik des Bildes) / 10 LP

Das Seminar geht der Frage nach, wie sich im Bild Rhetorik abspielt und wie das

Bild in rhetorische Handlungsprozesse integrierbar ist.

Kramer: Politische Rede in der Mediendemokratie

2st., Do, 10-12 Uhr, Beginn: 21.10.10, Raum 406

• SpM I / PrNr 2415 (Politische und juristische Rede) / 8 LP

• SpM II / PrNr 4415 (Politische und juristische Rede) / 8 LP

• SpM III / PrNr 6415 (Politische und juristische Rede) / 8 LP

• SpM I (M.A.) / PrNr 2115 (Politische und juristische Rede) / 10 LP

• SpM II (M.A.) / PrNr 3115 (Politische und juristische Rede) / 10 LP

• SpM III (M.A.) / PrNr 4115 (Politische und juristische Rede) / 10 LP

Ein Seminar zu aktuellen Entwicklungstendenzen politischer Redepraxis unter den

Bedingungen massenmedialer Vermittlung. Im Mittelpunkt stehen Beispiele aus

dem aktuellen deutschen und US-amerikanischer Politikgeschehen, die einer

gründlichen rhetorischen Analyse unterzogen werden sollen. Dabei wird im Semi-

nar vor allem auch zu klären sein, unter welchen Bedingungen politische Rede

heute steht, wie die mediale Vermittlungssituation das rhetorische Setting und das

Kalkül der Aktoren beeinflusst.

Literatur:

- Klein, Josef: Politische Rhetorik. Eine Theorieskizze in Rhetorik-kritischer Absicht. In: Dietmannshenke, Hajo und Iris Meißner (Hrsg.): Politische Kommunikation im his-torischen Wandel. Tübingen. 2001. S. 57-91.

- Kramer, Olaf (Hrsg.): Rhetorik der Debatte. Tübingen 2006. - Kramer, Olaf: Machtworte. Politische Rede in der Mediendemokratie. Basisbei-

trag. In: Praxis Politik 4 (2/2008) S. 4-8. - Ptassek, Peter, Birgit Sandkaulen-Bock u. a.: Macht und Meinung. Die rhetori-

sche Konstitution der politischen Welt. Göttingen 1992.

Haupt- / Oberseminare

Page 20: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

20

Kramer: Goethe und die Rhetorik

2st., Do, 14-16 Uhr, Beginn: 21.10.10, Raum 406

• SpM I / PrNr 2422 (Literarische Rhetorik) / 8 LP • SpM II / PrNr 4422 (Literarische Rhetorik) / 8 LP • SpM III / PrNr 6422 (Literarische Rhetorik) / 8 LP • SpM I (M.A.) / PrNr 2122 (Literarische Rhetorik) / 10 LP • SpM II (M.A.) / PrNr 3122 (Literarische Rhetorik) / 10 LP • SpM III (M.A.) / PrNr 4122 (Literarische Rhetorik) / 10 LP • M.A. Wahlpflichtveranstaltungen / PrNr 6800 (Hauptseminare aus den Bereichen

SpM) / 8 LP Mit dem 18. Jahrhundert verbindet man häufig das Ende der rhetorisch geprägten Poetik, eine Transformation der Rhetorik, in deren Folge diese im Literaturbetrieb zunehmend an Einfluss verliert. Demgegenüber lässt sich am Beispiel Goethes zei-gen, dass selbst noch im Übergang zur Weimarer Klassik die rhetorische Tradition ein wichtiger Bezugspunkt sowohl in theoretischen Abhandlungen zu literarischen Fragen als auch in vielen literarischen Texten selbst ist. Goethe interessiert sich oft weniger für die Autoritäten der traditionellen oder zeitgenössischen Poetik und Äs-thetik als für rhetorische Texte, so bezieht er sich immer wieder auf Autoren wie Ci-cero und Quintilian und denkt und argumentiert im Rahmen des rhetorischen Sys-tems. Dabei kommt es zu einer umfassenden Auseinandersetzung mit der Rhetorik, in der Goethe die Disziplin nicht nur als Instrument der Persuasion begreift, sondern auch anthropologische und erkenntnistheoretische Aspekte der Rhetoriktradition diskutiert.

Verbindliche Texte (bitte anschaffen und schon vor Beginn des Seminars lesen):

- Torquato Tasso (Reclam)

- Iphigenie auf Tauris (Reclam)

- Faust. Der Tragödie erster Teil (Reclam)

- Der Groß-Cophta (Reclam)

- Italienische Reise (Insel-Taschenbuch)

Literaturhinweise:

- Kramer, Olaf: "Übersetzer sind als geschäftige Kuppler anzusehen..." Goethes Diderot-Übersetzungen zwischen engagierter Vermittlung und rhetorischer Strategie. In: Gil, Al-berto und Ursula Wienen (Hrsg).: Multiperspektivische Fragestellungen der Translation in der Romania (=Saarbrücker Beiträge zur Sprach- und Translationswissenschaft 14). Frankfurt am Main 2007. S. 299-312. >>>

- Kramer, Olaf: Goethe und die Rhetorik. Berlin 2010. - Schanze, Helmut: Probleme einer „Geschichte der Rhetorik“. In: Zeitschrift für Literatur-

wissenschaft und Linguistik 43/44 (1981) S. 13–23. - Goethes Dramatik. Theater der Erinnerung. Tübingen 1989. - Goethes Rhetorik. In: Ueding, Gert (Hrsg.): Rhetorik zwischen den Wissenschaften. Ge-

schichte, System, Praxis als Probleme des „Historischen Wörterbuchs der Rhetorik“. Tübingen 1991. S. 139–147.

- Transformation der Rhetorik. Wege der Rhetorikforschung um 1800. In: Rhetorik. Ein in-ternationales Jahrbuch 12 (1993) S. 60–72.

- Faust-Konstellationen. Mythos und Medien. München 1999. - Till, Dietmar: Transformationen der Rhetorik. Untersuchungen zum Wandel der Rheto-

riktheorie im 17. und 18. Jahrhundert. Tübingen 2004.

Haupt- / Oberseminare

Page 21: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

21

Rieder: Rhetorik der Unternehmensinszenierung

2st., Do, 16-18 Uhr, Beginn: 21.10.10, Raum 030

• SpM II / PrNr 4447 (Unternehmensrhetorik) / 8 LP

• M.A. Wahlpflichtveranstaltungen / PrNr 6400 (Hauptseminare aus dem Bereich

der SpM) / 8 LP

Wie performiert sich das Konzept „Unternehmer bzw. Unternehmen“ selbst und in

welcher Weise inszenieren es die Medien? Thema des Seminars bildet die Untersu-

chung der medialen Inszenierungs- und Performanzkonzepte sowie kommunikati-

ven und insbesondere rhetorisch motivierten Äußerungsformen der Wirtschaftsein-

heit „Unternehmen“ und seiner Akteure. Welche Rolle spielen „Unternehmen“ als

rhetorisch handelnde Akteure in einer Welt der globalen Inszenierung des Systems

„Wirtschaft“. Was macht die Inszenierung und nachhaltige Führung einer „Marke“,

eines „Logos“ aus? Welche Bedeutung hat die Inszenierung des „Unternehmens“ in

Form eines Museums oder einer gläsernen Fabrik. Vor diesem Hintergrund interes-

sieren die Rekonstruktion und Darstellung der Unternehmensgeschichte in Print-

und Online-Medien. In diesem Zusammenhang wird auch die Frage berührt, in-

wieweit es für ein Unternehmen von Relevanz ist, Eingang in das kulturelle Ge-

dächtnis zu finden.

Robling: Interkulturelle Rhetorik

2st., Do, 8-10 Uhr, Beginn: 21.10.10, Raum 406

• SpM I / PrNr 2515 (Interkulturelle Rhetorik) / 8 LP • SpM II / PrNr 4515 (Interkulturelle Rhetorik) / 8 LP • SpM III / PrNr 6515 (Interkulturelle Rhetorik) / 8 LP • SpM I (M.A.) / PrNr 2215 (Interkulturelle Rhetorik) / 10 LP • SpM II (M.A.) / PrNr 3215 (Interkulturelle Rhetorik) / 10 LP • SpM III (M.A.) / PrNr 4215 (Interkulturelle Rhetorik) / 10 LP

Unsere soziale und politische Gegenwart ist durch vielfache Einflussnahme der ver-

schiedenen Kulturen aufeinander gekennzeichnet. Für den einzelnen stellt

sich dabei das Problem,die eigene kulturelle Identität zu vertreten und zugleich die

eines Fremden zu verstehen. Dieser Umgang mit dem Eigenen und dem Frem-

den wirft natürlich auch rhetorische Fragen auf. Damit beschäftigen sich folgende

Haupt- / Oberseminare

Page 22: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

22

Themenbereiche des Seminars: Gemeinsamkeiten und Unterschiede von europäi-

scher und außereuropäischer Rhetorik; Beispiele interkultureller Rhetorik in der Ge-

schichte; rhetorische Modelle des interkulturellen Umgangs miteinander.

Literaturhinweise

- B. Dücker: Art. "Kultur", in: G. Ueding (Hg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik Bd. 4, 1998

- Strecker: Art. "Kulturanthropologie", in: ebd. - G. A. Kennedy: Comparative Rhetoric. An Historical and Cross-Cultural Intro-

duction, New York, Oxford 1998

Zinsmaier: Mehr als nur Accessoires. Die rhetorischen Figuren und ihre Theorie

2st., Di, 14-16 Uhr, Beginn: 19.10.10, Raum 406

• SpM I / PrNr 2455 (Stilistik und Sprachkritik) / 8 LP • SpM II / PrNr 4455 (Stilistik und Sprachkritik) / 8 LP • SpM III / PrNr 6455 (Stilistik und Sprachkritik) / 8 LP • SpM I (M.A.) / PrNr 2155 (Stilistik und Sprachkritik) / 10 LP • SpM II (M.A.) / PrNr 3155 (Stilistik und Sprachkritik) / 10 LP • SpM III (M.A.) / PrNr 4155 (Stilistik und Sprachkritik) / 10 LP In der produktionstechnischen Sicht der klassischen Rhetorik gehören die rhetori-

schen Figuren zum ‚Schmuck’ (ornatus) der Rede, sind also eine ästhetische Zutat.

Figurale Rede wäre aber nicht möglich, wenn sie nicht in den Strukturen der Spra-

che angelegt wäre, so dass es kaum möglich ist, ganz ‚schmucklos’ zu sprechen.

Entsprechend dem unerschöpflichen Gestaltungs- und Ausdruckspotential der na-

türlichen Sprache bildet die Figurenlehre schon seit der Antike eine verwirrende

Vielfalt von Termini und Definitionen. Neben den linguistisch-systematischen Grund-

lagen der Figurenlehre sollen im Seminar auch kognitive, ästhetische, mnemoni-

sche und affektpsychologische Aspekte figuraler Rede diskutiert werden.

Literatur

- P. Gévaudan: Tropen, und Figuren, in: Rhetorik und Stilistik. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung, hg. v. U. Fix, A. Gardt, J. Knape, Bd. 1 (Berlin / New York 2008), S. 728-742.

- J. Knape: Art. "Figurenlehre", in: Historisches Wörterbuch der Rhetorik, Bd. 3 (Tü-bingen 1996) Sp. 289-342.

- W.A. Liebert: Metaphernforschung, in: Rhetorik und Stilistik (wie oben Gévau-dan) S. 743-757.

- Th. Schirren: Figuren / Tropen im Rahmen der klassischen Rhetorik, ebd. Bd. 2 (Berlin / New York 2009), S. 1459-1498.

Haupt- / Oberseminare

Page 23: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

23

Kramer: Phantasie und Möglichkeit. Neuere Texte zum Verhältnis von Rhetorik und

Kognition

2st., Di, 16-18 Uhr, Beginn: 19.10.10, Raum 030

• SpM I / PrNr 2500 (Psycho- und Soziorhetorik) / 8 LP • SpM II / PrNr 4500 (Psycho- und Soziorhetorik) / 8 LP • SpM III / PrNr 6500 (Psycho- und Soziorhetorik) / 8 LP • SpM I (M.A.) / PrNr 2200 (Psycho- und Soziorhetorik) / 10 LP • SpM II (M.A.) / PrNr 3200 (Psycho- und Soziorhetorik) / 10 LP • SpM III (M.A.) / PrNr 4200 (Psycho- und Soziorhetorik) / 10 LP

Ausgehend von Autoren wie Gregory Currie, hat es in den letzten Jahren in der

Philosophie zunehmend Versuche gegeben, ästhetische Fragen unter Berücksich-

tigung neuer Erkenntnisse der analytischen Philosophie, aber auch der Kognitions-

wissenschaften zu klären und dabei an die ältere Ästhetik-Diskussion anzuschließen.

Hier werden Fragen adressiert, die auch für die Rhetorik von höchstem Interesse

sind. Etwa wie es gelingen kann, Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten zu plau-

sibilisieren, auf welche Weise Phantasie und die visuelle Vorstellungskraft von Ad-

ressaten angesprochen werden können. Auch die Frage, inwieweit unsere Vorstel-

lungskraft mit Hilfe von Simulationen arbeitet, ist in den letzten Jahren zu einem

spannenden Streitpunkt geworden.

Im Seminar sollen zentrale Beiträge der Diskussion um imagination und simulation

gelesen und kritisch diskutiert werden, um ihr Potential für die moderne Rheto-

riktheorie zu ergründen. Indirekt wird damit auch die Frage adressiert, inwieweit ein

handlungsmächtiger orator mit Blick auf die moderne Kognitionsforschung zu kon-

turieren ist.

Literaturhinweise:

(Ein Reader mit ausgewählten Texten der genannten Autoren wird am Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt) - Currie, Gregory: Arts and Minds. Oxford 2004. - Gregory, Dominic (2004). Imagining Possibilities. Philosophy and Phenomenolog-

ical Research 69 (2004) S. 327–348. - Handbook of Imagination and Mental Simulation. Hrsg. von Keith D. Markman

u. a. New York, NY 2009. - Hanrahan, Rebecca: Imagination and Possibility. Philosophical Forum 38 (2007)

S. 125–146. - Nichols, Shaun (Hrsg.): The Architecture of the Imagination: New Essays on Pre-

tense, Possibility, and Fiction. Oxford 2006. - Stokes, Dustin: Art and Modal Knowledge. In Dominic Lopes & Matthew Kieran

(Hrsg.): Knowing Art: Essays in Epistemology and Aesthetics. New York, NY 2006.

Haupt- / Oberseminare

Page 24: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

24

Praxisseminare

Andreadis: Reden – Überzeugen – Gewinnen: Angewandte Rhetorik

2st., Kompaktseminar

Gruppe 1

Sa/So, 13./14.11.10 und Sa, 20.11.10

jeweils 9-18 Uhr, Raum 030

Gruppe 2

Sa/So, 15./16.01.11 und So, 23.01.11

jeweils 9-18 Uhr, Raum 030

• AM Mündl. Kommunikation / PrNr 610 (Grundlagen redner. Auftretens) / 6 LP • AM Praktische Rhetorik (M.A.) / PrNr 6201 (Übung Sprechpraxis) / 6 LP

Es kommt für den Redner nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch auf die Fähig-

keit, Gedanken motivierend, glaubwürdig und überzeugend darzustellen. In die-

sem praxisorientierten und videobegleiteten Intensivkurs lernen die Teilnehmer,

Redesituationen vor Publikum selbstsicher zu bewältigen, Hemmungen und Ängste

abzubauen und den Umgang mit Sprache, Stimme und körpersprachlichen Aus-

drucksmitteln zu erproben. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, außer

der Bereitschaft, gelegentlich alte Pfade zu verlassen und Neues auszuprobieren.

Wichtiger Hinweis:

Bitte erscheinen Sie pünktlich bis 09:15. Andernfalls verlieren Sie Ihren Platz!

Andreadis: Lasst Bilder sprechen! Wirkungsvoll präsentieren/visualisieren

2st., Kompaktseminar

Sa/So, 27./28.11.10 und So, 05.12.10, jeweils 9-18 Uhr, Raum 030

• SpM I / PrNr 2765 (Fachvortrag und Präsentation) / 4 LP • AM Praktische Rhetorik (M.A.) / PrNr 6203 (Übung Sprechpraxis) / 6 LP

Medieneinsatz ist kein Rednerersatz. PC-Präsentationsprogramme können aber das

gesprochene Wort auf anregende Weise ergänzen und unterstützen.

In diesem praxisorientierten und videobegleiteten Intensivkurs lernen die Teilneh-

menden, Informationen sinnvoll, anschaulich und ansprechend am PC aufzuberei-

ten und vor der Gruppe überzeugend zu präsentieren.

Voraussetzung: Abgeschlossene Teilnahme an "Reden – Überzeugen – Gewinnen"

Wichtiger Hinweis:

Bitte bringen Sie Ihren eigenen Schoßrechner (Laptop) mit. Wir arbeiten mit gängi-gen PC-Präsentationsprogrammen.

Page 25: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

25

Bettrich: Redenschreiben 2.0

2st., Kompaktseminar, Einführungssitzung: Fr, 22.10.10, 16-18 Uhr, Raum 406

Weitere Termine jew. Sa/So, 10-18 Uhr, Raum 406: 20./21.11.10 und 11./12.12.10

• AM Mündliche Kommunikation / PrNr 621 (Redenschreiben) / 6 LP

Kommunikation durchwirkt und gestaltet Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur:

Das gesprochene Wort hat unter allen Medien der Kommunikation eine vorrangige

Bedeutung. Wer redet, führt. Wer redet muss Vertrauen schaffen. Wer redet muss

überzeugen. Wer mit dem Wort Köpfe und Herzen überzeugt und gewinnt, öffnet

die Tür zum Erfolg. Exekutive Kommunikation wird immer wichtiger im Konzert der

Unternehmenskommunikation – nicht nur in Krisenzeiten. Der moderne Reden-

schreiber in einem Unternehmen bzw. einer Organisation muss heutzutage auch

Experte im Verfassen zusätzlicher Textgattungen sein und Experte im strategischen

konzipieren von Kommunikationsmaßnahmen. Zunehmend gewinnt das Internet

an Bedeutung für die gesamte Unternehmenskommunikation. Kommunikationsex-

perten im Unternehmen müssen sich unter anderem auch mit Themen wie CEO

Blogs auseinandersetzen. Das Seminar beschäftigt sich mit dem praktischen Alltag

des Redenschreibers bzw. Kommunikationsmanagers in Unternehmen. Wir werden

sowohl klassische Reden, aber auch Texte für andere Medien analysieren, schrei-

ben und diskutieren.

Dauser: Ideenwerkstatt Fernsehen

2st., Kompaktseminar, Einführungssitzung: Fr, 15.10.10, 16-18 Uhr, Raum 406

Sa/So, jew. 10-18 Uhr, Raum 406: 13./14.11.10 und 04./05.12.10

• AM Neuere Rhetorik / PrNr 718 (Film- und Fernsehrhetorik) / 6 LP

Die klassischen Ressorts Politik, Wirtschaft und Kultur scheinen sich in der Krise zu be-

finden: In einer Aufsehen erregenden Studie kam das Allensbach-Institut (Köcher:

Neue Nutzungsmuster – neuer Medienmix, 2009) zu dem Befund, dass unter

30jährige kontinuierlich das Interesse daran verlieren, sich über das aktuelle Ge-

schehen auf dem Laufenden zu halten. Das Fernsehen hat mit einer Flut neuer

(Hybrid-)Formate darauf reagiert: Angelehnt an fiktionale Erzählmuster soll harte In-

formation – neu verpackt – an den Zuschauer gebracht werden. Im Seminar wer-

den erfolglose, erfolgversprechende und erfolgreiche Formatideen von privaten

Praxisseminare

Page 26: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

26

und öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern analysiert und eigene Ideen für neues

Fernsehen entwickelt.

Block 1 – eintägig

Die Fragmentierung des Medienmarktes nimmt weiter zu. Der Zeitschriftenmarkt

reagiert darauf mit einer immer größer werdenden Zahl an Special Interest-

Magazinen, aufbereitet für verschiedene Altergruppen; das Fernsehen mit streng

auf bestimmte Sinus-Milieus zugeschnittenen, neuen Formen wie Coaching-, help

tv-, Rollentausch- und Doku Soap-Formaten. In Block 1 werden die wichtigsten ak-

tuellen Fernseh-Trends aus dem In- und Ausland und ihre Mechanismen vorgestellt.

Außerdem werden erste Einblicke in Analyse-Instrumente der Medienforschung

gegeben, um harte Erfolgskritierien zu definieren. Am Ende können sich die Semin-

arteilnehmer aus einem Pool an neuen Formatideen aus dem In- und Ausland ein

Beispiel aussuchen, das sie bis zur nächsten Seminar-Einheit analysieren.

Block 2 – zweitägig

Am ersten Tag stellen die Seminarteilnehmer die jeweilige Formatidee vor und be-

nennen Stärken und Schwächen des Sendungskonzepts. Am zweiten Tag wird aus

diesen Einzelanalysen nach Möglichkeit ein Kanon erarbeitet: Welche Instrumente

versprechen spannendes Fernsehen und die erfolgreiche Vermittlung gesellschaft-

lich relevanter Inhalte für ein Massenpublikum.

Die Seminarteilnehmer bekommen die Aufgabe, mit Hilfe dieser Werkzeugkiste für

Block 3 eine eigene Formatidee zu entwickeln. Dazu bekommen die Seminarteil-

nehmer zur Orientierung Exposés von neuen Formatideen vorgestellt.

Block 3 – eintägig

Die Seminarteilnehmer stellen jeweils ihr Exposé vor. Im Plenum werden Stärken und

Schwächen der Formatideen diskutiert.

Benotung

Am Ende bewertet werden die Analyse der vorgegebenen Formatidee sowie das

selbst erstellte Sendungskonzept.

Praxisseminare

Page 27: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

27

Hermanns: Bericht im Hörfunk

2st., Mo, 16-18 Uhr, Beginn: 18.10.10, Raum 406

• GM Rhetor. Textanalyse und -produktion / PrNr 475 (Rhetorik des Hörfunks) / 6 LP

So gängig und alltäglich die Form des Berichts ist, so nuanciert und facettenreich

kann dieser in seiner medialen Vermittlung sein. Wenngleich das Grundanliegen

des Berichts die Information über Sachverhalte ist, ermöglicht jedes Geschehen je

nach Themenumkreis eine eigene Berichts-„Farbe“: vom Sport bis zum Wetter, ob

Katastrophe, Großevent oder Ereignis „am Wegesrand“.

Eine spezifische Möglichkeit des Hörfunkberichts ist das Einbetten von „O-Tönen“

zur Illustration oder Bekräftigung zentraler Aussagen des Autors, der über das bloße

Darstellen hinaus auch wertend und kommentierend verfahren darf. Unterschiedli-

che Formen des Berichts werden textlich erarbeitet und im Studio produziert.

Noetzel: Der Hunger, die Melancholie, das Absurde

2st., Mo, 14-16, Beginn: 18.10.10, Raum 030

• GM Rhetor. Textanalyse u. –produktion / PrNr 500 (Stilistik und Sprachkritik) / 6 LP

"Was braucht der Mensch mehr als Leben und Kunst?" Der russische Dichter Daniil

Charms lebte in einer Epoche, die sich in jedem Augenblick als historisch bedeut-

sam ausgab. Und er gestaltete das unhistorische, Zufällige, Unsinnige. Geboren

1905 in St Petersburg, wurde er mehrfach verhaftet und wegen seines unopportu-

nen Literaturverständnisses in Lager gebracht, wo er 1942 an Hunger starb. Charms

hinterließ ein reiches Oevre, das erst 1968 vom Übersetzer Peter Urban dem Westen

zugänglich gemacht wurde. Charms war Mitglied der Künstlergruppe OBERIU, die

sich als Vereinigung einer realen Kunst verpflichtet wusste. Dennoch sind Charms

Texte, meist Kurzprosa, voll tiefer Melancholie und durch und durch von einer ab-

surden Komik. In diesem Praxisseminar sollen die Texte Daniil Charms zu entdecken

sein sowie die ihnen zugrunde liegenden Schreibprinzipien für eigenes Verfassen

von Texten genutzt werden.

(Leistungsnachweise: mehrere Textentwürfe und Überarbeitung) >>>

Praxisseminare

Page 28: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

28

Literatur:

- Daniil Charms: Zwischenfälle. 2. Aufl. Berlin 1991 hrsg. von Lola Debüser, mit Zeichnungen des Autors

- Daniil Charms: Fallen. Zürich 1992 - Daniil Charms: Fälle. Hrsg. u. Übersetzt von Peter Urban. Zürich 1988 - Gudrun Lehmann: Fallen und Verschwinden. Daniil Charms Leben und Werk.

Wuppertal 2010

Schoog: Präsentation und Interviewführung vor der Kamera

2st., Fr, 14-18 Uhr, 14-täglich, Raum 030

Termine: 29.10., 12.11., 26.11., 10.12., 17.12., 14.01., 21.01., 28.01.

• SpM I / PrNr 2731 (Film- und Fernsehrhetorik) / 4 LP

• AM Praktische Rhetorik (M.A.) / PrNr 6101 (Übung Medienpraxis) / 6 LP

In diesem Kompaktseminar wird es darum gehen, Themen zu recherchieren und

aus ihnen die unterschiedlichsten Präsentationsformen vor der Kamera

auszuprobieren. Von der klassischen Anmoderation zu einem Thema bis hin zur

Gesprächsführung in unterschiedlichen Längen über eines der zu findenen

Themen. Es geht dabei vor allem darum, Inhalte emotional, intensiv und doch

sachlich korrekt rüber zu bringen, Sprache und Körpersprache zu trainieren, einen

Zuschauer anzusprechen, der vom Thema noch keine Ahnung hat, aber auch den

mit einzubeziehen, der sich schon damit auseinandergesetzt hat.

Das schriftliche Ausformulieren steht am Beginn, das Erstellen kleinerer

Moderationseinheiten, die Umsetzung mit der ganzen Person folgt später und kann

kontrolliert und analysiert werden anhand von Video-Aufzeichnungen.

Am Schluss wird die zu bewertende Aufgabe sein, ein Thema selbständig

umzusetzen, in Form einer kurzen "Sendung", sei es als Interview oder als Magazin

mit Moderationsanteilen.

Praxisseminare Praxisseminare

Page 29: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

29

Thoma: Online-Vermarktung im Social Web

2st., Kompaktseminar, Mo, 08.11.10, 16-20 Uhr, Raum 030

Sa/So, 04./05.12.10, jeweils 10-18 Uhr, Raum wird noch bekanntgegeben.

• AM Neuere Rhetorik / PrNr 721 (Cyberrhetorik) / 6 LP

Wie schafft es Facebook ohne Marketing über 400 Millionen Mitglieder zu

bekommen? Und wie können Unternehmen das “Social Web” nutzen um sich

selbst oder ihre Produkte zu vermarkten? In diesem Kompaktseminar wollen wir aus

Vermarktersicht das “Social Web” besprechen und diskutieren, wie die nächste

Web-Epoche aussehen könnte.

Vogel: Werkstatt Kreatives Schreiben: Einseitige Geschichten

2st., Do, 12-14 Uhr, Beginn: 21.10.10, Raum 406

• GM Rhetor. Textanalyse und -produktion / PrNr 495 (Kreatives Schreiben) / 6 LP

• SpM I / PrNr 2750 (Kreatives Schreiben) / 4 LP

Da frei nach Alfred Polgar das Leben bekanntlich viel zu kurz für lange

Geschichten ist, haben viele Autoren der Weltliteratur die kleine Form gepflegt,

von Kleist bis Kafka bis John Lennon und Bertolt Brecht, von Johann Peter Hebel bis

Handke, Thomas Bernhard und vielen anderen mehr. In solchen einseitigen

Geschichten geht es um Nichtigkeiten ebenso wie um die großen Themen des

Lebens, um lieb gewordene Angewohnheiten, um die Niederungen des

Alltäglichen und um erhabene Träume. Es geht um überzogene Ansprüche,

unreflektierte Bedürfnisse, selbst auferlegte Lebensverhinderungen, verpasste

Chancen und gelegentlich um das Happy End. Also um dich und mich.

Einseitig – also kurz – ist das Eine. Einseitig im übertragenen Sinn aber ist das andere,

was uns herausfordern wird. Wir werden schreiben, keineswegs ausgewogen und

nach allen Seiten abgesichert, sondern werden Stellung beziehen, parteiisch, mit

Witz, Ironie, Spott, Wut, Empathie oder Eifer – einseitig eben. Dabei helfen uns die

großen literarischen Vorbilder. Die Themen liegen auf der Straße, auf dem Tisch, im

Bett – also auf der Hand.

Praxisseminare

Page 30: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

30

Kolloquium

Knape: Kolloquium für Examenskandidaten und Doktoranden

2st., nach Vereinbarung, Raum 550

Schlüsselqualifikationen

Die Kurse des Career Service finden Sie unter:

www.career-service.uni-tuebingen.de

Page 31: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

31

Studio Literatur und Theater

Wilhelmstr. 19-23, 72074 Tübingen, Tel.: 07071 29-77379, Fax: 07071 29-5210

Leitung: Dr. Dagmar Leupold, Sekretariat: Elisabeth Bohley

Das Programm finden Sie unter: www.uni-tuebingen.de/Studio-Literatur-Theater/

Das Studio Literatur und Theater ist seit 1997 eine selbständige Einrichtung der Uni-

versität, die wie das Zeicheninstitut und das Collegium musicum der künstlerischen

Ausbildung dient. Hervorgegangen ist es aus einem mehrjährigen Modellversuch

am Seminar für Allgemeine Rhetorik. Studierende aller Fachbereiche (also nicht nur

der Linguistik oder anderer Geisteswissenschaften) können hier Kurse zu den diver-

sen Formen des nicht-wissenschaftlichen Schreibens belegen. Neben den studio-

eigenen Seminaren zu Prosa, Lyrik, Kritik usw. bietet die Arbeit von Gastdozenten

vielfältige Möglichkeiten der Horizonterweiterung. Lehrbeauftragte sind regelmäßig

Autorinnen und Autoren, Theater-, Verlags- und Rundfunkprofis. Im Mittelpunkt

steht zwar das eigene kreative Schreiben der Studierenden. Dazu gehört aber

auch die Umsetzung, die Präsentation. Auf der Theaterbühne, im Rundfunkstudio

oder auf dem Lesepodium wird das Erarbeitete ausprobiert und nach Möglichkei-

ten öffentlich vorgetragen. Das Studio Literatur und Theater kooperiert hierzu mit

dem Landestheater Tübingen, der Uniwelle und dem SWR. Die Ergebnisse unserer

Cyberprosa-Workshops können im Internet begutachtet und genossen werden.

Jeder Bewerber/jede Bewerberin wählt die Veranstaltungen und den Schwerpunkt

seines Studiums entsprechend seiner individuellen Interessen und Neigungen.

Die Teilnehmer erhalten Nachweise über diese Zusatzqualifikation. Es kann ein Ab-

schlusszertifikat erworben werden. Die Bedingungen dafür sind im SLT zu erfragen.

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist grundsätzlich kostenlos.

Die Anmeldung zu den Seminaren ist verbindlich; pro Semester können maximal

zwei Veranstaltungen besucht werden (Ausnahme: Zertifikatsabsolventen). Sollte

sich vor Semesterbeginn herausstellen, dass eine Teilnahme doch nicht möglich

sein wird, bitten wir um rechtzeitige Abmeldung, damit die nachrückenden Be-

werber auf der Warteliste rechtzeitig benachrichtigt werden können.

Im Studio Literatur und Theater erworbene Leistungsnachweise werden vom

Seminar für Allgemeine Rhetorik als Praxisseminare anerkannt!

Page 32: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

32

Programm Wintersemester 2010/11 Angebot für Studierende aller Fachrichtungen

Dagmar Leupold Mi 14-17 Uhr Werkstatt Erzählen Mythen revisited Beginn: 27.10.10 BA Rhetorik: PrNr 495 (GM Rhetorische Textanalyse u. –produktion) / PrNr 726 (AM Neuere Rhetorik) / PrNr 2750 (SpM I) Dagmar Leupold Mi 18–20 Uhr Werkstatt Schreiben für Medien und Zielgruppen Beginn: 27.10.10 Kurze Formen des Kulturjournalismus (Schlüsselqualifikationsseminar: SQ) BA Rhetorik: PrNr 473; 491 (GM Rhetor. Textanalyse u. –produktion) / PrNr 716; 724 (AM Neuere Rhe-torik) / PrNr 2723; 2746 (SpM I) Dagmar Leupold Do 10–14 Uhr Werkstatt Poesie Beginn: 28.10.10 Poetische Verfahren. Assoziieren, beobachten, sammeln. BA Rhetorik: PrNr 495 (GM Rhetorische Textanalyse u. –produktion) / PrNr 726 (AM Neuere Rhetorik) / PrNr 2750 (SpM I) Dagmar Leupold Kompaktseminar Werkstatt Freies Schreiben Zeiten nach (nicht nur) für Lehramtsanwärter Germanistik Vereinbarung (SQ) Burkhard Müller Kompaktseminar Werkstatt Wissenschaftliches Schreiben 12. -14.11.10 (SQ) BA Rhetorik: PrNr 621 (AM Mündliche Kommunikation / PrNr 2766 (SpM I)

Katrin Lange Kompaktseminar Werkstatt literarische Öffentlichkeit 10.12.10 und Öffentlichkeitsarbeit 29. / 30.01.11(SQ) (SQ) BA Rhetorik: PrNr 610 (AM Mündl. Kommunikation) / PrNr 729 (AM Neuere Rhet.) / PrNr 2760 (SpM I)

Dagmar Leupold 4.11. / 2.12. 10 Eintritt frei! 13.01.11/ 3.2.11 20 Uhr- open end

Anmeldungen ab 05.10.10 im Sekretariat des SLT, Mi 9-12 Uhr, Do 9-13 Uhr http://www.uni-tuebingen.de/Studio-Literatur-Theater/

Page 33: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

33

Rhetorikverein

Verein zur Förderung der Rhetorik in Wissenschaft und Praxis

Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen, Telefon: 07071 29-74660 oder 29-77998

Liebe Studentinnen und Studenten des Faches Rhetorik!

Sie haben sich für das Studium eines traditionsreichen Faches entschieden, das seit

Mitte des 20. Jahrhunderts eine Renaissance in Theorie und Praxis erlebt und einen

bedeutsamen Beitrag zur Beschreibung und Deutung der modernen Kommunikati-

ons- und Mediengesellschaft liefert.

Zur Unterstützung und Entfaltung der Lehre und Forschung in unserem Fach wurde

1997 der Verein zur Förderung der Rhetorik in Wissenschaft und Praxis gegründet.

Dieser Verein bietet zugleich ein Forum an, auf dem Begegnungen zwischen Stu-

dierenden, Lehrenden und Berufstätigen stattfinden können – ein Austausch also,

der beiträgt

• zur Konturierung eigener Berufsziele,

• zur Profilierung unseres Faches,

• und zur geselligen Kultur im Seminar.

Die Förderungsabsicht gilt z. B. wissenschaftlichen Kongressen, Publikationen, Über-

setzungen, Bibliotheks- oder Archivbesuchen, interdisziplinärer Zusammenarbeit, Be-

treuungsprojekten für Studierende, technischen Ausstattungen oder Studienreisen.

Der Verein führt einmal im Jahr eine Mitgliederversammlung durch, in der über sei-

ne Tätigkeiten berichtet sowie über seine Vorhaben und Programmatik beraten

wird. Vorgesehen ist auch ein Rhetorikertag als Begleitveranstaltung, der als Ort

der Präsentation von neueren Entwicklungen in Theorie und Praxis dienen soll und

der auch einer interessierten Öffentlichkeit angeboten wird. Die Einrichtung von

themen- und aufgabenbezogenen Ausschüssen ergänzt dieses Vereinsleben.

Informationen, Texte zur Theorie und Praxis, Mitgliederpräsentationen und aktuelle

Veranstaltungstermine finden Sie auf der Homepage des Vereins:

www.rhetorikforum.de

Wir laden Sie herzlich dazu ein, in unseren Verein einzutreten, und wir würden uns

sehr darüber freuen, Sie in unserem Kreis begrüßen zu können.

Im Namen des Vorstandes Prof. Dr. Joachim Knape

Page 34: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

34

Streitkultur e. V.

"Der Streit ist der Vater aller Dinge" Heraklit

Reden will gelernt sein – am besten bei und mit uns!

Wer das Reden lernen will, der muss – das wussten schon die Theoretiker der Antike

– reden! Und das am besten regelmäßig und über einen längeren Zeitraum hinweg.

Der Debattierclub "Streitkultur e. V." bietet dazu die idealen Bedingungen für alle

Rhetoriker: spannende Debatten zu aktuellen Themen aus Gesellschaft und Politik,

mit detailliertem Feedback zur Verbesserung der persönlichen Redefähigkeit und

unter Anleitung von erfahrenen Coachs und Debattanten.

Wir treffen uns jeden Mittwoch um 20:00 Uhr im Nebenzimmer des "Herzog Ulrich"

(Ulrichstr. 11, Nähe LTT) zur Offenen Parlamentarischen Debatte.

Alle Interessierten – Debattierneulinge sowie erfahrene Redner – sind ganz herzlich

willkommen! Die Themen erfahrt Ihr immer aktuell unter www.streitkultur.net.

Einsteigerabende ins Debattieren finden zu Semesterbeginn mittwochs, 20:00 Uhr

im "Herzog Ulrich" statt.

Unsere Einsteigerabende bieten allen Debattier-Neulingen die Gelegenheit, die

Regeln des Debattierens kennen zu lernen und sich in lockerer Trainingsatmosphä-

re mit der Kunst des argumentativen Wettstreits vertraut zu machen. In jeder De-

batte wollen wir ganz gezielt Fähigkeiten wie Auftreten, Argumentation, Sprach-

kraft und Kontaktfähigkeit trainieren und verbessern.

Neben diesen Aktivitäten bietet "Streitkultur e. V." die Möglichkeit, an zahlreichen

Debattierturnieren teilzunehmen, national zum Beispiel in Berlin, Hamburg oder

München und weltweit in Oxford, Zagreb, Singapur oder Dublin.

Nähere Informationen gibt es stets aktuell unter: www.streitkultur.net

Page 35: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

35

Tübinger Debatte

Das älteste Debattierformat Deutschlands verspricht mehr Spaß am Streit!

Einmal im Monat im "Herzog Ulrich"

(Ulrichstraße 11, neben LTT)

Die jeweiligen Termine findet ihr auf der Hompa-

ge:

www.TuebingerDebatte.de

Sei es die Dynamik der Informationsgesellschaft

oder der Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt:

heutzutage brauchen wir alle mehr und mehr die

Kompetenz, uns zu den verschiedensten Themen

nicht nur eine Meinung zu bilden, sondern sie

auch überzeugend vorzubringen.

Die "Tübinger Debatte", der älteste Debattierclub Deutschlands, bietet hierzu ein

ideales Trainingsfeld. Gegensätze werden gesucht, präsentiert und ausgefochten.

Dabei geht es weniger darum, mit Expertenwissen oder möglichst aktuellen Statisti-

ken aufzuwarten. In der "Tübinger Debatte" wird vielmehr wie im alltäglichen Leben

diskutiert: ohne vollständige Informationen, aber dafür mit Herz und Seele.

Themen wie "Brauchen wir den Papst?" oder "…die Atomkraft?" lassen selbstver-

ständlich auch den Spaß nicht zu kurz kommen.

Interessiert? Dann komm doch einfach mal vorbei! Jeder ist herzlich willkommen,

um zu reden oder auch um einfach nur zuzuhören und sich unterhalten zu lassen.

Debattiert wird einmal im Monat, jeweils donnerstags in der Alten Burse.

Page 36: Veranstaltungsverzeichnis WiSe 2010/11

36

Dialektische Gesellschaft

Die "Dialektische Gesellschaft" ist ein 2008

von Studenten und Absolventen des Rhetori-

schen Seminars in Tübingen gegründeter

Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht

hat, die Landschaft der rhetorischen Übungs-

und Wettkampfformen um eine weitere

Pflanze zu bereichern: Die Moderne Disputation!

Die Disputation – eine sehr alte und sehr schöne Disziplin, die in den vergangenen

Jahren zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten ist – dient dem Training der Ar-

gumentation und Schlagfertigkeit oder, um es mit Aristoteles eigenen Worten zu

sagen, drei Zwecken: dem geistigen Training, intelligenten Gesprächen und der

philosophischen Untersuchung von Dingen.

Wir treffen uns momentan jeden Donnerstag um 20 c.t. in offenem Kreis im

"Boulanger" (Collegiumsgasse 2) zum Disputieren.

Interessenten sind jederzeit herzlich willkommen – einer philosophischen oder rheto-

rischen Vorbildung bedarf es nicht – wohl aber der Neugier auf ungewöhnliche

Themen und des Spaßes am Streitgespräch.

Nähere Informationen gibt es unter: www.dialektische-gesellschaft.de