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Jahr
gang
4/2
014
Informationen für Leitungskräfte im Kolpingwerk
Verband Zeit zur Anmeldung zum Kolpingtag 2015
Gesellschaft Zukunft von Eh-renamt und lebenslangem Lernen Grundlagen Wie uns Adolph Kolping prägen kann
Familie
21.–22.11.2014 Familienpolitische Fachtagung mit Austauschtreffen, Köln
22.–23.11.2014 Bundesfachausschuss Ehe, Familie, Lebenswege, Köln
Jugend
21.11.-23.11.2014 AG Jugend und Kirche Würzburg
25.11.-27.11.2014 Tagung der Jugendreferenten/innen, Freiburg
28.11.-30.11.2014 AG Junge Erwachsene, Würzburg
5.12.-7.12.2014 Bundesleitungsteamsitzung, Köln
16.1.-18.1.2015 Bundesleitungsteamsitzung, Frankfurt
27.2.-1.3.2015 Bundeskonferenz, Seevetal (DV Hamburg)
6.3.-8.3.2015 AG Junge Erwachsene, Augsburg
15.3.-20.3.2015 Jugendpolitische Praxiswoche, Berlin
20.3.-22.3.2015 DL-Seminar, Würzburg
27.3.-29.3.2015 Bundesleitungsteamsitzung,Frankfurt
Verband
13.12.2014 Bundesvorstand
22.1.2015 Bundespräsidium
23.-24.1.2015 Hauptkommission Kolpingtag 2015
19.2.2015 Bundespräsidium
20.-21.2.2015 Bundesvorstand
28.3.2015 Finanzausschuss
Pastoral
13.-15.3.2015 Kombitreff für Diözesanvorsitzende, Köln
Eine Welt
14.-16.11.2014 Nachbereitungsseminar für Workcampteilnehmer/innen
5.-7.12. Informations- und Auswahlseminar für neue Workcampleitungen
9.-11.1. 2015 Informations- und Auswahlseminar Freiwillige
16.-18.1. 2015 Informations- und Auswahlseminar Freiwillige
AUF EIN WORT
2 Idee & Tat 4/2014
Liebe Kolpingschwester,lieber Kolpingbruder,
der bevorstehende Kolping-Ge-
denktag bildet allerorten einen
Höhepunkt im Verbandsleben.
Anregungen zur liturgischen
Gestaltung des Kolping-Ge-
denktages haben wir bereits in
der Ausgabe Nr. 3-2014 veröf-
fentlicht. Wer darüber hinaus
Anregungen und Arbeitsmateri-
al sucht, kann im Download-
Bereich der Kolping-Homepage surfen. Dort findet man
zum Beispiel die umfangreiche Arbeitshilfe des Bundes-
fachausschusses „Kirche mitgestalten“ zum Kolpingjahr
2013.
Ein wichtiges Thema des diesjährigen Kolping-Ge-
denktages bildet die Vorbereitung des Kolpingtages 2015.
Hier bietet sich die Gelegenheit, die Mitglieder auf den
anstehenden Anmeldebedarf hinzuweisen und Rückmel-
dungen einzuholen. Eine stets aktualisierte Beamer-Prä-
sentation (PDF oder Powerpoint) über den Kolpingtag
eignet sich dazu sehr gut. Sie gibt es zum Herunterladen
auf der Aktionshomepage www.kolpingtag2015.de. Diese
Homepage ist von entscheidender Bedeutung für den
Kolpingtag, denn sie bietet eine Fülle an Informationen
über Programm, Anmeldemöglichkeiten und Organisati-
on. Wegen ihrer Aktualität, Übersichtlichkeit und gebün-
delten Informationsfülle ist diese Homepage unschlagbar.
Um das Verfahren für die Gruppenanmeldung anschau-
lich zu machen, bilden wir in diesem Heft die wichtigsten
Formulare dafür ganzseitig ab. Hilfestellung gibt es werk-
tags über die Kolpingtags-Hotline Tel. (0221) 20 701-215.
Herzlichen Gruß und Treu Kolping!
Martin Grünewald
Chefredakteur
TERMINE
= Titelillustration: Maria Zalfen-Lenz
IMPRESSUM
Idee & TatHerausgeber und Verleger: Kolpingwerk DeutschlandUlrich Vollmer, BundessekretärBriefadresse: 50606 Köln.
Redaktion: Idee & Tat,Besuchsadresse: St.-Apern-Str. 32, 50667 KölnE-Mail: [email protected]. (0221) 20701-225,Fax (0221) 20701-224.Martin Grünewald (Chefredakteur), Georg Wahl (-221), Agata Wojcieszak (-222).
Vertrieb: Petra Gippert (-229), Anschrift s. RedaktionE-Mail: [email protected]. Anzeigenverwaltung:Redaktion Idee & Tat (s.o.)Erscheinungsweise: vierteljährlich. Bezugspreis: 0,80 Euro pro Heft.
Druck: Bechtle Druck & Service, Esslingen.
Exklusiv
Zeit zur Anmeldung – Kolpingtag 2015 Das Team im KolpingtagsbüroStiftung jetzt mit Aufsichtsrat Kolpingjugendpreis 2015Bundeshauptausschuss in Wittenberg„Junge Kampagne“ an alle KirchengemeindenNeues von den Jugendgemeinschaftsdiensten
8
9
1011
Themen
Die Verantwortung der LaienFamilienpolitische FachtagungGestaltung der Sozialwahlen Position noch nicht neu besetzt
12131415
Verbandsfragen
Es geht um ein neues Programm und mehrFacebook: Offene und vernetzte Welt Absicherung dienstlich eingesetzter Fahrzeuge
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Aktion
Fotobücher als JahresrückblickAusbildungspatenUnglaubliche GeschichtenKräuterbuschen für Maria
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31
Hintergedanken
Adolph Kolping als Bruder und Mitmenschen entdecken
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22
Idee & Tat 4/2014 3
Foto
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Shut
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tock
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24
Grundlagen
Wie uns Adolph Kolping prägen kannGebet zum Kolpingtag
4
Verband und Gesellschaft
Herausforderungen für das freiwillige Enga-gement und das lebenslange LernenEckpunkte für ein gemeinsames Engagement im Handwerk
20
4
23
EXKLUSIV
4 Idee & Tat 4/2014
Jetzt naht die Zeit zur Anmeldung: Nachdem im
März die Leitungskräfte und im September die
Mitglieder über die Verbandsmedien informiert
wurden, läuft derzeit die Phase der Gruppenanmel-
dung. Folgende Zeitabläufe sind von Bedeutung:
} Seit Frühjahr prüfen die Vorstände der Kolpings-
familien die Frage einer gemeinsamen Anreise
zum Kolpingtag 2015.
} Die Feier des Kolping-Gedenktages Anfang De-
zember kann genutzt werden, um eine Abfrage
unter den Mitglieder zu starten: Wir reisen ge-
meinsam an. Seid Ihr dabei?
} So kann zum Beispiel die Teilnahmeliste herum-
gereicht werden.
} Bei einer Mitgliederversammlung oder am Kol-
Zeit zur AnmeldungWichtige Informationen für die Vorbereitung des Kolpingtages 2015
ping-Gedenktag kann die Power-Point- bzw.
PDF-Präsentation mit allen Informationen zum
Kolpingtag vorgestellt werden. (Download als
PDF über die Homepage www.kolpingtag2015.
de).
} Kurz vor dem 4. Adventssonntag erreicht alle
Mitglieder ein Anschreiben des Bundesver-
bandes mit einer Einladung zum Kolpingtag
2015. Deshalb sollten alle Kolpingsfamilien, die
eine gemeinsame Anreise planen, vorher ihre
Mitglieder darüber informieren und rechtzeitig
zur Gruppenanmeldung einladen.
Bereits im September wurde das Anmeldeverfahren
eröffnet. Es gibt drei Anmeldemöglichkeiten:
} Gruppenanmeldung,
} Familienanmeldung,
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Mitgliederversammlungen oder der Kolping-Gedenk-tag bieten hervorragende Möglich keiten, die Mitglie-der auf eine Teilnahme am Kolpingtag 2015 anzuspre-chen.
EXKLUSIV
Idee & Tat 4/2014 5
} Einzelanmeldung.
Dazu stehen im Internet auf der Homepage
www.kolpingtag2015.de entsprechende Formulare
zum Herunterladen bereit (vgl. Seiten 6-7 in die-
sem Heft). Auch eine Online-Anmeldung ist auf
der Homepage möglich – bequemer geht es nicht!
Die Anmeldeunterlagen können auch angefordert
werden unter Tel. (02 21) 20 701-215 oder schrift-
lich unter Kolpingwerk Deutschland – Kolpingtag
2015 – 50606 Köln.
Die Gruppenanmeldung wird vom Vorstand der
Kolpingsfamilie organisiert. Dazu wird eine An-
sprechperson bestimmt, die nicht selbst dem Vor-
stand angehören muss. Diese Person füllt das Grup-
pen-Anmeldeformular aus. Wer es als PDF von der
Homepage lädt, kann die Eintragungen direkt in
der Datei vornehmen.
Dieser Anmeldung wird die Teilnehmerliste bei-
gefügt. Darin werden die teilnehmenden Personen
mit Name und Altersangabe aufgelistet. Diese Liste
muss nicht sofort vollständig sein, sondern kann –
auch mehrmals – ergänzt und korrigiert werden.
Es ist aber wichtig, dass die Kolpingsfamilien bis
Januar beim Kolpingtagsbüro in Köln eine Rück-
meldung geben, ob eine gemeinsame Teilnahme
erfolgt.
Neben dem Ausfüllen von Anmeldeformular und
Teilnahmeliste ist es wichtig, auch die Teilnahmebe-
dingungen zu beachten. Sie stehen im Internet zum
Herunterladen direkt neben den Anmeldeformu-
laren. Optimal für die Gruppenanmeldung ist eine
gemeinsame Anreise und Organisation. Für die
Sitzplatzvergabe in der Lanxess-Arena als zentralem
Veranstaltungsort ist die Anmeldeform von Bedeu-
tung: Nur dann ist gewährleistet, dass eine Gruppe
zusammen sitzen kann.
Die Teilnahmezahl wird durch die Kapazität der
Lanxess Arena begrenzt sein: Etwa 15 000 Teilneh-
mende können dort Platz finden. Die Teilnahme-
anmeldung erfolgt verbindlich mit gleichzeitiger
Überweisung des Teilnahmebeitrages.
Kosten:
Die Teilnahmebeiträge sind niedrig gehalten, damit
insbesondere Familien, aber auch Jugendliche eine
Teilnahme erleichtert wird. Sie gestalten sich wie
folgt:
} 0 bis 17 Jahre: 0 Euro
} 18-22 Jahre: 22 Euro
} Ab 23 Jahre: 33 Euro
(Es zählt das Alter am 18. September.)
Darin enthalten sind sowohl der Eintritt zu allen
Veranstaltungen und ein Nahverkehrsticket für das
Wochenende. Unterkunft und Verpflegung sind
nicht im Teilnahmebeitrag enthalten.
Unterkünfte:
Das Stadthotel am Römerturm/Kolpinghaus Inter-
national verwaltet die Zimmerkontingente in Ho-
tels, Jugendgästehäusern und Jugendherbergen
zum Kolpingtag 2015. Das freundliche Team errei-
chen Sie unter (02 21) 20 93-0 oder per E-Mail un-
ter [email protected].
Privatquartiere und Gemeinschaftsunterkünf-
te werden zentral vom Kolpingtagsbüro verwaltet:
[email protected] oder (02 21) 20 701-215
oder schriftlich unter Kolpingwerk Deutschland –
Kolpingtag 2015 – 50606 Köln. Für Gemeinschafts-
unterkünfte fällt ein Kostenbeitrag von 25 Euro an
(zwei Übernachtungen und zwei Frühstücke).
Infos:
Weitere Infos auf der Homepage www.kolping-
tag2015.de, die ständig aktualisiert wird.
Aktuelle Informationen überdie Homepage www.kolpingtag2015.debei Facebook und beimKurznachrichtendienst Twitter unter #kolpingtag
Die Homepage des Kolpingtages 2015.
EXKLUSIV
6 Idee & Tat 4/2014
Vor- & Nachname
Straße
PLZ & Ort
E-Mail-Adresse
Mitglieds-Nr. DV Kolpingsfamilie Mitglieds-Nr.
Die Mitglieds-Nr. steht auf Ihrem Mitgliedsausweis. Mit dieser Eintragung erleichtern Sie das
Anmeldeverfahren.
Funktion
Unterbringung* eigenverantwortlich organisiert (Wir besorgen uns selbst eine Unterkunft/ein Hotel, z. B. über Zimmerreservierung
STADTHOTEL am Römerturm, Kontaktdaten siehe Teilnahmebedingungen.)
Wir wünschen die Vermittlung einer Gruppenunterkunft von Privatquartieren.
Für die Gruppenunterkunft entstehen weitere Kosten: Für zwei Übernachtungen und zwei Früh-
stücke fallen insgesamt 25 € pro Person an!
Abrechnung Die Abrechnung der Teilnahmebeiträge erfolgt per Rechnung an die Ansprechperson.
Die Bezahlung erfolgt per Überweisung per SEPA-Lastschrift.
Ich ermächtige die Kolpingwerk Deutschland gemeinnützige GmbH den Teilnahmebeitrag zum
KOLPINGTAG 2015 von dem Konto der Gruppe mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise
ich das Kreditinstitut an, die von der Kolpingwerk Deutschland gemeinnützige GmbH auf das
Konto ge zogene Lastschrift einzulösen. Die Zahlung ist einmalig und erfolgt direkt nach Anmel-
dung. Die Gläubiger-Identifikationsnummer der Kolpingwerk Deutschland gemeinnützige GmbH
lautet: DE71 ZZZ0 0000 2661 20.
Teilnahmebeitrag 33,00 € ab 23 Jahre; 22,00 € im Alter von 18 – 22 Jahre; 0,00 € bis einschl. 17 Jahre
Bankverbindung IBAN-Nummer DE
BIC-Nummer
Hinweis: Wenn das Konto nicht die erforderliche Deckung aufweist, besteht seitens des
kontoführenden Geldinstituts keine Verpflichtung zur Einlösung. Bei Nichteinlösung gehen die
ent stehenden Gebühren zu meinen Lasten.
Mit meiner Unterschrift akzeptiere ich die Teilnahmebedingungen des KOLPINGTAGES 2015.Vor- & Nachname Konto- inhaber/-inhaberin
Datum
Unterschrift Konto- inhaber/-inhaberin
Ansprechperson
GRUPPENANMELDUNG
(Angaben nur bei
SEPA-Lastschrift
erforderlich)
(gilt nur bei Bezahlung
per SEPA-Lastschrift)
Name der Gruppe (Kolpingsfamilie, Kolping-Einrichtung usw.)
Gliederungs-Nr.
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EXKLUSIV
Idee & Tat 4/2014 7
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EXKLUSIV
8 Idee & Tat 4/2014
Sieben Kolpingbrüder unterstützen ehrenamtlich
die Arbeit der Kolping Gemeinschaftsstiftung. Sie
wurden von dem Kuratorium der Stiftung in den
Aufsichtsrat gewählt. Ihre Aufgabe ist es, die Tä-
tigkeit des Vorstandes der Stiftung zu überwachen
und ihn in seiner Arbeit zu beraten und zu beglei-
ten. Am 29. September traf sich der Aufsichtsrat zu
seiner konstituierenden Sitzung und wählte Her-
bert Barthelmes zum Vorsitzenden, Peter Schnei-
der zum stellvertretenden Vorsitzenden. Weitere
Mitglieder sind Harald Binder, Bernd Geisen, Jens
Oberbüscher, Matthias Rieß und Thorsten Schulz.
„Verantwortlich leben – solidarisch handeln“,
diese Überzeugung prägt auch die Arbeit der Ge-
meinschaftsstiftung Kolpingwerk Deutschland. Sie
führt die Arbeit Adolph Kolpings fort, indem sie
} die gemeinnützige Arbeit der Kolpingsfamilien,
der Diözesanverbände und des Kolpingwerkes
Deutschland, insbesondere mit Hilfe der Ka-
pitalstöcke „Zustiftungsbeträge“ und „Einmal-
beträge“, unterstützt und langfristig finanziell
absichert,
} mit den vier Fonds Junge Menschen, Arbeits-
welt, Familie und Eine Welt die inhaltliche Ar-
beit auf allen Ebenen des Kolpingwerkes fördert,
} Spenden und Zustiftungen einwirbt, um auch
in Zukunft gemeinnützige Projekte fördern zu
können,
} die Gründung unselbstständiger Stiftungen
innerhalb des Kolpingwerkes initiiert und deren
treuhänderische Verwaltung übernimmt.
In die Kolping Gemeinschaftsstiftung zahlt jedes
Kolpingmitglied, das älter als 23 Jahre ist, automa-
tisch ein. Noch Fragen zur Stiftung? Dann melden
Sie sich bitte bei Monika Vog unter (02 21) 20 701-
204 oder per E-Mail: [email protected].
Stiftung jetzt mit Aufsichtsrat
Das Team im Kolpingtagsbüro
Ansprechpartner für den Kolpingtag: (v. l.) Otto Jacobs (Projektleiter), Pierre Schmitt und Lena Naffin. Sie
sind unter der Hotline (0221) 20701-215 erreichbar. Sie werden unterstützt von Petra Klee, Ann Tebbe und
Bastian Kammann. E-Mail: [email protected].
EXKLUSIV
Idee & Tat 4/2014 9
Personalia
Hans-Joachim Wahl.
Neuer Diözesanpräses im DV Mainz wurde Hans-
Joachim Wahl aus Gießen. Er trat in die Nachfolge
von Harald Christian Röper aus Eppertshausen, der
nach 17 Jahren in diesem Amt ausschied.
Ein historischer Ort und ein historisches Datum
prägten den Bundeshauptausschuss des Kolping-
werkes Deutschland vom 7. bis 9. November, der
nach Redaktionsschluss stattfand. Rund 150 Dele-
gierte aus allen Teilen Deutschlands sollten dazu in
die Lutherstadt Wittenberg reisen. Eine Gedenkver-
anstaltung zum Mauerfall vor 25 Jahren sowie eine
Erklärung zur Ökumene gehörten zum Programm
der Veranstaltung.
Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Rai-
ner Haseloff, war eingeladen, bei der Veranstaltung
„Denk–mal“ 25 Jahre Mauerfall am Freitagabend
mitzuwirken. Am Samstag sollte der Bundeshaupt-
ausschuss mit Vertretungen aus allen 27 deutschen
Diözesanverbänden mit Regularien und Rechen-
schaftsberichten fortsetzen. Nach Satzungsfragen
und der Neuausrichtung der Bundesfachausschüsse
war ein Studienteil zum Verbandsentwicklungs-
prozess „Kolping 2017“ geplant. Dabei steht die
Bundeshauptausschuss in Wittenbergprogrammatische Zukunft des Internationalen
Kolpingwerkes im Blickpunkt. Abends feierten die
Delegierten einen gemeinsamen Gottesdienst. Am
Sonntag standen Nachwahlen und Anträge auf der
Tagesordnung. – In der nächsten Ausgabe folgt
dazu ein Bericht.
Großversand: Unterlagen für die VorständeAnfang Oktober hat der Bundesverband den Kassie-
rerinnen und Kassierern der Kolpingsfamilien die
Abrechnungen der Verbandsbeiträge und des Zustif-
tungsbeitrages zugesandt. Dieses Schreiben enthielt
auch folgende weitere Unterlagen, die für den ge-
samten Vorstand der Kolpingsfamilie bestimmt sind:
} Faltblatt mit Einladung zum Kolpingtag 2015
(vgl. Kolpingmagazin 9/2014)
} Faltblatt zum Freiwilligendienst „weltwärts“
} Faltblatt zu Workcamps der Kolping-Jugendge-
meinschaftsdienste
} Faltblatt zu den Wahlen der Jugend- und Aus-
zubildendenvertretung
} Faltblatt von Kolping International
} Katalog 10/2014 – 9/2015 des Kolping-Shop
Das Bundesleitungsteam schreibt den Kolpingju-
gendpreis 2015 aus. Er ist eine Auszeichnung für
Gruppen, die sich in besonderer Art und Weise um
die Kolpingjugend verdient gemacht haben. Das
Projekt muss im Jahr 2014 stattgefunden haben
und abgeschlossen sein. Der Preis in Form eines
Wanderpokals wird jeweils auf der Bundeskonfe-
renz im Frühjahr für die Dauer eines Jahres verlie-
hen. Als Erinnerung erhält der Preisträger zudem
Kolpingjugendpreis 2015ein Geschenk für die gesamte Gruppe. Im kom-
menden Jahr findet die Preisverleihung im Rahmen
der Bundeskonferenz 2015 von 27. Februar bis 1.
März in Seevetal (DV Hamburg) statt.
Das Bundesleitungsteam lädt die Diözesan-, Lan-
des- und Regionalleitungen herzlich ein, bis späte-
stens 31. Dezember Vorschläge einzureichen. Dafür
ist ein standardisiertes Vorschlagsformular unter
[email protected] abzurufen.
EXKLUSIV
10 Idee & Tat 4/2014
Kolping eröffnet Perspektiven für junge Menschen:
Darauf so viele Menschen wie möglich aufmerksam
zu machen, ist das Ziel der Jungen Kampagne des
Kolpingwerkes Deutschland. Dies ist die vierte Pha-
se der vor vier Jahren gestarteten Imagekampagne.
Hinter der Imagekampagne steckt der Wunsch, das
Verbandsbewusstsein zu stärken und eine höhere
Außenwirkung der verbandlichen Arbeit zu errei-
chen.
Mitte September erreichte das Streben nach Au-
ßenwirkung einen Höhepunkt: Die Materialien
der Jungen Kampagne sind an alle katholischen
Pfarrgemeinden in Deutschland gesendet worden;
leider war es nicht möglich, auch die evangelischen
Adressen zu erhalten. Die katholischen Gemein-
den erhielten mit dem Versand zum einen
jeweils zehn Exemplare der zwölfseitigen
Broschüre, in der sich Kolpingjugend,
Kolping-Jugendgemeinschaftsdienste, Kol-
ping-Jugendwohnen und Kolping-Berufs-
bildungswerke vorstellen. Zum anderen er-
reichten die Gemeinden zwei Exemplare des
zugehörigen Plakates (Abbildung). Beide
Materialien eignen sich gut, um in der Kir-
che, im Gemeindezentrum oder auf Schau-
tafeln auf das Engagement im Verband für
junge Menschen hinzuweisen. In einem
den Versand begleitenden Anschreiben an
Pfarrer und pastorale Mitarbeitende haben
Bundesekretär Ulrich Vollmer und Bundes-
präses Josef Holtkotte um Unterstützung
der Jungen Kampagne gebeten.
Der Versand an die Pfarrgemeinden kann
eine Stärkung der örtlichen Kolpingarbeit
„Junge Kampagne“ an alle Kirchengemeindenbedeuten. Vielerorts werden junge Menschen oder
Engagierte, die leicht in Kontakt mit jungen Men-
schen treten können, auf die Broschüren und Pla-
kate aufmerksam werden. In Gemeinden, in denen
Kolpingsfamilien aktiv sind, sind die Kolpingsfami-
lien dazu eingeladen, den Aushang der Plakate und
das Auslegen der Broschüren zu fördern. Auf allen
Materialien befinden sich übrigens die jugend-affi-
nen QR-Codes, welche auf die Seite www.wirsind-
kolping.de verweisen.
Broschüren und Plakate können kostenlos
beim Bundessekretariat nachbestellt werden unter
(02 21)20 70 10 oder per E-Mail an kampagne@
kolping.de.
Wir eröffnen Perspektiven für junge Menschen
www.wirsindkolping.de
Werden unsere Kinder (noch) Christen sein?Der Bundesfachausschuss „Kirche mitgestalten“ hat
im September eine Fachtagung zum Thema „Haben
Glaube und Kirche (noch) Zukunft oder werden un-
sere Kinder (noch) Christen sein?“ durchgeführt.
Dazu gehörten ein Austausch mit Ottmar John,
Deutsche Bischofskonferenz, Bereich Pastoral, Refe-
rat Pastorale Entwicklung, sowie mit Pfarrer Domi-
nik Meiering, Stadt- und Kreisjugendseelsorger in
Köln und Organisator der CRUX-Kirche St. Johann
Baptist Köln/Jugendpastorales Zentrum.
Der Bundesfachausschuss „Kirche mitgestalten“ hat
dazu eine Dokumentation erstellt, die auf der Home-
page www.kolping.de im Download-Bereich herun-
tergeladen werden kann.
EXKLUSIV
Idee & Tat 4/2014 11
WorkcampsWer sich für ein Workcamp in 2015 anmelden
möchte, kann das ab sofort tun. Neben den Winter-
und Frühjahrsprojekten sind jetzt auch die Som-
merprojekte auf der neu gestalteten Internetseite
der JGD www.kolping-jgd.de buchbar. Der neue
Workcampkatalog 2015 wird im Dezember erschei-
nen und kann kostenlos angefordert werden unter:
Neu ist, dass die Teilnahme an ausgewählten
Workcamps in Übersee, voraussichtlich in Costa
Rica, Ecuador, Fidschi, Indonesien, Kenia, Kuba,
Namibia, Philippinen, Tansania und Thailand,
schon ab 17 Jahren möglich ist.
In Planung sind neue Workcamp-Projekte in
Litauen: Betreuung von behinderten Kindern in
einem Delphinarium; Malawi: Mitarbeit in einem
Tierpark und Indien: Fußballspielendes Lernen.
Serviceangebot: Wenn ein Diözesanverband oder
eine Kolpingsfamilie ein eigenes Workcamp im
Partnerland organisieren möchte, sind die JGD bei
der Vorbereitung und Durchführung behilflich, z.
B. bei der Zuschussbeantragung, Öffentlichkeits-
arbeit, Planung und Durchführung des Vorberei-
tungs- oder Nachbereitungsseminars oder Leitung
des Workcamps.
Freiwilligendienste Die Bewerbungsphase für Freiwillige, die ab Sep-
tember 2015 für elf Monate einen weltwärts-Frei-
willigendienst im Ausland leisten wollen, hat begon-
nen. Bis zum 30. November können Interessierte
sich unter [email protected] bewerben. Infos zum
Bewerbungsverfahren stehen auf der Internetseite
der JGD. Die Nachfrage nach den 54 Stellen ist sehr
groß. Ein Freiwilligendienst bietet eine ideale Mög-
lichkeit, das Leben der Partner im Ausland intensiv
Neues von den Jugendgemeinschaftsdienstenkennenzulernen. Süd-Nord Programm des BMZ:
Zwei Freiwillige aus Tansania und Ecuador werden
2015 voraussichtlich die Möglichkeit haben, ihren
Freiwilligendienst in Deutschland zu absolvieren.
Durch ihre Präsenz und Mitarbeit in den Diözesan-
verbänden soll die Partnerschaftsarbeit intensiviert
werden. Die Planungen dazu laufen.
SeminarangeboteWer schon Workcamperfahrung hat und gerne
selbst ein Workcamp leiten möchte, kann sich um-
gehend bei den JGD bewerben. Das Informationss-
seminar für neue Workcamp-Leitende findet vom 5.
bis 7. Dezember statt.
Erfahrene Workcamp-Leitende können sich bei
Seminaren zum Kompetenznachweis International
weiterbilden. Hierbei geht es darum, die Kompe-
tenzen der Workcampteilnehmenden herauszustel-
len und qualifizierte Nachweise zu erstellen.
Praktika im JGD-BüroNeu: Wer noch kein abgeschlossenes Studium hat
und ein 3- bis 6-monatiges Praktikum im JGD-Bü-
ro ab dem 1. März absolvieren möchte, kann sich
unter [email protected] bewerben.
Kolpinggemeinschaft JGDIn die neu gegründete Kolpinggemeinschaft Jugend-
gemeinschaftsdienste hat Bundespräses Holtkotte
2014 zehn neue Mitglieder offiziell aufgenommen
(siehe Foto unten).
Die meisten von ihnen leisten einen Freiwilligen-
dienst im Ausland. Bei der Zeremonie waren auch
elf Mentoren aus den Partnerländern anwesend, die
die Freiwilligen während ihres Dienstes betreuen.
Sie waren mächtig stolz auf die neuen Kolpingmit-
glieder.
THEMEN
12 Idee & Tat 4/2014
Eine wichtige Aufgabe für all unsere Verbandsebe-
nen – angefangen von den Kolpingsfamilien – ist
die Mitwirkung bei der Gestaltung des kirchlichen
und religiösen Lebens. Im Leitbild in der Ziffer 63
haben wir dies wie folgt beschrieben: „Gemäß der
Würde und Verantwortung der Laien in der Kirche
wirken wir eigenverantwortlich und kritisch-kons-
truktiv an der Gestaltung und Erneuerung der Kir-
che mit.“ Das setzt aber auch voraus, dass wir Sorge
um unser eigenes persönliches religiöses Leben tra-
gen. Auch dazu finden wir im Leitbild die entspre-
chende Aussage: „Quelle unseres Engagements ist
das geistlich-religiöse Leben. Es geschieht durch die
persönliche Begegnung mit Jesus Christus und fin-
det seinen Ausdruck im Gebet und in der tätigen
Liebe, im Hören des Wortes Gottes und in der Feier
der Sakramente“ (Ziffer 59).
Als Rüstzeug für diese Aufgabe war und ist das
„Werkblatt 7 – Der pastorale Dienst“ bestens geeig-
net. In diesem Jahr wurde vom Bundesfachaus-
schuss „Kirche mitgestalten“ dieses Werkblatt einer
vierten Überarbeitung unterzogen. Bundespräses
Josef Holtkotte schreibt dazu in seinem Vorwort:
„Werkblätter und Handreichungen sind dem Wan-
del unterzogen und müssen auf den neuesten Stand
gebracht werden. Der BFA Kirche mitgestalten hat
sich dieser Aufgabe des Bundesvorstandes gestellt
und legt hiermit das erneuerte Werkblatt 7 – Der
pastorale Dienst vor. Das Kolpingwerk Deutschland
hat durch die Bundesversammlung 2012 in Fulda
eine neue Satzung beschlossen, die auch Auswir-
kungen auf den pastoralen Dienst auf den verschie-
denen Ebenen unseres Verbandes hat. So wurde der
Dienst von Laien in der Pastoral unseres Verbandes
als Geistlicher Leiter/ Geistliche Leiterin konkreti-
siert. Der pastorale Dienst kann nunmehr auf allen
Ebenen des Verbandes aus dem Präses (Priester
oder Diakon) und/oder einer Geistlichen Leiterin/
eines Geistlichen Leiters bestehen.
Damit betont unser Verband die besondere Be-
deutung des pastoralen Dienstes und macht, wie
von unserem seligen Adolph Kolping vorgegeben,
allen Christen Mut, sich auch in der Pastoral unse-
res Verbandes zu engagieren. Deutliche Bestärkung,
die Herausforderungen unserer Zeit hier konkret
anzunehmen und zu gestalten, erfahren wir dazu
aus den Aussagen des Zweiten Vatikanischen Kon-
zils und dem Leitbild des Kolpingwerkes Deutsch-
land. Auch das Apostolische Schreiben Evangelii
Gaudium von Papst Franziskus bekräftigt die Be-
wusstwerdung der Verantwortung der Laien… (EG
102). Das Werkblatt 7 soll auf diesen Hintergrün-
den Unterstützung und Orientierung geben. Als
großer Sozialverband schauen wir mit Zuversicht in
die Zukunft und ergreifen die Aufgaben, die vor uns
liegen.“
Bezogen werden kann das überarbeitete Werk-
blatt beim Kolpingwerk Deutschland als Druckver-
sion, aber auch im Internet als Download unter
www.kolping.de. = Norbert Grellmann
Die Verantwortung der LaienÜberarbeitetes Werkblatt 7 – „Der pastorale Dienst“ – ist verfügbar
7W E R K B L ÄT T E R D E S K O L P I N G W E R K E S D E U T S C H L A N D
DER PASTORALE DIENSTin der Kolpingsfamilie
und im Kolpingwerk
THEMEN
Idee & Tat 4/2014 13
Unter dem Titel „Familienleitbilder in Deutsch-
land“ ist eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung
erschienen, die die Einstellungen der Menschen zu
Ehe und Familie untersucht und nach den zugrun-
deliegenden normativen Vorstellungen der Lebens-
führung fragt. Die Studie fordert eine leitbildfreie
Familienpolitik, propagiert aber selbst das Leitbild
einer „sorgenden Gesellschaft“, welches die Erstzu-
ständigkeit der Familie für die Erziehung der Kin-
der aufweicht. Hier gilt es seitens des Verbandes die
Bedeutung von Ehe und Familie neu zu betonen
und konkrete Anforderungen an eine zukunftssi-
chernde Familien- und Sozialpolitik zu formulieren.
Das Forschungsprojekt „Kommunale Bedarfser-
hebung U3“ untersucht u. a. die Bedeutung des Be-
treuungsgeldes für die elterliche Entscheidung in
Sachen Kinderbetreuung. Dabei wird deutlich, dass
Familien mit Migrationshintergrund und eher bil-
dungsferne Familien mitunter auf öffentlich geför-
derte Kinderbetreuung verzichten, um Betreuungs-
geld zu erhalten. Das kann zur Verfestigung von
Prozessen der Bildungsungleichheit beitragen. Auf
der anderen Seite bleibt das Betreuungsgeld Teil ei-
ner Strategie der Wahlfreiheit für Familien mit klei-
nen Kindern.
Die Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, hat am 27.
August den Abschlussbericht der Gesamtevaluati-
on der ehe- und familienbezogenen Leistungen in
Deutschland vorgestellt. Der Abschlussbericht fasst
die Ergebnisse der zwölf Forschungsmodule
zusammen, die von über 70 Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Diszi-
plinen in den letzten vier Jahren erarbeitet wurden.
Das Kolpingwerk hat dazu kritisch kommentiert,
dass zu sehr der Grad der Erwerbsbeteiligung als
Gradmesser des Erfolgs familienpolitischer Leistun-
gen angesetzt worden sei und nicht die Wahlfreiheit.
Bei der Berechnung des Elterngeldes werden
Aufwandsentschädigungen aus kommunalem Eh-
renamt einbezogen, sofern sie den steuerfreien Be-
trag übersteigen. Dies wird von Familien- und Kom-
munalpolitikern in der CDU kritisiert, weil es falsche
Signale setze. Diejenigen, die sich neben Erwerbstä-
tigkeit und Familie auch noch ehrenamtlich enga-
gieren, müssten gestärkt und dürften nicht bestraft
werden. Beides verdiene Respekt und Unterstützung.
Demografischer WandelZu dem Schwerpunktthema des Kolpingwerkes
Deutschland „Demografischer Wandel und seine
Auswirkungen auf die Verbandsarbeit“ fand im
Anschluss an die Sitzung des Bundesfachausschus-
ses am 13. September in Frankfurt ein Studientag
mit Winfried Kösters statt. Als Anregungen für die
Diskussion wurden formuliert:
Zu dem Aspekt „Weniger“:
• Wie kann es gelingen, die Differenz zwischen Kin-
derwünschen und tatsächlichen Geburten zu ver-
kleinern?
• Wie entsteht (wieder) ein kinderfreundliches Kli-
ma in unserem Land?
Zu dem Aspekt „Älter“:
• Wie kann das Potenzial der wachsenden Gruppe
älterer Mitglieder genutzt werden?
• Welche Bedürfnisse haben die älter werdenden
Menschen?
• Was sind die Bedürfnisse der Alten, was sind die
Bedürfnisse der Jungen?
• Chancen und Grenzen der generationenübergrei-
fenden Zusammenarbeit?
• Welche neuen Beteiligungsformen gibt es für jun-
ge / für ältere Menschen?
Leitbild ist ein selbstbestimmtes Leben im Alter.
Was kann Kolping da anbieten? Es gilt einen diffe-
renzierten Zugang zu den verschiedenen Alters-
gruppen zu schaffen.
Vom 21. bis 22. November findet eine familien-
politische Fachtagung zum Thema „Wandel der
Lebensformen und Familienkonstellationen – Her-
ausforderung für die Familienarbeit im Kolpingwerk“
in Köln statt. In diesem Rahmen ist auch das Aus-
tauschtreffen mit den Verantwortlichen aus den Diö-
zesanverbänden vorgesehen. = Karl Michael Griffig
Familienpolitische FachtagungAus der Arbeit des Bundesfachausschuss 2 Ehe, Familie, Lebenswege
THEMEN
14 Idee & Tat 4/2014
Aufgrund der aktuellen Diskussion insbesondere
über die zukünftige Gestaltung der Sozialwahlen
hat die Kommission Sozialpolitik gemeinsam mit
dem ACA-Bundesvorstand eine Stellungnahme
zum Bericht des Bundeswahlbeauftragten erarbei-
tet. Zu Anfang wird darin festgehalten: „Die Akzep-
tanz der sozialen Sicherungssysteme steht in einem
engen Zusammenhang mit ihrem Selbstbestim-
mungsrecht. Dieses Recht wurde in den letzten Jah-
ren durch Entscheidungen der Politik fundamental
eingeschränkt. Die Akzeptanz der Selbstverwaltung
kann nur durch einen Ausbau der Entscheidungs-
und Gestaltungskompetenz erhöht werden.“
Zu den Anforderungen an Organisationen, die
Kandidaten vorschlagen dürfen, heißt es: „Nach § 48a
SGB IV Abs. 1 darf sich die sozial- oder berufspoli-
tische Tätigkeit von Arbeitnehmervereinigungen
nicht nur auf die Einreichung von Vorschlaglisten
zu den Sozialversicherungswahlen beschränken.
Die Verwirklichung sozialer oder beruflicher Ziele
für die versicherten Arbeitnehmer ist auszuweisen.
Die Kriterien der Zulassung von Arbeitnehmerver-
einigungen zu den Sozialwahlen sind klarer zu fas-
sen und zu prüfen. Erwartet wird von jeder selbst-
ständigen Arbeitnehmerorganisation mit berufs-
und sozialpolitischer Ziel- und Zwecksetzung als
Listenträger eine sozialpolitische Mächtigkeit, die
ihn über den Sozialversicherungsträger hinaus als
sozialpolitischen Akteur ausweist.“
Die Namen der Listenträger dürfen nicht in die Irre führenBislang sind nach 48 SGB Abs.1 Gewerkschaften so-
wie andere selbstständige Arbeitnehmervereinigun-
gen mit sozial- oder berufspolitischer Zweckset-
zung (sonstige Arbeitnehmervereinigungen)
berechtigt, Vorschlagslisten einzureichen. Soll es ei-
ne Ausweitung von vorschlagsberechtigen Organi-
sation auf „sonstige Vereinigungen“ (z. B.: Patien-
tenverbände, Selbsthilfeorganisationen) geben? Die
Kommission Sozialpolitik des Kolpingwerkes
Deutschland und die ACA lehnen das ab. Begrün-
dung: „Die Beitragsleistung aus dem Erwerbsein-
kommen der Beschäftigten und aus den Sozialversi-
cherungsbeiträgen der Arbeitgeber sind die
wesentlichen finanziellen Grundlagen der Sozial-
Gestaltung der SozialwahlenStellungnahme der Kommission Sozialpolitk und der ACA
versicherungsträger.“ Gewünscht wird auch eine
größere Klarheit über die kandidierenden Organi-
sationen (Listenträger): „Nach § 48a SGB IV Abs. 2
darf der Name und die Kurzbezeichnung einer Ar-
beitnehmervereinigung nicht geeignet sein, einen
Irrtum über Art, Umfang und Zwecksetzung der
Vereinigung herbeizuführen.
Einige Listenträger führen in ihrem Namen auch
den Namen des jeweiligen Sozialversicherungsträ-
gers u. a. bei der Deutschen Rentenversicherung
Bund. Dies erweckt den Eindruck, dass diese Listen-
träger dem Sozialversicherungsträger besonders na-
he stehen. Um diesen Eindruck zu vermeiden, sind
nur Listen ohne Namensbezug zum Sozialversiche-
rungsträger zuzulassen.“
Urwahlen fördern die demokratische LegitimationIn den Organen der Selbstverwaltung sollen zu-
künftig Interessenkonflikte zwischen einem Anstel-
lungsverhältnis bei einem Träger der Selbstverwaltung
und einer Mitwirkung in den Selbstverwaltungsorga-
nen desselben Trägers der Selbstverwaltung ausge-
schlossen werden. „Diese Einschränkung des passiven
Wahlrechts sollte für Vorstände und Geschäftsführun-
gen sowie leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
nach ihrem Ausscheiden aus einem Arbeits- oder
Dienstverhältnis des Sozialversicherungsträgers für
weitere drei Jahre verlängert werden.“
Urwahlen sollten ausgebaut werden! Sie fördern
die demokratische Legitimation der sozialen Siche-
rungssysteme. Dazu ist nach Ansicht der Experten
für Sozialpolitik im Kolpingwerk eine Wahlkampf-
erstattung durch die entsprechenden Sozialversi-
cherungsträger erforderlich.
Eine Wahl mit indirekter Wahlhandlung durch
sogenannte „Friedenswahlen“ ist eine Wahlhand-
lung durch die Listenträger. Sie ist Ausdruck einer
konsensorientierten Willensbildung der beteiligten
Organisationen, die Ziele, Kosten und Nutzen mit-
einander abgleichen. Sie ermöglichen auch eine
ausgewogene regionale Repräsentation der Versi-
cherten. Deshalb soll § 48 SGB IV Abs. 7 in seiner
bisherigen Formulierung erhalten bleiben: „Eine
Zusammenlegung mehrerer Vorschlagslisten zu ei-
ner Vorschlagsliste und eine Verbindung mehrerer
THEMEN
Idee & Tat 4/2014 15
Vorschlagslisten sind zulässig. Verbundene Listen
gelten bei der Ermittlung des Wahlergebnisses im
Verhältnis zu den übrigen Listen als eine Liste.“
Die vollständigen Positionen der Kommission
Sozialpolitik im Kolpingwerk Deutschland kann im
Referat Arbeitswelt/Soziales im Bundessekretariat
angefordert werden. Kontakt: Tel. (02 21) 20 701-
136, E-Mail: [email protected].
Zum ersten Mal in der Geschichte der Kolpingju-
gend Deutschland stand die Wahl des/der Bundes-
jugendsekretär/in mit Mandat an. Das Amt ist auf
vier Jahre angesetzt. Gewählt wird von den Dele-
gierten aus den Diözesan-, Landes- und Regional-
verbänden. Mit dem Wahlamt bekommt die Stim-
me der Jugend mehr Gewicht innerhalb des
Kolpingwerkes. Da bei der Tagung der Bundeslei-
tung der Kolpingjugend nur ein Kandidat zur Ver-
fügung stand, wurde nach der persönlichen Vorstel-
Position noch nicht neu besetztBundessekretär/in wird voraussichtlich Anfang März 2015 gewählt
lung des Kandidaten eine Personaldebatte beantragt.
Nach mehr als anderthalb Stunden Diskussion kam
es zur Wahl, in der sich der Kandidat nicht durch-
setzen konnte. Somit ist die Stelle vakant und steht
auf der Bundeskonferenz im Frühjahr 2015 erneut
zur Abstimmung. Ramona Krämer aus dem DV
Speyer wurde neu ins Bundesleitungsteam gewählt.
Die nächste Bundeskonferenz der Kolpingjugend
findet vom 27. Februar bis 1. März 2015 in Seevetal
(DV Hamburg) statt.
Renée Liening-EwertAnnika Busch Cathrin Lambers Katharina Norpoth
Anna-Maria Högg Christopher Mrosk Manuel HörmeyerRamona Krämer
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Das Bundesleitungsteam der Kolpingjugend
16 Idee & Tat 4/2014
Das Kolpingwerk im demografischen Wandel – Herausforderungen für das freiwillige Engagementund das lebenslange Lernen von Winfried Kösters
EVERBANDSFRAGEN
Als Adolph Kolping (1813 – 1865) lebte und wirkte, war die Bevölke-rung noch geprägt von vielen jungen und wenigen älteren Men-schen. Rund zwei Prozent der Menschen erreichten das 70. Lebens-jahr. Durchschnittlich wurden die Menschen gerade mal 40 Jahre alt. Frauen erlebten häufig nicht mehr die Pubertät ihres jüngsten Kindes. Heute leben wir nicht nur deutlich länger (siehe Idee & Tat 3/2014), wir bleiben auch viel länger gesund, damit körperlich und geistig fit. Damit verbunden ist auch der Wunsch vieler älterer Men-schen, das eigene Leben sinnstiftend zu gestalten. Allerdings ist un-sere Gesellschaft auch insgesamt älter, da immer weniger Kinder geboren werden (siehe Idee & Tat 1/2014).
Winfried Kösters ist promo-vierter Politikwissenschaftler, Historiker und Publizist. Er ist Autor des Buches „Weniger, Bunter, Älter – Den demogra-fischen Wandel aktiv gestal-ten“.
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VERBANDSFRAGEN
Idee & Tat 4/2014 17
Der Nachwuchs, zum Beispiel für Aufgaben im Kol-
pingwerk, steht nicht mehr quantitativ so zur Verfü-
gung wie noch vor einigen Jahrzehnten. Der Gene-
rationenwechsel zum Beispiel im Ehrenamt gelingt
immer weniger. Wer dann noch beachtet, dass ein
Drittel der neu geborenen Kinder einen Migrations-
hintergrund hat, der erkennt, dass unsere Gesell-
schaft auch vielfältiger und bunter wird (siehe Idee
& Tat 2/2014).
Werfen wir bezogen auf die Handlungsfelder En-
gagement und Lebenslanges Lernen einen kurzen
Blick auf die Fakten. Repräsentative Untersuchun-
gen (Befragungen) von Menschen über 14 Jahren in
Deutschland belegen, dass rund 36 Prozent (ca. 23
Millionen Menschen) freiwillig engagiert sind. Das
kann in der Nachbarschaft sein, in einem Verein, in
der Kirchengemeinde, in einer Bürgerinitiative, in
einer Selbsthilfegruppe, in der Schulpflegschaft, in
der Feuerwehr oder im Kolpingwerk. Weitere 37
Prozent könnten sich vorstellen, sich freiwillig zu
engagieren, wenn das Engagement zu ihrer Lebens-
wirklichkeit biographisch passen würde. Dieses
zum Engagement bereite Potenzial ist interessant
und liegt praktisch brach. Die Strategie, die sich da-
raus ergibt, lautet einerseits, engagierte Menschen
zu halten und zu binden, andererseits biographisch
passende(re) Angebot zum Engagement zu bieten.
Parallel dazu schauen wir auf unser Bildungsver-
halten: Je älter wir werden, umso weniger bilden wir
uns fort. Wir meinen noch immer, einmal Bäcker,
immer Bäcker. Doch wenn im Jahr 2030 jeder zweite
Bundesbürger älter oder jünger als 50 Jahre alt sein
wird, kommen auch die älteren Menschen nicht oh-
ne regelmäßige Fort- und Weiterbildung aus. Die
Hirnforschung belegt, das Lernen keine Frage des
Alters ist. Ganz im Gegenteil, je mehr wir stets Neu-
es lernen, umso mehr werden auch Gehirnzellen
neu gebildet, was auch mit Blick auf eine Demenz
vorbeugend wichtig sein kann.
Beide Handlungsfelder leben von der Lust an Ge-
meinschaft, vom Spaß am Tun, vom Sinn für das
eigene Leben, von der Neugier auf Neues, von der
Passung der eigenen Werte. Diese Entwicklungen
bleiben nicht ohne Auswirkungen auf das freiwillige
Engagement sowie die (Weiter-)Bildungsbereit-
schaft in Deutschland, speziell auch im Kolping-
werk.
Unsere Gesellschaft und damit alle gesellschaftli-
chen Akteure stehen also vor mehreren großen Her-
ausforderungen:
} Jeder Politikbereich ist mit den Folgen des de-
mografischen Wandels versehen. Lösungsansätze
sind daher nicht sektoral, sondern querschnittar-
tig, übergreifend zu verorten.
} Das freiwillige Engagement wird mehr denn
je gebraucht, so dass eine Engagementpolitik
konzipiert werden muss, die dieses Engagement
wertschätzt, anerkennt, fördert, qualifiziert und
den jeweiligen Lebenswirklichkeiten biogra-
phisch anpasst.
} Das freiwillige Engagement ist weniger Pflicht
und Ehre, als gemeinschaftlich ausgeübter Sinn
und gemeinschaftlich erfahrene Lebensfreude.
Dies gilt es strukturell wie inhaltlich zu unter-
stützen.
} Bildung unterstützt und fördert das freiwillige
Engagement. Wer also freiwilliges Engagement
will, sollte Bildungsangebote für alle Genera-
tionen – von 0 bis 100 – anbieten. Je bildungs-
ferner, umso weniger freiwillig engagiert. Frühe
Bildung sollte daher Engagementneugier wecken.
} Lernen ist keine Frage des Alters, da Menschen
g gEngageg gg g
VERBANDSFRAGEN
18 Idee & Tat 4/2014
Kolpingmitglied Rudolf Dietz übt mit Kindern im Asylbewerberheim die deutsche Sprache. In jedem Alter kann der Mensch Gutes tun.
immer lernen können – wenn sie wollen. Es ist
eine Frage der Didaktik. Denn Menschen lernen
altersabhängig unterschiedlich. Die Freude am
Lernen, die Neugier auf Neues, die Lust auf
Entdeckung sind wesentliche Motivstränge, die
gepaart werden sollten mit einer altersgerechten
Didaktik.
Doch was heißt das für das Kolpingwerk, für die
zahlreichen Kolpingsfamilien vor Ort, zumal der
demografische Wandel auch sie massiv betreffen
wird? Oberste Priorität genießt die Sensibilisierung
der Kolpingmitglieder für die demografisch beding-
ten Herausforderungen, wie sie mit den drei Eck-
pfeilern weniger, bunter und älter beschrieben wur-
den (siehe Idee & Tat 1-3/2014). Wichtig ist, mit den
Mitgliedern gemeinsam zu überlegen, wie sie ihre
Zukunft gestalten wollen. Denn auch die Kolpings-
familien werden vor Ort in den nächsten Jahren
„nur“ noch gemeinsam älter. Wie könnte das Leben
in der Kolpingsfamilie künftig gestaltet werden?
Was ist der Sinn des Kolpingwerkes in Zukunft, wo-
für es sich zu engagieren lohnt? Welche Formen des
freiwilligen Engagements wollen wir leben? Wie
können wir Menschen an uns binden, wie deren En-
gagementpotenzial im Rahmen der individuellen
Lebenswirklichkeit schöpfen? Wie können wir die
Bildung über die Lebenslinie hinweg in den Mittel-
punkt unserer Aktivitäten setzen? Wo können wir
generationsübergreifend ein Miteinander pflegen?
Was können wir für Menschen in den jeweiligen Ge-
nerationen tun? Wie können wir Menschen moti-
vieren, die Neugier auf Neues, auf Lernen, auf Bil-
dung wachzuhalten? Denn das ist letztlich die
Voraussetzung für ein freiwilliges Engagement.
Heute sind 23 Millionen Menschen freiwillig enga-
giert, nicht ehrenamtlich. Obwohl die Zahl der ein-
getragenen Vereine zunimmt, so sinkt doch nach-
haltig die Zahl der Mitglieder, die diese Vereine
tragen. Den Grundsatz „Engagement ist Ehrensa-
che“ gilt es sinnstiftend im Kolpingverband zu ver-
ankern. Hierzu gibt es kein Patentrezept. Doch ohne
eine eigene Bereitschaft, sich zu verändern und Ver-
änderungen zuzulassen, wird es keine Zukunft ge-
ben. Die eigenen Mitglieder stellen dabei die wich-
tigste Ressource dieser Zukunft dar. Sie gilt es an
diesen Prozessen inhaltlich und strukturell zu betei-
ligen: Wie stellen wir uns die Kolpingsfamilie der
Zukunft vor – auf dem Hintergrund einer nachhal-
tigen Veränderung der Bevölkerungsarchitektur so-
wie auf dem Hintergrund einer veränderten Bereit-
schaft zum freiwilligen Engagement und einer
Notwendigkeit, sich das ganze Leben stets neu mit
Wissen zu versorgen?
Zukunft ist nicht mehr die Verlängerung der Ver-
gangenheit!
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Deutscher Gewerkschaftsbund und Kolpingwerk Deutschland
Eckpunkte für ein gemeinsames Engagement im HandwerkNeue Eckpunkte für ein gemeinsames Engagement im Handwerk haben DGB und Kolpingwerk vereinbart. Seit Jahrzehnten arbeiten beide Organisationen im Handwerk auf Arbeitnehmerseite zusam-men. Ihre aktuellen Anliegen haben sie nun ausformuliert:
DGB und Kolping sind dem Handwerk verbunden.
Die Vielfalt der Beschäftigung und die große Zahl
der Ausbildungsplätze im Handwerk machen seine
große wirtschaftliche und soziale Bedeutung aus.
Die enge Zusammenarbeit und Vernetzung von
DGB und Kolpingwerk im Rahmen der Selbstver-
waltung ist eine wesentliche Grundlage unserer
Handwerksarbeit.
Unser Grundsatz: Zukunftsfähige Konzepte fürs
Handwerk wird es nicht gegen-, sondern nur mitei-
nander geben. Das bedeutet, dass sowohl die Ar-
beitgeber- als auch die Arbeitnehmerseite ihre Ver-
antwortung für das Handwerk gemeinsam
wahrnehmen müssen. Voraussetzung hierfür ist ein
offener Dialog und eine von gegenseitigem Respekt
getragene Streit- und Diskussionskultur.
Unsere Handwerkspolitik im Interesse der Be-
schäftigten richten wir dabei aus – partnerschaftlich
wo möglich, streitbar wenn nötig. DGB und Kol-
ping gestalten konstruktiv mit und tragen dazu bei,
das Unternehmen und Betriebe, vor allem die Mil-
lionen Beschäftigten im Handwerk eine Zukunft
haben.
Die Mitbestimmung von Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmern in der Selbstverwaltung des
Handwerks hat Tradition – und ist ein Alleinstel-
lungsmerkmal. Über ihre Vertreterinnen und Ver-
treter können Beschäftigte ihre Vorstellungen und
Konzepte für die Zukunft der Branche einbringen
und mitgestalten.
Das Handwerk kann dies als einen echten Wett-
bewerbsvorteil nutzen. Denn die Beschäftigten sind
20 Idee & Tat 4/2014
VERBAND UND GESELLSCHAFT
Im Bild von rechts: Ulrich Vollmer (Bundessekretär Kolpingwerk), Hel-mut Dittke, Stefan Körzell (beide DGB-Bundesvor-stand), Reinhard Ockel (Kolping-Bundesvorstand) und Jürgen Peters (Referat Arbeits-welt).
die Innovationsträger des Handwerks – sie haben
das Know-how, die Branche für die Zukunft fit zu
machen. DGB und Kolping setzen sich dafür ein,
dass Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitneh-
mervertreter in allen Organen der handwerklichen
Selbstverwaltung möglichst weitreichende Mitbe-
stimmungsmöglichkeiten erhalten und wahrneh-
men können.
Die Innungen spielen im Handwerk eine zentrale
Rolle. Sie sind zum einen Arbeitgeberverband, zum
anderen Körperschaften des öffentlichen Rechts. Sie
können von den Handwerkskammern hoheitliche
Aufgaben wie das Prüfungswesen übertragen be-
kommen und sind laut Handwerksordnung Tarif-
partner der Gewerkschaften.
Als Körperschaften des öffentlichen Rechts haben
die Innungen besondere Rechte und Pflichten. In-
nungen müssen deshalb ihrer besonderen Verant-
wortung für das gesamte Handwerk gerecht werden.
Geschieht dieses nicht besteht die Gefahr, dass In-
nungen das gesamte Handwerk in Verruf bringen.
Alle Verantwortlichen in den Innungen sind gefor-
dert sich für eine zukunftsfähige Innungsorganisati-
on und eine zukunftsfähige Selbstverwaltung zu
engagieren – auf Arbeitgeberseite wie auch auf Ar-
beitnehmerseite.
Wenn das Handwerk im Wettbewerb mit anderen
Branchen Fachkräfte gewinnen und langfristig hal-
ten will, gibt
es keinen an-
deren Weg
als gute Ar-
beitsbedin-
gungen, gute
B e z a h l u n g
sowie gute
Übernahme-
und Auf-
stiegschan-
cen in allen
G e w e r k e n
für alle Aus-
zubildenden
und Beschäf-
tigten durch-
z u s e t z e n .
D e s h a l b
braucht es
m ö g l i c h s t
f l ä ch e n d e -
ckende Tarifverträge mit den DGB-Gewerkschaften.
Noch immer gibt es im Handwerk zu wenig Unter-
nehmen und Betriebe, die über einen Betriebsrat
verfügen. Betriebliche Mitbestimmung sichert gute
Arbeit und den Umgang auf Augenhöhe. Deshalb
machen sich DGB und Kolping dafür stark, im
Handwerk mehr Betriebsräte zu wählen.
DGB und Kolping setzen sich für menschenwür-
dige Arbeitsbedingungen und einen gerechten Lohn
ein. Daher muss die Umsetzung des zum 1. Januar
2015 geltenden allgemeinen gesetzlichen flächende-
ckenden Mindestlohns von 8,50 Euro sichergestellt
werden.
Der Meisterbrief muss bleiben! Jegliche Versu-
che, die Meisterqualifikation und den Meisterbrief
im deutschen Handwerk auszuhöhlen, werden un-
seren Widerstand erfahren. Bestrebungen, die be-
sonderen Qualifikationsmöglichkeiten wie den
Meisterbrief und die damit in vielen Gewerken ver-
bundene Meisterpflicht im Handwerk weiter einzu-
schränken, lehnen wir ebenfalls ab. Der Meister-
brief ist Garant für Qualität bei Arbeit und
Ausbildung im Handwerk. Darin sind sich DGB
und Kolping einig.
DGB und Kolping setzen sich für eine stärkere
Beteiligung von Frauen in den Gremien der Selbst-
verwaltung ein. Gemäß ihrer Bedeutung in den
Handwerksbranchen ist die Mitwirkung von Frauen
sicher zu stellen, damit die Interessen von Hand-
werkerinnen in die Arbeit der Kammern einge-
bracht werden. Selbstverwalterinnen haben stets
auch eine Vorbildfunktion für junge Frauen im
Handwerk. Will das Handwerk dem wachsenden
Fachkräftebedarf gerecht werden, muss es seine At-
traktivität für junge, gut qualifizierte Frauen deut-
lich steigern und ihnen berufliche Perspektiven in
den Handwerksberufen bieten.
Der demografische Wandel macht auch vor dem
Handwerk nicht Halt. DGB und Kolping wollen da-
zu beitragen, dass notwendige organisationsbezoge-
ne Anpassungsprozesse gezielt in den Blick genom-
men werden, um das Handwerk zukunftssicher zu
gestalten.
Die Umsetzung dieser Eckpunkte basiert auf der
guten vertrauensvollen Zusammenarbeit beider Or-
ganisationen. Deshalb werden auch zukünftig u. a.
regelmäßige Spitzengespräche stattfinden.
Stefan Körzell, (DGB Vorstandsmitglied)
Ulrich Vollmer, (Bundessekretär Kolpingwerk)
VERBAND UND GESELLSCHAFT
Idee & Tat 4/2014 21
22 Idee & Tat 4/2014
Begegnung, Glaube, Für- und Miteinander
Wie uns Adolph Kolping prägen kann
GRUNDLAGEN
Vielfältige Begegnungen mit Kolpingschwestern
und Kolpingbrüdern sind mir sehr wichtig. Sie ge-
schehen vor Ort in den Diözesanverbänden und
Kolpingsfamilien, in Bildungseinrichtungen, in
Rechtsträgern und Gremien. Bei all dem spüre ich:
Ein gutes Miteinander, Austausch und Vernetzung
lässt das Werk Adolph Kolpings in unserer Zeit
sichtbar und lebendig sein. Voneinander wissen,
sich gegenseitig stärken, Ideen weitergeben ist eine
Kraft unseres Verbandes. Wie aktuell Adolph Kol-
ping ist, macht mir dabei täglich Papst Franziskus
deutlich.
Beide, Adolph Kolping und Papst Franziskus, for-
dern uns zu einem konkreten Glauben mitten in der
Welt heraus. Dabei geht es immer um den Men-
schen, der von Gott geliebt wird.
Adolph Kolping hat zu seiner Zeit durch die Ver-
bindung von Glaube und Leben Menschen ermutigt
und bestärkt. Aufbauend hat er in die Welt hinein-
gewirkt.
Wir sehnen uns nach einer besseren Welt, nach
einer Welt ohne Hass, Neid und Krieg. Nach einer
Welt ohne Krankheit, Verbrechen und Katastro-
phen. Nach einer Welt, in der die Menschen in Frie-
den und Glück, in Einklang mit sich selbst, mit Gott,
den Mitmenschen und mit der ganzen Schöpfung
leben können.
Adolph Kolping hat zu seiner Zeit dazu beigetra-
gen, trotz der vorhandenen Schwierigkeiten das Gu-
te zu fördern. Er hat den einzelnen Menschen in den
Blick genommen und ihm Lebensperspektive gege-
ben. Es geht darum, den Glauben als Lebensgrund-
lage für die Menschen zu erschließen und Gemein-
schaft als Hoffnungsprinzip herauszustellen. So
kann das richtige Wort, die gute Tat, der Einsatz in
der Kolpingsfamilie, in der Kolpingjugend das Ge-
sicht der Welt verändern.
In vielen Begegnungen mit engagierten Kolping-
schwestern und Kolpingbrüdern erlebe ich solchen
Einsatz. Immer auch verbunden mit der Frage: wie
kann unser Tun lebendig bleiben – wie prägend
bleibt der Glaube noch in einer sich so schnell ver-
ändernden Zeit? Was können wir da als Kolping-
werk einbringen? Einige Fragen, Aussagen und An-
regungen, die ich häufig höre, möchte ich hier
nennen:
-
rer hinein in Gesellschaft und Kirche – wie schärfen
wir unser Profil?
sind? Was bringen wir an Mehrwert für Kirche und
Gemeinde – für die Menschen?
Großpfarreien oder pastoralen Räumen? Was tun
wir dort? Wie stellen wir uns auf?
Solche Fragen berühren umfangreiche Themen
und schließen Bereiche auf, auf die es keine einfa-
chen Antworten gibt. Aber es sind Bereiche, die An-
sporn sind, nachzudenken, an Inhalten zu arbeiten
und Ideen umzusetzen.
Von Adolph Kolping stammt das Wort: „So weit
Gottes Arm reicht, ist der Mensch nie ganz fremd
und verlassen. Und Gottes Arm reicht weiter als
Menschen denken können.“ Jesus sagt uns, dass das
Reich Gottes schon in dieser Welt beginnt. Aber:
Das Reich Gottes ist nicht einfach da, sondern es er-
eignet sich dort, wo Gott unter den Menschen
wohnt, wo wir Platz machen für diesen Gott. Durch
unser Tun und Wirken im Geiste Adolph Kolpings
wird unser Gottvertrauen gestärkt.
Füreinander können wir wie ein Arm Gottes sein,
denn Gott wirkt in dieser Welt. Wir selbst tragen da-
zu bei, dass auch das Gute in unserer Welt ans Licht
kommt. Dieses Wort Adolph Kolpings macht alle
menschlichen und weltlichen Grenzen frei und öff-
net den Blick auf den lebendigen Gott. Sein Arm
reicht immer weiter, auch dann, wenn alle Hoff-
nungszeichen verdeckt scheinen. Adolph Kolping
macht uns Mut zum Handeln in dieser Welt. Er
macht uns Mut, aus dem Glauben heraus zu leben.
Realistisch, mit Vertrauen, mit Hoffnung und einem
Blick, der Glauben heißt.
Als Kolpingwerk sollten wir gesellschaftliche
Wirklichkeit wahrnehmen; dann haben wir so etwas
wie eine „Vermittlerrolle“ zwischen Kirche und
Welt; dann können wir Heimat für Menschen sein,
GRUNDLAGEN
Idee & Tat 4/2014 23
die sich orientieren und festmachen wollen; dann
bezeugen wir einen erdverbundenen Glauben, der
nicht an einer Insel der Seligen baut, sondern mitten
in der Welt lebt: eingebunden in das Leben der
Menschen.
Hier sind wir alle eingeladen und gefordert. Denn
das alles geschieht auch dadurch, dass die Person
Adolph Kolpings und sein Handeln im Mittelpunkt
bleiben. An ihm lese ich ab, dass der Mensch, der
Einzelne, im Vordergrund steht und nicht Bevor-
mundung oder Fremdbestimmung. An ihm sehe
ich, dass lebendiger Glaube nicht falsche oder rück-
wärtsgewandte Tradition bedeutet, sondern Ernst-
nehmen von Wirklichkeit und die Reaktion darauf.
Das Miteinander im Kolpingwerk kann auch ein
„Mehr“ bedeuten: Mehr als vor Augen ist; mehr als
uns bedrückt: ein „Mehr“ an Freude und an Hoff-
nung! Der christliche Mehrwert: Die Kraft, etwas zu
wagen, mich auf den Weg zu machen.
All dies kann ich auch als Auftrag begreifen, mich
persönlich, mit meinen Fähigkeiten und Fertigkei-
ten, mich mit meinen Möglichkeiten im Beruf, im
Lebensalltag und in der Gesellschaft einzusetzen.
Also: Das sehen und erkennen, was an Fragen und
Herausforderungen da ist. Miteinander Wege su-
chen und gehen. Adolph Kolping ist dabei an unse-
rer Seite, wenn wir auf gutem Fundament gestalten,
uns austauschen und planen. Konzentriert und
konkret. Schon heute für morgen. Mit Herz und
Verstand. So gestalten wir Zukunft.
Josef Holtkotte
Bundespräses
Gebet zum Kolpingtag vom 18. bis 20. September 2015 in Köln
Herr Jesus Christus, wenn wir hoffen, träumen wir nicht.Wer meint, keine Zukunft zu haben, ist Dir noch nicht begegnet.Wer Dir vertraut, flieht nicht vor den Aufgaben der Gegenwart,sondern bricht mutig auf.Du bist die Kraft unseres Lebens.Du stärkst unsere Zuversicht und machst uns Mut.Der selige Adolph Kolping hat durch seinen Glaubenund durch sein Handeln Menschen gestärkt und ermutigt.In ihm haben Hoffnung und Vertrauen ein Gesicht.Er hilft uns, Wege zu finden, unser Christsein im Alltag zu leben.Orientiert an ihm sind wir nicht mutlos.Herr Jesus Christus, als Kolpingschwestern und Kolpingbrüderbleiben wir im Kolpingwerk in der Gemeinschaft der Kirche mit Dir unterwegs.Wir sind Mutmacher, erfahren aber auch selbst Ermutigung.Denn: Du gibst mehr, als wir ersehnen.Du überraschst, wenn wir abwarten.Bleibe mit uns auf dem Wegund begleite uns mit deiner mutgebenden Liebe.„Mut tut gut“, das erfahren wir durch dich in unseremLeben und in der Gemeinschaft des Kolpingwerkes.Stärke uns in dieser gläubigen Gewissheit.Amen.
Text: Bundespräses Josef Holtkotte
24 Idee & Tat 4/2014
Internationales Kolpingwerk:
Es geht um ein neues Programm und mehr
VERBANDSFRAGEN
Das Generalpräsidium des Internationalen Kolpingwerkes (IKW) hat im März einen Entwurf für eines neues Programm des Verban-des vorgelegt und die Nationalverbände um ihre Mitwirkung ge-beten. Es handelt sich um einen Bestandteil des Verbandsentwick-lungsprozesses „Kolping 2017“.Hintergrund: In den letzten Jahrzehnten ist der Ver-
band ständig gewachsen, neue Nationalverbände
mit neuen Arbeitsschwerpunkten sind entstanden.
Das geltende internationale Programm wurde vor
30 Jahren in Innsbruck verabschiedet. Doch es geht
bei diesem Verbandsentwicklungsprozess nicht nur
um Ziele und Inhalte, sondern auch um neue Kom-
munikationswege, Vernetzungen und Strukturen.
Den Entwurf des neues weltweit gültiges Pro-
gramm hat das Generalpräsidium auf der Home-
page www.kolping2017.net veröffentlicht. Der Bun-
desvorstand des Kolpingwerkes Deutschland hat am
6. September entsprechend der Aufforderung des
IKW einen Programmentwurf als einen ersten Dis-
kussionsbeitrag beschlossen. Er kann auf der Home-
page www.kolping.de heruntergeladen werden.
In seinem Bericht an den Generalrat des Interna-
tionalen Kolpingwerkes Anfang Oktober sagte Ge-
neralpräses Ottmar Dillenburg: „Das vergangene
Jahr 2013 war geprägt von verschiedensten Aktivitä-
ten, Initiativen und Feiern anlässlich des 200. Ge-
burtstages Adolph Kolpings und stand unter der
großen Überschrift: „Adolph Kolping – eine Ge-
schichte mit Zukunft“. Mit großer Dankbarkeit darf
ich feststellen, dass der 200. Geburtstag Adolph Kol-
pings weltweit zum Anlass genommen wurde, sich
einmal mehr der Person unseres seligen Verbands-
gründers Adolph Kolping, mit seinen Ideen, seinen
Visionen, mit seinen Herangehensweisen zu befas-
sen, um so ein Gespür dafür zu bekommen, was
Adolph Kolping damals dachte, wovon er überzeugt
war und welche Ziele er erreichen wollte. Diese Er-
Der Generalrat des Internationalen Kol-pingwerkes tagte An-fang Oktober im Ho-tel am Römerturm in Köln. Der Verbands-entwicklungsprozess war ebenso ein The-ma wie die Berichte des Generalpräses und des Generalse-kretärs.
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VERBANDSFRAGEN
Idee & Tat 4/2014 25
dung erscheint mir immer wieder wichtig, um auf
dieser Grundlage unsere Arbeit heute zu reflektie-
ren, um so die notwendigen Entscheidungen für die
Zukunft unseres Kolpingwerkes auf all seinen Ebe-
nen zu treffen. Mir wird aus allen Nationalverbän-
den, vielen Diözesanverbänden, von der Orts- und
Bezirksebene berichtet, dass sich des Themas Adol-
ph Kolpings und der 165jährigen Geschichte der
Gesellenvereine und späterhin des Kolpingwerkes
intensiv angenommen wurde. Ein ganz besonderer
Höhepunkt war dann die Eucharistiefeier, die am 8.
Dezember 2013 aus der Minoritenkirche mit Hilfe
der modernen Kommunikationsmittel weltweit in
die Welt übertragen wurde. Ich bin zugleich begeis-
tert und auch gerührt über den großen Zuspruch,
den diese Initiative gefunden hat. Auf der ganzen
Welt, auf allen Kontinenten wurde dieser Gottes-
dienst gleichzeitig gesehen und mitgefeiert.“
Zum pastoralen Dienst sagte der Generalpräses:
„Es geht darum, auch und gerade im pastoralen
Dienst Ideen, Gedanken, Visionen Adolph Kolpings
weiterzutragen, die nicht zu denken sind ohne das
Fundament, auf dem sie stehen, nämlich das Evan-
gelium und die je individuelle und auch die ge-
meinsame Nachfolge Jesu Christi. Für Adolph Kol-
ping war das Thema Glaube und Religion nicht
irgendein Thema neben vielen noch so wichtigen
anderen Themen, sondern für ihn war dies der
Dreh- und Angelpunkt seines Dienstes. Sich än-
dernde Zeiten fordern mitunter auch Veränderun-
gen in unseren Gewohnheiten und Sichtweisen.
War es früher selbstverständlich, dass immer ein
Priester vor Ort das Amt des Präses und damit au-
tomatisch die Verantwortung für den pastoralen
Dienst wahrgenommen hat, so ist dies aufgrund des
zunehmenden Priestermangels in Europa und
Nordamerika heute nicht mehr selbstverständlich
wie es von je her auf den anderen Kontinenten nie
selbstverständlich war. Genauso selbstverständlich
muss es aber für uns im Kolpingwerk auch sein,
dass keine Kolpingsfamilie auf eine adäquate pasto-
rale Begleitung verzichten darf. Deshalb ist es mir
wichtig, dass überall entsprechende Ausbildungs-
programme stattfinden. Dass neben den Priestern
auch Laien für das Amt der geistlichen Leitung be-
fähigt werden.“
Zur Heiligsprechung Adolph Kolpings berichtete
Generalpräses Ottmar Dillenburg: „Auch in diesem
Berichtszeitraum haben Gespräche sowohl mit dem
ehemaligen Protektor des Internationalen Kolping-
werkes, Joachim Kardinal Meisner, als auch mit sei-
nem Generalvikar, Prälat Dr. Stefan Heße, bezüglich
der Ernennung eines Postulators für den Prozess
der Heiligsprechung Adolph Kolpings stattgefun-
den. Kardinal Meisner hat dann entschieden, dass er
so kurz vor Beendigung seiner Tätigkeit als Erzbi-
schof von Köln und damit als Protektor des Inter-
nationalen Kolpingwerkes keinen Postulator mehr
ernennen möchte, sondern dass er dies seinem
Nachfolger im Amt des Erzbischofs von Köln und
damit in der Funktion des Protektors des Internati-
onalen Kolpingwerkes überlassen möchte. … Ich
möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei allen
Kolpingschwestern und Kolpingbrüdern auf der
ganzen Welt bedanken, die so intensiv um die Hei-
ligsprechung Adolph Kolpings beten. Dies ist ein
wesentlicher Bestandteil im momentanen Stand des
Verfahrens auf dem Weg zur Heiligsprechung. Zum
Abschluss des Verfahrens fehlt vor wie nach der
Nachweis eines medizinischen Wunders. Deshalb
möchte ich Euch herzlich bitten, gerade im Gebet
um die Heiligsprechung nicht nachzulassen, son-
dern Gott weiterhin um diese große Gnade zu bit-
ten.“
VERBANDSFRAGEN
26 Idee & Tat 4/2014
Offene und vernetzte Welt„Facebook ermöglicht es dir, mit den Menschen in
deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte
mit diesen zu teilen.“ Sowohl dieser Satz als auch die
Überschrift werden im Wikipedia-Eintrag (Inter-
netlexikon) als Facebook-Motto ausgewiesen. „Ver-
bindung“ und „teilen“: diese Worte allein können
verdeutlichen, dass es sich dabei um etwas Soziales
handelt. Aber worin genau besteht der Sinn dieses
– ins Deutsche übersetzt – „Gesichtsbuches“, mit
Hilfe dessen ich mich mit anderen verbinden und
mit ihnen etwas teilen kann? Und warum beschäfti-
gen wir uns bei Kolping damit?
Facebook gilt als das größte soziale Netzwerk im
Internet mit aktuell 1,32 Milliarden Mitgliedern
weltweit. Es wurde Anfang 2004 veröffentlicht und
wird, laut Wikipedia, in Deutschland am zweithäu-
figsten nach Google im Internet aufgerufen. Privat-
personen können in diesem sozialen Netzwerk ein
Profil über die eigene Person anlegen, sich mit
Freunden und Bekannten austauschen, Fotos, Vi-
deos und vieles mehr hochladen, sowie sich über die
verschiedensten Neuigkeiten informieren und dies
alles weiter verbreiten. Auch Medien, Organisatio-
nen, Vereine und Unternehmen sind bei Facebook
etabliert. Sie nutzen das soziale Netzwerk als Ergän-
zung zu anderen Kanälen der Öffentlichkeitsarbeit,
der Kommunikation und der Information.
Das Kolpingwerk Deutschland hat seit dem 16.
September 2010 eine Facebook-Seite, auch genannt
„Fanpage“. Die Seite ist mit den wesentlichen Kon-
taktinformationen und dem obligatorischen Im-
pressumslink zur Homepage des Kolpingwerkes
Deutschland ausgestattet. Die Fan-Zahlen der Seite
wachsen langsam aber stetig und liegen aktuell bei
2 071. Als „Fans“ bezeichnet man dabei diejenigen,
die als Privatpersonen mit Privatprofil auf die Fan-
page des Kolpingwerkes Deutschland aufmerksam
geworden sind und sich zum „liken“ – zum Klick
auf das Facebook-Markzeichen, den „Gefällt-mir“-
Button – entschieden haben. Die Online-Redaktion
des Kolpingwerkes Deutschland versucht aktuell,
mindestens ein so genanntes „Posting“ pro Wo-
Generalsekretär Markus Demele berichtet unter
anderem: „Eines der größten Geschenke unseres
Verbandes sind die internationalen Partnerschaf-
ten. Damit meine ich nicht die vielen internationa-
len Ehen, die mittlerweile zwischen Kolpingmitglie-
dern bestehen, sondern das Miteinander von
Kolpingsfamilien in Europa, Afrika, Lateinamerika
und Asien. Die Begeisterung und die Lebendigkeit
dieses Austausches zu erleben, ist ein wirkliches Ge-
schenk. Bei einem gemeinsamen Workshop in ei-
nem Diözesanverband habe ich diese Partnerschaf-
ten als die „Lebensadern des Internationalen
Kolpingwerkes“ bezeichnet. Die Pflege wechselseiti-
ger Begegnungen und des gegenseitigen Austau-
sches bereichert die Leben aller daran Beteiligten.
Beeindruckend ist auch, welche finanziellen Mittel
durch die internationale Partnerschaftsarbeit und
die engagierten Eine-Welt-Gruppen mobilisiert
werden können. Diese Unterstützungen sind für
viele jüngere Verbände in wirtschaftlich schwäche-
ren Regionen oftmals überlebenswichtig. “
Zur Mitgliederentwicklung sagte er: „Der Blick
auf die letzten zehn Jahre zeigt ein ernüchterndes
Bild unserer Mitgliederzahlen. Um knapp drei Pro-
zent ist das Kolpingwerk seit 2004 an Mitgliedern
kleiner geworden und hat heute rund 386 000 Mit-
glieder. Kontinental sind jedoch starke Veränderun-
gen festzustellen. In Europa haben wir seit 2004
rund elf Prozent unserer Mitglieder verloren und
stehen mit den 245 816 deutschen Mitgliedern bei
insgesamt 281 212 Mitgliedern. Sechs Prozent we-
niger Mitglieder haben wir in Nordamerika. Als
dramatisch müssen die Einbrüche der Mitglieder-
zahlen in Lateinamerika betrachtet werden: Rund
ein Viertel weniger als 2004 haben wir dieses Jahr
registriert – das bedeutet heute noch rund 30 000
Mitglieder. Über 40 Prozent Wachstum dürfen wir
aus Asien zur Kenntnis nehmen. Ein großer Sprung
auf knapp 40 000 Mitglieder in 2014. Getragen ist
dieses Wachstum jedoch von nur zwei Ländern: In-
dien und Vietnam haben sich seit 2004 prächtig
entwickelt. In Afrika hatten wir 2004 knapp 12 000
Mitglieder. Heute sind es knapp 35 000 – ein
Wachstum von bald 200 Prozent in zehn Jahren.“
VERBANDSFRAGEN
Idee & Tat 4/2014 27
chentag zu hinterlassen. Die attraktivsten Inhalte
stellen dabei Bilder bzw. Videos dar, da diese in der
Regel schneller als Texte mit Emotionen verknüpft
werden können und – wie Statistiken zeigen – häu-
figer geteilt werden. Durch dieses Weiterverbreiten
werden mehr Leute erreicht, was wiederum Auswir-
kungen auf die Fanzahlen hat.
In sozialen Medien, wie Facebook, sind Menschen
unmittelbar miteinander vernetzt. Alles geschieht
schnell und spontan, man kann via Kommentar-
funktion unter Beiträgen oder Privatnachrichten
(im eigenen Profil) miteinander kommunizieren,
der Umgangston ist in der Regel informeller. „Ver-
netzung“ ist auch in unserem Verband ein wichtiges
Schlagwort. Der persönliche Kontakt ist dabei gera-
de auf den Ortebenen natürlich immer am wich-
tigsten, aber virtuelle Netzwerke und Informations-
verbreitungskanäle, die einen raschen Transport
von Nachrichten gewährleisten und im Zeitalter der
Mobilität jederzeit aufrufbar sind, können diesen
Kontakt ergänzen und bereichern. Kolpingsfamilien
können bei Facebook nicht nur ihren Mitgliedern
ihre Projekte visualisieren oder Veranstaltungen an-
kündigen, sondern durch die Vernetzung und die
Möglichkeit des Teilens mit anderen eine größere
Öffentlichkeit mit diesen Informationen erreichen.
Viele Diözesanverbände, Landesverbände, Kol-
pingsfamilien und Kolpingjugendgruppen haben
Facebook längst für sich entdeckt. Sie nutzen es –
wie oben dargestellt – als Informations- und Aus-
tauschplattform, in Ergänzung zur sonstigen Kom-
munikation mit ihren Mitgliedern (und daran
Interessierten über die eigenen Mitgliedergrenzen
hinaus). Auch gibt es Kolping-Gruppen bei Face-
book, in denen sich Kleingruppen über spezifische
Themen (zum Beispiel programmatische Ideen für
die Kolpingarbeit) austauschen.
Das Kolpingwerk Diözesanverband Bamberg hat
im vergangenen Jahr eine Arbeitshilfe zum Thema
„Facebook“ herausgegeben, die ein Leitfaden zum
Umgang mit dem sozialen Netzwerk und zum Start
einer eigenen Seite dort darstellt. Auf www.kolping.
de steht die Arbeitshilfe im Download-Bereich als
PDF zum Herunterladen zur Verfügung (unter „Ar-
beitshilfen“, Stichwort „Facebook-Leitfaden DV
Bamberg“).
Auffällig ist, und dies sei als Anregung für alle
schon aktiven Facebook-Nutzer unter den Kolpin-
gern mit auf den Weg gegeben: Einige Kolpingsfa-
milien haben statt einer Fanpage, also einer Face-
book-Seite als Organisation, ein eigenes Profil wie
bei einer Person für die Kolpingsfamilie angelegt.
Zwar scheint dies von Facebook ausgehend nur be-
dingt geahndet zu werden, aber offiziell verstößt das
Anlegen eines Profils für eine organisierte Gruppe
gegen die Facebook-Richtlinien. So heißt es bei Fa-
cebook: „Persönliche Profile sind für den privaten,
nicht kommerziellen Gebrauch vorgesehen und re-
präsentieren Einzelpersonen. Du kannst den Profi-
len anderer für dich interessanter Nutzer folgen, mit
denen du nicht befreundet bist, um auf diese Weise
ihre öffentlichen Aktualisierungen zu sehen. Seiten
ähneln persönlichen Chroniken, bieten jedoch spe-
zielle Funktionen für Unternehmen, Marken und
Organisationen. Seiten werden von Personen ver-
waltet, die persönlichen Profile haben. Du kannst
eine Seite mit Gefällt mir markieren, um Aktualisie-
rungen in Neuigkeiten zu sehen.“
Wessen Kolpingsfamilie daran interessiert ist, sich
den Richtlinien gemäß zu verhalten und zukünftig
statt eines Profils eine Seite (= Fanpage) zu führen,
der kann sich im Internet zu den Möglichkeiten des
Wechsels (von „Profil“ zur „Seite“) informieren
(siehe Links unten). Gerne können sich Interessierte
darüber hinaus auch an die Online-Redaktion des
Kolpingwerkes Deutschland unter (0221) 20 701-
111 wenden.
Das Kolpingwerk Deutschland wird auch in Zu-
kunft seine Facebook-Fanpage pflegen und weiter-
entwickeln. Die Redaktion hofft auf Vernetzung mit
vielen Kolpingsfamilien und Kolpingmitgliedern in
aller Welt. Vor allem im Hinblick auf den Kolping-
tag 2015 wird Facebook eine gute Möglichkeit sein,
Emotionen via Bild und Video zu transportieren.
Und übrigens hat auch das Kampagnenmobil des
Kolpingwerkes Deutschland eine eigene Fanpage
und freut sich, wenn jemand sich zum „liken“ der
Seite „Möhre on Tour“ entschließt und infolge des-
sen die Touren des Mobils durch das Land begleiten
kann. Alexandra Hillenbrand
Nützliche Links zum Thema:
www.facebook.com/legal/terms
www.facebook.com/pages/create.php?migrate
www.facebook.com/help/175644189234902
http://siegmargebele.com/facebook-unterschied-
profil-und-fansite/
www.schwindt-pr.com/2012/12/10/facebook-alter-
nativen-zur-profilumwandlung/
http://allfacebook.de/features/facebook-fuer-anfa-
enger-profil-seite-oder-gruppe-was-ist-der-unter-
schied
VERBANDSFRAGEN
28 Idee & Tat 4/2014
So kann es gehen…Wie jedes Jahr nutzt ein Mitglied der örtlichen Kol-
pingsfamilie sein privates Fahrzeug, um bei der Alt-
kleidersammlung mitzuhelfen. Schließlich ist es
gängige Praxis, dass der ehrenamtlich Helfende sein
privates Kraftfahrzeug für Dienstfahrten im Auftrag
und Interesse der Kolpingsfamilie nutzt.
Während der Aktion kommt es dann jedoch zum
Unfall. In einer Rechtskurve rutscht das Fahrzeug
infolge Schneeglätte auf die Gegenfahrbahn in ein
entgegenkommendes Fahrzeug. Das Fahrzeug des
Mitglieds erwischt es böse – Totalschaden.
Wer trägt nun die Kosten in derartigen Fällen?
Soll der Mitarbeitende für seinen ehrenamtlichen
Einsatz einen finanziellen Schaden erleiden?
Eine effektive Absicherungsmöglichkeit ist der
Abschluss einer Dienstreise-Fahrzeug-Versiche-
rung.
Das Kolpingwerk Deutschland stellt hierfür zwei
Rahmenverträge zur Verfügung. Den Versiche-
rungsschutz gibt es aber nicht automatisch; jede
Einrichtung muss eigenverantwortlich entscheiden,
ob sie sich versichert und wie sie sich versichert.
Was kann versichert werden?Umfangreichsten Versicherungsschutz bietet der
Rahmenvertrag II.
Er erstreckt sich auf alle privateigenen Pkw, die von
Mitarbeitenden (haupt-, neben- und ehrenamtlich
tätige Personen) im Auftrag und Interesse des Versi-
cherungsnehmers für Dienstfahrten genutzt wer-
den. Auch Lkw sind bei Sammlungen und Trans-
porten versichert. Kein Versicherungsschutz besteht
für kommerziell geliehene Fahrzeuge und Fahrzeu-
ge, die sich im Eigentum der Kolping-Einrichtung
befinden.
Aufgebaut ist das Deckungskonzept auf einer
Voll- und Teilkasko-Versicherung mit 150 Euro
Selbstbeteiligung. Auch der mögliche finanzielle
Verlust durch Rückstufung in den Schadenfrei-
heitsjahren der Kfz-Haftpflicht-Versicherung ist
mitversichert. Bei Personenschäden tritt zusätzlich
zur etwaigen Entschädigungsleistung der gegneri-
schen Haftpflicht-Versicherung eine Insassen-Un-
fall-Versicherung ein.
Achtung: Aus der Historie heraus haben viele
Kolping-Einrichtungen immer noch Versicherungs-
schutz über den Rahmenvertrag I. Gegenüber dem
Rahmenvertrag II bietet dieser erheblich weniger
Schutz.
Absicherung dienstlich
eingesetzter Privatfahrzeuge
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VERBANDSFRAGEN
Idee & Tat 4/2014 29
So leistet der Versicherer gemäß Rahmenvertrag I
nur, wenn keine eigene Kasko-Versicherung in An-
spruch genommen werden kann. Beim Rahmen-
vertrag II kann sofort und unbeschadet einer eige-
nen Kasko-Deckung die Versicherungsleistung der
Dienstreise-Fahrzeug-Versicherung in Anspruch
genommen werden.
Die Ecclesia Versicherungsdienst GmbH emp-
fiehlt, den Versicherungsschutz gezielt zu verglei-
chen und bei Bedarf anzupassen. Insbesondere für
Kolping-Einrichtungen, die vermehrt auf den Ein-
satz von Privatfahrzeugen ihrer Mitglieder angewie-
sen sind, ist – wie im oben geschilderten Beispiel
verdeutlicht – die Absicherung des Rahmenvertra-
ges II zu empfehlen.
Und dann noch: Über den Ecclesia Versiche-
rungsdienst können die Leistungen eines bundes-
weit tätigen Werkstattnetzes ohne zusätzliche Kos-
ten in Anspruch genommen werden. Neben der
unverbindlichen Kontaktvermittlung zu einem
DEKRA-zertifizierten Fachbetrieb für die Unfallin-
standsetzung wird das betroffene Fahrzeug kosten-
los abgeholt und auf Wunsch für die Dauer der Re-
paratur ein Mietwagen (kleinste Klasse) zur
Verfügung gestellt. Für Einrichtungen, die über den
Rahmenvertrag II versichert sind, reduziert sich die
Selbstbeteiligung um 150 Euro, wenn das Werkstatt-
netz in Anspruch genommen wird.
Die Ansprechpartner des Ecclesia Versicherungs-
dienstes stehen gerne beratend zur Verfügung.
Rahmenvertrag I Rahmenvertrag II
• Vollkaskoversicherung (nachrangig, d.h. eigene Kasko geht vor)
• Vollkaskoversicherung (vorrangig) 150 Euro Selbstbeteiligung in VK/TK
• Rabattverlustausgleich bei Haftpflicht pauschal 75 Euro
• Rabattverlustversicherung
• Insassenunfallversicherung mit 51.130,- Euro Invalidität ohne Progression25.565,- Euro Todesfall
• Insassenunfallversicherung mit 51.130,- Euro Invalidität 275 % Progression25.565,- Euro Todesfall
Versicherungsumfang (ausschnittsweise)
AKTION
30 Idee & Tat 4/2014
Viele Kolpingsfamilien machen am Jahresende
oder bei Jubiläen einen Rückblick auf das Ver-
einsleben in Form einer Präsentation über Lap-
top und Beamer. Dabei ziehen die Höhepunkte
des Vereinsjahres oder der letzten Jahrzehnte
nochmals mit begleitenden Kommentaren der
Mitglieder vorüber. Die Mitglieder erinnern sich
noch an diese oder jene Veranstaltung. Sie sind
überrascht über die Mode und den Haarschnitt
vergangener Jahre. Aus Kindern und Jugendlichen
wurden erwachsene Männer und Frauen. Manche
Vereinsmitglieder sind verstorben, und man erin-
nert sich gerne an sie. Eine gute Möglichkeit, um das
Vereinsleben zu dokumentieren, ist es auch jedes
Jahr ein Foto-Jahrbuch mit den wichtigsten Ereig-
nissen des Vereinsjahres anzulegen. Der Vorteil:
Man kann es jederzeit in die Hand nehmen, Ereig-
nisse nachschlagen, Ort und Zeit, Namen und Ge-
sichter nachblättern. Kurz, es ist eine schöne Erin-
nerung mit Archiv-Charakter.
Die Kolpingsfamile Schwarzenfeld macht seit ei-
nigen Jahren so ein Foto-Jahrbuch. Der Vorsitzende
Hans Lobinger macht sich jedes Jahr die Arbeit und
sammelt im Laufe des
Jahres Fotos und Artikel für dieses Jahr-
buch. Insgesamt eine schöne Sache, vor allem wenn
man nach vielen Jahren etwas nachschlagen will.
Ludwig Haindl, Diözesansekretär DV Regensburg
Eine schöne Erinnerung
Rückblick: Fotojahrbuch der Kolpingsfamilie Schwarzenfeld.
sammelt im Laufe des Rückblick: Fotojahrbuch der
Nach rund einjähriger Vorbereitung hat das Aus-
bildungspatenprojekt der Kolpingsfamilie Worms
in der Pfrimmtalschule begonnen. 13 Schülerinnen
und Schüler können nun auf die Hilfe eines Paten
oder einer Patin bei ihrem Start in die berufliche
Ausbildung zurückgreifen. Die Paten suchten zu-
nächst die Klassen 9a und 9b in ihrem Klassensaal
auf, um sich und das Projekt den Schülern vorzu-
stellen. Rektorin Gnädig machte die Schüler darauf
aufmerksam, dass dieses Projekt eine weitere Chan-
ce für sie darstelle, den Zugang zu einer Ausbil-
dungsstelle zu erleichtern.
Für das Patenteam wies Manfred Lang auf die
Angebote hin, die das Kolpingprojekt bereithalte. So
erläuterte Lang die drei Bereiche von Fördermög-
lichkeiten: Neben dem individuellen Bewerbungs-
training möchte die Kolpingsfamilie mit Praktika
und Lehrstellen in verschiedenen Berufsfeldern,
die von den Unternehmerpersönlichkeiten im Pa-
tenteam angeboten werden, bereits Ende des Jahres
an den Start gehen. Die Unternehmergruppe hat
sich vorgenommen, schon auf den Elternabenden
zur Berufsorientierung am 1. Dezember die Eltern-
schaft zu informieren. Weiterhin wolle man den
Schulabgängern das Kolping-Jugendwohnen und
die Kolping-Berufsbildungswerke vorstellen.
Die Zuordnung der Patenschüler erfolgte nach
deren Berufsinteresse und den bereits absolvierten
Praktika. Das erste Kennenlernen war getragen von
lebhaften Gesprächen und gegenseitigem Interesse
füreinander; es wurden gleich die Adressen und Ver-
bindungsdaten zwischen Paten und Patenschülern
ausgetauscht und der erste „Arbeitstermin“ verein-
bart. Alle Patenschüler erhielten Patenschaftsverein-
barungen, um für die gemeinsame Patenschaftsar-
beit gegenseitige Verbindlichkeit herauszustellen, in
die auch die Eltern einbezogen werden sollen.
Kolpingsfamilie Worms
Patenarbeit hat begonnen
Idee & Tat 4/2014 31
AKTION
Die Frauen der Kolpingsfamilie Oberschleißheim
und der Katholischen Frauengemeinschaft ha-
ben auch in diesem Jahr wieder den schönen alten
Brauch gepflegt, zum Feststag „Mariä Himmel-
fahrt“ am 15. August Kräuterbuschen zu binden.
Die Tradition geht auf eine Marienlegende zurück,
wonach am dritten Tag nach dem Begräbnis Ma-
riens die Apostel ihr Grab besuchten und statt der
Maria verschiedene Heilkräuter vorfanden. Die Zu-
sammenstellung der Kräutersorten ergibt immer
eine heilige Zahl: 7, 12, 24, 72, 99. Der Mittelpunkt
sollte aus einer Königskerze bestehen und etwas Jo-
hanniskraut, Wermut, Beifuß, Rainfarn, Klee und
die verschiedenen Getreidesorten rundherum ange-
ordnet werden. Am Vortag des Festes sammelten die
Frauen unter der fachlichen Anleitung von Stefan
Hausmann in der Umgebung von Oberschleißheim
viele verschiedene Kräuter, die sie am Nachmittag in
fröhlicher Runde zu individuellen Kräuterbuschen
banden. Diese Arbeit diente auch wieder einem gu-
ten Zweck: Die Buschen wurden den Besuchern des
Festgottesdienstes gegen eine Spende für den Pfarr-
verband Oberschleißheim angeboten.
Albert Poitner, Kolpingsfamilie Oberschleißheim
Kräuterbuschen für Maria
Die Theatergruppe der Kolpingsfamilie, ein Mehr-
generationentheater, hatte zum dritten Mal zu ei-
nem sagenhaften Dorfrundgang durch Bruchhau-
sen eingeladen. Unter dem Motto „Unglaubliche
Dorfgeschichten“ spielten über 20 Personen, Kinder
und Erwachsene, lustige Szenen aus dem Bruch-
hausener Dorfgeschehen der 60er und 70er Jahre.
Dabei wurden an vier verschiedenen Plätzen im Ort
heitere Geschichten zu bekannten Originalen und
alten und ehemaligen Geschäften und Kneipen im
Ort erzählt. So erfuhr das staunende Publikum
auch, dass auch Bruchhausen wie Berlin einen „Pa-
riser Platz“ hat. Und auch so manche Erinnerungen
an die alte Volksschule und ihre ehemaligen Lehrer
wurden wieder wach. Außerdem gab es an allen Sta-
tionen interessante und amüsante geschichtliche
Informationen. Auf die Zuschauer wartete bei die-
sem Rundgang so manche kulinarische Überra-
schung, wurden doch an jeder Station von einer ei-
genen „Catering-Crew“ aus Mitgliedern der
Kolpingsfamilie passende Köstlichkeiten oder
„Kultgetränke“ der 60er Jahre serviert.
Zum Abschluss des gut zweistündigen Rund-
gangs, der an drei Abenden stattfand, gab es im
Pfarrheim Spezialitäten von früher, wie Bowle, Kalte
Ente, Toast Hawai, Kartoffelsalat mit Hausmacher
Schnittchen und Kalte Schnauze, einen Kuchen aus
Keksen und Schokolade. Fast 250 Zuschauer nahmen
an den Veranstaltungen teil und spendeten allen Mit-
wirkenden, den Schauspielern und auch den vielen
fleißigen Helfenden der Kolpingsfamilie großes Lob:
„Das war erlebte Ortsgeschichte!“
Unglaubliche GeschichtenDorfrundgang der Theatergruppe der Kolpingsfamilie Bruchhausen
32 Idee&Tat 4/2014
Worte von gestern
Haben Sie schon einmal
wirklich Texte von Adolph
Kolping gelesen – ich meine
richtige – am Stück – nicht nur Zitate,
wie wir sie als Kolpinger vielfältig im
Kopf haben. Ich kann Ihnen das nur
empfehlen. Denn nur dann lernen wir
wirklich diesen Menschen Kolping
kennen und vielleicht auch noch
mehr schätzen. Besonders ans Herz
gewachsen sind mir die Briefe, die er
an Antonie Mittweg und ihre Familie schreibt. Da
entdecke ich Züge an unserem seligen Gesel-
lenvater, die mir bisher neu waren. Von seinen
Zeitgenossen wird Adolph Kolping mitunter als
polternd beschrieben, manche schildern ihn auch
als unnahbar. Die Briefe an Antonie Mittweg
zeigen einen ganz anderen Kolping – einen, der
Freundschaft zur Familie Mittweg pflegte, sie ger-
ne in Neuwied besuchte, zu Weihnachten liebevoll
beschenkte und immer in Sorge um die Gesund-
heit der Familienmitglieder war. 1857 übernahm
er sogar die Patenschaft für die Tochter Lilli.
Obwohl oft selber kränklich, immer aber unter
zeitlichem Druck, durch Abgabetermine seiner
Schriften, oder auf Reisen, bleibt ihm immer
etwas Zeit für die oft langen Briefe.
Peter JansenDiözesanpräses
im DV Köln
„Lassen Sie, liebe Schwester, sich die paar Äpfel gut schmecken. Kann ich nur mehr erhalten, sollen Sie bedacht werden, und seien Sie mit Ernst und den Kindern tausendmal gegrüßt von Ihrem treuen Freunde.“ Adolph Kolping an Antonie Mittweg
für den Alltag von heute
Antonie Mittweg war eine Schwester des Verlags-
gründers Ferdinand Schöning – Kolping hatte sie
1853 mit Ernst Mittweg getraut.
„Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes
Freund zu sein“, so heißt es bei Schiller. Echte
Freunde sind für Kolping sehr wichtig – er hatte
nur wenige, und mit Antonie Mittweg verband ihn
sogar so etwas wie Seelenverwandtschaft. In vielem
war er ihr Berater. Aber auch umgekehrt sind ihre
Worte, Hinweise und Korrekturen ihm wichtig.
Nirgendwo sonst kann sich Kolping ganz frei und
offen über seine persönliche Situation, seine Sorgen
und Nöte äußern. Er schreibt einmal: „Es ist das
einzige Haus in der Welt, wo ich im Grunde recht
daheim bin ...“ Für die Kinder ist er der geliebte
„Onkel“.
Als Antonie am 27. November 1864 stirbt – also
ein Jahr vor seinem eigenen Tod, schreibt Kolping,
wie sehr ihm der geistige Austausch mit ihr fehlt.
In der Freundschaft zu Antonie Mittweg und ihrer
Familie – Ehemann Ernst und vier Kinder – und
in den vielen Briefen, die Kolping an sie schreibt
– die Briefe von Antonie an ihn hat Kolping auf
ihren Wunsch hin vernichtet – entdecken wir den
Menschen Adolph Kolping – seine Herzlichkeit und
Zuneigung, aber auch seine Not, seine Einsamkeit
und Sensibilität. Denn neben seiner eisernen Diszi-
plin, seinem unermesslichen Fleiß und Engagement
für den Gesellenverein, bleibt er selber oft allein zu-
rück – der „Mensch“ Adolph Kolping. In den ersten
Seiten seines Tagebuches – als er von der Werkbank
zur Schulbank wechselt – finden wir dazu seine
wichtigste Prämisse: „Erst will ich mich bestreben,
Mensch zu sein, (...) der Wahrheit ein Zeuge, dem
Mitmenschen ein Bruder.“
Auch wenn wir Adolph Kolping als Seligen des
Himmels verehren dürfen; in seinem Leben und in
seinen Schriften entdecken wir ihn als Bruder und
Mitmenschen, der seinen irdischen Weg gegangen
ist, voll Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit. Im
Leben war er ein treuer, fürsorglicher Freund – im
Himmel ist er ein Freund Gottes und so auch unser
Freund und Fürsprecher bei ihm.